Hausgottesdienst Karfreitag - Erzbistum München

Die Seite wird erstellt Niklas-Maximilian Huber
 
WEITER LESEN
Hausgottesdienst Karfreitag - Erzbistum München
Hausgottesdienst
                                          Karfreitag

                      Kreuzwegandacht
Sie können am Karfreitag zuhause aus dem Gotteslob die Kreuzwegandacht (Nr. 683-684)
oder den Andachtsabschnitt „Kreuz und Leiden“ (Nr. 675, 3) beten.

Suchen Sie sich dazu in Ihrem Zuhause einen Platz, an dem Sie sich wohl fühlen:
am Esstisch, im Wohnzimmer, an Ihrem Lieblingsplatz.

Zünden Sie eine Kerze an.

Legen oder stellen Sie in die Mitte ein Kreuz.

                                                                                       1/7
Hausgottesdienst Karfreitag - Erzbistum München
Hausgottesdienst
     Vor Beginn der Feier:

     Suchen Sie sich in Ihrem Zuhause einen Platz zum Feiern des Gottesdienstes,
     an dem Sie sich wohl fühlen: am Esstisch, im Wohnzimmer, an Ihrem Lieblingsplatz.

     Zünden Sie eine Kerze an.

     Legen oder stellen Sie in die Mitte ein Kreuz. Richten Sie nach Möglichkeit eine Schale
     mit Blütenblättern her.

     Wenn mehrere Personen in Ihrem Haushalt leben, teilen Sie die Aufgaben
     im Gottesdienst auf.

     V: Der Vorbeter/die Vorbeterin führt durch den Hausgottesdienst.

     L: Der Lektor/die Lektorin trägt Lesungen und Texte vor.

     A: Alle sprechen und beten gemeinsam.

     Wenn Sie etwas singen möchten, legen Sie sich das Gotteslob (GL) bereit.

                                       Eröffnung

Wir versammeln uns um die Kerze und das Kreuz.

A:   Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

V:   Jesus Christus ist unter uns und schenkt uns seinen Frieden.

A:   Amen.

Einstimmung

V:   Am Karfreitag denken wir an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Auch in der Zeit
     der Corona-Pandemie leiden und sterben Menschen. Viele fühlen sich allein gelassen
     oder machen sich Sorgen. Wer ist uns nahe, wenn Finsternis uns bedrängt?

                                                                                               2/7
Hausgottesdienst Karfreitag - Erzbistum München
Christus-Rufe

Sie können die Kyrie-Rufe auch singen (z. B. GL 153).

V:   Jesus starb den Tod, den alle Menschen sterben.

A:   Herr, erbarme dich (unser).

V:   Im Tod hat er den Tod besiegt, das Leben neu geschaffen.

A:   Christus, erbarme dich (unser).

V:   Er stirbt unsern Tod und schenkt uns sein Leben.

A:   Herr, erbarme dich (unser).

Lesung aus dem Neuen Testament
Es kann der Text aus dem Johannesevangelium (Joh 19,17-22.25-30) oder
aus dem Markusevangelium (Mk 15,33-34.37b) gelesen werden.

L:   Aus dem Johannesevangelium.

     Jesus trug das Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, die auf
     Hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf
     jeder Seite einen, in der Mitte aber Jesus. Pilatus ließ auch eine Tafel anfertigen
     und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret,
     der König der Juden. Diese Tafel lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus
     gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch
     und griechisch abgefasst. Da sagten die Hohepriester der Juden zu Pilatus:
     Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König
     der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. …
     Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria,
     die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus die Mutter sah und bei
     ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann
     sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie
     der Jünger zu sich. Danach, da Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war,
     sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. Ein Gefäß voll Essig stand da.
     Sie steckten einen Schwamm voll Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an
     seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht!
     Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.

                                                                                               3/7
Oder:

L:       Aus dem Markusevangelium.

         Als die sechste Stunde kam, brach eine Finsternis über das ganze Land herein – bis zur
         neunten Stunde. Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme:
         Eloi, Eloi, lema sabachtani? ... , das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast
         du mich verlassen? Dann hauchte er seinen Geist aus.

Stille

Meditatives Gebet

V:       Mein Gott, mein Erlöser, bleibe bei mir. Fern von dir müsste ich welken und verdorren.
         Zeigst du dich mir wieder, blühe ich auf in neuem Leben. Du bist das Licht, das nie
         verlöscht, die Flamme, die immer lodert. Vom Glanz deines Lichts beschienen, werde ich
         selber Licht, um anderen zu leuchten.

                                                                           John Henry Newman 1801-1890

Stille

Lobpreis - Kreuzverehrung

Mit Blick auf das Kreuz, das in der Mitte liegt oder steht, wird der Lobpreis gebetet.

V:       Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:       Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Es kann das unten stehende Lied gesungen (Melodie GL 294, 1-3.8) oder der Liedtext gelesen
werden. Währenddessen kann das Kreuz mit den Blütenblättern geschmückt werden.

         1. O du hochheilig Kreuze, / daran mein Herr gehangen /
            in Schmerz und Todesbangen.

         2. Allda mit Speer und Nägeln / die Glieder sind durchbrochen, /
            Händ, Füß und Seit durchstochen.

         3. Wer kann genug dich loben, / da du all Gut umschlossen, /
            das je uns zugeflossen.

         8. Du bist des Himmels Schlüssel, / du schließest auf das Leben, /
            das uns durch dich gegeben.

                                                                                         T: Konstanz 1600

                                                                                                     4/7
Fürbittgebet – unser Gebet in dieser Stunde

V:   Herr, du Gott des Lebens, betroffen von der Corona-Pandemie kommen wir zu dir
     mit unseren Bitten.

L:   Wir beten für alle, die mit dem Coronavirus infiziert sind und für alle, deren Alltag
     aufgrund schwerer Erkrankung, Isolation und Einsamkeit massiv belastet ist. Wir beten
     für alle, die von einem nahestehenden und erkrankten Menschen getrennt sind.

Sie verweilen in einer Gebetsstille und denken an diese Menschen.
In Stille verbinden Sie diese Gedanken mit eigenen Anliegen und bringen sie vor Gott.
Sie beschließen die Bitte mit folgenden Worten:

V:   Du Gott des Lebens, dein Sohn hat die Last des Kreuzes, Leiden und Einsamkeit auf sich
     genommen. Wir bitten um Heilung für alle Erkrankten. Sei ihnen nahe und allen,
     die sich nach einem Wiedersehen mit einem kranken Menschen sehnen. Darum bitten wir
     durch Christus, unseren Herrn. Amen.

L:   Wir beten für alle, die alleine sterben müssen. Wir beten für alle, die jetzt trauern,
     weil sie Tote zu beklagen haben.

Gebetstille

V:   Du Gott des Lebens, dein Sohn weiß um die Einsamkeit der Todesstunde. Sei den
     Sterbenden nahe und tröste alle, die über den Tod eines lieben Menschen weinen.
     Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

L:   Wir beten für alle, die den erkrankten Menschen beistehen durch ihren Einsatz in den
     Seniorenwohnheimen, auf den Isolier- und Intensivstationen. Wir beten für alle, die daran
     arbeiten, dass wirksame Impfstoffe und Behandlungsmethoden gefunden werden.

Gebetstille

V:   Du Gott des Lebens, durch deinen Sohn hast du uns gezeigt, dass Sterben und Tod nicht
     das letzte Wort haben. Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie und allen
     Pflegenden Kraft in ihrer extremen Belastung. Von ganzem Herzen bitten wir, dass die
     medizinischen Einrichtungen den enormen Anforderungen entsprechen können. Darum
     bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

L:   Wir beten für alle, die eine große Verantwortung tragen, weil sie wichtige Entscheidungen
     fällen und Maßnahmen setzen. Wir beten für alle, die mit ihren vielfältigen Diensten die
     Versorgung und Sicherheit unseres Landes aufrechterhalten.

Gebetstille

                                                                                              5/7
V:   Du Gott des Lebens, dein Sohn hat als guter Hirte die Menschen zum Leben geführt.
     Gib den politisch Verantwortlichen und den Ordnungskräften Klarheit und Kraft für
     richtige Entscheidungen und Handlungen. Stehe allen Menschen bei, die uns mit Nahrung,
     Medikamenten und allem Lebenswichtigen versorgen. Darum bitten wir durch Christus,
     unseren Herrn. Amen.

L:   Wir beten für uns alle, besonders für jene, die sich Sorgen machen, die in Panik sind
     oder von Angst überwältigt sind. Wir beten für jene, die sich einsam fühlen, die alt
     und pflegebedürftig sind und die kein Zuhause haben und Zuflucht suchen. Wir beten
     für alle, die großen materiellen Schaden erleiden oder befürchten.

Gebetstille

V:   Du Gott des Lebens, dein Sohn hat uns Mut gemacht. Wir bitten, dass die Zahl der
     Infizierten und Erkrankten abnimmt, und hoffen auf eine baldige Rückkehr zum vertrauten
     Alltag. Hilf allen, die Not leiden. Dein Geist tröste uns und schenke uns die Gewissheit,
     dass wir trotz allem miteinander verbunden sind. Darum bitten wir durch Christus,
     unseren Herrn. Amen.

              Die Fürbitten orientieren sich am „Gebet in der Corona-Krise“ von Bischof Hermann Glettler (Innsbruck).

Vaterunser

V:   All unsere Anliegen und Bitten fassen wir in dem Gebet zusammen,
     das uns unser Herr Jesus Christus, der für uns am Kreuz gestorben ist, gelehrt hat:

A:   Vater unser im Himmel,
     Geheiligt werde dein Name.
     Dein Reich komme.
     Dein Wille geschehe,
     wie im Himmel so auf Erden.
     Unser tägliches Brot gib uns heute.
     Und vergib uns unsere Schuld,
     wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
     Und führe uns nicht in Versuchung,
     sondern erlöse uns von dem Bösen.
     Denn dein ist das Reich und die Kraft
     und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

                                                                                                                 6/7
Segensbitte

V:   Du Gott des Lebens,
     mache uns dankbar für jeden Tag, den du uns schenkst.
     Lass uns nie vergessen, dass unser Leben ein zerbrechliches Geschenk ist.
     Führe uns auch durch Leiden, Sterben und Tod zum neuen Leben
     durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Dieser Hausgottesdienst wurde nach einer Vorlage der ARGE Liturgie (Geschäftsführender
Leiter: Mag. Martin Sindelar, Wien) unter Mitarbeit des Liturgischen Instituts in
Freiburg/Schweiz, www.netzwerk-gottesdienst.at; netzwerk.gottesdienst@edw.or.at von
der Abt. Liturgie, Erzbischöfliches Ordinariat München, erarbeitet.

                                                                                                                        7/7
                                                                          Verantwortlich: Abteilung Liturgie, Dr. Monika Selle
                                                           Bildnachweis: EOM (Fotograf: Thomas Klinger), iStock.com (baona)
                                                                                                UID-Nummer: DE811510756
Sie können auch lesen