Hauszeitung Christian-Geyer-Heim Ausgabe Juli bis November 2021 - Stadtmission Nürnberg

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Hauszeitung Christian-Geyer-Heim Ausgabe Juli bis November 2021 - Stadtmission Nürnberg
EINBLICKE
Hauszeitung Christian-Geyer-Heim
Ausgabe Juli bis November 2021
            GEPFLEGT UND GEBORGEN LEBEN
            in St. Leonhard
Hauszeitung Christian-Geyer-Heim Ausgabe Juli bis November 2021 - Stadtmission Nürnberg
EINBLICKE
Juli bis November 2021

HERAUSGEBERIN
Stadtmission Nürnberg
Pflege gGmbH
Christian-Geyer-Heim
Gernotstraße 47
90439 Nürnberg
Tel.: (0911) 96 17 10
Fax: (0911) 96 17 12 37

REDAKTION
Geschäftsleitung
Frauke Lilienweiß
Sozialdienstleitung
Nicole Preuß

SATZ
Wolfgang Pschorn

DRUCK
FLYERMEYER.de,
Nürnberg
Hauszeitung Christian-Geyer-Heim Ausgabe Juli bis November 2021 - Stadtmission Nürnberg
EDITORIAL
      Liebe Leser*innen, ich grüße Sie herz-
      lich und freue mich, Ihnen die aktuelle
      Ausgabe der Einblicke vorstellen zu
      können.

Die Zeit nach der Krise – wie geht es
aktuell weiter?
Angst und Leid hat es seit März 2020
genug zu ertragen gegeben. Einschrän-
kungen der Freiheit, verbunden mit
sozialer Isolation, der dauerhafte Ver-
zicht auf das gewohnte Leben. Tägliche     dass Corona noch nicht ganz überwun-
Berichte über Inzidenzzahlen, Todesfälle   den ist und uns weiterhin beschäftigen
und neue Risikogebiete sowie die damit     wird.
verbundenen Gesetze und Regeln.            Bestimmte Hygiene- und Abstandsre-
Aber jetzt heißt es aufatmen! Auf Grund    gelungen müssen daher weiterhin gel-
der stetig sinkenden Inzidenzzahlen        ten.
werden Verbote und Regeln durch die
Regierung reduziert, zum Teil sogar auf-   Nun wünsche ich Ihnen allen einen an-
gehoben und die Rückkehr ins gewohn-       genehmen Sommer und bedanke
te Leben wird wieder möglich.              mich herzlich bei allen Bewohner*innen,
In unserem Christian-Geyer-Heim führt      Angehörigen und Betreuenden für Ihre
dies zu unserer aller Freude zu Locke-     Geduld, Ihr Verständnis und Ihre Unter-
rungen bei den Besuchsregelungen.          stützung.
Begegnungen sind wieder viel mehr,
länger und in der gewohnten Umge-          Bleiben Sie gesund!
bung möglich, Angebote zur Beschäf-
tigung werden adaptiert sowie die          Es grüßt Sie herzlich,
Planung von größeren Veranstaltungen
wieder aufgenommen.                        Ihre
Wir freuen uns mit Ihnen über das neue     Sylvia Fischer
Glück!                                     Einrichtungsleiterin
Dennoch dürfen wir nicht vergessen,
Hauszeitung Christian-Geyer-Heim Ausgabe Juli bis November 2021 - Stadtmission Nürnberg
INHALTS-
VERZEICHNIS

                            1
                            Rückblick

                            6    KLEINE KRÄUER­KUNDE
                                 Der Borretsch
                                 Der Giersch - ein wundersames Kraut
                            9    „UNSER WUNDERSCHÖNER EISNACH-
                                 MITTAG“

                                3
                                Stadtmission Pflege Nürnberg

                                18   DIAKONISCHE FÜRSORGE UND
                                     SCHUTZ:
                                     Pflegeheime der Stadtmission Nürn-
                                     berg in Zeiten von Corona

              5
              Erinnerungen

          22    „JO, MIR SAN MIM
          22    RADEL DO!“
                Vom Transportmittel zum Lebensgefühl
Hauszeitung Christian-Geyer-Heim Ausgabe Juli bis November 2021 - Stadtmission Nürnberg
2
Internes

10   VERABSCHIEDUNG FRAU NEUBERT
     Frau Amy Neubert durften wir in den
     Ruhestand verabschieden!
11   EHRENAMT IM BEREICH DER PFLEGE
     UND BETREUUNG
13   TAG DER PFLEGE 2021
14   COVID-19-IMPFUNG
     Warum? Warum nicht!
     Antworten auf häufig gestellte Fragen
16   MENSCHEN IM FOKUS
     Dienstjubiläen - herzlichen Dank
     Geburtstage - herzlichen Glückwunsch
     Neue Bewohner/-innen - herzlich willkommen
     Verstorbene - wir nehmen Abschied

4
Andacht

20   WASSER IST LEBEN

6
Termine

28   VERANSTALTUNGEN
30   SOZIALE
     BETREUUNG
     Regelmäßige Angebote in Kleingruppen
     Integrative Angebote
Hauszeitung Christian-Geyer-Heim Ausgabe Juli bis November 2021 - Stadtmission Nürnberg
6                                                Rückblick
                                           Kleine KräuTer­kunde

KLEINE KRÄUTER­
KUNDE
     Liebe Bewohner* innen,

     ich möchte Sie einladen zu einer kleinen Kräu-
     terkunde. Sie wissen vermutlich noch viel mehr
     über die sogenannte Wohlgemutsblume oder dem
     Geißfußkraut. Ich freue mich über einen persön-
     lichen Austausch mit Ihnen und über einen mög-
     licherweise längst vergessenen Verzehr sowie
     Anwendungsmöglichkeiten.

                 Der Borretsch
                 Man nennt ihn auch Gurkenkraut, Herz-
                 freude, Wohlgemutsblume und Him-
                 melsstern.
                 Die Blütezeit und Erntezeit ist von Mai
                 bis September.
                 Typische Merkmale sind die eiförmigen,
                 wechselständigen Blätter und die blau-
                 en Blütenstände. Die Behaarung aller
                 Pflanzenteile ist charakteristisch. Die
                 jungen Blätter fühlen sich samtweich
                 und saftig an. Die älteren Blätter wer-
                 den hart und rauh. Am Ende der Sten-
                 gel entfaltet der Borretsch himmelblaue,
                 manchmal auch rosa oder weiße Blü-
                 tensterne.
                 Der Borretsch breitet sich rasch aus
                 und entwickelt sich zu kräftigen Pflan-
                 zen, die viel Platz brauchen.
Rückblick
Kleine KräuTer­kunde
                                                                                  7

Abgesehen von seiner Würzkraft ist er
eine heilkräftige Pflanze, von der das
ganze Kraut oder Blätter und Blüten
geerntet werden. Man legt die abge-
schnittenen Pflanzenteile zunächst zum
Welken in die Sonne, bevor man sie im
Schatten endgültig trocknet. Die wich-
tigsten Inhaltsstoffe des Borretsch sind
Gerbstoffe, Schleimstoffe, Saponine,
Kieselsäure und Mineralstoffe. Ge-
schätzt wurde besonders die entzün-
dungshemmende und herzstärkende
Wirkung. Auch Erkältungskrankheiten,
wie vor allem Husten und Heiserkeit
wurden damit behandelt. Der Borretsch
gilt allgemein als anregend, dem Stoff-
wechsel wie Nervensystem förderlich        zugesetzt. Auch die sternförmigen Blü-
sowie lindernd bei Rheuma. Bei Hau-        ten sind essbar und können wunderbar
tausschlägen empfiehlt sich eine äußer-    dekorativ Salate schmücken. Kleiner
liche Anwendung. In der Hausapotheke       Tipp: Im Eiswürfel eingefrorene Blüten
wurde er als Tee-Aufguss oder in Form      machen ein Getränk im Sommer dop-
frisch gehackter Blätter in Milch ver-     pelt so erfrischend.
wendet.
                                           Der Giersch - ein wunder-
Verwendung in der Küche
Die jungen, zarten Blätter können nach     sames Kraut
Bedarf gepflückt und fein gehackt zu
grünem Salat oder rohem Gemüsesalat        Er spaltet oft die Gartenfreunde, denn
gegeben werden. Auf Grund des kräf-        zu gerne und sehr schnell breitet er sich
tigen Gurkenaromas kann er wunder-         aus. Der Giersch besiedelt Flächen in
bar zum Einkochen von sauren Gurken        Windeseile und lässt sich dabei schwer
verwendet werden. Seine frisch-säuer-      stoppen. Das „Unkraut ist aber viel
liche Note schmeckt ebenso in Quark        mehr als nur eine lästige Pflanze. Der
und kalten Soßen. Aus Borretsch lassen     Giersch ist ein vitaminreiches Heilkraut
sich sowohl kalte als auch warme Erfri-    und schmackhaft in der Küche. Schon
schungsgetränke herstellen. Die Blätter    im Frühjahr entdeckt man seine hell-
werden dazu in Wein oder Obstsaft          grünen kleinen Blätter am Wald- und
etwa eine Stunde eingelegt, später ab-     Wegesrand. Besonders an feuchten
geseiht sowie Zitronensaft und Zucker      Stellen breitet er sich mit großer Freude
8                                   Rückblick
                              Kleine KräuTer­kunde

    aus, auch im hauseigenen Garten. Die
    jungen zarten Blätter verfeinern Sup-
    pen und Salate. Er schmeckt als Kräu-
    terbutter, - quark und im Frischkäse.
    Sein Aroma erinnert an Petersilie und
    Möhren. Der Giersch ist ein Klassiker
    in der Wildkräuterküche und steht seit
    hunderten von Jahren auf dem Spei-
    seplan. Sogar in Klostergärten wurde
    er angesiedelt und für Kuren verwen-
    det. Der Giersch zählt zu den vitamin-
    reichsten Wildgemüsen. In den Blättern
    steckt pro 100g mehr Vitamin C als in
    Zitronen. Ebenso der hohe Eiweißgehalt
    macht den Giersch zu einem wertvollen
    Nahrungsmittel. Gesundheitsfördern-
    de sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe,
    Vitamin A, Beta-Carotin, Mineralstof-
    fe und Spurenelemente wie Calcium,
    Magnesium und Eisen zeichnen das
    Wildgemüse aus. Giersch wirkt ent-
    zündungshemmend, ausschwemmend
    und entsäuernd, deshalb wird er zur
    Behandlung von Gicht und Rheuma
    eingesetzt. Die Bezeichnungen aus dem
    Volksmund sind „Zipperleinskraut“ oder
    „Gischtkraut“.
    Das Heilkraut ist eindeutig erkennbar an
    drei Merkmalen:
    • Die zerriebenen Blätter duften nach
       Möhre und Petersilie
    • Der Blattstängel ist dreieckig
    • Ein Blatt besteht aus drei Teilen, je-
       des Blattteil wiederum meist dreige-
       teilt, manche nur zweigeteilt.
    Die Blattform ähnelt daher dem Fußab-
    druck einer Ziege (Geiß). Früher wurde
    der Giersch daher auch „Geißfußkraut“
    genannt.
Rückblick
„Unser wunderschöner Eisnachmittag“
                                                                                    9

„UNSER WUNDER-
SCHÖNER EISNACH-
MITTAG“
Sommer, Sonne und ein leckeres Eis –
das gehört einfach zusammen. So gab
es in diesem Jahr wieder einen Eis-
nachmittag im Christian Geyer-Heim.
Auf den Wohnbereichen und der Dacht-
errasse gab es die leckere „Verführung“
unter Beachtung der geltenden Hygie-
ne- und Schutzmaßnahmen.
Die Tische waren stimmungsvoll von
unseren Betreuungsassistenten*innen
dekoriert. Verschiedene Eissorten, wie
Schokolade, Vanille, Erdbeere und Ba-
nane wurden mit Sahne und Früchten,          kam so manche Urlaubserinnerung
wie Ananas, Kiwi und Bananen gekrönt.        zurück.
Natürlich dürften eine leckere Waffel        Einen kleinen Eisnachschlag gab es na-
und Eisschirmchen als Dekoration nicht       türlich auch und so blieben keine Wün-
fehlen.                                      sche offen.
Die Eisbecher wurden von den fleis-          Wir hoffen alle sehr, dass unsere be-
sigen Helfer*innen im Rekordtempo            liebten Feste bald wieder geplant und in
erstellt und verteilt, so dass alle Bewoh-   gewohnter Weise statt finden können.
ner*innen zusammen „löffeln“ konnten.        Trotz der aktuellen Coronasituation las-
Als musikalische Untermalung unse-           sen wir uns nicht entmutigen und feiern
res schönen Nachmittags wurden ita-          unsere Feste mit unseren Bewohner*in-
lienische und deutsche Schlager zum          nen im kleinen Kreis.
Mitsingen, Mitträumen und Mitmachen          Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie
gespielt. Unsere Bewohner*innen er-          eine schöne Sommerzeit mit ganz viel
freuten sich an den vielen, tollen Lie-      Somme, Sonne und einem leckeren Eis.
dern Ihrer Jugendzeit. In Gesprächen         (su)
10                                                            Internes
                                              Verabschiedung Frau Neubert

VERABSCHIEDUNG
FRAU NEUBERT
Frau Amy Neubert durften wir in den Ruhestand ver-
abschieden!

                          Am 07.05.2021 wurde Frau Neubert
                          (Betreuungsassistentin) verabschiedet.
                          Ende Mai hatte Frau Neubert ihren letz-
                          ten Arbeitstag im Christian-Geyer-Heim.
                          Seit dem 01. September 2010 hat sie
                          die Bewohner des CGHs tempera-
                          mentvoll begleitet und unterhalten. Frau
                          Neubert pflegte einen sehr herzlich und
                          liebevoll Umgang mit unseren Bewoh-
                          nern*innen. Es wurde immer viel gelacht
                          und Scherze gemacht. Gerne sang und
                          backte Frau Neubert mit unseren Be-
                          wohnern*innen.
                          Die Bewohner*innen und das gesamte
                          Team des CGH wird Sie sehr vermis-
                          sen.
                          Bei Frau Neubert und Ihrem Mann wird
                          keine Langeweile einkehren! Es geht
                          erstmal für ein Jahr in Ihre Heimat, die
                          Philippinen! Dort wird Frau Neubert in
                          Ihrem Elternhaus wohnen und Früchte
                          wie Mangos, Papayas und Kokosnüsse
                          von Bäumen Ihres Vaters ernten.
                          Wow, besser geht es nicht!
                          Wir wünschen Frau Neubert für Ihren
                          neuen Lebensabschnitt alles Gute, Got-
FRAU NEUBERET             tes Segen und vor allem Gesundheit.
Internes
Ehrenamt im Bereich der Pflege und Betreuung
                                                                                  11

EHRENAMT IM BE-
REICH DER PFLEGE
UND BETREUUNG

• Sie möchten einen wichtigen sozialen • Sie möchten Ihre freie Zeit sinnvoll
  und gesellschaftlichen Beitrag leis-   und sinnstiftend gestalten?
  ten?
                                       • Sie möchten Freude schenken?
• Sie möchten etwas Neues lernen und
  praktische Erfahrung sammeln?        • Sie fühlen sich unserem diakonischen
                                         Auftrag verbunden?
• Sie möchten neue soziale Kontakte
  knüpfen?                             Dann sind Sie bei uns richtig!

• Sie möchten sich wertvoll und ge-            Gemeinsam finden wir im persönlichen
  braucht fühlen?                              Gespräch die passende Tätigkeit für
12                                                         Internes
                          Ehrenamt im Bereich der Pflege und Betreuung

                 Sie.

                 Dies könnte grundsätzlich in der Grup-
                 pe oder im Rahmen einer Einzelbetreu-
                 ung sein.

                 Folgende Tätigkeiten wären u.a. mög-
                 lich:

                 • Vorlesen
                 • Gespräche
                 • Begleitung bei Gartenarbeit
                 • Begleitung bei Mahlzeiten
                 • Begleitung zu Veranstaltungen
                 • Musikalische Angebote oder Beglei-
                   tung
                 • Regelmäßige Besuchsdienste einzel-
                   ner Bewohner*innen
                 • Unterstützung bei Festen und Veran-
                   staltungen
                 • Hauswirtschaftliche Tätigkeiten zur
                   Unterstützung der Pflegekräfte

                 Wir bieten Ihnen einen festen Ansprech-
                 partner, das notwendige Wissen, An-
                 leitung und Begleitung sowie viel Spaß
                 und Freude im Team.

                 Wir freuen uns auf Sie!

     Bitte melden Sie sich bei:

     Sylvia Fischer, Einrichtungsleiterin
     Christian-Geyer-Heim
     Telefon: 0911/ 96 171 236
     E-mail: sylvia.fischer@stadtmission-nuernberg.de
Internes
Tag der Pflege 2021
                                                                                 13

TAG DER PFLEGE 2021

Am 12. Mai, dem Geburtstag der bri-        gedreht, in denen sie ihre Erfahrungen
tischen Krankenschwester Florence          und die täglichen Herausforderungen
Nightingale, wird der Internationale Tag   ihres Berufsalltags teilen. Unsere Aus-
der Pflege begangen. Florence Nightin-     zubildende Jasmina Kerner, die sich
gale war eine der Begründerinnen der       derzeit im 1. Ausbildungsjahr befindet,
modernen westlichen Krankenpflege.         schildert im Videobeitrag mit zwei Kolle-
Auch in diesem Jahr kamen am 12. Mai       ginnen das Bild eines zukunftssicheren
Verantwortliche aus der Politik und Be-    und erfüllenden Berufes. Gleichzeitig
schäftigte in der Pflege zusammen. Es      wünschen sich die Auszubildenden,
fand keine lautstarke Veranstaltung in     dass sich die Politik für einen besseren
der Nürnberger Innenstadt statt, statt-    Personalschlüssel sowie für ein höheres
dessen meldeten sich Auszubildende         Gehalt einsetzt, das die große Verant-
online zu Wort. Unter dem Motto: „Wir      wortung des Berufes abbildet. Dadurch
tragen Mundschutz, aber keinen Maul-       würde die Ausbildung mehr Wertschät-
korb!“                                     zung erfahren und die Arbeitsbedingun-
Auszubildende haben hierfür Videoclips     gen langfristig verbessert.
14                                                         Internes
                                                      Covid-19-Impfung

                          Aus 16 eingereichten Filmbeiträgen
                          wurden drei Clips ausgewählt, darunter
                          unter anderem der eben genannte mit
                          drei Auszubildenden der Stadtmission
                          Nürnberg Pflege gGmbH und der Dia-
                          konie Erlangen.
                          An dieser Stelle: Vielen herzlichen Dank
                          an unsere Auszubildende für Ihr En-
                          gagement!
                          Es ist wichtig, dass die Interessen der
                          Pflegenden und die Bedürfnisse der zu
                          Pflegenden gehört und vertreten wer-
                          den.
                          www.wir-pflegen-franken.de/live

COVID-19-IMPFUNG
Warum? Warum nicht!
Antworten auf häufig gestellte Fragen

                          Ist ein so schnell zugelassener Impf-
                          stoff sicher?
                          In der Sondersituation einer Pande-
                          mie bekamen die Zulassungsbehörden
                          schon in der Entwicklungsphase der
                          Impfstoffe laufend aktuelle Daten von
                          den Entwicklern übermittelt. Das heißt,
                          Entwicklungsschritte, Prüfung und Her-
                          stellung haben sich zeitlich überlappt
                          oder haben zeitgleich stattgefunden.
                          Keine Wartezeiten zwischen den Pro-
                          zessen und eine große Menge Geld für
                          Forschung und Entwicklung haben den
                          Entwicklungsprozess extrem beschleu-
Internes
Covid-19-Impfung
                                                                                 15

nigt. Kein Prüfungsschritt, keine Si-       durch die Impfung zu einer sehr guten
cherheitskontrolle zur Zulassung wurde      Immunantwort. Für die Impfung von
ausgelassen. Wie bei jeder Impfstoff-       Genesenen können alle zugelassenen
oder Medikamenteneinführung wird            COVID-19-Impfstoffe verwendet wer-
die Sicherheit eines Präparates in der      den. Auch wenn das Zeitintervall von 6
Anwendung weiter überwacht und neue         Monaten überschritten ist, reicht eine
Erkenntnisse erworben und Empfehlun-        Impfstoffdosis zur vollständigen Grun-
gen ausgesprochen.                          dimmunisierung aus.

Warum hat sich die Empfehlung zu            Warum soll ich mich impfen lassen?
AstraZeneca geändert?                       Impfungen gehören zu den wichtigsten
Auf Basis der aktuellen Daten besteht       und wirksamsten präventiven Maßnah-
nach der Impfung mit AstraZeneca im         men, die in der Medizin zur Verfügung
Alter von unter 60 Jahren ein erhöhtes      stehen. Moderne Impfstoffe sind gut
Risiko für das Auftreten von seltenen       verträglich, unerwünschte Arzneiwir-
Fällen von Thrombosen. Daher sollen         kungen werden nur in seltenen Fällen
Personen unter 60 Jahren einen mR-          beobachtet. Unmittelbares Ziel der
NA-Impfstoff (BioNTech und Moderna)         Impfung ist es, den Geimpften vor einer
erhalten.                                   ansteckenden Krankheit zu schützen.
Im Alter von über 60 Jahren ist das         Durch eine Impfung wird der Erreger
Risiko eines schweren Krankheitsver-        zurückgedrängt und damit Personen-
laufes viel höher, als an einer durch die   gruppen geschützt, die sich aus ge-
Impfung auftretenden sehr seltenen          sundheitlichen Gründen selbst nicht
Thrombosen in Kombination mit Throm-        impfen lassen können (z.B. Allergiker,
bozytopenien. Deshalb wird nun der          Schwangere).
AstraZeneca Impfstoff bei Personen im       Bei Erreichen hoher Impfquoten ist es
Alter von über 60 Jahren eingesetzt.        möglich, einzelne Krankheitserreger
Der Grund, dass Empfehlungen geän-          regional zu eliminieren und schließlich
dert werden ist das Ergebnis andauern-      weltweit auszurotten.
der Evaluation und daraus resultierende
neuer Erkenntnisse.                         Häufige Symptome von COVID-19
                                            sind:
Dürfen bzw. sollten sich Co-                Kopfschmerzen, Fieber, trockener Hus-
vid-19-Genesene impfen lassen?              ten, ‚Verlust Geruchs- /Geschmacksinn,
Ja, eine Impfdosis 6 Monate nach der        Halsschmerzen, Atemnot, Abgeschla-
Genesung der Erkrankung. Aufgrund           genheit, Durchfall.
der bestehenden Immunität nach              Komplikationen: Lungenentzündung,
durchgemachter Infektion kommt es           Atemnot bis hin zu Beatmungspflichtig-
durch die 1-malige sog. Boosterung          keit, neurologische und kardiovaskuläre
16                                                         Internes
                                                     Menschen im Fokus

                          Folgeschäden, überschießende Imm-
                          unreaktionen, Langzeitfolgen von CO-
                          VID-19.

                          Wer ist besonders gefährdet?
                          Ein hohes Lebensalter ist der wichtigste
                          Risikofaktor für einen schweren oder
                          sogar tödlichen Verlauf der Krankheit.
                          Bei älteren Menschen mit Vorerkran-
                          kungen lässt sich nicht klar trennen, ob
                          das Alter oder die Vorerkrankung die
                          Sterblichkeit erhöht.
                          Mittlerweile gibt es Studien, die zeigen,
                          dass die Virusausscheidung bei kom-
                          plett geimpften Personen deutlich redu-
                          ziert ist. Sogar so stark, dass Geimpfte
                          bei der Verbreitung der Erkrankung
                          keine wesentliche Rolle mehr spielen.
                          Quelle: Robert Koch Institut

MENSCHEN IM FOKUS
Dienstjubiläen - herzlichen Dank

                          Monica Schiesser               25 Jahre
                          Hiwet Tela                     25 Jahre
                          Gherti Berger                  25 Jahre
                          Maria Kessler                  25 Jahre
                          Lucyna Jaszul                  20 Jahre
                          Benjamin Lorenz                15 Jahre
                          Angela Becker                  15 Jahre
Internes
Menschen im Fokus
                                                                              17

Geburtstage - herzlichen Glückwunsch

                                  Hella Markert                     80

                                  Anna Zerbes                       85

Neue Bewohner/-innen - herzlich willkommen
                                Erika Meier                      15.03.2021

                                Ewald, Lukasch                   14.04.2021

Verstorbene - wir nehmen Abschied

       Von guten Mächten wunder-
       bar geborgen
       erwarten wir getrost, was
       kommen mag.
       Gott ist mit uns am Abend
       und am Morgen
       und ganz gewiss an jedem
       neuen Tag.

                    Dietrich Bonhoeffer         Margareta Wild    93 Jahre
18                                             Stadtmission Pflege Nürnberg
                                                                  DIAKONISCHE

DIAKONISCHE
FÜRSORGE UND
SCHUTZ
Pflegeheime der Stadtmission Nürnberg in Zeiten
von Corona

                                    »Uns ist ein Riesenstein vom Herzen
                                    gefallen, als das mobile Impfteam im
                                    Februar zum zweiten Mal Bewohner-
                                    schaft und Mitarbeitende gegen das
                                    Coronavirus geimpft hatte«, erinnert
                                    sich Sylvia Fischer, Leiterin des Chris-
                                    tian-Geyer- Heims in Nürnberg-Sün-
                                    dersbühl. Vorgeschriebene Tests für
                                    Mitarbeitende und wenn nötig auch für
                                    Besucher*innen geben zusätzlich Si-
                                    cherheit.

                                    Dafür kann auch die Teststation direkt
                                    im Haus genutzt werden. All das habe
                                    den Senioren*innen, ihren Angehörigen
                                    und den Mitarbeitenden eine gehörige
SEELSORGERIN FRAU SCHNITZLER EMP-
FÄNGT FREUDIG DAS IMPFTEAM IM KHS
                                    Last von den Schultern genommen,
                                    meint auch Andrew Scheffel, der das
                                    Pflegezentrum Hephata im Norden
                                    Nürnbergs leitet.

                                    Gemeinschaft stiften - trotz
                                    Pandemie

                                    Gerade mit Blick auf die Verunsiche-
GEMEINSAM DRAUSSEN AKTIV            rung durch die Pandemie, ist es den
Stadtmission Pflege Nürnberg
DIAKONISCHE
                                                                                       19

Mitarbeitenden der Stadtmission wich-
tig, ihren Bewohner*innen im Alltag
durch gute Beziehungsarbeit, kreative
Beschäftigung, durch Seelsorge und
stärkende Rituale zu zeigen: Das Leben
ist auch mit Corona schön und lebens-
wert. Ob beim Frühsport im Garten, bei
einem Eiskaffee am Nachmittag oder
mit Fensterkonzerten am Wochenende
- selbst unter strengen Hygienebestim-
mungen war und ist viel möglich.
                                           URSULA ESSLINGER
Besuche wichtig für alle                   EINRICHTUNGSLEITERIN KARL-HELLER-STIFT

Das gilt auch mit Blick auf den für alle
Bewohner*innen wichtigen Kontakt zu
ihren Lieben: Besuche der Angehöri-
gen sind – jeweils abhängig vom Inzi-
denzwert - nun auch wieder regelmä-
ßig möglich! »Und wer es zu unseren
ausgewiesenen Besuchszeiten nicht
schafft, für den finden wir nach Abspra-
che auch andere Termine.« Dazu kom-
men regelmäßige Videotelefonate, die
für einige Bewohner*innen inzwischen       HERR SCHEFFEL
sogar Alltag geworden seien, so Ursula     EINRISCHTUNGSLEITER HEPHATA

Esslingen, Einrichtungsleitung im Karl-
Heller-Stift. »Schutzbedürftig ist neben
der Gesundheit auch das seelische
Wohl unserer Bewohner*innen.« Beides
könne man bei der Stadtmission Nürn-
berg gut in Einklang bringen - durch
ausgeklügelte Hygienekonzepte, durch
Vorsicht und durch ein vertrauensvolles
Zusammenspiel mit den Senioren*innen
und ihren Angehörigen.
                                           SYLVIA FISCHER
Tabea Bozada ÖR                            EINRICHTUNGSLEITERIN CHRISTIAN-GEYER-HEIM
20                                                             Andacht
                                                         WASSER IST LEBEN

WASSER IST LEBEN
                               Eine lange Wanderung hat Sie müde
                               gemacht. Die Sonne brennt, die mit
                               gebrachten Getränke sind längst
                               getrunken. Der Durst quält und macht
                               den Mund trocken. Sie sehnen sich
                               nach einem Schluck Erfrischung.
PSALM 31, 12
                               Da kommt ein Brunnen gerade recht.
„Bei dir ist die Quelle des    Aus seinem Rohr kommt frisches
Lebens...“                     Wasser. Erfrischt wird nicht nur der
                               Gaumen, auch Kopf, Hals und Hände
                               bekommen etwas davon ab.
                               Wunderbares Wasser. Heilkräftig. Wohl
                               sind Badekuren aus der Mode gekom-
                               men und doch: Wer älter wird, für den
                               sind heilsame Quellen eine Wohltat.
                               Schon allein die Wärme. Mehr noch
                               die Spurenelemente. Ein oder mehrere
                               Bäder und Ekzeme jucken weniger, die
                               schmerzhafte Arthrose lässt nach.

                               Wasser in vielerlei Gestalt...
                               Regentropfen die an mein Fenster
                               klopfen. Tau glitzert in der Morgen-
                               sonne. Nebelschwaden legen sich
                               aufs Land. Hagel prasselt nieder. Ein
                               Bergsee glatt wie ein Spiegel. Ein Was-
                               serfall donnert die Schlucht hinunter.
                               Ein Moortümpel trübe und braun. Ab-
                               gestandenes Wasser in einer Zisterne
                               riecht unangenehm. Der Brunnen in der
                               Wüste oder die Sturmflut die das Land
                               verwüstet.
                               Wasser ist immer wieder anders. Viel-
                               gestaltig. Wasser von der Quelle zur
ANNE HAIN
SEELSORGERIN IM HAUS HEPHATA   Mündung, aufsteigend und hernieder
Andacht
WASSER IST LEBEN
                                                                                      21

fallend, salzig und süß, weich wie ein       strecke erleben. Bei ihm finden Müde
Bad oder hart wie die Brandung. Der          Kraft, Trauernde Trost, Durstige einen
Tropfen Wasser auf dem heißen Stein.         kraftschöpfenden Trank. Umsonst.
Der letzte Schluck aus dem Becher.           Wie aus der Quelle das Wasser aus
Wasser ist die Vielgestaltigkeit des         dem Erdinneren zu uns dringt, so
Lebens.                                      kommt Gottes Liebe zu uns und will
                                             unseren Durst stillen.
Brunnen in Dörfern und Städten sind
heute noch beliebte Treffpunkte. Tags-       Gott ist die Quelle des Lebens.
über werden Marktstände aufgebaut,           Jesus verdeutlicht uns Menschen, dass
abends trifft sich die Jugend. Kennen        Gottes Liebe uns durchs Leben trägt
Sie den schönen Brunnen am Haupt-            und er uns helfen will, das Schwere zu
markt in Nürnberg? „Kein Trinkwasser“        meistern. Gewiss wird Gottes Handeln
dieses Schild mahnt uns heute an ma-         an uns oft erst im Nachhinein einsichtig.
chen Brunnen. Menschen haben durch           Wenn wir über unser Leben nach-
Umweltschädigung das einst frische           denken und staunend erkennen, wo
Nass zerstört. Trinkwasser ist kostbar.      uns Gott geführt und begleitet hat.
Das vergessen wir leicht. Denn Wasser           „Wen da dürstet, der komme zu mir
kommt heute in unseren Breitengraden          und trinke!“             Johannes 7,37
aus dem Wasserhahn. Trotzdem bleiben
Brunnen beliebte Orte der Begegnung.     Jesus spricht zum besseren Verständ-
Hier finden wir Erfrischung und treffen  nis und zur Erkenntnis Gottes in Bildern
Menschen. Der Liederdichter Paul Ger-    der Natur, die der Mensch kennt und
hardt greift das Bild vom Brunnen in     die ihm manches deutlicher veran-
seinen Liedern auf:                      schaulichen. Die Wirkkraft des Wassers
      „Ich weiß, daß du der Brunn der    erfasst, erspürt und erkennt jeder
 Gnad und ewge Quelle bist, daraus uns   Mensch. Deshalb predigt Jesus zum
  allen früh und spat, viel Heil und gutes
                                         Passahfestes zu den nach Jerusalem
fließt.“                         EG 324,2pilgernden Menschen, die nach dem
                                         langen Fußmarsch durstig sind:
    „Ich bin der Anfang und das Ende.       „Wer durstig ist, soll zu mir kommen“
  Ich will den Durstigen geben von der   Jesus Worte wirken wie Wasser, die
  Quelle des lebendigen Wassers um-      den Durstigen erfrischen und lebendig
sonst“.                Offenbarung 21,6 machen. Seine Worte sind Worte des
                                         Lebens. Amen.
Der Gott der alles in Gang gebracht hat. Holen Sie sich doch jetzt gleich ein Glas
Der Erste ist auch der Letzte. Nichts    frisches, kühles Wasser und genießen
kann aus seiner Hand gleiten. Auch       Sie es. Ihnen „Zum Wohl“.
wenn wir Menschen manche Durst-          Anne Hain (Seelsorgerin in Hephata)
22                                                                Erinnerungen
                                                                  „JO, MIR SAN MIM

„JO, MIR SAN MIM
RADEL DO!“
Vom Transportmittel zum Lebensgefühl

                            Die Geschichte des Fahrrads streift viele Berei-
                            che. Neben Fortbewegung und Transport beein-
                            flusste die Erfindung des Rades und seine Wei-
                            terentwicklung auch die Gesellschaftspolitik, den
                            Sport und die Bewegungsfreude der Menschen.
                            Heute, gerade in Zeiten der Klimaproblematik und
                            steigendem Umweltbewusstsein der Bevölkerung,
                            ist der Absatz von Fahrrädern hoch wie nie.

                                        Aber fangen wir mal von vorne an.
                                        Das erste Mal, dass jemand Fahrrad
                                        gefahren ist, war im Juni 1817. Also
                                        vor über 200 Jahren. Da probierte Karl
                                        Freiherr von Drais seine neue Erfindung
                                        aus. 22 kg schwer war das Gefährt
                                        und ohne Pedale. Ein bisschen sah
                                        die sogenannte „Draisine“ aus, wie ein
Der Europäische Tag des                 Laufrad, was viele kleine Kinder heute
Fahrrads ist ein Akti-                  nutzen, um das Radfahren zu erlernen.
onstag in einigen euro-
päischen Ländern und
                                        Man saß auf dem Sattel der lenkbaren
findet seit 1998 jährlich               Holzkonstruktion und stieß sich mit den
am 3. Juni statt.                       Füßen ab, um voran zu kommen. Das
                                        war noch ziemlich beschwerlich – den-
                                        noch erreichte der Tüftler eine durch-
                                        schnittliche Geschwindigkeit von 15
                                        Kilometer pro Stunde bei seiner Jung-
                                        fernfahrt durch Mannheim. Im Vergleich
                                        dazu, war eine Pferdekutsche mit unge-
                                        fähr 10 km pro Stunde unterwegs.
                                        Die Idee kam dem Erfinder aus der
Erinnerungen
„JO, MIR SAN MIM
                                                                                        23

SO SAH DER URSPRUNG DAS RADES AUS: DIE DRAISINE

Not heraus – wie sagt man so schön:               Sommer“, kostete auch viele Pferde das
„Not macht erfinderisch!“ Die damals              Leben. Es war schwierig für die Men-
vorherrschende Hungersnot und auch                schen sich fortzubewegen und Dinge
Futtermittelknappheit im „Jahr ohne               zu transportieren – das Fahrrad sollte
                                                  Abhilfe schaffen. Wie so oft in der Ge-
                                                  schichte, dauerte es jedoch, bis sich die
                                                  Erfindung durchsetzte und ebenso bis
                                                  sie massentauglich wurde.
                                                  Richtig aktuell wurde das Projekt Fahr-

DIE HALSBRECHERISCHE VARIANTE: HOCHRAD            DAS FAHRRAD WIE WIR ES HEUTE KENNEN
24                                                       Erinnerungen
                                                         „JO, MIR SAN MIM

                             rad erst mit der Erfindung der Pedale,
                             des Kettenantriebs, sowie der Luftrei-
                             fen. Anfänglich waren die Pedale am
                             riesigen Vorderreifen montiert, es ent-
                             stand das sogenannte Hochrad. Eine
                             Fahrt damit war noch ein ziemlich ge-
                             fährliches Unterfangen. Erst als das
                             Sicherheitsniederrad mit zwei gleich
                             großen Rädern, Mitte der 1880er Jahre
                             auf den Markt kam, löste es einen re-
                             gelrechten Boom aus.
                             Seitdem existiert der moderne Radver-
                             kehr.

                             Lange Zeit war das Fahrrad nur für die
                             gutbürgerliche Gesellschaft erschwing-
                             lich, war als Zeitvertreib für die „feinen
                             Herren“ dienlich. Als auch die Frauen
                             Ende des 19. Jahrhunderts das Radeln
                             für sich entdecken, kam es zu einem
                             gesellschaftlichen Wandel. Die ersten
                             Radlerinnen wurden harsch kritisiert in
                             dem Vorhaben sich, auch mit Hilfe des
                             Rades, von eingefahrenen, traditionel-
                             len Geschlechterrollen lösen zu wollen.
„Besorg Dir ein Fahrrad.     Frauen begannen Hosen zu tragen –
Wenn Du lebst, wirst Du      schließlich war eine Radtour mit Korsett
es nicht bereuen“            und Reifrock sehr beschwerlich. Das
              Mark Twain     Fahrrad wurde dementsprechend zu
                             einem Symbol einer unabhängig wer-
„Mir ist es eingefallen,     denden Frau, die sich emanzipierte. Die
während ich Fahrrad
                             neue Mobilität ermöglichte leichteren
fuhr.“
                             Zugang zu Bildung und Arbeitsplätzen
           Albert Einstein
                             und politischem Aktivismus.
„Zeigen Sie mir ein Pro-
blem dieser Welt und ich
                             Gleichzeitig machten sich Frauen auch
gebe Ihnen das Fahrrad       im Radsport einen Namen. Die Berline-
als Teil der Lösung.“        rin Amalie Rother gründete um 1890
             Mike Sinyard    den ersten Berliner Damenradclub und
Erinnerungen
„JO, MIR SAN MIM
                                                                                25

wurde mit ihrem Verein in den Deut-       Frauen aufs Fahrrad schwingen und zur
schen Rad-Sport-Bund aufgenommen.         Arbeit oder Schule fahren. Allerdings
Anders als in Frankreich und Belgien,     gibt es leider noch viele Länder wo die-
war die Teilnahme von Frauen an Rad-      ser Befreiungsschlag der Frauen noch
rennen in Deutschland bislang eher die    aussteht.
Ausnahme gewesen. Amalie Rother
schrieb zum ersten Damenradrennen         Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde
1893: „Wir alten Berliner Radfahrerin-    das Fahrrad stets weiterentwickelt. Das
nen wussten ganz genau, was wir ta-       zunehmende Interesse am Radsport,
ten, als wir auf die Bahn hinaustraten.   spätestens seit der 1. Tour de France
Wir wollten weder unsere Reize den        1903, trieb die Hersteller zu stetigen
Zuschauern präsentieren, noch uns an      Optimierungen an. Heute schöpfen
den Preisen bereichern, sondern wir       wir aus einem großen Fundus diver-
wollten dem Publikum zeigen, dass wir     ser Modelle, angepasst für die unter-
Herrinnen unserer Maschinen waren         schiedlichsten Bedürfnisse. Ob Cityrad,
und den Damen zurufen: Hier seht her      Mountainbike, Rennrad, Trekkingrad,
und macht es uns nach! Beides ist uns     Cruiser oder Pedelec – für jeden Ge-
gelungen!“                                schmack ist was dabei.
Heutzutage ist es für uns selbstver-
ständlich, dass sich Mädchen und          Während sich in den 50er Jahren das
26                                        Erinnerungen
                                          „JO, MIR SAN MIM

               Fahrrad neben dem Automobil behaup-
               ten musste, ist es mittlerweile aus den
               meisten Haushalten nicht mehr weg-
               zudenken. Das gesellschaftliche Be-
               wusstsein ist da, dass Radfahren nicht
               nur zur eigenen Gesundheit beiträgt,
               sondern gleichzeitig auch die Umwelt
               schützt.
               Doch auch neben dem eigenen aktiven
               Radeln, ist das Zuschauen beim Rad-
               rennsport nach wie vor beliebt. Auch
               Nürnberg blickt auf eine traditionsreiche
               Rennsportgeschichte mit vielen Fans
               zurück. Die alte Bahn am Reichesldorfer
               Keller war sehr lange ein Publikumsma-
               gnet für Radsportbegeisterte. Und auch
               wirtschaftlich zog unsere Stadt Nutzen
               aus der Fahrradindustrie – immerhin
               war die „Deutsche Triumph Fahrrad
               Werke AG“ auf der Fürther Straße lan-
               ge Jahre ein großer Arbeitgeber in der
               Region.
               Die heutigen Herausforderungen zum

     Denn wer Probleme beim
     Laufen hat, kann mit ei-
     nem guten Gleichge-
     wichtsgefühl trotzdem oft
     noch bis ins hohe Alter Ra-
     deln und sich dadurch sei-
     ne Mobilität erhalten.
Erinnerungen
„JO, MIR SAN MIM
                                                                                 27

Thema Fahrrad betreffen vor allem die     Frau B. (92 Jahre aus dem KHS) erin-
Sicherheit im Straßenverkehr. Stadtpla-   nert sich: „Wir hatten früher noch nicht
ner müssen sich zunehmend Gedan-          jeder ein Fahrrad. Wir hatten ein Famili-
ken machen, wie sie dem wachsenden        enfahrrad. Ich bin mit meiner Schwester
Zweiradverkehr entgegenkommen und         gemeinsam darauf zur Schule gefahren.
sichere Radwege in und um die Stadt       Da ich die Große war, musste ich immer
gestalten. Viele Menschen sind mit dem    treten und sie saß gemütlich auf dem
Rad unterwegs – darunter auch immer       Gepäckträger. Naja, so gemütlich war
mehr hochbetagte Senior*innen.            das ehrlich gesagt auch wieder nicht!
                                          Mein erstes eigenes Fahrrad konnte
„Wir sind sehr gerne geradelt, mit der    ich mir kaufen, als ich in die Lehre ging
ganzen Familie.“ Erzählt Herr K. „Ich     – das war zwar auch ein gebrauchtes,
erinnere mich noch an unsere Sommer-      aber ich war sehr stolz.
touren, wir sind einmal von Würzburg      Mein ganzes Leben bin ich gern gera-
bis an die Nordsee geradelt. Wir haben    delt!“
Verwandte in Aurich. Das sind an die
600 km Strecke. Über eine Woche ha-       Von Radtouren und Radausflügen be-
ben wir dafür gebraucht. Meine Kolle-     richten viele unserer Bewohner*innen
gen sagten damals immer, das sei doch     gerne. Und allen ist eins gemein: die
kein Urlaub.                              Freiheit auf dem Rad, den Fahrtwind
Aber auf dem Fahrrad erlebt man eben      genießen, und die Umgebung zu erspü-
die Umgebung viel intensiver, man ist     ren, ist vielen noch eine schöne Erinne-
an der frischen Luft und hält sich fit!   rung.
Und wenn man dann aus eigener Kraft
angekommen ist, das ist dann ein herr-    Welches ist Ihre schönste Erinnerung
liches Gefühl! Auch wenn der Hintern      ans Radeln?
weh tut!“ sagt er und lacht.
28                                                              Termine
                                                            Veranstaltungen

VERANSTALTUNGEN
      Juli     01.07.2021          Gerontogottesdienst
               Dienstag, 15.00     WB 2
               06.07.2021          Hoffest
               Donnerstag, 15.00
               13.07.2021          Gerontogottesdienst
               Dienstag, 15.00     WB 1
               14.07.2021          Eisfest
               Mittwoch, 15.00     WB 3
               20.07.2021          Gerontogottesdienst
               Dienstag, 15.00     WB 3
               21.07.2021          Eisfest
               Mittwoch, 15.00     WB 4
               23.07.2021          Klaviernachmittag
               Freitag, 15.00
               27.07.2021          Gerontogottesdienst
               Dienstag, 15.00     WB 4
               30.07.2021          Schlemmernachmittag
               Freitag, 15.00      WB 1

     August    11.08.2021          Sommerfest
               Mittwoch, 15.00     WB 1
               18.08.2021          Heute ist Kirchweih
               Mittwoch, 15.00     WB 2
               25.08.2021          Bayerischer Nachmittag
               Mittwoch, 15.00     WB 2

September      09.09.2021          Geld regiert die Welt
               Donnerstag, 15.00   WB 2
               15.09.2021          Pommes rot/ weiß
               Mittwoch, 15.00     WB 3

     Oktober    06.10.2021          Oktoberfest
                Mittwoch, 15.00     WB 3
                13.10.2021          Erntedank
                Mittwoch, 15.00     WB 4
                29.10.2021          Kartoffelkönig
                Freitag, 15.00      WB 1
Termine
Veranstaltungen
                                              29

02.11.2021        Tag der Pizza         November
Dienstag, 15.00   WB 1
10.11.2021        Tag des Brotes
Mittwoch, 15.00   WB 2
24.11.2021        Wir machen Brotzeit
Mittwoch, 15.00   WB 4
30                                                                      Termine
                                                                 Soziale Betreuung

SOZIALE
BETREUUNG
Regelmäßige    Regelmäßige Angebote in Kleingruppen:
               Persönliche Einladung durch den Sozialdienst/Betreuung­
Angebote in    sassistent*innen

Kleingruppen   Gedächtnistraining
               10.00 - 11.00 Uhr
               Fitnesstraining Wohnbereich
               10.00 - 11.00 Uhr
               Musik hören, musizieren und singen
               15.00 - 16.00 Uhr
               Morgenrunde
               10.00 - 11.00 Uhr
               Spielerischer Umgang mit dem Gedächtnis
               15.00 - 16.00 Uhr
               Spiele
               15.00 – 16.00 Uhr
               10-Minuten-Aktivierung
               15.00 – 16.00 Uhr
               Seelsorge im Haus
               Dienstag und Donnerstag
               Friseur im Haus
               Dienstag und Mittwoch von 9.00 - 11.30 Uhr
               Terminvereinbarung mit Heimfrisörin Frau Sybill

Integrative    Individuelle Einzelangebote in den Wohnbereichen
               •   Gespräche/Vorlesen
Angebote       •   Bewegungsförderung
               •   Begleitung bei den Mahlzeiten
               •   10-Minuten-Aktivierung/Kleingruppenarbeit
               •   Gezielte Reizsetzung
               •   Spaziergänge
               •   Hauswirtschaftliche Tätigkeiten
               •   Hilfe bei kulturellen Veranstaltungen
               Integrative Angebote durch die Betreuungsassistenten/-innen
               Genaueres entnehmen Sie dem Aushang »Regelmäßige Angebote«
               Die Termine für den Angehörigenstammtisch erhalten Sie durch
               persönliche Einladung und die Termine für die Bewohnervertre-
               tungssitzungen 2021 entnehmen Sie bitte den gesonderten Aus-
               hängen (Verwaltung und großer Aufzug).
Job
fürs
Leben
                Wir suchen Pflegefachkräfte
                       und Pflegehilfskräfte
                mit Herz und Sachverstand.
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                      www.senioren-nuernberg.de
                       www.senioren-erlangen.de

                  Haben Sie Fragen? Rufen Sie an:
                               T. (0911) 99 57 311
Christian Geyer-Heim
                   Einrichtungsleitung: Sylvia Fischer

Die Stadtmission   Gernotstraße 47
                   90439 Nürnberg
                   T +49 911 96 17 10

Nürnberg           F +49 911 96 17 12 37
                   cgh@stadtmission-nuernberg.de
                   www.senioren-stadtmission.de

Pflege gGmbH ist   Spendenkonto
                   Evangelische Bank

für Sie da         IBAN: DE71 5206 0410 1002 5075 01
                   BIC: GEN0DEF1EK1
                   Verwendungszweck: CGH

                   WEITERE
                   PFLEGEEINRICHTUNGEN

                   Hephata
                   Einrichtungsleitung: Andrew Scheffel
                   Neumeyerstraße 31
                   90411 Nürnberg
                   T +49 911 23 98 10
                   F +49 911 23 98 11 00
                   hephata@stadtmission-nuernberg.de
                   www.senioren-stadtmission.de

                   Karl-Heller-Stift
                   Einrichtungsleitung: Ursula Esslinger
                   Werner-von-Siemens Allee 36
                   90552 Röthenbach/Pegnitz
                   T +49 911 376799-0
                   F +49 911 376799-90
                   khs@stadtmission-nuernberg.de
                   www.senioren-stadtmission.de

                   BERATUNG, OFFENE ALTENARBEIT
                   UND AMBULANTE PFLEGE

                   Seniorenzentrum
                   am Tiergärtnertor
                   Beratung, Seniorennetzwerke &
                   Offene Altenarbeit
                   Einrichtungsleitung: Thomas Staudigl
                   Burgschmietstr. 4
                   90419 Nürnberg
                   T +49 911 21 75 923
                   sat@stadtmission-nuernberg.de
                   www.senioren-stadtmission.de

                   Diakonie Team Noris
                   Wir pflegen, beraten, helfen
                   Einrichtungsleitung: Felix Krauß
                   Bertha-von-Suttner-Str. 45
                   90439 Nürnberg
                   T +49 911 66 09 10 80
                   info@diakonie-team-noris.de
                   www.senioren-stadtmission.de
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