Unsere Kirche ist offen. Treten Sie ein! - Praxishilfe für offene gastfreundliche Kirchenräume

Die Seite wird erstellt Merlin Geißler
 
WEITER LESEN
Unsere Kirche ist offen. Treten Sie ein! - Praxishilfe für offene gastfreundliche Kirchenräume
Unsere Kirche ist offen.
Treten Sie ein!

Praxishilfe für offene gastfreundliche Kirchenräume
Unsere Kirche ist offen. Treten Sie ein! - Praxishilfe für offene gastfreundliche Kirchenräume
impressum                                                                                                       inhalt

                                                                                  Inhalt		 3

                                                                                  Einleitung		 4

                                                                                  Schritte auf dem Weg zur gastfreundlichen Kirche		 6

                                                                                  Auf das Wesentliche besinnen		 7

                                                                                  Nötiges abklären		 8

                                                                                  Gemeinsam diskutieren		 9

                                                                                  Planen und Einrichten                            11

                                                                                  Bekannt machen                                   12

                                                                                  Regional vernetzen                               13

Impressum                                                                         Angebote im Kirchenraum                          14

                                                                                  Praxisbeispiele                                  18
Herausgegeben vom Bereich Gemeindedienste und Bildung
der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn                                      Service                                          25

                                                                                  Biblische Impulse                                26
Text: Regula Zähner, Projektleiterin gastfreundliche Kirchen
Grafik: Bea Würgler, neuweiss - visuelle Kommunikation                            Sicherheitsfragen                                27
Redaktion: Gerlind Martin, Journalistin
                                                                                  Besuche – Beratung – Inputs                      28
Bern, Oktober 2011                                                                Schilder für Öffnungszeiten                      29

                                                                                  Material, Links, Literatur                       30
Mit bestem Dank an alle Kirchgemeinden, Landeskirchen und Personen,
die ihr Wissen, Praxisbeispiele, Bilder und Texte zur Verfügung gestellt haben.   Kontakt                                          32

                                                                                                                                         3
einleitung                                                                                                                                              einleitung

Einleitung

Viele Leute gehen gern in eine Kirche. Irgend-     die Kunst oder die Spuren vergangener Zei-         Aktuelle Situation im Kirchengebiet              Praxishilfe für Kirchgemeinden
wann, nicht unbedingt am Sonntag um halb           ten in einer alten Kirche. Vielleicht suchen sie   Sehr viele Kirchen im Gebiet der Reformier-      Der Synodalrat der Reformierten Kirchen Bern-
zehn. Sie nehmen den Raum wahr, das Licht,         das Gefühl der weltweiten Verbundenheit der        ten Kirchen Bern-Jura-Solothurn sind täglich     Jura-Solothurn lädt die Kirchgemeinden ein,
die Fenster. Spazieren den Bankreihen ent-         christlichen Gemeinschaft.                         geöffnet. Manche Tag und Nacht, manche           ihre Kirchen offen zu halten und gastfreund-
lang. Werfen einen Blick in die aufgeschlage-                                                         vom Sonnenaufgang bis zur Dämmerung und          lich zu gestalten. Damit setzen die Reformier-
ne Bibel. Zünden eine Kerze an. Setzen sich        Eine offene Kirche ist immer für alle da: für      einzelne an bestimmten Tagen oder jeweils        ten Kirchen ein Zeichen für ihre Offenheit und
vielleicht einen Moment hin, beten oder hän-       die Kirchgemeinde, für Neuzuziehende, für          über Mittag.                                     Gastfreundschaft.
gen ihren Gedanken nach. Beim Hinausgehen          Kirchennahe und Kirchenferne, für Besucher /
nehmen sie einen Segensspruch oder den             innen aus nah und fern, unabhängig von             Und dennoch stehen Besucher/innen immer          Die vorliegende Praxishilfe begleitet interes-
Kunstführer mit. Am Brunnen vor der Kirche         deren kultureller oder religiöser Zugehörig-       wieder vor geschlossenen Türen. Zum Beispiel     sierte Kirchgemeinden Schritt für Schritt auf
trinken sie einen Schluck Wasser.                  keit, im Alltag und an Festtagen. Hinter die-      weil morgens die Kirche noch nicht offen         dem Weg zu ihrer offenen und gastfreund-
                                                   sen Kirchenbesuchen stecken ein neu erwach-        ist oder abends schon zu, oder weil gerade       lichen Kirche. Sie hilft, sich auf das Wesent-
Sie kommen, weil ihr Alltag laut und hek-          tes Interesse an religiösen Fragen und eine        Ruhetag ist. Meist sind die Öffnungszeiten       liche zu besinnen. Sie zeigt auf, was alles zu
tisch ist und sie den Kirchenraum als klar und     Sehnsucht nach Spiritualität. Gute Gründe,         nicht angeschlagen.                              klären ist. Sie regt zum Diskutieren an und
ruhig wahrnehmen. Vielleicht wollen sie über       die Kirchen gastfreundlich zu gestalten und                                                         unterstützt bei der Planung und Umsetzung
etwas Schwieriges nachdenken und hoffen,           dieses Angebot – mit verlässlichen Öffnungs-       Die Erwartung der Besucher/innen jeder-          des Projektes gastfreundliche Kirche. Eben-
in der Kirche gelassener zu werden und Trost       zeiten – bekannt zu machen.                        zeit gastfreundlich empfangen zu werden ist      so weist sie auf einige erprobte Ideen und
zu finden. Vielleicht interessieren sie sich für                                                      hoch und wird manchmal nicht erfüllt. Man-       Praxisbeispiele hin. Im Serviceteil finden Sie
                                                                                                      che fühlen sich in solchen Momenten von der      praktische Anregungen und Angebote zu
                                                                                                      Kirche zurückgewiesen. Leicht entsteht der       Ihrer Unterstützung. Die Online-Fassung die-
                                                                                                      Eindruck «die reformierten Kirchen sind meist    ser Praxishilfe auf www.refbejuso.ch/gast-
                                                                                                      geschlossen», auch wenn konkrete Abklärun-       freundliche-kirche wird laufend ergänzt.
                                                                                                      gen ein anderes Bild zeigen.

                                                                                                      In einigen wenigen Kirchgemeinden sind
                                                                                                      offene Kirchentüren noch keine Selbstver-
                                                                                                      ständlichkeit, häufig ist dort die Kirchenöff-
                                                                                                      nung ein Thema. Allerdings bekennen sich die
                                                                                                      meisten Kirchgemeindeverantwortlichen zu
                                                                                                      ihrer offenen Kirche: Die offenen Türen und
                                                                                                      die dadurch ermöglichte Gastfreundschaft
                                                                                                      verstehen sie als Ausdruck ihres gelebten
                                                                                                      Glaubens und sie halten dies für selbstver-
                                                                                                      ständlich.

4                                                                                                                                                                                                  5
Schritte                                                                                                                                                  schritte

                                                                                                1 – Auf das Wesentliche besinnen

                                                                                                In den folgenden zwei Abschnitten finden Sie    Doch reformierte Kirchen waren nie und sind
                                                                                                Informationen zur Bedeutung des Kirchenrau-     auch heute keine neutralen Bauten, die allein
                                                                                                mes für die Reformierten und Anregungen,        in der Feier des Gottesdienstes ihren Zweck
                                                                                                um sich im Kirchgemeinderat, mit Angestell-     und ihre Würde haben. In Kirchenfenstern
                                                                                                ten und Freiwilligen über Ihre Vorstellungen    und anderem künstlerischem Schmuck wird
                                                                                                von Gastfreundschaft auseinander zu setzen.     zum Beispiel die Erzählwelt des christlichen
                                                                                                                                                Glaubens sichtbar und lädt zur persönlichen
                                                                                                Reformierte Kirchenräume*                       Andacht ein. Auch haben die Gottesdienste,
                                                                                                Vorreformatorische Kirchen wurden erbaut        welche über Generationen in den Kirchen
                                                                                                zu Ehren Gottes und ihrer Erbauer. Sie waren    gefeiert wurden, Spuren hinterlassen. Allein
                                                                                                heilige Räume – Orte der Gottesbegegnung.       die Erinnerung an die vielen Menschen, die in
                                                                                                Reliquien, Bilder und Skulpturen luden Men-     kirchlichen Räumen Freud und Leid geteilt ha-
                                                                                                schen auch ausserhalb des Gottesdienstes zur    ben, gibt diesen eine besondere Würde. Wer
                                                                                                Andacht ein.                                    eine Kirche besucht, spürt diese Würde, kann
                                                                                                                                                die Stille geniessen und neue Kraft schöpfen.
                                                                                                Die Reformatoren erneuerten die Kirche auf
                                                                                                Grund der biblischen Überlieferung. Sie er-     Heiligkeit ist aus reformierter Sicht nicht
                                                                                                kannten, dass das neue Testament Gottes         an bestimmte Orte gebunden. Sie ist ein
                                                                                                Gegenwart nicht an Räume, sondern an die        Geschehen, in dem Menschen Gott begeg-
                                                                                                glaubende Gemeinde bindet. Nach ihrer Lehre     nen und dadurch verwandelt werden. Wenn
                                                                                                wohnt Gott deshalb nicht in «Tempeln mit        reformierte Kirchenräume zu Erfahrungsräu-
                                                                                                Händen gemacht» (Apg. 17,24), sondern in        men der eigenen Religiosität werden, erfüllen
                                                                                                seiner Gemeinde (1.Kor. 3,16). Diese wird       sie auch ausserhalb der Gottesdienste eine
                                                                                                erbaut zu «Gottes Haus» (1.Petr. 2,5), indem    wichtige Aufgabe.
Schritte auf dem Weg zur gastfreundlichen Kirche                                                sie sein Wort hört und seinen Geist emp-
                                                                                                fängt. Reformierte Kirchen sind deshalb keine   * Dieser Text ist von Pfarrer Stefan Ramseier, Synodalrat,
                                                                                                                                                  übernommen, aus der Broschüre «Willkommen – Bien-
Damit die Kirchenöffnung und die Gastfreundschaft gelingt und allen Beteiligten Freude macht,   heiligen Orte, sondern Versammlungsräume.         venue», Bern 2009
gilt es im Voraus einige Punkte zu klären: Was bedeutet der Kirchenraum für die Reformierten?   In ihnen soll sich die christliche Gemeinde
Und worauf gründet theologisch die Gastfreundschaft? Aber auch das Umfeld und die be-           versammeln, Gottes Wort hören und die
trieblichen Rahmenbedingungen müssen genau angeschaut und abgewogen werden. Zu guter            Sakramente empfangen. Ausserhalb des Got-
Letzt geht es darum, dass Kirchgemeinderat, Angestellte und Freiwillige miteinander überzeugt   tesdienstes haben Kirchenräume keine reli-
für eine gastfreundliche Kirche einstehen.                                                      giöse Bedeutung.

6                                                                                                                                                                                                       7
Schritte                                                                                                                                                Schritte

                                                  2 – Nötiges abklären                                                                               3 – Gemeinsam diskutieren

Biblische Impulse zur Gastfreundschaft            Nach der theologischen Standortsuche stellen     Was treffen die Besucher/innen                    Eine offene, gastfreundliche Kirche wirkt nicht
In der Bibel gibt es zahlreiche Texte, welche     sich praktische Fragen zum Umfeld und den        in der Kirche an?                                 nur gegen aussen, sondern bietet viele Chan-
verschiedene Aspekte von Gastfreundschaft         Rahmenbedingungen für eine gastfreundliche       Ist ein Gästebuch aufgeschlagen, und leitet       cen für die eigene Kirchgemeinde. Neben den
beschreiben. Zum Beispiel:                        Kirche. Es gilt, das Bekannte und Selbstver-     das Licht in den Kirchenraum hinein? Finden       Chancen müssen im Kirchgemeinderat und
                                                  ständliche mit neuen Augen wahrzunehmen          die Gäste Orte zum Sitzen und Ruhen, zum          mit allen Beteiligten auch die Konsequenzen
Heb 13                                            und auf die Gastfreundschaftspotentiale zu       Meditieren und zum Beten? Begleitet ein           diskutiert und die nötigen Entscheide gefällt
1 Die Liebe zu denen, die euch vertraut sind,     überprüfen:                                      Segen die Gäste hinaus in den Alltag?             werden.
  bleibe!
2 Die Liebe zu denen, die euch fremd sind,        Wo steht Ihre Kirche?                             Vgl. Angebote im Kirchenraum, S. 14             Chancen für die eigene
  aber vergesst nicht – so haben manche,          In einem Stadtquartier, mitten im Dorf, an ei-                                                     Kirchgemeinde entdecken
  ohne es zu wissen, Engel beherbergt.            nem Aussichtspunkt, am Pilgerweg, neben dem      Was hat Ihre Kirche zu bieten?                    Was bietet Ihre Kirche für Ihre Gemeinde-
                                                  Bahnhof, im Einkaufszentrum, in einem sozia-     Architektur, Kunstgegenstände, Fenster, Histo-    mitglieder? Es ist spannend, wenn sich die
Biblischen Texte können eine Anregungen           len Brennpunkt? Welche Bedeutung kommt ihr       risches? Atmosphäre und Ausstrahlung? Ein         Gemeindemitglieder mit der eigenen Kirche
sein, sich über die eigenen Vorstellungen von     an ihrem Standort zu? Welche «Aufgabe» kann      Kraftort? Gehen Sie mit offenen Sinnen durch      beschäftigen. Die kirchlichen Räume berich-
Kirchenräumen und Gastfreundschaft auszu-         sie dort erfüllen? Risiken? Chancen?             Ihre Kirche. Schauen Sie durch die Brille eines   ten vom Glauben der Vorfahren und zeigen,
tauschen. Darüber, wie sie gestaltet, gepflegt                                                     zufällig eintretenden Gastes. Oder schliessen     was der Kirchgemeinde heute wichtig ist, ihre
und als Gasträume offen gehalten werden sollen.   Wer besucht Ihre Kirche?                         Sie die Augen. Was gibt es zu entdecken?          Glaubensinhalte und theologischen Grund-
                                                  Aus welchen Anlass? Zu welchen Tageszei-         Was stört? Was fehlt?                             aussagen. So ist eine offene Kirche nicht nur
Im Serviceteil ab Seite 25 ist eine Auswahl       ten? Was suchen sie dort? Es lohnt sich, ge-                                                       für Fremde und Gäste, sondern auch für Neu-
von Bibelstellen als Gesprächsgrundlage zu-       nau hinzuschauen und nachzufragen. Stim-         Wie sicher ist Ihre Kirche?                       zugezogene oder für die Kinder und Jugend-
sammengestellt. Auf www.refbejuso.ch/gast-        men Öffnungszeiten und Angebot mit den           Die gute Nachricht vorab: Gemessen an den         lichen der Gemeinde eine Entdeckungsreise
freundliche-kirche befinden sich zusätzlich       Bedürfnissen der Besucher/innen überein?         zahlreichen offenen Kirchen ist die Zahl gra-     wert. Dies stärkt die Verbundenheit mit der
erläuternde Texte* zu den Bibelstellen sowie      Gibt es Besuchergruppen, die Sie zusätzlich      vierender Zwischenfälle klein. Und mit einer      Kirche – mit dem Gebäude und der Gemeinde.
passende Gebete, Fürbitten und Segensworte.       ansprechen möchten? Wäre weniger mehr?           guten Versicherung lassen sich Schäden meist
                                                                                                   in tragbaren Grenzen halten. Trotzdem gilt es     Kirche als Schaufenster der Gemeinde
*Autorin: Kathrin Reist, Bern, 2011               Wie sind Zugang und Umgebung gestaltet?          praktische Fragen zu klären: Ist ein Brandmel-    Wie präsentiert sich Ihre Gemeinde in der
                                                  Gastfreundschaft beginnt schon vor dem Be-       der sinnvoll? Genügt die Deckung der Versi-       Kirche? Die Kirche ist die Visitenkarte einer
                                                  treten des Kirchenraumes: Finden Gäste auf       cherung?                                          Kirchgemeinde. Heute ist ein aktives Teilneh-
                                                  Anhieb die geöffnete Türe? Sind Eingang                                                            men oder Mitmachen in der Kirchgemeinde
                                                  und Räume rollstuhl-, rollator- und kinder-       Vgl. im Serviceteil, Sicherheitsfragen S. 27    keine Selbstverständlichkeit mehr. Viele Refor-
                                                  wagengängig? Lädt die Umgebung rund um                                                             mierte besuchen Kirchen jedoch gerne auf
                                                  die Kirche zum Verweilen ein? Eine Bank im                                                         Reisen, aber auch wenn eine Taufe, Konfirma-
                                                  Schatten? Ein Hinweis auf Trinkwasser und die                                                      tion, Hochzeit oder Abdankung Anlass dazu
                                                  nächste öffentliche Toilette?                                                                      bietet. Gastfreundlich gestaltete Kirchenräu-
                                                                                                                                                     me sind bei solchen Gelegenheiten die beste
                                                                                                                                                     Werbung für die Kirchgemeinde.

8                                                                                                                                                                                                 9
schritte                                                                                                                                                  Schritte

                                                                                                                                                    4 – Planen und Einrichten

Ein kurzes Porträt von Kirchgemeinde und           Betreuung, Umsetzung, Ressourcen                 Gemeinsam entscheiden –                         Sind die grundsätzlichen Fragen geklärt, geht
Rat mit Kontaktadressen im Eingangsbereich         Wie viel Gastfreundschaft wollen und können      gemeinsam tragen                                es an die Planung der konkreten Massnahmen.
zeigt, welche Personen dahinterstehen. Frische     Sie sich leisten? Eine gastfreundlich belebte    Stehen alle Beteiligten miteinander für die     Im folgenden Kapitel finden Sie die groben
Blumen vermitteln Lebensfreude und Acht-           Kirche bedeutet für die Angestellten Mehr-       Gastfreundschaft ein? Für viele Kirchgemein-    Planungsschritte. Anregungen und Ideen für
samkeit. Der Klang von der übenden Orga-           arbeit: Wer hält die Prospekte im Eingangs-      den bedeutet der Schritt zur explizit offenen   Angebote und Veranstaltungen finden Sie im
nistin oder von Stimmen von Besucher/innen         bereich à jour? Wer putzt die Pilgerkirche in    und gastfreundlichen Kirche nicht viel mehr     Kapitel Angebote im Kirchenraum ab S. 14
zeugen von Leben. Dies wirkt mehr als manche       Schlechtwetterperioden? Wer organisiert die      als das Überdenken einer längst gelebten
PR-Kampagne.                                       Musikfestwochen, Ausstellungen oder Events?      Tradition: Sie entscheiden sich bewusst für     Befreien und gestalten
                                                   Braucht die offene Kirche Präsenz, sei es zur    Offenheit und Gastfreundschaft, und legen       Die Neugestaltung der Kirche gibt Gelegen-
Grenzen wahrnehmen – Grenzen setzen                Aufsicht oder zur Begleitung der Gäste? Wäre     Wert darauf, dass dieser Entscheid von allen    heit, sich von lieben alten Gegenständen zu
Wo liegen die Grenzen Ihrer offenen Kirche         ein «Gastfreundschaftsteam» sinnvoll, um die-    Angestellten mitgetragen wird. Es lohnt sich,   verabschieden und Raum für Neues zu schaf-
und wie kommunizieren Sie diese? Vielleicht        se Aufgaben zu übernehmen? Wie ist das           im Gespräch mit allen Beteiligten die Risiken   fen. Ebenso gilt es, die Ordnung der prakti-
lohnt es sich, an geeigneter Stelle eine Benüt-    Vorgehen bei unerwünschten Zwischenfäl-          abzuwägen und die Gelegenheit zu nutzen,        schen Dinge, wie die Stapel der Ersatzstühle
zungsordnung anzuschlagen, speziell auch für       len mit Besucher/innen, bei allfälligen Schä-    Schwachstellen zu beheben und eventuell         oder der Standort der Giesskanne, zu über-
«ungeübte» Kirchengäste? Klar kommunizierte        den? Diese Fragen gilt es im voraus zu klären,   schlummernde Konflikte zu lösen. Das gemein-    prüfen. Es geht nicht darum, alle Spuren des
Grenzen und Regeln entlasten die Mitarbeiten-      Zuständigkeiten und Abläufe sind festzule-       same Besinnen auf die guten Gründe und die      kirchgemeindlichen Lebens aus der Kirche zu
den und nehmen zugleich die Gäste ernst.           gen, Stellenbeschriebe anzupassen, Mehraus-      Chancen einer gastfreundlichen Kirche für die   verbannen, sondern darum, dem Kirchenraum
                                                   gaben zu budgetieren, Reglemente anzupas-        Kirchgemeinde stärkt das Gefühl aller Mitar-    seine Würde als sakralen Raum zu geben.
Öffnungszeiten festlegen                           sen. Langfristig macht eine gastfreundliche      beitenden und Verantwortlichen, gemeinsam       Eine würdevolle Ausstrahlung beeinflusst die
Wann ist Ihre Kirche verbindlich offen? In der     Kirche Freude, wenn das Angebot und die          dafür einzustehen.                              Achtsamkeit der Besucher/innen in positivem
Kirchenordnung steht: «Kirchen sind, wenn          vorhandenen Ressourcen in der Balance sind.                                                      Sinne.
immer möglich, wenigstens tagsüber offen zu        Manchmal lohnen sich Versuchsphasen.
lassen» (Art. 96 Abs. 4). Vermutlich ist dies so                                                                                                    Besucher/innen leiten
in Ihrer Kirche. Haben Sie den Mut, Ihre Öff-                                                                                                       Oft reicht eine freundliche Atmosphäre, damit
nungszeiten öffentlich zu machen!                                                                                                                   Besucher/innen sich im Kirchenraum orientie-
                                                                                                                                                    ren können. Manchmal lenken feine Hinwei-
Allerdings erfordert dies Verbindlichkeit. Besu-                                                                                                    se durch den Kirchenraum: ein beleuchteter
cherinnen und Besucher dürfen dann erwar-                                                                                                           Gegenstand zieht die Aufmerksamkeit auf
ten, dass sie als Gäste willkommen sind. So                                                                                                         sich, eine aufgeschlagene Bibel lädt zum Blät-
ist es sinnvoll, im Kirchgemeinderat und mit                                                                                                        tern ein, eine Kerze zum Meditieren, eine Ka-
den Angestellten zu diskutieren, zu welchen                                                                                                         raffe mit frischem Wasser zum Hinsetzen und
Zeiten Sie Ihre Kirche für die Gäste offen hal-                                                                                                     sich Erholen. Vielleicht bietet eine Nische den
ten wollen und zu welchen Zeiten Ihre Kirche                                                                                                        Kindern Raum zum Entdecken und Verweilen.
nicht oder nur eingeschränkt zugänglich ist.

10                                                                                                                                                                                              11
schritte                                                                                                                                                    schritte

                                                  5 – Bekannt machen                                                                                  6 – Regional vernetzen

Kirche erklären                                   Gastfreundschaft will angemessen kommu-          Eintragen auf                                      Setzen sich Ihre Nachbar-Kirchgemeinden auch
Besonders in Stadtkirchen und in Tourismus-       niziert sein: Publizierte Öffnungszeiten laden   www.refbejuso.ch/gastfreundliche-kirche            mit Öffnungszeiten und Gastfreundschaft
gebieten ist mit Gästen zu rechnen, die nicht     ein, die Kirche zu besuchen.                     Tragen Sie die Informationen zu Ihrer Kirche auf   auseinander? Tauschen Sie Ihre Erfahrungen in
gewohnt sind, sich in einer Kirche zu bewe-                                                        www.refbejuso.ch ein. Damit zeigen Sie, dass       der Region aus, z.B. bei einem Bezirksanlass:
gen. Hier kann ein Kirchenführer helfen, der      «Unsere Kirche ist offen. Treten Sie ein!»       in Ihrer Kirche Besucher/innen willkommen          Welche Angebote im Kirchenraum bewähren
in einfacher Sprache, eventuell mehrsprachig      Auf einem Schild neben dem Eingang geben         sind. Zugleich erleichtern Sie es interessier-     sich? Gibt es negative Erfahrungen, und wie
durch die Kirche leitet und die Bedeutung von     Sie Ihre Regelöffnungszeiten bekannt, z.B.       ten Besucher/innen, deren Kirchenbesuch zu         können diese Probleme gelöst werden?
Taufstein und Altar, von christlichen Symbolen    «Sommer 09.00 – 20.00 Uhr, Winter 10.00 –        planen. Der Eintrag umfasst ein kurzes Porträt
und biblischen Geschichten in Wandgemälden        17.00 Uhr». Ein Schilderset mit dem Signet der   der Kirche mit Bild, Standort, Öffnungszeiten      Auch haben Sie die Chance, die Aktivitäten
oder Fenstern erklärt.                            gastfreundlichen Kirche und Ihren individuel-    und eine Kontaktadresse. Das Kurzporträt           und Interessen in Ihrer Region zu bündeln,
                                                  len Angaben erhalten Sie zu günstigen Kon-       können Sie auch der Tourismusorganisatio-          eventuell in Zusammenarbeit mit dem regio-
 Vgl. Kirchenführer S. 16                        ditionen. Weitere Informationen und Bestell-     nen Ihrer Region zur Verfügung stellen und         nalen Tourismusbüro: Ein regionaler Prospekt
                                                  adresse auf Seite 29.                            mit Ihrer Kirchgemeindeseite verlinken lassen.     kann entstehen, z. B. mit Ausflugs- oder Wan-
Die Kirchgemeinde als                                                                                                                                 dervorschlägen von einer Kirche zur nächsten,
Gastgeberin vorstellen                            Mobiles Klappschild oder                         Hinweise in der Kirchenzeitung                     oder eine Postkartenserie, welche die Kirchen
In den Eingangsbereich gehören in der Regel       Tafel für besondere Anlässe                      und in den lokalen Medien                          der Region als spirituelle Orte in Szene setzt.
Kontaktadressen des Kirchgemeinderats, des        Ein mobiles Klappschild oder eine Notiz an       Publizieren Sie die verlässlich festgelegten       Oder eine Konzertreihe in verschiedenen Kir-
Pfarramts und des Sigristen bzw. der Sigristin.   der Kirchentüre helfen, auf Ausnahmen hin-       Öffnungszeiten regelmässig überall dort, wo        chen, mit einem gemeinsamen Programm,
Wünschenswert ist eine Übersicht über die         zuweisen. Wenn die Kirche ausnahmsweise          auf Ihre Kirche und Ihre Kirchgemeinde hinge-      gemeinsamer Werbung.
Gottesdienste und Veranstaltungen. Es gilt,       geschlossen ist, wecken klare, begründete        wiesen wird: im Kirchenblatt, auf der Website
die Informationen übersichtlich zu präsentieren   Mitteilungen und zeitliche Hinweise das Ver-     der politischen Gemeinde, im Tourismusfüh-
und aktuell zu halten.                            ständnis von Besucher/inen, die vor verschlos-   rer Ihrer Region, in der Neuzuzügerinfo etc.
                                                  senen Türen stehen. «Wegen Konfirmations-
 Vgl. Praxisbeispiel S. 21                       vorbereitung ausnahmsweise geschlossen»          Festlich Eröffnung feiern
                                                  oder «Abdankungsfeier von 15.00 – 16.00 Uhr,     Gerade weil viel vorbereitende Denk- und
Infrastruktur                                     bitte Ruhe». Ebenso kann auf besondere Ver-      Diskussionsarbeit in Kirchgemeinderat und
Personen unterwegs, auch Familien mit klei-       anstaltungen hingewiesen werden. Damit           Mitarbeiterteam «im Stillen» geleistet wur-
nen Kindern, schätzen eine minimale Infra-        sind sowohl Gemeindemitglieder wie auch          de, gilt es, den Schritt zur «gastfreundlichen
struktur wie fliessend Wasser, Toiletten, eine    Kirchengäste jederzeit bestens informiert.       Kirche» sichtbar zu machen und zu feiern.
Bank zum Picknicken oder Ausruhen. Ist dies                                                        Dies kann anlässlich des Kirchensonntags, bei
nicht vorhanden, helfen gut sichtbar ange-                                                         der Enthüllung der Schilder oder im Rahmen
brachte Hinweise auf die nächstgelegene Infra-                                                     eines Eröffnungsfestes mit einem der Offen-
struktur, eventuell auch auf günstige Über-                                                        heit und der Gastfreundschaft gewidmeten
nachtungsmöglichkeiten.                                                                            Gottesdienst geschehen. Zu dem Eröffnungs-
                                                                                                   anlass können die lokalen Medien eingeladen
                                                                                                   werden.
12                                                                                                                                                                                                13
angebote                                                                                                                                                angebote

                                                                                                 Gästebuch / Gebetsbuch                             Texte zum Verweilen, Vertiefen, Beten
                                                                                                 Für ein Gästebuch eignet sich ein schön ge-        Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solo-
                                                                                                 bundenes Buch mit unlinierten Seiten auf           thurn bieten Ihnen gratis die kleine Broschüre
                                                                                                 einer stabilen Unterlage an einem ruhigen Ort.     «Willkommen – Bienvenue» an. Sie enthält
                                                                                                 Schön ist ein Begrüssungstext auf der ersten       eine Auswahl von Gebeten, Gedichten, kur-
                                                                                                 Seite: «Herzlich willkommen in der …-Kirche.       zen Texten und Bildern zum Innehalten, sei es
                                                                                                 Wenn Sie möchten, schreiben Sie einen Gruss,       zum Lesen in der Kirche oder für unterwegs.
                                                                                                 ein Gebetsanliegen oder einen Dank in dieses       Diese Broschüre ist als kleines Geschenk für
                                                                                                 Buch. Ihre Kirchgemeinde …» Gästebücher            Besucher/innen gedacht und passt in jede
                                                                                                 sind eine Bereicherung. Besucher/innen lesen       Hosen- oder Handtasche. Sie kann bestellt
                                                                                                 in den Büchern, Gäste von nah und fern hin-        werden, weitere Informationen auf S.30.
                                                                                                 terlassen ein Zeichen ihrer Präsenz, es entsteht   Natürlich können Sie auch eigene Kärtchen
                                                                                                 eine stille Kommunikation zwischen den Gäs-        mit Gebeten, Segen, Texten auslegen.
                                                                                                 ten und mit der Kirchgemeinde. Von Zeit zu
                                                                                                 Zeit können Gebetsanliegen in Fürbitten auf-       Gebetswand
                                                                                                 genommen werden.                                   Eine Gebetswand gibt den Besuchern/innen
                                                                                                                                                    die Möglichkeit, ein Gebet oder ein Anliegen
                                                                                                 Kerzen                                             in der Kirche in schriftlicher Form zum Aus-
                                                                                                 Viele reformierte und auch kirchenferne Besu-      druck zu bringen. Eine Gebetswand muss
                                                                                                 cherinnen und Besucher zünden heute gerne          sorgfältig gepflegt und die Gebetsanliegen
                                                                                                 in der Kirche eine Kerze an; ein Brauch, der       sollten in Fürbitten aufgenommen werden, sei
                                                                                                 früher nur in katholischen Kirchen üblich war.     es im Gemeindegottesdienst oder in speziel-
                                                                                                 Mit dem Anzünden der Kerze verbinden sie           len Andachten. Eine Gebetswand eignet sich
                                                                                                 ein Gebet, eine Fürbitte, einen Dank oder          vor allem für Kirchen, mit vielen Besucher/
                                                                                                 einfach einen Gedanken an einen anderen            innen, z.B. an Pilgerwegen. In Quartier- und
                                                                                                 Menschen. Brennende Kerzen verleihen einer         Dorfkirchen ist häufig die nötige Anonymität
                                                                                                 Kirche eine besondere Atmosphäre.                  nicht gewährleistet.
                                                                                                 Wichtig ist, dass für die Kerzen eine feuer-
Angebote im Kirchenraum                                                                          sichere Lösung gefunden wird, z.B. in einem        Als Standort im Kirchenraum eignet sich eine
                                                                                                 Sandgefäss, auf Steinplatten oder auf einem        ruhige, geschützte Ecke, wie z.B. ein Ort der
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl von erprobten Möglichkeiten, wie der Kirchenraum            standfesten, stabilen Kerzenständer. Vor allem     Stille, vgl. nächster Abschnitt. Selbstverständ-
gastfreundlich gestaltet werden kann – lassen Sie sich inspirieren und wählen Sie aus, was für   bei viel besuchten Kirchen ist auf eine gute       lich sollten geeignete Zettel oder Kärtchen
Ihre Kirche passt.                                                                               Entlüftung zu achten.                              und Schreibzeug zur Verfügung stehen.
                                                                                                 Manchmal lohnt es sich, erst nach einer Ver-
Neue Ideen nehmen wir jederzeit gerne entgegen und ergänzen damit die Online-Fassung der         suchsphase den geeigneten Standort für Ker-
Praxishilfe auf www.refbejuso.ch /gastfreundliche-kirche.                                        zen zu wählen.

14                                                                                                                                                                                               15
ANGEBOTE                                                                                                                                                 ANGEBOTE

Ort der Stille                                                                                      Musikveranstaltungen                              Kirchenführungen
Manchen Gästen ist es in grossen, stark fre-       Häufig finden sich in der Gemeinde Personen      Musik in Kirchenräumen hat eine lange Tradi-      In jeder Kirche gibt es vieles zu entdecken:
quentierten Kirchen nicht wohl, wenn sie           mit lokalhistorischem Wissen und Talent zum      tion. Musik bringt Kirchen zum Klingen. Musik     Architektur und Kunst, religiöse Gegenstän-
einen Moment innehalten oder beten möch-           Schreiben und Gestalten, die bereit sind, in     öffnet die Kirchen für ein Publikum, das sonst    de, Historisches und auch Geschichten von
ten. Da hilft eine Meditationsecke, wenn die       Zusammenarbeit mit dem Kirchgemeinderat          selten Kirchen besucht. Weltberühmt ist das       vergangenen Zeiten und Schicksalen, die die
räumlichen Gegebenheiten dies zulassen;            und der Pfarrperson einen stimmigen Kirchen-     Menuhinfestival in den Kirchen und Kapellen       Kirchenmauern erzählen können. Vielerorts
zum Beispiel mit einer Kerze, vielleicht einem     führer zu erarbeiten. In vielen Kirchen findet   im Saanenland; viele weitere Kirchen bieten       gibt es eine Nachfrage nach Kirchenführun-
Text oder etwas Musik, einem besonderen            man auch Broschüren, die in Zusammenarbeit       ein feines, kleines, zeitlich beschränktes Kon-   gen. Auf Kulturreisen, in Schul- oder KUW-
Licht oder mit frischen Blumen. Der Raum soll      mit der Gesellschaft für Schweizerische Kunst-   zertprogramm. Spannend ist zum Beispiel           Lagern, bei Betriebsausflügen und ähnlichen
etwas geschützt gelegen sein und zum In-           geschichte entstanden sind. Diese bietet einen   der Berner Orgelspaziergang, bei dem Gäste        Anlässen schätzen die Teilnehmenden eine
nehalten einladen. Der Raum soll so feierlich      umfassenden Service bei der Herstellung          von Konzert zu Konzert, von einer Kirche zur      Führung mit einer orts- und kirchenkundigen
gestaltet sein, dass Kirchenbesucher / innen       von Kunstführern an. Weitere Informationen       nächsten spazieren.                               Person. Ab 2013 wird von den Reformierten
seine Bestimmung erkennen und ihm mit der          unter www.gsk.ch/de/kunstfuehrer.                                                                  Kirchen Bern-Jura-Solothurn ein Lehrgang für
angemessenen Achtung begegnen.                                                                      Kunst im Kirchenraum                              interessierte Personen angeboten, weitere
                                                   Zusätzlich zum historischen Kirchenführer emp-   Farbige Kirchenfenster, Fresken und Bildhauer-    Informationen auf S. 28
Kirchen- und Kunstbroschüre                        fiehlt sich ein Infoblatt zu Ihrer heutigen      arbeiten schmücken seit Jahrhunderten auch
Nicht alle Kirchengebäude erschliessen sich        Kirchgemeinde und ihren Angeboten, sowie         reformierte Kirchen. Aber gerade weil sich        Präsenz in Kirchenraum
den Besucher / innen auf den ersten Blick.         Kontaktadressen.                                 die reformierten Kirchen vor allem durch ihre     In stark besuchten Kirchen ist eine perma-
Da hilft ein schriftlicher Kirchenführer. Dieser                                                    Schlichtheit auszeichnen, können sie Kunst        nente Präsenz während der Öffnungszei-
kann als Rundgang konzipiert sein und die          Beliebt sind auch Postkarten mit schönen Auf-    wunderbar in Szene setzen, sei es zeitlich        ten nötig, z.B. in der «offenen kirche bern»
wichtigsten Fragen beantworten: Wie kam            nahmen der Kirche, ev. auch von Details wie      beschränkt, z.B. die wechselnden Ausstellun-      (Praxisbeispiel S. 22) oder im Berner Münster.
die Kirche zu ihrem Namen und was bedeutet         Fenstern, Taufstein, Wandmalereien etc. – sei    gen in der «offenen kirche bern», oder län-       In manchen Kirchen ist während Ausstellun-
er? Wie ist die Geschichte der Kirche? Was ist     es zur persönlichen Erinnerung an den Kirchen-   ger ausgestellte Exponate wie der Holzschnitt     gen, bei Veranstaltungen oder zu bestimm-
auf dem Altar, den Fenstern, dem Taufstein         besuch oder zum Versenden.                       von Franz Gertsch, der mit dem dargestellten      ten Tageszeiten Präsenz angezeigt. Je nach
dargestellt? Ergänzt werden diese Informatio-                                                       Schwarzwasser die Kraft der Schöpfung in          Aufgabe kann diese Präsenz von einem Team
nen mit einigen Angaben zur Kirchgemeinde          Pilgerstempel – Pilgerinformationen              der Kirche Rüschegg spürbar macht.                von Freiwilligen wahrgenommen werden, für
oder auch zum Dorf, zum Quartier oder zur          Kirchen, die an Pilgerwegen liegen, bieten                                                         Seelsorgeangebote sind die Pfarrpersonen
Stadt.                                             einen Pilgerstempel an, den die Pilger /innen                                                      gefordert. Wichtig ist eine gute Einführung
                                                   jederzeit benützen können, oder zumindest                                                          und Begleitung: Aufgaben und Zuständig-
                                                   eine Kontaktadresse, bei wem der Stempel                                                           keit, Regeln und Grenzen, Unterstützung und
                                                   abgeholt werden kann. Geschätzt werden                                                             Anerkennung.
                                                   auch Hinweise auf nahegelegene, günstige
                                                   Übernachtungsmöglichkeiten. Weitere Infor-
                                                   mationen zum Pilgern und zum Jakobsweg
                                                   finden Sie auf www.jakobsweg.ch.

16                                                                                                                                                                                              179
Praxisbeispiele                                                                                                                       Praxisbeispiele

                                                                                                  Hora cultura

                                                                                                  Die Kirchgemeinde Langenthal stellt ihre Kir-     Hora cultura
                                                                                                  chenräume einmal pro Monat Kulturschaffen-
                                                                                                  den zur Verfügung. Damit gibt sie Künstler/       Kultur öffnet und die Kirche öffnet sich für
                                                                                                  innen kostengünstig und unkompliziert eine        Kulturschaffende.
                                                                                                  Plattform, um ihr Schaffen einem Publikum zu
                                                                                                  zeigen. Umgekehrt erhält die Kirchgemeinde        - Die Kirche gibt Raum für Kulturschaffen
                                                                                                  ein abwechslungsreiches Kulturprogramm und        - Ohne Kultur keine Religion – ohne
                                                                                                  öffnet die Kirchentüren für einen erweiterten   		 Religion keine Kultur
                                                                                                  Kreis von Besucherinnen und Besuchern. Die        - Begegnung schaffen mit darstellender
                                                                                                  Kirchenverwaltung wirbt mit einem einfachen     		 Kunst, Musik, Literatur, Tanz. Hören,
                                                                                                  Inserat:                                        		 Sehen, Spüren, Denken, Empfinden,
                                                                                                                                                  		 Erleben...

                                                                                                                                                    Dies ist jeweils an jedem dritten Mittwoch
                                                                                                                                                    des Monats, um 19.00 Uhr, für eine Stunde
                                                                                                                                                    möglich. Die Kunstschaffenden entrichten
Praxisbeispiele                                                                                                                                     eine kleine Raummiete (Fr. 50.–) und erhal-
                                                                                                                                                    ten im Gegenzug die Kollekte. Anmeldun-
Viele Kirchgemeinden halten ihre Kirche offen und gestalten sie gastfreundlich. Vielfältige,                                                        gen unkompliziert über die Verwaltung
kreative Lösungen sind zu beobachten, zugeschnitten auf die jeweilige lokale Situation. Leider                                                      der Kirche Langenthal.
können aus Zeit- und Platzgründen nicht alle spannenden Ansätze in dieser Praxishilfe dar-
gestellt werden. Die Auswahl der Praxisbeispiele auf den folgenden Seiten soll verschiedene
Aspekte aufzeigen. Lassen Sie sich inspirieren.                                                          Kirchliche Räume mit kulturellen Veranstaltungen beleben und ein breites
                                                                                                         Publikum ansprechen.
Weitere Beispiele werden laufend auf www.refbejuso.ch/gastfreundliche-kirche gesammelt.
Gerne stellen wir auch Ihre gastfreundliche Kirche vor! Senden Sie uns einfach Ihre Unterlagen.          Geringer Koordinationsaufwand (Werbung, Raumreservation) und persönliche
                                                                                                         Präsenz. Der restliche Aufwand wird von den Kunstschaffenden getragen.

                                                                                                         17. August 2011
Legende
                                                                                                         Kirchgemeinde Langenthal, Kirchenverwaltung, Urs Hallauer,
                                                                                                         Telefon 062 916 50 90, hallauer(at)kirche-langenthal.ch, www.kirche-langenthal.ch
      Ziel                                             Kontakt
                                                                                                         Die Kirche Geissberg ist von 08.00 – 18.30 Uhr geöffnet.
      Aufwand                                          Öffnungszeiten
                                                                                                         Die Kirche Geissberg, gebaut ab 1677, liegt erhöht auf dem Geissberg im Stadt-
      Start                                            Porträt                                           zentrum. Das kirchliche Zentrum Zwinglihaus ist ein moderner Gebäudekomplex
                                                                                                         in einem Quartier.
18                                                                                                                                                                                                 19
praxisbeispiele                                                                                                                                  praxisbeispiele

G wie Gastfreundschaft                                                                             Wir sind da!

Güte                                            Gott, Gastfreundschaft und Grafenried ha-          Mitten im alten Dorfkern liegen die Gebäude der Kirchgemeinde Belp: die Kirche, das alte Pfarr-
Gott                                            ben – unter anderem – eines gemeinsam: Den         haus mit der Kirchenverwaltung, die Pfrundscheuer und der Friedhof. Ein Wegweiser weist Besu-
Geld                                            Anfangsbuchstaben G. Eine grosse, hölzerne         cher/innen ein. Ein Glasschild neben der Kirchentüre grüsst: «Die Kirche ist offen.» Im Vorraum
Gemeinschaft                                    Skulptur mit den Buchstaben «G» regt zum           geht das Licht an, der Blick fällt auf ein grosses, farbiges Foto:
Gottes Sohn                                     Nachdenken über unterschiedliche Aspekte
Grafenried                                      einer gastfreundlichen Kirche an: Ist sie bereit
Gewissen                                        für Gäste, Geist und Gemeinschaft? Erfordert
Gebet                                           sie manchmal Geduld von den Angestellten
Gnade                                           und Verantwortlichen? Strahlt sie Güte und
Gastgeberin                                     Ganzheit aus? Gibt es Gelegenheit zum Gebet?
Gemeinde
Gebote 10                                       Platz, um darüber nach zu sinnen oder zu
Geben                                           diskutieren bietet der gemütliche «Tisch der
Geduld                                          Gastfreundschaft» vor der Pfrundschüür. Der
Ganzheit                                        Aussenraum um die Kirche lädt ein zum Ver-
Gottesdienst                                    weilen und das Angebot der Gastfreundschaft                   «Das Team der reformierten Kirche freut sich über Ihren Besuch; hier in der Kirche,
                                                                                                                        bei unseren Veranstaltungen und anderswo. Wir sind da!»
Glaube                                          anzunehmen.
Geist Heiliger                                                                                     Betritt man den Kirchenraum, wird der dunkle Eingangsbereich unter der Orgel beleuchtet,
Gast, Gäste                                                                                        vorne im Chor fällt Licht durch die farbigen Kirchenfenster: Das Licht leitet die Besucher/innen
                                                                                                   durch den Mittelgang nach vorn. Neben dem Chor finden sie Kerzen, Sinnsprüche und das
                                                                                                   Gästebuch. Ein Stuhl steht für ein kurzes Innehalten bereit.

       Die Kirche zeigt sich gastfreundlich und lädt auch in ihrer Umgebung zum Verweilen ein.             Die Kirchgemeinde zeigt Präsenz in der Kirche und im Dorf. Die Besucher/innen werden
                                                                                                           gastfreundlich empfangen. Niederschwelliges spirituelles Angebot.
       2 – 4 Stunden pro Woche
                                                                                                           Alle 1 – 2 Tage schaut die Sekretärin nach dem Rechten, wechselt Kerzen und Sinnsprü-
       Februar 2010                                                                                        che aus und meldet evtl. Schäden. Es besteht eine automatische Schliessanlage und ein
                                                                                                           Aufbewahrungsfach im mobilen Gebetstisch.
       Kirchgemeinde Grafenried, Telefon 031 767 71 22,
       kirche.grafra(at)bluewin.ch, www.hallokirche.ch                                                     Anfang 2011

       24 Stunden                                                                                          Kirchgemeinde Belp-Belpberg-Toffen, Telefon 031 819 43 31,
                                                                                                           mail(at)refbelp.ch, www.refbelp.ch
       Die Kirche liegt zwischen Grafenried und. Sie geht im Kern auf das 8. Jahrhundert
       zurück. Ihre heutige Gestalt erhielt sie 1747 und bildet mit dem Pfarrhaus und dem                  Täglich 07.00 – 20.00 Uhr
       Pfrundhaus eine bemerkenswerte Gebäudegruppe..
                                                                                                           Im historischen Dorfkern einer schnell wachsenden Gemeinde in der Agglomeration Bern
                                                                                                           gelegen. Erbaut im 13. Jahrhundert.
20                                                                                                                                                                                                  21
praxisbeispiele                                                                                                                          praxisbeispiele

Ein Ort. Mitten im Leben.                                                                          Trotzdem. Die Kirche bleibt offen

Die «offene kirche bern» ist zu Gast in der       Guten Tag. Für kurz oder lang.                   In der Nacht vom 23. Januar 2010 legten drei   Am 1. Advent 2010 erstrahlte die Wahlernkir-
Heiliggeistkirche, welche zur Kirchgemeinde       Menschen von überall her treten ein.             Unbekannte Feuer in der Kirche Wahlern. Die    che im neuen Glanz. Der Kirchgemeindeprä-
Heiliggeist gehört. Die Kirche steht auf dem      Es hat Platz für Gespräche.                      300-jährige Kanzel verbrannte vollständig,     sident zeigte stolz, aber auch nachdenklich
Berner Bahnhofplatz, inmitten von Verkehr         Freiwillige Mitarbeitende sind präsent.          der Kirchenraum und die Orgel waren russbe-    die wiedereröffnete Kirche: Die Kanzel wurde
und Pendlerstrom. Drinnen Stille, Ruhe und        Für Kaffee, Kuchen und andere                    deckt. Der Schaden belief sich auf rund eine   originalgetreu nachgebaut, jede Orgelpfeife
Weite: Eine Inne-Halte-Stelle, wie der Prospekt   Kommunikation.                                   Million Franken.                               gereinigt, der Kirchenraum renoviert. Neu ist
der «offenen kirche» verspricht:                                                                   Im folgenden Jahr wurde nicht nur die Kir-     die Kirche mit einem Brandmelder ausgestat-
                                                  «offene kirche» – für Eilige und Heilige         che renoviert, sondern der Kirchgemeinde-      tet und wird am Abend von der Sigristin ge-
Einen Moment aufatmen.                                                                             rat musste schwierige Fragen diskutieren       schlossen. Die Renovation konnte zu rund 4 / 5
In der Hektik des Alltags.                        Sonntags feiert die Kirchgemeinde Heilig-        und Risiken abwägen: Was ist wichtiger:        von Versicherungsgeldern gedeckt werden,
Ringsherum pulsieren Verkehr,                     geist Gottesdienst in der Kirche. Werktags ist   der Schutz des historisch wertvollen Gebäu-    den Rest musste die Kirchgemeinde aufbrin-
Bahnhof und Stadt.                                der interreligiöse Trägerverein «offene kirche   des oder die offene Gastfreundschaft? Soll     gen. Dies sei viel Geld gewesen, erklärt der
Möchten Sie für jemanden eine                     bern» verantwortlich für den Betrieb. Ein        die Kirche wieder geöffnet werden? Welche      Präsident, aber gerade noch tragbar; und jetzt
Kerze anzünden?                                   Projektleitungsteam gestaltet ein Programm       Sicherheitsmassnahmen sind nötig?              sei die Kirche neu renoviert. Auf die Frage,
                                                  mit Ausstellungen, Veranstaltungen, Musik,                                                      woher sie den Mut genommen hätten, die
«offene kirche» – die Oase in der City            Kirchenführungen und anderem mehr. Zwei-                                                        Kirche wieder zu öffnen, meinte der Präsident
                                                  mal pro Woche sind eine Psychologin oder                                                        überzeugt: «Uns sind die guten Besucher so
                                                  ein Seelsorger ganz Ohr für ein persönliches                                                    viel wichtiger! Darum muss die Kirche offen
                                                  Gespräch. Ein Team von freiwilligen Mitarbei-                                                   sein. Wir lassen uns von einigen wenigen
                                                  tenden bietet während der Öffnungszeiten                                                        nicht ins Bockshorn jagen».
                                                  einen gastfreundlichen Rahmen für alle, wel-
                                                  che die Kirche betreten.

        Kirche als Raum zum Verweilen, Platz für Gespräche, Ort für Veranstaltungen                       Sicherheitsrisiken abwägen und entscheiden.

        150 Stellenprozente und 65 Freiwillige                                                            Wiedereröffnet 2011

        «offene Kirche bern», Telefon 031 370 71 14, info@offene-kirche.ch, www.ohk.ch                    Kirchgemeinde Wahlern, Telefon 031 731 42 11,
                                                                                                          kirchgemeinde.wahlern@refbejuso.ch, www.ref.ch/wahlern
        Dienstag/Mittwoch 11.00 – 18.30, Donnerstag 11.00 – 20.30, Freitag 11.00 – 16.30
                                                                                                          Täglich 09.00 – 18.00 Uhr
        Die Heiliggeistkirche wurde im Jahr 1228 als Spitalkirche an der damaligen Stadtgrenze
        gebaut, heute liegt sie in der Innenstadt inmitten von Geschäften, Verwaltung und                 Am Jakobsweg, abseits des Dorfes auf einem Hügelrücken gelegen.
        Verkehr.                                                                                          Schöner Rundblick. Beliebt für Hochzeiten.

22                                                                                                                                                                                           23
Praxisbeispiele                                                                                                                                        Service

Wasser Erde Luft Feuer

Die Burgruine Ringgenberg ist ein beliebtes     Wasser
Ausflugsziel am Brienzersee mit prächtigem      Lebensquelle – Brienzersee – Fische – Taufe –
Blick auf die Berge. Dort steht seit 1671 die   Taufstein in der Kirche
Kirche Ringgenberg. Archäologische Funde
zeugen von der frühen Besiedelung und der       Erde
bewegten Geschichte des Ortes.                  Erntedank – Existenzgrundlage der Bevölke-
                                                rung – Apfelbaum – Abendmahl
Mit einem bunten Prospekt lädt die Kirchge-
meinde zum Besuch in die Burgkirche. Der        Luft
Prospekt verbindet den besonderen Standort      Kirche als Verbindung zwischen Erde und Him-
mit den vier Elementen, der Natur der Umge-     mel – Vögel – Pfingsten
bung, christlichen Symbolen und kirchlichen
Handlungen. Darin wird die Verbundenheit        Feuer
der Kirchgemeinde mit ihren Mitmenschen,        Brennholz – Glaube, Liebe, Hoffnung – Oster-
ihrer unmittelbaren Umgebung und der Schöp-     feuer – Ostern
fung sichtbar. Es wird spürbar wie Gerechtig-
keit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
der Kirchgemeinde am Herzen liegt.                                                              Service

                                                                                                Jede Kirchgemeinde ist gefordert, ihren eigenen Weg zur Gastfreundschaft zu finden, passend
                                                                                                zur eigenen Kirche, dem Standort, den vorhandenen Ressourcen und ihrer Überzeugung. Mit
                                                                                                den folgenden Serviceangeboten möchten wir Sie von praktischen Dingen entlasten und Ihnen
                                                                                                dort Unterstützung bieten, wo Sie diese wünschen.

                                                                                                Die Serviceangebote werden auf www.refbejuso.ch laufend aktualisiert und ergänzt.

        Der Prospekt zeigt das Besondere der Kirche und ist                                     •   Biblische Impulse
        eine Visitenkarte für die Kirchgemeinde                                                 •   Besuche – Beratung – Inputs
                                                                                                •   Sicherheitsfragen
        www.kircheringgenberg                                                                   •   Schilder für Öffnungszeiten
                                                                                                •   Willkommen /Material
        Sommer 09.00 – 20.00 Uhr, Winter 09.00 – 16.30 Uhr                                      •   Links und Literatur

        Sanierung der Burgruine 2005 – 2008. Erschliessung mit einem Lift
        für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer/innen.

24                                                                                                                                                                                       25
Service                                                                                                                                                            Service

Biblische Impulse                                                                                  Sicherheitsfragen

In der Bibel wird das Thema Gastfreundschaft      Spr 9, 1 – 6                                     Immer wieder berichten Medien von Beschä-         Versicherung regelmässig anpassen
in vielen Texten aufgegriffen. Im Folgenden       Die Weisheit hat ihr Haus gebaut… auch ihren     digungen an Kirchengebäuden. Jedes Ereignis       Im Kanton Bern** sind alle Kirchen obliga-
eine Auswahl von Bibelstellen, die sich für       Tisch hat sie gedeckt                            ist für die betroffene Kirche einschneidend       torisch bei der kantonalen Gebäudeversiche-
eine vertiefte Auseinandersetzung mit ver-                                                         und sehr belastend. Mit Blick auf eine Öff-       rung versichert. Dieser Versicherungsschutz
schiedenen Aspekten der Gastfreundschaft          Jes 25, 6 – 10                                   nung der Kirche gilt es jedoch diese Vor-         umfasst vor allem die Gebäudehülle. Die In-
eignen. Zitate in Anlehnung an die Neue           …Auf diesem Berg aber wird der Gott der Hee-     kommnisse einzuordnen: In den letzten fünf        neneinrichtung wie Bänke, Orgel, Bilder, Kunst-
Zürcher Bibel.                                    re allen Völkern ein fettes Mahl zubereiten…     Jahren wurden drei schwere Beschädigun-           gegenstände etc. müssen die Kirchgemeinden
                                                                                                   gen an reformierten Kirchen im Gebiet des         gegen Sachbeschädigung, Diebstahl und Ele-
Zu einzelnen Bibelstellen finden Sie auf www.     Mt 10, 40 – 42                                   Synodalverbandes gezählt*. Auch geschlosse-       mentarschaden bei einer privaten Versiche-
refbejuso.ch /gastfreundliche-kirche, Gedanken,   Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf…               ne Türen schützten im Falle der Spiezer Fen-      rungsgesellschaft versichern. Es empfiehlt sich
Gebete, Segen und Fürbitten von Kathrin                                                            ster nicht vor dem Schaden.                       ein Inventar der Einrichtungs- insbesondere
Reist, die sie anlässlich des Kirchensonntags     Mk 6, 30 – 44                                    Kleinere Beschädigungen wie Sprayereien           der Kunstgegenstände anzulegen.
2012 geschrieben hat, zu (Mk 6, Lk 14, Heb        …und alle assen und wurden satt…                 an den Aussenwänden oder Verschmutzung
13 und Spr 9)                                                                                      im Kirchenraum wurden von verschiedenen           Wichtig ist, dass der Versicherungsschutz re-
                                                  LK 10, 38 – 42                                   Kirchgemeinden berichtet: Dies sei lästig, aber   gelmässig überprüft und z.B. bei grösseren
Gen 18, 1 – 8                                     …Marta, Marta, du sorgst und mühst dich          damit kämen sie zurecht.                          Renovationen oder Neuanschaffungen ange-
Und Gott erschien ihm bei den Terebinthen         um vieles; doch eines ist nötig: Maria hat das                                                     passt wird.
von Mamre, während er am Eingang des Zelts        gute Teil erwählt…                               Letztlich muss jede Kirchgemeinde für sich die
sass, als der Tag am heissesten war…                                                               Risiken abwägen. Es gilt eine pragmatische         Ein Versicherungsmerkblatt ist in Bearbei-
                                                  Lk 14, 7 – 10                                    Lösung zu finden zwischen dem theologisch         tung und folgt auf der Website.
Lev 19, 33 – 34                                   …setz dich nicht auf den Ehrenplatz…             begründeten und gelebten Selbstverständ-
…denn ihr seid selbst Fremde gewesen im                                                            nis von Gastfreundschaft, dem Anspruch der        * Wiederholt eingeschlagene Fenster in Spiez und der
                                                                                                                                                       Brand in Wahlern. Quelle: Reformiert. Artikel «Kirchen-
Land Ägypten… wie ein Einheimischer soll          Lk 14, 15 – 24 .                                 Kirchenordnung auf offene Kirchen und der           schändungen: kaum religiös motiviert», 25.2.2011.
euch der Fremde gelten…                           …Ein Mensch gab ein grosses Essen und lud        Einschätzung der realen Gefahren, bzw. der          Mehr zum Brand in Wahlern im Praxisbeispiel S. 23.
                                                  viele ein.                                       möglichen Sicherheitsmassnahmen.
                                                                                                                                                     ** Hinweise zu Kirchen in den Kantonen Solothurn und Jura
1 Kön 17, 2 – 16                                                                                                                                        folgen online auf www.refbejuso.ch/gastfreundliche-kirche
…Und sieh, ich bin dabei, zwei, drei Stücke       Lk 19, 1 – 10                                    Sicherheitsmassnahmen prüfen
Holz zu sammeln; dann werde ich gehen und         …Und da war ein Mann, der Zachäus hiess;         Viele Kirchgemeinden prüfen heute den Ein-
für mich und für meinen Sohn zubereiten,          der war Oberzöllner und sehr reich…              bau von Brandmeldern oder von einer auto-
was noch da ist, und wir werden es essen,                                                          matischen Türschliessanlage, um die Kirche
dann aber müssen wir sterben…                     Heb 13, 1f                                       nachts zu schliessen. Auch ist zu entscheiden,
                                                  …So haben manche, ohne es zu wissen Engel        welche zum Teil sehr wertvollen Gegenstände
                                                  beherbergt.                                      in der Kirche frei zugänglich bleiben, welche
                                                                                                   gesichert oder durch eine Kopie ersetzt wer-
                                                                                                   den sollen.

26                                                                                                                                                                                                            27
Service                                                                                                                                                         Service

Besuche - Beratung - Inputs                      Vorankündigung:                                 Schilder mit Öffnungszeiten
                                                 Lehrgang Kirchenführungen                       zum Bestellen

Wir bieten Ihnen Beratungsmodule an - Sie        Ab 2013 bieten die Reformierten Kirchen Bern-   Basisschild mit Signet                             Auskunft & Bestellen:
wählen aus oder kombinieren frei nach Ihren      Jura-Solothurn einen Lehrgang für Kirchen-
Fragestellungen:                                 führungen an. Der Lehrgang richtet sich an      Text:                                              Gemeindedienste und Bildung
                                                 interessierte Freiwillige und Ehrenamtliche,    «Unsere Kirche ist offen. Bitte treten Sie ein!»   Telefon 031 385 16 16
• Wie gastfreundlich wirkt Ihre Kirche?          die in Absprache mit dem Kirchgemeinderat       Signet: rot /blau                                  bildung@refbejuso.ch
                                                 in ihrer Kirche Führungen anbieten möchten.     Schrift: schwarz. Schild transparent
• Wir begehen zusammen mit Ihnen die             Im Moment steckt der Bereich Gemeinde-          Material: Acrylschild, 34 x 34 cm,                 Sie erhalten umgehend ein Bestellformular,
  Kirche, betrachten sie aus der Optik von       dienste und Bildung in der Konzeptphase des     Dicke 3 mm, mit Befestigungsmaterial               in welches Sie Ihre individuellen Angaben zu
  Besucherinnen und Besuchern und ent-           Lehrgangs. Interessierte Personen oder Kirch-   Kosten: Fr. 122.– plus Versandkosten               Öffnungszeiten, Lieferadresse etc. eintragen
  wickeln miteinander die Gastfreundschaft       gemeinden beachten bitte ab Sommer 2012                                                            können.
  weiter.                                        die Hinweise im Halbjahresprogramm des
                                                 Bereichs Gemeindedienste und Bildung            Zusatzschild mit Name                              Wir bedanken uns bei der Evangelisch-Lutherischen
                                                                                                                                                    Kirche Bayern für die Idee und das Design der Schilder!
• Praktische Fragen zur Kirchenöffnung:                                                          und Öffnungszeiten
  Von der Benützungsordnung über
  Öffnungszeiten bis zu Sicherheitsfragen.                                                       Text:
                                                                                                 Individuell nach Ihren Angaben beschriftet
• Kirche als Visitenkarte der Kirchgemeinde:                                                     Material: Acryl, 34 x10cm, Dicke 3mm,
  Wie kann die Kirchgemeinde das, was ihr                                                        mit Befestigungsmaterial
  wichtig ist, im Kirchenraum erlebbar machen?                                                   Kosten: Fr. 40.–

• Freie Themenwahl
                                                                                                   Aktion Sammelbestellung:
Kontakt                                                                                            vom 1.11.2011 – 30.3.2012 wird das
                                                                                                   Basisschild gratis zur Verfügung gestellt!
Regula Zähner                                                                                      Auslieferung ab Mai 2012
Projektleiterin gastfreundliche Kirche
Telefon 031 385 16 16
regula.zaehner@refbejuso.ch

Thomas Schweizer
Beauftragter Tourismus
Telefon 031 385 16 16
thomas.schweizer@refbejuso.ch

28                                                                                                                                                                                                      29
service                                                                                                                                                    Service

Willkommen - Bienvenue                           Gastfreundschaft am Jakobsweg                     Zum Weiterlesen                                 Links

Texte, Gebete und Informationen zum Aufle-       Im Pilgerjahr 2010 untersuchte Thomas Schwei-     Die folgenden Bücher sind im Buchhandel
gen im Kirchenraum.                              zer, Beauftragter Tourismus der Reformierten      erhältlich:                                     www.refbejuso.ch/gastfreundliche-kirche
                                                 Kirchen Bern-Jula-Solothurn, verschiedene Gast-                                                   Dort können Sie die Texte dieser Praxishilfe
Kleinformatige Broschüre zum Mitnehmen für       freundschaftsangebote in Kirchen, Unterkünf-                                                      und weiteres Material herunterladen.
die Besucher/innen in den offenen Kirchen.       ten und Tourismuszentren am Jakobsweg in          Spielraum, Freiraum, Raum für Glauben           Die Website wird laufend ergänzt.
Kirchgemeinden können diese Broschüre in         Deutschland, Österreich und der Schweiz.          Erfahrungen mit offenen Kirchen in Bayern,
grösseren Mengen bestellen und in ihrer Kirche   Seine Erfahrungen und Erkenntnisse hat er         Vera Ostermayer u.a., mabase-Verlag, 2008       www.kirche-tourismus.ch
auflegen.                                        in der Studie «Gastfreundschaft erleben am                                                        Verlässlich geöffnet. Eine Handreichung für
Wir danken der Evangelisch-reformierten Kir-     Jakobsweg» zusammengestellt. Die Studie           Kirchenpädagogik: Kirchen öffnen,               offene Kirchentüren. Schweizerischer Evange-
chen St. Gallen für die Idee und die Vorlage     geht der Frage nach, was es denn ausmacht,        entdecken und verstehen                         lischer Kirchenbund SEK. 2009. Bern.
für diese Broschüre.                             dass man sich willkommen fühlt und bietet         Birgit Neumann und Antje Rösener,
                                                 viele Anregungen für die Umsetzung.               Gütersloh, 2003                                 www.ref-sg.ch
Herausgeber:                                                                                                                                       Willkommen-Broschüre mit deutsch-englischen
Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn           www.refbejuso.ch/gastfreundliche-kirche,        Vom Geheimnis der Gastfreundschaft,             Texten.
Französische und deutsche Texte                  Download, 67 Seiten                               Einander Heimat geben in Familie,
24 Seiten, farbig, A6. Gratis. Bern, 2010                                                          Gesellschaft und Kirche                         www.offene-kirchen-bayern.de/
                                                                                                   Wolfgang Vorländer, Brunnen-Verlag, 2007        Praxisbeispiele aus Bayern und Material
Bestellen:                                                                                                                                         zum Bestellen
Gemeindedienste und Bildung                                                                        KirchenMachtRaum
Telefon 031 385 16 16                                                                              Beiträge zu einer kontroversen Debatte.         www.jakobsweg.ch
bildung@refbejuso.ch                                                                               Herausgegeben von Christoph Sigrist,            Wissenswertes zum Pilgern, Karten,
                                                                                                   TVZ-Verlag, Zürich, 2010                        Unterkünfte, Sehenswertes, Kontakte.
Spruchkarten und weiteres Material zum
Auflegen im Kirchenraum finden Sie unter                                                           Komm, wir entdecken eine Kirche.
www.offene-kirchen-bayern.de                                                                       Räume erspüren, Bilder verstehen, Symbole
                                                                                                   erleben – Tipps für Kindergarten, Grundschule
                                                                                                   und Familie.
                                                                                                   Margarete Luise Goecke-Seischab und Frieder
                                                                                                   Harz, Kösel-Verlag, 2010

30                                                                                                                                                                                           31
Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn

Gemeindedienste und Bildung
Postfach 6051
Telefon 031 385 16 16
bildung@refbejuso.ch
www.refbejuso.ch/gastfreundliche-kirche
Sie können auch lesen