Hauszeitung Christian-Geyer-Heim Ausgabe März bis Juli 2019 - Stadtmission ...
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EINBLICKE Hauszeitung Christian-Geyer-Heim Ausgabe März bis Juli 2019 GEPFLEGT UND GEBORGEN LEBEN in St. Leonhard
EINBLICKE März bis Juli 2019 HERAUSGEBERIN Stadtmission Nürnberg Pflege gGmbH Christian-Geyer-Heim Gernotstraße 47 90439 Nürnberg Tel.: (0911) 96 17 10 Fax: (0911) 96 17 12 37 REDAKTION Geschäftsleitung Frauke Lilienweiß Sozialdienstleitung Nicole Preuß SATZ Wolfgang Pschorn DRUCK FLYERMEYER.de, Nürnberg
EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, ich be- grüße Sie herzlich zu unserer neuen Ausgabe „Einblicke“ und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Dies ist bereits die 3. Ausgabe im neu- en Design und Sie finden wie üblich zu Beginn einen übergeordneten Artikel der Stadtmission Nürnberg Pflege gG- mbH, im Anschluss die Rückschau auf die vergangenen Feste und Veranstal- tungen, einen fachlichen Artikel sowie Berichte über Internes. Unsere Angebote aus dem Bereich der beginnen und Sie weiterhin auf dem Beschäftigung und Betreuung waren Laufenden halten. wieder vielfältig und abwechslungsreich Mit der Einführung des neuen Pflege- für unsere Bewohnerschaft gestaltet. personal-Stärkungsgesetzes (PpSG) Mein herzlicher Dank geht an Frau zum 1.1.2019, worüber wir Sie in einem Preuß, unsere Sozialdienstleitung, ihr gesonderten Artikel in dieser Ausgabe gesamtes Team und unsere ehrenamtli- informieren, stellt dies einen weiteren chen Mitarbeitenden. Meilenstein für die Entwicklung der In unserer letzten Ausgabe informierten Pflege dar. wir Sie bereits über unser Vorhaben, eine entbürokratisierte Pflegedoku- Zum Schluss möchte ich noch allen mentation einzuführen. Unsere Ge- neuen Bewohnerinnen und Bewohnern schäftsführerin Frau Lilienweiß hat nun ein gutes Eingewöhnen und den neu- den Startschuss zur Umsetzung des en Mitarbeitenden einen guten Start sog. „Strukturmodells“ in allen unseren und Gottes Segen für Ihre Tätigkeit im Einrichtungen gegeben. Dies freut uns Christian-Geyer-Heim wünschen. sehr, da wir damit unserem Ziel „mehr Zeit für die direkte Pflege und mehr Es grüßt Sie herzlich Entlastung für unsere Pflegekräfte“ Ihre näher kommen. Wir werden zeitnah mit Sylvia Fischer den Schulungen unserer Mitarbeitenden Einrichtungsleiterin
INHALTS- VERZEICHNIS 1 Stadtmission Pflege Nürnberg 6 NEUER TREFFPUNKT IN SÜN- DERSBÜHL SIGENA – NACHBARSCHAFTLI- CHER AUSTAUSCH UND HILFE IM QUARTIER 3 Internes 14 PFLEGEPERSONALSTÄRKUNGSGE- und dein Leben mit vielen glücklichen SETZ Geburtstagen. Ein Überblick über die Neuerungen 18 Menschen im Fokus 16 Aktuelles Geburtstage - herzlichen Glückwunsch Mitarbeitende... Neue Bewohner/-innen - herzlich willkommen 17 Geburtstage Neue Mitarbeitende - herzlich willkommen Möge dein Geburtstag mit vielen Verstorbene - wir nehmen Abschied glücklichen Stunden gesegnet sein 5 Erinnerungen 22 HURRA HURRA Die Post ist da! 26 Der unbekannte Soldat
2 Rückblick 8 ES WEIHNACHTET SEHR… Erinnerungen an die Advents- und Weih- nachtszeit 11 IN SAUS UND BRAUS Geht´s wieder lustig zu… Da vergeht der Winter wie im Nu! 4 Andacht 20 GOTTES SAMMLUNG Gott sammelt meine Tränen in seinen Krug 6 Termine 28 Veranstaltungen 30 Soziale Betreuung Regelmäßige Angebote Integrative Angebote
6 Stadtmission Pflege Nürnberg NEUER TREFFPUNKT IN SÜNDERSBÜHL NEUER TREFFPUNKT IN SÜNDERSBÜHL SIGENA – NACHBARSCHAFTLICHER AUSTAUSCH UND HILFE IM QUARTIER In Kooperation mit der wbg Nürnberg betreibt der Ambulante Dienst der Stadtmission Nürnberg, die Diakonie Team Noris seit Oktober 2018 eine Anlauf- und Beratungsstelle für die Mieter*innen des Wohnquartiers Sün- dersbühl. Unter dem Motto „SIcher-GE- wohnt-NAchbarschaftlich“ (=SIGENA) werden in diesem Stadtteiltreffpunkt Menschen unterschiedlicher Generati- onen miteinander vernetzt. Ein Schwer- punkt liegt dabei auf der Unterstützung älterer Mieter*innen bei der Bewältigung ihres Alltags. Bei unterschiedlichsten Angeboten und Aktivitäten lernen sich die Nachbarn kennen. Und wer zusam- men feiert, der hilft sich dann vielleicht auch mal aus, wenn es erforderlich ist. Es ist immer ein beruhigendes Gefühl, im Krankheitsfalle jemanden zu ken- nen, der dann einkaufen geht oder den MARION BEEDE Briefkasten leert. So entwickelt sich KONTAKT ein lebendiges Miteinander im Quartier Marion Beede und die Bewohner*innen profitieren vom SIGENA Sündersbühl gegenseitigen Austausch. Bertha-von-Suttner-Straße 47 90439 Nürnberg Jeden Donnerstagnachmittag von 14:00 sigena@diakonie-team-noris.de bis 16:00 Uhr stehen die Türen beim
Stadtmission Pflege Nürnberg NEUER TREFFPUNKT IN SÜNDERSBÜHL 7 SIGENA-Treff für jeden offen, der bei Zusammenhalt eint.“ einer Tasse Kaffee mit Nachbarn ins Zusätzlich gibt es regelmäßig interes- Gespräch kommen möchte. Die neuen sante Veranstaltungen wie z. B. Fach- Räumlichkeiten sind barrierefrei, hell vorträge, Lesungen, ein kulinarisches und freundlich und verfügen über eine Angebot oder auch eine kleine Exkursi- schöne Gemeinschaftsküche. Im Som- on fördern den Austausch von Alt und mer lädt die großzügige Terrasse zum Jung, Single oder Paaren, Menschen geselligen Zusammensein ein. Die Räu- mit oder ohne Behinderungen. me können auch für Veranstaltungen Die SIGENA-Koordinatorin freut sich und private Feiern der Mieter*innen im sehr über jeden, der sich ehrenamtlich Stadtteil genutzt werden. mit seinem Engagement und Ideen ein- Neben regelmäßigen Angeboten wie bringen möchte. zum Beispiel der Handysprechstunde, Direkt neben dem Stützpunkt befindet dem kreativem Schaffen oder einem sich der Ambulante Pflegedienst der Bewegungsprogramm finden die Be- Stadtmission, die Diakonie Team wohner*innen des Quartiers bei der SI- Noris, der die Bewohner*innen im GENA-Koordinatorin Marion Beede ein Quartier bei häuslicher Pflege und Ver- offenes Ohr für ihre kleinen und großen sorgung umfassend unterstützt. Die Nöte des Alltags. Die Dipl. Sozialpäda- Mitarbeiter*innen beraten zu allen Fra- gogin berät kostenfrei und neutral be- gen der pflegerischen Versorgung. sonders zu den Themen „Wohnen und Zu SIGENA-Sündersbühl gehören auch Leben im Alter“ und hilft u.a. auch beim die SIGENA-Wohnungen für Men- Ausfüllen von Anträgen und Formularen. schen mit einem erhöhten Hilfebedarf. Ganz besonders wichtig ist es Marion Diese Wohnungen der wbg sind be- Beede, Menschen auch unterschiedli- sonders ausgestattet mit barrierefreien cher Herkunft, Alter oder Religion zu- Badezimmern, schwellenlosen Zugän- sammenzubringen, da uns doch alle der gen und meist offenen und geräumigen Wunsch nach menschlicher Wärme und Koch- und Wohnbereichen.
8 Rückblick ES WEIHNACHTET SEHR… ES WEIHNACHTET SEHR… Erinnerungen an die Advents- und Weihnachtszeit Von drauß` vom Walde komm ich her; ich muß Euch sagen, es weihnachtet sehr! Allüberall sieht´s festlich aus, die Weihnachtsfreude verbrei- tet sich im ganzen Haus. Mit dem Schokoladen- mädchen möchten wir beginnen und uns dann auf Weihnachten besinnen. Dann kam auch schon das neue Jahr... Das Hersbrucker Schokoladen- mädchen zu Besuch Wenn die Abende in der Adventszeit früher beginnen, wer trinkt da nicht gern einen Teepunsch, Glühwein oder eine heiße Schokolade. Wir freuten uns sehr auf den Besuch aus dem Hersbrucker Hirtenmuseum. Im Gepäck dabei – Schokoladenboh- nen, Pralinenschachteln, getrockne- te Fruchtschalen und verschiedenste Schokoladen. Einleitend erfuhren wir von Frau Rinck alias „Hersbrucker Schokoladenmädchen“ Wissenswer- tes über die Kakaobohne und Amü- santes zur Schokolade. Ganz wie die Azteken und die Maya bereitete sie die Bohnen mit ein bisschen Chili und hei- ßem Wasser zu – fertig war die leckere
Rückblick ES WEIHNACHTET SEHR… 9 Kostprobe für alle Schokoladenfans und Milch. Nach dem Umtrunk gab es im Speisesaal. Um den Geschmack noch eine genussvolle Verkostung von des Schokoladentrunks noch weiter zu Schokoladen aus verschiedenen An- verfeinern, gaben die Mönche und Non- baugebieten wie Venezuela, Santa Do- nen noch Zucker und Milch hinzu, denn mingo oder Brasilien. Hierzu zeigte sie damals gab es nur flüssige Schokolade. auch alte Pralinenschachteln und Ver- Durch verschiedene Maschinen konnte packungen. Schon Schiller und Goethe das Fett später aus der Bohne gepresst waren bekannte Schokoladenliebhaber werden, so dass die Schokolade ge- – denn sie regt den Kreislauf an und gossen werden konnte. Allgemein gilt, macht als Aphrodisiakum „glücklich“. je dunkler die Schokolade, desto weni- Zuguterletzt – eine gute Schokolade ger Zucker enthält sie. Weiße Schoko- soll knacken, wenn man sie bricht – das lade besteht übrigens aus Kakaobutter wussten Sie schon, oder ? Ihr Kinderlein kommet… Festlich gedeckte Tische, ein liebevoll Gäste sowie haupt- und ehrenamtliche geschmückter Weihnachtsbaum und ein Mitarbeitende am 18. Dezember zur Weihnachtsteller randvoll mit Plätzchen, Weihnachtsfeier. Nach den einstim- Lebkuchen und Stollen empfingen un- menden Worten von Frau Ullrich und sere Bewohnerinnen und Bewohner, Frau Oili, ertönte für alle das bekannte
10 Rückblick ES WEIHNACHTET SEHR… Weihnachtslied „Macht hoch die Tür… und hüllte alle Gäste in den Klang ih- rer Stimmen. Nach einem besinnlichen Anfangsimpuls von Seelsorgerin Petra Schnitzler begrüßten wir die kleinen Ak- teure des katholischen Kinderchors St. Bonifaz unter der Leitung von Frau Klei- ner. In der gemeinsamen Andacht mit Frau Schnitzler führten die kostümier- ten Kinder die Weihnachtsgeschichte auf. So manchem Gast ging das Herz auf, als die eingefügten Weihnachts- lieder stimmungsvoll von den Kindern ertönten. Besonderen Zuspruch fanden auch die duftenden Plätzchen, Stollen, Kaffee und der Glühwein. Als willkom- mende Überraschung war da noch die Nikoläusin Frau Tedde mit dem Gedicht „Knecht Ruprecht“ von Theodor Storm zu Besuch und kam bei dem Publikum sehr gut an. Für die musikalische Un- termalung war Herr Müller an diesem Nachmittag verantwortlich und trug so zu einer rundum gelungenenen Veran- staltung bei. Abschließend gab es wie- der die gut gefüllten Weihnachtstüten für alle Bewohnerinnen und Bewohner. Das neue Jahr ertönte mit einem Konzert Mit einem klassischen Konzert das neue Jahr begrüßen – mal was ganz Anderes. Und klassische Musik geht unter die Haut und Musik führt auf di- rektem Wege zum Herzen – ein starker Auftakt zum neuen Jahr. Den Denkan- stoß für das kommende Jahr 2019 gab
Rückblick IN SAUS UND BRAUS 11 Frau Oili mit einem einleitenden herzer- greifenden Gedicht von Peter Rosegger „Ein bisschen mehr Friede“. Dann aber ertönten die Saiten des Kla- viers – wieder eindrucksvoll gespielt von Frau Wilfling in Begleitung von Frau Kantelberg an der Querflöte. Eine ganze Stunde lang verwöhnte uns das Duo mit Elgars Liebesgruß, Stücken von Dvorak und Teilen aus der slowenischen Fan- tasie. Verschiedene Klaviersolostücke von Mozart und Beethoven rundeten das Neujahrskonzert auf höchstem erstklassige Klangerlebnisse freuen – Niveau ab – Gänsehaut pur. Zum Ab- sondern künftig auch einmal im Monat, schluss gab es als Glücksbringer noch denn da kommen die Schüler/-innen einen Kaminkehrer. Nicht nur zum Früh- von Frau Wilfling zum Einsatz. jahrskonzert dürfen wir uns wieder über Wir freuen uns! IN SAUS UND BRAUS Geht´s wieder lustig zu… Da vergeht der Winter wie im Nu! Zur Faschingszeit geht´s auf und nieder, jeder schmückt sich mit seinem Gefieder… Verrückt-verkehrte Welt Verrückt sein… und einmal die ge- den Kopf stellen“ zu dürfen, von außer- wohnten Bahnen des Alltagsleben ver- gewöhnlichen Aktivitäten zu träumen lassen um „Allüren“ auszuleben. Nun und von verrückten Dingen zu erzäh- ist gerade die närrische Zeit ideal, um len. Diesem Thema widmete sich Frau gemeinsam im Gespräch „die Welt auf Tedde und fand erstaunlich Verrücktes
12 Rückblick IN SAUS UND BRAUS über unseren Planeten, die Kräfte der Natur, das Wunder Mensch, unglaub- liche Tiere, fantastische Pflanzen oder verrückte Ideen. Eine dieser verrückten Ideen kam von Samuel Beckett und hieß „Atem“. Ein Theaterstück von nur 35 Sekunden. Zudem verdrehte sie bekannte Sprichwörter, aber da konn- te sie die Bewohnerschaft aus dem 4. Wohnbereich nicht an der Nase herum- führen. Die Gymnastikübungen wurden verkehrt vorgeführt und bekannte Volks- lieder bekamen einen anderen Text. Ein Clown ist ein Artist, dessen zentra- le Kunst es ist, Menschen zum Lachen zu bringen. Der Begriff „Clown“ kommt aus dem Englischen und bedeutet Bau- erntölpel, Narr oder Spaßmacher. Da Clown Amanda uns schon im letzten Jahr stets zum Lachen brachte, haben wir sie auch heur wieder ins Christi- an-Geyer-Heim eingeladen. Mit spiele- risch witziger Leichtigkeit zog Andrea Gruhler Bewohnerinnen,Bewohner und Mitarbeitende in ihren Bann – getreu ihrem Motto „Ein Lachen öffnet die Seele“. In typischer Verkleidung und mit geschminktem Gesicht spazierte sie in die gut gelaunte große Runde des ehemailigen Speisesaals im Erdge- schoss und packte erstmal ihren Koffer aus. Henne, Glückspilz oder Geburts- tagstorte – so ein Hut, steht ihr ganz gut. Auch Hundehandpuppe „Lumpi“ überzeugte, denn er wollte viel kuscheln
Rückblick IN SAUS UND BRAUS 13 und gestreichelt werden. Dann zauberte zum Schluss noch die Zeit, um Bewoh- Armanda tolle Blumen- und Tierballons ner/-innen auf den Zimmern zu besu- aus ihrem Koffer und machte damit chen. Vielen Dank, Armanda – es war einer Dame eine Freude. Sie nahm sich wieder herzlich, witzig und schön. Ein Herz (-blatt) zum Valentinstag… Am 14. Februar war wieder der interna- tionale Tag der Liebenden. An diesem Tag veranstalteten wir unsere Flirtshow „Herzblatt“, die bereits im letzten Jahr für reichlich Furore sorgte. Wir haben uns wieder witzig charmante Fragen rund ums Kennlernen ausgedacht und viel gelacht. In den 80iger Jahren machte die Show „Herzblatt mit Rudi Carell nur eines zum Thema: Mann sucht Frau bzw. Frau sucht Mann! In der jeweiligen Show durften ein Mann und eine Frau, „Picker“ genannt, aus jeweils drei Kan- didaten des anderen Geschlechts ihr „Herzblatt“ auswählen. Auch im zwei- ten Jahr hatten wir Erfolg mit unserer „Herzblatt“-Veranstaltung und konnten uns über einige Kandidaten/-innen freu- en, die wesentlich dazu beitrugen, dass es ein charmanter Nachmittag war. In Saus und Braus ging´s wieder lus- tig zu… Das Christian-Geyer-Heim war am 28.02.19 bereit – auf, auf zur fünften Jahreszeit. In den Wohnbereichen war die Stimmung bunt, unsere süßen Krap- fen rund – im kleinen Kreis ging´s lustig zu, da vergingen die schönen Stunden wie im Nu. (ne)
14 Internes PFLEGEPERSONALSTÄRKUNGSGESETZ PFLEGEPERSONAL- STÄRKUNGSGESETZ Ein Überblick über die Neuerungen Bereits Ende 2017 versprach die Politik einen Um- schwung in der Pflege. Nach den drei Pflegestär- kungsgesetzen hat der Bundestag im November 2018 das Gesetz zur Stärkung des Pflegeperso- nals (PpSG) verabschiedet. Dieses ist nun zum 01. Januar 2019 in Kraft getreten. Ziel dieses Gesetzes ist es durch eine Entlastung des Pflegepersonals eine spürbare Verbesserung im Alltag der Pflegekräfte zu erreichen. Die größte Veränderung ist die bereits von Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigte bundesweite Schaffung von 13.000 zusätzlichen Stellen für sta- tionäre Pflegeinrichtungen. Die folgende Tabelle zeigt, wie viel Personal die Einrich- tungen einstellen können: Davon profitieren auch die Bewoh- Einrichtungen mit 0,5 Stellen ner und Bewohnerinnen des Christian bis zu 40 Bewoh- Geyer Heims. Durch die Reform können nern 1,5 Pflegefachkräfte zusätzlich einge- Einrichtungen mit 41 1 Stelle stellt werden, die im vollen Umfang bis 80 Bewohnern durch die Krankenkassen refinanziert Einrichtungen mit 81 1,5 Stellen werden. Das bedeutet, dass mehr Per- bis 120 Bewohnern sonal für die Versorgung der Pflege- Einrichtungen mit 2 Stellen über 120 Bewohnern bedürftigen beschäftigt werden kann, ohne dass die Bewohner und Bewohne-
Internes PFLEGEPERSONALSTÄRKUNGSGESETZ 15 rinnen durch die Kosten belastet wer- fung soll nun ab dem 01.11.2019 durch den. ein neues Bewertungssystem ersetzt Die Bewerbungsverfahren zur Beset- werden. Bisher wurde bei der Qualitäts- zung dieser Stellen sind im Christian prüfung hauptsächlich bewertet, ob die Geyer Heim bereits angelaufen. Pflegedokumentation den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Im neuen Prüf- Ein weiterer Teil des Gesetzes, der zur system steht die sogenannte Ergebnis- Entlastung der Pflege beitragen soll, ist qualität im Vordergrund, d.h. wie gut die die Förderung von Investitionen für die Bewohner und Bewohnerinnen in den Digitalisierung. Es ist nun möglich, Pflegeheimen tatsächlich gepflegt wer- eine einmalige anteilige Förderung in ei- den. Es werden dann keine Schulnoten ner Höhe von bis zu 12.000 Euro durch mehr vergeben, sondern es wird dar- die Regierung zu erhalten. gestellt, ob und in welchem Umfang Diese soll Pflegeinrichtungen zum Bei- im Vergleich zu anderen Einrichtungen spiel bei der Anschaffung von digitaler Qualitätsdefizite in bestimmten Berei- oder technischer Ausrüstung unter- chen wie zum Beispiel der Unterstüt- stützen. Zudem werden Maßnahmen zung bei der Körperpflege bestehen. gefördert, die zur Entbürokratisierung der Dokumentation der Pflege beitragen Wir freuen uns, dass dieses Gesetz und somit den Pflegekräften mehr Zeit einen weiteren Schritt zur Verbesserung für die direkte Versorgung der Bewoh- der Versorgung von pflegebedürftigen ner und Bewohnerinnen ermöglicht. Menschen und den oft schwierigen Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte Eine sehr große Veränderung stellt auch darstellt. die Umstrukturierung der Qualitätsprü- fungen in der stationären Altenpflege Wir hoffen, dass auch zukünftig noch durch den Medizinischen Dienst der mehr Reformen folgen werden, die die- Krankenkassen (MDK) dar. Diese vor- sen Weg weiterhin beherzigen! mals als „Pflege-TÜV“ bezeichnete Prü- Weitere Informationen erhalten Pflegepersonalstärkungsgesetz erhalten Sie auf den folgenden Internetseiten: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/sofortprogramm-pflege.html https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege https://www.aok-verlag.info/de/news/Pflegepersonal-Staerkungsgesetz/333/
16 Internes Aktuelles Mitarbeitende... AKTUELLES MITARBEITENDE... Ich heiße Elke Müller und möchte mich kurz bei Ihnen/Euch als Mitar- beiterin der Verwaltung im Christi- an-Geyer-Heim vorstellen. Vielleicht kennen Sie/Ihr mich noch unter dem Namen Elke Zitzmann. Vor ca. 5 Jahren durfte ich die Verwaltung im Christian-Geyer-Heim zusammen mit meiner lieben Kollegin Frau Irena Haas unterstützen. Vor ungefähr 2 Jahren ging ich in Eltern- zeit, da ich eine bezaubernde Tochter namens Karlotta bekam und wurde hier tatkräftig in der Verwaltung durch Frau Ruth Hera vertreten. Ab heute, sprich seit 01. Oktober 2018 bin ich wieder „frisch und munter“ in der Verwaltung anzutreffen. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen/Euch wie eh und je. Liebe Grüße Elke Müller, ehemals Elke Zitzmann Er denkt noch lange nicht ans aufhö- ren... Vor 27 Jahren am 01.09.1991 begann Herr Nieweglowski seine Arbeit im Karl- Heller-Stift und wechselte im Jahre 2006 ins Christian-Geyer-Heim, wo er überwiegend im Nachtdienst als Pfle- gehelfer eingesetzt wurde. Im Rahmen
Internes Geburtstage 17 einer kleinen Feier wurde Herr Niewe- glowski Ende Januar von der Einrich- tungsleitung Frau Fischer und dem Kollegenteam aus dem Wohnbereich 3 in den wohlverdienten Ruhestand ver- abschiedet. Aber er denkt noch lange nicht ans Aufhören - denn die Nachtschichtarbeit als Pflegehelfer gefällt ihm so gut, dass er sich über das Angebot der Stadt- mission freute, nun weiterhin 20 Wo- chenstunden als Pflegehelfer im Pflege- lowski für die geleistete Arbeit hier im zentrum Hephata arbeiten zu können. Christian-Geyer-Heim und wünschen Wir bedanken uns, auch im Namen der ihm für die Zukunft alles Gute und Got- Bewohnerschaft, bei Herrn Nieweg- tes Segen. (ne) GEBURTSTAGE Möge dein Geburtstag mit vielen glücklichen Stun- den gesegnet sein und dein Leben mit vielen glückli- chen Geburtstagen. Der Geburtstag ist ein ganz individueller Im Christian-Geyer-Heim bietet so ein Feiertag, an dem der Tag der Geburt Geburtstag eines Bewohners/einer Be- gefeiert wird. Egal wie alt man wird, an wohnerin immer die Möglichkeit, jeman- diesem Tag wird man zum „Geburts- den zu überraschen, zu verwöhnen und tagskind“, steht im Mittelpunkt und ihm/ihr Gutes zu tun. Das „Geburts- bekommt Glückwünsche von der Fami- tagskind“ bekommt hier persönliche lie, Freunden und Bekannten. Geburts- Glückwünsche vom Personal und meis- tag zu feiern ist auch eng verknüpft mit tens singen dann alle im Wohnbereich einem Rückblick auf das vergangene zusammen ein Geburtstagsständchen. Leben und mit dem Ausblick auf die Von der Küche wird ein kleiner Marmor- Zukunft. kuchen gespendet, in der Kreativrunde werden zusammen mit der Bewohner-
18 Internes Menschen im Fokus Er hat genagt, der Zahn der Zeit, schaft Geburtstagskarten gebastelt und doch Ihrer Persönlichkeit hat er ein Geburtstagsgeschenk bekommt das zum Glück nichts weggenommen, denn Sie sind so weit gekommen! „Geburtstagskind“ selbstverständlich Wir sagen dem Geburtstagskind: auch noch dazu. Zudem veranstaltet Bleiben Sie so wie Sie sind! das Christian-Geyer-Heim in bestimm- ten Abständen den sogenannten „Ge- burtstagskaffee“ mit und für all die Bewohner/-innen, die in diesem Monat geboren wurden. Immer mittwochs fin- det dann ein Geburtstagskaffee in ge- mütlicher Runde in der Cafeteria statt. Hübsch dekorierte Tische, meistens eine Schwarzwälder Kirschtorte, Kaf- fee oder Tee sollen einen angenehmen und köstlichen Geburtstagsaufenthalt ermöglichen. Hier wird geschlemmt, es werden Geburtstagslieder gesungen – meist in Begleitung eines Akkordeons -oder aber der Plattenspieler kommt zum Einsatz. Beliebt ist immer die Erin- nerung an Ereignisse und Höhepunkte der verschiedenen Geburtsjahre. Die Geburtstagsveranstaltung unterstützen immer auch ehrenamtliche Mitarbeiten- de – wir danken euch für eure Hilfe! MENSCHEN IM FOKUS Geburtstage - herzlichen Glückwunsch Frieda Lutz 80 Katharina Baumann 90 Margarete Mann 90 Katharina Müller 95 KATHARINA MÜLLER
Internes Menschen im Fokus 19 Neue Bewohner/-innen - herzlich willkommen Gustav Fischer 28.11.2018 Bianka Jaszczynski 10.12.2018 Jerzy Jaszczynski 01.01.2019 Edeltraut Krusche 11.01.2019 Heinz Rödl 23.01.2019 Gerda Görke 06.02.2019 Neue Mitarbeitende - herzlich willkommen Bedacht, Susanne 01.08.2018 Pflegehelferin auf WB 2 Katsarova, Madlena 01.09.2018 Auszubildende auf WB 4 Müller, Elke 01.10.2018 Verwaltungsfachkraft (Rück- kehr aus der Elternzeit) Pisula, Anna 15.11.2018 Pflegehelferin auf WB 1 (Rückkehr aus der Elternzeit) Welkisch, Elke 01.02.2019 Pflegehelferin auf WB 2 Verstorbene - wir nehmen Abschied In Gottes ewige Hände leg‘ Erika Will 83 Jahre Freude und auch Leid, den Anfang und das Ende: Er Else Herrmannsdörfer 96 Jahre gibt uns stets Geleit. Babette Sander 98 Jahre Marika Machhörndl 86 Jahre
20 Andacht GOTTES SAMMLUNG GOTTES SAMMLUNG Gott sammelt meine Tränen in seinen Krug Sammeln, Sichten und Sortieren. Auf- und Ausräumen. Bilanz ziehen. Was bleibt, was ist wichtig? Du weißt, wie oft ich umherirren musste. Sammle meine Tränen in deinen Krug; ich bin sicher, du zählst sie alle! Psalm 56,9 Wer umzieht, hat eine gute Gelegen- heit, allen Besitz liebevoll und kritisch zu sichten: Was hat sich da alles ange- sammelt! Brauche ich das noch oder belastet es mich eher? Die moderne Aufräumbewegung rät: Vereinfache dein Leben! Trägt dieses Kleidungsstück, dieses Sammelexemplar dazu bei, dir Freude zu machen? Wenn nicht, dann befreie dich davon! Wer sammelt, muss gut achtgeben, dass kein Chaos entsteht. Ob Brief- marken oder Fotoalben, Bücher oder Tassen: Gesammelte Werke brauchen Ordnung, damit sie zur Geltung kom- men können. Wer einen neuen Lebensabschnitt be- ginnt, braucht Raum für Neues.
Andacht GOTTES SAMMLUNG 21 Wer Neues beginnt, muss und darf Was hat mich geprägt? auch entscheiden, was jetzt nicht mehr Was möchte ich meiner Familie, den gebraucht wird. Neues Leben braucht Menschen, die mir nahestehen, mitge- Frei-Raum, um sich entfalten zu kön- ben und hinterlassen? nen. Was bleibt von mir, von meinem Leben? Sammeln und Aufbewahren. Was bleibt und wer erinnert sich an Weggeben und Vergessen. meine Erfahrungen, wenn ich alles ver- Abschied und Neubeginn. gesse? Alles hat seine Zeit. Wo bleibe ich aufgehoben? Hermann Hesse drückt es in seinem Hat das alles Sinn? Gedicht „Stufen“ so aus: Im Psalm 56, der dem König David zu- „Wie jede Blüte welkt und jede Jugend geschrieben wird, als der in einer sehr dem Alter weicht, blüht jede Lebensstu- schwierigen Lebensphase war, weiß fe, blüht jede Weisheit auch und jede sich der Beter bei seinem Gott gut auf- Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig gehoben (Psalm 56, 9 nach der „Gute dauern. Es muß das Herz bei jedem Le- Nachricht“ Bibel): Du weißt, bensrufe bereit zum Abschied sein und wie oft ich umherirren musste. Neubeginne, um sich in Tapferkeit und Sammle meine Tränen in deinen Krug; ohne Trauern in andre, neue Bindungen ich bin sicher, du zählst sie alle! zu geben. ….“ und endet: „Des Lebens Wie gut, dass unser Gott auch so ein Ruf an uns wird niemals enden, wohlan Sammler ist! Ein Sammler und Bewah- denn, Herz, nimm Abschied und gesun- rer mit unendlich viel Raum. de!“ Einer, der Ordnung schafft und Sinn in Sammeln und Aufräumen, Neues begin- all unser Herumirren bringt. nen und Bilanz ziehen. Ist das nicht tröstlich? Gott sammelt Zum Geburtstag oder zum Neuen Jahr, meine Tränen in seinen Krug. zum Eintritt in den Ruhestand oder Auch das Schwierige hat Sinn. beim Umzug ins Heim – viele schauen Bei Gott ist alles gut aufgehoben. da zurück auf ihr bisheriges Leben. Bei Gott darf ich nicht nur weinen, son- Manche Fragen drängen sich auf, an- dern Gott achtet und bewahrt und zählt dere stellen die Kinder, Enkel, Urenkel: jede Träne. Wie ein Briefmarkensamm- Was war die beste Zeit in meinem Le- ler, der zu jeder Marke eine Geschichte ben? erzählen kann. Was habe ich in den schwierigen Zei- So bewahrt Gott alle unsere Tränen, ob ten und aus den schweren Erfahrungen Trauer- oder Freudentränen. gelernt und mitgenommen? (Petra Schnitzler, Seelsorgerin)
22 Erinnerungen HURRA HURRA HURRA HURRA Die Post ist da! Vom Wandel der Kommunikationswege und wie wir in Verbindung bleiben. „Ein Brief! Für mich! Ein richtiger Brief - ich meine: ein richtiger Brief? Den muss ich erst sehen, bevor ich es glaube.“ (Pippi Langstrumpf) Zwischen Rechnungen und Werbe- schreiben fällt er auf in unserem täg- lichen Poststapel: der handschriftlich verfasste Brief. Leben wir doch im Zeitalter von Internet, Email Nachrich- ten und Kurznachrichtenprogrammen auf unseren Handys und Smartphones. Wir sind es gewohnt in sogenannter „Echtzeit“ zu kommunizieren. Unmittel- bar und direkt tauschen wir uns so mit Freunden und Familie aus. Für viele junge Menschen gibt es da wenig Anlass, sich hinzusetzen und Informationen, Wünsche und Grüße zu Ein männlicher Briefmark erlebte, Papier zu bringen – und wenn es doch Was Schönes bevor er klebte. mal etwas mehr sein soll, dann wird Er war von einer Prinzessin be- leckt, dies in eine E-Mail verpackt und einfach Da war die Liebe in ihm erweckt. per Knopfdruck über das Internet ver- Er wollte Sie wieder küssen, schickt. Klick und weg. Da hat er verreisen müssen. So liebt er sie vergebens. „Ich weiß noch genau, wie ungeduldig Das ist die Tragik des Lebens. ich als junges Mädchen auf den Brief- träger wartete, ob er wieder eine Nach- Joachim Ringelnatz (1924) richt für mich dabei hatte.“ sagt Frau D.,
Erinnerungen HURRA HURRA 23 eine Bewohnerin aus dem Karl-Heller- Sütterlinschrift die verbindliche Schreib- Stift. schrift, die gelehrt wurde. Erst nach Sie öffnet die Schublade ihres Nacht- dem 2. Weltkrieg kam der Wechsel auf kästchens und zieht einen dicken die lateinische Schreibschrift, welche Stapel Briefe und Postkarten heraus, sich bis heute nur geringfügig verändert umwunden von einer feinen Kordel hat. zu einem Päckchen geschnürt. Ein bisschen Nostalgie schwingt mit und In Fr. D.s. Jugend wartete man nicht es wird spürbar, wie kostbar dieses nur hoffnungsvoll auf Briefe von Ver- Päckchen für Frau D. sein muss, als wandten, von Freunden, vom Vater, der sie behutsam die Kordel löst und den Nachricht von der Front schickte. In den „Schatz“ auf dem Tisch ausbreitet. schweren Zeiten konnte ebenso ein Pa- Es sind Zeugnisse einer über 70 jähri- ket aus der Ferne Freude und Hoffnung gen Brieffreundschaft, die sie bis heute bedeuten. noch pflegt. „Na klar, heute telefonieren Frau D. erzählt weiter aus ihrem Leben, wir auch regelmäßig, aber wir erhalten vom Glück eine Tante in Amerika ge- uns die Tradition des Schreibens trotz- habt zu haben, die regelmäßig Pakete dem.“ sagt Frau D. schickte. „Neben Reis, Mehl, Zucker und Corned Beef, freuten wir Kin- der uns am meisten, wenn eine Tafel Schokolade dabei war. Wir waren ja fünf Geschwister, da hab ich meinen Anteil immer gleich aufgegessen. Mei- ne Schwester hat manchmal heimlich ein Stück aufbewahren wollen – doch mein kleiner Bruder ist ihr immer auf die Schliche gekommen…und dann war die Schokolade weg und das Gejammer groß“, sagt sie und lächelt. „Einmal“ fährt sie fort, „war eine Puppe in einem Päckchen, sie trug ein wunder- DIE AUSGANGSSCHRIFT schönes Kleid aus weichem, glänzen- Es fällt sofort auf, dass einige der dem Stoff – ich weiß noch genau, wie Schriftstücke sogar noch in „altdeut- glücklich wir darüber waren.“ scher Schrift“ verfasst sind, auch be- Schon sehr früh, noch in der Antike ha- kannt als Sütterlin Schrift. Für uns, die ben Menschen Informationen über wei- wir heute die lateinische Schreibschrift te Strecken übermittelt. Damals noch in nutzen ein echtes Rätsel. In der Schul- Stein gemeißelt, später auf kostbaren zeit der 20er und 30er Jahre war die Papyrusrollen alles per Boten, die zu
24 Erinnerungen HURRA HURRA Pferd oder gar zu Fuß unterwegs waren. Mitte des 17. Jahrhunderts entstand die sogenannte Fahrpost. Mittels Postkut- sche wurden diverse Strecken innerhalb Deutschlands bedient. Hier in Nürnberg kann man am Haupt- markt noch immer eine solche Postkut- sche bestaunen und zur Stadtrundfahrt nutzen. Die Möglichkeit Nachrichten zu versen- den, und zwar von jedermann, entwi- ckelte sich erst im Laufe des 19. Jahr- hunderts, war diese Option doch lange nur den oberen Gesellschaftsschichten vorbehalten gewesen. Interessanterweise war in den Ursprün- gen des Postverkehrs nicht der Absen- der, sondern der Empfänger dazu ver- pflichtet, die anfallende Gebühr für den Transport der Nachricht zu entrichten. Erst die Entwicklung der Postwertzei- chen revolutionierte diesen Vorgang. Die erste Briefmarke entstand 1840 im vereinigten Königreich unter dem Na- men „One Penny Black“. Nach diesem Vorbild wurde im Herbst 1849 die erste deutsche Briefmarke ausgegeben: Der „Schwarze Einser“. Dieser ist heute un- ter den sogenannten Philatelisten noch eine sehr begehrte Rarität, die den Sammlern bis zu 3000 € wert ist. „Ich sammele seit 1947, aber reich bin ich dabei nicht geworden“ sagt Herr W, Bewohner aus dem Karl-Heller-Stift, und schmunzelt. „Ich bin ein Motivsammler, ich samm- le Marken mit den Themen Auto und DIE ERSTEN POSTWERTZEICHEN Sport“. Er habe natürlich auch andere
Erinnerungen HURRA HURRA 25 besondere Marken in seiner Sammlung, Nun ziehen auch die modernen Kom- aber seine Leidenschaft gilt eben spe- munikationstechniken immer häufiger ziell diesen Themen. Stolz zeigt er eine in unsere Einrichtungen ein. Einzelne Reihe von Marken zum Thema Olympia Senioren verfügen über Handys oder und Weltmeisterschaft. „Die Auswahl Smartphones, freuen sich über Video- von Briefmarken ist thematisch kaum nachrichten und Fotos von teils weit einzugrenzen, es gibt Standardmarken, entfernten Verwandten. Frau K. aus Jubiläumsmarken und Sonderdrucke. dem Karl-Heller-Stift nutzt z.B. neben Sie haben Bezug zu Wirtschaft, Politik, Briefen regelmässig einen Videochat, Natur, Geschichte uvm. und sind damit um sich mit Ihrer Tochter am anderen auch Zeugnisse unserer Gesellschaft. Ende der Welt auszutauschen. Auch wenn ich nicht alle meine Alben Altmodisch, nostalgisch, aufwendig, all mit ins Heim bringen konnte, so habe das mag das Verfassen eines echten ich doch meine liebsten Stücke dabei Briefes sein – aber schön ist es eben – sie sind Erinnerungen, die ich gerne auch, so eine persönliche Nachricht in betrachte und herzeige.“ erzählt Herr W. den Händen zu halten und sie zu jedem Für ihn ist ein Brief oder eine Postkar- beliebigen Zeitpunkt hervorholen zu te also immer doppelt erfreulich, ist können, um darin die „Stimme“ eines er doch gespannt, ob eine besondere lieben Menschen zu vernehmen. Briefmarke verwendet wurde. (DG)
26 Erinnerungen Der unbekannte Soldat DER UNBEKANNTE SOLDAT Ein Original Brief von 1943 gibt uns Einblick in lan- ge vergangene Hoffnung – wie ein junger Soldat von der Front aus versucht zarte Bande an (s)eine Zukunft zu knöpfen…
Erinnerungen Der unbekannte Soldat 27 Zwischen 1939 und 1945 wurden Brie- Bekannten aufsuchen kann. Nun möch- fe, Karten und Pakete, die den Vermerk te ich schließen und ihnen viele Grüße „Feldpost“ trugen, kostenlos zugestellt. senden. Diese Feldpostbriefe waren oft die ein- zige Möglichkeit der Soldaten und ihrer Ihr unbekannter Soldat Angehörigen, miteinander Kontakt zu halten. Die Feldpost verband die Truppe Katharina hat natürlich geantwortet und sowohl mit der Heimat als auch mit den wollte wissen, woher er ihre Adresse verschiedenen Truppen untereinander. hatte, hat ihr Aussehen beschrieben In den Truppen erzählten sich die Sol- und ob er das nächste Mal nicht ein daten verschiedene Geschichten vom Bildchen von ihm zusenden könnte. Krieg und tauschten auch Adressen Als „Günter“ dann antwortete hat, hat – besonders von hübschen Mädchen- er sie bereits mit „Kati“ angeschrieben aus. Die Bewohnerin Katharina Fronius und meinte er habe ihre Adresse zu hat einen ganz besonderen Feldpost- Zeiten des Krieges in einer Wohnung brief während des Krieges erhalten. in Kroatien gefunden und kannte auch Da sie die altdeutsche Schrift gut lesen einen Freund aus ihrer Nachbarschaft kann, übersetzte sie diesen Feldpost- in Rumänien. Sie hat ihm dann wieder brief vom 08.08.1943 für mich. geantwortet – leider ohne Rückantwort. Von einem Bekannten erfuhr sie, dass Liebes unbekanntes Mädl, er wohl in Russland umgekommen sei. Sie wären sicher erstaunt sein, wenn Abschließend sagte sie mir, dass dieser Sie von einem Soldaten Post bekom- Feldpostbrief nicht der einzige Brief men, den Sie nicht kennen. Ich habe gewesen war. (ne) hier zufällig Ihre Adresse gelesen und habe erfahren, dass Sie ein hübsches Ich muss Dir schreiben, was ich fühle Mädl sind. Ich bin aus der Pfalz in der Westmark zu Hauss. Wenn Sie sich Ich muss Dir schreiben, was ich fühle, interessieren für mich, so bitte ich Sie es würde sonst mein Herz erdrücken, mir gleich zu schreiben. Ich wäre sehr so weißt Du um meine Gefühle froh mal ein Siebenbürgenmädl kennen- und kannst in meine Seele blicken. zulernen. Wir haben in der Schule viel gehört über ihre Heimat und den schö- Ich würde nie ein Wort verlieren, nen Mädls und den Trachten. Mein Ziel wenn’s nicht aus meinem Herzen käm‘, war es immer schon diese deutschen deshalb wirst Du die Liebe spüren, Menschen kennen zu lernen. Wenn der und meine Worte recht versteh’n. Krieg herüber ist, wäre es eine doppelte Freude für mich, dass ich schon einen (Anna Haneken)
28 Termine Veranstaltungen VERANSTALTUNGEN März 19.03.2019 Frühjahrsputz Dienstag, 15.00 WB 2 21.03.2019 Evangelischer Gottesdienst Donnerstag, 15.00 22.03.2019 Klaviernachmittag Freitag, 15.00 WB 2 26.03.2019 Gerontogottesdienst Dienstag, 15.00 WB 1 28.03.2019 Gerontogottesdienst Donnerstag, 15.00 WB 2 28.03.2019 Frühjahrserwachen Donnerstag, 15.00 WB 3 April 01.04.2019 April, April – der macht was er will Montag, 15.00 WB 1 02.04.2019 Gerontogottesdienst Donnerstag, 15.00 WB 3 04.04.2019 Gerontogottesdienst Dienstag, 15.00 WB 4 09.04.2019 Gerontogottesdienst Dienstag, 15.00 WB 1 11.04.2019 Katholischer Gottesdienst Donnerstag, 15.00 WB 2 12.04.2019 Frühjahrskonzert Freitag, 15.00 16.04.2019 Ostereier gestalten Dienstag, 10.00 WB 3 16.04.2019 Gerontogottesdienst Dienstag, 15.00 WB 2 17.04.2019 Osterlämmer backen Mittwoch, 15.00 WB 4 18.04.2019 Gerontogottesdienst Donnerstag, 15.00 WB 3 und 4 19.04.2019 Ev. Gottesdienst mit Abendmahl Freitag, 15.00 21.04.2019 Ostergottesdienst Sonntag, 15.00
Termine Veranstaltungen 29 26.04.2019 Klaviernachmittag April Freitag, 15.00 02.05.2019 Gerontogottesdienst Mai Donnerstag, 15.00 WB 1 07.05.2019 Gerontogottesdienst Dienstag, 15.00 WB 2 08.05.2019 Geburtstagskaffee Mittwoch, 15.00 09.05.2019 Katholischer Gottesdienst Donnerstag, 15.00 13.05.2019 Ausflug ins Verkehrsmuseum Montag, 10.00 14.05.2019 Gerontogottesdienst Dienstag, 15.00 WB 3 16.05.2019 Evangelischer Gottesdienst Donnerstag, 15.00 23.05.2019 Gerontogottesdienst Donnerstag, 15.00 WB 4 24.05.2019 Klaviernachmittag Freitag, 15.00 27.05.2019 Rumänisches Fest Montag, 15.00 28.05.2019 Gerontogottesdienst Dienstag, 15.00 WB 1 und 2 DT 03.06.2019 Die Welt der Früchte Juni Montag, 15.00 WB 3 04.06.2019 Gerontogottesdienst Dienstag, 15.00 WB 3 und 4 DT 06.06.2019 Evangelischer Gottesdienst Donnerstag, 15.00 12.06.2019 Eisfest Mittwoch, 15.00 13.06.2019 Katholischer Gottesdienst Donnerstag, 15.00 17.06.2019 Tag der Vitamine Montag, 15.00 WB 4 24.06.2019 Picknick im Grünen Montag, 15.00 WB 2
30 Termine Soziale Betreuung SOZIALE BETREUUNG Regelmäßige Gedächtnistraining Montag: 10.00 - 11.00 Uhr, Cafeteria Angebote Fitnesstraining für gehfähige Kund/-innen Montag: 10.00 - 11.00 Uhr, Kapelle Musik hören, musizieren und singen Mittwoch: 15.00 – 16.00 Uhr, Kapelle Kulturelle Veranstaltung Donnerstag: 15.00 – 16.00 Uhr, Cafeteria Fitnesstraining für Rollstuhlfahrer/-innen Freitag: 10.00 – 11.00 Uhr, Kapelle Tierbesuchsdienst Samstag/Sonntag: vor- und nachmittags, alle Wohnbereiche Seelsorge Dienstag und Donnerstag in den Wohnbereichen Gartenarbeiten Terrasse 4. Stock (saisonbedingt - persönliche Einladung durch den Sozialdienst und den Betreuungsasstistenten/-innen) Geburtstagskaffee Cafeteria - persönliche Einladung durch den Sozialdienst Integrative Individuelle Einzelangebote in den Wohnbereichen • Gespräche/Vorlesen Angebote • Bewegungsförderung • Begleitung bei den Mahlzeiten • 10-Minuten-Aktivierung/Kleingruppenarbeit • Basale Stimulation/gezielte Reizsetzung • Spaziergänge • Hauswirtschaftliche Tätigkeiten • Hilfe bei kulturellen Veranstaltungen Männerstammtisch Donnerstag: 15.00 – 16.00 Uhr 14-tägig Cafeteria – persönliche Einladung durch den Sozialdienst Integrative Angebote durch die Betreuungsassistenten/-innen Genaueres entnehmen Sie dem Aushang »Regelmäßige Angebote« Die Termine für den Angehörigenstammtisch und die Termine für die Bewohnervertretungssitzungen 2018 entnehmen Sie bitte den gesonderten Aushängen
Friseur im Haus Dienstag und Mittwoch von 9.00-11.30 Uhr, Bei Terminvereinbarungen mit Heimfrisörin Frau Sybill, bitte wenden sie sich vorab an das Pflegeperso- nal.
Christian Geyer-Heim Die Stadtmission Einrichtungsleitung: Sylvia Fischer Gernotstraße 47 90439 Nürnberg Nürnberg T +49 911 96 17 10 F +49 911 96 17 12 37 cgh@stadtmission-nuernberg.de Pflege gGmbH ist www.senioren-stadtmission.de Spendenkonto für Sie da Evangelische Bank IBAN: DE71 5206 0410 1002 5075 01 BIC: GEN0DEF1EK1 Verwendungszweck: CGH WEITERE PFLEGEEINRICHTUNGEN Hephata Einrichtungsleitung: Andrew Scheffel Neumeyerstraße 31 90411 Nürnberg T +49 911 23 98 10 F +49 911 23 98 11 00 hephata@stadtmission-nuernberg.de www.senioren-stadtmission.de Karl-Heller-Stift Einrichtungsleitung: Ursula Esslinger Werner-von-Siemens Allee 36 90552 Röthenbach/Pegnitz T +49 911 376799-0 F +49 911 376799-90 khs@stadtmission-nuernberg.de www.senioren-stadtmission.de BILDUNG, BERATUNG UND AMBULANTE PFLEGE Seniorenzentrum am Tiergärtnertor Beratung, Begegnung, Bildung Burgschmietstr. 4 90419 Nürnberg T +49 911 21 75 923 seniorenzentrum@ stadtmission-nuernberg.de Diakonie Team Noris Wir pflegen, beraten, helfen Rothenburger Straße 241 90439 Nürnberg T +49 911 66 09 10 80 info@diakonie-team-noris.de
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