Hedging eines M&A-Deals aus Treasury-Sicht - Structured FINANCE

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Hedging eines M&A-Deals aus Treasury-Sicht - Structured FINANCE
17. Structured FINANCE
                                                                                 Die Kongressmesse für
                                                                              Unternehmensfinanzierung

                                                                               24.–25. November 2021

Hedging eines M&A-Deals   Thomas Gerke
                          Leiter Treasury, K+S AG

aus Treasury-Sicht

                          Dr. Volker Anhäuser
                          Head of Corporates, Global Markets Deutschland, BNP Paribas

Referent                  Gastgeber

                                                                                             Maskenpflicht
Hedging eines M&A-Deals aus Treasury-Sicht - Structured FINANCE
K+S Gruppe, Thomas Gerke, Leiter Treasury

Hedging eines M&A Deals
aus Treasury-Sicht
Stuttgart, 24. November 2021
Hedging eines M&A-Deals aus Treasury-Sicht - Structured FINANCE
Das fortgeführte Geschäft von K+S: Wachstumsfelder

                            K+S Wachstumslandschaft

       Geo-Expansion                     Düngemittel                                 Industrie

              Afrika               Anstieg der Düngemittelspezialitäten   Erweiterung des Pharma & Food Portfolios

               Asien                   Anstieg von Standardwaren                 Chemische Anwendungen

    Wachstumsfelder und Ideen decken die Kern- und angrenzenden Geschäftsfelder ab

2     24.11.2021
Hedging eines M&A-Deals aus Treasury-Sicht - Structured FINANCE
Globale Präsenz – fortgeführte Geschäftstätigkeit¹
1 Umsatz   nach Regionen 2020

                                                                             62 %

                                                                        4%

                                                                             5%
                                                                                    17 %

                                                                 13 %

    Mitarbeiter nach Regionen 2020: Gesamtzahl: 11.135 FTE
        91 %

                       4%            4%               1%

     Deutschland   Nordamerika   Europa (exkl.   Rest der Welt
                                 Deutschland)
3     24.11.2021
Hedging eines M&A-Deals aus Treasury-Sicht - Structured FINANCE
Die den Hedging-Überlegungen zugrunde liegende
Transaktion
                                     Eckdaten des unterzeichneten Vertrages:

                                     • Käufer:                   Stone Canyon Industries
                     POINTE-CLAIRE                               Holdings LLC, Mark Demetree und
                                                                 Partner
                 CHICAGO             • Verkaufspreis
                                       (Unternehmenswert):       3,2 Mrd. USD
                 1                   • EV/EBITDA:                12,5x 2019 EBITDA von 257 Mio. USD
                                     • Abschluss der
                                       Transaktion (Closing):    30. April 2021
                     SANTIAGO DE
                     CHILE           • Vorläufiger
                                       Netto-Cashzufluss:        2,6 Mrd. € nach Steuern
                                     • Vorläufiger Buchgewinn:   742 Mio. €

4   24.11.2021
FX-Position aus Verkauf vs operativer FX-Position

Frage: Könnten operative Sicherungen mit potentiellen Sicherungsbedarf verknüpft werden?

• operative FX-Position von K+S besteht aus USD-Umsätzen, denen keine signifikanten Kosten
  gegenüber stehen
• Kosten und Finanzierungen bestehen überwiegend in EUR
 aus dem operativen Geschäft sichert sich K+S antizipativ gegen schwächeren USD ggü. EUR ab
• erwarteter Verkaufserlös in USD
• Verwendung zum Abbau von Finanzverbindlichkeiten in EUR geplant
 Potentieller Sicherungsbedarf des Verkaufserlöses analog dem operativen Geschäft und daher
  kein natural hedge realisierbar
 Nutzung von Sicherungsgeschäften für erwarteten USD- Verkaufserlös für operatives Geschäft
  (interne Umwidmung) volumenmäßig nicht abbildbar (erwarteter Verkaufserlös > jährlicher
  operativer Sicherungsbedarf)

5   24.11.2021
Hedging: ja oder nein

• Sensitivität des angestrebten EUR-Erlöses mit
  rd. +/-18 Mio. € je 0,01 US-Cent Veränderung
  absolut sehr hoch (bezogen auf 2,5 Mrd. $)
• EUR/USD-Bewegung in den letzten Monaten
  vor der Hedging-Entscheidung betrug rd. 12
  US-Cent im Maximum und damit rd. 200 Mio. €!
• Verkaufsvereinbarung und Vollzug der
  Transaktion über mehrere Monate bis zu einem
  Jahr erwartet
• mögliche Wechselkursschwankung und
  Zeitraum bis erwarteten Vollzug der Transaktion
  macht Absicherung des Währungsrisikos
  erforderlich

6   24.11.2021
Hedging-Instrumente: Vor- u. Nachteile für die
Verkaufstransaktion
                                               Pro                                       Contra
    Devisentermingeschäfte   • fixer worst case                    •   Handelslinien bei Banken erforderlich
    (Forwards)               • keine Prämienzahlungen              •   keine Partizipation an besseren FX-Kursen
                                                                   •   Lieferverpflichtung auch bei gescheiterten Deal
    Deal Contingent          • fixer worst case                    •   teurer im Vergleich zu Forwards
    Forward (DCF)            • keine Prämienzahlungen              •   nicht alle Banken bieten DCFs an
                             • keine Verpflichtung ohne Deal       •   Abstimmungen vor Abschluss komplexer
                                                                   •   DCF erst ab Signing möglich
    Plain Vanilla Optionen   • volle Teilnahme an günstiger FX-    •   vergleichsweise hoher Prämienaufwand
                               Entwicklung möglich
                             • keine Verpflichtung ohne Deal
    Währungsposition         • Reduktion der mögl.Prämienzahlungen •   teilweise Verschlechterung des worst case
    teilweise offen lassen   • keine Verpflichtungen                   möglich
    Verkauf von Call-        • Reduktion der möglichen             •   nur teilw. Partizipation an besseren FX-Kursen
    Optionen ( RR             Prämienzahlungen                    •   potentiell Lieferverpflichtung auch bei
    zusammen mit Plain                                                 gescheiterten Deal
    Vanilla Optionen)
7      24.11.2021
Umgesetzte Hedging-Strategie
• Absicherung des erwarteten Gesamtbetrages (USD 2.5bn)
• garantierter worst case (all in) Wechselkurs (idealerweise < 1,20 USD/EUR)
• keine Verpflichtung aus den Sicherungsgeschäften im Fall einer gescheiterten Transaktion
• geringe upfront Prämien bzw. Kosten im Fall gescheiterter Transaktion
• Sicherungsstrategie variiert zwischen Zeitspanne bis Vertragsunterzeichnung (Pre-Hedge) und
  anschließend bis zum Vollzug der Transaktion (Sign to Close-Hedge)

          (I) Pre – Hedge                      (II) Sign to Close – Hedge
              (Optionen)                                   (DCF)

                         15.10.2020                                          15.01.2021
                 erw. Vertragsunterzeichnung                           erw. frühestes Closing

8   24.11.2021
Deal Contingent Forward (DCF) vergleichbar machen

• Herausforderung: DCF ist im Vergleich zu anderen Sicherungsinstrumenten kein „Commodity“-
  Produkt
• DCF wird nicht von allen Banken angeboten  rechtzeitig mögliche Banken identifizieren
• Erste Indikationen der Banken geben erste Orientierung
• Während der Kassekurs und die Terminaufschläge bei allen infrage kommenden Banken
  annähernd gleich sind, „spielt die Musik“ im Deal Contingent (DC) – Aufschlag

     • Im DC-Aufschlag befindet sich die Einschätzung der jeweiligen Bank, dass es zu einer
       erfolgreichen Transaktion kommt (Deal-Wahrscheinlichkeit) und schwer trennbar,
     • der individuelle Risikoappetit der Bank

            Die Vorgabe einer oder mehrerer fest angenommener Deal-Wahrscheinlichkeit(en)
             macht die Bankenangebote gut vergleichbar, den Risikoappetit sichtbar und ein
             Bankenranking wird möglich

9   24.11.2021
Die anschließende Umsetzung bei K+S (1/2)

• Nach Umsetzungsentscheidung Abschluss von aus dem Geld liegenden Vanilla-Optionen über das
  erwartete Signing-Datum hinaus
• Vorbereitung der DCF-Abschlüsse:
   • NDA‘s mit den Banken, um das SPA austauschen zu können  für Deal-Wahrscheinlichkeit
     notwendig
   • Abstimmung Eckdaten: erwartetes Signing, frühester und spätester Transaktionszeitpunkt
   • Ermittlung Risikoappetit der potentiell beteiligten Banken über feste Deal-
     Wahrscheinlichkeiten
   • Abstimmung Zeitbedarf für SPA-Prüfung der Banken bis Handelsbereitschaft
   • Abstimmung Handelsstrategie:
       • Kasse-Hedge sofort durch ein bis zwei Banken und spätere Verteilung DCF-Tickets oder
       • Handel mit den betreffenden Banken direkt über längeren Zeitraum

10   24.11.2021
Die anschließende Umsetzung bei K+S (2/2)

• ab Signing des SPAs :
   • Bestätigung der DC-Aufschläge nach Prüfung des SPAs durch die Banken
   • Due diligence calls mit den teilnehmenden Banken vor dem Start
   • Handel von 50-100 Mio. $ Clips mit der Gruppe der am besten preisenden Banken und
   • Auflösung der Plain Vanilla-Optionen aus dem Pre-Hedge
   • Kriterien für die Verteilung der Geschäfte:
        • Der jeweilige DCF-Preis,
        • das maximale Volumeninteresse der Banken
        • fairer Anteil am Geschäftsvolumen für die Banken

• bis zur Kaufpreiszahlung:
    • Regelmäßige update calls mit den Banken zum erwarteten Abschluss der Transaktion
    • Vorbereitung des Settlements des Verkaufserlöses und der notwendigen Banktransfers

11   24.11.2021
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14.45 Uhr             Session 3
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