"Henderäne luege" Begegnung mit Gefangenen Seite 4-5 Pilgern auf dem Jakobsweg - 5/2021 1. bis 15. März Katholische Kirche Kriens - kath-kriens.ch

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"Henderäne luege" Begegnung mit Gefangenen Seite 4-5 Pilgern auf dem Jakobsweg - 5/2021 1. bis 15. März Katholische Kirche Kriens - kath-kriens.ch
5/2021 1. bis 15. März Katholische Kirche Kriens

«Henderäne luege»
Seite 3

Begegnung mit Gefangenen
Seite 4–5

Pilgern auf dem Jakobsweg
Seite 6

                                                   Bild: Luzia Wirz
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2      Katholische Kirche Kriens

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                                                                                          pfarrei.gallus@kath-kriens.ch

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                                                                                          Alpenstrasse 20, 6010 Kriens
                                                                                          041 317 30 00
                                                                                          pfarrei.bruderklaus@kath-kriens.ch

                                                                                          Pfarrei St. Franziskus/Senti
                                                                                          Hackenrainstrasse 2, 6010 Kriens
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                                                                                          pfarrei.franziskus@kath-kriens.ch

Kolumne                                                                                   Öffnungszeiten
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 «Wo du bist, ist dein Ort»                                                               Montag– Freitag: 08.00–11.30 Uhr
                                                                                          Nachmittag: Termine nach
                                                                                          Vereinbarung
Es ist Fastenzeit. Bereits seit einem    Begegnungen zu guten Begegnungen
Jahr. Die Pandemie verordnet uns         und Orte zu angenehmen Orten zu                  Seelsorge Heime Kriens
eine Art grosse Fastenzeit. Wir müs-     machen. Auch und gerade in diesen                041 317 10 62
sen auf vieles verzichten. Selbstver-    Wochen und Monaten, in denen die
ständliches fällt weg. Ich bin viel zu   Pandemie unserem Gestaltungswillen               Sozialdienste
Hause. Da bin ich gerne. Aber hei-       immer wieder enge Grenzen setzt.
                                                                                          sozialdienstgallus@kath-kriens.ch
misch fühle ich mich in dieser Zeit      Weil wir sie brauchen, die guten Be-             041 329 10 05
trotzdem nicht. Ich sehne mich zu-       gegnungen und die schön gestalteten              sozialdienstbruderklaus@
rück in die Zeit vor Corona oder noch    Orte.                                            kath-kriens.ch
stärker in die Zeit danach, in der Be-                                                    041 317 30 10
gegnungen wieder ungehindert mög-                                                         sozialdienstfranziskus@
lich sind und das Leben sich wieder                                                       kath-kriens.ch
leichter anfühlt.                                                                         041 329 81 85

«Wo du bist, ist dein Ort, gestalte                                                       Pastoralraumleiter
ihn.» Dieser benediktinisch inspi-                                                        Bernhard Waldmüller
rierte Satz hängt seit ein paar Wo-                                                       b.waldmueller@kath-kriens.ch
chen über meinem Pult. Mir gefällt                                                        041 329 10 00
seine Kürze und Klarheit. Und die
Aufforderung, die er an mich richtet:                                                     Leitender Priester
Verbinde dich mit dem, was du vor-                                                        Kurt Grüter, 041 329 10 04
findest, mit den Menschen, die dir
begegnen oder mit den Orten, an
                                                                                          Besuchen Sie uns auch auf unserer
denen du dich aufhältst. Bring dich                                                       Webseite www.kath-kriens.ch
ein und versuche, daraus einen gu-                            Rita Gemperle,              und beachten Sie den Youtube-
ten Moment, eine gute Begegnung zu                       Betagtenseelsorgerin             Kanal «Katholisch Kriens».
machen, den Ort schön zu gestalten.                             Heime Kriens
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Katholische Kirche Kriens               3

Erinnerungen

«Henderäne luege»
Ich erinnere mich immer wieder gerne zurück an spe-             auch im weiteren Austausch klarer. Es geht um Versöh-
zielle oder aussergewöhnliche Begegnungen. Dazu zäh-            nung und auch darum mal etwas genauer hinzusehen.
len auch solche mit Menschen, die in einer Justizvoll-          Weder ich noch jemand anderes kann ungeschehen ma-
zugsanstalt eine Strafe absitzen. Als Firmling und              chen, was passiert ist. Eine Frage rückt in den Vorder-
später als Firmbegleiter durfte ich an solchen Treffen          grund: Kann jemand sich selber verzeihen? Kann sein
dabei sein.                                                     Umfeld und können die Geschädigten ihm verzeihen?
                                                                Kann ich ihm verzeihen? Sind wir bereit, sie nach dem
Als Firmling betrete ich zum ersten mal den Pfarreisaal,        Verbüssen ihrer Strafe wieder in unserer Gesellschaft auf-
darin warten bereits zwei Männer. Einer sitzt seine Strafe      zunehmen und sie mit offenen Armen zu empfangen?
ab, der andere ist der begleitende Seelsorger. Obwohl ich
dies weiss, sind die beiden Männer einfach nur Männer,          Wir beten doch ständig: «Und vergib uns unsere Schuld,
im ersten Augenblick vergesse ich den Grund, wieso              wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.» Jeder
diese Männer hier sind.                                         Mensch ist mit seiner Geschichte ein Individuum, egal
                                                                was er oder sie gemacht hat. Es reicht nicht, den «Titel»
Als ich das Strafmass erfahre, ändert sich mein Bild            einer Geschichte zu lesen – wir alle müssen «henderäne
schlagartig: «Klare Sache, er hat die Strafe verdient, selber   luege», wenn wir verstehen wollen.
schuld!» Dieser Mann erzählt uns nun seine Geschichte,                                         Dario Lang, Firmbegleiter
dabei ändert sich meine Haltung erneut. Ich erfahre, wie
sich aus ganz vielen kleinen, unscheinbaren Geschehnis-
sen eine grosse Sache entwickelt. Am Ende verliert er den
Überblick, es wächst ihm über den Kopf und die Gesamt-
heit ist erdrückend. Menschliches Versagen, Gier, Stolz,
Lust oder auch ein kleines Vergnügen. Einmal, zweimal,
noch einmal... Aus Rappen werden Franken, aus Münzen
Noten, gelbe, rote, blaue, Millionen.

Ich begann, verschiedene Gründe für eine Verurteilung
zu differenzieren, für mein Verständnis machte es einen
Unterschied, ob jemand aus Gier und «immer mehr ha-
ben wollen» sich aktiv für ungesetzliche Wege entschei-
det. Oder ob jemand aus alltäglich harmlosen Taten nach
und nach in ein Dilemma hineinschlittert, welches nicht
mehr «sauber» zu klären ist. Lügen haben bekanntlich
kurze Beine, aber wer hat noch nie gelogen?

Wie so oft im Leben ging ich nicht mit der Erleuchtung
oder dem ultimativen Nutzen aus diesen Begegnungen
heraus. Nach und nach kamen die Erkenntnisse und das
zwischen den Zeilen Versteckte hervor und wurden mir
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Ein Beitrag zum Jahresthema «Heilig»

Begegnung mit Gefangenen
Das Pfarreiblatt-Jahresthema «Hei-
lig» fordert mich heraus, nachzu-
spüren, was in der Lebensgemein-
schaft eines Gefängnisses heilig ist.

Meinen Arbeitstag im Büro beginne
ich mit einer Körperübung. Als Ab-
schluss dieser kurzen Übung ver-
neige ich mich und sage: «Gott in mir
grüsst Gott in dir.» Dabei stelle ich
mir die Menschen vor, denen ich an
diesem Tag begegnen werde. Auch
die Menschen, denen ich jeweils am
Dienstagnachmittag in der Justiz-
vollzugsanstalt Grosshof begegne,
schliesse ich in meine Verneigung
ein.

Eine besondere Welt
Ich betrete das Gefängnis durch die
ersten beiden Sicherheitstüren. Ich
bin von Betonwänden umgeben. Der
Empfang ist hinter dickem Sicher-
heitsglas. Keine Sicht in die Weite ist
möglich. Fenster sind mit Gittern ge-
sichert. Für Sicherheit ist dieses Ge-
bäude konzipiert. Es wirkt auf mich
beengend und karg.

Aber schon am Empfang begrüsst
mich hinter der dicken Scheibe eine
herzliche Person. Unsere Blicke be-
gegnen sich. Wie geht es dir? Wir er-
leben einander einen frohen Moment
lang. Dann gehe ich durch weitere
Sicherheitstüren in eines der Be-           Kind ist, sondern im Gefängnis. Ihre      ganzes Leben geschrieben. Mit Be-
suchs- und Besprechungszimmer.              Trauer lässt mich gleichzeitig erle-      geisterung erzählt er davon. Es be-
Ich lade einzelne Personen ein zum          ben, wie intensiv die Verbindung          rührt mich, wie dieses Projekt ihn
Gespräch. Sie werden durch Betreu-          zwischen dieser Mutter und ihrem          aufblühen lässt trotz schon langer
ungspersonen zu mir gebracht.               Kind ist. Diese Kraft hilft dieser Frau   Gefängniszeit.
                                            über manchen schweren Moment
Alleine mit sich selber                     hinweg.                                   Ein älterer Mann fragt mich im Ver-
Eine Frau erzählt, dass heute ihr                                                     lauf des Gespräches in gebrochenem
Kind den zweiten Geburtstag feiert.         Ein junger Mann hat während den           Deutsch: «Können Sie noch ein Ge-
Sie ist traurig, weil sie nicht bei ihrem   letzten Monaten ein Buch über sein        bet sprechen für mich?» In freien
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                                                                                                            oft als tief im Leben verankert. Da er-

                                                                              Bild: Hansueli Hauenstein
                                                                                                            lebe ich, dass Gott da ist.

                                                                                                            Wo ist Gott?
                                                                                                            Im Matthäusevangelium 25,31–40
                                                                                                            schreibt der Evangelist, dass Gott uns
                                                                                                            in der neuen Welt dann sagen wird:
                                                                                                            «Kommt her! Euch hat Gott gesegnet.
                                                                                                            Denn ich war hungrig und ihr habt
                                                                                                            mir zu essen gegeben; ich war fremd
                                                                                                            und ihr habt mich bei euch aufge-
                                                                                                            nommen; ich war krank und ihr habt
                                                                                                            mich gepflegt; ich war im Gefängnis
                                                                                                            und ihr habt mich besucht.» Sie wer-
                                                                                                            den Gott fragen: «Wann haben wir
                                                                                                            dir zu essen gegeben, dich aufgenom-
                                                                                                            men, gepflegt oder besucht?» Dann
                                                                                                            wird Gott antworten: «Ich versichere
                                                                                                            euch: Was ihr für einen meiner ge-
                                                                                                            ringsten Brüder und eine meiner ge-
                                                                                                            ringsten Schwestern getan habt, das
                                                                                                            habt ihr für mich getan.»

                                                                                                            Durch meine spezielle Stellung als
                                                                                                            Gefängnisseelsorger erlebe ich Offen-
                                                                                                            heit und Vertrauen in den Begegnun-
                                                                                                            gen. Ich spüre oft das Heilende, das
                                                                                                            Bereichernde, das Kostbare in die-
                                                                                                            sen Begegnungen. Das macht mich
                                                                                                            glücklich.

                                                                                                                                 Stephan Brändli,
                                                                                                                                  Pfarreiseelsorger

Worten bete ich für ihn, für seine An-      nicht einfach gedanklich, sondern
gehörigen. Dann fragt er: «Haben Sie        ich erlebe das so. Diese Menschen
die Kommunion dabei?» Aus dem               sind in einer schwierigen Lebenssitu-
kleinen Gefäss nimmt er eine Hostie         ation. Sie sind innerlich verwundet.
und ich ebenfalls. Für einen Moment         Sie haben viel Zeit, über sich und
ist es ganz still. Denn Gott ist mit uns.   über ihr Leben nachzudenken. Sie
                                            sind isoliert. Sie können sich nicht
Jede Frau, jeder Mann, der oder dem         mit tausend Sachen ablenken. Da-
ich so begegnen darf, trägt etwas           rum erlebe ich die Begegnungen mit
Kostbares in sich. Das meine ich            Männern und Frauen im Gefängnis
"Henderäne luege" Begegnung mit Gefangenen Seite 4-5 Pilgern auf dem Jakobsweg - 5/2021 1. bis 15. März Katholische Kirche Kriens - kath-kriens.ch
6      Katholische Kirche Kriens

                                                                                                                        Bild: Luzia Wirz
 Pilgern auf dem Jakobsweg
Fronleichnam, 3. Juni bis
Sonntag, 6. Juni                           Donnerstag, 3. Juni bis
                                           Sonntag, 6. Juni (4 Tage)
Im letzten Jahr machte sich eine
Gruppe von Pilgerinnen und Pilgern         Kosten:
von Kriens aus auf den Jakobsweg.          Fr. 310.– bis Fr. 370.– für die Über-
Die Erfahrungen waren so gut, dass         nachtung im Doppelzimmer, gegen
wir 2021 den Weg fortsetzen wollen.        Aufpreis steht eine begrenzte Zahl
Wir starten in Burgdorf und pilgern        von Einzelzimmern zur Verfügung.
in vier Etappen bis Fribourg.
                                           Rabatt:
Es ist ein bewusstes Pilgern: mit spiri-   Für die Besitzer einer Kultur-Legi
tuellen Impulsen für das Unterwegs-        wird eine Reduktion von 25 % ge-
sein, Schweigen und Austausch. Aber        währt.
auch der gesellige Teil kommt nicht
zu kurz. Wir tragen unser Gepäck           Im Moment gibt es noch fünf freie
selbst und wandern pro Tag rund 5–6        Plätze!
Stunden. Übernachten werden wir in
einfachen Herbergszimmern, Abend-          Anmeldung und Informationen:
essen und Frühstück erhalten wir in        Bernhard Waldmüller
der Unterkunft, unterwegs gibt es          Tel. 041 329 10 09
Picknick. Begleitet wird das Pilgern       b.waldmueller@kath-kriens.ch
von Martin Gadient und Bernhard
Waldmüller, beide Theologen und
                                                                                   Bild: CC0;JonTyson;unsplash
pilgernd unterwegs.

           er Jakobusweg ist wie ein Spiegel.

D          Du schaust hinein und entdeckst neue Seiten an dir,
           du entdeckst dein Inneres neu.
                                                                                                 Pilgerin in ihrem Tagebuch
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                Die 7 «F s»
                Hier finden Sie 7 «F s». «F» für Fas-
                tenzeit, fasten, Fiduz, Frühling, Frei-
                heit, Friede und Freude. In diese
                Zeit passen wunderbar die sieben
                eher unbekannten Heiligen der Fas-
                tenzeit, welche mit dem Buchstaben
                «F» beginnen.

                Friedrich am 3. März                      Franziska am 9. März
                Friedrich bedeutet: Friedensfürst,        Franziska bedeutet: die Freie.
                schützender Herrscher.                    Sie war eine römische Adelige, Ehe-
                Der heilige Friedrich war Pfarrer in      frau und Mutter, dann Ordensgrün-
                Friesland, dann Prämonstratenser-         derin im 14./15. Jahrhundert.
                Mönch und Abt in Mariengaarde im
                12. Jahrhundert.                          Frowin am 27. März
                                                          Frowin bedeutet: der weise Freund.
                Fridolin am 5. März                       Er war ein Mönch in St. Blasien und
                Fridolin bedeutet: der Friede.            Abt in Engelberg im 12. Jahrhundert.
                Fridolin von Säckingen war ein
                Mönch und Glaubensbote im 6./7.           Fiduz am 32. März
                Jahrhundert und ist unter anderem         Fiduz bedeutet: Vertrauen, Zuver-
                ein Patron für gutes Wetter.              sicht.
                                                          Der heilige Fiduz ist Patron aller
                Felizitas am 7. März                      Menschen, die voller Vertrauen und
                Felizitas bedeutet: die Glückliche.       Zuversicht etwas wagen – mutig, un-
                Sklavin aus Karthago, Märtyrerin im       verfroren und mit Mumm etwas an-
                2./3. Jahrhundert.                        packen.
                                                                                   Luzia Wirz
Bild: freepik

                                                                              Bild: klimkin/pixabay
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8      Katholische Kirche Kriens

Reihe «Ratgeber, Tipps und Tricks»

Kleine persönliche Kunstwerke
Kleine Kunstwerke kann jeder
Mensch eigenhändig erschaffen.
Was anderen gefällt, genügt aber oft
unseren eigenen Vorstellungen
nicht – messen wir uns doch gerne
an talentierten Menschen. Darum
wagen sich viele nicht an gestalteri-
sche Arbeiten. Aber ich habe einen
interessanten Tipp !

Beim Töpfern eines Weihwasserge-
schirrs durfte ich schon selber die
wunderbare Erfahrung machen,
positiv überrascht zu werden vom
eigenen Endprodukt – erstellt mit
Hilfe der Töpferin Terry Blum. Schon
                                                                                                                       Bild: Terry Blum
seit unzählig vielen Jahren begleitet
sie die Eltern, Grosseltern oder Paten
der Erstkommunionkinder beim             ten – oder sich bei Terry Blum per-                   brannt. Dann können sie abgeholt
Töpfern eines «Wiehwasserhäfelis».       sönlich melden; gerne begleitet sie                   und verschenkt oder selber aufge-
Geduldig, umsichtig und liebevoll        Interessierte nach Absprache auch                     stellt respektive aufgehängt und be-
teilt sie ihr Können. Mit ihrer Vor-     einzeln.                                              nutzt werden. Es ist ein sehr schönes,
arbeit gelingt auch untalentierteren                                                           weil persönliches und einzigartiges
Erwachsenen ein schönes Stück            Beim ersten Treffen werden die Ton-                   Geschenk für Kommunionkinder
Handarbeit.                              gefässe sorgsam geformt, dann erhal-                  oder Firmlinge. Aber selbstverständ-
                                         ten sie einen ersten Brand. Beim                      lich kann man bei Terry auch von ihr
Man kann sich für die Töpferabende       zweiten Treffen folgt das farbige Gla-                gefertigte Geschirre kaufen.
im Senti anmelden und in der regel-      sieren – anschliessend werden die
konform organisierten Gruppe arbei-      Kunstwerke zum zweiten Mal ge-                                                   Luzia Wirz
                                                                            Bild: Terry Blum

                                                                                                Weihwassergeschirr töpfern
                                                                                                mit Hilfe der Töpferin Terry Blum
                                                                                                (Tel. 078 602 88 67)
                                                                                                Kosten pro Person/Stück Fr. 45.–

                                                                                                Dienstag, 9. März und
                                                                                                Dienstag, 23. März
     Jeder kann eigenhändig                                                                     jeweils 19.30–21.00
     ein Kustwerk erschaffen,                                                                   Pfarreizentrum St. Franziskus
       trauen Sie es sich zu.                                                                   Hackenrainstrasse 2

                                                                                                Anmelden bis 2. März bei
                                                                                                Luzia Wirz, l.wirz@kath-kriens.ch
                                                                                                oder Tel. 079 384 48 86
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Weltgebetstag 2021

Feiern Sie den Online-
Gottesdienst mit
Der diesjährige Weltgebetstag nimmt
die Situation der 83 Inseln des pazi-
fischen Inselstaats Vanuatu in den
Blick.

«Auf festen Grund bauen» ist das
Motto des Weltgebetstags aus Va-
nuatu. Felsenfester Grund für alles
Handeln sollten Jesu Worte sein.
Dazu wollen die Frauen aus Vanuatu
in ihrem Gottesdienst zum Welt-
gebetstag 2021 ermutigen. Über Län-
der- und Konfessionsgrenzen hinweg
engagieren sich Frauen seit über 100
Jahren für den Weltgebetstag und
machen sich stark für die Rechte von
Frauen und Mädchen in Kirche und
Gesellschaft – auch Frauen aus
Kriens.

Ein Vorbereitungsteam hat einen On-
line-Gottesdienst zum Weltgebetstag
vorbereitet. Ab 1. März finden Sie auf
unserer Webseite einen Link, mit
dem Sie den Gottesdienst am Freitag,
5. März online mitfeiern können.

Mit seiner Projektarbeit unterstützt
der Weltgebetstag Frauen und Mäd-
chen weltweit, zum Beispiel im pazi-
fischen Raum, auch auf Vanuatu.
Dort lernen Frauen, sich über Me-
dien eine Stimme zu verschaffen, da-
mit ihre Sichtweisen und Probleme
wahrgenommen werden. Oder in In-
donesien, wo Frauen neben ökologi-
schem Landbau auch lernen, welche
Rechte sie haben und wie sie um de-      Bild: Juliette Pita
ren Einhaltung kämpfen.

                      Yvonne Schmitt
                                                                     Spenden sind direkt über
                                                                   folgende Webseite möglich:
                                                               www.wgt.ch/raise-now-spenden
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Agenda

Gesellschaftliches                     Hausosterkerzen verzieren
                                       Wegen der unsicheren Lage betref-
Goldene Hochzeiten 2020
                                       fend Corona werden dieses Jahr die
und 2021
                                       Hausosterkerzen der Pfarrei Bruder
Die auf den 24. April 2021 verscho-    Klaus nicht in der grossen Gruppe
bene Feier der «Goldenen Paare         angefertigt. Margrith Anna und Roger   GottesdienstPlus:
2020» und die Feier für die Jubel-     Schopfer und zwei weitere Personen     «fair-handeln»
paare 2021 am 4. September 2021        übernehmen diese Arbeit. So freuen
                                                                              Die beiden kirchlichen Hilfswerke
entfallen aufgrund der Covid-19-       wir uns dann im nächsten Jahr, diese
                                                                              «Fastenopfer» und «Brot für alle»
Pandemie.                              schöne Aufgabe wieder im grossen
                                                                              rufen in der diesjährigen Ökume-
                                       Kreis erleben zu können.
                                                                              nischen Kampagne auf zur «Kli-
Bischof Felix Gmür wird diesen
                                                                              magerechtigkeit – jetzt!». Tatsäch-
Jubelpaaren auf Wunsch ein persön-
                                                                              lich ist die Klimathematik durch
liches Anerkennungsschreiben mit
                                                                              die Coronakrise in den Hinter-
einem Geschenk zustellen.
                                                                              grund gerückt. Die Kampagne
                                                                              soll deshalb wie ein Weckruf wir-
Jubelpaare der Jahre 2020 und 2021,
                                                                              ken, denn die grossen Fragen
welche ein Gratulationsschreiben
                                                                              rund um die Zukunft unseres Pla-
mit Geschenk des Bischofs wün-
                                                                              neten sind bei weitem noch nicht
schen, melden sich bitte bis Ende
                                                                              gelöst.
März bei einem der Pfarreisekreta-
riate (siehe Angaben S. 2).
                                                                              Auch die Liturgiegruppe Gottes-
                                                                              dienstPlus hat sich diese Fragen
Die Feier der «Goldenen Paare 2022»
                                                                              weiterhin auf die Fahne geschrie-
ist für Samstag, 3. September 2022
                                                                              ben, gemäss dem Motto «Jetzt erst
geplant und wird je nach Lage wieder
                                                                              recht!». Das dritte Gottesdienst-
wie gewohnt stattfinden mit einem
                                                                              wochenende im Themenjahr ist
Festgottesdienst und Empfang.
                                                                              nach «bewahren» und «verän-
                                                                              dern» dem Leitgedanken «fair-
                                                                              handeln» gewidmet.

                                                                              Samstag, 6. März, 17.00
                                                                              Kirche Bruder Klaus,
                                                                              Pilatusstrasse

                                                                              Sonntag, 7. März, 11.00
                                                                              Kirche St. Franziskus,
                                                                              Hackenrainstrasse

                                                                              Liturgie: Anita Stirnimann, Inge
                                                                              Kuttenberger, Beatrice Egli, Tho-
                                                                              mas Portmann

                                                                              Musik: Remo Leitl und Pirmin
                                                                              Müller (Hornduett), Konstantin
                                                                              Keiser (Orgel)
Katholische Kirche Kriens              11

Taufe                                     Pfarrei St. Franziskus
                                                                                 Gottesdienste weiterhin
                                          Regionale Caritasstelle      240.30    mit vorheriger Anmeldung
Ario Silas Barfi Dariaei                                                         Wir freuen uns, dass wir uns trotz
                                                                                 Corona-Situation zu Gottesdiens-
                                          Gedächtnisse                           ten versammeln können. Die Zahl
                                                                                 an Mitfeiernden ist wie vom Kan-
Todesfälle                                                                       ton verordnet beschränkt.
                                          Pfarrei St. Gallus
                                                                                 Nutzen Sie bitte unser Anmelde-
Josef Gilli, 1932
                                          Sonntag, 7. März, 09.30                system: Über www.kath-kriens.ch
Rita Estermann-Jenni, 1943
                                          XXX. für Walburga Rettke-Denger.       oder über den QR-Code finden
Josef Fuchser-Studhalter, 1937
                                          Jzt. für Eduard und Marta Schriber-    Sie die aufgelisteten Gottesdienste.
Beat Küchler-Tresch, 1951
                                          Meyer; Anton Lustenberger-Bauer;       Unter jedem Gottesdienst steht
Gabriel Diego-Waser, 1944
                                          Marta Kneubühler, Hedwig Kneu-         ein Anmeldelink, den Sie ankli-
Alice Christ-Meyer, 1933
                                          bühler und Ludwig und Maria Kneu-      cken können. Ist der Gottesdienst
Yvette Schwarz-Wey, 1961
                                          bühler-Fluder; Maria und Josef Mül-    bereits ausgebucht, kann er nicht
Berta Reinhard Rutz, 1934
                                          ler-Lang.                              mehr aufgerufen werden.

                                                                                 Wenn Sie keinen Internetzugang
                                          Pfarrei Bruder Klaus
Kollekten                                                                        haben, ist eine Anmeldung auch
                                                                                 telefonisch während der Öffnungs-
                                          Samstag, 6. März, 17.00
                                                                                 zeiten der Pfarramtssekretariate
                                          Jgd. für Toni Schmid-Emmenegger.
Pfarrei St. Gallus                                                               möglich (siehe Seite 2). Am Anlass
                                          Jzt. für Arnold Eggerschwiler-Ruepp
                                                                                 selbst bitten wir Sie, zehn Minuten
                                          und Alois und Agnes Eggerschwiler-
Regionale Caritasstelle           85.00                                          vor Beginn an der Kirche zu sein.
                                          Gmür.
Kollegium St-Charles
in Pruntrut                       80.25
                                          Samstag, 13. März, 17.00
Kirche in Not
                                          Jgd. für Josef Zeder.
(Projekt Kirgistan)              878.75
                                          Jzt. für Marie und Josef Vogel-Heini
Diözesanes Kirchenopfer           97.40
                                          und Josef Vogel-Bänziger.

Pfarrei Bruder Klaus

Regionale Caritasstelle          273.20
 Bild: vargazs/pixabay
12     Katholische Kirche Kriens

Liturgie im Pastoralraum Kriens

Mittwoch, 3. März – Kirche St. Gallus             Samstag, 13. März – Kirche Bruder Klaus
08.45   Eucharistiefeier mit Kurt Grüter          17.00     Eucharistiefeier mit Stephan Brändli
Musik: Konstantin Keiser, Orgel                             und Kurt Grüter
                                                  Musik: Agnes Wunderlin, Orgel
Donnerstag, 4. März – Kapelle Bruder Klaus        Kollekte: Diözesanes Kirchenopfer für die Räte
09.00   Frauengottesdienst                                  und Kommissionen
        (findet in der Kirche statt)              Musik: Elena Wigger, Orgel
19.30   Eucharistiefeier mit anschl. Anbetung
                                                  Samstag, 13. März – Kirche St. Franziskus
Freitag, 5. März – Herz-Jesu-Freitag –            16.00     Versöhnungsgottesdienst der 4. Klassen
Kirche St. Gallus                                 17.00     Mit Regula Stadelmann, Ursi Thalmann,
08.45      Eucharistiefeier mit Kurt Grüter                 Silvia Weibel und Bernhard Waldmüller
           anschliessend stille Anbetung          Musik: Elena Wigger, Orgel
Musik: Konstantin Keiser, Orgel                   Kollekte: Solidaritätsfonds Compass Hubelmatt
09.15–09.45 Beichtgelegenheit
                                                  Sonntag, 14. März – 4. Fastensonntag –
Freitag, 5. März – Kapelle Bruder Klaus           Kirche St. Gallus
18.30      Eucharistiefeier                       09.30     Eucharistiefeier mit Stephan Brändli
Samstag, 6. März – Kirche Bruder Klaus                      und Kurt Grüter
17.00     GottesdienstPlus mit Thomas Portmann    Musik: Agnes Wunderlin, Orgel
          und der GottesdienstPlus-Gruppe         Kollekte: Diözesanes Kirchenopfer für die Räte
Musik: Remo Leitl und Pirmin Müller, Horn,                  und Kommissionen
          Konstantin Keiser, Orgel
                                                  Sonntag, 14. März – 4. Fastensonntag –
Kollekte: Verein «jetzthandeln.ch» Kriens
                                                  Kirche St. Franziskus
Sonntag, 7. März – 3. Fastensonntag –             11.00     Wortgottesdienst mit Kommunionfeier
Krankensonntag – Kirche St. Gallus                          mit Stephan Brändli
09.30     Eucharistiefeier mit Kurt Grüter        Musik: Elena Wigger, Orgel
Musik: Remo Leitl und Pirmin Müller, Horn,        Kollekte: Diözesanes Kirchenopfer für die Räte
          Konstantin Keiser, Orgel                          und Kommissionen
Kollekte: Verein «jetzthandeln.ch» Kriens

Sonntag, 7. März – 3. Fastensonntag,             Wallfahrtskirche Hergiswald
Kirche St. Franziskus
11.00     GottesdienstPlus mit Thomas Portmann   Die Werktagsmessen finden in der Wallfahrtskirche statt!
          und der GottesdienstPlus-Gruppe        Mittwoch und Freitag:
Musik: Remo Leitl und Pirmin Müller, Horn,       15.00 Uhr (14.15 Uhr Rosenkranz)
          Konstantin Keiser, Orgel               Sonn- und Feiertage:
Kollekte: Verein «jetzthandeln.ch» Kriens        10.00 Uhr (9.15 Uhr Rosenkranz)
                                                 Jeden 1. Freitag im Monat 14.15 bis 14.45 Uhr Beichtge-
Mittwoch, 10. März – Kirche St. Gallus           legenheit, hl. Messe mit Anbetung und eucharistischem
08.45   Eucharistiefeier mit Kurt Grüter         Segen
Musik: Konstantin Keiser, Orgel                  Sonntag, 7. März, Schweizer Krankensonntag
                                                 Es darf in der hl. Messe keine Krankensalbung gespendet
Donnerstag, 11. März – Kapelle Bruder Klaus
                                                 werden.
19.30   Eucharistiefeier mit anschl. Anbetung
                                                 Donnerstag, 25. März: Verkündigung des Herrn
Freitag, 12. März – Kapelle Bruder Klaus         10.00 Uhr Hl. Messe
18.30     Eucharistiefeier                       Sonntag, 28. März: Palmsonntag
                                                 10.00 Uhr Hl. Messe mit Prozession
Katholische Kirche Kriens         13

Bild: Luzia Wirz

                   Geschenkte Zeit
                            u mein einzigartiges Leben kostbar und unwiederbringlich

                   D        Unermessslich die Schätze mit denen mich Mutter Erde umgibt
                            Alles rein in seiner ursprünglichen Form alles verletzlich
                   wie die Seele des Menschen
                   In jedem Augenblick tausende Wunder geboren und tausende zerstört
                   Gross und mannigfaltig die Kräfte der Natur
                   Geheimnisvoll und unfassbar das Werden und Vergehn
                                                                          Lilly Ronchetti-Steffen
14       Schwerpunkt

Zur Abstimmung vom 7. März über das Verhüllungsverbot

Wieso verhüllen Frauen ihr Gesicht?

                                                                                       D
Andreas Tunger-Zanetti, Islamwis-            chen haben Sie mit einer. Ist das
senschaftler an der Universität Lu-          nicht eine etwas dünne Basis?                    as Gesicht zeigen
zern, widerspricht mit einer Studie          Uns ging es darum, wenigstens eine
                                                                                              zu müssen, greift
gängigen Vorstellungen zum Nikab –           Stichprobe zu haben, die wir mit der
im Volksmund «Burka» genannt.                Forschung aus anderen westeuropäi-               für manche Frauen
                                             schen Ländern vergleichen konnten.        zu sehr in ihr Körper-
Laut Ihrem Buch «Verhüllung» wer-            Ausserdem wollten wir zuhören: Wie        empfinden ein.
den Frauen im Westen nicht von               erklärt sich eine Frau, die sich in der
                                                                                                      Andreas Tunger-Zanetti
einem Mann zum Tragen des Nikab              Öffentlichkeit so kleidet? Dieser ein-
gezwungen. Warum tragen diese                zelne Fall entspricht in vielen Punkten
Frauen also einen Nikab?                     sehr genau dem Durchschnittsbild,         politische Agenda steht. Meistens ist
Andreas Tunger-Zanetti: Weil es ihrer        das die Forschung an Dutzenden von        der Zusammenhang mit einem orga-
Frömmigkeit und Überzeugung ent-             Frauen gezeichnet hat. Was über wei-      nisierten politischen oder pietistisch-
spricht und mit ihrem Körpergefühl,          tere Frauen in der Schweiz an Bruch-      salafistischen Islam jedoch eher lose.
das sie in der Öffentlichkeit empfin-        stücken bekannt ist, passt ebenfalls
den, zusammenpasst. Diese Frauen             dazu.                                     Befürworter*innen der Vorlage argu-
sind in der Regel im Westen aufge-                                                     mentieren, das Gesicht zu zeigen sei
wachsen und haben hier die Schulen           Auch mit dem Argument, hinter der         ein Grundwert unserer Gesellschaft.
durchlaufen. Dies zeigen Studien aus         Verhüllung stecke eine islamistische      Das Gesicht zeigen zu dürfen, ist ein
westeuropäischen Ländern wie Bel-            Haltung, räumen Sie auf.                  wichtiges Recht. Das Gesicht zeigen
gien, Dänemark, Holland und Frank-           Viele Frauen, die einen Nikab tragen,     zu müssen, ist nur dann einsehbar,
reich, wo Feldforschung zu Nikabträ-         wollen die religiösen Gebote beson-       wenn der Staat eine Person identifi-
gerinnen betrieben wurde.                    ders gut erfüllen. Das beruht oft auf     zieren muss, wie es beim bundesrät-
                                             einer engen, buchstabengetreuen In-       lichen Gegenvorschlag vorgesehen ist.
Sie gehen von 20 bis 30 Nikabträge-          terpretation des Islam. In einzelnen      Das Gesicht jedem zeigen zu müssen,
rinnen in der Schweiz aus, gespro-           Fällen mag es sein, dass dahinter eine    greift für manche Frauen – vielleicht
                                                                                       auch Männer – zu sehr in ihr Körper-
                                                                                       empfinden ein, sodass es ihnen nicht
                                                                                       mehr wohl ist.
 Bei einem Nein tritt der Gegenvorschlag in Kraft
 Die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot», über die am 7. März abge-             Die jemenitische Politologin Elham
 stimmt wird, verlangt, dass niemand an öffentlich zugänglichen Orten sein             Manea sieht im Nikab ein politisches
 Gesicht verhüllen darf. Ausnahmen wären in sakralen Räumen sowie aus                  Symbol für eine Ideologie, die Frau-
 Gründen der Sicherheit, der Gesundheit und des einheimischen Brauch-                  enrechte verletzt, deshalb befürwor-
 tums. Wird die Initiative abgelehnt, tritt der indirekte Gegenvorschlag des           tet sie die Vorlage.
 Bundesrats in Kraft. Dieser verlangt, dass Personen den Behörden ihr Gesicht          Dieses Argument bringen häufig Per-
 zeigen müssen, wenn es für die Identifizierung notwendig ist. Der Gegen-              sonen vor, die im Ausland Erfahrun-
 vorschlag sieht zudem Massnahmen zur Stärkung der Rechte der Frauen vor.              gen mit einem bedrängenden Islam
 Aus dem Bereich Kirche und Religion Nein zur Vorlage sagen der Schwei-                oder mit Islamismus gemacht haben.
 zerische Katholische Frauenbund, der Interreligiöse Thinktank sowie der               Das will auch ich hier nicht. Aber ein
 Rat der Religionen, zu dem auch die Schweizer Bischofskonferenz, die                  Nikab in Kuwait ist nicht das Gleiche
 Evangelische Kirche Schweiz und die Föderation Islamischer Dachorgani-                wie ein Nikab in der Schweiz. Man
 sationen gehören. Stimmfreigabe haben die Schweizerische Evangelische                 muss jeweils den Kontext anschauen,
 Allianz und das Haus der Religionen beschlossen.                         sys          in dem eine Frau lebt, die den Nikab
 Stand der Diskussion bei Redaktionsschluss am 15. Februar                             trägt; was sie dazu sagt, wie sie das für
                                                                                       sich versteht.
Schwerpunkt              15

Die Schweizer Künstlerin Eliane Zinner reisst in ihren Bildern verschiedene Formen des Kopftuchs, darunter auch den
Nikab (mittleres Bild), aus ihrem Kontext. «Es geht nicht darum, was das Kopftuch verhüllt, sondern was es über uns
enthüllt, über unsere Vorurteile und Ängste», sagt Zinner.                        Bilder aus der Serie «Was enthüllt das Kopftuch?»

Ein Fazit Ihrer Studie lautet, dass es
in der Debatte nicht um den Nikab,            Muslimische Stimme für ein Verhüllungsverbot
sondern um die Frage nach unserer
                                              Die jemenitische Politologin Elham
eigenen Identität gehe. Können Sie
                                              Manea spricht sich für ein Verhül-
das erläutern?
                                              lungsverbot aus: Unsere Gesell-
Die 30 Nikabträgerinnen sind bloss
                                              schaft müsse «in der Lage sein, klare
eine Chiffre, die anzeigt, dass an
                                              Grenzen zu ziehen» und «den Mut
einem anderen Ort die Grundfrage
                                              haben, für unsere humanistischen
nicht gelöst ist: Wie gehen wir als
                                              und auf den Menschenrechten ba-
Gesellschaft mit der Diversität an
                                              sierenden Werte einzustehen», sagte
Religionen und Kulturen um? Die
                                              sie im Interview mit der «Sonntags-
Kenntnis von Fakten und religiösen
                                              zeitung».
Begriffen, das Deuten-Können von
                                              Manea bezeichnet die Initiative in
religiöser Praxis, hat in den letzten
                                              Anbetracht der kleinen Anzahl Ni- Die jemenitische Politologin Elham
Jahrzehnten abgenommen. Selbst
                                              kabträgerinnen in der Schweiz zwar Manea: «Unsere Gesellschaft muss
Mitglieder von Landeskirchen sind
                                              als «Symbolpolitik», allerdings sei es Grenzen ziehen.» Bild: Pia Neuenschwander
oft nicht in der Lage, das fünfmalige
                                              «ein wichtiges Symbol». Laut der
tägliche Beten von Muslim*innen ad-
                                              Muslimin, die an der Universität Zürich lehrt und in Bern wohnt, steht
äquat einzuordnen, sondern nehmen
                                              der Nikab «für eine Ideologie, die ungestraft Frauenrechte verletzt. Gemäss
das schon als Anzeichen von Radika-
                                              deren fundamentalistischer Interpretation des Islam ist die Frau auf ewig
lisierung. Die gleiche Unsicherheit
                                              unmündig und braucht einen männlichen Vormund.»
besteht kollektiv: Welchen Platz sol-
len wir als Gesellschaft der Religion         Die wichtigen Fragen
einräumen? Welchen Platz sollen die           Mit Andreas Tunger-Zanetti geht Manea einig, dass Nikabträgerinnen in
einzelnen Religionen bekommen?                Westeuropa diesen oft freiwillig tragen. Der Normalfall sehe jedoch anders
                                              aus. In Ländern wie Jemen, die sie aus eigener Erfahrung kennt, trügen
                Interview: Sylvia Stam
                                              Frauen den Nikab, «weil sie fälschlicherweise glauben, es handle sich um
                                              ein religiöses Gebot. Dem ist aber nicht so.»
                                              Für sie wäre die Initiative überflüssig, wenn andere Fragen angegangen
                                              würden: «Wie gehen wir mit dem Religionsunterricht in Moscheen um,
                  Andreas Tunger-Zanetti:     der eine verpolitisierte Form des Islam verbreitet? Wie kontrollieren wir die
                  Verhüllung. Die Burka-      Ausbildung von Imamen? Wie unterbinden wir die Geldflüsse aus Golf-
                  Debatte in der Schweiz.     staaten und der Türkei an radikale Moscheen und Kulturzentren in der
                  «Hier und Jetzt»-
                  Verlag 2021                 Schweiz?»                                                                 sys
                  ISBN 978-3-03919-530-5
16       Thema

Ökumenische Kampagne 2021 fühlt den Puls der Klimajugend

Möglichkeiten machen glücklich
Die Fastenopferkampagne «Klima-
gerechtigkeit – jetzt!» könnte auch
als Parole der Klimajugend durch-
gehen, findet Jan Odermatt aus Lu-
zern. Er sieht keinen Verlust darin,
nie mehr in ein Flugzeug zu steigen,
und ist aktiv bei «Klimastreik Zen-
tralschweiz», um zu sehen, was er zu
einer besseren Welt beitragen kann.

Corona war schnell. Schnell im Ablö-
sen grosser Themen in den Medien.
Nun mag sie aber wieder durchdrü-
cken, die Klimapolitik. Zu dringend
sind die Fragen, die die Zukunft be-
treffen. «Welche Zukunft? Unsere Zu-       Wer hat eigentlich die Zukunft in der Hand? Climate March am 2. Februar
kunft!», rief die Klimajugend an ihren     2019 in Luzern.                                             Bild: Mario Stankovic
Streiks bis vor einem Jahr. Und sie wird
es vielleicht bald wieder rufen können.    verändern wollen, aber vielleicht nicht    matt ist das Entscheidungssache. Sein
Die Klimathematik gewinnt wieder           wissen, wie. «In einem zweiten Schritt     Wunsch an die Welt wäre, «dass man
an Gewicht; es geht um Abkommen, es        können wir ein Bewusstsein dafür           sich viel öfter mit Möglichkeiten be-
geht um Gesetze, um Abstimmungen           schaffen, dass ein Notstand herrscht.      schäftigen sollte als mit Gefahren».
– es geht um unseren Planeten.             Bei Corona haben das ja auch die           Gerecht wäre es doch, «so zu leben,
                                           meisten begriffen.» Für ihn zählt jeder    dass die, die nach uns leben, genauso
Bewusstsein schaffen                       Tag. Klimagerechtigkeit sei nur durch      gut leben können wie wir».
«Klimastreik Zentralschweiz», das sind     Veränderungen im Alltag zu bewerk-         Ein christlicher Gedanke. Obwohl: Ka-
junge Leute aus der Region, die sich       stelligen. «Gewisse Rituale müssen wir     tholisch ist der Elektrotechnik-Student
für den klimaneutralen und sozia-          überdenken und neu erfinden.»              vor allem auf dem Papier. «Ich bin eher
len Wandel von Gesellschaft und Poli-                                                 ein analytischer Typ. Ich betrachte die
tik einsetzen. Auch in Corona-Zeiten       Eine Frage der Haltung                     Dinge oft mathematisch: Wenn ich die
haben sich die Regionalgruppen alle        Angenommen, wir müssten ab heute           Natur, meine Umgebung in einem ge-
zwei Wochen auf Zoom getroffen. Sie        alle kalt duschen, dann gibt es für        sunden Zustand halte, ergibt das eine
versuchen, ihre Punkte und Anliegen        Odermatt zwei Antworten: «Entweder         grössere Vielfalt an Möglichkeiten.» Das
einzubringen und in Diskussionen mit-      ist Warmduschen lebenswichtig für          Kampagnenplakat von Fastenopfer und
zumischen, zum Beispiel beim Klima-        mich und ich beharre darauf. Oder ich      Brot für alle findet er echt genial. Es
aktionsplan der Stadt Luzern.              sage mir, dass das ja irgendwie aufre-     könnte eine Chance sein, junge Men-
Jan Odermatt, 25, geht seit zwei Jah-      gend ist, etwas zu tun, das ich vorher     schen für die Anligen der Kirche zu inte-
ren an die Klimastreiks. Und er redet      anders gemacht habe.» Vegetarische         ressieren.                  Fleur Budry
gerne mit den Leuten. «Ich sehe das        Menüs zubereiten heisst für ihn nicht
Ziel bzw. einen ersten Schritt darin,      Verzicht. Nicht mehr ins Flugzeug zu                          Jan Odermatt ist aktiv
dass Leute, die bewusst und ethisch        steigen, dafür habe er sich bewusst                           bei «Klimastreik Zentral-
                                                                                                         schweiz» (das sind
korrekt leben wollen, von unseren An-      entschieden. Der Vorteil am Reisen                            die Regionalgruppen
liegen erfahren. Zum Beispiel durch        sieht er darin, neue Menschen, Orte,                          Uri, Luzern, Sursee,
einen Streik.» Dadurch können Ge-          Kulturen kennenzulernen. Das könne                            Nidwalden, Obwalden,
                                                                                                         Schwyz und Zug), Teil
danken angeregt werden. Odermatt           er auch in Bosnien statt Brasilien. Ein-                      der weltweiten Fridays-
möchte diejenigen abholen, die etwas       schränkung oder Chance? Für Oder-                             ForFuture-Bewegung.
Agenda             17

Universität Luzern                                                                            Radiotipps
Informationsanlass über die
Religionspädagogik                                                                            Perspektiven
                                                                                              Weltkriegspapst Pius XII.
Wie wird man Religionspädagogin,
Religionspädagoge? Welche Berufs-                                                             Am 2. März 2020 öffnete der Vatikan
möglichkeiten bietet dieses Diplom-                                                           die Archive des umstrittenen Papstes
und Bachelorstudium in den Berei-                                                             Pius XII. Der deutsche Kirchenhisto-
chen Religionsunterricht, Katechese            Der 1980 ermordete Erzbischof Oscar            riker Hubert Wolf war von Anfang an
und kirchliche Jugendarbeit? Die Uni-          Romero.     Bild: Bethlehem-Mission Immensee   dabei. Was hat er im ersten Jahr For-
versität Luzern lädt Interessierte zu                                                         schung herausgefunden? Was wusste
einem Informationsanlass dazu ein.             Romerotag in Luzern                            Pius XII. über den Holocaust?
Er findet am Samstag, 20. März, um             «Eine gefährliche Erinnerung»                  So, 28.2., 8.30 Uhr u. Do, 4.3., 15 Uhr, SRF 2
10.15 Uhr online statt.
                                               Vergangenes Jahr hat das Corona-
Information, Anmeldung: unilu.ch/infotag-rpi                                                  Perspektiven
                                               virus die gemeinsame Erinnerung an
                                                                                              Heiliges Wasser
                                               den 40. Todestag von Erzbischof Os-
Herbert-Haag-Stiftung
                                               car Romero verhindert. Dieses Jahr             Jahr für Jahr pilgern Millionen Men-
Preisverleihung online
                                               findet der Romerotag wieder statt.             schen in Indien zum Ganges. Wasser
Letztes Jahr konnte die Herbert-Haag-          «Eine gefährliche Erinnerung» heisst           ist Lebenselixier. Trotzdem haben
Stiftung für Freiheit in der Kirche ihre       es im Titel, in Anlehnung an den Hei-          noch immer Millionen von Menschen
Preise wegen der Corona-Pandemie               ligen aus El Salvador, der 1980 ermor-         keinen Zugang zu sauberem Trink-
nicht vergeben, dieses Jahr holt sie die       det wurde, weil er die staatliche Ge-          wasser. Und mit unserem Lebensstil
Feier online nach. Die Stiftung stellt         walt und soziale Ungerechtigkeit in            verbrauchen wir Wasser, das anders-
diesmal Homosexualität als Heraus-             El Salvador beim Namen nannte.                 wo fehlt.
forderung für die Kirchen ins Zentrum.         Sa, 20.3., 9.15–15.30, RomeroHaus Luzern;      So, 7.3., 8.30 Uhr u. Do, 11.3., 15 Uhr, SRF 2
Ausgezeichnet werden Hedwig Porsch             eventl. digitale Durchführung 13.30–16.30;
                                               Anm. bis 14.3. an romero-tagung@bluewin.ch
(evangelisch-lutherische Pfarrerin in          oder TheBe, PF 4203, 6002 Luzern               Fernsehtipps
Deutschland), Pierre Stutz (spiritueller
Begleiter, Autor, bis 2002 Priester der
                                               Statt Grossveranstaltung                       Fenster zum Sonntag
Diözese Basel), Ondrej Prostredník
                                               Weltjugendtag erneut online                    Hilflos zusehen
(evangelischer Missionsmitarbeiter in
                                                                                              Situationen, auf die man keinen Ein-
der Slowakei) und die Ökumenische              Auch der nationale Weltjugendtag
                                                                                              fluss nehmen kann, zeigen: Es liegt
Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kir-            2021 kann wegen Corona nicht «rich-
                                                                                              nicht alles in unserer Hand. Wie geht
che in Deutschland.                            tig» und wie geplant in Bern stattfin-
                                                                                              man damit um, wenn Menschen im
Übertragung am 7.3., 17 Uhr, zugänglich        den. Er wird deshalb online durchge-
über herberthaag-stiftung.ch                                                                  Umfeld in eine hilflose Situation ge-
                                               führt. Das Datum, 24./25. April, bleibt.
                                                                                              raten? Was trägt, was tröstet, was er-
                                               Trotz der neuen Form würden die be-
                                                                                              mutigt?
                                               kannten Elemente wie Impuls, Zeug-
  So ein Witz!                                                                                Sa, 6.3., 16.40 Uhr, SRF 1 und
                                               nis, Katechese und Lobpreis Platz fin-         So, 7.3., 12 Uhr, SRF 2
  Der Papst ist in der Sauna, es ge-           den, teilen die Organisatoren mit.
  fällt ihm ganz gut. Da sagt er sei-          www.be2021.ch                                  Nachgefragt
  nem Sekretär: «Morgen gehe ich                                                              Heilende Bilder
  wieder!» Sagt der Sekretär: «Morgen                                                         Pfarrer Marcel von Holzen begleitet
  geht nicht.» Sagt der Papst: «Doch,                                                         kranke und sterbende Menschen in
  machen Sie das möglich, morgen                                                              Spitälern. In Geschichten aus der Bi-
  gehe ich wieder in die Sauna.» Ant-                                                         bel, in Bildern und Klängen entdeckt
  wortet der Sekretär: «Aber Eure Hei-                                                        er eine ermutigende Botschaft. Wie er-
  ligkeit, morgen geht nicht, da ist                                                          lebt er die Begegnungen mit sterben-
  gemischte Sauna.» Sagt der Papst:                                                           den Menschen und die Herausforde-
  «Ach was, wegen der paar Refor-                                                             rungen der Corona-Pandemie? Norbert
  mierten, das geht schon.»                    2019 fand der Weltjugendtag in Luzern          Bischofberger fragt nach.
                                               live statt, 2020 online. Bild: WJT Schweiz     So, 7.3., 10.50 Uhr, SRF 1
18        Aus der Kirche

Luzern

Neue reformkatholische Allianz
Für «gleiche Würde und gleiche Rechte» in der Kirche
                                            es in einer Medienmitteilung heisst.
                                            Die neue Allianz versteht sich als
                                            offene Projektgemeinschaft, die als
                                            Netzwerk von Reformkatholik*innen          Die Bewahrung der Schöpfung ist der
                                            Veränderungen in der Schweizer Kir-        Kirche wichtig: der Pfarrhausgarten
                                            che anstossen will.                        von St. Paul.          Bild: Melanie Troxler
                                            Derzeit gehören Jungwacht und Blau-
                                                                                       Kirchgemeinde Luzern
                                            ring Schweiz (Jubla), die KAB Schweiz/
                                                                                       Bald kräht der «Grüne Güggel»
                                            Christliche Sozialbewegung und der
Katharina Jost Graf und Valentin            Schweizerische Katholische Frauen-         Die Kirchgemeinde Luzern führt das
Beck gehören der Steuergruppe der           bund (SKF) zur Trägerschaft. In der        Umweltmanagement-System «Grüner
neuen Allianz an.            Bilder: zVg    Steuergruppe, die mit der Projekt-         Güggel» ein. Dies teilt sie in ihrem
                                            trägerschaft die Allianz führt, sind       Pfarreiblatt mit. Die Zertifizierung
Aus der im Herbst aufgelösten Allianz       auch zwei Personen aus dem Kanton          dürfte im Sommer 2022 erfolgen. Die
«Es reicht!» ist am 25. Januar die «Alli-   Luzern vetreten: Jubla-Bundespräses        Kirchgemeinde will mithilfe dieses
anz Gleichwürdig Katholisch» entstan-       Valentin Beck (Luzern) und Katharina       Labels ihren Ressourcenverbrauch
den. Ihr Ziel und Leitspruch: «Gleiche      Jost Graf (Vizepräsidentin SKF, Dag-       optimieren. Sie hat bereits 2006 einen
Würde, gleiche Rechte in der katho-         mersellen). Geplant sind ein Träger-       Umweltfonds geäufnet, mit dem sie
lischen Kirche und in der Welt», wie        verein und eine Geschäftsstelle.           den Energieverbrauch seither um 22
                                                                                       Prozent senkte. Seit 2013 gibt es Regeln
                                                                                       für die nachhaltige Beschaffung.
Schweiz
                                                                                       Bevölkerung in der Schweiz
Bistum Basel                                                                           Immer mehr Religionslose
Weihbischof Denis Theurillat geht und zieht nach Baldegg
                                                                                       2019 gehörten 29,5 Prozent der über
Nach über 20 Jahren als Weihbischof                                                    15-Jährigen in der Schweiz keiner Re-
des Bistums Basel ist Denis Theurillat                                                 ligion an. Das sind 1,6 Prozent mehr
(70) in den Ruhestand getreten. Dies                                                   als im Jahr davor. Dabei sind Auslän-
teilte das Bistum Basel am 8. Februar                                                  der*innen häufiger ohne Religion als
mit; Theurillats Abschied erfolgte am                                                  Schweizer*innen. 35,1 Prozent von
gleichen Tag, wie aus dem Schreiben                                                    ihnen sind gemäss neuesten Zahlen
von Bischof Felix Gmür an die Seel-                                                    des Bundesamts für Statistik ohne
sorgenden hervorgeht. Ein Nachfolger                                                   religiöse Zugehörigkeit, 1,7 Prozent-
ist noch nicht ernannt.                                                                punkte mehr als im Vorjahr. Bei den
Denis Theurillat wird künftig als Seel-                                                Schweizer*innen sind es 27,6 Prozent,
sorger bei der Schwesterngemein-            Denis Theurillat war seit Sommer 2000      ein Plus von 1,5 Prozentpunkten.
schaft im Kloster Baldegg «dienen».         Weihbischof des Bistums Basel. Bild: zVg   Insgesamt waren 22,5 Prozent der in
Dies sagte er gegenüber dem Nach-                                                      der Schweiz wohnenden Erwachse-
richtenportal kath.ch.                      konferenz (SBK) zeichnete Denis            nen 2019 evangelisch-reformiert und
Der Jurassier Theurillat wurde am           Theurillat von 2000 bis 2012 als Ju-       34,4 Prozent römisch-katholisch, ein
22. Juni 2000 vom damaligen Bischof         gendbischof für die ganze Schweiz          Rückgang von 0,6 respektive 0,7 Pro-
Kurt Koch zum Weihbischof ernannt.          verantwortlich.                            zentpunkten. Musliminnen und Mus-
Von 2011 bis 2017 leitete er das Pas-       Sein Unfall im letzten Herbst sei für      lime stellen 5,5 Prozent der Schwei-
toralamt des Bistums. Seit 2015 war         ihn ein Zeichen gewesen, schreibt          zer Wohnbevölkerung gegenüber 5,3
er für die Orden und religiösen Ge-         Theurillat über seinen Rücktritt. Auch     Prozent im Jahr davor. 1970 hatten
meinschaften im Bistum zuständig.           als «Emeritus» wolle er ein «happy         noch praktisch 100 Prozent einer der
Im Rahmen der Schweizer Bischofs-           Bischof» bleiben.                          beiden Landeskirchen angehört.
Aus der Kirche                 19

Luzern                                                                                  International

                                                                                        Vatikan
                                                                                        Papst ruft Welttag
                                                                                        für Senior*innen ins Leben
                                                                                        Der Papst will die Rolle älterer Men-
                                                                                        schen stärken und hat zu diesem
                                                                                        Zweck einen neuen Gedenktag ein-
                                                                                        geführt. Der «Welttag für Grosseltern
                                                                                        und Senioren» soll jährlich am vierten
                                                                                        Sonntag im Juli begangen werden, wie
                                                                                        Franziskus Ende Januar ankündigte.
                                                                                        Für den 25. Juli, den ersten Welttag,
                                                                                        ist nach Vatikanangaben eine Papst-
                                                                                        messe im Petersdom vorgesehen. Die
                                                                                        Umstände und begleitende Veranstal-
                                                                                        tungen seien von der Entwicklung der
                                                                                        Corona-Pandemie abhängig.
Wie ein Rettungsboot: die Notfallseelsorge, sinnbildlich fotografiert vor einem
Jahr aus Anlass des Landeskirchen-Jubiläumsjahrs.                 Bild: Thomas Stucki
                                                                                        Hildegard von Bingen
Die Notfallseelsorge im Jahr 2020                                                       Papst legt Gedenktag fest
Anzahl Einsätze erreicht einen neuen Höchststand
                                                                                        Die Kirchenlehrerin Hildegard von
Die Notfallseelsorge hat im vergange-       Stunden blieb mit 879 (863) ungefähr        Bingen (um 1098–1179) erhält auch
nen Jahr 99 Einsätze geleistet, 9 mehr      gleich. Das ergibt rund neun Stunden        im weltweiten liturgischen Kalender
als im Vorjahr, ein neuer Höchststand.      pro Einsatz.                                der römisch-katholischen Kirche ei-
Die Organisation kümmert sich in            Die Organisation Ökumenische Not-           nen eigenen Gedenktag. Wie der Vati-
Notsituationen um Angehörige, un-           fallseelsorge / Care Team Kanton Lu-        kan am 2. Februar bekanntgab, wird
verletzte Beteiligte und Zeugen, sie        zern besteht in dieser Form seit rund       Hildegards Todestag, der 17. Septem-
leistet den Hinterbliebenen Beistand        acht Jahren. Aufgeboten werden die          ber, weltweit «nicht gebotener Ge-
bei Suizid oder beim Überbringen von        Mitarbeitenden von den Blaulicht-           denktag» im römischen Generalka-
Todesnachrichten. Am häufigsten ge-         Diensten. 365 Tage, rund um die Uhr,        lender. Im deutschsprachigen Raum
rufen wurde die Notfallseelsorge 2020       sind zwei Seelsorgende / Care Givers        wird ihrer schon länger gedacht.
wiederum bei ausserordentlichen To-         auf Pikett.
desfällen (37, Vorjahr 36). Die Einsätze    Die Leitung des Teams teilen sich
bei Suiziden sanken von 23 auf 15,          Christoph Beeler-Longobardi, Leiter
bei Verkehrsunfällen stiegen sie von        des Pastoralraums Oberseetal, sowie
6 auf 14. Der Aufwand an Personal und       Thomas Seitz.

Im Hürntal kommt es zur ersten Kirchgemeindefusion
Dagmersellen und Uffikon-Buchs gehen miteinander
Die Kirchgemeinden Dagmersellen             Buchs schon seit 2013 im Pastoral-
und Uffikon-Buchs schliessen sich           raum Hürntal verbunden.
nächstes Jahr zusammen. Ihre Stim-          Die erste Kirchgemeindefusion im
menden haben an der Urnenabstim-            Kanton Luzern ist mit dem Entscheid
mung vom 31. Januar deutlich Ja ge-         von Ende Januar zustande gekom-
sagt zur Fusion: Dagmersellen mit           men. Gescheitert waren früher die
einem Anteil von 65 Prozent, Uffikon-       Zusammenschlüsse von Littau und             Hildegard von Bingen. Liniengravur
Buchs mit 74 Prozent. Als Pfarreien         Reussbühl (2006) sowie von Klein-           von W. Marshall.
sind Dagmersellen und Uffikon-              wangen und Hohenrain (2013).                          Bild: CC BY 4.0 via Wikimedia Commons
Impressum
Herausgeber: Katholische Kirche Kriens,
Alpenstrasse 20, 6010 Kriens                           Hinweise für den überpfarreilichen Teil: Kantonales Pfarreiblatt, c/o Kommunikationsstelle der röm.-kath.
Redaktion: Bereich Kommunikation                       Landeskirche des Kantons Luzern, Abendweg 1, 6006 Luzern 6, 041 419 48 24/26, info@pfarreiblatt.ch
Erscheint vierzehntäglich                              Druck und Versand: Brunner Medien AG, 6011 Kriens, www.bag.ch

Worte auf den Weg

Verbotstafel im Vogelmoos, Neudorf | Bild: Dominik Thali

                                                     F
                                                                  ehler können ungewollt in neue Richtungen führen.
                                                                  Manchmal führt einen der falsche Weg
                                                                  zum Richtigen.
                                                                                      Henry Deacon in der amerikanischen Fernsehserie
                                                                  «Eureka – die geheime Stadt», die von 2006 bis 2012 ausgestrahlt wurde
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