DEUTSCHMEISTER TRADITION - IM BUNDESHEER 2010 01/08
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DEUTSCHMEISTER JOURNAL Editorial Freunde, Kameraden, Deutschmeister! Mit Ausgabe dieses Journals gehört das Jahr 2007 der Ver- MP Bataillons, Obstlt Franz Baumgartner und ganz beson- gangenheit an! Für die Deutschmeister war es ein ereignis- ders der Militärkommandant von Wien, Bgdr Mag. Franz reiches Jahr. Wir haben mit unseren Freunden, der Histo- Reißner, betonten in ihren Reden den Wert der Traditions- rischen Deutschorden-Compagnie in Bad Mergentheim SÀHJHGHU+RFKXQG'HXWVFKPHLVWHULQHQJHU=XVDPPHQ das 30-jährige Bestandsjubiläum gefeiert. Mit 15. Juni arbeit des Bundesheeres mit dem Deutschmeisterbund. ZXUGHLP5DKPHQHLQHU$QJHOREXQJIRUPDOGLH$XÀ|VXQJ des Jägerregiments Wien „Hoch- und Deutschmeister“ Für den ehemaligen Kommandanten des „Deutschmeister- verkündet. Wir haben in der Ausgabe 03/07 unseres regiments“ und Präsident des Deutschmeisterbundes Journals über beide Ereignisse ausführlich berichtet. waren dies sicherlich die bedeutungsvollsten Stunden in VHLQHUODQJMlKULJHQ$UEHLWLQGHU3ÀHJHGHU'HXWVFK Wir haben dort auch über den Zusammenhang „Deutscher meistertradition und gleichzeitig ein Beweis, dass diese Orden – Deutschmeisterbund – Jägerbataillon 4 (mob)“ Arbeit auch Früchte getragen hat. informiert. Nun haben wir das „Jägerbataillon Wien 1 Hoch- und Deutschmeister“ und diese Bezeichnung ist Mit Ausgabe dieses Journals 01/08 ist die Generalversamm- auch bereits vom Bundesministerium für Landesvertei- lung des Deutschmeisterbundes bereits Vergangenheit. GLJXQJRI¿]LHOOYHUIJW'LH%HVWUHEXQJHQGHV'HXWVFK Ein neuer Vorstand wurde gewählt und ich gratuliere allen meisterbataillons gehen nun auch dahin, dass die, für das Mitgliedern zur Wahl. Ich scheide mit der Gewissheit, frühere JgB4 (mob) vom Deutschen Orden übernommene dass die über rund ein Vierteljahrhundert geführte Arbeit geistliche Patronanz nun auch auf das „Jägerbataillon auch in Zukunft erfolgreich weitergeführt wird. Wien 1 Hoch- und Deutschmeister“ übergeleitet wird. Allen Mitarbeitern und Freunden viel Glück, Gesundheit Im Rahmen der Feier „Aufstellung Kommando Militär- und Zufriedenheit im Jahr 2008! Ich werde auch weiterhin streife & Militärpolizei“ am 14. Dezember 2007 in der gerne mit dabei sein! Maria Theresienkaserne, wurde noch einmal – und das zum letzten Male – das ehemalige Jägerregiment Wien und dessen Streichung aus dem Bestand des Bundesheeres bekannt gegeben. Diese Feier war auch für die Deutsch- meister von besonderer Bedeutung. Bei keiner militäri- schen Feier vorher wurde so oft und so entschieden auf die Deutschmeister ist %HGHXWXQJGHU7UDGLWLRQVSÀHJHKLQJHZLHVHQ und bleibt man! Der Herr Bundesminister, Mag. Norbert Darabos, verwies Bgdr i.R. Josef Herzog in seiner Ansprache auf die Notwendigkeit der Fortführung der altösterreichischen Militärtradition der „Hoch- und Deutschmeister“, der Kdt des Streitkräfteführungs- NRPPDQGRV*HQ/W*QWKHU+|ÀHUGHU.RPPDQGDQWGHV Deutschmeisterbund Vorstand: Telefon & Fax: +43 (0)1-876 17 89 Gegründet: 1986, Abk. DMB, ZVR-Z1.951500038 Web: www.dmb.or.at Adresse: A-1130 Wien, Lainzer Straße 34 E-Mail: deutschmeisterbund@hotmail.com Präsident: Josef Herzog, Bgdr i.R. 9L]HSUlVLGHQW +DQV*HRUJ%RHKP(KUHQRI¿]LHU Schriftführer: MinR Mag. Martin Senekowitsch, ObstdhmfD Kassier: Michael Blaha, Mjr Referent Organisation/Öffentlichkeitsarbeit: Heinrich Schmidinger, GenMjr i.R. Referent militärisches Musikwesen: KapM Friedrich Lentner Referent Ehrenzeichen: Mag. Peter Steiner, ObstltdhmfD Referent Mitgliedsvereine Inland: Kurt Ramler, Obst i.R. Referent Administration/Öffentlichkeitsarbeit: Eva Schmidinger Referent Mitgliedsvereine Ausland: Alfred Mühlhauser, Mjr i.Tr. 9HUELQGXQJVRI¿]LHU]XP-J5:LHQ $QGUHDV)LQN+SWP Referent geistliche Beratung: Pfarrer Dipl. theol. Michael Dederichs, Fam. O.T. Kontrolle: Johann Kadlec, Hptm i.Tr. Schiedsgericht: Martin Wiegand, Obst i.Tr. Ing. Rainer Totzauer, Olt i.Tr. Elmar Rosenauer, Obst Peter Scherbaum, Hptm Impressum: Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Deutschmeisterbund Für den Inhalt verantwortlich: Josef Herzog, Bgdr i.R. Gestaltung: Michael Blaha, Mjr Herstellung: BMLV/HDruck 0000/08 Anschrift (alle Genannten): A-1130 Wien, Lainzer Straße 34 Seite 2 Jänner 2008
DEUTSCHMEISTER JOURNAL Deutschmeistertradition im Bundesheer 2010 Wer hätte das gedacht, als im Juni 2007 der Träger der Deutschmeistertradition, das Jägerregiment Wien, im Zuge der Heeresreform aufgelöst wurde? Knapp drei Monate später wurde, anlässlich des Abschlusses der Kaderübung des neuen Jägerbataillons Wien 1, in einer beeindruckenden Feier in der Maria Theresien Kaserne die Weiterführung der Deutschmeistertradition eindeutig unter Beweis ge- stellt. Schon im Juni hat der Militärkommandant von Wien klar zum Ausdruck gebracht, dass er auf die Fortführung der Deutschmeistertradition besonderen Wert legt. Und was in den letzten Jahrzehnten nicht gelungen ist, Bild 2: Gruppenfoto mit den Geehrten (v.l.n.r.: Mjr Blaha, Obst Gerger, erfolgte spontan mit der Aufstellung des neuen Truppen- BezVorst DI Gerstbach, MilKdt Bgdr Mag. Reißner, Bgdr i.R. Herzog) N|USHUV'DV-lJHUEDWDLOORQ:LHQIKUWQXQDXFKRI¿]LHOO die Bezeichnung „Hoch- und Deutschmeister“. Bei der Unter den zahlreichen Ehrengästen: MilGenVikar Msgr Feier zur Beendigung der Kaderübung war der Militär- Dr. Franz Fahrner, der Kdt des HSP, BgdrA Dr. Michael kommandant, Bgdr Mag. Franz Reißner, auch bereit, als Aichmaier, GemRat a.D. KommRat Gerhard Pfeiffer, auch =HLFKHQVHLQHU9HUEXQGHQKHLW]XU3ÀHJHGHUDOW|VWHU der ehemalige Kdt des JgB 4 (mob), der jetzige MinR reichischen Militär- und Wiener Kulturtradition der Hoch- Karl-Michael Hruza. Er hat im Jahre 1991 durch seinen und Deutschmeister, das Ehrenzeichen des Deutschmeister- persönlichen Einsatz erreicht, dass in einer großartigen bundes entgegenzunehmen. Feier am Stephansplatz in Anwesenheit höchster kirch- licher und militärischer Prominenz der Deutsche Orden die geistliche Patronanz über das Bataillon übernommen hat. So wurde damals schon ein wesentlicher Schritt in der Zusammenarbeit Deutscher Orden und Österreichisches Bundesheer gesetzt. Die Regimentskapelle IR 4 und Abordnungen des DM Schützenkorps und der DM 1809 aus Perchtoldsdorf in historischen Uniformen gaben den würdigen Rahmen. Und zum Abschluss erklang neben dem Deutschmeister- regimentsmarsch der von Kapellmeister Lentner eigens komponierte „Major Michael Blaha Marsch“! Und mit Mjr Michael Blaha hat des Jägerbataillon Wien 1, „Hoch- und Deutschmeister“ auch den Kommandanten mit dem „Deutschmeisterherz“ am rechten Fleck. Bild 1: Bgdr Reißner nimmt die Ehrung des Deutschmeisterbundes entgegen In einer kurzen Ansprache zur Ehrenzeichenverleihung Der Deutschmeisterbund schätzt sich glücklich und ist konnte ich darauf verweisen, dass ich vor genau 25 Jahren stolz auf „seinen Militärkommandanten“, der als erster am gleichen Platz zum Kommandanten des Deutschmeister- MilKdt von Wien ein Ehrenzeichen des Bundes trägt! Mit regiments bestellt wurde und der Schlusssatz meiner Rede ihm wurde auch der Bezirksvorsteher des 13. Bezirkes, damals war: „Ich bin stolz Deutschmeister zu sein!“. Und Hietzing, dem Heimatbezirk der Deutschmeister, DI Heinz an dieser Einstellung hat sich auch im vergangenen Viertel- Gerstbach, mit dem Ehrenzeichen des Deutschmeister- jahrhundert nichts geändert. bundes geehrt. In Deutschmeisterkreisen führt er ja auch die Bezeichnung „Bürgermeister der Deutschmeister“! Tradition heißt die Flamme hüten und nicht die Asche aufbewahren. Wir – unsere Generation – haben die Neben dem angetretenen Bataillon in der Stärke von rund Flamme wohl behütet, es liegt nun an Euch, meine jungen 300 Kadersoldaten waren auch zahlreiche Ehrengäste bei Kameraden, diese Flamme der Deutschmeistertradition der Feier anwesend. Viele bekannte Gesichter sah man im zu einem lodernden Feuer zu entfachen! Bataillon, die noch in meiner Zeit als Kommandant des Deutschmeisterregiments ihr EF-Jahr absolviert haben. Text: Bgdr i.R. Josef Herzog Fotos: Eva Schmidinger Jänner 2008 Seite 3
DEUTSCHMEISTER JOURNAL Erste Waffenübung des JgB W1 „HuDM“ Da das Bataillon seit 2003 keine Waffenübung mehr abge- halten hat, wurde ein Ausbildungsprogramm zusammen- Im September 2007 hatte das Jägerbataillon Wien 1, das gestellt, das die wesentlichen Basisthemen des Soldatenle- aus den beiden Bataillonen 4 und 6 des Jägerregimentes bens wieder näherbringen sollte. Im konkreten wurde für Wien zusammengeführt wurde, seiner erste Waffenübung. die Waffenübung ein Drei-Tages-Paket zusammengestellt, Dem voran gegangen war im März 2007 die Bestellung das die Jägerkompanien im Wechsel absolvierten. von Mjr Blaha zum neuen Kommandanten des Bataillons, der damit Obstlt Meierhofer und zuletzt Mjr Mühlegger folgte. Die Planung und Durchführung der Waffenübung war damit auch gleich der erste Auftrag, der für Mjr Blaha und seinen Stab anstand. Bild 5: Winterliche Verhältnisse am Truppenübungsplatz 1. Tag: Waffen- und Schießdienst, Schießen mit allen Handfeuerwaffen wie Pistole, Sturmgewehr, Maschinen- gewehr, Scharfschützengewehr Bild 3: BKdt Mjr Blaha mit seinem Stab und der Traditionsfahne des Baon 2. Tag: Gefechtsdienstthema „Schutz“ mit Betreiben eines stationären und temporären Kontrollpunktes, Transport- Als Rahmenprogramm wurde durch das MilKdo W die schutz sowie Durchkämmen und Säubern des Angeländes Formierung des Bataillons, das Schießen mit allen Waffen 3. Tag: Kaderausbildung Fernmeldewesen, Selbst- und und das Thema „Schutz“ vorgegeben. Als Einschränkung Kameradenhilfe, Taktische Zeichen, Karten- und Gelände- musste die Tatsache gesehen werden, dass nur kaderübungs- kunde, Heereskraftfahrdienst und ABC-Wesen SÀLFKWLJH0LOL]VROGDWHQHLQEHUXIHQZHUGHQNRQQWHQ Bild 6: Voller Einsatz beim Schießen mit dem Granatwerfer Bild 4: Das Baon bei der morgendlichen Standeskontrolle Begleitend dazu und kompanieübergreifend fanden das Bis zum Juli 2007, in dem die Vorbereitungskaderübung Scharfschießen des schweren Granatwerfers mit Hilfs- (VKÜ) stattfand, arbeitete der Stab unter der Führung von beobachterausbildung, das Scharfschießen mit dem Panzer- Mjr Blaha die konkreten Ausbildungsinhalte, Schießvor- abwehrrohr und Einweisung in die Panzerabwehrlenkwaffe haben und Anforderungen an das vorgesetzte Kommando statt. Auch spezielle Themen (z.B. die Ausbildung an der aus. Durchführungsort war der Truppenübungsplatz See- neuen Feldküche) wurden durchgeführt. taler Alpe, der auf Grund seiner Anlage vielseitige Schieß- und Ausbildungsvorhaben ermöglicht. Seite 4 Jänner 2008
DEUTSCHMEISTER JOURNAL Der Truppenübungsplatz präsentierte sich Mitte September Alle drei kamen zum gleichen Schluss: Die Milizsoldaten in idealem Zustand für die geplanten Vorhaben. Nach des Jägerbataillons Wien 1 „Hoch- und Deutschmeister“ Verlegung bei Schönwetter begann der erste Übungtag mit präsentierten sich in gewohnter Weise höchst motiviert intensivem Regen, der dann abends in dichtem Schnee- und kompetent. Gerade die Flexibilität im Umgang mit fall endete. Daher konnte das Wetter ab dem zweiten Tag den verschiedenen Situationen des Übungsalltages und die nur mehr besser werden und am letzten Tag konnten die Bewältigung der gestellten Aufgaben gaben mehr denn je Schieß- und Ausbildungsvorhaben zwar bei Kälte, aber ein Zeichen für die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereit- mit Sonnenschein abgeschlossen werden. schaft der Wiener Miliz. Bild 7: Milizsoldaten bei der Fahrzeugkontrolle am Kontrollpunkt Bild 9: GenLt Entacher mit dem KUO Kabinettchef Kammerhofer Das Bataillon konnte sich während der Übung über hohen Einen krönenden Abschluss fand die Waffenübung 2007 Besuch der vorgesetzten Kommanden freuen. Allen voran am 21. September mit der Festveranstaltung in der Maria verbrachte GenLt Entacher in seiner Funktion als Miliz- Theresien Kaserne. In würdigem Rahmen mit Unter- beauftragter im Bundesheer einen ganzen Tag bei der stützung der Traditionsvereine konnten Beförderungen Truppe. Er ließ es sich auch nicht nehmen, das Feuer- und Vergabe von Ehrenzeichen durchgeführt werden. kommando für den ersten Schuss des Granatwerfers zu geben und selbst mit Maschinengewehr und Scharfschützen- gewehr die vorgesehenen Übungen zu absolvieren. Bild 10: Gruppenfoto mit allen Geehrten am Ende der Übung Mittlerweile wurde dem Jägerbataillon Wien 1 der Namens- Bild 8: GenLt Entacher nimmt am Scharfschießen teil zusatz „Hoch- und Deutschmeister“ zuerkannt und die Weiterführung des Verbandsabzeichens des Jägerregimen- Begleitet wurde GenLt Entacher vom Leiter Stabsarbeit tes Wien genehmigt. Die Soldaten des Bataillons und des MilKdoW, Obst Lindenberg, der sich als Vertreter des DOOHQYRUDQ0MU%ODKDVLQGVWRO]GDUDXIGLH3ÀHJHGLHVHU MilKdoW einen Eindruck vom neuen Verband machen Tradition fortführen zu dürfen und sind sich der Ehre und wollte. Nichtsdestotrotz machte der MilKdt Bgdr Reißner Verantwortung dieser Aufgabe bewusst. selbst noch einen Abstecher am Rückweg von einer Veranstaltung auf den Truppenübungsplatz. Text: Mjr Michael Blaha Fotos: MilKdo W, JgB W1 Jänner 2008 Seite 5
DEUTSCHMEISTER JOURNAL Totengedenken 2007 DDr. Karl Gabriel und Obst i.R. Josef Wanetschek sowie Abordnungen und Vertreter der Traditionsverbände und Im Rahmen einer militärischen Feierstunde fand heuer die Mitgliedervereine. Kranzniederlegung zu Ehren der gefallenen Deutschmeister beim Deutschmeisterdenkmal am 3. November 2007 statt. In ihren kurzen Ansprachen gingen sowohl der stell- vertretende Bezirksvorsteher als auch der Präsident des =XPHUVWHQ0DOQDFKGHU$XÀ|VXQJGHV-J5:LHQQDKP DMB auf die Erfordernisse und besondere Bedeutung der eine starke Abordnung des neuen Traditionsträgers der 7UDGLWLRQVSÀHJHHLQ1DFKGHQ:RUWHQGHU*HLVWOLFKNHLW Hoch- und Deutschmeister, des JgB Wien 1 „HuDM“, endete die Feierstunde mit der Kranzniederlegung und unter ihrem Kdt, Mjr Michael Blaha, an diesem Toten- dem Deutschmeistermarsch. Es war eine schlichte, aber gedenken teil. Weiters waren bereits schon traditionell die würdige Feier beim Deutschmeisterdenkmal. Deutschmeister 1809 aus Perchtoldsdorf unter dem Kdo von Hptm i.Tr. Ing. Herbert Bauer, das Deutschmeister An dieser Stelle dürfen wir stellvertretend für alle von uns Schützenkorps unter dem Kdo von SchMjr Alfred Mühl- gegangenen Deutschmeister unseren Kameraden Vzlt a.D. hauser sowie die Regimentskapelle IR 4 unter der Stab- Walter Grosser, der im Oktober im 75. Lebensjahr von uns führung von KapM Friedrich Lentner dabei, die für die gegangen ist, erwähnen. stimmige musikalische Begleitung dieser Feierstunde sorgte. Es gilt noch Dank zu sagen an Hptm Andreas Fink und In seiner Begrüßung konnte Mjr Michael Blaha folgende seinen Herren vom MP Baon für Vorbereitung und Unter- Ehrengäste und Mitwirkende willkommen heißen: als Ver- stützung der Feier, an Mjr Michael Blaha für seine ge- treter der Geistlichkeit Herrn MilSenior DDr. Karl Trauner, diegene Moderation und an SchMjr Alfred Mühlhauser als Ver-treter der Politik den BezVorstStv des 1. Wiener für die tadellose Kommandoführung und für die bereits Gemeindebezirkes, MMag. Markus Figl, für den DMB auch zur Tradition gewordene anschließende Einladung in den Präsidenten, Bgdr i.R. Josef Herzog und GenMjr das Schützenheim des Deutschmeister Schützenkorps. i.R. Heinrich Schmidinger, die ehemaligen Kdt Obst i.R. Text: GenMjr i.R. Heinrich Schmidinger Nachruf auf Oberst Günter Gräf zwei Jahrzehnte jüngeren Kameraden anzunehmen, denn ich wusste, dass dieser selbstlos und ohne Eigennutz Am 14. August 2007 ist Oberst Günter Gräf in seinem gegeben wurde. Denn Günter kannte nicht das „ich“ – für Haus am Neusiedlersee im 68. Lebensjahr überraschend ihn gab es nur das „wir“! gestorben. Kein Anzeichen hat den Angehörigen seinen nahenden Tod verkündet. Ich selbst habe am Vorabend Diesem Charakter und dieser Geisteshaltung entsprang mit ihm noch sehr lange und scherzend telefoniert – er auch sein Verhältnis zu seiner Familie. Die überragende sollte am 15. August zu mir nach Breitenstein mit Gattin Stellung, welche die Familie, in seinem Leben einnahm, zu einem gemütlichen Grillabend kommen und auch über wird sichtbar in dem Entschluss, seinen Wohnsitz im Nacht bleiben. Der Gott, der Schlachten lenkt, hat auch Sinne seiner Familie nach Graz zu verlegen und damit über sein Schicksal entschieden. Heimatstadt, Freundes- und Kameradenkreis zugunsten seiner Familie zu verlassen. Wer Günter Gräf kannte, Günter Gräf ging immer mit mir – d.h.: er ging immer mit weiß, dass es für ihn tatsächlich einem Opfer gleichkam, UNS, denn er war Kamerad im besten Sinne des Wortes. aber es entstand aus seinem tiefen Bedürfnis nach Gebor- Er war Kamerad gegenüber seinen Vorgesetzten – und genheit in einer Gemeinschaft. er war es auch für die ihm unterstellten Soldaten. Er war daher beliebt nach beiden Seiten und sein Name war Und nun nehmen wir Abschied. Wir verabschieden uns Synonym für gelebte Kameradschaft. vom verehrten und geliebten Mittelpunkt seiner Familie, YRQ*QWHU*UlI9RPWUDGLWLRQVEHZXVVWHQ2I¿]LHUGHV Aber nicht allein deswegen war er allseits gerne gesehen österreichischen Heeres nehmen wir Abschied mit einem – es waren sein Wesen und sein Charakter, welche die 2I¿]LHUVZRUWDXVGHQ/DJHUQGHUDOWHQ$UPHH±DXVGHP Menschen für ihn einnahmen. Günter hatte Humor – er Lager Radetzkys: „Servitore – Servus“. bewies diesen in unzähligen Situationen, in denen allen anderen das Lachen längst vergangen war – ihm nicht! Servus, Herr Oberst! Und ich verabschiede mich von Das Lächeln wurde sein Markenzeichen und er meisterte meinem Freund und Kameraden Günter Gräf: ICH HATT´ damit so manche prekäre Situation. Er war kein ernster EINEN KAMERADEN – EINEN BESS´REN FIND´ST Mensch, sein Lächeln war dem im Wege, aber er war ein DU NICHT! Servus Günter, Servus. absolut ernst zu nehmender Mann! Ich selbst habe mich in vielen Fällen nicht gescheut, den Ratschlag des um fast Text: Obst i.R. DDr. Karl Gabriel Seite 6 Jänner 2008
DEUTSCHMEISTER JOURNAL Festkonzert „30 Jahre k.u.k. Wiener Regimentskapelle IR 4“ 2007 feierte die k.u.k. Wiener Regimentskapelle IR4 ihr 30-jähriges Bestehen seit der Neugründung durch KapM Anton Janosch. Zu diesem Anlass wurde der befreundete Männergesangsverein1859 Wiesbaden-Kloppenheim samt Anhang nach Wien eingeladen. Da die Regimentskapelle vor zwei Jahren in Wiesbaden war, wo sie sehr herzlich und mit Begeisterung aufgenommen wurde, meldeten sich sehr viele Fans der Regimentskapelle für diese Wienreise. Die Gäste wurden bei ihrem Eintreffen im Hotel am Donnerstag, den 7. Juni, von der k.u.k. Wiener Regiments- kapelle IR4 musikalisch empfangen. Für Freitag war es Bild 11: Der Männergesangsverein beim Festkonzert dem Vorstand der Regimentskapelle gelungen, ein sehr anspruchsvolles Tagesprogramm anbieten zu können. Die Ehrungen nahmen der Präsident des Deutschmeister- Einige Musiker der Regimentskapelle und die deutschen bundes Bgdr i.R. Herzog und GenMjr i.R. Schmidinger Gäste wurden in der Präsidentschaftskanzlei empfangen. vor. Bgdr i.R. Herzog würdigte in seiner Ansprache die Anschließend ging es in den Rathauskeller zum Mittagessen. Verdienste und die gute Zusammenarbeit zwischen der Um 14 Uhr gab es einen Empfang im großen Sitzungssaal 5HJLPHQWVNDSHOOHXQGGHP'0%LQGHU7UDGLWLRQVSÀHJH des Wiener Landtages im Wiener Rathaus. Danach wurden Zuletzt wurde dem Kapellmeister für seine Verdienste das die Gäste von drei Fremdenführerinnen durch die Innen- Ehrenzeichen des Deutschmeisterbundes verliehen. stadt geführt, um einen Überblick über unsere Sehens- würdigkeiten zu bekommen. Am Schwedenplatz warteten Auch der Wiener Blasmusikverband, vertreten durch seinen die Busse und brachten alle nach Neustift am Walde, wo Landesjugendreferenten Herbert Klinger, würdigte die der Tag mit einem gemütlichen Heurigenabend beim gute Zusammenarbeit der Kapelle mit dem Landesverband Heurigen Wolf ausklang. Für den musikalischen Teil sorgten und verlieh einigen Musikern der Kapelle Auszeichnungen der Männergesangsverein Wiesbaden-Kloppenheim sowie des Wiener Blasmusikverbandes. Unter ihnen ebenfalls ein Bläserquartett der Regimentskapelle. der Kapellmeister, der sich auch im Vorstand des Landes- verbandes engagiert. Der Samstag Vormittag diente der Besichtigung der Wiener Staatsoper und der historischen Säle des Musikvereines. Nach zahlreichen Musikstücken dirigierte KapM Hans Anschließend gab es die Möglichkeit die Innenstadt selber Schlaud auf Grund des tosenden Applauses noch ein Stück, zu erkunden. Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel, welches bei einem Konzert der Wiener Regimentskapelle IR4 ging es für die Chorsänger zum HdB-Liesing, dem nicht fehlen darf: der „Deutschmeister Regimentsmarsch“ Veranstaltungsort des Gemeinschaftskonzertes. von Wilhelm August Jurek, der Hausmarsch der Traditions- kapelle. Auch der Chor stimmte mit Begeisterung ein. Zum Nach dem Einmarsch einer Abordnung der DM-Schützen Abschluss übernahm noch einmal der KapM Friedrich und der Hoch- und Deutschmeister 1809 Füsilier- und Lentner den Taktstock und beschloss das Festkonzert mit Grenadiertraditionscompagnie aus Perchtoldsdorf mit ihren dem „Radetzkymarsch“ von Johann Strauss Vater. Fahnentrupps, begrüßte Obmann Josef Maitz die Ehrengäste, Sponsoren und Musikkollegen aus Wien und Umgebung. Am Sonntag wurde den Gästen noch die Möglichkeit einer Führung im Schloss Schönbrunn geboten. Danach ging Von der Politik waren der Hausherr, Bezirksvorsteher es zum Mittagessen über die Höhenstraße zum Schloss Manfred Wurm, mit einer Abordnung seiner Bezirksräte Cobenzl. Anschließend, gestärkt von der hervorragenden sowie sein Amtskollege aus dem „Deutschmeisterbezirk“ Wiener Küche, ging die Fahrt nach Simmering zum Hietzing, DI Heinz Gerstbach, anwesend. Weiters waren Zentralfriedhof, um die Ehren- und Musikergräber zu etliche Vertreter der befreundeten Mitgliedsvereine des besichtigen. Damit endete der viertägige Besuch der Deutschmeisterbundes vertreten. Allen voran der Präsident Freunde des Männergesangsvereines 1859 bei der k.u.k. des Deutschmeisterbundes Bgdr. i.R. Herzog mit Gattin Wiener Regimentskapelle IR 4 musikalisch und herzlich. sowie sein Stellvertreter GenMjr i.R. Schmidinger mit Es wurde auch wieder eine Einladung nach Wiesbaden für Gattin. Auch aus dem fernen Bad Mergentheim waren 2009 ausgesprochen, worauf sich die Musiker der Regi- Deutschmeisterkameraden in Uniform angereist. mentskapelle schon jetzt freuen. Nach 3 Musikstücken wurden fünf verdiente Musiker mit Text: KapM Friedrich Lentner dem Verdienstzeichen des Deutschmeisterbundes geehrt. Foto: k.u.k. Wiener Regimentskapelle IR 4 Jänner 2008 Seite 7
DEUTSCHMEISTER JOURNAL 130 Jahre Kameradschaftstradition Nach der im Sportstadion unter strahlend blauem Himmel zelebrierten feierlichen Feldmesse und der anschließenden Mit einer in militärischer Präzision vorbereiteten Fest- 'H¿OLHUXQJGHU9HUElQGHYRUGHQ(KUHQJlVWHQXQGGHU ver-anstaltung beging der über 370 Kameraden zählende Landesfahne des NÖ Kameradschaftsbundes folgte im ÖKB-Stadtverband Hollabrunn als Nachfolgerverband des Stadtsaal der Festakt, bei dem Landeshauptmann Pröll die ehemaligen k.u.k. Militär-Veteranen-Vereines Ober-Holla- immer wieder akklamierte Festansprache hielt: „Der Blick brunn am 2. September 2007 im Rahmen eines Haupt- zurück auf die 130jährige Geschichte des Verbandes gibt bezirkstreffens sein 130jähriges Bestandsjubiläum und Kraft für die Gestaltung der Gegenwart und dafür, die Zu- zugleich den 20. Jahrestag seiner Wiedergründung. kunft auf die richtige Schiene zu stellen“, so LH Pröll. Der Kameradschaftsbund präge Werte, die über Generationen Eine Vielzahl von Ehrengästen, an der Spitze der Landes- hinweg die Gesellschaft getragen haben und weil gerade in hauptmann von NÖ Dr. Erwin Pröll und – in Vertretung der heutigen Zeit Friede und Freiheit keine Selbstverständ- des leider erkrankten Militärbischofs Mag. Christian OLFKNHLWVHLHQGUIWHQLQgVWHUUHLFKGLH:HKUSÀLFKWXQG Werner – der Militärgeneralvikar Dr. Franz Fahrner, ferner die Funktion des Bundesheeres nicht untergraben werden. der Evangelische Landesseelsorger des NÖKB Militär- Die Wehrbereitschaft bedeute einen wesentlichen Beitrag senior DDr. Karl Reinhart Trauner, sowie 32 Kamerad- zum dauerhaften Frieden, betonte der Landeshauptmann. schafts- und Traditionsverbände mit ihren Fahnen zeich- neten die Festlichkeit, musikalisch gestaltet von der Im Rahmen des Festaktes wurden Landeshauptmann Pröll Stadtmusikkapelle Hollabrunn, durch ihr Kommen aus. und den Ehrengästen – so auch DMB Präsident Bgdr i.R. Josef Herzog – das eigens aus Anlass des Jubiläums geschaffene und vom Landesverband des NÖ Kamerad- VFKDIWVEXQGHVRI¿]LHOOJHQHKPLJWHÄ'DQNXQG(ULQQHUXQJV kreuz 2007“ des Stadtverbandes verliehen, das neben dem Symbol für die Wehrbereitschaft – einem von einem Schwert unterlegten rot-weiß-roten Bindenschild – auch den Wahlspruch des Stadtverbandes „PAX – LIBERIAS – AUSTRIA“ (Friede – Freiheit – Österreich) zeigt. Bild 12: Die Kameradschafts- und Traditionsverbände mit ihren Fahnen Aus dem Kreis prominenter Persönlichkeiten konnte Stadtobmann RegRat Olt a.D. Franz Satzinger, weiters die Volksanwältin und Abgeordnete zum Nationalrat a.D. Rosemarie Bauer, die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Heribert Donnerbauer und Dr. Johannes Bauer, Bezirks- hauptmann Hofrat Mag. Stefan Grusch, den persönlichen Vertreter des Militärkommandanten von Niederöster- Bild 13: LH Dr. Erwin Pröll mit Bgdr i.R. Josef Herzog reich Oberst Thomas Ogris, den Bürgermeister der Stadt Hollabrunn Hofrat Mag. Helmut Wunderl mit Stadt- und Am Vortag des Jubiläums wurde vom Vorstand beim Gemeinderäten, den Präsidenten des NÖ Kameradschafts- Kriegerdenkmal am Städtischen Friedhof an die Toten bundes Brigadier i.R. Franz Teszar mit Vizepräsident Mag. der Weltkriege, an die im Friedensdienst gefallenen und Wolfgang Heuer, Landessoldatenreferent Vizeleutnant im Katastropheneinsatz tödlich verunglückten Soldaten Johann Heher und Landesinternetreferent OSR Eduard des Bundesheeres, an die im Dienst an den Mitmenschen Bock, den Präsidenten des Deutschmeisterbundes Bgdr ums Leben gekommenen Angehörigen der Exekutive, der i.R. Josef Herzog, den Kastellan der Ulrichsberggemein- Feuerwehren, des Roten Kreuzes und sonstigen Rettungs- schaft Kärnten Richard Lechner u.v.a. begrüßen. organisationen sowie an die 109 Kameraden des Stadt- verbandes, die seit der Reaktivierung (1987) bereits zur Mit besonderer Freude wurden die uniformierten deutschen „Ewigen Großen Armee“ abberufen wurden, mit einer Abordnungen des Partnerschaftsverbandes „Hoch- und Kranzniederlegung zu dem von Trompeter Richard Spitzer Deutschmeister“ Mannheim, der Krieger- und Soldaten- geblasenen „Letzten Zapfenstreich“ gedacht. NDPHUDGVFKDIWÄ6FKDUQKRUVW³XQGGHV2I¿]LHUYHUHLQHV der Deutschen Armeekorps 1914 willkommen geheißen. Text und Fotos: Reg.Rat Olt aD Franz Satzinger Seite 8 Jänner 2008
DEUTSCHMEISTER JOURNAL Unsere Vereine berichten: Er war engagiert bei der Unterstützung der Helfer bei den großen Flutkatastrophen im eigenen Land und baute FK HuDM Präsident Wiegand erhält Kontakte auf zu DRK, dem ÖRK, den Maltesern und auch Silbernes Verdienstzeichen der Johannitern, der ÖASG usw. Er sammelte Spenden für Republik Österreich die Fluthilfe, für Erdbebengebiete und für österreichische Freunde bei UN Kontingenten und deren Einsätzen. Über Anlässlich eines Empfanges des Landeshauptmannes von die Jahre kam so ein Sammlungsstand in Waren und Hilfs- Niederösterreich Dr. Erwin Pröll erhielt der Präsident gütern von ca. EUR 50.000,- zusammen. Dazu kamen unseres Vereines, Martin H. Wiegand aus Mannheim, am weitere Bar- und Überweisungsspenden einzelner Mit- 11. Dezember 2007 das Silberne Verdienstzeichen der glieder des FK HuDM an die jeweiligen Hilfsorganisationen Republik Österreich im Landtagssaal von Niederösterreich von nochmals über EUR 10.000,-. überreicht. Seit 1991 gehört er dem Kyffhäuserbund, seit 1996 dem Bayerischen Soldatenbund und der Österreichischen Bundes- vereinigung Kameradschaft Feldmarschall Radetzky an. (USÀHJWVHLWEHVWH.RQWDNWHQDFK1LHGHU|VWHUUHLFK und Wien und gilt als Brückenbauer und Begründer einer grenzübergreifenden, freiwilligen und verwendungs- unabhängigen Reservistenarbeit zwischen Deutschland und Österreich sowie auch Kanada und Frankreich. In 'HXWVFKODQGXQG)UDQNUHLFKSÀHJWHHU.ULHJHUGHQNPlOHU und ist Garant für die Verständigung unter Nachbarn. 6HLWLVWHULQGHUXQLIRUPLHUWHQ7UDGLWLRQVSÀHJHLQ Deutschland und Österreich aktiv. Er ist seit 1999 Vor- VLW]HQGHUGHV2I¿]LHU9HUHLQVGHV'HXWVFKHQ$UPHHNRUSV Bild 14: LH Dr. Erwin Pröll übergibt das Silberne Verdienstzeichen an FK H9PLW6LW]LQ*HUPHUVKHLP+LHUSÀHJWHHUVHLW HuDM Präsident Wiegand 2000 verstärkt die Kontakte nach Österreich und Frank- reich. 2007 fand diese Arbeit im Partnerschaftsvertrag mit Bundespräsident Dr. Heinz Fischer hatte ihm dies, auf der Stadt Germersheim und dem III. Luftwaffenausbi.dungs- Vorschlag der leider bereits verstorbenen Innenministerin regiment und Ausbildungszentrum Grundlagenausbildung Lise Prokop, bereits zum 01. August 2007 verliehen bzw. der Luftwaffe in Germersheim seinen Höhepunkt. Er die Urkunde unterfertigt. Der Festakt fand um die Mittags- SÀHJWEHU-DKUH.RQWDNWH]X*UXSSHQGHU7UDGLWLRQV zeit im Landtagssaal des Niederösterreichischen Land- SÀHJHLQJDQ]'HXWVFKODQGXQGgVWHUUHLFK tages statt. Wiegand wurde für seine Arbeit im humanitären %HUHLFKGHU.DPHUDGVFKDIWVXQG7UDGLWLRQVSÀHJHLQEHU Sein überdurchschnittliches, rein ehrenamtliches 23 Jahren, geehrt. Engagement wurde mit dieser hohen Auszeichnung ge- würdigt. Zu dem Festakt geleitet wurde unser Präsident Seit 1984, bereits während seiner Schulzeit, engagierte durch den FK HuDM Vorstandsbeauftragten für Österreich er sich als Ersthelfer, Sanitäter und ehrenamtlicher Teil- RegRat Olt. a.D. Franz Satzinger und den VBA für NÖ nehmer/Helfer an humanitären Hilfstransporten. Seit 1990 AmtsDir Richard Langhammer aus Hollabrunn, den beteiligte er sich in jedem Jahr mindestens einmal an Präsidenten des Deutschmeisterbundes, unser Ehrenmit- Sammlungen oder auch an Fahrten (Hilfstransporten) des glied Brigadier i.R. Josef Herzog, dessen designierten Freundeskreis Hoch- und Deutschmeister Mannheim/ Nachfolger Generalmajor i.R. Heinrich Schmidinger, den Baden (www.Deutschmeister.de.vu), dem er (seit 1990) Präsidenten der Union der Europäischen Wehrhistorschen als Präsident vorsteht, zusammen mit verschiedenen Gruppen Generalmajor i.Tr. Helmut Eberl und den Bundes- österreichischen und deutschen Hilfs- und Rettungsdiensten kommandanten des Corps Saint Lazare Ostarrichi Senator oder anderen bekannten Gemeinschaften und sammelte h.c. Wolfgang Steinhardt. medizinisches Kleingerät, Verbandsmaterialien, Decken, Zelte, Kleidung, Schuhwerk, Brillen, Kinderspielzeug, Sichtlich gerührt dankte Wiegand dem Landeshauptmann 0HGLNDPHQWH.RQVHUYHQXQGDOOHKDOWEDUHQ9HUSÀHJXQJHQ für die hohe Ehrung und betonte, dass er diese Ehrung für z.B. Armenien, Polen, Rumänien, Ungarn, Albanien, auch stellvertretend für die vielen Mitarbeiter des FK Rußland, Jugoslawien, Kroatien, Serbien, den Kosovo und HuDM als auch der Österreichischen Vereine entgegen auch für die Erdbebenopfer in der Türkei oder Georgien nimmt, ohne die die Arbeit, für die er nun geehrt würde, und Afghanistan. nicht möglich gewesen wäre. Text und Foto: FK HuDM Mannheim Jänner 2008 Seite 9
DEUTSCHMEISTER JOURNAL Der Kreisverband Würzburg/Main-Spessart gefangenen in der ehem. Sowjetunion, zum ÖKB Stadt- im Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. verband Hollabrunn und zum Freundeskreis Hoch- und Deutschmeister Mannheim/Baden. Über letztgenannten Der Bayerische Soldatenbund 1874 e.V. ist der Rechts- Verband kamen die ersten Kontakte zum Deutschmeister- nachfolger des im Jahre 1874 von König Ludwig II. bund in Wien zustande. Beim 1. Würzburger Traditions- gegründeten Bayerischen Kriegerbundes. Er gliedert sich verbändetreffen 2005 nahmen erstmals Vertreter des in einen Landesverband mit Sitz in München mit unter- Deutschmeisterbundes teil. gliederten Bezirks- und Kreisverbänden. Im Rahmen der St. Georgstage 2007 in Bad Mergentheim Der Kreisverband Würzburg/Main-Spessart ist eine Unter- wurden der Präsident des Deutschmeisterbundes Brigadier gliederung des Bezirksverbandes Unterfranken und betreut i.R. Josef Herzog mit dem Großen Verdienstkreuz, eine 30 Ortskameradschaften mit zusammen etwa 1600 Mit- der höchsten Auszeichnungen des BSB 1874, General- gliedern in den Landkreisen Würzburg und Main-Spessart. major i.R. Heinrich Schmidinger mit dem Großen Verdienst- Er ist ein Zusammenschluss der ehemaligen Kreisverbände kreuz am Band und Eva Schmidinger mit dem Frauen- Mainschleife (ehem. Bayerische Kameradenvereinigung verdienstorden des BSB 1874 ausgezeichnet. BKV) und der Kreise Würzburg/Land und Würzburg/Nord (beide ehemals Deutscher Kameradschaftsbund in Bayern DSKBiB). 'LH2UWVYHUHLQHEH¿QGHQVLFKDXVVFKOLHOLFKLQ/DQG JHPHLQGHQ=ZHFNGLHVHU.DPHUDGVFKDIWHQLVWGLH3ÀHJH der Kameradschaft ehemaliger Soldaten des II. Weltkrieges und der Deutschen Bundeswehr, die Unterstützung von hilfsbedürftigen Kameraden und deren Hinterbliebenen, GLH3ÀHJHGHU.ULHJVJUlEHUXQGGLH3ÀHJHGHU.DPHUDG schaft mit in- und ausländischen Soldatenverbänden. .DPHUDGVFKDIWHQGHV.UHLVYHUEDQGHV:h063SÀHJHQ unter anderem intensive Kontakte zum Österreichischen Kameradschaftsbund in Kärnten und Niederösterreich, sowie zu deutschsprachigen Gemeinden in Ungarn. Andere Bild 15: Ehrung von Vorstandsmitgliedern des Deutschmeisterbundes Kameradschaften führen Hilfstransporte nach Rumänien und Ungarn durch oder beteiligen sich bei ähnlichen Für die Zukunft möchte die Vorstandschaft des Kreis- Einsätzen der Deutschen Bundeswehr im ehemaligen verbandes Würzburg/Main-Spessart im BSB 1874 eine Jugoslawien. Viele Kameraden beteiligen sich aktiv an der engere Verbindung zum Deutschmeisterbund aufbauen. Reservistenarbeit der Deutschen Bundeswehr, wie Schieß- veranstaltungen, Reserveübungen oder Auslandseinsätzen. In Treue fest – Mit Gott für Frieden und Freiheit! 'HU.UHLVYHUEDQGVHOEVWSÀHJWHQJH.RQWDNWH]XPXQJDUL Text und Foto: Kreisverband Würzburg/Main-Spessart schen Vitéz-Orden, zum Verband der ungarischen Kriegs- Seit fast 30 Jahren ist die Hiessberger GesmbH führend in Planung, Projektierung und Montage von hochmodernen Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Sanitäranlagen für Wohnhausanlagen, Einkaufszentren, Bürogebäude und Industriebauten. Es werden praxisbezogene und technisch ausgereifte Lösungen für die Kunden entwickelt. Hiessberger GesmbH 1120 Wien, Breitenfurter Straße 13 Tel. 01 815 07 71-0, Fax 01 815 07 71-33 RI¿FH#KLHVVEHUJHUDWZZZKLHVVEHUJHUDW Seite 10 Jänner 2008
DEUTSCHMEISTER JOURNAL Unsere Vereine berichten: Deutschorden-Compagnie in Savoyen Auf Einladung der Gruppe „La Brigade de Savoie“ und der Stadt Annecy am gleichnamigen See im südfranzö- sischen Savoyen weilte eine Delegation der Historischen Deutschorden-Compagnie in Annecy. Die Verbindung kam über die Union Wehrhistorischer Gruppen zustande und maßgeblich beteiligt war Captain Jean-Claude Garin, der mit einem Kameraden im April zum St. Georgstag hier in Bad Mergentheim weilte und beide sehr begeistert von unserem Traditionsfest waren. Gespannt waren wir schon, wie dies ablaufen würde, deutete Bild 17: Die Historische Deutschorden-Compagnie mit ihren Gastgebern doch der Name des Festes „Retour des Alpages“ auf einen Almabtrieb hin. Unsere Erwartungen wurden weit Michael Hopf und seine Spielleute war dieser recht lange übertroffen. In der Stadt Annecy, die im Kern ca. 54.000 Festzug bestimmt sehr anstrengend, doch der große und Einwohner hat, wurden 130.000 Gäste erwartet. Die spontane Beifall war sicher eine angenehme Entschädigung. gesamte Innenstadt war ein großer Markt mit heimischen Produkten und geschichtlichen Darstellungen aus dem Der Abschluss des Festzuges war am Place Georges Herzogtum Savoyen. An vielen Plätzen und auf Podien der Volland. Dort zeigten die teilnehmenden Gruppen noch- historischen Altstadt wurden Darbietungen verschiedens- mals eine Probe ihres Könnens und wurden anschließend ter Art gezeigt. Beim Rundgang am Vormittag waren wir mit einer Erfrischung belohnt. Der Bürgermeister von begeistert von allem was da zu sehen und zu hören war. Annecy, Monsieur Bernard Bosson lobte sehr unseren Deutschmeister-Spielmannszug und lud uns bereits münd- Es nahmen am Festzug Gruppen aus Frankreich, Italien, der lich zur Teilnahme im kommenden Jahr ein. Der Dank an Schweiz und Deutschland teil. Am Samstag Nachmittag Jean-Claude Garin und seinen Kameraden und der Stadt zog ein großer Corso durch die Innenstadt. Angeführt Annecy wurde von Stadthauptmann Karl Zeller mit wurde dieser von „Les Percussions Haute Savoie“ und der unserem Wahlspruch „Vivat hoch“ überbracht. historischen Gruppe „La Brigade de Savoie“. Es folgte die Abordnung der Historischen Deutschorden-Compagnie Das französische Fernsehen hat dieses Fest übertragen mit dem Deutschmeister-Spielmannszug. und bereits am Vorabend kam eine Vorschau für diesen wichtigen Tag der Hauptstadt von Hochsavoyen. Die Grenze zu Italien ist hier nicht sehr weit und das angren- zende Land ist Piemont mit unserer Partnerstadt Borgomanero. Gemeinsam waren wir überzeugt, dass die Verbindung zu unseren Freunden der „Gruppo Storico Borgomanerese“ hier mit einbezogen werden kann. Derartige Feste dienen auch der freundschaftlichen Begegnung von Menschen unterschiedlicher Sprache. Europa kann nur zusammenwachsen, wenn wir aktiv daran mitarbeiten. Es war sehr erfreulich, wie spontan unsere jungen Spielleute von Anwohnern der Gebirgs- jägerkaserne – wo wir sehr gut untergebracht waren – am Vorabend während der letzten Probe in ihre Straße ein- geladen wurden. Dort zeigte sich eine überwältigende Bild 16: Der Deutschmeister-Spielmannszug beim Aufmarsch Gastfreundschaft bis spät in die Nacht. Eine riesige und begeisterte Menschenmenge säumte die Die lange An- und Rückreise wurde sehr gerne hinge- Zugstraßen und wir kamen uns zum Teil vor, wie bei einer nommen, führte sie doch durch reizvolle Gegenden und Zielankunft der Tour de France. Immer wieder wurde der hinterließ bleibende Eindrücke. Annecy war eine Reise Zug unterbrochen, weil eine Gruppe eine Vorführung – wert und wir werden diese schöne Beziehung gerne weiter ZLH]%HLQHN|S¿JH$OSKRUQ%OlVHUJUXSSH±GDUERW SÀHJHQ±VHLHVLQ6DYR\HQRGHULQ%DG0HUJHQWKHLP Unser Spielmannszug wurde dank des hervorragenden Spiels mit großem Beifall überschüttet. Für Stabführer Text und Fotos: Stadthauptmann Karl Zeller, HDOC Jänner 2008 Seite 11
DEUTSCHMEISTER JOURNAL Hietzing – ein Bezirksjuwel im Grünen Die wenigen fabriksmäßigen Produktionsstätten waren in Unter und Ober St.Veit, die Betriebe wurden jedoch Am 1.1.1892 wurde der 13. Bezirk Hietzing neu gebildet inzwischen eingestellt oder abgesiedelt. Dem Bedarf und umfasste die ehemaligen Gemeinden Hietzing, Lainz, entsprechend wurden in Wien im zu Ende gehenden 19. Speising, Ober und Unter St.Veit, Hacking, Breitensee, Jahrhundert zahllose Zinshäuser errichtet. Nicht so in Penzing, Baumgarten, Hütteldorf, die Katastralgemeinde +LHW]LQJKLHU¿QGHQVLFKQXUHLQLJHZHQLJH+lXVHUGLHVHV Schönbrunn sowie Teile der Ortsgemeinde Mauer und Typs, sodass sich die soziale Struktur des Bezirks kaum die Katastralgemeinde Auhof. 1938 wurden die nördlich veränderte. GHV:LHQÀXVVHVJHOHJHQHQ7HLOH]XPQHXHQ%H]LUN Penzing. Der bisherige 14. Bezirk Rudolfsheim wurde mit Fünfhaus vereinigt. Bild 19: Die Kennedybrücke 1963 Bild 18: Amtshaus Hietzing Veränderung hingegen brachte die Errichtung des Lainzer Versorgungshauses (heute Geriatriezentrum am Wiener- Der Ursprung der „Hietzinger“ Ortschaften ist durchwegs wald), des Kaiser-Jubiläums-Spitals (heute Krankenhaus vor dem Jahre 1000 anzusetzen, einzelne Bereiche waren Hietzing), des Neurologischen Krankenhauses Rosenhügel, schon seit der Altsteinzeit kontinuierlich Siedlungsgebiete. des Waisenhauses in Speising (heute Orthopädisches Römer und Slawen haben ihre Spuren – Funde, Namen – Spital), des Rosental-Sanatoriums (heute St.Josef-Kranken- hinterlassen. Die älteste urkundliche Nennung ist die 1015 haus in Hacking) sowie weiterer kleiner Sanatorien. ausgestellte Schenkungsurkunde über die Siedlung „Gotinesfeld“, aus der später St.Veit entstand. Der Nach- ZHLVDQGHUHU$QVLHGOXQJHQ¿QGHWVLFKLQ]DKOUHLFKHQ Urkunden des 12. Jahrhunderts. Im Mittelalter war Wein- bau der Haupterwerb neben der Landwirtschaft. Die Verwendung der Katterburg als kaiserlicher Witwen- sitz und später die Errichtung des kaiserlichen Lust- schlosses Schönbrunn hatten starke Auswirkungen auf die Entwicklung der umliegenden Dörfer. Deren Bewohner passten ihre Produkte an die Bedürfnisse der Hofhaltung und der immer zahlreicher werdenden „Sommerfrischler“ an, dies waren Milch, Obst und Gemüse sowie persönliche Dienstleistungen. Bild 20: Der Blick vom Himmel über Hietzing ,P*HJHQVDW]]XDQGHUHQ*HELHWHQDP:LHQÀXVVHQW standen ab 1800 nur wenige Produktionsstätten, hingegen Hietzing wurde schon frühzeitig von öffentlichen Ver- wurden herrschaftliche Landsitze von beachtlicher Größe, kehrslinien erschlossen, die sogenannte „Schönbrunner z.B. der der Bankiersfamilie Pereira-Arnstein, aus dem Linie“ der Dampftramway soll als Beispiel gelten. Die vor später das Vergnüngungsetablissement „Neue Welt“ ent- 1924 errichtete „Ostmark-Siedlung“ (am Stranzenberg), stand, das Anwesen des Hortologen Carl von Huegel oder die zahlreichen Häuser des Jugendstils, die „Beamten- die Villa des Baron Malfatti errichtet. Diese Landsitze Cottage“ in der Hagenau (1913), die Siedlung „Locker- haben ihre ursprüngliche Bedeutung verloren, ihre Auf- wiese“ (1928-1932), die Werkbundsiedlung (1932) und lösung war aber für das heutige Hietzing insofern wichtig, die Bauten von Architekt Rainer (1958), um nur einige als ausschließlich im Grünen gelegene Wohnhäuser, Ein- Beispiele zu nennen, sind Zeugnis jeweils neuer Formen oder Mehrfamilienvillen, entstanden. und in unseren Tagen Ziel zahlreicher Wienbesucher. Seite 12 Jänner 2008
DEUTSCHMEISTER JOURNAL - Der Lainzer Tiergarten ist einer der größten europäischen QDWXUEHODVVHQHQ7LHUSDUNV$XVÀXJVJDVWKlXVHUGDV Informationszentrum und vor allem die Hermesvilla sind lohnenswerte Wanderziele (Fahr- und Radfahrverbot). - Die vielen Biedermeierhäuser in Althietzing und die zahllosen architektonisch bemerkenswerten Villen vom Historismus über Jugendstil bis zum Werkbund sollen nur erwähnt werden. - Der alte Ortskern von Ober St.Veit ist für Liebhaber der engen, romantischen Weinhauergassen ein beliebtes Ziel. Gerade dort hat die Gastronomie ein beachtliches Angebot. Bild 21: Der Hackinger Schlossteich - Das ORF-Zentrum am Küniglberg ist der größte Die Jahre nach dem I. Weltkrieg brachten die Besiedlung „Betrieb“ in Hietzing. Ein Blick hinter die Kulissen ist der Friedensstadt und eines Teiles des Lainzer Tiergartens im Rahmen von Gästeführungen immer erlaubt. zwischen Hermesstraße, Speisinger Straße und Wittgen- steinstraße, der Zweite Weltkrieg das Entstehen von - Nicht weniger als vier große Spitäler machen Hietzing zu Schrebergärten auf bisher landwirtschaftlich genutztem einem Zentrum der medizinischen Versorgung: Kranken- Gebiet. In den letzten Jahren wurde für viele dieser haus Hietzing, St. Josef-Krankenhaus, Orthopädisches Anlagen die ganzjährige Nutzung für Wohnzwecke Spital und Neurologisches Krankenhaus. ermöglicht. - Drei große Seniorenwohnhäuser sowie drei geistliche Nach 1945 war eine rege Wohnbautätigkeit der Stadt Altersheime und das Geriatriezentrum am Wienerwald Wien, von Siedlungsgenossenschaften und Vereinigungen sorgen für Lebensqualität bis ins hohe Alter. zur Schaffung von Eigentumswohnungen zu verzeichnen. 1955 wurde dem 13. Bezirk das Gebiet des Lainzer Tier- - Mit 26 Schulen ist Hietzing der Bezirk mit dem höchsten gartens zugeschlagen. In den letzten Jahrzehnten entstanden Bildungsstandard. das ORF-Zentrum am Küniglberg und zahlreiche Verwal- tungsgebäude im Wiental. Bild 23: Die Hietzinger Kirche am Hietzinger Platz Bild 22: Die Klimt Villa Hietzing ist mit PKW und Bus direkt von der Westauto- bahn erreichbar. Touristen-Parkplätze bei Schönbrunn Sehenswertes WHLOZHLVHNRVWHQSÀLFKWLJ VWHKHQ]XU9HUIJXQJ,QQHU städtisch ist Hietzing mit der Schnellbahn (S15), einer - An der Spitze aller österreichischen Sehenswürdigkeiten U-Bahn (U4), vier Straßenbahnlinien (10, 58, 60, 62) und ist das Weltkulturerbe Schönbrunn zu nennen. Dazu gehört elf Buslinien (8A, 10A, 47A, 53B, 54B, 56B, 58B, 60B, das Schloss, der Schlosspark mit den einzelnen Kultur- 156B und Schnellbus 260) erreichbar bzw. erschlossen. denkmälern, das Palmenhaus, der Tiergarten, die Gloriette und viele kleinere Attraktionen. 8 Millionen Besucher sind Text und Fotos: Bezirksamt Hietzing jährlich zu verzeichnen. Jänner 2008 Seite 13
DEUTSCHMEISTER JOURNAL 115 Jahre Österreich – Korea Obwohl die Beziehungen zwischen Österreich (damals Österreich-Ungarn) und Korea bereits vor 115 Jahren (am -XQL RI¿]LHOOEHJUQGHWZXUGHQZDUGDVÄ/DQG der Morgenstille“ in Österreich bis vor kurzem kaum bekannt. Am 29. Juni 1900 übereichte der auch für die Vertretung in Österreich zuständige Gesandte Tchine Pomm Yi sein Beglaubigungsdekret Kaiser Franz Joseph I. Am 9. März 1901 besuchte der Diplomat nochmals den Kaiser. Am 19. November 1901 machte sein Nachfolger Min Chul Hun (Min Ch´ol-hun) seinen Antrittsbesuch in der Wiener Hofburg. Der koreanische Kaiser sandte eine Rüstung, man sammelte Informationen, tauschte Gesetze Bild 24: v.l.n.r. BM a.D. Präsident der Österreichisch-Koreanischen Gesellschaft und Gratulationen aus, aber durch die japanische Annexion Prof. Dr. H. Neisser, SE Ban Ki-Moon, Bgdr i.R. J. Herzog Koreas (22. Oktober 1910) und dem Korea-Krieg (25. Mai 1950 - 27. Juli 1953) kam es zu keinen unmittel- nach dem Tod ihres Vaters ihren Erbteil ausbezahlen baren Kontakten mehr. lassen. Beim Völkerbund in Genf wurde sie 1932 als „Belle de la Societé des Nations“ Dolmetscherin einiger Nunmehr tauchen koreanische Buchstaben vermehrt im Koreaner, die ihre 1910 zur japanischen Kolonie ver- Straßenbild der Bundeshauptstadt Wien bei Taekwondo- sklavte Heimat in die Unabhängigkeit führen wollten. Kampfsportschulen oder Koreanischen Restaurants und Ginseng-Geschäften auf. Es gibt mehrere koreanische Am 8. Oktober 1934 ließen sich Dr. Syngman Rhee und evangelische Kirchen, eine Samstagschule und Reise- die 25 Jahre jüngere Dr. Franziska Donner ins New Yorker büros. In Wien ausgebildete koreanische MusikerInnen Trauungsregister eintragen. Franziska unterstützte ihren und SängerInnen machen internationale Karrieren. Gemahl in den USA bei seiner Agitation für die Befreiung Koreas. Als ihn die südkoreanische Nationalversammlung Der in Wien akkreditierte koreanische Botschafter Ban Ki nach der Niederlage Japans 1945 am 19. Juli 1948 zum Moon wurde Außenminister der Republik Korea und ist Präsidenten der Republik Korea gewählt hatte, betrat seit 1. Jänner 2007 Secretary General der United Nations. Franziska Rhee-Donner erstmals die koreanische Halb- Im April 2007 besuchte Bundespräsident Dr. Fischer insel. Sie wurde seine engste Beraterin und machte sich mit drei Ministern und einer ungewöhnlich großen Wirt- um eine Hilfsaktion gegen Hunger verdient. schaftsdelegation Südkorea. Dank Brigadier i.R. Josef Herzog fühlen sich in Wien akkreditierte Koreanische Nachdem Dr. Rhee nach drei Regierungsperioden am Botschafter auch mit dem Deutschmeisterbund verbunden. 27. April 1960 zum Rücktritt gezwungen wurde, begleitet sie ihn ins Exil nach Hawaii, wo er im Alter von 90 Jahren Österreich ist in Korea nicht nur als Land der Musik starb. Seine Witwe konnte ihm den letzten Willen erfüllen, bestens bekannt, sondern vor allem als Heimat der Gattin in Korea bestattet zu werden und kehrte auch selbst 1970 des ersten südkoreanischen Staatspräsidenten Dr. Syngman dorthin zurück, wo sie ein Staatsbegräbnis bekam. Rhee (26. April 1875 Nordkorea - 19. Juli 1965 Honolulu), Madame Franziska, eine von drei Töchtern des Sodawas- Am 22. Mai 1963 wurden die diplomatischen Beziehungen serfabrikanten Josef Donner aus Inzersdorf (damals noch der nunmehrigen Republiken Österreich und Korea bei Wien) und einer italienischen Opernsängerin. Franzis- (wieder) aufgenommen, im Dezember 1974 auch mit der ka (1900 Wien-Inzersdorf - 19. März 1992 Seoul) hatte Volksrepublik Korea. Intensiviert haben sich die Bezie- nach der Klosterschule Fremdsprachen studiert und sich hungen in den letzten zehn Jahren. Deutschmeisterbund Termine 2008 28. Jänner 2008 Neujahrsempfang 2008 im Heeresgeschichtlichen Museum 02. Februar 2008 Stalingradmesse in der Votivkirche 25.-27. April 2008 St. Georgstage in Bad Mergentheim 08. November 2008 Totengedenken beim Deutschmeister Denkmal Seite 14 Jänner 2008
DEUTSCHMEISTER JOURNAL 1972 wurde die Österreichisch-Koreanische Gesellschaft ministerin Dr. Ursula Plassnik. Es folgten Gespräche mit gegründet, die sich verstärkt um informative Wirtschafts- Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer und Bundes- abende, musikalische Veranstaltungen und zusammen mit präsident Dr. Heinz Fischer sowie mit dem Leiter der Brigadier Herzog um sportliche Vorführungen bemüht. Atomenergie-Behörde. Der weltberühmte Multimediakünstler Prof. Nam June Am Sonntag, 1. April 2007, traf Bundespräsident Dr. Paik (20. Juli 1932 Seoul - 29. Jänner 2006 Miami) wurde Heinz Fischer mit Gattin Margit, Bildungsministerin Dr. von der Stadt Wien mit der Gestaltung der am 3. Septem- Claudia Schmied, Landwirtschafts- und Umweltminister ber 1994 eröffneten U-Bahnstation Schweglerstraße Dr. Josef Pröll, Wissenschaftsminister Dr. Johannes Hahn, beauftragt. Wirtschaftskammerpräsident Dr. Christoph Leitl und zahlreichen Firmenvertretern zu einem viertägigen Staats- Im Herbst 1999 fand das erste österreichisch-koreanische besuch in Seoul ein. Konzert statt, 2001 wurde der „Verein zur Unterstützung der österreichisch-koreanischen Philharmonie“ gegründet. Der österreichische Botschafter in Seoul, Wilhelm Donko, Von den zunehmenden Ausstellungen zeitgenössischer erinnerte daran, dass Südkorea mit einem Handelsvolumen Kunst seien nur die der international bekannten Künst- von 1,4 Milliarden Euro nach den USA, China und Japan lerinnen Lee Bul (2001) und Kim Sooja (2002) genannt. „die Nummer vier der Exportmärkte Österreichs“ ist. 2006 lieferte Österreich Waren im Wert von 534 Millionen Euro Der Verein für Internationale Musik und Kulturförderung nach Südkorea und importierte Produkte (Autos, Mobil- (Präsidentin Sonja Steindl-Kwon) veranstaltet seit 2006 telefone) für 845 Millionen Euro. Die Republik Südkorea %HQH¿]NRQ]HUWH Ä6FKZLQJXQJHQ³ PLWKRFKNDUlWLJHQLQ beschloss bis 2010 den Anteil erneuerbarer Energie von ternationalen Musikern für Wiener Senioren im Goldenen 1,4 auf 5 Prozent auszubauen. Die VA Tech Hydro bekam Saal des Musikvereins. einen 90 Millionen Euro-Auftrag für den Bau des größten Gezeitenkraftwerkes. Am Donnerstag, 22. Februar 2007, besuchte der neue UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon in Wien Außen- Text: Univ.-Lektor Dr. Günther Berger Foto: DMB Jänner 2008 Seite 15
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