UniMento Mentoring und Nachwuchsförderung - Mentoring für Nachwuchswissenschaftlerinnen 2008 bis 2016 Gestaltung - E ekte - Erfahrungen ...

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UniMento
                               Mentoring und Nachwuchsförderung

Mentoring für Nachwuchswissenschaftlerinnen 2008 bis 2016
Gestaltung – Effekte – Erfahrungen
UniMento Mentoring und Nachwuchsförderung - Mentoring für Nachwuchswissenschaftlerinnen 2008 bis 2016 Gestaltung - E ekte - Erfahrungen ...
Impressum

       Redaktion

       Julia Dorfschmidt
       Dr. Katharina Scharrer
       Selina Seitz

       Gestaltung

       agentur-gerstmayer.com

       Fotos

       Universität Augsburg
       fotolia.com
UniMento Mentoring und Nachwuchsförderung - Mentoring für Nachwuchswissenschaftlerinnen 2008 bis 2016 Gestaltung - E ekte - Erfahrungen ...
Inhaltsverzeichnis

Grußwort der Präsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel          5

Geleitwort Universitätsfrauenbeauftragte Prof. Dr. Marita Krauss      6

Das Programm UniMento - Mentoring und Nachwuchsförderung              7

Die Bausteine des Programms                                           8

Die Mentees und Mentor/innen                                         10

Ziele und Themen der Teilnehmerinnen                                 14

Die Zusammenarbeit in den Mentoring-Gruppen                          15

Die Zufriedenheit der Mentees                                        16

Die Effekte der Programmteilnahme                                    18

Die Karriereschritte der Nachwuchswissenschaftlerinnen               20

Was sagen unsere Mentees und Mentor/innen?                           22

Literatur                                                            27

                                                                                  3
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»Mehr Frauen in
Professuren und
Leitungsfunktionen
der Wissenschaft !«
Dr. Sabine Doering-Manteuf fel
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Grußwort der Präsidentin

D
          ie Universität Augsburg versteht sich als eine Universität
          der Vielfalt, die die Potentiale ihrer Angehörigen nicht
          nur erkennt, sondern auch wertschätzt und aktiv fördert.
Neben verschiedenen Maßnahmen wie z.B. zur Vereinbarkeit von
Familie und Beruf und Fortbildungen zu Gender und Diversität
stellt das Mentoring-Programm UniMento eine wichtige Säule der
systematischen Karriere- und Nachwuchsförderung von Wissen-
schaftlerinnen an der Universität Augsburg dar. Im Sinne der Viel-
falt trägt UniMento aktiv dazu bei, das Kaskadenmodell effektiv
umzusetzen und die Chancengleichheit von Frauen und Männern
an den entscheidenden Übergängen wie dem Berufseinstieg und der Promo-
tion voranzutreiben. »Mehr Frauen in Professuren und Leitungsfunktionen
                                                                                 Dr. Sabine
der Wissenschaft« ist daher ein wichtiges Ziel, um mehr hochqualifi zierte   Doering-Manteuff el

Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen an das Berufsfeld
heranzuführen und auf ihrem Karriereweg zu unterstützen. Das fakultäts-
übergreifende Mentoring-Programm wurde 2008 ins Leben gerufen und
hat sich seitdem ständig weiterentwickelt. Mehr als 200 Studentinnen,
Doktorandinnen und Habilitandinnen haben die Angebote an Mentoring,
Coaching, Training und Networking für die Verwirklichung ihrer Berufs-
ziele und die eigene berufl iche Weiterentwicklung bisher aktiv genutzt.

Die vorliegende Broschüre veranschaulicht den vielfältigen Nutzen sowohl
für die Mentees und als auch für die Mentor/innen. Die Karriereschritte
der Teilnehmerinnen sind sehr positiv: Der Großteil der Studentinnen hat
nach seiner Teilnahme mit der Promotion begonnen. Die promovierten
Wissenschaftlerinnen bereiten sich auf eine Führungsposition in der Wis-
senschaft vor oder haben diese bereits erreicht.

Es freut mich sehr, dass die Universität Augsburg die angestoßene Entwick-
lung innerhalb der Universität in Zukunft weiterführt und stetig ausbaut.
So existiert seit 2014 das Programm UniMentoSchule für Schülerinnen,
um Mädchen über die Möglichkeiten und Chancen eines Studiums in den
MINT-Fächern zu informieren und dafür zu begeistern. Mittelfristig wird
das Programm als feste Maßnahme der Personalentwicklung und Gleichstel-
lungspolitik an der Universität Augsburg implementiert. Dem Mentoring-
Programm UniMento und allen daran mitwirkenden Personen wünsche ich
weiterhin viel Erfolg bei der Arbeit.

                                                                                                   5
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Geleitwort der Universitätsfrauenbeauftragten

                               D
                                        as Mentoring-Programm UniMento der Universität Augsburg
                                        verfolgt seit 2008 den Anspruch, einen Beitrag zur Realisie-
                                        rung der Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft
                               zu leisten. Obwohl Wissenschaftlerinnen heutzutage die gleichen Zu-
                               gangschancen zu wissenschaftlichen Institutionen besitzen wie
                               ihre männlichen Kollegen, stoßen sie immer noch an eine imaginäre
                               Glasdecke, die ihnen den Aufstieg in die höheren und prestige-
                               bringenden Positionen erschwert. UniMento setzt genau bei diesen
                               Barrieren an, indem es hochqualifi zierte Studentinnen und Wis-
                               senschaftlerinnen auf ihrem Karriereweg bestärkt, beim Ausbau ihrer
                               wissenschaftlichen Kompetenzen begleitet und ihnen Wege in der
                               Wissenschaft aufzeigt.
    Prof. Dr. Marita
        Krauss
                       Ich freue mich, dass sich das Programm UniMento mit seinem Angebot
                       an Mentoring, Coaching, Kompetenzentwicklung und Networking zu einer
                       wichtigen Einrichtung der Beratung und Nachwuchsförderung von Wissen-
                       schaftlerinnen an der Universität Augsburg etabliert hat. Mein Dank gilt der
                       Förderung des Programms durch die Universität Augsburg und den Europä-
                       ischen Sozialfonds sowie gegenwärtig dem Professorinnen-Programm des
                       Bundes, die damit zeigen, wie wichtig die Unterstützung für Frauen auf dem
                       Weg in Spitzenpositionen der Wissenschaft ist.

                       Mit dieser Broschüre soll ein Einblick in das Projekt und seine Erfolge gegeben
                       werden. Mentoring wird von den Frauen als eine große Unterstützung wäh-
                       rend der Promotion oder Habilitation wahrgenommen. Es stärkt ihr Vertrauen
                       in die eigenen Stärken, fördert die Struktur und Zielorientierung während
                       der Qualifikationsphase und regt die Auseinandersetzung mit berufl ichen
                       Zielen an. Diese Ergebnisse veranschaulichen damit die wichtige Rolle von
                       Mentoring-Programmen für die Geschlechtergerechtigkeit auf dem wis-
                       senschaftlichen Karriereweg in der Gegenwart und verstärkt in der Zukunft.

                       Abschließend möchte ich mich noch bei allen Frauen und Männern bedanken,
                       die sich als Mentorinnen und Mentoren tatkräftig engagieren. Allen Nach-
                       wuchswissenschaftlerinnen, die als Mentees im Mittelpunkt der Bemühungen
                       stehen und an UniMento teilgenommen haben, wünsche ich weiterhin viel
                       Erfolg bei der Umsetzung Ihrer berufl ichen und wissenschaftlichen Ziele.

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Das Programm UniMento − Mentoring
                                                        und Nachwuchsförderung

Nach wie vor besteht an Universitäten und            randinnen erhalten Angebote zur strategischen
Hochschulen das Phänomen der »leaky pipeline«.       Karriereplanung, Vernetzung und zur beruflichen
Obwohl sich der Anteil der Frauen an den Profes-     Orientierung in der Wissenschaft. Darüber hinaus
suren leicht erhöht hat, nimmt der Frauenanteil      strebt UniMento an, die Professionalisierung von
auf den höheren Qualifikations- und Beschäf-         promovierten Wissenschaftlerinnen voranzutrei-
tigungsstufen vor allem in naturwissenschaft-        ben, deren Führungskompetenz zu fördern und
lichen, technischen, rechts- und wirtschafts-        den Anteil von Frauen in Führungspositionen und
wissenschaftlichen Bereichen weiterhin ab (vgl.      an Professuren langfristig zu erhöhen.
Blome et al. 2005; Universität Augsburg 2011).
Um diesem rückläufigen Anteil von Frauen in
der Wissenschaft entgegen zu wirken, setzt das
Mentoring-Programm UniMento der Universität
Augsburg an verschiedenen Ebenen an, indem
durch Mentoring die vorherrschenden Strukturen       Zielgruppenspezifische Mentoring-Programme
in der Wissenschaft aus der Geschlechterper-
spektive offen legt, informelle Spielregeln für
beruflichen Aufstieg vermittelt, Frauennetzwerke
                                                        Programm I
ausbaut und Wahrnehmungsmuster bei beiden
                                                        Erfolgreich in die Wissenschaft
Geschlechtern verändert werden sollen (vgl.
Franzke 2003). Mit dem Projekt startete im Juni         Gruppen-Mentoring-Programm für Studentinnen mit dem
2008 zum ersten Mal ein fakultätsübergreifendes         Karriereziel Wissenschaft
Mentoring-Programm an der Universität Augs-
burg. Die Projektleitung hat seit 2012 die Univer-
sitätsfrauenbeauftragte Prof. Dr. Marita Krauss
inne. Als ein Projekt der gesamtuniversitären
                                                        Programm II
Gender Mainstreaming-Initiative unterstützt das
                                                        Erfolgreich in die Wissenschaft
Programm herausragende Frauen dabei, ihren
beruflichen Werdegang in der Wissenschaft aktiv         Gruppen-Mentoring-Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs
und zielorientiert zu gestalten und bietet drei
zielgruppenspezifische Mentoring-Programme für
den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs
an. Jedes Programm wird von einem individuellen
Rahmenprogramm unterstützt, das Workshops,              Programm III
Vernetzungstreffen, Fachgespräche und ein               Erfolgreich zur Professur
individuelles Coaching-Angebot umfasst.
                                                        Gruppen-Mentoring-Programm für Post Docs / Habilitandinnen

Primäres Ziel des Programms »Erfolgreich in die
Wissenschaft« ist, Studentinnen über Berufs- und
Karrierewege in Forschung und Lehre zu informie-
ren und Einblicke in den Beruf als Wissenschaftle-
rin zu geben. An der Problematik, dass Frauen we-
sentlich häufiger als ihre männlichen Kollegen die
Wissenschaft an beruflichen Übergängen wie von
der Promotion zur Habilitation verlassen, setzen
die beiden Programme für Doktorandinnen, Post
Doktorandinnen und Habilitandinnen an. Dokto-

                                                                                                                          7
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Die Bausteine des Programms

            In sechs Jahren Programmdurchführung konnten        Begleitung der Teilnehmerinnen darauf geachtet,
            von 2008 bis 2016 insgesamt 179 Nachwuchswis-       für jede Peer-Gruppe individuelle Auftakt- und
            senschaftlerinnen unmittelbar vom fachlichen        Feedbackworkshops durchzuführen, in welchen
            und interdisziplinären Wissens- und Erfahrungs-     Themen wie z.B. gegenseitige Erwartungen an die
            austausch und der berufsbezogenen Beratung          Zusammenarbeit diskutiert wurden.
            in den Peer-Gruppen und den Angeboten des
            Rahmenprogramms profitieren.
                                                                Folgende Workshops und Fachgespräche
                                                                fanden von 2008 bis 2015 statt:
            Peer-Mentoring mit Mentor/in
                                                                • Workshops zur persönlichen Standortbestim-
                                                                  mung und Potentialanalyse
            Bei Peer-Mentoring handelt es sich um ein
            Förderinstrument, das sich die unterstützende       • Seminare zum Erlernen der Methode »Kollegiale
            Wirkung einer Gruppe von »Gleichrangigen« zu          Beratung« und offene Übungstermine
            Nutze macht. Drei bis vier Wissenschaftlerinnen,    • Workshop »Promovieren mit Plan« und »Wege
            die sich auf derselben Qualifikationsstufe des        der Promotion« für Studentinnen
            Studiums, der Promotion, der Post Doktoran-
            dinnen-Phase oder der Habilitation befinden,        • Seminare zur Laufbahnplanung und Kompe-
            bilden hierbei eine Peer-Gruppe, die das zentrale     tenzbilanzierung
            Element in diesem Konzept darstellt. Die Gruppe     • Workshops zu Konfliktmanagement, Kommuni-
            bietet sowohl Raum zum Erfahrungs- und Wis-           kation und Präsentation
            sensaustausch, zur gegenseitigen Beratung, Ori-
                                                                • Workshops für Habilitandinnen zu Berufungs-
            entierung und Diskussion, als auch Feedback- und
                                                                  verhandlungen und Führung
            Experimentierraum zur Erweiterung des berufli-
            chen Handlungsrepertoires. Bei der Bildung der      • Fachgespräche zu den Themen Networking,
            Peer-Gruppen werden sowohl fachliche als auch         Dos und Don‘ts der wissenschaftlichen Lauf-
            persönliche Aspekte berücksichtigt. Als zusätz-       bahn
            liche Ressource wird jeder Gruppe ein Professor     • Fachgespräche über außeruniversitäre
            oder eine Professorin als Mentor/in zugeordnet,       Berufsfelder nach der Promotion, Vereinbarkeit
            welche/r die Gruppe über den Zeitraum von einem       von Wissenschaft, Familie und Privatleben,
            Jahr betreut.                                         Wissenschaftliches Publizieren, Lehre und
                                                                  Hochschuldidaktik, Forschung im Ausland

            Rahmenprogramm (Fig. 1.1)

            Zur Vorbereitung und Begleitung des Mento-
            ring-Prozesses wurde in jedem Programmturnus
            ein Rahmenprogramm durchgeführt, das neben
            Auftakt-, Feedback- und Abschlussveranstaltun-
            gen, bedarfsorientierte Workshops zur Kompe-
            tenzentwicklung, Einzelcoachings und Fachge-
            spräche über Themen wie Karriere, Wissenschaft,
            Networking und Vereinbarkeit vorsah. Entspre-
            chend den für Mentoring-Programme formulier-
            ten Qualitätskriterien (vgl. Forum Mentoring
            2008) wurde neben individueller Beratung und

8
UniMento Mentoring und Nachwuchsförderung - Mentoring für Nachwuchswissenschaftlerinnen 2008 bis 2016 Gestaltung - E ekte - Erfahrungen ...
Fig. 1.1

                                      Auftaktveranstaltung

                                   Kennenlernen zwischen Mentees
                                   und Mentor/innen; Vorbereitung
                                              auf das
                                          Mentoring-Jahr

   Treffen der Peer-Gruppen
                                         12 Monate                   Rahmenpropgramm

        (mit Mentor/in)                                               Individuelle Gruppen-
                                                                        Auftaktworkshops

       (ca. alle 6 bis 8 Wochen)
      selbstorganisierte Planung                                      Seminar zur Standort-
                                                                    bestimmung und Potential-
                                                                            analyse

                                                                       Fachgespräche und
                                                                       Vernetzungstreffen
            Beratung und
           Einzelcoaching
                                                                    Feedbackveranstaltung zur
     Beratung zur Gestaltung der                                            Halbzeit
      Mentoring-Beziehung und
     Einzelcoaching für Mentees                                     Workshops zu den Themen
         zu berufsbezogenen                                         Bewerbung und Selbstprä-
              Anliegen                                                     sentation

                                    Abschlussveranstaltung

                                   Rückblick − Resümee − Ausblick

                                                                                                9
UniMento Mentoring und Nachwuchsförderung - Mentoring für Nachwuchswissenschaftlerinnen 2008 bis 2016 Gestaltung - E ekte - Erfahrungen ...
Die Mentees und Mentor/innen

                                    Am Programm haben von 2008 bis 2016 ins-
                                    gesamt 124 Teilnehmerinnen aus geistes-,
                                    sozialwissenschaftlichen, juristischen und
                                    theologischen Fächergruppen und 55 Frauen aus
                                    wirtschaftswissenschaftlichen, mathematischen,
                                    technischen und naturwissenschaftlichen Fächern
                                    teilgenommen. Darunter waren 46 Studentinnen,
                                    100 Doktorandinnen und 33 Post Docs / Habi-
                                    litandinnen. Trotz der niedrigen Frauenanteile
                                    unter dem wissenschaftlichen Nachwuchs an der
                                    Mathematisch-Naturwissenschaftlichen-Techni-
                                    schen Fakultät und der Fakultät für Angewandte
                                    Informatik (vgl. Gleichstellungsmonitor Universi-
                                    tät Augsburg 2013) konnte ein großer Anteil der an
                                    diesen Fakultäten beschäftigten Frauen durch das
                                    Programm angesprochen werden (Fig. 2.1)

                                    Die folgende Grafik gibt einen detaillierteren
                                    Überblick über die Qualifikationsstufe in der sich
                                    die Nachwuchswissenschaftlerinnen zu Beginn
                                    ihrer Programmteilnahme befanden und aus
                                    welchen Fakultäten sie stammten:
                                    Für die Beratung und Begleitung von Studentin-
                                    nen, Doktorandinnen, Post Docs und Habilitandin-
                                    nen konnten im Zeitraum 2008 bis 2016 insgesamt
                                    45 Mentoren und Mentorinnen gewonnen
                                    werden. Ca. ein Drittel der Mentor/innen nahm
                                    sogar mehrmals am Programm teil. Erfreulich ist
                                    dabei, dass sich trotz des Mangels an Frauen auf
                                    höheren Positionen der Wissenschaft 44 % Frauen
                                    und 56 % Männer als Mentor/innen für UniMento
                                    engagierten.

10
Fig. 2.1

Fakultäten der UniMento Teilnehmerinnen (n = 179)

Katholisch Theologische Fakultät                                    1

Juristische Fakultät                                            3

Fakultät für Angewandte Informatik                                  5               11   2

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät                                   7           6

Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät          2                   18            4

Philologisch-Historische Fakultät                                       9                    24            13

Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät                                      22                     37              14

    Studentinnen          Doktorandinnen         Post Doktorandinnen / Habilitandinnen

                                                                                                                Fig. 2.2

Fakultäten der Mentor/innen (n = 41)

Juristische Fakultät                                                1

Fakultät für Angewandte Informatik                                          2

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät                                           3

Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät                                       7

Philologisch-Historische Fakultät                                                                     13

Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät                                                             15

                                                                                                                                11
»UniMento hat mich
     darin unterstützt, meine
     Forschungstätigkeit
     zielgerichtet auszurichten.«
     Dr. Johanna Har tmann

12
13
Ziele und Themen der Teilnehmerinnen

                                               Prozess der Promotion            Netzwerkaufbau
        Die Inhaltsanalyse der Fotoproto-
        kolle aus den Auftaktworkshops von     Organisatorische Fragen zur      Selbst- und Zeitmanagement
        acht Mentoring-Gruppen aus dem         Promotion
        Jahrgang 2015/2016 zeigt eine hohe                                      Professur und Habilitation
        Vielfalt an Fragen und Themen,         Zeitmanagement der Promotion
        welche die einzelnen Peer-Gruppen                                       Kompetenzanforderungen
        im Zeitraum von April 2015 bis         Betreuung der Promotion          Professur
        April 2016 miteinander bearbeiten
        möchten. Bei den teilnehmenden         Karriereplanung nach der         Habilitation und Berufung
        Doktorandinnen und Post Docs           Promotion
        standen v.a. Fragen zum Prozess                                         Lehre
        der Promotion oder Habilitation, der   Stärkenanalyse und
        beruflichen Orientierung und der       Profilschärfung                  Konfliktmanagement
        Karriereplanung im Vordergrund,
        wie die folgende Auflistung zeigt:     Berufliche Orientierung          Selbstmarketing und Sichtbarkeit

                                               Entscheidung wissenschaftliche   Forschung
                                               oder außerwissenschaftliche
                                               Karriere                         Führung von Personal

                                               Vereinbarkeit und Work-Life-     Bewerbungen an der Universität
                                               Balance
                                                                                Sonstige Themen
                                               Konferenzen und Publikationen

                                               Kompetenzanforderungen
                                               Auslandsaufenthalte

14
Die Zusammenarbeit in den Mentoring-Gruppen

                                     Berufliche Orientierung und       Kommunikation und Konflikt-
Zur Begleitung der einzelnen         Karriereplanung                   management
Peer-Gruppen führte die Pro-
jektkoordination mit jeder Gruppe    Standortbestimmung und            Forschung und Förder-
im Mentoring-Turnus 2016/2017        Stärkenanalyse                    möglichkeiten
nach sechs Monaten einen Halbzeit-
workshop durch, um Zusammenar-       Prozess der Dissertation          Arbeitsalltag
beit, Lernerfahrungen und Effekte
für die einzelnen Mentees genauer    Bewerbung                         Netzwerk
zu reflektieren und herauszuar-
beiten. Folgende Themen haben        Vereinbarkeit Familie und Beruf   Sichtbarkeit
die Mentees in sechs Monaten
bearbeitet:                          Publikationen

                                     Selbst- und Zeitmanagement

                                                                                                     15
Die Zufriedenheit der Mentees

                                     Entsprechend der hohen Bedeutung, die dem
                                     Matching zwischen den Mentees und den Mentor/
                                     innen von Seiten der Projektkoordination beige-
                                     messen wird, ist es sehr erfreulich, dass die
                                     Teilnehmerinnen die Zusammenarbeit in den
                                     Gruppen sehr positiv bewerten und die ange-
                                     nehme Atmosphäre, die Offenheit im Peer-Men-
                                     toring, die Interdisziplinarität der Fachkulturen
                                     sowie die Ähnlichkeit der Fragestellungen und
                                     der beruflichen Situation loben. Die Zufriedenheit
                                     der Teilnehmerinnen ist dabei auf zwischen-
                                     menschlicher Ebene besonders hoch, was eine
                                     wichtige Basis für eine vertrauensvolle und pro-
                                     duktive Zusammenarbeit im Mentoring darstellt.
                                     Zudem zeigen die Mentees eine hohe Zufrie-
                                     denheit mit ihren Mentoren und Mentorinnen,
                                     schätzen deren Interesse an ihren Themen und
                                     dass diese sich für sie Zeit nehmen. Sie werden
                                     von den Teilnehmerinnen als menschlich klasse,
                                     unkompliziert, wertschätzend, interessiert und
                                     offen charakterisiert. Am Rahmenprogramm, be-
                                     stehend aus verschiedenen Workshops und
                                     Vernetzungstreffen, haben einige Mentees sehr
                                     stark, andere eher punktuell und bedarfsorientiert
                                     partizipiert. Die methodisch und inhaltlich hohe
                                     Qualität der Workshops und die Möglichkeit zum
                                     Netzwerkaufbau werden dabei von den Teilneh-
                                     merinnen explizit positiv hervorgehoben.

16
Fig. 3.1

       Zufriedenheit der Teilnehmerinnen mit ... (n = 19)

                   der Mentorin / dem Mentor                         der Peer-Group                          dem UniMento Programm
     sehr
zufrieden
        5

                 4,47           4,32              4,79             4,78           4,33        4,83          4,61

 gar nicht
zufrieden
        0
               allgemein       fachlich        zwischen-         allgemein      fachlich   zwischen-     Rahmen-
                                               menschlich                                  menschlich    programm

                                                         »Das Teilen von
                                                         Erfahrungen
                                                         ist für beide Seiten
                                                         fruchtbar.«
                                                         Prof. Dr. Mar tina Benecke

                                                                                                                                     17
Die Effekte der Programmteilnahme

                                                                   ist mehr als die Hälfte der befragten Mentees
                                                                   durch ihre Teilnahme darin bestärkt worden, die
                                                                   wissenschaftliche Laufbahn weiterzuverfolgen.

                                                                   Um herauszufinden, ob bzw. welche langfristigen
                                                                   Effekte die Nachwuchswissenschaftlerinnen
                                                                   der Programmteilnahme zuschreiben, wurde
                                                                   unter allen ehemaligen Teilnehmerinnen eine
                                                                   Online-Befragung durchgeführt. Von 179 ehema-
                                                                   ligen Mentees haben 65 Frauen den Fragebogen
                                                                   beantwortet, was einer Rücklaufquote von 35 %
                                                                   entspricht.

                                                                   Besonders relevant und positiv waren für die
                                                                   Teilnehmerinnen die Auseinandersetzung mit den
                                                                   eigenen beruflichen Zielen und die Orientierung
                                                                   sowie Auseinandersetzung mit verschiedenen
                                                                   Karriereoptionen in der Wissenschaft. Zudem
                                                                   attestieren die ehemaligen Mentees besonders
                                                                   der individuellen Weiterentwicklung und der
                                                                   Karriereplanung positive Veränderungen durch
                                                                   ihre Teilnahme. Die Wahrnehmung der und das
             Im Zuge der Abschlussbefragung des UniMento           Vertrauen in die eigenen Potentiale und Stärken,
             Jahrgangs 2015/2016 war es ein wichtiges Ziel         eine höhere Klarheit, wo es beruflich hingehen
             genauer zu beleuchten, welche Effekte sich durch      soll sowie eine daraus resultierende positive
             die Programmteilnahme für die Nachwuchswis-           Selbstwahrnehmung des eigenen Selbstbewusst-
             senschaftlerinnen feststellen lassen. 95 % der        seins sind hierbei die stärksten Effekte.
             Frauen bestätigen, Ermutigung und Unterstüt-
             zung durch die Peers und den Mentor oder die
             Mentorin erfahren zu haben. Ebenso bestätigen
             die Mentees eine Zunahme an Selbstsicherheit im
             beruflichen Kontext und ein stärkeres Vertrauen
             in die eigenen Stärken und Potenziale. Drei Viertel
             fanden konkrete Hilfestellung bei Fragestellun-
             gen der Promotion oder Habilitation und einen
             Überblick über die Möglichkeiten und Wege
             einer wissenschaftlichen Karriere. Von einem
             systematischeren Vorgehen in der Qualifikations-
             phase und nützlichen Informationen zum Thema
             Bewerbungen berichten mehr als zwei Drittel der
             Mentees. Zudem konnten sich 53 % zum Vorgehen
             bei Tagungen und Publikationen informieren.
             Durch das Kennenlernen von Vorbildern und Infor-
             mationen über den Beruf als Professor/in wurde
             sich etwa die Hälfte der Wissenschaftlerinnen
             klarer über die eigene berufliche Zukunft. Ebenso

18
Fig. 4.1

In welchem Maße können Sie folegende Effekte durch Ihre Teilnahme bei UniMento feststellen? (n=19)

Ermutigung und Unterstützung                                    95

Zunahme Selbstsicherheit im beruflichen Kontext                 95

Stärkerer Glaube in Stärken und Potenziale                      95

Auseinandersetzung mit eigenen Zielen                           95

Motivation und Unterstützung bei Promotion / Habilitation       74

Orientierung zu Karrierewegen in der Wissenschaft               74

Mehr Struktur und Zielorientierung in der Qualifikationsphase   68

Strategien und Informationen zur Bewerbung                      68

Verbesserung Selbst- und Zeitmanagement                         58

Informationen über den Beruf als Professor/in                   53

Klarheit für berufliche Zukunft                                 53

Informationen und Strategien für Publikationen und Tagungen     53

Bestärkung zur Verfolgung der wissenschaftlichen Laufbahn       53

Kennenlernen von Vorbildern                                     47

Netzwerkaufbau                                                  47

                                                                                   Fig. 4.2

Welche Effekte haben Sie bei sich selbst durch die Teilnahme bei UniMento festgestellt? (n=65)

Auseinandersetzung mit den beruflichen Zielen                   81

Stärkeres Vertrauen in eigene Stärken und Potenziale            67

Positiver Einfluss auf das Selbstbewusstsein                    64

Stärkere Klarheit wo es beruflich hingehen soll                 64

Orientierung zu Karrierewegen in der Wissenschaft               61

Unterstützung / Motivation Promotion / Habilitation             61

Positive Impulse Karriereplanung                                61

Stärkung Auftreten                                              48

Unterstützung Laufbahnentscheidungen                            45

Erweiterung berufliches Netzwerk                                42

Vermittlung informeller Regeln der Community                    40

Ermutigung für Führungspositionen in der Wissenschaft           37

Unterstützung Entwicklung Laufbahnstrategien                    34

Einblicke Berufsalltag Professor/in                             31

    stark bis sehr stark

                                                                                                     19
Die Karriereschritte
     der Nachwuchswissenschaftlerinnen

                                                                Von den ehemaligen Teilnehmerinnen, die ihre
                                                                Promotion bereits abgeschlossen haben, sind
                                                                61% im Wissenschaftssystem verblieben, 29%
                                                                sind in verschiedene Branchen der Wirtschaft und
                                                                Industrie eingemündet.

                                                                Mehr als die Hälfte der ehemaligen Teilnehmerin-
                                                                nen (58%), die sich für eine Karriere in der Wissen-
                                                                schaft entschieden haben, sind an der Universität
                                                                Augsburg verblieben. UniMento leistet somit
                                                                einen wichtigen Beitrag zur Förderung des
                                                                eigenen wissenschaftlichen Nachwuchses.
                                                                Auch die weiteren Karriereschritte der Teilneh-
                                                                merinnen aus dem PostDoc/ Habilitandinnen-
                                                                Programm zeichnen ein positives Bild. Nahezu
                                                                zwei Drittel der Wissenschaftlerinnen bekleiden
                                                                mittlerweile Stellen im Akademischen Mittelbau,
                                                                24% haben bereits eine Professur oder Junior-
                                                                professur erhalten. Weitere 8% haben jeweils
                                                                eine Führungsposition in der außeruniversitären
                                                                Forschung erreicht. Lediglich eine Teilnehmerin
                                                                hat sich gegen die Fortführung ihrer wissen-
            Eine Online-Recherche mit anschließender            schaftlichen Karriere entschieden.
            Online-Befragung aller UniMento-Absolventinnen
            zeigte, dass das Programm auch im Hinblick auf      Mentoring als effektives Instrument der Nach-
            die Karriereschritte der Teilnehmerinnen einen      wuchsförderung und akademischen Personalent-
            positiven Beitrag geleistet hat:                    wicklung leistet damit einen elementaren Beitrag
            Nahezu drei Viertel der Studentinnen hat sich       zur Verbesserung der Chancengleichheit und zur
            nach der Teilnahme bei UniMento für eine Pro-       Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositio-
            motion entschieden, davon haben 9% diese sogar      nen und Professuren.
            bereits abgeschlossen. Weitere 9% befinden sich
            aktuell noch im Studium, einige Mentees bereiten
            bereits ihr Promotionsvorhaben vor.

            Auch die Anzahl der abgeschlossenen Promoti-
            onen der teilnehmenden Doktorandinnen ist mit
            30% sehr hoch. Weitere 67% befinden sich nach
            der Programmteilnahme nach wie vor im Promo-
            tionsprozess. Lediglich 3% haben die Promotion
            nicht beendet. Die Abbruchquote der UniMento-
            Teilnehmerinnen liegt damit deutlich unter der
            durchschnittlichen Abbruchquote von Promotio-
            nen in Deutschland (vgl. Fabian et al. 2013, 31).

20
Fig. 5.1                                               Fig. 5.2

Karriereschritte der Studentinnen (n= 33)                Karriereschritte der Doktorandinnen
                                                         mit abgeschlossener Promotion (n= 17)

                                     18                                                  18

                                                    9              41
                                                                                                   12
               64
                                                9

                                                                                    29

                         keine Promotion                                andere Universität in Deutschland

                         Promotion                                      Wissenschaftliche Mitarbeiterin Universität Augsburg

                         Promotion erfolgreich beendet                  Industrie

                         noch im Studium                                Professur Fachhochschule

                                            Fig. 5.3                                               Fig. 5.4

Stand der Promotion bei den am Programm                  Karriereschritte der Post Docs /
teilnehmenden Doktorandinnen 2008 - 2015 (n= 63)         Habilitandinnen (n= 25)

                                3                                               8
                                                                                     4

                                           30
                                                                                              24

                    67                                            64

                         Abbruch der Promotion                          Führungsposition außeruniversitäre Forschung

                         im Promotionsprozess                           Angestellte im akademischen Mittelbau

                         Abschluss der Promotion                        Juniorprofessur / Professur

                                                                        Ausstieg wissenschaftliche Karriere

                                                                                                                               21
Was sagen unsere Mentees und Mentor/innen?

        Welchen Aspekt des Mentoring-Programms fanden
        Sie für sich selbst am positivsten?
        »UniMento stellt dir Vorbilder               weisen lernst du andere Denk- und
        zur Seite – erfolgreiche Frauen in           Handlungsweisen kennen. Der Blick
        Wissenschaft und Wirtschaft. Der             über den eigenen Tellerrand hinaus
        Austausch mit anderen steht im               war für mich sehr bereichernd und
        Vordergrund. Durch das Aufein-               hat mein Leben nachhaltig positiv
        andertreffen von verschiedenen               beeinflusst.«
        Menschen, mit unterschiedlichen
        Lebenshintergründen und Sicht-

        Katharina Koch, M.A.
        Mentee im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2013/2014, Tätigkeit heute:
        Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Psychologische Ergonomie, Universität
        Würzburg

                                                     Was bietet UniMento, was sonst im universitären
                                                     Alltag vernachlässigt wird?
                                                     »UniMento bietet hervorragende               verbundene Austausch unterstützt
                                                     Möglichkeiten persönliche Netz-              die Mentees in allen Phasen ihrer
                                                     werke auch über Fächergrenzen                wissenschaftlichen Karriere.«
                                                     hinweg zu knüpfen. Der damit

                                                     Prof. Dr. Jörg Hähner
                                                     Mentor im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2012-2014 und 2015-2017, Inhaber
                                                     des Lehrstuhls Organic Computing am Institut für Informatik, Universität Augsburg

        Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an dem
        Mentoring-Programm UniMento?
        »Ich bin positiv überrascht,                 die Betreuung über das ‚Mento-
        dass fachbereichsübergreifend                ring-Jahr‘ hinaus weiter stattfinden
        identische Fragen bezüglich der              kann und ich möchte meinem
        Promotion anfallen und sehr erfreut          Mentor für die vielen lehrreichen
        über die großartige Möglichkeit des          Gespräche und Ratschläge danken.«
        universitären Netzwerkausbaus.
        Besonders gut gefällt mir, dass

        Nicole Metzler, M.Sc.; Dipl.-Ing.(FH)
        Mentee im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2015/2016, Tätigkeit heute: Wis-
        senschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Materials Resource Management, Universität
        Augsburg

22
Was war Ihre Motivation, sich als Mentorin zu engagieren?
                                            »Als Mutter von zwei Kindern und              und sie in dieser Lebensphase zu
                                            Professorin an der Uni Augsburg               bestärken. Darüber hinaus kann
                                            weiß ich, welche manchmal auch                das UniMento Programm durch
                                            unkonventionellen Lösungen und                Workshops und andere Angebote
                                            Umwege Frauen gehen, um Familie               dazu beitragen, dass Frauen sich in
                                            und Beruf vereinen zu können.                 der Wissenschaft stärker vernetzen.
                                            Daher ist es mir ein besonderes               Insofern ist es mir ein persönliches
                                            Anliegen, Frauen in der Qualifikati-          und politisches Anliegen, dieses
                                            onsphase bzw. auf ihrem Weg zur               Programm zu unterstützen.«
                                            Professur strukturell zu begleiten

                                            Prof. Dr. Stephanie Waldow
                                            Mentorin im Programm »Erfolgreich zur Professur« 2015/2016, Professur für Neuere
                                            Deutsche Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Ethik der Textkulturen, Universität
                                            Augsburg

Welche Ziele konnten Sie durch die Teilnahme bei UniMento erreichen?
»Durch das Mentoring und die                klar zu werden. Der Austausch mit
Workshops habe ich mich bewusst             meiner Gruppe und meinem Mentor
mit meiner Karriere auseinanderge-          hat auch bei Problemen während
setzt. Das Programm war eine rich-          der Doktorarbeit sehr geholfen und
tig gute Hilfestellung, um mir über         mich immer wieder ermutigt, meine
meine Ziele nach der Doktorarbeit           Ziele weiter zu verfolgen.«

Dr. Annina Steinbach
Mentee im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2011/2012, Tätigkeit heute: Post
Doktorandin am Institut für Elektronische Bauelemente und Schaltungen, Universität Ulm

                                            Was war Ihre Motivation, sich als Mentorin zu engagieren?
                                            »Aus eigener Erfahrung weiß ich,              bei UniMento, um dadurch jungen
                                            dass man in der Phase der wis-                Wissenschaftlerinnen die Möglich-
                                            senschaftlichen Qualifikation viele           keit zu geben, genau solche Fragen
                                            Fragen hat, die man oft Chef/in oder          zu stellen und über sie zu diskutie-
                                            Betreuer/in nicht stellen kann oder           ren. Das Teilen von Erfahrungen ist
                                            möchte. Daher engagiere ich mich              für beide Seiten fruchtbar.«

                                            Prof. Dr. Martina Benecke
                                            Mentorin im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2012/2013 und im Programm
                                            »Erfolgreich zur Professur« 2015/2016, Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht,
                                            Handels-, Arbeits- und Wirtschaftsrecht, Universität Augsburg

                                                                                                                                      23
Was sagen unsere Mentees und Mentor/innen?

        Wie verstehen Sie Ihre Rolle als Mentor?
        »Das UniMento-Programm                        und der, die angestrebt wird. Als
        ermöglicht es den Teilnehmerinnen,            Mentor versuche ich, Einblicke aus
        einen vielseitigen Einblick in das            meiner Perspektive zu vermitteln,
        Universitäts- und Wissenschafts-              und unterstütze die Mentees bei
        system zu erhalten. Darüber hinaus            der Analyse von Situationen und
        unterstützt es in der Reflexion               anstehenden Entscheidungen.«
        der eigenen Rolle - der aktuellen

        Prof. Dr. Malte Peter
        Mentor im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2013/2014, 2015/2016 und
        »Erfolgreich zur Professur« 2012/2013, Leiter der Lehr- und Forschungseinheit Ange-
        wandte Analysis, Universität Augsburg

                                                     Wovon haben Sie am stärksten durch Ihre Teilnahme
                                                     am UniMento-Programm profitiert?
                                                     »Max Weber wusste schon vor              vielfältigen Fortbildungsangebot
                                                     knapp 100 Jahren, dass es gewagt         profitiert. UniMento hat mich dabei
                                                     ist, die Wissenschaft als Berufsfeld     unterstützt, meinen wissenschaft-
                                                     zu wählen. Während meiner                lichen Werdegang zu reflektieren
                                                     Teilnahme bei UniMento habe              und darauf aufbauend meine
                                                     ich besonders vom intensiven             Forschungs- und Arbeitstätigkeiten
                                                     Austausch mit Mentees anderer            zielgerichtet zu planen und auszu-
                                                     Fachrichtungen, den Gesprächen           richten.«
                                                     mit den Mentor/innen und dem

                                                     Dr. Johanna Hartmann
                                                     Mentee im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2011/2012, Tä-
                                                     tigkeit heute: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Anglistik,
                                                     Universität Augsburg

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Was war Ihnen als Mentorin wichtig, Ihren Mentees
mit auf den Weg zu geben?
»Während meiner Studien- und                zu können. Dieses Wissen wollte ich
Doktoratszeit gab es in meiner              im Mentoring jungen Frauen so früh
Forschungsumgebung nur Profes-              als möglich mitgeben. Gleichzeitig
soren, Frauen hatten selten einen           wollte ich zeigen, dass auch Frauen
Top-Beruf. Erst später habe ich ver-        mit zwei Kindern in einem MINT-
standen, dass Männer eine eigene            Fach Professorin werden können,
Sprache haben, die frau wie eine            auch wenn es Mut zur Lücke und
Fremdsprache lernen muss, um ihre           den richtigen Mann dazu braucht.«
eigenen Berufsziele verwirklichen

Prof. Dr. Sabine Timpf
Mentorin im Programm »Erfolgreich zur Professur« 2009/2010 und 2011/2012, Professur
für Geoinformatik, Institut für Geographie, Universität Augsburg

                                            Wieso sollte man als Studentin oder Doktorandin an einem
                                            Mentoring-Programm wie UniMento teilnehmen?
                                            »Das letzte Studienjahr und die              über die Herausforderungen und
                                            Teilnahme am UniMento-Programm               Chancen einer wissenschaftlichen
                                            werde ich immer positiv in                   Karriere gelernt. UniMento bietet
                                            Erinnerung behalten. Blickte ich zu          dir einzigartige Unterstützung für
                                            Beginn noch ängstlich auf die Zeit           deine persönliche Entwicklung und
                                            nach dem Studium ist dem nun                 die Erkundung deiner Wünsche und
                                            nicht mehr so. Der Austausch mit             Ziele. Ich kann nur jeder Studentin
                                            anderen Mentees, mit dem Mentor              und jeder Promovendin empfehlen,
                                            und mit den Programm-Koordi-                 sich zu bewerben und die eigene
                                            natorinnen war eine große Berei-             Zukunft in die Hand zu nehmen.«
                                            cherung. Ich habe viel über mich,
                                            meine beruflichen Wünsche und

                                            Alyssa Grecu, M.A.
                                            Mentee im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2013/2014, Tätigkeit heute: Dok-
                                            torandin an der Fakultät für Sprachwissenschaften und Literatur, Geisteswissenschaften,
                                            Kunst und Erziehungswissenschaften, Universität Luxemburg

                                                                                                                                      25
Was sagen unsere Mentees und Mentor/innen?

        Welche Vorteile sehen Sie in Mentoring-Programmen wie UniMento?
        »Die Einrichtung des Mento-                 Austausch durchaus in beide
        ring-Programms bietet eine wich-            Richtungen ergibt. Ein möglichst
        tige und willkommene Möglichkeit            unreglementiertes Klima des
        vielfacher Verständigung: Vor allem         Gespräches ist frei von der Gefahr
        über die unterschiedlichen Stadien          der Einbahnstraße; es ist für den
        akademischer Arbeit hinweg,                 Mentor eine gute Gelegenheit,
        indem ältere und in gewisser Weise          Wissen, Rat und Kompetenz
        etabliere Kolleginnen und Kollegen          weiterzugeben, und die eigene
        ihre Erfahrungen Doktorandinnen             Arbeit im Spiegel einer anderen
        vermitteln können, aber auch über           Generation noch einmal reflektieren
        die Fächergrenzen hinweg, so dass           zu können.«
        sich ein lebendiger, anregender

        Prof. Dr. Mathias Mayer
        Mentor im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2015/2016, Inhaber des Lehr-
        stuhls für neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Augsburg

                                                    Was bietet Ihrer Meinung nach UniMento, was im Berufsalltag sonst
                                                    häufig zu kurz kommt?
                                                    »UniMento schafft eine einzigartige          Hilfestellungen durch die Pro-
                                                    Chance für Frauen, die eigene                jektverantwortlichen konnte ich
                                                    berufliche Karriere bewusst zu               gleich zu Beginn meiner Promotion
                                                    gestalten, nachhaltig Netzwerke              wertvolle Erfahrungen sammeln.
                                                    zu entwickeln sowie Beratung und             Zudem habe ich Klarheit über meine
                                                    Unterstützung in persönlicher und            Ziele erhalten und bereits begon-
                                                    vertrauensvoller Umgebung zu                 nen, diese zu verwirklichen. Ich bin
                                                    bekommen. Durch den intensiven               mir sicher, dass ich auch in Zukunft
                                                    Austausch mit anderen Teilnehmen-            von der Teilnahme an UniMento
                                                    den, die angebotenen Workshops               profitieren werde.«
                                                    und die zusätzlichen individuellen

                                                    Anna-Lena Hoffmann, M.Ed., M.A
                                                    Mentee im Programm »Erfolgreich in die Wissenschaft« 2015/2016, Tätigkeit heute:
                                                    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für BWL, Innovation und internationales
                                                    Management, Universität Augsburg

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Literatur

Blome, E.et al. (2005): Handbuch zur universitären Gleichstellungspolitik. Wiesbaden:
VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Forum Mentoring (2008): Qualitätsstandards. Abrufbar unter:
http://www.forum-mentoring.de/index.php/qualitaet_top/qualitatsstandards/inhalt/
(abgerufen am 08.06.2016)

Fabian, G.; Rehn, T.; Brandt, G.; Briedis, K. (2013): Karriere mit Hochschulabschluss?
Hochschulabsolventinnen und -absolventen des Prüfungsjahrganges 2001 zehn Jahre
nach dem Studienabschluss.

Franzke, A. (2003). Mentoring für Frauen an Hochschulen. Potenziale für strukturelle
Veränderungen. In Anke Burkhardt & Uta Schlegel (Hrsg.), Warten auf Gender
Mainstreaming. Gleichstellungspolitik im Hochschulbereich (S. 93-107). (Die hoch-
schule. Journal für Wissenschaft und Bildung. Institut für Hochschulforschung
an der Martin-Luther-Universität). Halle-Wittenberg.

Gleichstellungsmonitor Universität Augsburg (2013): Berichtsjahr 2013. Abrufbar unter:
https://www.uni-augsburg.de/einrichtungen/frauenbeauftragte/downloads/Gleich-
stellungsmonitor-2013.pdf (abgeru-fen am 08.06.2016)

Legrum, B.; Haas, Ingrid (2007): Frauenförderung. Frauen in der Wissenschaft:
Mentoring als Türöffner für den Karriereweg. In: BIOspektrum (2007): Karriere, Köpfe &
Konzepte, Jg. 13, S. 446, abrufbar unter: http://www.biospektrum.de/blatt/d_bs_pdf&_
id=932283 (abgerufen am 08.06.2016)

Macha, H.; Handschuh-Heiß, S.; Magg-Schwarzbäcker, M.; Gruber, S. (2010):
Gleichstellung und Diversity an der Hochschule. Implementierung und Analyse des
Gender-Mainstreaming-Prozesses. Opladen: B. Budrich.

Meyerhofer, U. (2004): Die Mentoring Werkstatt an der Universität Zürich 2000–2004:
Erfahrungen und Empfeh-lungen. Zürich: UniFrauenstelle.

Wanberg, C. R.; Welsh, E. T; Hezlett, S. A. (2003): Mentoring Research: A review and
dynamic process model. Research in Personnel and Human Resources Management,
Nr. 22, S. 39–124.

                                                                                                     27
UniMento
Mentoring und Nachwuchsförderung
Universität Augsburg
Eichleitnerstraße 30
86159 Augsburg

Telefon 0821-598 4609
unimento@zbe.uni-augsburg.de
www.uni-augsburg.de/unimento
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