Hilfswerke fordern mehr Klimagerechtigkeit - Kampagne zur Fastenzeit - 3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal - Pastoralraum ...

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Hilfswerke fordern mehr Klimagerechtigkeit - Kampagne zur Fastenzeit - 3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal - Pastoralraum ...
3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal

Eine Frau auf der indonesischen Insel Pari pflanzt Mangroven-
bäume zum Schutz vor den zunehmenden Überflutungen.
                                             Bild: Brot für alle

Kampagne zur Fastenzeit

Hilfswerke fordern mehr
Klimagerechtigkeit
Hilfswerke fordern mehr Klimagerechtigkeit - Kampagne zur Fastenzeit - 3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal - Pastoralraum ...
2      Schwerpunkt

Die Ökumenische Kampagne zur Fastenzeit

«So leben, dass es für alle reicht»
Spiritualität in der Fastenzeit be-
deute, sich für Solidarität und Ge-
rechtigkeit einzusetzen. Darum sei
sie politisch. Das sagt Matthias Dör-
nenburg, Co-Leiter der Kampagne
von Fastenopfer und Brot für alle, die
sich der Klimagerechtigkeit widmet.

Die diesjährige Kampagne widmet
sich dem Thema Klimagerechtigkeit.
Wollen Sie damit bei der Klima-
jugend punkten?
Nein, wir haben uns nicht aufgrund
der Klimajugend für dieses Thema
entschieden. Aber es hilft, dass sich
etliche Jugendliche zu dieser Bewe-
gung formiert haben. Die Klimaver-
änderung ist bei uns schon lange ein
Thema. Die erste Kampagne dazu           «So leben, dass alle Menschen genug haben zum Leben»: Matthias Dörnenburg,
haben wir bereits 1989 geführt. Bei      Co-Leiter der Ökumenischen Kampagne.                          Bild: Marcel Friedlii
uns müssen aber offenbar erst die
Gletscher schmelzen, damit kein ver-     sen durch Spenden Privater wettge-        Beitrag spenden, als Ausgleich für
nünftiger Mensch mehr abstreiten         macht wird. Dies war letztes Jahr der     ausfallende Veranstaltungen oder Ak-
kann, dass unsere Erde leidet.           Fall – und freut uns sehr. Zu verdan-     tionen. Wir hoffen und sind zuver-
Weniger polemisch ausgedrückt: Das       ken ist dies auch den Kirchgemeinden      sichtlich, dass sich die Menschen in
Pariser Abkommen gibt uns die Mög-       und Pfarreien, die zum Spenden er-        der Schweiz solidarisch zeigen und
lichkeit zum Handeln. Dieses hat zum     muntert haben.                            im ursprünglichen Sinne der Fasten-
Ziel, den globalen Temperaturanstieg                                               zeit auf etwas verzichten – und für jene
auf maximal 2 Grad Celsius zu be-        Sie hoffen also, dass die Solidarität     spenden, die auszubaden haben, dass
schränken. Notwendig wären aller-        via Geld weiter spielt?                   wir in den reichen Ländern auf zu
dings 1,5 Grad Celsius und rasches       Ja, aber nicht nur. Gewisse Dinge wie     grossem Fuss leben.
Handeln.                                 die Rosenaktion finden sowohl in der
                                         digitalen Welt statt als auch hoffent-    Meinen Sie mit Verzichten auch den
Viele haben andere Sorgen, zum Bei-      lich real. Schön wäre, wenn auch die-     Lebensstil?
spiel finanzielle, wegen Corona.         ses Jahr einige Kirchgemeinden einen      Ja. Und es geht auch darum, Gewohn-
Das stimmt. Aber es gibt auch viele                                                heiten, zum Beispiel bei der Mobilität
Menschen, die diese Krise zum Anlass                                               oder beim Konsumieren, zu überden-

                                         W
nehmen, sich über Grundlegendes                ir setzen uns weiter                ken. Verzichten aus einer spirituellen
Gedanken zu machen – und das Dreh-                                                 Haltung heraus. Wir sind alle Teil der
buch ihres Lebens umzuschreiben.
                                               für Gerechtigkeit ein –             Schöpfung, und dadurch miteinander
                                         für Menschen im Süden,                    verbunden. Das bedeutet auch, dass
Rechnen Sie wegen der Beschrän-          die kaum gehört werden.                   wir so leben sollen, dass alle Men-
kungen bei Gottesdiensten mit we-                                                  schen – sowohl im Süden als auch im
niger Spendeneinnahmen?
                                         Das ist letztlich politisch.              Norden – genug haben. Und dass wir
Nicht unbedingt. Wir hoffen, dass der                    Matthias Dörnenburg       auch die Natur geschwisterlich be-
Ausfall bei Gottesdiensten und Anläs-                                              handeln.
Hilfswerke fordern mehr Klimagerechtigkeit - Kampagne zur Fastenzeit - 3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal - Pastoralraum ...
Schwerpunkt               3

Wie realistisch ist es, dass wir in der
Schweiz unser Konsumverhalten ver-
ändern?
Änderungen im Verhalten sind
schwierig zu bewirken und brauchen
Zeit. Doch in letzter Zeit ist die Sensi-
bilität gestiegen. Dies zeigt sich zum
Beispiel dadurch, dass nachhaltige,
biologisch oder ethisch vertretbar
hergestellte Produkte steigenden Ab-
satz finden. Viele Menschen sind be-
reit, ihr Verhalten zu hinterfragen.

Klimagerechtigkeit ist auch poli-
tisch. Haben Sie aus der Kritik, die
es nach der kirchlichen Parteinahme
bei der Konzernverantwortungsini-
tiative hagelte, nichts gelernt?
Wir setzen uns weiter für Gerechtig-
keit ein – für Menschen im Süden, die
kaum gehört werden. Dies ist letzt-             Fastenopfer und Brot für alle setzten sich ein für Klimagerechtigkeit im Norden
lich politisch. Auch das Evangelium ist         Um im
                                                wie aufSüden:
                                                        die Klimakrise
                                                               In einemzuWorkshop
                                                                          antwortenaufundden
                                                                                           die Philippinen
                                                                                               Erde zu bewahren,     ist eine Umkehr
                                                                                                           wird gelernt,        wie sich
politisch. Es stellt ebenfalls die Ge-          zu einem genügsameren
                                                natürliche               Lebensstil
                                                            organische Pestizide    notwendig.
                                                                                  herstellen     Mit diesem
                                                                                              lassen.         Plakat
                                                                                                      Hier geht     es umillustriert
                                                                                                                               Kräuter-die
rechtigkeit ins Zentrum. Gerechtigkeit          Ökumenische Kampagne ihre Forderung.
                                                kunde.                                                                    Bild: Fastenopfer
                                                                                                           Bild: Bob Timonera/  Fastenopfer
und Handeln sind eng verbunden. Am
Ende hat Spiritualität stets eine politi-
sche Komponente. Auch Papst Fran-
ziskus fordert in der Enzyklika Lau-
                                                 Hilfswerke fordern «Klimagerechtigkeit – jetzt!»
dato si’ auf, sich für eine gerechte Welt        «Die Länder des Südens, die am
und für die Schöpfung einzusetzen.               wenigsten dazu beigetragen haben,
                                                 leiden am meisten unter der Klima-
Fastenopfer und Brot für alle kritisie-          erwärmung.» Das schreiben die
ren die Mitverantwortung der Natio-              Hilfswerke Fastenopfer und Brot für
nalbank. Aufgrund ihrer Beteiligung              alle zur Ökumenischen Kampagne
an Unternehmen mit fossilen Ener-                dieses Jahres. Ihr Thema deshalb:
gien sei sie mitverantwortlich für das           «Klimagerechtigkeit – jetzt!» So
ungebremste Zunehmen von CO2.                    wechselten etwa auf den Philippi-
Wie kommt dies bei der SNB an?                   nen extreme Trockenheit in immer
Die Nationalbank hat Ende letzten                schnellerem Rhythmus mit sturz-
Jahres in einem Mediengespräch be-               flutartigen Taifunen ab, heisst es im         Dazu gehöre auch die Schweiz. Das
kannt gegeben, aus Kohleunterneh-                Beschrieb der Kampagne. In Kenia              Land solle bis 2040 klimaneutral
men auszusteigen. Offenbar sieht                 verdorrten Felder, in Indonesien              werden. Mit einer Unterschriften-
auch sie Handlungsbedarf. Absolut zu             überflute der ansteigende Meeres-             sammlung fordern die Hilfswerke
Recht, denn in ihren Richtlinien steht,          spiegel fruchtbares Land, vernichte           zudem die Schweizerische Natio-
sie sehe von Anlagen ab, welche Men-             Ernten und zerstöre Häuser.                   nalbank auf, alle Anteile an Unter-
schenrechte verletzen – und das ge-              Brot für alle und Fastenopfer for-            nehmen abzustossen, die an der
schieht mit der Klimaerwärmung, zu               dern, dass diejenigen Länder Ver-             Förderung, am Handel und an der
der die Nationalbank massgeblich                 antwortung übernehmen, die den                Verarbeitung fossiler Energieträger
beiträgt.     Interview: Marcel Friedli          Klimawandel am meisten befeuern.              beteiligt sind.      Dominik Thali
Matthias Dörnenburg ist Co-Leiter der            Die Ökumenische Kampagne dauert vom Aschermittwoch, 17. Februar, bis Ostersonntag,
Ökumenischen Kampagne. Der 58-Jährige            4. April. | sehen-und-handeln.ch | klimagerechtigkeit-jetzt.ch
arbeitet seit bald 25 Jahren bei Fastenopfer.
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4      Pastoralraum Hürntal

Ökumenische Fastenzeit-Kampagne im Pastoralraum Hürntal

Wir teilen die Folgen der Klimakrise
Der bekannte Slogan von Fastenop-
fer «Wir teilen» erhält neue Dring-
lichkeit: Wir teilen die Folgen der
Klimakrise mit allen Menschen,
Tieren und Pflanzen weltweit. Die
Gletscher der Alpen und des Hima-
laya schmelzen immer schneller.
Dürren und Überschwemmungen
kennen keine Landesgrenzen. Die
Ökumenische Kampagne von Brot
für alle und Fastenopfer präsentiert
                                          Die Folgen des
verschiedene Lösungsansätze in
                                          Klimawandels
der Klimakrise. Jetzt ist es Zeit, sie
                                          und des über-
umzusetzen.
                                          mässigen Kon-
                                          sums müssen
Fastenkalender 2021
                                          vor allem die

                                                                                                                     Bild: Fastenopfer/Brot für alle
Als Beilage zu dieser Ausgabe des
                                          Menschen im
Pfarreiblattes liegt der Fastenkalender
                                          Süden tragen.
mit vielen Hintergrundinformationen
                                          Dieser Ungerech-
bei. Sie erfahren von Ursachen der
                                          tigkeit soll etwas
Klimakrise und von Projekten, die
                                          entgegengesetzt
die Folgen des Klimawandels mil-
                                          werden.
dern. Und Sie werden eingeladen, Ihr
persönliches Drehbuch für eine bes-
                                          Rosenaktion                             eine gute Fastensuppe werden auflie-
sere Zukunft zu schreiben. Denn Ver-
                                          Nach den Gottesdiensten vom Sonn-       gen und Sie einladen, einen kleinen
änderungen beginnen bei uns selbst.
                                          tag, 21. März können in den Kirchen     Schritt zu machen hin zu einem ein-
Lassen Sie sich durch den Fastenka-
                                          Dagmersellen und Uffikon Rosen für      facheren Lebensstil mit saisongerech-
lender dazu ermutigen.
                                          Fr. 5.– zugusten des Fastenopfers ge-   ten und fairen Produkten.
                                          kauft werden. Rosen können auch
Hungertuch
                                          digital gekauft und verschenkt wer-     Gottesdienste zur Fastenzeit
Auch dieses Jahr wird das neue Hun-
                                          den. Die App «Give a Rose» ergänzt      Die Arbeitsgruppe Fastenopfer ge-
gertuch in allen Kirchen des Pastoral-
                                          den Verkauf der Rosen in den Kir-       staltet am 21. März einen besonderen
raums Hürntal aufgehängt. Der Titel
                                          chen und kann kostenlos herunter-       Gottesdienst in den Kirchen Uffikon
des Werks heisst «Du stellst meine
                                          geladen werden unter www.give-a-        und Dagmersellen zum diesjährigen
Füsse auf weiten Raum» aus dem
                                          rose.ch.                                Thema der ökumenischen Fasten-
Psalm 31,9. Eine kleine Broschüre
                                                                                  zeit-Kampagne. Und auch die ande-
mit Meditationen zum Hungertuch
                                          Faire Produkte bestellen                ren Gottesdienste der Fastenzeit er-
wird aufgelegt. Die Texte laden alle
                                          Weil die Suppentage dieses Jahr lei-    mutigen dazu, den biblischen Aufruf,
BesucherInnen der Kirchen auch
                                          der nicht stattfinden können, kann      das Leben zu wählen, ernst zu neh-
ausserhalb der Gottesdienste ein,
                                          auch der Stand mit dem Verkauf von      men. Der nötige lange Atem und das
Kraft zu schöpfen für persönliche
                                          Produkten aus fairem Handel nicht       Risiko der Resignation sollen nicht
Schritte hin zu einer Klimapolitik, die
                                          aufgestellt werden. Faire Produkte      davon abhalten, die Stimme der Erde
den weiten Raum auch künftigen Ge-
                                          stehen aber trotzdem bereit. Die in     zu hören und das Tun auf das Leben
nerationen offenhält.
                                          den Kirchen ausgestellten Produkte      auszurichten.
                                          können bestellt werden. Rezepte für                          Daniel Ammann
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Pastoralraum Hürntal                5

Schritte aus der Klimakrise sichtbar machen

Eine ökologische Entdeckungsreise
Bereits heute wird einiges getan, um
Schritte aus der Klimakrise heraus
zu finden. Auch im Kanton Luzern
und in der Gemeinde Dagmer-
sellen. Solche Initiativen sollen mit
der ökologischen Entdeckungsreise,
welche die Arbeitsgruppe Fasten-
opfer initiiert, aufgezeigt werden.

Wichtiges Thema im Kanton …
Die Klimakrise ist nicht nur Thema
in den Kirchen und den Hilfswerken,
sondern spätestens seit den Protes-
ten der Klimajugend auch im Kan-
tonsrat des Kantons Luzern. Auf der
Webseite des Kantons Luzern heisst
es: «Die Auswirkungen des durch
den Menschen verursachten Klima-
wandels sind für uns alle schon          Eine Klimakarte der Gemeinde Dagmersellen soll erstellt werden. Orte und
bereits heute deutlich spürbar. Der      Projekte werden darauf sichtbar gemacht, die zukunftsfähige Lösungen zur
Klimawandel ist eine globale Heraus-     Klimakrise aufzeigen.                         Bild: rawi/Raumdatenpool Kanton Luzern
forderung und betrifft auch den Kan-
ton Luzern» (vgl. klima.lu.ch). Im Ja-   möchte diese Tätigkeiten und Pro-          Personen und Orte sammeln
nuar 2021 hat Regierungsrat Fabian       jekte besser bekannt machen und            In den Kirchen und auf der Webseite
Peter im Kantonsrat den Planungsbe-      mit den Verantwortlichen die Zu-           des Pastoralraum findet sich ein For-
richt über die Klima- und Energie-       sammenarbeit stärken.                      mular, wo sich Personen und Unter-
politik des Kantons Luzern vorge-                                                   nehmen eintragen können mit Pro-
stellt. Dabei unterstrich er: «Nur       Ökologische                                jekten wie Bauten, Produkten oder
gemeinsam schaffen wir es, die Kli-      Entdeckungsreise                           Dienstleistungen, die einen Beitrag
maziele zu erreichen.» Der Kanton        Die Arbeitsgruppe Fastenopfer sucht        zur Reduzierung der Treibhausemis-
Luzern setzt auf eine Doppelstrate-      und sammelt in der Fastenzeit Pro-         sionen leisten. Mit den gesammelten
gie: Klimaschutz und Klimaanpas-         jekte und Orte, wo in Dagmersellen,        Angaben wird die Klimakarte der Ge-
sung in den Handlungsfeldern Ener-       Uffikon und Buchs schon jetzt die          meinde erstellt und laufend in den
gie, Mobilität, Landwirtschaft und       Klimaziele gefördert werden. So soll       Kirchen ausgestellt. Je nach den ent-
Waldwirtschaft.                          eine Klimakarte entstehen, die zu          standenen Kooperationen mit Perso-
                                         einer ökologischen Entdeckungsreise        nen und Gruppen wird es ein Projekt
… und in der Gemeinde                    einlädt. Wo gibt es Einzelpersonen         im Herbst geben. Vielleicht ein Kli-
Weder im Kanton noch in den Ge-          oder Unternehmen aus Gewerbe und           mamarsch durch Dagmersellen oder
meinden muss bei Null begonnen           Landwirtschaft, die zukunftsfähige         eben eine ökologische Entdeckungs-
werden. Die Gemeinde Dagmersellen        Lösungen für die Klimakrise schon          reise. Wir freuen uns wenn viele
hat das Label Energiestadt. Es gibt im   umgesetzt haben? Wo gibt es Orte im        Menschen aus dem Pastoralraum
Bereich Natur und Umwelt ein Ver-        Pastoralraum Hürntal, wo bei der           Hürntal mit uns Schritte aus der Kli-
netzungsprojekt. Die Schulen sensi-      Mobilität, der Energie, der Ernäh-         makrise gehen.
bilisieren seit vielen Jahren durch      rung, im Umweltschutz sichtbare Ini-                   Arbeitgruppe Fastenopfer:
Projekte die SchülerInnen und ihre       tiativen und Projekte besucht und                  Mirjam Grüter, Judith Fölmli,
Eltern. Die Arbeitsgruppe Fastenopfer    diskutiert werden können?                         Richard Beck, Daniel Ammann
Hilfswerke fordern mehr Klimagerechtigkeit - Kampagne zur Fastenzeit - 3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal - Pastoralraum ...
6      Pastoralraum Hürntal

Fusion der Kirchgemeinden Uffikon-Buchs und Dagmersellen

Ein historischer Schulterschluss

Sehr gespanntes Warten auf die Resultate der Fusions-Abstimmung am Sonntag, 31. Januar: Rita Staffelbach, Kirchen-
ratspräsidentin Uffikon-Buchs, Andreas Graf, Pastoralraumleiter, und Marco Fellmann, Kirchenratspräsident Dagmer-
sellen.

Sie gehen gemeinsam in die Zu-        Nein) gaben sich die Katholikinnen      Marco Fellmann kurz nach der Be-
kunft: Dagmersellen und Uffikon-      und Katholiken der beiden Kirchge-      kanntgabe des Resultats und fügt an:
Buchs sind die ersten beiden Kirch-   meinden am Sonntag das «Ehever-         «Rund zwei Jahre haben wir auf die-
gemeinden im Kanton Luzern, die       sprechen». Die Stimmbeteiligung lag     sen Moment hingearbeitet und die
fusionieren. Dies mit einem klaren    dabei bei 27 Prozent in Dagmersellen    Stimmberechtigten letztlich von einer
Ergebnis und einer relativ hohen      respektive 40 Prozent in Uffikon-       guten Sache überzeugen können.»
Stimmbeteiligung.                     Buchs. «Der hohe Rücklauf und das
                                      klare Resultat werten wir als sehr      Statt mit dem überschaubaren Ein-
Ein klares Ja                         positiv. Mit diesen Zahlen lässt sich   sparpotenzial (ein statt zwei Kir-
Der Dagmerseller Kirchenratspräsi-    optimistisch in die gemeinsame Zu-      chenratsgremien) argumentierte die
dent Marco Fellmann und seine Uffi-   kunft als Kirchgemeinde Hürntal bli-    Arbeitsgruppe mit der sich erge-
ker-Buchser Amtskollegin Rita Staf-   cken», sagt Rita Staffelbach.           benden Vereinfachung im Bereich
felbach lagen richtig. «Vorsichtig                                            Verwaltung und dem sich bieten-
optimistisch» waren sie im Vorfeld    Zusammenbringen,                        den grösseren Gestaltungsspielraum.
der Abstimmung. Mit einem Ja-Stim-    was zusammengehört                      «Gemeinsam haben wir eine stärkere
menanteil von 65 Prozent in Dagmer-   Obwohl im Vorfeld der Abstimmung        Stimme, gemeinsam können wir
sellen (399 Ja/217 Nein) respektive   Opposition ausblieb: «Ich war heute     unsere Attraktivität als Arbeitgeber
74 Prozent in Uffikon (189 Ja/68      Sonntag ziemlich nervös», gesteht       erhöhen», sagte Marco Fellmann im
Hilfswerke fordern mehr Klimagerechtigkeit - Kampagne zur Fastenzeit - 3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal - Pastoralraum ...
Pastoralraum Hürntal               7

Vorfeld. Letzteres gelte sowohl für       ken (Einzelperson) respektive 74         führen. Rita Staffelbach ist über-
die immer schwerer zu besetzenden         Franken (Familien). «Wir gehören         zeugt: «Obwohl sich die Aufgaben
Ämter im kirchlichen Dienst als auch      nach wie vor zum vorderen Mittelfeld     der Pfarreien und jene der Kirchge-
bei der für die Mitarbeit im Kirchen-     der steuergünstigsten Kirchgemein-       meinde unterscheiden – mit ihrer
rat erforderlichen Amtsträger und         den im Kanton», sagt Fellmann und        Arbeit haben Pastroralraumleiter
Amtsträgerinnen. Hinzu kommt: Auf         fügt an: «Die Dagmerseller bewiesen      Andreas Graf und sein Team den
seelsorgerischer Ebene arbeiten die       mit ihrer Zustimmung zur Fusion,         Grundstein für die Kirchgemeinde
beiden nach wie vor eigenständigen        dass Solidarität mehr zählt als der      Hürntal gelegt.»
Pfarreien im Pastoralraum Hürntal         eigene Geldbeutel.»
seit 2013 zusammen. Die Gläubigen         Im Gegensatz zu Marco Fellmann           Die Arbeit geht nicht aus
aus Uffikon-Buchs profitierten vom        musste Rita Staffelbach punkto           Bis zum Zusammenschluss zur
gleichen Angebot, berappten als klei-     Steuerfuss in Uffikon und Buchs          Kirchgemeinde Hürntal auf den 1.
nere Gemeinschaft und insbesondere        keine Überzeugungsarbeit leisten.        Januar 2022 und fünf Monate darü-
weniger steuerzahlender juristischer      Ihre Argumente für die gleiche Sache     ber hinaus werden die beiden Kir-
Personen dafür bislang mit 0.45           waren anders gelagert. Konkret: 2017     chenräte weiter die Ärmel nach hin-
Steuereinheiten wesentlich mehr als       sprachen sich die Uffiker-Buchser        ten krempeln. «Die Anpassung der
die Dagmerseller (0.27 Einheiten).        Katholikinnen und Katholiken in          Dokumente steht an, die Kirchge-
                                          einer Befragung für Fusionsabklärun-     meinde braucht auch ein neues Er-
Gleiches Ziel – unterschiedli-            gen aus und stiessen damit den Pro-      scheinungsbild, beispielsweise was
che Argumente                             zess an. Damals wurden aber auch         das Logo angeht», sagt Marco Fell-
Mit dem Ja zur Fusion gilt ab 2022        einzelne Stimmen laut, die sich bei      mann. Vorbereitet wollen auch die
ein einheitlicher Steuerfuss von 0.3      einer Fusion als deutlich kleinere der   Neuwahlen sein. Bis zum 31. Mai
Einheiten. Damit bezahlt eine Dag-        beiden Partner im Nachteil sahen.        2022 dauert die Amtszeit der aktuel-
merseller Einzelperson mit 100 000        «Der Zusammenschluss brauchte            len Kirchenräte. Ab diesem Zeitpunkt
Franken steuerbarem Einkommen             Vertrauen», sagt Rita Staffelbach.       wird ein achtköpfiges Team die Zügel
künftig pro Jahr zusätzlich 120 Fran-     Dass dieses vorhanden ist, sei mit-      übernehmen. Klar gesetztes Ziel:
ken, eine Familie rund 100 Franken.       unter auf die in den letzten Jahren      Mindestens zwei Mitglieder sollen
Bei einem steuerbaren Einkommen           vorbildliche Zusammenarbeit im           aus Uffkon-Buchs stammen.
von 80 0000 Franken sind es 96 Fran-      seelsorgerischen Bereich zurückzu-               Stefan Bossart, Willisauer Bote

Entsorgen und spenden
Der Caritas-Container, der neben dem Pfarrhaus an der
Kirchstrasse 3 steht, ist weit mehr als ein Altkleider-Con-
tainer. Hier können auch Bücher, Küchenutensilien,
Spielsachen, Dekorationsgegenstände hineingeworfen
werden. Einfach alles, was noch brauchbar und ganz ist
und funktioniert. Gegenstände, die zerbrechlich sind
oder nicht hineinpassen, können im Pfarrhaus abgege-
ben werden. Alles, was im Container landet, kommt der
Caritas Luzern, dem Hilfswerk der katholischen Kirche
im Kanton Luzern, zugute. Die Sachen werden aufberei-
tet und in den Läden von Caritas Wohnen in Sursee, Lu-
zern und Hochdorf zu günstigen Preisen verkauft. Den
Erlös kann die Caritas für ihre vielfältigen Projekte einset-
zen. Unter anderem für die Arbeitsintegration von Men-
schen, die es schwer haben, eine Stelle zu finden, Hilfe für
armutsbetroffene Menschen, Sozial- und Schuldenbera-
tung, Dolmetschdienst und Kulturlegi (diese berechtigt zu
vergünstigten Angeboten im Freizeit und Kulturbereich).
Hilfswerke fordern mehr Klimagerechtigkeit - Kampagne zur Fastenzeit - 3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal - Pastoralraum ...
8      Pastoralraum Hürntal

Seelsorge in Corona-Zeiten und auch sonst
                                                                                  Weltgebetstag am 5. März

Zeit und offenes Ohr                                                              Verbunden mit Vanuatu

Seelsorge, das Dasein, Zuhören, Be-      Offene Tür in Uffikon
stärken und gemeinsame Finden ei-        Für Menschen aus Uffikon und
nes Weges, ist eine Grundaufgabe         Buchs gibt es ein neues Angebot: Je-
der Kirche. Darum stehen die Seel-       weils am 1. und 3. Freitag des Monats
sorger und Seelsorgerinnen jeder-        ist von 15 bis 16 Uhr ein Mitglied des
zeit – im Notfall 24 Stunden – für Ge-   Seelsorgeteams im Pfarrsäli Chele-
spräche zur Verfügung, gerade auch       matt, Dorfstrasse 1, Uffikon, anwe-
in dieser für viele belastenden Zeit     send: Bereit für einen Schwatz, das
mit der Corona-Pandemie.                 Beantworten einer Frage, das Verein-
                                         baren eines Termins, das Bestellen
Reden hilft                              der Kommunion für zu Hause …
Viele haben es schon erfahren: Wenn      Kommen Sie einfach vorbei. Erstmals
etwas einem auf der Seele liegt, hilft   ist «Offene Tür in der Chelematt» am
es, dies auszusprechen. Und oft ist es   Freitag, 5. März von 15 bis 16 Uhr.
einfacher, gegenüber einer Person
ausserhalb der eigenen Familie und       Kommunion zu Hause
                                                                                  Die Frauen aus Vanuatu verste-
des Freundeskreises die eigene Seele     Für viele Menschen ist das Kommu-
                                                                                  hen ihr Land wie eine Mutter, die
zu öffnen. Wenn das Gegenüber gut        nizieren und die damit verbundenen
                                                                                  für ihr Kind sorgt.
zuhört, nachfragt, mitgeht und ermu-     Gebete etwas Bestärkendes. Darauf
tigt, kann so ein Gespräch im wahrs-     muss nicht verzichtet werden. Beson-
                                                                                  Seit vielen Jahren beten christliche
ten Sinn des Wortes Wunder wirken        ders jetzt, wo der Gottesdienstbesuch
                                                                                  Frauen rund um den Erdball je-
und neue Wege und Möglichkeiten          für viele nicht möglich ist. Wer die
                                                                                  weils am ersten Freitag im März
aufzeigen. Die Seelsorgerinnen und       Kommunion wünscht, meldet sich
                                                                                  in gegenseitiger Verbundenheit.
Seelsorger des Pastoralraums Hürntal     einfach im Sekretariat des Pastoral-
                                                                                  Unter dem Motto «informiert be-
sind jederzeit und kostenlos für sol-    raums (062 748 31 10). Dort wird
                                                                                  ten – betend handeln» verfassen
che Gespräche bereit. Im Notfall ist     dann gemeinsam vereinbart, wie die
                                                                                  Frauen aus einem jeweils anderen
sogar Tag und Nacht ein Mitglied des     Kommunion überbracht werden
                                                                                  Land eine Liturgie, welche rund
Seelsorgeteams per Handy erreich-        soll: Im Rahmen einer kleinen Kom-
                                                                                  um die Erde geht. Diesmal sind es
bar. Die jeweilige Notfallnummer ist     munionfeier mit einem Seelsorger
                                                                                  Frauen aus dem für viele unbe-
abrufbar unter www.pastoralraum-         oder einer Seelsorgerin zu Hause,
                                                                                  kannten Land Vanuatu. Vanuatu
huerntal.ch/notfalldienst. Wer ein Ge-   einfach zu Hause vorbeigebracht
                                                                                  ist ein Inselstaat im Südpazifik,
spräch wünscht, kann auch zu den         oder selber abgeholt. Die entspre-
                                                                                  bestehend aus 83 grösstenteils
Bürozeiten im Sekretariat des Pasto-     chenden Gefässe zum Überbringen
                                                                                  vulkanischen Inseln. Das Land ist
ralraums anrufen (062 748 31 10) oder    der Kommunion werden gerne zur
                                                                                  reich an Naturschönheiten, aber
vorbeikommen (Kirchstrasse 3, Dag-       Verfügung gestellt.
                                                                                  anfällig für Bedrohungen durch
mersellen). Die Gespräche können
                                                                                  Naturkatastrophen wie Vulkanaus-
telefonisch, im Pfarrhaus oder auch      Kirchenbesuch stets möglich
                                                                                  brüche, Erdbeben, Zyklone und
im eigenen Zuhause stattfinden.          Die Kirche ist den ganzen Tag offen
                                                                                  Sturmfluten.
Selbstverständlich wird alles getan,     und lädt ein zum Krafttanken, Beten,
um dabei die Beteiligten vor dem         Kerzenanzünden. Es liegen immer          Herzliche Einladung an Frauen
Coronavirus zu schützen. Es dürfen       wieder Texte und spezielle Sachen        und Männer aller Konfessionen,
auch Gespräche und Besuche für An-       zum Mitnehmen auf. Weiterhin läu-        den Weltgebetstag mitzufeiern
gehörige vereinbart werden.              ten immer freitags um drei die Bet-      am Freitag, 5. März um 19 Uhr
                                         glocken und laden ein zum «Gebet         in der katholischen Kirche Dag-
                                         um drei».                                mersellen.
Hilfswerke fordern mehr Klimagerechtigkeit - Kampagne zur Fastenzeit - 3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal - Pastoralraum ...
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Gottesdienste

Schutzvorkehrungen beim Kirchenbesuch                     Mittwoch, 17. März
– Maximal 50 Personen.                                    09.00 Eucharistiefeier in der Kirche Uffikon.
– Maskenpflicht für Personen ab 12 Jahren.
– Abstand.                                                Samstag/Sonntag, 20./21. März – 5. Fastensonntag
                                                          Rosenaktion
Reservation für Gottesdienste möglich                     Nach allen Gottesdiensten werden Max-Havelaar-
Weil die TeilnehmerInnenzahl für Gottesdienste            Rosen zu Fr. 5.– zugunsten des Fastenopfers verkauft.
beschränkt ist, besteht die Möglichkeit, Plätze zu        Gottesdienstgestaltung: Daniel Ammann und die
reservieren. Informationen dazu finden Sie auf der        Fastenopfergruppe (Judith Fölmli, Mirjam Grüter und
Webseite. Reservationen sind jeweils eine Woche im        Richard Beck).
Voraus bis am Vorabend um 20 Uhr möglich. Die             An diesem Wochenende werden die Fastenopfersäck-
Reservation ist nicht obligatorisch, aber eine Möglich-   lein eingesammelt und die Kollekte wird für das
keit, sich einen Platz zu sichern.                        Fastenopfer aufgenommen.
In der Kapelle Buchs sind keine Gottesdienste             Sonntag
möglich, in der Kapelle Eiche nur interne Gottes-         09.00 Kommunionfeier in der Kirche Uffikon.
dienste.                                                        Musikalische Gestaltung: Edith Meier, Klavier,
                                                                und Lilo Huber, Klarinette.
Mittwoch, 3. März                                         10.15 Kommunionfeier in der Kirche Dagmersellen.
09.00 Eucharistiefeier in der Kirche Uffikon.                   Musikalische Gestaltung: Edith Meier, Klavier,
                                                                und Lilo Huber, Klarinette.
Freitag, 5. März
19.00 Ökumenische Weltgebetstagsfeier in der              Mittwoch, 24. März
       Kirche Dagmersellen (siehe Seite 8).               09.00 Eucharistiefeier in der Kirche Uffikon.
Samstag/Sonntag, 6./7. März                               Samstag/Sonntag, 27./28. März – Palmsonntag
3. Fastensonntag, Krankensonntag                          Palmsegnung
Gottesdienstgestaltung: Armin Betschart.                  Kollekte und Einzug von Fastenopfersäcklein für das
Kollekte für das Schweizerische Katholische Bibel-        Fastenopfer.
werk, welches die Verbreitung und das Verständnis
der Bibel fördert (www.bibelwerk.ch).                     Sonntag (Umstellung auf Sommerzeit)
                                                          09.00 Familiengottesdienst in der Kirche Uffikon
Sonntag                                                         (Andreas Graf, Yvonne Zimmerli).
09.00 Eucharistiefeier in der Kirche Uffikon.                   Besammlung vor der Kirche. Palmsegnung.
10.15 Eucharistiefeier in der Kirche Dagmersellen.        10.15 Familiengottesdienst in der Kirche
                                                                Dagmersellen (Andreas Graf, Silvia Hodel).
Mittwoch, 10. März                                              Besammlung vor der Kirche. Palmsegnung.
09.00 Eucharistiefeier in der Kirche Uffikon.
                                                          Mittwoch, 31. März – Versöhnungsfeier
Samstag/Sonntag, 13./14. März – 4. Fastensonntag          Gestaltung: Katharina Jost.
Laetare                                                   Kollekte für die Christinnen und Christen im Heiligen
Gottesdienstgestaltung: Katharina Jost.                   Land und für ihre Kirchen und Institutionen im Ur-
Diözesane Kollekte für die Arbeit in den diözesanen       sprungsland des Christentums (www.heiligland.ch).
Räten und Kommissionen (www.bistum-basel.ch).
                                                          09.00 Kein Gottesdienst in der Kirche Uffikon.
Samstag
                                                          19.00 Versöhnungsfeier in der Kirche Uffikon.
18.30 Kommunionfeier in der Kirche Uffikon.
Sonntag
10.15 Kommunionfeier in der Kirche Dagmersellen.
Hilfswerke fordern mehr Klimagerechtigkeit - Kampagne zur Fastenzeit - 3/2021 1. bis 31. März Pastoralraum Hürntal - Pastoralraum ...
10       Pastoralraum Hürntal

Zu Gott heimgekehrt ist...                Sonntag, 21. März                       Sonntag, 28. März
                                          Klara und Eugen Bucher-Zurkirchen       Katharina und Fridolin Wey-Küng,
… am 23. Januar Elisabeth Nayer-          und Söhne Moritz, Marcel und            Bachmoos, Buchs.
Bachmann, Feldheim Reiden, vorher         Marquard, Georg Bucher, Zürich.
Im Baumgarten 6, Dagmersellen, im         Annemarie und Josef Felder-
Alter von 85 Jahren.                      Kaufmann, Margritenweg.
                                          Lisbeth und Ruedi Frey-Greber,
                                                                                  Mitteilungen
… am 1. Februar Jakob Steiner, Betag-
                                          Sagenstrasse.
tenzentrum Dösselen, Eschenbach,
                                          Sophie und Josef Meier-Wüest,
früher Kreuzbergstrasse 1, Dagmer-                                                Kontakt
                                          Sonnmatt.
sellen, im Alter von 80 Jahren.
                                          Giuseppe Angelo Petrillo-               Andreas Graf, Pastoralraumleiter
                                          Minichiello, Am Kreuzberg.              Erika Ambühl/Irene Fellmann
Jahrzeiten Dagmersellen                                                           Sekretariat, Kirchstr. 3, Dagmersellen
                                          Sonntag, 28. März                       Tel. 062 748 31 10, Fax 062 748 31 13
Sonntag, 7. März                          Maria Gabriel-Wechsler, Kreuzberg,      sekretariat@hukath.ch
Erste Jahrzeit für Fritz Simon,           Anna und Gottfried Wüest-Gabriel,       www.pastoralraum-huerntal.ch
Am Kreuzberg 12, Dagmersellen.            Alois Wüest, Rosa Wüest und
                                                                                  Öffnungszeiten: Montag bis Freitag,
Jahrzeit für:                             Familienangehörige.
                                                                                  8.30–11.30 und 14.00–17.00 Uhr.
Anna-Marie Lütolf-Rölli und               Gerold Gassmann, Therese
                                                                                  Reservation Arche: Beat Achermann
Siegfried und Kinder, Halden.             Gassmann-Fellmann, Franz
                                                                                  reservation.arche@hukath.ch
Anna und Ferdinand Birrer-                Gassmann-Burri, Eschenhof.
Grossmann, Kreuzberg, Anna Birrer,        Jakob Häller-Ziswiler,
                                                                                  jugend-dagmersellen.ch
Solothurn.                                Stengelmattstrasse/Chratz.
                                          Philomena und Albert Willimann-         Der Jugendarbeiter Christoph Steiger
Sonntag, 14. März                         Bucher, Baumsperg, und Töchter          ist jeweils am Dienstag, Mittwoch
Erste Jahrzeit für Walter Schürmann-      Philomena und Frieda und Söhne          und Freitag unter 079 297 63 84 er-
Kerlein, Mattenweg.                       Albert, Hans, Josef und Alois           reichbar. Weitere Infos: jugend-dag-
Erste Jahrzeit für Erwin Schürmann-       Willimann.                              mersellen.ch/aktuelles.
Kronenberg, Baselstrasse.
Jahrzeit für:                                                                     Palmsonntag
                                          Jahrzeiten Uffikon-Buchs
Anna und Adolf Schürmann-
                                                                                  In allen Gottesdiensten vom 27./28.
Brügger, Baselstrasse, sowie Tochter
                                          Sonntag, 7. März                        März werden Palmzweige verteilt
Trudy, Söhne Bruno und Benno.
                                          Berta Kaufmann, Kantonsstrasse,         und gesegnet. Ob auch Palmen-
Xaver Achermann-Gassmann,
                                          Uffikon.                                bördeli abgegeben werden können,
Baselstrasse.
                                          Fridolin Müller-Müller, Steiholz,       ist noch offen. Palmbäume werden
Franz Broch-Greber, Schönberg-
                                          Buchs.                                  die Gottesdienste festlich schmü-
strasse.
                                                                                  cken.
Frieda Kaufmann, Kirchweg, Buchs.
                                          Samstag, 13. März
Berta und Hans Waldisberg-
                                          Erste Jahrzeit für Bertha Waldisberg-   Team junger Eltern
Kaufmann, Kirchweg, Buchs.
                                          Baumann und Jahrzeit für Josef
Marie Kronenberg-Wiss,                                                            Osterhasen-Foto-Challenge
                                          Waldisberg, Weid, Uffikon.
Urs Kronenberg, Im Baumgarten.                                                    Das Team junger Eltern liefert das
                                          Rudolf Fellmann-Müller, Alte Dorf-
Sanja Matic, Stengelmattstrasse.                                                  Bastelmaterial für einen Stoffosterha-
                                          strasse, Uffikon.
Margaritha und Jules Steiger-Heller                                               sen nach Hause. Mit dem kreativ ge-
und Söhne Othmar Steiger, Beat                                                    stalteten Hasen macht ihr dann ein
                                          Sonntag, 21. März
Steiger-Fries, Jules Steiger-Zancarlin,                                           Foto an einem beliebten Ort und
                                          Margrit Gabriel-Meier, Weid, Buchs,
Bahnhofstrasse, und Marie                                                         schickt das Foto per Mail bis am
                                          Margrit und Hans Meier-Luternauer,
Zancarlin-Burch.                                                                  18. April ans Team junger Eltern. Die
                                          Dorfstrasse, Uffikon.
Maria und Anton Vogel-Achermann,                                                  originellsten Fotos werden mit einem
Stengelmattstrasse.                                                               Gutschein von einem lokalen Ge-
                                                                                  schäft belohnt. Teilnahmekosten
                                                                                  Fr. 5.– pro Hase, Anmeldeschluss
Pastoralraum Hürntal              11

21. März unter tje@gmx.ch, detail-       Baldegg tätig und arbeitet jetzt als Be-                    Carte blanche
lierte Informationen unter www.pas-      raterin und Coaching-Fachfrau mit
toralraum-huerntal.ch/teamjungerel-      verschiedenen Schwerpunkten. Sie ist
tern/aktuell.                            bestens ausgewiesen und ein über-
                                         zeugendes Beispiel dafür, dass das Äl-
Frauengemeinschaft                       terwerden gelingen kann.
                                                                                                         Lia Wolf,
Dagmersellen
                                                                                                         Seniorentreff
                                         Wanderungen
Café international                                                                                       Dagmersellen
                                         Dienstag, 9./16. und 23. März, 14.00
Freitag, 26. März, 9.00 bis 11.00 Uhr
                                         Uhr, Schulhaus Linde. Kleine Wan-
im Lorenzsaal der Arche. Frauen                                                     In der Hoffnung sein
                                         derung ca. 1 Stunde, grössere Wan-
aus unterschiedlichen Kulturen und
                                         derung ca. 2 Stunden.                      Unsere Mütter und Grossmütter
Schweizerinnen treffen sich zu Kaffee
                                                                                    sagten nicht «in Erwartung sein»,
und Gesprächen. Kinder, die noch
                                         Der Seniorentreff ist zuversichtlich,      «schwanger sein». Wie die Frauen
nicht zur Schule gehen, dürfen gerne
                                         dass die geplanten Aktivitäten statt-      ihren Umstand früh mit einem
mitkommen. Ob das Café interna-
                                         finden können, natürlich immer             Umstandskleid verhüllten, so ver-
tional durchgeführt werden kann,
                                         unter Einhaltung der Sicherheitsvor-       hüllten sie auch den Zustand der
wird auf www.pastoralraum-huern-
                                         schriften.                                 Schwangerschaft mit verhüllen-
tal.ch/fgdagmersellen mitgeteilt.
                                                                                    den Wörtern. Sie sagten:
                                         Seniorenkreis Uffikon                      «Andersch zwäg si», «i andere
Frauengemeinschaft Uffikon
                                                                                    Omständ si», «i de Hoffnig si».
                                         Wanderung
Ostereier suchen für Kinder                                                         War das Kind geboren, hiess es:
                                         Dienstag, 16. März, 13.30 Uhr, Kirche
Mittwoch, 31. März 14.00–16.00 Uhr.                                                 «Es esch verbi gange», «Es esch
                                         Uffikon. Wanderung Santenberg.
Nähere Informationen sind ab Mitte                                                  öbere gange». Wir, Frauen UND
März auf der Webseite www.pastoral-                                                 Männer, sind heute coronabe-
                                         Pro Senectute
raum-huerntal.ch/fguffikon zu fin-                                                  dingt «andersch zwäg». Seit Mo-
den.                                     Covid-19-Impfung                           naten sind wir «i de Hoffnig»,
                                         Pro Senectute bietet Hilfestellung bei     nicht auf neues Leben in uns, son-
Seniorentreff & Seniorenkreis            der Registrierung für die Covid-19-        dern auf ein neues Leben mitei-
                                         Impfung an. Wer beim Anmeldever-           nander. Wenn wir dann nicht
Erlebnisbericht Pilgerreise
                                         fahren keine Hilfe aus dem Bekann-         mehr «i andere Omständ send»,
Leider muss der für den 2. März ge-
                                         tenkreis hat, kann sich bei der Pro        werden wir wieder Sport treiben,
plante Erlebnisbericht der Pilgerreise
                                         Senectute melden (041 226 11 88).          tanzen, jassen und FreundInnen
von Peter Kunz auf den 27. Oktober
                                                                                    treffen können. Sich frei fühlen
verschoben werden.
                                         Goldene Hochzeit                           wie ein Vogel? Vielleicht wird
                                                                                    nach der Pandemie aber nichts
Seniorentreff Dagmersellen               Aufgrund der Covid-19-Pandemie
                                                                                    mehr so sein wie vorher. Dann
                                         entfallen am 24. April die Feiern für
Mittagstisch                                                                        müssen wir uns neu orientieren.
                                         die Jubelpaare 2020 und 2021 vom
Abänderung des Jahresprogrammes:                                                    Wir werden uns verabschieden
                                         Bistum Basel in der Kathedrale in So-
Mittwoch 24. März, 11.30 Uhr, Rest.                                                 vom Gedanken «Alles ist möglich»,
                                         lothurn. Ein persönliches Anerken-
Rössli, Anmeldungen für alle Teilneh-                                               uns besinnen auf das Wesentliche
                                         nungsschreiben mit einem Geschenk
menden bis Montag, 22. März bei An-                                                 in unserem Leben und uns einset-
                                         vom Bischof kann bis Ende März auf
toinette Wermelinger (079 677 78 75).                                               zen für ein geschwisterliches Mitei-
                                         dem Sekretariat des Pastoralraums
                                                                                    nander in einer verletzlichen Welt.
                                         bestellt werden.
Wie kann ich gut älter werden –                                                     Vielleicht sensibler und achtsamer
und lebendig bleiben?                                                               umgehen mit allem Leben? Dann
                                         Kollekten im Januar
Mittwoch, 24. März, 14.00 Uhr,                                                      sind wir tatsächlich «andersch
Lorenzsaal. (Kein Eintritt, Masken-       3.   Missio                     438.70    zwäg» und «i de Hoffnig» und sa-
pflicht!)                                10.   Solidaritätsfonds SKF      203.30    gen erleichtert: «Es esch öbere
Vortrag von Schwester Hildegard Willi    17.   Inländische Mission        201.45    gange», «Es esch verbi gange».
aus Ettiswil, Kloster Baldegg. Sie war   24.   Caritas Luzern             225.00    Ein anderes Leben beginnt.
viele Jahre am Lehrerinnenseminar        31.   SOS-Kinderdorf             200.85
12       Schwerpunkt

Zur Abstimmung vom 7. März über das Verhüllungsverbot

Wieso verhüllen Frauen ihr Gesicht?

                                                                                       D
Andreas Tunger-Zanetti, Islamwis-            chen haben Sie mit einer. Ist das
senschaftler an der Universität Lu-          nicht eine etwas dünne Basis?                    as Gesicht zeigen
zern, widerspricht mit einer Studie          Uns ging es darum, wenigstens eine
                                                                                              zu müssen, greift
gängigen Vorstellungen zum Nikab –           Stichprobe zu haben, die wir mit der
im Volksmund «Burka» genannt.                Forschung aus anderen westeuropäi-               für manche Frauen
                                             schen Ländern vergleichen konnten.        zu sehr in ihr Körper-
Laut Ihrem Buch «Verhüllung» wer-            Ausserdem wollten wir zuhören: Wie        empfinden ein.
den Frauen im Westen nicht von               erklärt sich eine Frau, die sich in der
                                                                                                      Andreas Tunger-Zanetti
einem Mann zum Tragen des Nikab              Öffentlichkeit so kleidet? Dieser ein-
gezwungen. Warum tragen diese                zelne Fall entspricht in vielen Punkten
Frauen also einen Nikab?                     sehr genau dem Durchschnittsbild,         politische Agenda steht. Meistens ist
Andreas Tunger-Zanetti: Weil es ihrer        das die Forschung an Dutzenden von        der Zusammenhang mit einem orga-
Frömmigkeit und Überzeugung ent-             Frauen gezeichnet hat. Was über wei-      nisierten politischen oder pietistisch-
spricht und mit ihrem Körpergefühl,          tere Frauen in der Schweiz an Bruch-      salafistischen Islam jedoch eher lose.
das sie in der Öffentlichkeit empfin-        stücken bekannt ist, passt ebenfalls
den, zusammenpasst. Diese Frauen             dazu.                                     Befürworter*innen der Vorlage argu-
sind in der Regel im Westen aufge-                                                     mentieren, das Gesicht zu zeigen sei
wachsen und haben hier die Schulen           Auch mit dem Argument, hinter der         ein Grundwert unserer Gesellschaft.
durchlaufen. Dies zeigen Studien aus         Verhüllung stecke eine islamistische      Das Gesicht zeigen zu dürfen, ist ein
westeuropäischen Ländern wie Bel-            Haltung, räumen Sie auf.                  wichtiges Recht. Das Gesicht zeigen
gien, Dänemark, Holland und Frank-           Viele Frauen, die einen Nikab tragen,     zu müssen, ist nur dann einsehbar,
reich, wo Feldforschung zu Nikabträ-         wollen die religiösen Gebote beson-       wenn der Staat eine Person identifi-
gerinnen betrieben wurde.                    ders gut erfüllen. Das beruht oft auf     zieren muss, wie es beim bundesrät-
                                             einer engen, buchstabengetreuen In-       lichen Gegenvorschlag vorgesehen ist.
Sie gehen von 20 bis 30 Nikabträge-          terpretation des Islam. In einzelnen      Das Gesicht jedem zeigen zu müssen,
rinnen in der Schweiz aus, gespro-           Fällen mag es sein, dass dahinter eine    greift für manche Frauen – vielleicht
                                                                                       auch Männer – zu sehr in ihr Körper-
                                                                                       empfinden ein, sodass es ihnen nicht
                                                                                       mehr wohl ist.
 Bei einem Nein tritt der Gegenvorschlag in Kraft
 Die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot», über die am 7. März abge-             Die jemenitische Politologin Elham
 stimmt wird, verlangt, dass niemand an öffentlich zugänglichen Orten sein             Manea sieht im Nikab ein politisches
 Gesicht verhüllen darf. Ausnahmen wären in sakralen Räumen sowie aus                  Symbol für eine Ideologie, die Frau-
 Gründen der Sicherheit, der Gesundheit und des einheimischen Brauch-                  enrechte verletzt, deshalb befürwor-
 tums. Wird die Initiative abgelehnt, tritt der indirekte Gegenvorschlag des           tet sie die Vorlage.
 Bundesrats in Kraft. Dieser verlangt, dass Personen den Behörden ihr Gesicht          Dieses Argument bringen häufig Per-
 zeigen müssen, wenn es für die Identifizierung notwendig ist. Der Gegen-              sonen vor, die im Ausland Erfahrun-
 vorschlag sieht zudem Massnahmen zur Stärkung der Rechte der Frauen vor.              gen mit einem bedrängenden Islam
 Aus dem Bereich Kirche und Religion Nein zur Vorlage sagen der Schwei-                oder mit Islamismus gemacht haben.
 zerische Katholische Frauenbund, der Interreligiöse Thinktank sowie der               Das will auch ich hier nicht. Aber ein
 Rat der Religionen, zu dem auch die Schweizer Bischofskonferenz, die                  Nikab in Kuwait ist nicht das Gleiche
 Evangelische Kirche Schweiz und die Föderation Islamischer Dachorgani-                wie ein Nikab in der Schweiz. Man
 sationen gehören. Stimmfreigabe haben die Schweizerische Evangelische                 muss jeweils den Kontext anschauen,
 Allianz und das Haus der Religionen beschlossen.                         sys          in dem eine Frau lebt, die den Nikab
 Stand der Diskussion bei Redaktionsschluss am 15. Februar                             trägt; was sie dazu sagt, wie sie das für
                                                                                       sich versteht.
Schwerpunkt              13

Die Schweizer Künstlerin Eliane Zinner reisst in ihren Bildern verschiedene Formen des Kopftuchs, darunter auch den
Nikab (mittleres Bild), aus ihrem Kontext. «Es geht nicht darum, was das Kopftuch verhüllt, sondern was es über uns
enthüllt, über unsere Vorurteile und Ängste», sagt Zinner.                        Bilder aus der Serie «Was enthüllt das Kopftuch?»

Ein Fazit Ihrer Studie lautet, dass es
in der Debatte nicht um den Nikab,            Muslimische Stimme für ein Verhüllungsverbot
sondern um die Frage nach unserer
                                              Die jemenitische Politologin Elham
eigenen Identität gehe. Können Sie
                                              Manea spricht sich für ein Verhül-
das erläutern?
                                              lungsverbot aus: Unsere Gesell-
Die 30 Nikabträgerinnen sind bloss
                                              schaft müsse «in der Lage sein, klare
eine Chiffre, die anzeigt, dass an
                                              Grenzen zu ziehen» und «den Mut
einem anderen Ort die Grundfrage
                                              haben, für unsere humanistischen
nicht gelöst ist: Wie gehen wir als
                                              und auf den Menschenrechten ba-
Gesellschaft mit der Diversität an
                                              sierenden Werte einzustehen», sagte
Religionen und Kulturen um? Die
                                              sie im Interview mit der «Sonntags-
Kenntnis von Fakten und religiösen
                                              zeitung».
Begriffen, das Deuten-Können von
                                              Manea bezeichnet die Initiative in
religiöser Praxis, hat in den letzten
                                              Anbetracht der kleinen Anzahl Ni- Die jemenitische Politologin Elham
Jahrzehnten abgenommen. Selbst
                                              kabträgerinnen in der Schweiz zwar Manea: «Unsere Gesellschaft muss
Mitglieder von Landeskirchen sind
                                              als «Symbolpolitik», allerdings sei es Grenzen ziehen.» Bild: Pia Neuenschwander
oft nicht in der Lage, das fünfmalige
                                              «ein wichtiges Symbol». Laut der
tägliche Beten von Muslim*innen ad-
                                              Muslimin, die an der Universität Zürich lehrt und in Bern wohnt, steht
äquat einzuordnen, sondern nehmen
                                              der Nikab «für eine Ideologie, die ungestraft Frauenrechte verletzt. Gemäss
das schon als Anzeichen von Radika-
                                              deren fundamentalistischer Interpretation des Islam ist die Frau auf ewig
lisierung. Die gleiche Unsicherheit
                                              unmündig und braucht einen männlichen Vormund.»
besteht kollektiv: Welchen Platz sol-
len wir als Gesellschaft der Religion         Die wichtigen Fragen
einräumen? Welchen Platz sollen die           Mit Andreas Tunger-Zanetti geht Manea einig, dass Nikabträgerinnen in
einzelnen Religionen bekommen?                Westeuropa diesen oft freiwillig tragen. Der Normalfall sehe jedoch anders
                                              aus. In Ländern wie Jemen, die sie aus eigener Erfahrung kennt, trügen
                Interview: Sylvia Stam
                                              Frauen den Nikab, «weil sie fälschlicherweise glauben, es handle sich um
                                              ein religiöses Gebot. Dem ist aber nicht so.»
                                              Für sie wäre die Initiative überflüssig, wenn andere Fragen angegangen
                                              würden: «Wie gehen wir mit dem Religionsunterricht in Moscheen um,
                  Andreas Tunger-Zanetti:     der eine verpolitisierte Form des Islam verbreitet? Wie kontrollieren wir die
                  Verhüllung. Die Burka-      Ausbildung von Imamen? Wie unterbinden wir die Geldflüsse aus Golf-
                  Debatte in der Schweiz.     staaten und der Türkei an radikale Moscheen und Kulturzentren in der
                  «Hier und Jetzt»-
                  Verlag 2021                 Schweiz?»                                                                 sys
                  ISBN 978-3-03919-530-5
14       Thema

Corona führt zu neuen Liturgieformen

Jesus kommt über das Internet
Hausgottesdienste? In Corona-Zei-
ten lebt diese Form wieder auf –
übers Internet. Gottesdienste in klei-
nen Gruppen über Plattformen wie
Zoom lassen viel Gemeinschaft und
Teilhabe zu, müssen aber gut vorbe-
reitet werden.

«Wir feiern wirklich», sagt Gunda
Brüske. Und schiebt schmunzelnd
nach: «Am Osterabend kam Jesus
durch verschlossene Türen zu seinen
Jüngern. Das Internet ist also sicher
kein Hindernis für ihn.» Brüske ist
Co-Leiterin des Liturgischen Instituts,
ihr gegenüber sitzen in ihren Büros
und Stuben an diesem Januarabend          «Eine spannende Erfahrung»: Thomas Villiger, der für die Landeskirche den
16 Frauen und Männer vor dem Bild-        Kurs «gottesdienst@home» organisiert hatte, während der Feier in seinem
schirm. Sie haben sich zum Kurs           Büro; rechts neben ihm seine Kerze.                            Bild: Gregor Gander
«gottesdienst@home» eingeloggt, um
erstmals miteinander einen digitalen      net wegen der leicht verzögerten          machte im ersten Lockdown regel-
Hausgottesdienst zu feiern und ihre       Übertragung nicht. Gleich beim Vater-     mässig bei Online-Feiern mit.
Erfahrungen damit zu teilen.              unser: Jede und jeder betet für sich
                                          und sieht nur sich bewegende Lippen.      «Das probiere ich jetzt aus»
Gemeinsam solo singen                     Das heisst anderseits: Die Feiernden      Die technischen Voraussetzungen se-
Gunda Brüske verteilt zu Beginn die       sind sich nah, blicken sich in die Au-    hen sie und die Gruppe ebenso als
Rollen: Wer singt vor? Wer liest das      gen. «Das ist gewöhnungsbedürftig,        Hindernis wie als Chance. Viele Men-
Evangelium? Den «digitalen Minis-         das lenkt mich ab», sagt ein Teilneh-     schen, vorab ältere, sind nicht ge-
tranten» macht Thomas Villiger, der       mer. Ein anderer meint hingegen: «Ich     wandt im Umgang mit dem Internet.
das Webinar organisiert hat – er küm-     war präsenter als in einem gewöhnli-      Bilder einblenden, einen Film abspie-
mert sich um die Technik. Villiger ist    chen Gottesdienst.» Jemand schlägt        len: Solche Dinge wollen geübt sein.
Theologe, Pfarreiseelsorger und Mit-      vor, zu vorgelesenen Texten oder Mo-      Anderseits: Ein digitaler Gottesdienst
arbeiter der Luzerner Landeskirche;       menten der Stille ein Bild einzublen-     kann auch zu einer familienfreund-
im November erst hatte er selbst diese    den. «Das könnte in die Ruhe führen.»     lichen Zeit abgehalten werden. Er be-
Form des Feierns entdeckt.                Die Gruppe ist sich einig: Feiern         zieht Menschen mit eingeschränkter
Der etwa 20-minütige Wortgottes-          übers Internet bietet viele Teilhabe-     Mobilität ein. Oder erspart Anfahrts-
dienst beginnt mit dem Kreuzzeichen       möglichkeiten. «Eine spannende Er-        wege. Vor allem aber bringt er Men-
und indem alle eine Kerze anzünden.       fahrung, neue Gottesdienstformen zu       schen zusammen, die sich sonst nicht
Der Segen schliesst die Feier ab. «Ge-    entdecken und auszuprobieren», meint      begegnen würden.
meinsame, zeichenhafte Handlungen         eine Frau. «Nutzt die Möglichkeiten,      Der Begriff «Potenzial» fällt an diesem
sind wichtig. Sie verbinden und brin-     freier zu feiern», ermuntert Gunda        Abend einige Male, auch Skeptiker
gen Leibhaftigkeit ins Geschehen»,        Brüske. Dass manche an diesem             nicken dazu. Eine Teilnehmerin sagt
sagt Gunda Brüske. Die Lieder singt       Abend nicht so recht zu sich und in       am Schluss: «Jetzt habe ich den Mut,
eine Person vor, derweil die anderen      Stimmung kommen, versteht sie. Und        das einmal selbst auszuprobieren.»
ihr Mikrofon stumm schalten: Ge-          versichert: «Das Spirituelle wird stär-                           Dominik Thali
meinsames Singen geht übers Inter-        ker mit der Wiederholung.» Brüske         Mehr: lukath.ch/internet-gottesdienst
Aus der Kirche               15

Luzern

Neue reformkatholische Allianz
Für «gleiche Würde und gleiche Rechte» in der Kirche
                                            es in einer Medienmitteilung heisst.
                                            Die neue Allianz versteht sich als
                                            offene Projektgemeinschaft, die als
                                            Netzwerk von Reformkatholik*innen          Die Bewahrung der Schöpfung ist der
                                            Veränderungen in der Schweizer Kir-        Kirche wichtig: der Pfarrhausgarten
                                            che anstossen will.                        von St. Paul.          Bild: Melanie Troxler
                                            Derzeit gehören Jungwacht und Blau-
                                                                                       Kirchgemeinde Luzern
                                            ring Schweiz (Jubla), die KAB Schweiz/
                                                                                       Bald kräht der «Grüne Güggel»
                                            Christliche Sozialbewegung und der
Katharina Jost Graf und Valentin            Schweizerische Katholische Frauen-         Die Kirchgemeinde Luzern führt das
Beck gehören der Steuergruppe der           bund (SKF) zur Trägerschaft. In der        Umweltmanagement-System «Grüner
neuen Allianz an.            Bilder: zVg    Steuergruppe, die mit der Projekt-         Güggel» ein. Dies teilt sie in ihrem
                                            trägerschaft die Allianz führt, sind       Pfarreiblatt mit. Die Zertifizierung
Aus der im Herbst aufgelösten Allianz       auch zwei Personen aus dem Kanton          dürfte im Sommer 2022 erfolgen. Die
«Es reicht!» ist am 25. Januar die «Alli-   Luzern vetreten: Jubla-Bundespräses        Kirchgemeinde will mithilfe dieses
anz Gleichwürdig Katholisch» entstan-       Valentin Beck (Luzern) und Katharina       Labels ihren Ressourcenverbrauch
den. Ihr Ziel und Leitspruch: «Gleiche      Jost Graf (Vizepräsidentin SKF, Dag-       optimieren. Sie hat bereits 2006 einen
Würde, gleiche Rechte in der katho-         mersellen). Geplant sind ein Träger-       Umweltfonds geäufnet, mit dem sie
lischen Kirche und in der Welt», wie        verein und eine Geschäftsstelle.           den Energieverbrauch seither um 22
                                                                                       Prozent senkte. Seit 2013 gibt es Regeln
                                                                                       für die nachhaltige Beschaffung.
Schweiz
                                                                                       Bevölkerung in der Schweiz
Bistum Basel                                                                           Immer mehr Religionslose
Weihbischof Denis Theurillat geht und zieht nach Baldegg
                                                                                       2019 gehörten 29,5 Prozent der über
Nach über 20 Jahren als Weihbischof                                                    15-Jährigen in der Schweiz keiner Re-
des Bistums Basel ist Denis Theurillat                                                 ligion an. Das sind 1,6 Prozent mehr
(70) in den Ruhestand getreten. Dies                                                   als im Jahr davor. Dabei sind Auslän-
teilte das Bistum Basel am 8. Februar                                                  der*innen häufiger ohne Religion als
mit; Theurillats Abschied erfolgte am                                                  Schweizer*innen. 35,1 Prozent von
gleichen Tag, wie aus dem Schreiben                                                    ihnen sind gemäss neuesten Zahlen
von Bischof Felix Gmür an die Seel-                                                    des Bundesamts für Statistik ohne
sorgenden hervorgeht. Ein Nachfolger                                                   religiöse Zugehörigkeit, 1,7 Prozent-
ist noch nicht ernannt.                                                                punkte mehr als im Vorjahr. Bei den
Denis Theurillat wird künftig als Seel-                                                Schweizer*innen sind es 27,6 Prozent,
sorger bei der Schwesterngemein-            Denis Theurillat war seit Sommer 2000      ein Plus von 1,5 Prozentpunkten.
schaft im Kloster Baldegg «dienen».         Weihbischof des Bistums Basel. Bild: zVg   Insgesamt waren 22,5 Prozent der in
Dies sagte er gegenüber dem Nach-                                                      der Schweiz wohnenden Erwachse-
richtenportal kath.ch.                      konferenz (SBK) zeichnete Denis            nen 2019 evangelisch-reformiert und
Der Jurassier Theurillat wurde am           Theurillat von 2000 bis 2012 als Ju-       34,4 Prozent römisch-katholisch, ein
22. Juni 2000 vom damaligen Bischof         gendbischof für die ganze Schweiz          Rückgang von 0,6 respektive 0,7 Pro-
Kurt Koch zum Weihbischof ernannt.          verantwortlich.                            zentpunkten. Musliminnen und Mus-
Von 2011 bis 2017 leitete er das Pas-       Sein Unfall im letzten Herbst sei für      lime stellen 5,5 Prozent der Schwei-
toralamt des Bistums. Seit 2015 war         ihn ein Zeichen gewesen, schreibt          zer Wohnbevölkerung gegenüber 5,3
er für die Orden und religiösen Ge-         Theurillat über seinen Rücktritt. Auch     Prozent im Jahr davor. 1970 hatten
meinschaften im Bistum zuständig.           als «Emeritus» wolle er ein «happy         noch praktisch 100 Prozent einer der
Im Rahmen der Schweizer Bischofs-           Bischof» bleiben.                          beiden Landeskirchen angehört.
Zuschriften/Adressänderungen an:
                                                       sekretariat@hukath.ch, 062 748 31 10

Impressum
Herausgeber: Pastoralraum Hürntal,
Kirchstrasse 3, 6252 Dagmersellen                      Hinweise für den überpfarreilichen Teil: Kantonales Pfarreiblatt, c/o Kommunikationsstelle der röm.-kath.
Redaktion: Katharina Jost                              Landeskirche des Kantons Luzern, Abendweg 1, 6006 Luzern 6, 041 419 48 24/26, info@pfarreiblatt.ch
Erscheint monatlich                                    Druck und Versand: Brunner Medien AG, 6011 Kriens, www.bag.ch

Worte auf den Weg

Verbotstafel im Vogelmoos, Neudorf | Bild: Dominik Thali

                                                     F
                                                                  ehler können ungewollt in neue Richtungen führen.
                                                                  Manchmal führt einen der falsche Weg
                                                                  zum Richtigen.
                                                                                      Henry Deacon in der amerikanischen Fernsehserie
                                                                  «Eureka – die geheime Stadt», die von 2006 bis 2012 ausgestrahlt wurde
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