Holz ist der baustoff der Zukunft

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Holz ist der baustoff der Zukunft
Bauwirtschaft
Foto: Jessika Wollstein/bitters.de

                                     Vertriebsleiter Fritz Rietkötter auf dem Firmengelände von Ahmerkamp: Die 1964 gegründete Firma ist heute ein leistungsfähiges und
                                     überregional agierendes Großhandelsunternehmen mit weltweiten Kontakten. Stammsitz ist das rund 80.000 Quadratmeter große
                                     Firmenareal an der Oldenburger Straße in Vechta. Mit rund 230 Mitarbeitern an vier Standorten gehört Ahmerkamp zu den führenden
                                     Unternehmen der Holzbranche.

                                     fritz rietkötter, ahmerkamp-gruppe

                                     Holz ist der Baustoff der Zukunft
                                     Holz als einer der ältesten Werkstoffe der Menschheit gewinnt in jüngster Zeit eine immer stärkere
                                     Bedeutung in der Bauwirtschaft – vor allem, weil sich die Anforderungen von Bauherren und Planern
                                     stark geändert haben. Energieeffizient muss es sein, der Einsatz ökologisch werthaltiger Werkstoffe steht
                                     im Fokus und kostenoptimierte Lösungen bei Neu- und Bestandsbauten oder energetischer Sanierung
                                     werden bevorzugt, ohne auf architektonisch anspruchsvolle Konstruktionen verzichten zu wollen.

                                     A
                                             uf diese Anforderungen haben so-    „created by nature“ ist und obendrein       änderten sich die architektonischen Ge-
                                             wohl der Holzbau als auch die       höchsten technologischen, ökologischen      staltungsmöglichkeiten. So wurden im
                                             Holztechnologie mit einer rasan-    und wohngesunden Ansprüchen genügt.         Holzrahmenbau aussteifend beplankte
                                     ten Geschwindigkeit bei der Entwicklung       Das Image der „Holzbaracke“ oder des      Rahmen zu Tafeln zusammengefügt, de-
                                     neuer Konstruktionsprinzipien und in der    „Holzhauses“, das in vergangenen Jahren     ren hautsächlich begrenzende Vorgaben
                                     Weiterentwicklung von Werkstoffen re-       oftmals den Holzbau charakterisiert hat,    in der Transport- und Montagekapazität
                                     agiert. Es entsteht der Hightech-Werk-      wurde in den vergangenen Jahrzehnten        liegen. Neue Produktsysteme wie Brett-
                                     stoff Holz, der durch technische Be- und    konsequent hinterfragt. Durch eine kom-     stapelelemente, Brettsperrhölzer oder
                                     Verarbeitung in allen Produkteigenschaf-    plette Neuausrichtung der Konstruktio-      Brettschichtholz-Elemente entstanden.
                                     ten optimiert wurde. Es hat sich ein Pro-   nen, weg vom Fachwerk oder Skelettbau,      Darüber hinaus bietet die Mischbauweise
                                     duktsegment entwickelt, das sozusagen       hin zu scheibenförmigen Elementen, ver-     ganz neue Konstruktionsansätze. Hierbei

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Holz ist der baustoff der Zukunft
Foto: PAVATEX, CH-1701 Fribourg                                      Bauwirtschaft

                                  Optimaler Schutz und vollkommen natürlich: Holzfaserdämmplatten auf dem Dach.

                                  werden Holzkonstruktionen mit minera-        und Bausperrhölzer genannt – bieten
                                  lischen und metallischen Bauweisen           Holzwerkstoffe heute auch ökologisch
                                  kombiniert. Auf diese Weise können die       werthaltige Lösungen für Dämmstoffe
                                  Stärken aller eingesetzten Baustoffe opti-   und Außenbeplankung von Fassaden.
                                  mal für die konstruktiven wie gestalteri-    Hinzu kommen natürlich die altbekann-
                                  schen Vorgaben zusammengebracht und          ten Einsatzbereiche im Innenausbau, wo
                                  genutzt werden.                              optische Akzente aus der Natürlichkeit
                                                                               des Werkstoffes abgeleitet und in die mo-
                                  Holz braucht wenig Energie                   derne Wohnlandschaft integriert werden.
                                  Holzwerkstoffe sind heute standardisiert
                                  und bedingen sowohl in ihrer Herstellung     Holz bringt Farbe
                                  als auch in ihrer Verarbeitung einen mini-   Mit „Inspiration Color“ könnte man die
                                  malen Energieaufwand. Die Verarbeitung       neuen Farbtrends für Fassaden über-
                                  von Baumstämmen benötigt deutlich we-        schreiben. Denn auch für die Fassade gilt
                                  niger fossile Energie als die Herstellung    die Frage: Wer will schon den Mantel sei-
                                  von Stahl, Beton, Kunststoff, Ziegeln oder   nes Großvaters tragen? Oder anders for-
                                  gar Aluminium. Damit erfüllen sie, neben     muliert: Die Fassade soll sich dem zeitge-
                                  ihren optimierten Produkteigenschaften,      mäßen Farbgeschmack anpassen und
                                  über optimale ökologische Voraussetzun-      muss im aktuellen Gestaltungstrend lie-
                                  gen im zeitgemäßen Bauen.                    gen. Farb- und Formtrends machen heute
                                    Neben dem Einsatz im Bereich Trag-         auch vor einer Fassade nicht Halt und
                                  werk mit zum Beispiel Brettschicht- bzw.     bieten dem Werkstoff Holz ein weites Ak-
                                  Konstruktionsvollholz oder Stegträger        tionsspektrum, um qualitätsvolle Archi-
                                  und nicht sichtbarer Wandkonstruktion        tektur und Designs kurzfristig umzuset-
                                  – hier seien beispielhaft Grobspanplatten    zen. Die kostengünstige und schnelle

                                                               verbund om | argumente 2015                           143
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144   verbund om | Argumente 2015
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                                                            Bauwirtschaft

Montage – weil ein hoher Vorfertigungs-       aufnehmen. Wegen ihrer geringen Lasten
grad möglich ist – und die Kombination        bei hoher Tragfähigkeit sind Holzkonst-
unterschiedlicher Materialien in soge-        ruktionen somit besten geeignet für die
nannten Mischfassaden geben großen            Vorfertigung von Bauteilen und die Um-
Veränderungsspielraum. Man denke et-          setzung weit zu überspannender Flächen.
wa an rhomboide Formen in einer natür-          Diese kostenoptimierte Bauweise setzt
lich grauen Patina oder mit frischen Far-     damit neue Maßstäbe – Maßstäbe, die das
ben und an Holzarten wie Fichte, Tanne,       holzverarbeitende Handwerk entschei-
heimische Douglasie oder feinwüchsige         dend mitgestaltet. Die überwiegend mit-
sibirische Lärche.                            telständisch geprägten Holzbau- und
   Neben der reinen Hobeltechnik gewin-       Zimmereibetriebe konstruieren individu-
nen auch hier die Hölzer eine immer stär-     elle Bauteile in hoher Fertigungsqualität
ke Bedeutung, die einen hochtechnisier-       und erstellen damit hochwertige Gebäu-
ten Bearbeitungsprozess durchlaufen ha-       de. Die bestens qualifizierten Handwerks-
ben. So punkten beispielsweise thermisch      betriebe haben es verstanden, Verarbei-
veredelte Hölzer mit einer hohen Dauer-       tungstechniken weiterzuentwickeln, oh-
haftigkeit gegen Insekten- oder Pilzbefall,   ne traditionelle Stärken wie Flexibilität
ohne das ein chemischer Holzschutz nö-        und Variabilität zu vernachlässigen. Das
tig ist. Durch die thermische Behandlung      Handwerk kann so gemeinsam mit Archi-
werden Lignine – die Hauptnahrungs-           tekten und Bauingenieuren hochwertige
quelle für Pilze und Schadinsekten – dem      Architektur erstellen, die nichts mit aus-
Holz entzogen. Die so fehlende Lebens-        wechselbaren oder gesichtslosen Bau-
grundlage für holzschädigende Lebewe-         trends gemein hat.                               Die Pavadentro-Innendämmung aus Holz-
sen ermöglicht es, den Werkstoff Holz mit                                                      faser nutzt die kapillare Leitfähigkeit und
seiner ganzen Natürlichkeit gerade im         Holz dämmt besser                                die hygroskopischen Eigenschaften von
Fassadensegment einzusetzen. Ein öko-         Dass der Werkstoff Holz die Bezeichnung          Holzfasern und beugt so einer zerstörenden
logischer Aspekt, der für immer mehr Pla-     „Hightech-Werkstoff“ verdient, lässt sich        Kondensatbildung vor.
ner und Bauherren wichtig ist.                geradezu beispielhaft an der Entwicklung
                                              von Holzfaser-Dämmstoffen beschreiben.           ben und bieten damit einen Komplett-
Holz ist leichter                               Die Anforderungen an einen Dämm-               schutz für das Bauwerk. Aufgrund der
Rein technisch betrachtet könnte man          stoff sind vielfältig: In erster Linie muss er   kapillaren Leitfähigkeit der Holzfaser
Holz als einen mit Cellulosefaser bewehr-     gegen Kälte, Hitze und Schall schützen.          werden, ganz im Gegenteil zu vielen her-
ten Verbundbaustoff mit hohem Hohl-           Auch weitere Aspekte wie Brandschutz,            kömmlichen Dämmstoffen, Feuchtefelder
raumanteil beschreiben. Sein geringes         Güte- und Umweltschutz sind ebenso zu            in der Konstruktion positiv beeinflusst.
Eigengewicht ist die Grundvoraussetzung       berücksichtigen, wie der perfekte Feuch-         Sie gewährleisten so einen effektiven
für den einfachen Transport von Bautei-       tetransport. Holzfaserdämmstoffe lösen           Schutz vor der gefürchteten Schimmelbil-
len in großen Mengen. Zudem ist Holz bei      heute durch ihre besonderen Material-            dung, die nach einer Sanierung auftreten
gleicher Tragfähigkeit wesentlich leichter    eigenschaften, die in hochtechnisierten          kann. Diese Atmungsaktivität, weil dif-
als Stahl und hat annähernd die gleiche       Bearbeitungsprozessen vom Naturpro-              fussionsoffen, sorgt zudem für ein ausge-
Druckfestigkeit wie Beton. Es kann aber       dukt in den Werkstoff sozusagen „trans-          glichenes Raumklima. Man spricht auch
im Gegensatz zu Beton auch Zugkräfte          formiert“ werden, alle gestellten Aufga-         von einem „Wohlfühlklima“. Wegen ihrer

                                                  verbund om | Argumente 2015                                                         145
Holz ist der baustoff der Zukunft
Bauwirtschaft
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                                                                                                                   dazu, dass die Veralgung der Fassade
                                                                                                                   deutlich miniert wird. Man spricht bei
                                                                                                                   holzfasergedämmten Fassaden auch von
                                                                                                                   „Warmfassaden“ – eine positive Eigen-
                                                                                                                   schaft, die besonders in der Übergangs-
                                                                                                                   zeit zum Tragen kommt. Denn trotz der
                                                                                                                   plötzlichen Luftabkühlung vom Tag in die
                                                                                                                   Nacht bleiben holzfasergedämmte Fassa-
                                                                                                                   den lange warm. So bilden sich nur sehr
                                                                                                                   geringe Mengen von Kondenzwasser, was
                                                                                                                   wiederum den Algen kaum Lebensraum
                                                                                                                   bietet.

                                                                                                                   Holz ist ökologisch wertvoll
                                                                                                                   Auch in Sachen Ökologie setzen Holzfa-
                                                                                                                   serdämmstoffe neue Maßstäbe. Umwelt-
                                                                                                                   zertifizierungen durch besonders kurze
                                                                                                                   Produktionswege oder effektiven Ener-
                                                                                                                   gieeinsatz in der Produktion bzw. effekti-
                       Der Baustoff Holz strahlt Wärme aus und sorgt in jedem Raum für eine behagliche Atmo-       ven Wassereinsatz belegen dies. Hinzu
                       sphäre. Im Vergleich zu anderen Baustoffen entsteht beim Bauen mit Holz keine Baufeuch-     kommen Auszeichnungen für Wohnge-
                       te. Damit ist von Anfang an ein gesundes Raumklima gewährleistet.                           sundheit. Label wie „Sentinel Haus“ oder
                                                                                                                   „NaturePlus“ zertifizieren Holzwerkstoffe
                                                                                                                   beispielsweise des Schweizer Herstellers
                       außergewöhnlich hohen Wärmespeicher-              in der Konstruktion gespeichert werden,   Pavatex und zeigen so, dass Wohngesund-
                       kapazität bietet die Holzfaser zudem              dass der Innenraum angenehm kühl          heit und Holzwerkstoffe eng zusammen
                       einen besonders guten Hitzeschutz. In             bleibt, auch wenn draußen sommerliche     gehören.
                       der warmen Jahreszeit kann durch die              Temperaturen herrschen – ein deutlicher     Dass das Bauen mit Holzwerkstoffen
                       hohe Rohdichte der Faser so viel Wärme            Pluspunkt für Wohnraum unter dem          der modernen Bauweise vollumfänglich

                                                                  chnologie
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Holz ist der baustoff der Zukunft
Bauwirtschaft

entspricht, in hohem Maße wirtschaftli-       den natürlichen Ressourcen. Dabei ist          Dokumentiert werden diese umwelt-
chen Kriterien genügt und einen hohen         auch der Einsatz des natürlichen Werk-      schützenden Holzbaueigenschaften von
Objektnutzen erzielt, zeigen beispielhaft     stoffes Holz ein Beitrag zum aktiven Um-    der CO2-Bank in Olsberg. Die CO2-Bank
die Musterhäuser der Ahmerkamp-Grup-          weltschutz, weil damit der Umweltkiller     ist eine Initiative der Wald– und Holzwirt-
pe. So wurde beispielsweise in nur acht       Nummer eins – das Treibhausgas CO2 –        schaft und wird durch den Landesbeirat
Wochen Bauzeit ein zweistöckiges Büro-        der Luft entzogen wird. Schon bei der       Holz NRW vertreten. Sie betreibt eine
gebäude auf dem Ahmerkamp-Firmenge-           Photosynthese im Blatt des Baumes wird      internationale Datenbank, die die Quali-
lände errichtet.                              Kohlendioxid (CO2) chemisch umgewan-        tät und die Menge der Reduzierung des
  Die Standardisierung der Holzwerk-          delt und der Kohlenstoff (C) in Form von    Treibhausgases Kohlendioxid durch die
stoffe, die optimale Vorfertigung in witte-   Zucker im Holz gespeichert. Der Sauer-      Objekte und Leistungen der Wald- und
rungsunabhängigen Werkhallen und die          stoff (O) hingegen wird in die Atmosphä-    Holzwirtschaft festhält.
effiziente Montage einzelner Bauteile vor     re abgegeben, damit der Luft das klima-
Ort beweisen, dass zeitlich optimiertes       schädliche Treibhausgas CO2 über den        Holz ist nachhaltig
Bauen von architektonisch anspruchsvol-       Zeitraum der Nutzung des Werkstoffes        Über den praktischen Umweltschutz hin-
len Projekten kein Widerspruch ist. Hinzu     Holz entzogen und der Kohlenstoff im        aus steht der Werkstoff Holz – und damit
kommen die ökologisch werthaltigen            Holz gespeichert.                           ganz eng verbunden die Ressource Wald
Baustoffe, die eine diffussionsoffene Bau-      Welche Dimensionen dieser aktive Um-      – als Sinnbild für Nachhaltigkeit, Lebens-
weise ermöglichen. Gleichzeitig sind alle     weltschutz besitzt, mag ein kurzer Ver-     qualität und Wohngesundheit. Die Leis-
Holzwerkstoffe trocken, es bedarf also        gleich belegen: Im Durchschnitt produ-      tungen des Waldes für Umwelt und Ge-
keines aufwendigen Trockenheizens.            ziert ein Mensch in Deutschland fast zehn   sellschaft sind vielfältig und übertragen
                                              Tonnen CO2 im Jahr – mit Autofahren, mit    sich durch die Wertschöpfungskette
Holz reduziert den CO2-Ausstoß                dem Heizen des Hauses etc. Dieser CO2-      Wald-Holz-Baustoff im positiven Sinn auf
Neben allen Produkt- und Konstruktions-       Produktion steht eine Reduzierung durch     das zu erstellende Projekt.
vorteilen darf schlussendlich der Blick auf   die Verwendung von Holz gegenüber. Ein         Die Nutzung der Ressource Holz wird
die umweltschützenden Eigenschaften           kleines Rechenbeispiel: Ein Kubikmeter      heute national wie international durch
des Werkstoffes Holz nicht fehlen. Die        Holz etwa reduziert fast eine Tonne CO2 .   ein enges Geflecht von staatlichen Orga-
Nutzung eines nachwachsenden Rohstof-         Das sind bei einer schweren Holztür fast    nisationen überwacht. Die daraus resul-
fes mit kurzen Transportwegen und ener-       18 Kilogramm CO2. Bei einem Haus in         tierenden internationalen Handelsvorga-
gieeffizienten Produktionsmethoden            Holzrahmenbauweise käme man so auf          ben dokumentieren die Herkunft des
zeigt den verantwortlichen Umgang mit         eine CO2-Reduktion von 40 Tonnen!           Werkstoffes und bringen so Transparenz

                                                 verbund om | Argumente 2015                                                     147
Holz ist der baustoff der Zukunft
Bauwirtschaft

in den gesamten Wirtschaftsprozess.             Bauherren rücken – nicht zuletzt auch,      ruktionen nur an wenigen Bauwerks-
Eines der wohl bekanntesten Siegel ist die      weil der Gesetzgeber hier deutliche Vor-    punkten abgeleitet werden können. Auch
FSC-Zertifizierung des Forest Stewardship       gaben macht.                                bei Erweiterungsbauten und der Schlie-
Councils, einer weltweit agierenden Orga-         Der Werkstoff Holz bietet beste Voraus-   ßung von Baulücken können vorgefertig-
nisation, deren Ziel die Förderung einer        setzungen, um im Bauwesen den wach-         te Bauteile wie Wände, Decken und Dä-
umweltfreundlichen, sozialförderlichen          senden Herausforderungen der Gesell-        cher mit Hilfe von mobilen Kränen in
und ökonomisch tragfähigen Bewirt-              schaft systemische Lösungen entgegen zu     einem Arbeitsgang montiert werden.
schaftung von Wäldern ist. Ein FSC-gela-        setzen. Man denke nur an die Frage, in-       Bauteile aus Holz lassen sich mit leich-
beltes Produkt stammt damit nachweis-           wieweit ein Bauwerk den sich ständig        tem Gerät auch bei unzugängliche Grund-
lich aus verantwortungsvoller Waldwirt-         wandelnden Anforderungen im Laufe           stücksverhältnissen leicht bewegen und
schaft. Das wird durch einen durchge-           seiner Nutzungszeit unterliegt. Wohnt       unkompliziert montieren. Hinzu kom-
hend dokumentierten Arbeitsablauf, bei          beispielsweise heute noch eine Familie      men ästhetische und emotionale Vorteile
dem alle Mitglieder der Wertschöpfungs-         mit einem eher hohe Raumbedarf in           des Naturwerkstoffes Holz, das in dieser
kette – vom Waldbesitzer bis zum Hand-          ihrem Haus, bedarf es mit dem fortschrei-   Form kein anderer Baustoff bieten kann.
werker – zertifiziert sind, sichergestellt.     tenden Alter der Eigentümer in Zukunft        Dass der Holzbau auch künftig hinter-
Das FSC-Zertifikat garantiert außerdem,         höchstwahrscheinlich einer kleineren,       fragt werden muss, bleibt unbenommen.
dass sich alle zertifizierten Betriebe an die   optimierten Wohneinheit. Solche Anfor-      Forschungsprojekte zum Lebenszyklus
weltweit gültigen FSC-Richtlinien und           derungen lassen sich bereits in der Pla-    und der weiteren Entwicklung im Woh-
Prinzipen zur verantwortungsvollen              nung bedenken und später flexibel um-       nungsbau werden hier neue Ansätze brin-
Waldwirtschaft halten. Unternehmen, die         setzen.                                     gen. Fragen nach Wirtschaftlichkeit, Öko-
sich FSC-zertifizieren lassen oder auch           Auf der anderen Seite bietet die Viel-    bilanz, Nutzerbedürfnis, Ästhetik und
Verbraucher, die eben diese FSC-Produk-         zahl der Holzwerkstoffe die Möglichkeit,    Energie-Plus-Standards bieten vielfältige
te kaufen, leisten somit einen aktiven Bei-     bestehenden Wohnraum ökologisch             Ansatzpunkte. Im Zusammenspiel zwi-
trag zur nachhaltigen Bewirtschaftung           werthaltig zu sanieren und gleichzeitig     schen weitsichtigen Bauherren, Architek-
von Wäldern rund um den Globus.                 den Raumbedarf auf die neuen Erforder-      ten, Tragwerksplanern, dem Holzbau so-
                                                nisse anzupassen. Aufstockungen können      wie der Holztechnologie werden auch in
Holz ist ein flexibler Baustoff                 häufig einzig in Holzbauweise realisiert    den kommenden Jahren neue Entwick-
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass          werden, da der Bestand nicht für die Auf-   lungen vorangetrieben, damit anspruchs-
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz mehr        nahme weiterer Belastungen ausgelegt ist    volle Architektur mit Holz realisierbar
und mehr in den Fokus von Planern und           und die Lasten aus zusätzlichen Konst-      wird – für eine besser Zukunft.         n

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