Holzwerkstoffplatten als Verlegeuntergrund
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TKB-Merkblatt 10 Holzwerkstoffplatten als Verlegeuntergrund Stand September 2009 Erstellt von der Technischen Kommission Bauklebstoffe (TKB) im Industrieverband Klebstoffe e.V., Düsseldorf unter Mitwirkung • von Sachverständigen • der Verbände • Zentralverband Raum & Ausstattung • Bundesverband der vereidigten Sachverständigen für Raum und Ausstattung • Zentralverband Parkett- und Fußbodentechnik • Bundesverband Estrich und Belag Dieses Merkblatt kann gegen einen Kostenbeitrag von � 1,00/Expl. bezogen werden vom Industrieverband Klebstoffe e.V., Postfach 26 01 25, www.klebstoffe.com 40094 Düsseldorf, Telefon (0211) 6 79 31-14, Telefax (0211) 6 79 31-33
TKB-Merkblatt 10 ——— Holzwerkstoffplatten als Verlegeuntergrund · September 2009 ——— Seite 2 von 8 Inhaltsverzeichnis 1 Geltungsbereich und Einleitung 1 Geltungsbereich und Einleitung 2 Dieses Merkblatt gibt Hinweise zur Verarbeitung von Holzwerkstoffplatten und darauf folgende Bodenbe- 2 Materialbeschreibung Besonderheiten 2 lag- oder Parkettarbeiten im privaten und gewerblich genutzten Bereich. Dies gilt sowohl für den Neubau, 2.1 Holzspanplatten 2 als auch für die Sanierung. Der Geltungsbereich er- 2.2 OSB-Platten 3 streckt sich auf Belastungen durch Begehen und 2.3 Zementgebundene Holzspanplatten 3 Stuhlrollen. Nicht betrachtet wird die Anwendung 2.4 Sonstige Platten 3 von Holzwerkstoffplatten als Unterkonstruktion für Sportböden. 3 Verlegung von Holzwerkstoffplatten 3 3.1 Schwimmende Verlegung 4 Die Merkblattangaben entsprechen dem Stand der Technik und dem allgemeinen Erkenntnisstand zum 3.2 Verlegung auf Lagerhölzern / Ausgleich Zeitpunkt der Veröffentlichung und basieren auf all- bestehender Holzfußböden 4 gemeinen, fachlichen Angaben. 4 Vorbehandlungsmaßnahmen für Die Verwendung von Holzwerkstoffplatten als Un- Bodenbelags- und Parkettarbeiten 4 tergrund für Parkett und Bodenbeläge erfordert auf- 4.1 Allgemeines 4 grund der materialspezifischen Eigenschaften eine 4.2 Grundieren 4 besondere Sorgfalt. 4.3 Spachtelarbeiten 4 Insbesondere das Ausdehnungsverhalten bei Feuch- 5 Bodenbelags- und Parkettarbeiten 5 tigkeitseinwirkung, das Verformungsverhalten unter Last und die unterschiedlichen Oberflächenbeschaf- 5.1 Kleben auf mineralisch gespachtelten fenheiten machen eine sorgfältige Planung und Aus- Holzwerkstoffplatten 5 führung beim Einbau notwendig. 5.2 Direkte Klebung auf Holzwerkstoffplatten 5 5.2.1 Direkte Klebung von Textilbelägen 5 Holzwerkstoffplatten nehmen daher als Verlegeun- 5.2.2 Direkte Klebung von Kork 5 tergründe, die auf der Baustelle aus plattenförmigen 5.2.3 Direkte Klebung von Parkett 5 Fertigteilen zusammengesetzt und aufgebaut wer- den, eine Sonderstellung ein. 6. Relevante Normen und Merkblätter 5 6.1 Arbeitsschutz 6 2 Materialbeschreibung Besonderheiten 6.2 Technische Merkblätter der TKB 6 6.3 Sonstige Normen 6 Holzwerkstoffplatten bestehen im Wesentlichen aus Holzspänen und Holzresten unterschiedlicher Größe und je nach Herstellverfahren und Hersteller unter- schiedlichen Bindemitteln. Die Ermittlung des Feuch- tigkeitsgehaltes erfolgt nach der Darr-Methode. Die bei Parkett gewerbeübliche elektrische Feuchtemes- sung ist aufgrund der unterschiedlichen Bindemittel und des heterogenen Aufbaus nicht zuverlässig und kann nur eine Trendmessung darstellen. 2.1 Holzspanplatten Holzspanplatten bestehen zu ca. 90 % aus Holz und/ oder anderen holzbasierenden Faserstoffen. Diese Rohstoffe sind nach der Gefahrstoffverordnung nicht kennzeichnungspflichtig. Die Holzspäne werden gebunden mit: • Harnstoff-Formaldehyd-Harzen, • Formaldehyd-Tannin-Harzen, • Phenolharzen, • Isocyanaten, • Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-Harzen (MUPF- Harze). In der DIN EN 312 werden Holzspanplatten hinsicht- lich ihres Einsatzzweckes in die Typen P 1 bis P 7 eingeteilt. Für Bodenbelag- und Parkettarbeiten kön-
TKB-Merkblatt 10 ——— Holzwerkstoffplatten als Verlegeuntergrund · September 2009 ——— Seite 3 von 8 nen nur Platten mit Nut und Feder der Typen P 4 bis 2.3 Zementgebundene Holzspanplatten P 7 eingesetzt werden. Zementgebundene Holzspanplatten bestehen haupt- In der EN 13986 wird das Emissionsverhalten durch sächlich aus Nadelholzspänen, Portlandzement und Einteilung in die Klassen E1 und E2 geregelt. In Zuschlagsstoffen, die die Holzspäne mineralisieren. Deutschland sind nur formaldehydarme Holzwerk- Sie bieten im Vergleich zu organisch gebundenen stoffe der Emissionsklasse E1 zulässig. Holzspan- und OSB-Platten eine erhöhte Feuchtig- keitsresistenz sowie guten Brand- und Schallschutz. Die Auslieferungsfeuchte der Holzspanplatten be- trägt ab Werk 5 % - 13 % (DIN EN 312). Die Prüfung Als Fußboden-Verlegeplatten sind sie geschliffen und erfolgt nach der Darr-Methode gemäß DIN EN 322. mit Nut und Feder versehen. Die Auslieferungsfeuchte Die TKB empfiehlt bei Bodenbelag- und Parkettar- ab Werk beträgt 6 % - 12 % gemäß DIN EN 634-1. beiten Holzspanplatten mit einer definierten Plat- Für Bodenbelagarbeiten wird eine Mindestdicke von tenfeuchte von 9 % zu bestellen und einzubauen, 20 mm, für Parkettarbeiten von 25 mm empfohlen sofern die Räumlichkeiten bei den meistüblichen (Herstellerangaben beachten). raumklimatischen Bedingungen (im Mittel ca. 21 °C und ca. 50 % rel. Luftfeuchte) genutzt werden. Ab- Nicht zu verwechseln sind die zementgebundenen weichend ist die Plattenfeuchte den in der Nutzung Holzspanplatten mit Zementfaserplatten. Diese be- zu erwartenden Klimabedingungen anzupassen. Da- stehen aus Zement, mineralischen Füllstoffen und mit werden Auswirkungen von ungünstigen Klima Fasern zur Armierung und werden in diesem Merk- bedingungen wie Schüsselungen, Verwölbungen, blatt nicht betrachtet. Markierung einzelner Stoßfugen oder Abzeichnung einzelner Platten minimiert. 2.4 Sonstige Platten Holzspanplatten können einlagig oder bevorzugt Trockenbauelemente wie Gipskartonplatten oder zweilagig eingebaut werden. Bei einlagigem Einbau Gipsfaserplatten werden innerhalb dieses Merk- sind Holzspanplatten mit einer Mindestdicke von blattes nicht beschrieben. 25 mm einzusetzen. Für Parkettarbeiten ist ein zwei- lagiger Einbau auszuführen. Hierzu ist die vollflächige Holzwerkstoffplatten mit anderen Bindemitteln, z.B. Klebung von zwei Platten mit mindestens je 13 mm, MSB-Platten, besitzen zum Zeitpunkt der Erstellung besser 16 mm Nenndicke vorzunehmen. dieses Merkblattes nur geringe Marktrelevanz. Mit dem jeweiligen Hersteller sind zum Systemaufbau 2.2 OSB-Platten entsprechende Absprachen zu treffen. Für OSB-Platten („oriented strand boards“, deutsch: „Platten mit langen, schlanken, ausgerichteten Spä- 3 Verlegung von Holzwerkstoffplatten nen“) werden im Vergleich zu Holzspanplatten grö- bere Späne verwendet, die Späne der Deckschichten Holzwerkstoffplatten benötigen eine ständige Ver- sind dabei rechtwinklig zu denen der Mittellage orien- bindung mit der umgebenden Luft, um ihren Feuch- tiert. Der Bindemittelgehalt ist aufgrund der gröberen tehaushalt im Gleichgewicht zu halten. Werden Späne niedriger als bei Holzspanplatten. die Holzwerkstoffplatten luftdicht eingeschlossen oder durch die Untergrundfeuchte aufgefeuchtet, Im Vergleich zur Holzspanplatte sind durch die Ver- kann es zu Dimensionsänderungen und zu einem wendung der gröberen Späne die mechanischen Festigkeitsabbau bis zur Zerstörung des Werk- Kennwerte höher und die Oberfläche rauer. Nachtei- stoffes kommen. lig ist allerdings die größere Gefahr des Herauslösens einzelner Späne aus der Plattenoberfläche. Die OSB- Trägerkonstruktionen aus Holzwerkstoffplatten müs- Platte bietet durch Form und Anordnung der Späne sen so beschaffen sein, dass immer eine Belüftung dekorative Verwendungsmöglichkeiten. (Hinweise von unten und ein ausreichender Feuchtigkeitsschutz zur Art der zu verwendenden Oberflächenversiege- der Unterbodenkonstruktion sichergestellt werden. lung des OSB-Plattenherstellers beachten.) Um einen ausreichenden Luftwechsel auch nach den Verlegearbeiten zu gewährleisten, sind ein aus- In der DIN EN 300 werden OSB-Platten hinsichtlich reichend dimensionierter Abstand zu aufgehenden ihres Einsatzzweckes in die Typen OSB/1 bis OSB/4 Bauteilen herzustellen und Randleisten mit Lüftungs- eingeteilt. Für Bodenbelag- oder Parkettarbeiten sind schlitzen vorzusehen. ausschließlich OSB/2 bis OSB/4 Platten zu verwen- den, deren Oberflächen frei von haftungsmindernden Bei nicht unterkellerten Räumen und Untergründen, Schichten sind. Hinweise zur Art der verwendeten aus denen Feuchtigkeit nachstoßen kann, muss eine Oberflächenbehandlung des OSB-Plattenherstellers geeignete Feuchtigkeitssperre eingebaut werden. sind zu beachten. Bezüglich der Einbaufeuchte, der Plattendicken und der Einbaukonstruktionen gelten die gleichen Angaben wie für Holzspanplatten (siehe Abschnitt 2.1).
TKB-Merkblatt 10 ——— Holzwerkstoffplatten als Verlegeuntergrund · September 2009 ——— Seite 4 von 8 3.1 Schwimmende Verlegung mit Bodenbelag sind die Schraublöcher bei Bedarf (Gefahr von Abzeichnungen im Oberbelag) mit Dis- Hierbei werden die Holzwerkstoffplatten parallel persionsspachtelmasse zu verschließen. zur längsten Wand im Verband auf einer Dämm- schicht verlegt. Der Wandabstand hat 2 - 3 mm pro Meter Raumtiefe zu betragen, mindestens 10 - 15 4 Vorbehandlungsmaßnahmen für mm. Der Versatz der Kopffugen muss mindestens Bodenbelags- und Parkettarbeiten 40 cm betragen. Die Holzwerkstoffplatten werden untereinander durch PVAc-Leim der Beanspru- chungsgruppe D3 vollsatt, so dass Weißleim aus 4.1 Allgemeines der Verbindungsfuge austritt, verleimt. Fehlstellen sind zu vermeiden, um einen späteren Eintritt von Gegebenenfalls sind bei der Verlegung entstandene Feuchtigkeit und damit mögliche Stoßaufstellungen Überstände abzuschleifen oder mit geeigneter Dis- zu behindern. persions- oder zementärer Spachtelmasse anzu- spachteln. Schraublöcher sind ebenfalls mit geeig- Die Leimaufgabe hat sowohl auf die untere Nut, als neter Dispersions- oder zementärer Spachtelmasse auch auf die obere Feder zu erfolgen, um den ge- zu schließen. Werden bei der Sichtkontrolle der samten Querschnitt der Fuge mit Leim zu versor- verlegten Platten nicht vollständig verleimte bzw. gen, da beim Begehen und daraus resultierenden geschlossene Stoßfugen vorgefunden, sind diese Durchbiegungen der schwimmenden Konstruktion gegen das Eindringen von Feuchtigkeit aus Grun- starke Zug- und Druckkräfte an der Fuge entstehen, dierungen oder Spachtelmassen, vorzugsweise mit die wechselseitig abgefangen werden müssen. wasserfreien Reaktionsharzsystemen, zu schützen. Die Holzwerkstoffplattenoberfläche muss schmutz- Alternativ können auch wasserfreie 1K-PUR-Kleb- und staubfrei sein. stoffe eingesetzt werden, die in der Falzleimung von Trockenestrichelementen Verwendung finden. Das TKB Merkblatt 8 „Beurteilen und Vorbereiten von Untergründen für Bodenbelags- und Parkett- Bis zur vollständigen Aushärtung der verwendeten arbeiten“ enthält detaillierte Anweisungen und eine Fugenleime müssen die Platten mechanisch (z.B. Beschreibung der notwendigen Prüfungen. Erfolgen durch Keile) fixiert sein. die Bodenbelagarbeiten nicht unmittelbar nach der Plattenverlegung, sind Maßnahmen zum Schutz der Die Ausführung der schwimmenden Konstruktionen Platten (z.B. Abdeckung mit geeignetem Malervlies) erfolgt durch Auflegen der Holzwerkstoffplatten auf zu treffen. den fachgerecht vorbereiteten Untergrund (z.B. auf verdichtete Trockenschüttungen oder auf Wärme- 4.2 Grundieren oder Trittschalldämmelemente). Vor dem Aufbringen mineralischer Spachtelmassen Bei zweilagiger Ausführung sind die Platten unterei- ist die Oberfläche der vorbereiteten Holzwerkstoff- nander vollflächig zu kleben. Die zweite Plattenlage platten zu grundieren. Dies dient als Schutz gegen ist querversetzt zur ersten Lage zu verlegen. eindringende Feuchtigkeit aus Verlegewerkstoffen, zur Reststaubbindung und als Haftbrücke. Als Grun- 3.2 Verlegung auf Lagerhölzern / Ausgleich dierung eignen sich speziell für diesen Untergrund bestehender Holzfußböden ausgewiesene wasserbasierende Produkte und auch wasserfreie Reaktionsharzprodukte. Die Lagerhölzer oder bestehende Holzfußböden müssen ausreichend trocken, entsprechend den je- 4.3 Spachtelarbeiten weiligen raumklimatischen Nutzungsbedingungen sein. Besteht aufgrund der Nutzungsart übereinan- Zum flächigen Spachteln von Holzwerkstoffplatten derliegender Räume die Gefahr der Durchfeuchtung sind spannungsarme Systeme, insbesondere auf des Fußbodens infolge Dampfdiffusion, so ist durch Calciumsulfat-, Reaktionsharz-, oder Dispersionsba- Verringerung der Dampfdurchlässigkeit an der De- sis, sowie faserarmierte, zementäre Spachtelmassen ckenunterseite oder durch Einbauen eines belüfteten einzusetzen. Durch Verschraubung der Holzwerk- Hohlraumes unter dem Fußboden für Abhilfe zu sor- stoffplatten oder zweilagige Ausführung bei schwim- gen. Niveauunterschiede bei bestehenden Altbö- menden Konstruktionen werden spannungsbedingte den müssen ausgeglichen werden. Die maximalen Verformungen minimiert. Stützweiten der Lagerhölzer hängen von der Platten- dicke und der Verkehrslast ab. Bei Überzähnen empfiehlt sich das Anspachteln mit einer Spachtelmasse auf Dispersionsbasis. Die Holzwerkstoffplatten müssen umlaufend entlang der Fugen in einem Abstand von 20 - 30 cm, in Plat- Die Mindestschichtdicken von Spachtelungen sind tenmitte 40 - 50 cm, auf den vorhandenen Untergrund entsprechend dem TKB Merkblatt Nr. 9 „Boden- mit geeigneten Schrauben geschraubt werden. Die spachtelmassen“ oder den jeweiligen Herstelleran- Schrauben sind zu versenken. Vor direkter Belegung gaben einzuhalten.
TKB-Merkblatt 10 ——— Holzwerkstoffplatten als Verlegeuntergrund · September 2009 ——— Seite 5 von 8 5 Bodenbelags- und Parkettarbeiten Für Verlegungen, bei denen das Quellvermögen des Parketts als hoch oder sehr hoch (TKB Merkblatt 1, Verlegewerkstoffe müssen für den vorgesehenen Kleben von Parkett, Tabelle 4) eingestuft wird, sollen Einsatzzweck geeignet sein und sind unter Berück- vorzugsweise wasserfreie Reaktionsharzklebstoffe sichtigung von Arbeits- und Verbraucherschutz aus- eingesetzt werden. Für bestimmte Parkettformate zuwählen. Eine Hilfestellung dafür geben die entspre- und Holzarten haben sich Dispersionsparkettkleb- chenden Technischen Regeln (TRGS 610, TRGS 613, stoffe bewährt, hierzu ist der jeweilige Hersteller der TRGS 430, TRGS 440, TRGS 540, TRGS 900) sowie Verlegewerkstoffe zu konsultieren. die Einstufungen nach GISCODE und EMICODE. Die Verarbeitungsempfehlungen entsprechend der 6. Relevante Normen und Merkblätter technischen Informationen und Sicherheitsdatenblät- ter der Verlegewerkstoffhersteller sind zu beachten. Im Folgenden sind relevante Normen und Merkblät- ter aufgelistet. Es gilt die jeweils aktuelle Fassung. 5.1 Kleben auf mineralisch gespachtelten Holzwerkstoffplatten DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten Mit Calciumsulfat- oder faserarmierten Zement- Oktober 2006 spachtelmassen vorbereitete Holzwerkstoffplatten sind verlegereife Untergründe, auf die Bodenbeläge Günther Hahn, Ortwin Baumann, Harald Kaulen, und Parkett entsprechend der Regeln des Faches Erläuterung zur DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten und verlegt werden können. DIN 18299, Ausgabe 2002, 6. Auflage 2004 5.2 Direkte Klebung auf Holzwerkstoffplatten Arbeitskreis Bodenbeläge im Bundesverband Estrich und Belag e.V. Bei der Klebung von Bodenbelägen oder Parkett Kommentar zur DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten, direkt auf Holzwerkstoffplatten ist die geringe Was- 1. Auflage 2006 seraufnahmefähigkeit des Untergrundes zu berück- sichtigen. Für die direkte Klebung von wasserdampf- DIN 18356 dichten Belägen sind daher wasserfreie Klebstoffe zu Parkettarbeiten bevorzugen. Untergründe aus Holzwerkstoffplatten Oktober 2006 weisen bei der direkten Belegung mit Glattbelägen das Risiko von sich durchzeichnenden Stoßfugen VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Baulei- auf. Daher wird bei der Verlegung von PVC-, CV-, stungen - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbe- Design-, Elastomer-, und Gummibelägen immer eine dingungen für Bauleistungen (ATV)- Parkettarbeiten vorherige Spachtelung - wie in Absatz 4.3 beschrie- ben - empfohlen. DIN EN 300 Platten aus langen, schlanken, ausgerichteten Spä- 5.2.1 Direkte Klebung von Textilbelägen nen (OSB) - Definitionen, Klassifizierung und Anfor- derungen Bei Textilbelägen ist die Wasserdampfdiffusionsfä- September 2006 higkeit der Beläge zu beachten und bevorzugt Tex- tilbelagsklebstoffe mit verlängerter Einlegezeit und/ DIN EN 312 oder schneller Abbindung zu verwenden, die ein wei- Spanplatten - Anforderungen testgehendes Ablüften und damit verbundene Was- November 2003 serabgabe ermöglichen. DIN EN 309 5.2.2 Direkte Klebung von Kork Spanplatten - Definition und Klassifizierung April 2005 Eine direkte Klebung von Korkbelägen kann mit was- serbasierten Latexkontaktklebstoffen im Kontakt- DIN EN 322 verfahren erfolgen. Einseit-Korkbelagsklebstoffe mit Holzwerkstoffe; Bestimmung des Feuchtegehaltes verlängerter Einlegezeit und/oder schneller Abbin- August 1993 dung können entsprechend den Herstellerfreigaben ebenfalls verwendet werden, wenn sie ein weitestge- EN 634-01 hendes Ablüften ermöglichen und/oder ein schneller Zementgebundene Spanplatten - Anforderungen - Festigkeitsaufbau gewährleistet ist. Teil 1: Allgemeine Anforderungen April 1995 5.2.3 Direkte Klebung von Parkett Bei der direkten Klebung von Parkett sind die Par- kettarten, Formate und Holzarten in die Betrach- tungen zur Klebung einzubeziehen.
TKB-Merkblatt 10 ——— Holzwerkstoffplatten als Verlegeuntergrund · September 2009 ——— Seite 6 von 8 6.1 Arbeitsschutz 6.3 Sonstige Normen Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahr- DIN 18299 stoffverordnung - GefStoffV) Vom 23. Dezember Allgemeine Regeln für Bauarbeiten jeder Art 2004 (BGBl. I S 3758), Dezember 2002 geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 18. De- zember 2008 (BGBl. I S 2768) DIN 1960 VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen Teil A: TRGS 430 Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bau- Isocyanate - Gefährdungsbeurteilung und Schutz- leistungen maßnahmen Dezember 2002 (März 2009) Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) GMBl Nr. 18/19 (04.05.2009) DIN 1961 VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen, Teil B: TRGS 610 Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung Ersatzstoffe und Ersatzverfahren für stark lösemittel- von Bauleistungen haltige Vorstriche und Klebstoffe für den Bodenbe- Dezember 2002 reich. (März 1998) Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) BArbBl. Heft 3/1998 TRGS 900 Arbeitsplatzgrenzwerte (Januar 2006) Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) BArbBl. Heft 1/2006 zuletzt geändert und ergänzt: GMBl Nr. 12-14 (27.03.2009) TRGS 907 Verzeichnis sensibilisierender Stoffe (Bekanntma- chung des BMA nach § 52 Abs. 3 Gefahrstoffverord- nung) (Oktober 2002) Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) BArbBl. Heft 10/2002 GISCODE für Verlegewerkstoffe Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenos- senschaften der Bauindustrie, Frankfurt Jeweils aktuelle Fassung EMICODE Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerk- stoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e. V. (GEV), Düs- seldorf 6.2 Technische Merkblätter der TKB TKB-1 Kleben von Parkett TKB-2 Kleben von Laminatböden TKB-3 Kleben von Elastomer-Bodenbelägen TKB-4 Kleben von Linoleum-Bodenbelägen TKB-5 Kleben von Kork-Bodenbelägen TKB-6 Spachtelzahnungen für Bodenbelag-, Parkett- und Fliesenarbeiten TKB-7 Kleben von PVC-Bodenbelägen TKB-8 Beurteilen und Vorbereiten von Untergrün- den für Bodenbelag- und Parkettarbeiten TKB-9 Technische Beschreibung und Verarbeitung von Bodenspachtelmassen TKB-10 Holzwerkstoffplatten als Verlegeuntergrund
TKB-Merkblatt 10 ——— Holzwerkstoffplatten als Verlegeuntergrund · September 2009 ——— Seite 7 von 8
Alle verfügbaren Merkblätter der Technischen Kommission Bauklebstoffe (TKB) im Industrieverband Klebstoffe finden Sie in der jeweils aktuell gültigen Fassung unter: www. klebstoffe.com Die Info-Plattform im Internet. Alles Wissenswerte aus der Welt, in der wir (k)leben. Die Hinweise und Angaben in diesem Merkblatt entsprechen bestem Wissen der Herausgeber. Sie dienen zur Information und als unverbindliche Richtlinie. Gewährleistungsansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
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