IB 29 -Klinische Fallstudien

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IB 29
-Klinische Fallstudien-

PD Dr. S. Bergmann, 2019
Fallbewertung und Erregersteckbrief
 Welche Infektionserkrankung könnte
 vorliegen?
 Welche Anamnesezeichen sprechen für
 eine best. Erkrankung?
 Ist die Erkrankung lebensbedrohlich?
 Welche Personen zählen zur Risikogruppe?
 Welches ist die Infektionsquelle?
 Welche Übertragungswege sind denkbar?
 Welches Patientenmaterial würden Sie zur
 Diagnostik entnehmen?
 Welche Therapie würden Sie empfehlen?
 Welche besonderen Hygiene- bzw.
 Quarantänemaßnahmen sind zu ergreifen?
 Welche Inkubationszeiten sind typisch?
 Welche Komplikationen/Langzeitfolgen
 können auftreten?
 Welche Meldepflichten sind zu
 berücksichtigen?
 Weitere fallspezifische Fragen

 Erregersteckbrief
 Welche(r) Erreger kommen in Frage?
 Welche Nachweismethoden stehen zur
 Verfügung

 Handelt es sich um Opportunist oder
 obligates Pathogen?
 Wo kommt der Erreger natürlicherweise
 vor?
 Ist der Erreger ausschließlich human-
 spezifisch?
 Risikogruppe
 Bakterienmorphologie
 Gram-Verhalten/besondere
 Zellwandmerkmale
 Ausbildung von Kapsel/Sporen/o.ä.
 Motilität/Begeißelung
 Koloniemorphologie (Hämolyseverhalten)
 Metabol. Besonderheiten: (Katalase/
 Oxidase/Urease/…);besondere
 Kulturbedingungen?

 Weitere Krankheitsbilder

 Hauptvirulenzfaktoren/
 Toxine
 Intra- oder extrazelluläres
 Überleben/Vermehrung
 Antibiotikaresistenz und
 Zugrunde liegende Mechanismen
 Ist eine Vakzinierung möglich? Empfohlen?
 Art des Impfstoffes?

IB29 2019 Bergmann
AUFGABENSTELLUNG:

    Bei den folgenden Fallstudien handelt es sich bis auf wenige

      Ausnahmen um tatsächliche medizinische Fallstudien, die

      typische Krankheitsverläufe beschreiben.

    Nutzen Sie ihre Literatur zur medizinischen Mikrobiologie und

      füllen Sie zu zweit für jeden Fall die Fallbewertung und den

      Erregersteckbrief anhand des Vordrucks aus. Bei einigen

      Fällen sind ergänzend spezielle Fragen zu beantworten.

    Geben Sie die ausgefüllten Vordrucke für jeden Fall als

      Leistungsnachweis zeitnah ab

    Im Anhang informieren Tabellen mit Referenzblutwerten sowie

      ein Fachwort-Glossar.

IB29 2019 Bergmann
Referenzblutwerte

Kleines Blutbild
    Wert           Normal-    Normal-     Einhei              Beschreibung               z.B. erhöht bei      z.B. reduziert bei
                   bereich    bereich        t
                   Männer      Frauen
 Erythro-         4,3 – 5,7   3,9 – 5,3   Mill./ul      Sauerstofftransport            AustrocknungPoly       Anämie,
 zyten (Ery)                                                                           cythaemia vera         Überwässerung

 Hämatokrit       36 – 52     35 – 48     %             Hämatokrit = Anteil der        AustrocknungPoly       Amämie, Über-
 (HKT)                                                  Erys am Blutvolumen ein        cythaemia vera         wässerung, Kno-
                                                        Maß für die Blutviskosität                            chenmarkschäden
 Hämoglo-         13,5 – 18   11 – 16     g/dL          Hämoglobin bindet O2 an        AustrocknungPoly       Anämie,
 bin (Hb)                                               Erythrozyten                   cythaemia vera         Überwässerung
 Leukozyten       3,8 – 11    3,8 – 11    Tsd./ul       Immunabwehrzellen              Bakterielle            viralen Infektionen,
 (Leu)                                                                                 Infektionen,           Knochenmarkschä
                                                                                       Entzündungen,          den
                                                                                       Leukämie
 MCH              28 – 33     28 – 33     pg            MCH (mean cellular             Morb. Biermer          Eisenmangel, B6-
                                                        hemoglobin) = mittlere         Anämie,                Mangel, Anämie,
                                                        Hämoglobingehalt der           Alkoholabusus          Thalassämie
                                                        Erythrozyten
 MCV              76 – 98     76 – 98     fl            MCV (mean cell volume) =       Morb. Biermer          Eisenmangel,
                                                        mittleres Erythrozyten-        Anämie,                Thalassämie
                                                        einzelvolumen                  Alkoholabuse
 Retikulo-        1 – 14      1 – 14      Prom.         Retikulozyten = unreife        chronischem O2-        Knochenmarkschä
 zyten                                                  Vorstufen von                  Mangel,                den, Erythropoe-
                                                        Erythrozyten.                  Blutverlust            tinmangel
 Thrombo-         100 –       100 –       Tsd./ul       Thrombozyten =                 Leukämie,              Vitamin-B12- und
 zyten            350         350                       Blutplättchen für              Polycythaemia          Folsäure-Mangel,
 (Thromb)                                               Blutgerinnung                  vera,, bakt.           Alkoholabusus
                                                                                       Infektionen            Milzvergrößerung
                                                                                                              Verbrauchskoagulo
                                                                                                              pathie

Differentialblutbild
               Wert               Normal-              Einheit                z.B. erhöht bei              z.B. reduziert bei
                                  bereich
 Leukozyten                     100                                   bakteriellen Infektionen,      Virale Infektionen, Hepati-
                                3800-11000           Leukozyten/µl    Entzündungen, Leukämie         tis, EBV, Masern, Röteln,
                                                                                                     Grippe, Antibiotika,
                                                                                                     Schmerzmittel, Blutdruck-
                                                                                                     mittel (Betablocker),
                                                                                                     Schilddrüsenblocker,
                                                                                                     Zytostatika. Leukämien,
 Stabkernige, (unreife)         3-5              % von Leukos         bakteriellen Infektionen,      Virale Infektionen, Hepati-
 neutrophile Granulozyten       150-400          Zellen/ul            Entzündungen,                  tis, EBV, Masern, Röteln,
                                                                      „Linksverschiebung“            Grippe, Antibiotika,
                                                                                                     Schmerzmittel, Blutdruck-
                                                                                                     mittel (Betablocker),
                                                                                                     Schilddrüsenblocker,
                                                                                                     Zytostatika. Leukämien,
 Segmentkernige, (reife)        54-62            % von Leukos         bakteriellen Infektionen,
 neutrophile Granulozyten       3000-5800        Zellen/µl            Entzündungen,
 Eosinophile Granulozyten       1-3              % von Leukos         Allergien, Parasiten,          BakterielleInfektionen,
                                15-50            Zellen/µl            Leukämi en                     Stress, Cushing Syndrom
 Basophile Granulozyten         0-1              % von Leukos         Chronisch myeloische
                                15-50            Zellen/µl            Leukämie
 Lymphozyten                    25-30            % von Leukos         Virale Infekti-nen (EBV),      Nierenschäden, Cusching
                                1500-3000        Zellenyten/µl        (CMV), Hepatitis-Viren,        Syndorm
                                                                      Leukämien                      (=Cortisolüberschuss)
 Monozyten                      3-7              % von Leukos         speziellen Infektionen         Schwierig zu erfasse, da
                                280-500          Zellenyten/µl        Endokarditis Malaria,          eh sehr niedrig
                                                                      Tuberkulose

IB29 2019 Bergmann
Entzündungswerte
 Wert      Normal-    Normal-   Einheit            Beschreibung              z.B. erhöht bei           z.B. reduziert bei
           bereich    bereich
           Männer      Frauen
 CRP
Elektrolyte
   Wert        Normal        Einheit                      z.B. erhöht bei                            z.B. reduziert bei
               bereich
 Calcium       2,2 – 2,6     mmol/L        bösartigen Tumoren, Sarkoidose,                Vit.D-Mangel, Verdauungsstörungen,
                                           Hyper-thyreose, Vit.A- und Vit.D-              Pankreatitis,
                                           Überdosierung                                  Hepatopathie,Niereninsuffizienz
 Chlorid       95 – 105      mmol/L        Azidose, Hyperventilation, Durchfall,          Alkalose, Bartter-Syndrom, Erbrechen,
                                           Bartter-Syndrom, Nephropathien                 Ateminsuffizienz, Cushing-Syndrom
 Kalium        3,6 – 4,8     mmol/L        Diabetes, Addison-Syndrom,                     Magnesiummangel, Myokardinfarkt,
                                           Hämolyse, Muskelzellentzündung,                Erbrechen, Durchfall, Asthma,
                                           Niereninsuffizienz, Azidose                    Niereninsuffizienz, Alkoholabusus
 Magnesi       0,65 –        mmol/L        Diabetes, Niereninsuffizienz,                  Pankreatitis, Mangelernährung,
 um            1,05                        Dehydration, Hyperparathyreoidismus            Verdauungsstörungen, Diabetes,
                                                                                          Alkoholabusus, Schilddrüsenstörungen
 Natrium       135 –         mmol/L        Nephropathien, Dehydration, Diabetes           Hypothyreose, nephrotischem Syndrom,
               145                                                                        Pankreatitis, Hepatopathie,
                                                                                          Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz,
                                                                                          Verbrennungen, Aszites, Blutungen
 Phosph        0,84 -        mmol/L        Diabetes, Nierenversagen, Hypo- und            Alkoholabusus, Osteomalazie,
 at            1,45                        Pseudohypoparathyreoidismus                    Verdauungsstörungen, Verbrennungen,
                                                                                          Rachitis, Diabetes

Leber und Bauchspeicheldrüse
     Wert          Normal-       Normal-        Einheit        Beschreibung                            z.B. erhöht bei
                   bereich       bereich
                   Männer        Frauen
 Alkalische        < 130         < 105          U/L         Enzym in Knochen           Hepatopathie, Knochenerkrankungen, Hepatitis,
 Phosphatase                                                Muskeln, Leber             Cholangitiden, Gallensteinen,
                                                                                       Hyperphosphatasie
 Bilirubin         0,1 –         0,1 –          mg/dL       Abbauprodukt vom           Hämolyse, Vitamin-B12-Mangel,
                   1,2           1,2                        Hämoglobin, Ursache        Folsäuremangel, Hepatitis, Hepatopathie,
                                                            der Gelbsucht(Ikterus)     Intoxikationen,Anämien Schwangerschaft,
                                                                                       Schockleber, Gallensteine, Leber-
                                                                                       Pankreastumore,Leberzirrhose
 Gamma-            < 66          < 39           U/L         Gamma-Glutamyl-            Hepatopathie, Pankreatitis, Pankreaskarzinom,
 GT/GGT                                                     Transferase                Alkoholabusus, Nierenver- sagen, Hirntumor,
                                                                                       Hirnblutung, Cholestase, Hepatitis,
                                                                                       Myokardinfarkt, Leberzirrhose
 GOT/AST           < 52          < 52           U/L         Glutamat-Oxalace tat-      Leberzirrhose, Myokarditis, Hepatopathie,
 (37 °C)                                                    Transaminase =             Myokardinfarkt, Trauma, Stauungsleber,
                                                            Aspartat-Amino-            Pankreatitis, Lungenembolie, Apoplex, Zieve-
                                                            transferase                Syndrom
 GPT/ALT           < 50          < 50           U/L         Glutamat-Pyruvat-          Hepatopathie, Hepatitis, Stauungsleber, Morbus
 (37 °C)                                                    Transaminase, auch         Wilson, Cholestase, Cholangitiden,
                                                            Alanin-                    Hämochromatose, Leberzirrhose
                                                            Aminotransferase
 Lipase (PL)       < 60          < 60           U/L         Bauchspeicheldrüsen-       Pankreatitis, Ileus, Cholezystitis,
 (37 °C)                                                    Enzym (weitere             Niereninsuffizienz, Diabetes, Hepatitis, Mumps,
                                                            Marker= Amylase)           Typhus abdominalis
 LDH               bis 250       bis 250        U/L         Lactat-Dehydro-            Tumore, Hämoyse, Herzinfarkt
                                                            genase, Marker für
                                                            Zellschäden

Niere
  Wert       Normal-       Normal-       Einheit                            z.B. erhöht bei                         z.B. reduziert bei
             bereich       bereich
             Männer         Frauen
 Harn-       20 – 45       20 – 45       mg/dL          Durchfall, Erbrechen, Hunger, Schock,                 Schwangerschaft,
 stoff-N                                                Herzinsuffizienz, Verbrennungen, Fieber,              Vegetarismus,
                                                        Blutverlust                                           Enzymdefekten
 Harn-       3,6 – 8,2     2,3 – 6,1     mg/dL          Vermehrter Purinaufnahme, Nephropathie, Gicht,        Fanconi-Syndrom,
 säure                                                  Leukämie, Polycythaemia vera, Thrombozythä--          Xanthinoxidasemangel
                                                        mie, Akromegalie, Hyperthyreose, Intoxikationen,
 Kreati-     0,9 – 1,4     0,9 – 1,2     mg/dL          Nephropathie, Herzinsuffizienz, Eiweißmangel,         Schwangerschaft,
 nin                                                    Allergien, Myolyse, Hämolyse, Harnstauung,            Muskelabbau
                                                        körperlicher Anstrengung
 Eiweiß      6,6 - 8,3     6,6 - 8,3     g/dL           n.n                                                   n.n

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Fette und Zucker
 Wert       Normal-    Normal-     Einheit            Beschreibung                 z.B. erhöht bei      z.B. reduziert bei
            bereich    bereich
            Männer      Frauen
 Chole     140 – 200   140 –       mg/dL                                        Hypothyreose,           Erblichen Defekten,
 sterin                200                                                      Diabetes, Adiposi-      Hepatopathie,
                                                                                tas, Nephropathie,      Hyperthyreose,
                                                                                Anorexie, Hepatopa-     Infektionen, Sepsis,
                                                                                thie, Lupus erythe-     Mangelernährung
                                                                                matodes, fettreicher
                                                                                Ernährung
 LDL       < 155       < 155       mg/dL       Low Density Lipoprotein
                                               „böse“, transportiert Großteil
                                               des Cholesterins im Blut
 HDL       > 35        > 42        mg/dL       High Density Lipoprotein „gut“
                                               transportiert Cholesterin zum
                                               Abbau zur Leber
 Triglyc   60 – 180    60 – 180    mg/dL       Blutfette                        Nephropathie,           Mangel-
 eride                                                                          Diabetes, Gicht,        Unterernährung,
                                                                                Lupus erythema-         Schilddrüsenüberfu
                                                                                todes, Schwanger-       nktion
                                                                                schaft, Adipositas,
                                                                                Alkoholmissbrauch
 Gluco     90 – 110    90 – 110    mg/dL                                        nach Nahrungsauf-       Pankreastumoren,
 se                                                                             nahme, Diabetes,        Alkoholmissbrauch,
                                                                                Myokardinfarkt,Pan-     Mangelernährung
                                                                                kreatitis, Leberzirr-
                                                                                hose,Insulinmangel

Hormone und Diabetes
 Wert       Normal-    Einheit               Beschreibung                 z.B. erhöht bei        z.B. reduziert bei
            bereich
            Männer
 Ft3       1,64-3,45   pg/mL       Schilddrüsenhormon                  Hyperthyreose             Hypothyreose
                                   Trijodthyronin
 Ft4       0,71-1,85   ng/dL       Schilddrüsenhormon, Thyroxin        Hyperthyreose             Hypothyreose
 TSH       0,3-4,0     mL.E./L     Schildrüse-stimulierendes           Hypothyreose, Hirnan-     Hyperthyreose, da
                                   Hypophysenhormon zur                hangsdrüse versucht       durch Knoten
                                   Regulation der Schild-drüse zur     mit hohem TSH             einer
                                   Ft3/Ft4-Ausschüttung                Produktion zu stimulie-   Überproduktion
                                                                       ren, Hashimoto, Anti-     gegen reguliert
                                                                       Depressiva                wird
 TRH       2-25        mL.E./L     Schildrüse-stimulierendes           Mass des Anstiegs ist     -
                                   Hypophysenhormon zur                relevant, latente oder
                                   Induktion der TSH-Aisschüttung      manifeste
                                                                       Hypothyreose
 Beta.
Glossar der medizinischen Fachbegriffe
Adipositas: Fettleibigkeit
Adnexitis: = Oophorosalpingitis, Entzündung der urogenitalen Anhängsel (Eierstöcke, Eileiter)
Antimimetikum: Brechreiz-hemmendes Mittel
Appendektomie: Entnahme des Blinddarms
Arterioventrikularer Block (AV-Block): Abnormität im PG-Verlauf des EKGs
Arthralgien: Gelenksschmerzen
Aschoff-Knoten: steriles Granulom am Herzgewebe, Endokarditis-Zeichen bei rheumatischem Fieber
Auskultation: Abhören (z.B. Lunge)
BfR: Bundesinstitut für Risikobewertung
Blutsenkung: Geschwindigkeit, mit der Erythrozyten im Blut absinken (ist bei Entzündungen erhöht,
       da sich Zellaggregate bilden, die im Verhältnis eine kleinere Oberfläche zum Volumen haben,
       dadurch schneller absenken)
Bradykardie: langsamer Herzschlag (weniger als 60 Schläge pro Minute)
Brudzinski Zeichen: neurologisches Zeichen einer Meningitis, unwillkürliches Anziehen der Beine bei
                       passivem Vorbeugen des Kopfes (siehe auch Kernig- und Lasègue-Zeichen)
CDC: Center for Disease Control, Atlanta
Cholezystolithiasis: Gallensteine
Condylomata lata: breite kupferfarbene Knoten (Papeln)
Coxitis: Hüftgelenksentzündung (oft arthritisch)
Crepitatio: Knacken, Knistern
CRP: C-reaktives Protein, in Leber gebildet, ein akute-Phase Protein, das bei Entzündungen in großer
        Menge produziert wird, daher Biomarker für bakterielle Entzündungen
Dermatitis: Hautentzündung
Dreifuß-Zeichen: = neurologisches Zeichen, beim Aufsetzen aus dem Liegen können die Arme bei
       gestreckten Beinen und gebeugter Hüfte nicht schmerzfrei gerade nach vorn ausgestreckt
       werden
Diarrhoe: Durchfall
Dyspnoe: Kurzatmigkeit, Atemnot
Dysurie: Schmerzen beim Urinieren
Endokarditis: Entzündung des Herzinnengewebes (z.B. Klappen)
Enzephalomyelitis: Hirn- Hirnhautentzündung
Erythema migrans: Wanderröte bei Borrelieninfektion in Folge eines Zeckenstiches
Exantheme: Hautausschläge (rote Flecken)
Exsikkose: Wassermangel, Austrocknung
Furunkel, Karbunkel (große Furunkel): Hautabszesse, akut entzündliche, überwärmte, sehr
       schmerzhafte Knoten, mit rötlich erscheinender Schwellung im benachbarten Gewebe. Nach
       einigen Tagen spontane Öffnung mit Eiterausfluss möglich
Granulome: entzündungsbedingte, knotenartige Gewebeneubildung aus Epithelzellen,
       mononukleären Zellen oder Riesenzellen (siehe auch Aschoff-Knoten), wenn sie eine
       Nekrosezone im Zentrum haben bezeichnet man sie als verkäsend (siehe auch Tuberkel)
Hämorrhagischer Diarrhoe: blutiger Durchfall
Hepatosplenomegalie: Vergrößerung der Leber und Milz
HUS: hämolytisch-urämisches Syndrom
Hyperthyreose: krankhafte Überfunktion der Schilddrüse
Hypophyse: Hirnanhangdrüse
Janeway-Läsionen: Endokarditis Zeichen, kleine, schmerzfreie, blutunterlaufene Flecken oder
       Knoten der Handinnenflächen oder Fußsohlen
Kernig Zeichen: =neurologisches Zeichen einer Meningitis, Nachweis des Nervendehnungs-
      schmerzes. Arzt hebt beim liegenden Patienten das gestreckte Bein an. Muß der Patient es
      schmerzbedingt beugen, gilt das Zeichen als positiv (siehe auch Brudzinski und Lasègue-
      Zeichen)
Kindspech (Mekonium): der erste Stuhl des Neugeborenen

IB29 2019 Bergmann
KRINKO: Kommision für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch-Institut
Laparoskopie: Bauchspiegelung
Lasègue-Zeichen: neurologisches Zeichen einer Meningitis, wie bei Kernig-zeichen: passives
       Beugen der Beine im Hüftbereich. Hierbei ist die Schmerzwahrnehmung und nicht die
       Beugung des Knies das positive Zeichen (siehe auch Kernig- und Brudzinski-Zeichen)
Leukopenie/Leukozytopenie: Mangel/Reduktion an Leukozyten unter 4000/µl Blut
Leukozytose: Vermehrung der Leukozyten im Blut
Linksverschiebung: Bezeichnung für Zunahme des Anteils neugebildeter, unreifer stabkerniger
       Granulozyten; = Zeichen für Entzündungsreaktion, geht meist einher mit Leukozytopenie
Liquor cerebrospinalis: Gehirn/Rückenmarksflüssigkeit
Lungenödem: Austreten von Blutflüssigkeit aus den Kapillargefäßen in das Interstitium und die
        Alveolen der Lunge
Lymphadenopathie: generelle Erkrankung der Lymphknoten (Entzündung, Schwellung)
Lymphadenosis cutis benigna: bläuliche Hautknötchen
Mekonium: Erster Stuhl des Neugeborenen
Meningo-Polyneuritis: Entzündung von Hirnhäuten und Nerven (Bannwarth-Syndrom)
Morbus Bechterew: (siehe Sponylitis ankylosans)
Morbus Krohn: Entzündung des Magen-Darm Traktes, die im Gegensatz zur Colitis ulcerosa
       sämtliche Darmschichten betrifft
Myalgien: Schmerzen in der Muskulatur
Myocard: Emtzündung des Herzmuskels
Myonekrose: Absterben/Zersetzen der Muskulatur
Nasopharynx: Nasenrachenraum
Nephrotoxisch: toxisch für die Nieren
Oesophagus: Speiseröhre
Opisthotonie: Krampf/erhöhter Tonus in der Streckmuskulatur des Rückens
Osler´s Knoten: Endokarditis-Zeichen: kleine, schmerzhafte, entzündlich gerötete, hämorrhagische
        krankhafte Hautveränderung
Otitis media: Mittelohrentzündung
Palpierbar/Palpabel/Palpation: med. Untersuchung durch Abtasten (Auskultation ist
        „Abhorchen“ z.B. mit Stethoskop, Perkussion ist „Abklopfen“)
Paralysen: Lähmungen
Parenteral: Medikamentenapplikation über Injektion, Inhalation, Implantation, also: „am Darm vorbei“
Pelviskopie: endokopische Beckenspiegelung
Pericard: Entzündung des Herzpericards (Beutel)
Petechien: punktförmige Hauteinblutungen
Pharyngitis: Rachenentzündung
Plasmapherese: Trennung des Blutplasmas von Blutzellen durch Zentrifugation (mit oder ohne
        Filter) zumeist gleichzeitig Gabe einer Substitutionslösung mit Elektrolyte,
        Puffersubstanzen (in der Regel Hydrogencarbonat) und etwa 5 % Albumin oder
        Frischplasmakonzentrate. Dadurch erfolgt Stimulierung des körpereigenen Plasmas
Pleuraerguß: WasseransammLung in der Pleurahöhle (im Brustkorb zwischen Lungenfell und
        Rippenfell) also um die Lunge herum (vergl. Lungenödem)
Ptosis: Liedsenkung
Rektosigmoidoskopie: endoskopische Enddarmspiegelung
Rezidiv/rezidivierend: wiederkehrend
Risus sardonicus: befremdlich-wirkendes Grinsen
Röntgenthorax: Röntgenaufnahme des Brustkorbs
Sinusitis: Nasennebenhöhlenentzündung
Spasmen/Spasmik: Erhöhte Eigenspannung der Skelettmuskulatur / Krampf
Spondylitis ankylosans: chronisch entzündliche, rheumatische, schmerzhafte Erkrankung der
         Wirbelsäulengelenke
STIKO: Ständige Impfkommission (RKI)
Synovitis: = Synovialitis, Entzündung der inneren Gelenkkapselmembran (Membrana synovalis)
Tachykardie: „Herzrasen“ mit über 100 Schlägen/min
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Tachypnoe: gesteigerte, erhöhte Atmung
TEE (transösopharygeales Echokardiogramm: „Schluckecho“, Ultraschallaufnahme des Brustkorbs
        durch eine Sonde über die Speiseröhre
TEP (totale Endoprothese): Hüftgelenksprothese
Thrombozytopenie: Verringerung der Anzahl an Thrombozyten im Blut
Thyreoidea: Schilddrüse
Tonsillitis: Mandelentzündung
Toxinämie: Überschwemmung des Blutes mit Toxinen
Trachea: Luftröhre
Trismus: (Kieferklemme durch Tonuserhöhung der Kaumuskulatur)
Tuberkel: verkäsende Granulome
Twitching motility: „zuckende“ Fortbewegung von Bakterien durch Retraktion von TypIV-Pili
Ulcer: Geschwür
Ulcus duodeni: Dünndarmgeschwür
Ulcus ventriculi: Zwölffingerdarmgeschwür
Urethitis: Harnwegsentzündung
Varikosis: Krampfaderleiden
Verbrauchskoagulopathie: massive Gerinnungsvorgänge, die sämtliche Gerinnungsfaktoren
       aufbraucht. Die Folge sind Blutungen in Haut, Schleimhäuten und inneren Organen (Auftreten
       von Petechien)
Verschattung: pathologische Veränderung im Röntgenbild des Brustkorbs (Thorax)
Waterhouse-Friedrichsen Syndrom: Akuter Ausfall der Nebennieren durch schwere bakterielle
      Sepsis. Es folgt Verbrauchskoagulopathie
WHO: World-Health Organisation „Weltgesundheitsorganisation“
Zyanose: Blaufärbung von Fingernägeln und Lippen aufgrund von Sauerstoffmangel
Zystitis: Blasenentzündung
Zellulitis (anaerobe): Entzündung des Unterhautgewebes bei Sauerstoffabschluß

IB29 2019 Bergmann
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