Mitteilungsblatt der ECOLO-Bewegung in Ostbelgien

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Mitteilungsblatt der ECOLO-Bewegung in Ostbelgien
Belgique-Belgie
                                                         P.P.
                                                   4700 Eupen 1
                                                       9/3212
                                                      P705185

 Ausgabe 02/2012

    vierteljährliche
Erscheinungsweise

                       Mitteilungsblatt der
                       ECOLO-Bewegung in Ostbelgien
Mitteilungsblatt der ECOLO-Bewegung in Ostbelgien
Leitwort ....................................................................................................................................................3

Antrittsbesuch Co-Präsident Olivier Deleuze in Ostbelgien
Die Nachhaltigkeit als Kompass einer neuen Wirtschaft.................................................................4

Vorstellung des Kochbuchs der ECOLO-Regionalgruppe Ostbelgien
„Koch dich durch! – Vielfalt für Ihre Küche“ .......................................................................................6

Neues aus dem Senat
Lokale bis internationale Sicherheit im Blick ....................................................................................8

Neues aus dem Wallonischen Parlament
Durch Präventivmaßnahmen Überschwemmungen vermeiden ....................................................9

Neues aus dem PDG
Jahresprojekt der ECOLO-Fraktion: „BEISS DICH DURCH! –
Gesunde Ernährung für eine bessere Zukunft“ ...............................................................................10

Countdown zu den Provinzialratswahlen 2012
ECOLO steht für Transparenz und verantwortungsvolle Politik....................................................11

Countdown zu den Gemeinderatswahlen 2012
Vorstellung der Wahlkampagne „Gemeinsam mit Euch… für Nachhaltigkeit“ &
„Am 14. Oktober gehe ich wählen!“....................................................................................................12

Countdown zu den Gemeinderatswahlen 2012
Blick in die Zukunft? Mitglieder der ECOLO-Regionalgruppe Ostbelgien zu Gast in Amay......13

Countdown zu den Gemeinderatswahlen 2012
Lokalgruppe Eupen: Ein starkes Team ist bereit für den grünen Wechsel! ...............................14

Countdown zu den Gemeinderatswahlen 2012
Lokalgruppe Raeren: „Raeren – die familienfreundliche Gemeinde“ ..........................................16

Countdown zu den Gemeinderatswahlen 2012
Lokalgruppe Kelmis: „Erneuerung und Transparenz“ ...................................................................18

Lokalgruppe Eifel
Energieeffizienz und Grüne Zertifikate............................................................................................. 20

ECOLO-Ostbelgien online
Ostbelgische Grüne in digitalen Medien............................................................................................22

Kontakte .................................................................................................................................................23

Aufforderung an die Leserinnen und Leser
Schreibe ein neues Kapitel der Ökozeitung! ....................................................................................24

Verantwortlicher Herausgeber:
Björn Marx | Hufengasse 41 | 4700 Eupen | 0496/69 50 78 | www.ecoloDG.be

Redaktionelle Mitarbeit:
Sabine Mertes, Claudia Schmitz, Josiane Schröder, Astrid Semaille, Xavier Hurlet, Marc Niessen
Mitteilungsblatt der ECOLO-Bewegung in Ostbelgien
Als ich vor einem Jahr das Vorwort verfasste, habe   Unternehmen, ... Und
ich einen kurzen Blick auf die einzelnen Lokal-      dabei werden die Ver-
gruppen geworfen, die mit den Vorarbeiten zur        antwortlichen in den
Erstellung der Listen hinsichtlich der Gemeinde-     Gemeinden auf die
ratswahlen begonnen hatten. Heute nun darf ich       Einwohnerschaft zuge-
feststellen, dass sich fast überall starke Mann-     hen, ihr die Projekte und
schaften gebildet haben, um grüne Projekte zu        Haushaltsplanungen
tragen und in den Kommunen nach vorne zu             transparent vorstellen
bringen.                                             und im größtmöglichen
                                                     Konsens verabschieden
Wenn dann im Oktober unsere Fraktionen in den        müssen.
neuen Gemeinderäten ihre Arbeit aufnehmen,
wird ein Bereich mit Sicherheit regelmäßig thema-    Vor diesem Hintergrund können wir ohne Hem-
tisiert werden müssen: der rationelle Umgang mit     mungen in die Wahlkampagne ziehen, denn nach
Energie. Sie werden mir jetzt vorhalten, dass ich    wie vor sind wir die Einzigen, die echte Nach-
immer wieder dieselbe Leier spiele, und ich muss     haltigkeit vorschlagen und auch in der Lage sind,
Ihnen sagen, dass dies wohl so noch einige Zeit      diese umzusetzen. Gehen wir schlicht auf die
der Fall sein wird.                                  Leute zu, nehmen wir sie mit und sagen Ihnen
                                                     „Gemeinsam mit Euch … für Nachhaltigkeit“!
Wenn Sie sich die Mühe gemacht haben, den
Bericht an den Club of Rome zu lesen, wissen
Sie, weshalb ich diese Zeilen schreibe – die
Prognosen zur Zukunft unseres Lebensraumes Erde
könnten düsterer nicht sein. Unbedingtes Handeln
ist erforderlich und ich denke, dass sich hier die
kommunale Ebene wegen der Nähe zum Bürger
anbietet, Hebel in Bewegung zu setzen.
                                                                    In eigener Sache:
Die Gemeinde kann Sensibilisierungsarbeit leisten,
                                                        Dieser Ausgabe der Ökozeitung wurde ein allge-
Vorbildfunktion ausüben, fördernde Maßnahmen
                                                      meines Plakat der Wahlkampagne „Gemeinsam mit
ergreifen und wegen der Überschaubarkeit sehr
                                                      Euch… für Nachhaltigkeit!“ beigefügt. Wir möchten
gut transversal agieren. Die Herausforderungen
                                                      euch bitten, durch dieses Plakat aktiv Wahlwerbung
versprechen, spannend zu werden. Ich denke
                                                       zu betreiben, indem ihr es auf eurem Privatbesitz
da an Energiestandards beim Neubau, Wärme-
                                                      (oder nach Erlaubniserteilung durch Dritte auf deren
dämmung bei der Renovierung der Altbauten,
                                                        Eigentum) aushängt. Ideale Aushangstellen sind
Kooperativen mit Bürgerbeteiligung bei einer
                                                      Fenster in Straßenrichtung oder die Heckscheibe des
alternativen Energieproduktion, Ausbau von
                                                      Autos. ACHTUNG! DIESES PLAKAT DARF NICHT AUF
Sozialbetrieben in den „grünen“ Berufsfeldern,
                                                      ÖFFENTLICHEM EIGENTUM ANGEBRACHT WERDEN!
Reorganisation der innerstädtischen und Förde-
                                                      Für weitere Informationen steht euch das Büro unter
rung der sanften Mobilität, nicht delokalisierbare
                                                                   087/56 17 00 zur Verfügung.
Arbeitsplätze in regional und lokal verankerten
Mitteilungsblatt der ECOLO-Bewegung in Ostbelgien
Olivier Deleuze, der seit dem 4. März 2012 gemein-                                                    diese durch ihre Weiterentwicklung technischen Fort-
    sam mit Emily Hoyos das Föderalsekretariat von                                                        schritt, Ausbildung und die Schaffung von Arbeits-
    ECOLO bildet, war am 1. Juni bei der Regional-                                                        plätzen ermöglichen.
    gruppe Ostbelgien zu Gast. Zur inhaltlichen Frage-
    stellung „Wachstum um jeden Preis? Nachhaltigkeit                                                     Um diese Aussage mit einem konkreten Beispiel zu
    als Kompass einer neuen Wirtschaft!" bot sich unse-                                                   untermauern, begann der Besuch von Olivier Deleuze
    rem Ehrengast ein vielfältiges Programm.                                                              bei NMC in Eynatten, einem der bedeutendsten Unter-
                                                                                                          nehmen der Region. Zunächst fand ein Rundtisch-
    Die ökologischen, finanziellen und sozialen Krisen                                                    gespräch statt, an dem Vertreter des Arbeitgeberver-
    häufen sich – und zeigen damit auf, dass unser Modell                                                 bandes des nicht-kommerziellen Sektors (Anikos),
    der freien Marktwirtschaft und die damit verbundene                                                   R'CYCL, Ostbelgieninvest, Eurobau und NMC teilnah-
    Notwendigkeit fortwährenden Wachstums an seine                                                        men; danach wurde eine Unternehmensbesichtigung
    Grenzen stößt. In zunehmendem Maße fällt das Be-                                                      abgehalten, bei der die Herstellungsverfahren einiger
    wusstsein für Ökologie, Solidarität und Lebensqualität                                                NMC-Produkte erläutert wurden.
    wirtschaftlichen Interessen zum Opfer; immer weitere
    Teile der Bevölkerung sind den daraus entstehenden                                                    In Folge dessen hob Olivier Deleuze im Rahmen einer
    Konsequenzen ausgeliefert.                                                                            Pressekonferenz die Erschliessung nachhaltiger
                                                                                                          Ökonomiebereiche und eine Stärkung kleiner und
    ECOLO möchte das Bewusstsein dafür schärfen, dass                                                     mittlerer Unternehmen hervor. Um weiter in nachhaltige
    wirtschaftliche Tätigkeit auf der einen und ökologisch-                                               Wirtschaftsbereiche, wie beispielsweise Erneuerbare
    soziales Handeln auf der anderen Seite keinen Wider-                                                  Energien oder regionale Nahrungsmittelproduktion,
    spruch darstellen. Vielmehr ergänzen sie einander,                                                    vordringen zu können, sind Investitionen in Forschung
    indem durch Wirtschaftlichkeit die Investitionsgrundlage                                              und Ausbildung nötig. Die Finanzwirtschaft muss stärker
    für ökologische und soziale Projekte entsteht, während                                                von der Realwirtschaft getrennt werden, da Spekula-
                                                                                                                               tionen auf beispielsweise Nah-
                                                                                                                                rungsmittel lediglich den mone-
                                                                                                                                tären Sektor begünstigen und
                                                                                                                                weniger der eigentlichen Ziel-
                                                                                                                                setzung des Finanzmarktes,
                                                                                                                                d.h. der Bereitstellung von
                                                                                                                                Investitionskapital und der
                                                                                                                                Sicherstellung des Zahlungs-
                                                                                                                                verkehrs, dienen. Der Finanz-
                                                                                                                                markt muss daher seiner ur-
4                                                                                                                               sprünglichen Bestimmung zum
                                                                                                                                Nutzen der Realwirtschaft zu-
                                                                                                                                rückgeführt werden.

                                                                                                                                           Während Olivier Deleuze die
                                                                                                                                           nationalen und regionalen An-
                                                                                                                                           strengungen bekräftigte, die zu
    Claudia Niessen, Olivier Deleuze und die Mitglieder/Sympathisanten von ECOLO-Eupen bei der „feierlichen Einweihung eines Mülleimers“   einer Neuausrichtung unserer

                                                                                                                                                     www.ecoloDG.be
Mitteilungsblatt der ECOLO-Bewegung in Ostbelgien
Ökonomie nötig sind, stellte Claudia Niessen, ECOLO-       wahlen im Oktober im Mittelpunkt. Nach einem kurzen
Bürgermeisterkandidatin für Eupen, die Bedeutung der       Stadtrundgang fand im Eupener Stadtpark Klinkeshöf-
Gemeinden heraus. Denn die lokale Ebene muss erster        chen noch die Realisierung der Persiflage „Feierliche
Ansprechpartner für die aktiven Kräfte und Unterneh-       Einweihung eines Mülleimers statt“, bei der die ECOLO-
men sein und mit diesen die wirtschaftliche Entwicklung    Lokalgruppe Eupen die grasierende Einweihungswut
vorantreiben. Zur nachhaltigen Auslegung von Indu-         der Stadtsratsmehrheit auf die Schippe nimmt, indem
striezonen und zur raumordentlichen Gestaltung von         Claudia Niessen, Tom Rosenstein, Ehrengast Olivier
Geschäftsbezirken im innerstädtischen Raum muss ein        Deleuze und zahlreiche Mitglieder und Sympathisanten
stetiger Dialog mit dem Sektor und die Impulsgebung        einen Mülleimer „seiner Bestimmung“ übergeben.
durch die Gemeinde erfolgen.
                                                               Der dreiminütige Film diente uns als Grundlage
Am frühen Nachmittag traf Olivier Deleuze zum lockeren          für eine Facebook-Kampagne und ist wie alle
Austausch mit Mitgliedern und Listenkandidaten der              anderen Informationen zum Besuch unseres
gesamten ECOLO-Regionalgruppe Ostbelgien zusam-               Parteipräsidenten abrufbar unter: www.ecolodg.be
men – bei diesen Gesprächen standen natürlich die Lokal-

                                                           Olivier Deleuze steht seit März 2012 gemeinsam mit Emily Hoyos an der Parteispitze

                                                                                                                                                5

www.ecoloDG.be
Mitteilungsblatt der ECOLO-Bewegung in Ostbelgien
Von Claudia Schmitz

    In Anlehnung an das Jahresprojekt der ECOLO-
    Fraktion im PDG „BEISS DICH DURCH! – Gesunde
    Ernährung für eine bessere Zukunft“ (siehe Seite
    10 der vorliegenden Ausgabe) hat Ecolo-Ostbelgien
    im Monat Mai ein neues Kochbuch herausgegeben,
    dessen Rezepte derzeit in zahlreichen ostbelgischen
    Haushalten nachgekocht werden.

    Diesmal haben zahlreiche Küchenchefs, Biohöfe,
    Regioläden und Sozialbetriebe Ostbelgiens ihre
    Rezeptvorschläge zum 32 Seiten starken Kochbuch
    beigesteuert. Gemeinsam ist ihnen allen eine be-
    sondere Verbundenheit zu den Nahrungsmitteln
    aus unserer Region.

                                                              Das Deckblatt unseres Kochbuchs „Koch dich durch! Vielfalt für Ihre Küche“.
    Koch dich...

      ... durch die Vielfalt der regionalen Produkte          mer mehr von geschmacksarmen Hochertragsge-
                                                              müsesorten, die oft nur mit Hilfe von Agro- und
    Wo unser Essen gestern war, ist oft erst nach einer       Gentechnik produziert werden können, ab und
    genauen Überprüfung des Kleingedruckten auf               haben die vergessenen Gemüsesorten wieder-
    dem Warenetikett ersichtlich. Obschon die Produkte        entdeckt. So kann die Vielfalt, die noch vor 50
    trotz des Transports aufgrund der verschwindend           Jahren auf unseren Tellern herrschte, wieder Einzug
    geringen Lohnkosten in machen Produktionsländern          halten. Natürliche Produktion schont Umwelt und
    meist billig sind, sollte man den Preis nicht verges-     Klima, fördert die Produktivität der Böden, ermög-
    sen, den die Umwelt für über tausende Kilometer           licht Nutztieren ein artgerechtes Leben und steigert
    eingeführte Nahrungsmittel aus Übersee zahlen             die biologische Vielfalt des Saatguts.
    muss. Einer von vielen guten Gründen, auf regionale
    Erzeugnisse zu setzen:
    Wenn wir ein wenig auf den Ursprung unserer
    Lebensmittel achten, unterstützen wir die hiesige             ... durch die Jahreszeiten
    Wirtschaft, die sich mit ihrer Produktvielfalt wahrlich
6   nicht zu verstecken braucht.                              Mit den modernen Zuchtmethoden und Trans-
                                                              portmöglichkeiten sowie einer zunehmenden
                                                              Globalisierung verlieren die Jahreszeiten für unsere
      ... durch vergessene Gemüsesorten                       Speisepläne immer mehr an Bedeutung. War es
                                                              früher selbstverständlich, dass gewisse Lebens-
    Natürlichkeit ist auf dem Vormarsch. Sowohl Küchen-       mittel eben nur zu bestimmten Zeiten vorhanden
    chefs als auch Hobbyköche wenden sich im-                 waren – es sei denn, man konnte sie irgendwie

                                                                                                                    www.ecoloDG.be
Mitteilungsblatt der ECOLO-Bewegung in Ostbelgien
Einige Beispiele vergessener Gemüsesorten, zu denen schmackhafte Gerichte im Kochbuch aufgeführt sind.

haltbar machen – genügt heute ein Griff ins über-
                                                                                                       Das neue Kochbuch ist kostenlos in den
volle Warenregal, um selbst im tiefsten Winter nicht
                                                                                                     ECOLO-Büros in Eupen und St. Vith erhältlich.
auf Erdbeeren verzichten zu müssen. Dabei macht
                                                                                                            Weitere Rezepte langjähriger
es auch in Zeiten wohl ausgestatteter Supermärkte
                                                                                                         ECOLO-Mitstreiter findet ihr unter:
noch Sinn, auf die natürliche Erntezeit des Gemüses
                                                                                                             www.ecolodg.be/rezepte
zu achten. Was gerade in unserer Nähe Saison hat,
muss nicht über weite Strecken herantransportiert
oder mit großem Energieaufwand in beheizten
Gewächshäusern angebaut werden. Die durch
eine saisongerechte Ernährung eingesparte Energie
kommt direkt unserem Klima zugute.

21 Rezepte mit regionalen Produkten, vergessenem
Gemüse oder eben nur in bestimmten Jahreszeiten
herzustellen, warten darauf, von euch entdeckt zu
                                                                                                                                                     7
werden!

Viel Spaß beim Kochen, Genießen und Entdecken!

www.ecoloDG.be
Mitteilungsblatt der ECOLO-Bewegung in Ostbelgien
Mit der Geburt von           somit der für öffentliche Institutionen verbind-
                                Töchterchen Laura trat      lichen Sprachgesetzgebung zu unterwerfen.
                                Claudias Mandat als         Die Antwort der Innenministerin steht bisher aus.
                                Senatorin ab Ende März
                                etwas in den Hinter-        Hervorzuheben ist außerdem Claudias Inter-
                                grund. Trotzdem war         pellation an Verteidigungsminister Pieter De Crem
                                es ihr möglich, mit Hilfe   (CD&V) bezüglich der afghanischen Mitarbeiter
                                schriftlicher Fragen        der Internationalen Sicherheitsunterstützungstrup-
                                weiterhin ihre parla-       pen (ISAF). Durch den für Ende des Jahres 2014
                                mentarische Kontroll-       angesetzten, vollständigen Abzug aus Afghani-
    funktion auszuüben und die Senatsarbeit aktiv mit       stan lassen die internationalen Truppen zahlreiche
    zu gestalten. Ihre Interventionen betrafen dabei        zivile Mitarbeiter zurück, welche die Soldaten
    nicht nur die Menschen und das Leben in der             während ihres Einsatzes in Afghanistan durch
    Deutschsprachigen Gemeinschaft, sondern zum             Dienstleistungen unterstützt haben, so beispiels-
    Thema Sicherheit auch die internationale Ebene          weise Übersetzer oder Verwaltungsbeamte. Mit
    und Menschenrechte.                                     dem Abzug der ISAF-Truppen verlieren diese
                                                            Menschen nicht nur ihre Arbeit, sondern werden
    Zunächst trat Claudia zu Beginn des Monats              aufgrund ihrer Kooperation mit dem Nordatlan-
    Mai an Innenministerin Joëlle Milquet (CDH)             tikbündnis von der aufständischen Taliban-Miliz
    heran, um die Problematik französischsprachiger         der Spionage und des Verrats bezichtigt und sind
    Sicherheitskräfte auf Veranstaltungen in den fünf       somit Entführungen und Attentaten ausgesetzt.
    Eifelgemeinden zu thematisieren. Da die Duldung
    deutscher Sicherheitskräfte durch die Staats-           Da der Schutz dieser Mitarbeiter durch die afgha-
    anwaltschaft Eupen aufgehoben wurde und                 nischen Sicherheitskräfte alleine nicht ausreichend
    demnach nicht rechtens ist, werden hier meist           gewährleistet werden kann, befragte Claudia
    französischsprachige Sicherheitskräfte aus dem          Niessen den Verteidigungsminister nach der
    Landesinnern eingesetzt. Dies führte in der             Anzahl afghanischer Mitarbeiter, die durch die
    Vergangenheit jedoch eher zu einer Verstärkung          belgische Armee beschäftigt werden und welche
    des Eskalationspotentials denn zu dessen                Maßnahmen das Verteidigungsministerium zum
    Rücklauf.                                               Schutz dieser Zivilisten nach Abzug der belgi-
                                                            schen ISAF-Truppen vorsieht. Schlussendlich regt
    Grund für den Mangel an deutschsprachigen               sie an, diesen afghanischen Mitarbeitern und
    belgischen Sicherheitskräften ist die Tatsache,         deren Familien eine Aufenthaltserlaubnis für Bel-
    dass im Privatsicherheitssektor Ausbildung und          gien auszustellen. Die Antwort des Verteidigungs-
8   Prüfung lediglich in französischer und nieder-          ministers steht bisher aus.
    ländischer Sprache angeboten, wodurch deutsch-
    sprachige Kandidaten abgeschreckt werden.

    Nach Konzertierung mit Daniel Keutgen, dem                         Weitere Interventionen zur
    Polizeichef der Zone Eifel, schlägt Claudia Niessen          parlamentarischen Arbeit im Senat unter:
    der Innenministerin vor, die Ausbildungen in den                  www.ecolodg.be/foederalstaat
    Provinzschulen der Polizei durchzuführen und sie

                                                                                          www.ecoloDG.be
Von Xavier Hurlet                                    auch menschliches
                                                     Eingreifen wie Raum-
Das Wallonische Parlament (ECOLO, PS, MR und         organisation und
CDH) hat der Regionalregierung nach monate-          Raumordnung zur
langer Arbeit einen Resolutionsvorschlag zur effi-   Ursache haben.
zienten Bekämpfung der jährlich wiederkehrenden
und sich häufenden Überschwemmungen vorgelegt.       Zudem floss in die
                                                     Resolution ein, dass
Die Hochwasser des Herbstes 2010 in Lessines,        Fachleute und öffent-
Tubize oder in Bleyberg haben so manchen             liche Entscheidungs-
Bürger der Region geprägt. In Membach wurde          träger, aber auch Bauträger, Architekten, Unter-
durch Hochwasser eine Straße eingedrückt und         nehmer, Landwirte und Grundbesitzer dahinge-
auch die Deutschsprachige Gemeinschaft blieb         hend geschult und sensibilisiert werden, dass sie
nicht verschont. Nach Ortsbegehungen, Anhörun-       die Problematik potenzieller Überschwemmun-
gen und Debatten, präsidiert von Monika Dethier-     gen in die Planung ihrer Projekte einbeziehen.
Neumann, ergriffen im Wallonischen Parlament
mehrere Abgeordnete die Initiative zur Ein-          Eine besondere Herausforderung sind im Tal
setzung einer Arbeitsgruppe mit dem Ziel, eine       gelegene Einzugsgebiete, die als Risikozone
effizientere Bekämpfung der Überschwemmun-           definiert werden. Aktuell werden regelmäßig
gen zu erreichen.                                    Bauanträge für diese Risikogebiete bei den
                                                     Gemeinden eingereicht, in deren Händen derzeit
Der eingangs erwähnte Resolutionsvorschlag           die Entscheidungsbefugnis liegt: Während man-
hebt hervor, dass eine weitgehende Zentra-           che Gemeinden gewissenhaft handeln, erteilen
lisierung des Krisenmanagements notwendig            andere ohne großes Zögern Baugenehmigungen
ist und fordert außerdem eine Erweiterung            für die Risikozonen. Die Arbeitsgruppe des
der betroffenen Verwaltung, damit Vorbeuge-          Wallonischen Parlaments hat daher die Erarbei-
und Notfallmaßnahmen schneller definiert werden      tung einer einheitlichen regionalen Raumord-
können, sowie einen Fonds, der die betroffenen       nungsregelung vorgeschlagen, um Baugenehmi-
Gemeinden in Notfällen finanziell unterstützt.       gungen in Gefahrzonen zu unterbinden.

In der Plenarsitzung betonte Monika Dethier-         Überschwemmungen müssen nicht immer als
Neumann, dass der vorliegende Resolutionsvor-        Gegebenheit hingenommen werden: Präventiv-
schlag vor allem deswegen ein wichtiger Schritt      maßnahmen können auf die Ursachen bedeuten-         9
sei, weil er neben den vorgesehenen Maßnah-          de Einwirkungen haben und manche Über-
men während und nach der Katastrophe eine            schwemmung verhindern.
ganze Reihe von Präventivaktionen vorsieht,
um Überschwemmungsursachen zu verhindern.
                                                        Weitere Informationen zur parlamentarischen
In der Tat können verschiedene Überschwem-
                                                         Arbeit im Wallonischen Parlament unter:
mungstypen festgelegt werden, die neben dem
                                                            www.ecolodg.be/wallonische-region
Klimawandel und der Entwicklung der Böden

www.ecoloDG.be
Von Astrid Semaille                                       In Zusammenarbeit mit der MIG (Milcherzeuger Interes-
                                                               sengemeinschaft) zeigt die ECOLO-Fraktion die Foto-
     Bewusste Ernährung ist gesund, nachhaltig, umwelt-        Ausstellung „Mensch macht Milch”. Der Fotograf Fred
     schonend und einfach lecker: Mit ihrem Jahres-            Dott dokumentiert darin das Leben und die Arbeit von
     projekt „BEISS DICH DURCH! – Gesunde Ernährung            Milchbauern weltweit. Ziel der ECOLO-Fraktion ist es,
     für eine bessere Zukunft“ möchte die ECOLO-               am Beispiel Milcherzeugung die Produktionsweisen
     Fraktion im PDG den Menschen in der Deutsch-              der Nahrungsmittel, die Entfremdung und die wirtschaft-
     sprachigen Gemeinschaft bewusste Ernährung                lichen Hintergründe zu beleuchten. Zur Eröffnung der
     schmackhaft machen.                                       Ausstellung am 5. Oktober im Königlichen Athenäum in
                                                               St.Vith wird Romuald Schaber (Vorsitzender European
     Was für uns gesund und lecker ist, sollte auch anderen    Milk Board) aus seinem Buch „Blutmilch/Wie die Bauern
     zum Vorteil gereichen – deshalb kürt die ECOLO-Fraktion   ums Überleben kämpfen“ vorlesen und seine Sicht der
     im PDG hochwertige, nachhaltige                                                     Dinge zur bedrohten bäuer-
     und fair gehandelte Nahrung zu                                                      lichen Lebenswelt sowie zur
     ihrem Jahresprojekt 2012. Die erste                                                 aktuellen Milchwirtschaft er-
     Veranstaltung zum Thema stellte am                                                  läutern. Die Ausstellung steht
     1. März das Wohlbefinden unserer                                                    Besuchern und Schulklassen
     Kinder und Jugendlichen in den                                                      bis zum 12. Oktober offen,
     Mittelpunkt: Im Rahmen der Tagung                                                   auch sind geführte Besichti-
     „Von der Schulküche zum nach-                                                       gungen nach Vereinbarung
     haltigen Schulrestaurant“ erkun-                                                    möglich. Die Ausstellung
     deten die ECOLO-Fraktion im PDG,                                                    wandert anschließend (vom
     die rheinland-pfälzische Landwirt-                                                  19. bis 26. Oktober) nach Eupen
     schaftsministerin Ulrike Höfken und                                                 und wird dort in den Räum-
     der Landtagsabgeordnete Dietmar Johnen (beide Bünd-       lichkeiten des Jugendanimationszentrums „Ephata“
     nis 90/Die Grünen) gemeinsam mit Politikern und           zu sehen sein. Am 24. Oktober wird Jürgen M. Jordans
     Pädagogen aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft          ein Kinderatelier zum Thema Butter anbieten, in dem
     im Robert-Schuman-Institut (RSI) in Eupen die Vielfalt    gemeinsam Kräuter-, Knoblauch- und Sardellenbutter
     bewusster Ernährung.                                      hergestellt wird. Das offizielle Ende stellt dann die
                                                               Finissage am 26. Oktober dar.
     Im Anschluss an diese Tagung interpellierte Karl-Heinz
     Braun Unterrichtsminister Oliver Paasch (ProDG) zum       Die ECOLO-Fraktion im PDG steht in Kontakt zu Martin
     aktuellen Stand der gesunden und nachhaltigen Schul-      Häusling, grüner EU-Parlamentarier, und hofft auf seine
     ernährung und stieß dadurch einen Austausch im Parla-     Zusage, an diesem Tag zum Thema „Krise der Welter-
10   ment an.                                                  nährung“ zu referieren und mit den Anwesenden aus-
                                                               zutauschen. Herzliche Einladung an alle!
     Nachdem im Monat Mai die Regionalgruppe ECOLO-
     Ostbelgien und die Lokalgruppen durch die Veröffent-
     lichung des Kochbuchs „Koch dich durch! – Vielfalt für
                                                                            Weitere Informationen zur
     Ihre Küche“ in das Jahresprojekt eingebunden wurden,
                                                                      parlamentarischen Arbeit im PDG unter:
     wird eine weitere Veranstaltung zum Thema zu Beginn
                                                                              www.ecolodg.be/pdg
     des Monats Oktober folgen:

                                                                                                 www.ecoloDG.be
ECOLO-Ostbelgien plädiert weiterhin für die Ab-
schaffung der Provinz als gliedstaaliche Verwal-
tungseinheit und die Übertragung provinzialer
Mittel an die Deutschsprachige Gemeinschaft.
Daher möchte ECOLO-Ostbelgien die Abschaffung
der Provinz konstruktiv aus dem Provinzialrat heraus
begleiten und präsentiert für die Provinzialwahlen
am 14. Oktober 2012 Freddy Mockel aus Eupen
auf Listenplatz 1 und Christel Jerusalem aus Wel-
kenraedt auf Listenplatz 2.

In Bezug auf das Kommunalwahlmotto „Gemeinsam            Freddy Mockel                    Christel Jerusalem
mit Euch!“ möchte ECOLO auch in der Provinz eine
transparente, bürgernahe Politik vorantreiben und        lebt in Eupen, ist 42 Jahre alt, verheiratet und hat drei
setzt für das Jahr 2012 Schwerpunkte gegen Ämter-        Kinder. Er hat Politk und Verwaltungswissenschaften
häufung und für „Good Governance“, d.h. für eine         studiert, ist Beamter und vertrat ECOLO bereits
transparente, verantwortungsvolle und aktuellen          zwischen 1994 und 1999 im Rat der Provinz Lüttich.
Herausforderungen gerecht werdende Steuerung
der Provinz als politische Einheit, an deren Entschei-   Auf Platz 2 folgt Christel Jerusalem aus Welkenraedt,
dungsfindung Bürgerinnen und Bürger, Vereine und         welche die ECOLO-Schwerpunkte ebenso konse-
Organisationen beteiligt werden.                         quent vertritt und sich als persönlichem Schwerpunkt
                                                         der sozialen Gerechtigkeit widmet. Christel Jerusa-
Denn weiterhin muss festgestellt werden, dass Äm-        lem lebt in Welkenraedt, ist 55 Jahre alt, Hausfrau
terhäufung und Vorteilnahme in der Provinz an der        und seit 1993 im Verwaltungsrat der „Eine Hand für
Tagesordnung sind, so gibt es beispielsweise kein        Tschernobyl-Kinder“ V.o.G. vertreten.
eindeutiges und verlässliches Regelwerk, aus dem
hervorgeht, welche Organisation oder welcher             Informationen zu weiteren Listenkandidaten und
Verein Anspruch auf wie viel Unterstützung hat.          Wahlprogramm veröffentlicht ECOLO-Ostbelgien zu
Für ECOLO aber ist es zwingend notwendig, dass           gegebenem Zeitpunkt.
die Provinz verlässliche und transparente Regeln zur
Gewährung von Zuschüssen für alle Organisationen
und Vereine, die in den Zuständigkeitsbereich der
Provinz fallen, erstellt.                                                                                            11

Freddy Mockel als Spitzenkandidat für ECOLO-
Ostbelgien möchte sich für einen gerechteren finan-
ziellen Einsatz der Provinz in der DG und für die
notwendige, grundlegende Änderung der Verhal-                            Weitere Informationen zur Arbeit
tensweisen der jetzigen Provinzregierung bzw.                            im Rat der Provinz Lüttich unter:
Provinzabgeordneten einsetzen. Freddy Mockel                              ww.ecolodg.be/provinz-luettich

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Am 30. Mai hat das ECOLO-Föderalsekretariat
     Emily Hoyos und Olivier Deleuze offiziell die
     Kampagne zu den Gemeinderatswahlen 2012
     vorgestellt: „Gemeinsam mit Euch…für Nach-
     haltigkeit!“ Im Rahmen dieser Pressekonferenz,
     bei der zahlreiche Listenkandidaten aus dem
     gesamten wallonischen Raum, aus Brüssel und
     auch eine kleine ostbelgische Delegation an-
     wesend waren, ging unser Parteipräsidium auf
     die ideologischen Schwerpunkte der Kampagne
     ein: Die Stärkung des gesellschaftlichen Zu-
     sammenhaltes; die Schaffung von Arbeits-
     plätzen und neuen, kreativen Beschäftigungs-
     sektoren; die Wahrung und der Ausbau des
     Umweltschutzes sowie die öffentliche Sicherheit.

     Für die Lokalgruppen der Regionalgruppe
     Ostbelgien wird die Kommunikationsstrate-
                                                  Claudia Niessen bei der Vorstellung der Wahlkampage „Gemeinsam mit Euch…für Nachhaltigkeit!“
     gie „Gemeinsam mit Euch…“ – die gleich-      am 30. Mai in Amay.
     zeitig auf die Aktivierung der Wähler wie
     den ECOLO-Schwerpunkt Bürgerbeteiligung zu-
     rückzuführen ist – um die Leitgedanken der je-          strategie sowie der auf Grundlage dessen aus-
     weiligen ECOLO-Lokalgruppen ergänzt: Für Eupen          gearbeiteten grafischen Gestaltung und tragen
     „Gemeinsam mit Euch… der Wechsel ist GRÜN!“;            weiterhin den Leitgedanken ihrer eigenen Wahl-
     für Raeren „Gemeinsam mit Euch… die familien-           programme Rechung.
     freundliche Gemeinde“; für Kelmis „Gemeinsam
     mit Euch… Erneuerung und Transparenz“.
                                                                                          Weitere Informationen zu den
                                                                                         Gemeinderatswahlen 2012 unter:
     Dadurch wahren die ostbelgischen Lokalgruppen
                                                                                          www.ecolodg.be/wahlen2012
     die Kohärenz zur föderalen Kommunikations-

12   „Am 14. Oktober gehe ich wählen!“
     Die ECOLO-Regionalgruppe Ostbelgien setzt                              und Bürger bei dieser Abstimmung die Möglich-
     sich mit der Kampagne „Am 14. Oktober gehe                             keit haben, Verantwortung zu übernehmen.
     ich wählen!“ dafür ein, dass in Belgien lebende
     EU-Bürger und Staatsangehörige aus Nicht-EU-                           Die Einschreibefrist für Mitbürger aus EU- und
     Staaten grundlegend zu ihrem Teilnahmerecht                            Nicht-EU-Staaten ist auf den 31. Juli 2012 datiert.
     an den Gemeinderatswahlen am 14. Oktober                               Die ECOLO-Regionalgruppe Ostbelgien zeigt
     2012 informiert werden, damit alle Bürgerinnen                         sich verwundert darüber, dass in der Deutsch-

                                                                                                                   www.ecoloDG.be
sprachigen Gemeinschaft bisher kaum Aufklä-
                                                                                                        Unter
rungsarbeit zum Wahlteilnahmerecht auswärtiger
                                                                                 www.ecolodg.be/wahlen2012/ich-gehe-waehlen
Mitbürger geleistet wurde. Dabei besitzen in der
                                                                                sind alle wichtigen Informationen zur Einschreibung
DG 20 % der Einwohner nicht die belgische Staats-
                                                                                 für die Gemeinderatswahlen 2012 sowie die Ein-
angehörigkeit; in den Gemeinden Raeren und
                                                                                schreibeformulare zur Wahlteilnahme und ein Muster
Kelmis stammen gar 51 % beziehungsweise 37 %
                                                                                des Formulars zur Erteilung der Vollmacht abrufbar.
der Bevölkerung nicht aus Belgien.

ECOLO hofft, mit der Kampagne „Am 14. Oktober                                 Entscheidungsträger ihrer Verantwortung nach-
gehe ich wählen!“ einen Beitrag zu höherer Wahl-                              kommen, die nicht-belgischen Bürgerinnen und
beteiligung der in Belgien lebenden EU-Bürger                                 Bürger durch klare und effiziente Information zu
und Nicht-EU-Bürger zu leisten und wird sich wei-                             einer Teilnahme an den Gemeinderatswahlen 2012
terhin dafür einsetzen, dass die politischen                                  zu bewegen.

Von Marc Niessen

Was dabei herauskommt, wenn
ECOLO die Mehrheit in einer
Gemeinde übernimmt, davon
konnten sich die Mitglieder der
Regionalgruppe Ostbelgien
Anfang Mai bei einem Besuch
in Amay selbst überzeugen.

Seit 2007 ist ECOLO die mit Ab-
stand stärkste Mehrheitspartei in
dem Städtchen, das mit knapp
14.000 Einwohnern etwas kleiner                                                                                                                           13
ist als Eupen. Dabei trat das Team
um Bürgermeister Jean-Michel
Javaux ein denkbar schweres
                                   Das ostbelgische Expeditionsteam. Ganz rechts erkennt man unseren Gastgeber Alain Vincent, der uns die Arbeit seines
Erbe an: Infolge der Misswirt-     Viertelkomitees vorstellte.
schaft der früheren Mehrheiten
war die Gemeinde hoch verschuldet und steht bis                        überzeugten uns, wie erfolgreich man selbst in einer
heute unter der Finanzaufsicht der Wallonischen                        solch verfahrenen Situation mit guten Ideen und
Region. Der Bürgermeister und sein Schöffenteam                        nachhaltigem Planen grüne Politik machen kann.

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Auf einem Rundgang durch die Stadt mit Lokalsekretär     die Energiesparprogramme für die Bürger aus: Eine
     Alain Vincent konnten wir uns nicht nur davon über-      Wärmebildkamera und ein großer Koffer mit Energie-
     zeugen, dass Atomkraftwerke der Landschaft nicht         sparlampen zum Ausprobieren stehen im Gemeinde-
     besser stehen als Windräder (Amay liegt in Sichtweite    haus zum Ausleihen bereit. Die Beratung dazu wird
     und gleich flussabwärts vom Atommeiler Tihange),         gleich mitgeliefert: In Zusammenarbeit mit der ASBL
     wir lernten auch einen sehr interessanten Ansatz für     „Bonjour Sourire“ hat die Gemeinde mehr als ein
     die Gründung von Viertelkomitees kennen. Seit ihrem      Dutzend engagierter Bürger zu Energieberatern ge-
     Amtsantritt bemüht sich die ECOLO-Mehrheit darum,        schult, die ihre Dienste ehrenamtlich zur Verfügung
     Kontakt mit den verschiedenen Vereinigungen in den       stellen.
     einzelnen Stadtvierteln aufzubauen und mit ihnen
     gemeinsam Projekte des Zusammenlebens zu ver-            Zum Abschluss ging es dann um ein Thema, mit dem
     wirklichen. Nach dem Motto „Wer schon vor Ort ist,       unsere deutschsprachigen Lokalgruppen bisher nur
     weiß am besten, wem er helfen kann“, werden so           sehr wenig Erfahrung haben: Wie gestaltet man als
     Gruppierungen aller Art darin unterstützt, soziale       Mehrheit eine erfolgreiche Zusammenarbeit
     Verantwortung in ihrem Viertel zu übernehmen.            mit den Gemeindediensten und der Verwaltung?

     Am Nachmittag ging es dann zunächst um das Thema         Wir bedanken uns bei den Kollegen aus Amay für
     Energie. Auch hier sind der Gemeinde keine großen        ihre Gastfreundlichkeit und für einen gelungenen und
     Sprünge möglich, ein paar wichtige Investitionen zur     ermutigenden Tag und wünschen ihnen schon jetzt,
     energetischen Renovierung der verschwenderisch-          dass sie nach den Wahlen im Oktober ihre Politik so
     sten Gemeindegebäude konnten aber doch gemacht           erfolgreich fortsetzen können, wie sie es in den ver-
     werden. Mit besonders wenig Mitteln kommen auch          gangenen sechs Jahren getan haben.

     Von Josianne Schröder                                    ihre Themen der Presse zu präsentieren. Unterstützt
                                                              wurden sie sowohl von Bürgermeisterkandidatin Clau-
     Wie überall sonst beherrschen auch in Eupen die          dia Niessen als auch von Karin Wertz, Achim Nahl und
     anstehenden Wahlen unseren Alltag. Nachdem im            Nico Halmes, die mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen
14   Dezember unsere Spitzenkandidatin der Öffentlichkeit     dem neuen und motivierten Team zur Seite stehen.
     vorgestellt wurde, wollten wir dann im März nochmals
     in der Presse von uns hören bzw. lesen lassen.           Arthurs Schwerpunkt auf Listenplatz 2 ist es, Infra-
                                                              struktur und Straßenbauprojekte in Eupen mit den
     Am 14. März wurden die Kandidaten für die strategi-      Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger in Einklang
     schen Plätze bestimmt und schon am 16. März hatten       zu bringen. Claudine möchte auf Listenplatz 3 die
     dann Arthur Genten, Claudine Baltus-Bailly, Tom Rosen-   Lebensqualität und die Attraktivität der Stadt für Ein-
     stein und Monika Dethier-Neumann die Gelegenheit,        heimische, Zugezogene und Touristen stärken.

                                                                                              www.ecoloDG.be
Die Lokalgruppe Eupen ist startklar für die heisse Phase des Wahlkampfs!

Auf Listenplatz 4 setzt sich Tom Rosenstein dafür ein,
der Eupener Jugend R.A.U.M. zu geben: R.at,
A.ngebot, U.nterhaltung, M.öglichkeiten.

Eine weitere wichtige Etappe in unseren Wahlvor-
bereitungen war der Programmtag am 5. Mai in den
Räumen der Firma Capaul. Achim Nahl hatte als Vor-
bereitung bereits die bestehenden Inhalte unserer
Themen zusammengestellt und so gute Arbeitsunter-                          Listenplatz 1: Claudia Niessen,
                                                                                          Bürgermeisterkandidatin
lagen erstellt. So konnten 20 Personen an diesem Tag
die acht Themen in Kleingruppen besprechen, Feh-                           Platz 2:     Arthur Genten
lendes hinzufügen und vor allem die Schwerpunkte                           Platz 3:     Claudine Baltus-Bailly
definieren. Weil auch alle Resultate der Gruppe vor-                       Platz 4:     Tom Rosenstein
gestellt wurden, hatte am Ende des Tages jeder Teil-                       Platz 5:     Karin Wertz
nehmer einen guten Überblick über das Programm.                            Platz 6:     Nico Halmes
                                                                           Platz 7:     Anne-Marie Jouck
                                                                           Platz 8:     Achim Nahl
Seit dem 21. Mai ist nun auch unsere Liste vollständig.
                                                                           Platz 9:     Margit Meyer
Mit 22 Personen in einem Wohnzimmer bleibt diese
                                                                           Platz 10:    Arnold François
Versammlung uns bestimmt noch lange in Erinnerung –                        Platz 11:    Odette Threinen
denn so zahlreich waren wir dort noch nie! Mit Arnold                      Platz 12:    Freddy Mockel
François und Lars Brüll konnten wir nochmals zwei                          Platz 13:    Gaby Schwall-Rotheudt
interessante Kandidaten hinzugewinnen, die der                             Platz 14:    Lambert Jaegers
Presse dann auch direkt einen Bericht wert waren.                          Platz 15:    Colette Bonardeaux
                                                                           Platz 16:    Anthony Van Roy
Mit der Veröffentlichung der zugewiesenen Listen-                          Platz 17:    Margot Radermeker-Mennicken
plätze am 1. Juli konnten wir einen Schlussstrich unter                    Platz 18:    Armen Arakelian               15
unsere personellen Bemühungen setzen: ein starkes,                         Platz 19:    Marianne Heinrichs
vielfältiges und konkurrenzfähiges Team ist komplett!                      Platz 20:    Guido Kalf
                                                                           Platz 21:    Lars Brüll
                                                                           Platz 22:    Franziska Franzen
       Weitere Informationen zu den Entwicklungen                          Platz 23:    Rolf Kolvenbach
             in der Lokalgruppe Eupen unter:                               Platz 24:    Bruno Creutz
                  www.ecolodg.be/eupen                                     Platz 25:    Monika Dethier-Neumann

www.ecoloDG.be
Die strategischen Kandidaten der ECOLO-Liste Raeren um David Kirschvink und Heike Ehlert (vordere Reihe, zweiter und dritte von links).

     Am 28. April war es für unsere Lokalgruppe in                                                     schen Gegebenheiten und bietet eine angepas-
     Raeren soweit: Der Countdown in den Wahlkampf                                                     ste Vertretung deutschstämmiger Kandidaten auf.
     für die Gemeinderatswahlen 2012 startete mit                                                      Der nachfolgende Beitrag zeichnet die Kandi-
     einer Pressekonferenz zur Vorstellung der strate-                                                 datenvorstellung und Inhalte der Pressekonferenz
     gischen Listenkandidaten. Unter dem Leitgedanken                                                  vom 28. April gekürzt nach:
     „Die familienfreundliche Gemeinde“ legt man in
     Raeren wert auf eine ausgewogene Mischung aus                                                     Der 32jährige David Kirschvink aus Raeren ist
     neuen Kandidaten an der Listenspitze und erfah-                                                   ECOLO-Spitzenkandidat für die Gemeinderats-
     renen ECOLO-Mitgliedern als Listendrücker.                                                        wahlen am 14. Oktober. David engagiert sich seit
                                                                                                       jeher in der Jugend- und in der Vereinsarbeit; so
     Dass das Wahlmotto „familienfreundlich“ nicht                                                     ist er Verwaltungsratsmitglied des „Jugendtreff
16   nur eine Floskel ist, beweist unsere Lokalgruppe                                                  Inside VoG“ in Eynatten und Gründungs- und
     Raeren bereits in der Listenbesetzung: Junge                                                      Vorstandsmitglied der „Offenen Jugendarbeit
     stehen neben erfahrenen ECOLOs, alle Ortschaf-                                                    Raeren JuRa VoG“. Da ist es beinahe selbst-
     ten der Gemeinde stellen Kandidaten und selbst-                                                   verständlich, dass David Akzente in der Sozial-,
     verständlich wird auch der parteiinternen Re-                                                     Jugend- und Vereinspolitik setzen möchte. Unser
     gelung zur Reißverschlussbesetzung Frau/Mann                                                      Spitzenkandidat möchte die intergenerationelle
     Rechnung getragen. Schlussendlich respektiert                                                     und interkulturelle Verständigung mit konkreten
     unsere Lokalgruppe in Raeren die demographi-                                                      Ansätzen fördern; es sollen Räume zur Begeg-

                                                                                                                                               www.ecoloDG.be
nung von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und        Energieeffizienz und Energieautonomie der All-
Senioren geschaffen werden; Organe wie der             gemeinheit zum Vorteil gereichen müssen. Denn
Kinderrat und der Seniorenbeirat sollen stärker        durch heute verfügbare Technologien ist die
unterstützt sowie ein Jugendbeirat eingesetzt wer-     Unabhängigkeit von multinationalen Energiekon-
den. David möchte zudem den Dialog der Gemein-         zernen weitgehend möglich – daher sollte die
de mit den Vereinen stärken, um ein miteinander        Gemeinde Anstrengungen unternehmen, um
leben und ein voneinander lernen zu fördern.           energieautonom zu werden und den Menschen
                                                       dadurch größere Finanzmittel für andere Projekte
Für David Kirschvink ist die Vorbildfunktion der       bereitstellen zu können. Guidos Ziel ist daher, die
Gemeinde für soziale Gerechtigkeit und Umwelt-         Bürger und ihre Gemeinde bei der Umsetzung
schutz ein weiterer politischer Schwerpunkt.           umwelt- und energieeffizienter Projekte nach besten
Bei der Energieeffizienz muss die Gemeinde für         Möglichkeiten zu unterstützen. Weitere Schwer-
Positivimpulse sorgen, indem sie allgemeine            punkte von Guido Deutz sind eine bessere Familien-
Energie- und Umweltstandards nicht nur erfüllt,        politik und mehr Dialog sowie eine verbesserte
sondern übertrifft und somit dazu beiträgt, dass       Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern.
beim Umweltbewusstsein neue Maßstäbe gesetzt
werden. Auch sollte die soziale Gerechtigkeit in       Das Spitzenquartett komplettiert Monika Höber-
der Gemeinde beginnen: Eine Senkung von                Hillen, Jahrgang 1956 und wohnhaft in Eynatten-
Einkommens- oder Vermögenssteuer darf nicht            Lichtenbusch. Monikas Schwerpunkte sind die Eine-
durch Abgaben aufgefangen werden, die zu Lasten        Welt-Politik, der Umweltschutz und die politische
der Allgemeinheit gehen.                               Transparenz. Sie möchte sich für eine konzept-
                                                       orientierte Gemeinderatspolitik in Raeren einset-
Heike Ehlert, Jahrgang 1965, steht auf Listenplatz 2   zen, in welcher die Einbeziehung und die Umset-
und ergänzt David an der Spitze der ECOLO-Liste        zung des Umweltschutzes eine besondere Wich-
Raeren. Heike lebt in Hauset und legt als Heil-        tigkeit erhalten, und darüber hinaus dafür Sorge
praktikerin ihre Schwerpunkte auf Gesundheit,          tragen, dass für interessierte Bürger mehr Trans-
Ernährung und Schule. Ihr Engagement gilt der          parenz bezüglich der Gemeinderatsarbeit geschaf-
Versorgung von Kindergärten, Schulen, Alten-           fen wird.
heimen und anderen öffentlichen Einrichtungen
mit ökologischen und regionalen Produkten. Der         Die weitere Listenbesetzung für ECOLO in Raeren:
Weg zum Ziel führt hierbei über eine Förderung         Wilfried Huppertz aus Eynatten-Lichtenbusch auf
der regionalen, biologischen Landwirtschaft, indem     Platz 5, Andrea Berndgen-Kaiser aus Raeren auf
z. B. Landwirte in der Umstellungsphase finanziell     Platz 6 und Bernhard Kern aus Raeren auf Platz 7.
unterstützt und kompetent beraten werden.              Die Liste wird von den Gemeinderatsmitgliedern
Weitere Zielsetzungen von Heike Ehlert sind die        der laufenden Legislaturperiode, Simonne Schoffs      17
Sensibilisierung der Kinder für nachhaltiges Denken    auf Platz 19, Ludwig Gielen auf Platz 20 und Hedy
und Handeln durch die Einführung von Natur-            Freches-Dejonghe auf Platz 21, beschlossen.
erlebnispädagogik sowie die Verbesserung der
Schulwegsicherheit.                                        Weitere Informationen zu den Entwicklungen
                                                                in der Lokalgruppe Raeren unter:
Auf Listenplatz 3 vertritt Guido Deutz, Jahrgang                     www.ecolodg.be/raeren
1971 und wohnhaft in Raeren, den Standpunkt, dass

www.ecoloDG.be
In Kelmis sitzt seit 21 Jahren die CSP am Steuer; diese                                     die Kandidatenvorstellung und Inhalte der Pressekonfe-
     Einbahnstraßenpolitik hat zur Ausgrenzung der Bürger                                        renz vom 28. Juni 2012 gekürzt nach:
     bei der Mitsprache und der Entscheidungsfindung
     geführt. Genau hier setzt die Wahlkampftaktik unserer                                       Spitzenkandidat ist der 49jährige William Wechseler aus
     Lokalgruppe Kelmis an.                                                                      Kelmis. Er vertritt die ECOLO-Lokalgruppe Kelmis seit
     Auf den strategischen Listenplätzen haben sich                                              drei Jahren im Gemeinderat und hat in dieser Zeit bereits
     Spitzenkandidat William Wechseler, Rosi Kreusch-                                            Erfahrung auf dem Gebiet der Gemeindepolitik sammeln
     Ohn (Listenplatz 2) und Rainer Hintemann                                                    können. Diese dient ihm nun als Grundlage für die Aus-
     (Listenplatz 3) Transparenz und somit Bürgernähe                                            arbeitung seiner Schwerpunktthemen politische Trans-
     und -beteiligung auf die Fahnen geschrieben: Auf                                            parenz und Mobilität. ECOLO spricht sich gegen Vorteil-
     dieser Grundlage soll eine demokratische Erneue-                                            nahme, gegen Klientelismus, gegen Ämterhäufung und
     rung im Sinne aller Einwohner der Gemeinde Kelmis                                           für politische Transparenz und Ethik aus. Auf Gemeinde-
     herbeigeführt werden.                                                                       ebene bedeutet dies, dass alle Bürgerinnen und Bürger
                                                                                                 über alle Entwicklungen, die sie betreffen, informiert und
     Die ECOLO-Lokalgruppe hat es geschafft, bei der Zusam-                                      an der Entscheidungsfindung beteiligt werden. Als kon-
     mensetzung ihrer Liste Kandidaten aus den Ortschaften                                       krete Maßnahme sollte das Mitteilungsblatt der Gemein-
     Kelmis, Hergenrath und Neu-Moresnet aufzubieten, wird                                       de auch den Oppositionsparteien Platz zur Verbreitung
     dadurch den geographischen Besonderheiten der                                               ihrer Inhalte einräumen und könnten das Mitteilungsblatt
     Gemeinde gerecht und entspricht gleichfalls der grünen                                      und auch die Internetseite der Gemeinde Informationen
     Philosophie einer ausgewogenen und repräsentativen                                          zur Bürgerbeteiligung enthalten und diese begünstigen.
     Listenbesetzung. Zudem können die Verantwortlichen in                                       Die Gemeinde sollte einen Newsletter-Service anbieten
     Kelmis stolz darauf sein, das Vertrauen und das Interesse                                   und auf die Jugend zugeschnittene Informationen auf
     zahlreicher auswärtiger Mitbürger und einiger Neu-Belgier                                   der Webseite der Gemeinde oder den Gemeindeauf-
     gewonnen zu haben. Der nachfolgende Beitrag zeichnet                                        tritten in sozialen Netzwerken zur Verfügung stellen.

18

     William Wechseler, Rosi Kreusch-Ohn und Rainer Hintemann im Rahmen der Pressekonferenz am 28. Juni im Sportzentrum Kelmis.

                                                                                                                                   www.ecoloDG.be
Schlussendlich sollte ein Beamter der Gemeinde speziell     Auf Platz 3 stellen wir Rainer Hintemann, Jahrgang 1954,
für die Bürgerinformation abgestellt und bei Ablauf der     aus Hergenrath vor. Er stammt aus Essen und hat vor
Legislatur-Halbzeit per Bürgerbefragung eine Bewertung      einiger Zeit die belgische Staatsbürgerschaft ange-
der Bemühungen zur Partizipation und zur Transparenz        nommen. Als ausgewiesener Fachmann im Heizungs-
durchgeführt werden.                                        und Sanitärbereich nimmt sich Rainer Hintemann der
                                                            Schwerpunkte Energiesparmaßnahmen und Energie-
Auf dem zweiten Listenplatz steht Rosi Kreusch-Ohn,         effizienz an.
Jahrgang 1951, aus Kelmis. Auf ihre langjährige Erfahrung
hofft die Lokalgruppe, noch eine weitere Periode zurück-    Um die Bürgerinnen und Bürger davon zu überzeugen,
greifen zu dürfen. Ihre Ideen zu Raumordnung und der        dass Energiesparmaßnahmen und Investitionen in Erneu-
damit verbundenen sozialen Gerechtigkeit würden             erbare Energien die Grundlage für dezentral erzeugten
dem Zusammenleben in Kelmis sicherlich zum Vorteil          Strom und Unabhängigkeit von den Energiekonzernen
gereichen.                                                  darstellen, sollte die Gemeinde Kelmis beispielhaft vor-
                                                            angehen und den für etliche öffentliche Gebäude durch-
Denn auch in den Ortschaften der Gemeinde Kelmis            geführten Energieaudits nun Taten folgen lassen und diese
steigen die Einwohnerzahlen und dadurch die Nachfrage       Gebäude durch Umbauarbeiten den neuesten Energie-
nach Wohnraum und Energieeffizienz. Es bedarf der Aus-      standards anpassen, sie isolieren und sie mit Solar- oder
arbeitung eines kommunalen Strukturplans, welcher der       Photovoltaikanlagen ausstatten. Diese Aussage gilt sowohl
demographischen Entwicklung innerhalb der Gemeinde          für die Gemeindeschule Kelmis als auch für andere öffent-
und gleichzeitig zukunftsfähiger Raumordnung, Mobilität     liche Gebäude der Gemeinde. Bei Neuanschaffungen
und Energiegewinnung oberste Priorität einräumt. Kelmis     für den öffentlichen Fuhrpark muss darauf geachtet wer-
braucht ein Konzept, wie die Gemeinde in Zukunft aus-       den, umweltfreundliche und energiesparende Fahrzeuge
sehen soll, eine Analyse des Sektorenplans und eine         zu erwerben und Großinvestitionen gegebenenfalls mit
optimale Nutzung des noch vorhandenen Baulandes.            anderen Gemeinden gemeinsam zu tätigen.
Es muss Wohnraum für alleinstehende Personen, für
Senioren und Menschen mit einer Behinderung geschaffen      Zudem setzt sich Rainer Hintemann mit seiner Kandidatur
werden und Wohnungen für Familien müssen bezahlbar          für die ECOLO-Kampagne „Am 14. Oktober gehe ich
sein! Den Eigentümern muss der finanzielle Anreiz geboten   wählen!“ (siehe auch Seite 12 der vorliegenden Ausgabe)
werden, bestehende Gebäude dementsprechend um-              zur Wahlteilnahme von in Belgien lebenden Bürgern aus
zubauen und in Altbausanierungen zu investieren. Um         EU- und Nicht-EU-Staaten ein. Denn ECOLO ist seit jeher
Kelmis attraktiv für Einwohner und Besucher zu gestalten,   eine Partei, die sich für die Rechte aller Bürgerinnen und
sollte der Ortskern belebt und der Kirchplatz aufgewertet   Bürger einer Gesellschaft einsetzt, aber auch an das
werden; zusätzlich sollte die Gemeinde den Anwohnern        Verantwortungsbewusstsein und das Pflichtgefühl der
im Ortskern Prämien zur Restaurierung ihrer Fassaden        Menschen appelliert. Deshalb richten wir uns an alle
gewähren und das Park Hotel als Kulturerbe der Gemein-      Mitbürger mit auswärtigen Wurzeln, sich bis zum 31. Juli     19
de wiederbeleben. Das Zusammenleben kann durch die          2012 für die Kommunalwahlen einzuschreiben und ihr
Schaffung von Nachbarschaftsnetzwerken und der Ver-         Wahlrecht am 14. Oktober 2012 wahrzunehmen.
stärkung von Sicherheit im privaten Lebensraum gefördert
werden. Zur Unterstützung von älteren, behinderten oder
                                                                Weitere Informationen zu den Entwicklungen
kranken Mitbürgern könnten zentralisierte Nachbarschafts-
                                                                     in der Lokalgruppe Kelmis unter:
hilfe ausgedehnt oder entsprechende Beiräte eingesetzt
                                                                          www.ecolodg.be/kelmis
werden.

www.ecoloDG.be
Von Sabine Mertes

     Die Ausbeutung endlicher Ressourcen zur Wärme- und
     Stromerzeugung stellt eine Gefahr für uns alle dar und
     führt zum Zusammenbruch unseres Ökosystems.
     Im Zuge eines Sensibilisierungstages zum Thema
     Erneuerbare Energien und Grüne Zertifikate plädierten
     die ECOLO- Regionalabgeordneten Monika Dethier-
     Neumann und Xavier Desgain am 15. Mai für ein
     Umdenken hin zu ökologischer Energiegewinnung.

     Aus Anlass des Besuches von Xavier Desgain, ECOLO-
     Regionalabgeordneter aus Charleroi und Referenz-
     parlamentarier, dass heißt Experte zum Thema, wurde
     ein breitgefächertes Programm aufgestellt, bei dem
     ECOLO den Dialog zu Fachkräften aus dem hiesigen
     Energiesektor suchte, verschiedene Fallbeispiele
     besichtigte und schlussendlich Mitglieder und Sym-
     pathisanten zu einem Informationsabend ins Café
     Burgterrassen in Berg einlud.

     Im Gespräch mit Vertretern des Energiesektors in der
     DG erfuhren Monika und Xavier, wie hiesige Unter-
     nehmer zu den jüngsten Entwicklungen und dabei
                                                              Auf Einladung unserer Regionalabgeordneten Monika Dethier-Neumann referierte Xavier
     dem System der Grünen Zertifikate kritisch gegen-        Desgain, Regionalabgeordneter aus Charleroi, in Bütgenbach-Berg zum Thema „Grüne Zertifikate“
     überstehen. Auf diesem Markt steht ein hohes An-
     gebot einer niedrigen Nachfrage gegenüber, der           werden, da große Betriebe aufgrund des niedrigeren
     dadurch entstehende Preisverfall wird durch eine         CO2-Aufwands in der Energieproduktion derzeit
     bislang nicht erfolgte Quotenneuregelung noch ver-       noch einen Wettbewerbsvorteil haben. Über den
     stärkt. Zudem würden die Grünen Zertifikate häufig       CO2-Ausstoss hinaus werden weitere Kriterien zur
     für Projekte zweckentfremdet, die bei genauerer          Vergabe der Grünen Zertifikate erdacht.
     Betrachtung wenig ökologisch, sondern hauptsächlich
     gewinnversprechend seien.                                Zum Thema Biomasse waren sich die Gesprächs-
                                                              partner einig, dass ein Konsens zwischen den Inter-
20   Die Fachkräfte fordern daher eine stärkere Regulie-      essen der holzverarbeitenden Wirtschaft und jenen
     rung des Sektors, ein Abfangen des Preisverfalls der     Unternehmen, die Biomasse zu energetischen
     Grünen Zertifikate und dadurch Vertrauensbildung.        Zwecken verwenden, geschaffen werden muss.
     Xavier Desgain gab zu verstehen, dass es oberste         Auch bei der Photovoltaik gelte es, bestehende
     Priorität der ECOLO-Fraktion im Regionalparlament        Probleme zu lösen, um den Markt zu stabilisieren
     sei, die Grünen Zertifikate rentabel zu gestalten und    und auszubauen. Neben dem unverhältnismäßigen
     die Zielsetzung genau zu definieren. Dabei sollen        Einfluss der Netzbetreiber müsse das Stromnetz in
     auch kleine und mittlere Unternehmen begünstigt          Ostbelgien – den Unternehmern zufolge – erneuert

                                                                                                                     www.ecoloDG.be
werden. Ärgerlichstes Problem sei jedoch, dass         war bereit, eine Bestandsaufnahme der Walloni-
viele Energieproduzenten zu viel Strom produzier-      schen Region zum Thema „Grüne Zertifikate“ sowie
ten und dann gezwungen seien, diesen Überschuss        die Neuorientierung dieses Systems mit unseren
in Energieschlucker wie Elektroheizungen einzuspei-    Gästen zu erörtern und im Anschluss deren Fragen
sen. Diese Situation widerspreche grundlegend          zu beantworten.
den Zielen von ECOLO, solle der Konsum von
nachhaltig produzierter Energie doch nur ein Schritt   Dieser Informationsabend fand großen Anklang
auf dem Weg zu vermindertem und bewussterem            bei den Anwesenden.
Energiekonsum sein.
                                                       Xavier Desgain hat diesen „Marathontag“ mit viel
                                                       Engagement und Begeisterung gemeinsam mit
                                                       Monika gestemmt und die Lokale Eifel kann auf
  PRESSEKONFERENZ                                      eine erfolgreiche Veranstaltung zurückblicken.

Um 12.30 Uhr fand eine Pressekonferenz statt, der
Vertreter von BRF, Grenz-Echo, TéléVèsdre und                 Weitere Informationen zur Arbeit der
La Meuse beiwohnten. Die Pressetexte sowie die           ECOLO-Lokalgruppe Eifel und den Entwicklungen
ausgestrahlten Sendungen sind auf unserer Inter-              zu den Gemeinderatswahlen unter:
netseite abrufbar: www.ecolodg.be/eifel                              www.ecolodg.be/eifel

  BESICHTIGUNGEN IN BÜLLINGEN & ST. VITH

Auf Einladung von Geschäftsführer Josef Haas
besuchten Monika und Xavier nach dem Mittag-
essen die Eifel-Holz AG auf Morsheck. Im Anschluss
fuhren sie nach St. Vith, wo sie in Begleitung von
Gaby Frauenkron-Schröder die Stadtwerke be-
sichtigten. Der verantwortliche Betriebsleiter André
Servais lieferte hier die Erklärungen zum Nah-
wärmenetz.

                                                                                                          21
  Debatte „Grüne Zertifikate“

In Folge der Debatte zur Energiegewinnung aus
Biomasse, welche die ECOLO-Lokalgruppe Eifel
im Februar dieses Jahres organisiert hatte, waren
wir uns bewusst, dass sich viele Bürgerinnen und
Bürger fragen, wie sich das System „Grüne
Zertifikate“ nun weiterentwickelt. Xavier Desgain

www.ecoloDG.be
Unsere Webseite wurde im Laufe des vergangenen              werden hier Neuigkeiten zu den Provinzwahlen und auf
     Jahres komplett überarbeitet und präsentiert sich           die Wahl zugeschnittene ECOLO-Kampagnen, wie z. B.
     seit Beginn des Jahres 2012 neu strukturiert und            „Am 14. Oktober gehe ich wählen“, vorgestellt. Gibt’s
     um Illustrationsgrafiken erweitert.                         auch als Direktlink: www.ecolodg.be/wahlen2012

     www.ecolodg.be                                              Die Facebook-Seite: www.facebook.com/
                                                                 ecolo-ostbelgien
     Neue Kategorien wie „Ostbelgien“ oder „Überregional“
     stellen die Entwicklung der Lokalgruppen, der Regional-     Unser Facebook-Auftritt entwickelt sich verstärkt zum
     gruppe und der PDG-Fraktion einerseits und die poli-        „Portal“ für grüne Politik in Ostbelgien, da wir alle Nach-
     tische Arbeit in Senat, Wallonischer Region und Provinz     richten, die auf www.ecolodg.be erscheinen, mit unserer
     Lüttich andererseits übersichtlich dar. Die Kategorie       Facebook-Seite verlinken und die Streuwirkung unserer
     „ECOLO-Bewegung“ schlägt die Brücke zu unseren              Informationen somit verstärken. Derzeit zählt unsere
     grünen Kollegen und der                                                          Facebook-Seite 408 „Fans“: Dies
     Schwesterpartei in Namur:                                                         bedeutet, dass jede unserer
     Wer mehr über unsere Mi-                                                          Nachrichten von dieser Anzahl
     nister und Parlamentarier,                                                          Personen gesehen werden kann.
     den Aufbau der Partei oder                                                          Kommentiert einer dieser Nutzer
     die französischsprachigen                                                           unsere Nachricht oder generiert
     Regionalgruppen erfahren                                                                      sie auf andere Weise
     möchte, kann sich hier schlau                                                                  (beispielsweise „tei-
     machen. „Grüne Themen“                                                                         len“ oder „gefällt mir“
     beinhaltet unsere ideolo-                                                                      klicken), dann wird die
     gischen Schwerpunkte: Wer sich in-                                                             Nachricht im Profil die-
     haltlich zu ECOLO und grüner Politik                                                           ser Person sichtbar und
     informieren möchte, der ist hier richtig!                                                      die angeschlossenen
     In den „Downloads“ sind von Videos                                                             Nutzer über diese
     über die Ökozeitung bis hin zu Hör-                                                            Aktivität der Person in-
     funkbeiträgen und den parlamentari-                                                            formiert. Es entsteht
     schen Interventionen der ostbelgischen Mandatare alle       also ein Schneeball-Effekt.
     Resultate unserer Arbeit abrufbar.
                                                                 Daher möchten wir euch bitten, sofern ihr an Facebook
     Aktuell wichtigster Zuwachs ist die Rubrik „Wahlen 2012“,   angeschlossen seid, die Seite www.facebook.com/
22   die speziell für die Abstimmung im kommenden Oktober        ecolo-ostbelgien aufzusuchen und auf die Schaltfläche
     eingerichtet und freigeschaltet wurde. Sie definiert sich   „Gefällt mir“ zu klicken. Ferner könnt ihr unsere Öffent-
     durch zwei Hauptbestandteile: In der Bildmitte die Kurz-    lichkeitsarbeit unterstützen, indem ihr unsere Neuigkeiten
     mitteilungen, die alle Informationen beinhalten, die von    generiert („kommentieren“, „teilen“, „gefällt mir“ klicken).
     den ostbelgischen Lokalgruppen bis zu den Gemeinde-
     ratswahlen produziert werden, sowie die Verweise im         Vielen Dank für eure Unterstützung. Für weitere Infor-
     rechten Rand, die zur Präsentation der Listenkandidaten     mationen steht euch das Büro selbstverständlich gerne
     und Programminhalte jeder Lokalgruppe führen. Zudem         zur Verfügung.

                                                                                                     www.ecoloDG.be
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