Immobilien gekonnt in Szene gesetzt - Asset Management
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Asset Management Novum Immobilien gekonnt in Szene gesetzt Im Wandel der Zeit Immobilienstudie 2021 Nachhaltige Immobilien Gesellschaftliche Wohnungen und Logistik- Keine Nachhaltigkeit 01/2021 Bedürfnisse verändern flächen begehrt, Angebot ohne Transparenz credit-suisse.com/novum Architektur jedoch begrenzt Zum Artikel Zum Artikel Zum Artikel
Abbildung: Der zum Portfolio des CS REF Siat gehörende Escherpark entspricht sämtlichen Ansprüchen des zeitgemässen Wohnens. Die urbanen Wohnhäuser bieten grosszügige Wohnflächen mit moderner Ausstattung. Die Wohnsiedlung wurde nachhaltig geplant und umgesetzt, liegt mitten in der Stadt Zürich und ist umgeben von einer grosszügig gestalteten, parkähnlichen Grünfläche.
Editorial Begehrte Immobilien Raymond Rüttimann Leiter Global Real Estate Liebe Leserinnen und Leser Architektur fasziniert und begeistert. Sie offenbart sich in unterschiedlicher Form und Ausprägung – von zurückhaltend und schlicht über auffällig und selbstbewusst bis hin zu stilsicher und repräsen- tativ. Architektur setzt Immobilien gekonnt in Szene, jeder Stil auf seine eigene Art. Bauten wie die Ruinen von Pompei, die Pyramiden von Gizeh oder das Taj Mahal beeindrucken die Betrachter auch Hunderte Jahre nach ihrer Entstehung. Sie faszinieren nicht nur durch ihr Äusseres, sondern reflektieren als Zeitzeugen auch die vorherrschende Kultur und das gesellschaft- liche Leben. Die Baukunst ist immer auch ein Abbild der Bedürfnisse der Bewohnenden bzw. der Nutzerinnen und Nutzer dieser Bauten. Dies trifft heute noch genauso zu wie damals: Das weitverbreitete Home-Office während der COVID-19-Pandemie funktioniert die Wohnung in ein Büro um und akzentuiert bestimmte Bedürf- nisse, wie etwa den Wunsch nach Rückzugsmöglichkeiten. Die eigenen vier Wände sind wichtiger denn je und stehen hoch im Kurs – sei es als Eigentum oder zur Miete. Auch mitten in der Pandemie zeigen Immobilien eine hohe Wertbeständigkeit, und insbesondere Wohnobjekte haben sich als krisenresistente Anlage erwiesen. Nachhaltige Immobilienanlagen erfreuen sich ebenfalls einer starken Nachfrage. Vermehrt wird Transparenz gefordert, um die Nachhaltigkeit mess- und vergleichbar zu machen. In dieser Ausgabe von Novum betrachten wir das Thema Architektur aus verschiedenen Perspektiven. Wir beschäftigen uns mit dem Rollenverständnis von Architektur, der Bedeutung des gebauten Raumes, den Architekturstilen und Trends. In Interviews mit Expertinnen und Experten beleuchten wir vielfältige Aspekte der Baukunst und zeigen auf, welche Bedürfnisse Global Real Estate bei ihren Liegenschaften antizipiert, damit die Liegenschaften auch zukünftig Anklang finden. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. Raymond Rüttimann
Inhaltsübersicht Highlights aus dem Portfolio Über 1’300 Immobilien gehören zum Portfolio des Global Real Estate. In der Fotogalerie präsentieren sich deren zwölf. Sie alle sind Architektur als Ausdruck unterschiedlich. Und doch verbindet sie der hohe architektonische Anspruch an die Gebäude wie etwa edle und nachhaltige Materia- der gesellschaftlichen lien, elegante Fassaden oder eine parkähnliche Umgebung. Entwicklung Zum Artikel Immer schon prägte das gesellschaftliche und wirtschaftliche Umfeld die Architektur. Das ist auch heute noch so. Die Bedürfnisse und die Ansprüche an Architektur im Wandel der Zeit. Zum Artikel Ausbau und Diversifikation Funktionale Architektur Zwölf hochwertige Gewerbeliegenschaften gehören neu zum CS REF International. Sie bereichern das Portfolio und bieten zudem Architekten sollten sich von der Dominanz der Form beachtliches Aufwertungspotenzial. lösen und vermehrt einfache, normale Lösungen entwickeln, sagt Prof. Harry Gugger, Professor an Zum Artikel der ETH Lausanne, im Interview. Zum Artikel
Inhaltsübersicht Baukunst versinnbildlicht Immobiliensegment der Stunde Immobilienanlageprodukte mehr als Ästhetik Logistikflächen sind gesucht, Synthese von Funktionalität, Varietät das Angebot ist jedoch begrenzt. und Design findet Anklang. Für private und qualifizierte Anleger: Zum Artikel Zum Artikel Credit Suisse Real Estate Fund Siat 135 neue Wohnungen mit Blick auf Nachhaltigkeit von Immobilien die Altstadt von Liestal. Flexible Raumnutzungs- möglichkeiten Einheitliche Massstäbe und Transpa- Zum Artikel renz ermöglichen Vergleiche. Der Grundriss sollte nicht vorgeben, Credit Suisse Real Estate Fund wie Räume genutzt werden müssen. Zum Artikel Green Property Zum Artikel Dreigeschossige Holzaufstockung Life-Science-Immobilien oberhalb eines Winterthurer Einkaufs- zentrums. Architektur soll gefallen, Life-Science-Branche boomt, aber nicht unnötig auffallen Forschungs- und Laborstandorte Zum Artikel gefragter denn je. Interview mit Prof. Harry Gugger, Professor an der ETH Lausanne Zum Artikel Für qualifizierte Anleger*: Zum Artikel Credit Suisse 1a Immo PK** Vorzeigeprojekt hinsichtlich Umnutzung: Highlights aus dem Portfolio des Neu wird gewohnt statt gearbeitet. Global Real Estate Zum Artikel Ansprechende Immobilien präsen- Produktübersicht tieren sich in der Fotogalerie. Credit Suisse Real Estate Fund Unsere Immobilienanlageprodukte International Zum Artikel Diversifikation und Aufwertungspotenzial Inside dank zwölf neuen Gewerbeimmobilien. Immobilienstudie 2021 Zum Artikel Zum Artikel Wohnungen hoch im Kurs. Logistik- flächen ebenfalls stark nachgefragt. Kontakt/Impressum Zum Artikel Disclaimer * Diese Artikel richten sich ausschliesslich an qualifizierte Anleger gemäss Bundesgesetz über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG). Die in diesen Artikeln erwähnten Anlageprodukte können nur von qualifizierten Anlegern erworben werden. Credit Suisse Asset Management hat keine Absicht, diese Produkte bei nicht qualifizierten Anlegern zu bewerben. Zeichnungen von nicht-qualifizierten Anlegern werden nicht akzeptiert. ** Der Anlegerkreis ist auf steuerbefreite inländische Einrichtungen der beruflichen Vorsorge sowie auf steuerbe- freite inländische Sozialversicherungs- und Ausgleichskassen beschränkt. Der Disclaimer am Ende dieses Magazins gilt für sämtliche Seiten des Dokuments.
Einleitender Artikel Architektur: die Synthese von Funktion und Ästhetik Abbildung: Farbige Betonfassaden ergänzen die historische Bausubstanz. Die im Jahr 2012 erbaute Praça das Artes (Kulturkomplex) im brasilianischen São Paolo integriert sich optimal in das historische Zentrum der Megacity.
Einleitender Artikel Architektur ist Kultur. Sie versinnbildlicht Epochen und prägt Landes- und Stadtbilder. Doch nicht immer ist das, was gefällt, auf dem Markt auch tatsächlich gefragt. Das Zusammenspiel von Architektur und Vermarktung spielt für die erfolgreiche Vermietung eine entscheidende Rolle. Wir sind umgeben von Architektur. Der Begriff umrahmt die Auseinandersetzung des Menschen mit dem gebauten Raum. Die Baukunst bzw. die Architektur verbindet grund- legende Bedürfnisse, wie etwa ein Dach über dem Kopf, mit Ästhetik und Design. Ausdruck gesellschaftlicher Entwicklung Gebäude sind über die baulichen Nutzungen immer auch Zeitzeugen. Ihr Baustil gibt Auskunft über Epoche, politische Tendenzen und Lebensweise der Menschen. Die Kathedralen des Mittelalters zeugen von der zentralen Rolle der Religion. Geprägt von Prachtfülle und Verzierungen, dienten die Barockbauten im 17. und 18. Jahrhundert vor allem als monumentale Repräsentationsbauten der Adelsfamilien und der katho- lischen Kirche. Der Klassizismus mit Tendenz zur Klarheit löste den Prunk ab. Es ent- standen Museen, Bibliotheken, Theater und Galerien. Der Jugendstil der Moderne brachte mit Pflanzenmotiven und schwungvollen Elementen die Natur in die Städte und setzte einen Kontrastpunkt zu den Maschinen der Industrialisierung. Mit der Moderne im 20. Jahrhundert wandte sich der Fokus hin zur Funktionalität – neue Baumaterialien wie Sichtbeton, Glas und Stahl fanden Einzug in die Baukunst. Bedürfnisse von heute Der Architekturstil enthüllt viel mehr, als was mit blossem Auge sichtbar ist: Kultur, Traditionen und Bedürfnisse der Menschen widerspiegeln sich in jedem Bau. In unserer schnelllebigen Gesellschaft ist Flexibilität gefragt, was sich auch in der Architektur widerspiegelt. So erstaunt es nicht, dass multifunktionale und flexible Woh- nungen begehrt sind. «Unsere Mieterinnen und Mieter bevorzugen moderne Gebäude, Naturmaterialien und Privatsphäre», sagt Bettina Früh, Asset Manager Marketing bei Global Real Estate von Credit Suisse Asset Management. Auch beim Gewerbe lässt sich die Nachfrage nach variablen Umgestaltungsmöglichkeiten erkennen: «Unternehmen benötigen heute oft Plug-in-Lösungen, die einfaches Arbeiten ermöglichen. Zudem werden Räume nachgefragt, die sich – je nach gewünschter Arbeitsumgebung – un- kompliziert umgestalten lassen», so Bruno Schuler, Asset Manager Marketing bei Global Real Estate.
Einleitender Artikel Aussergewöhnliche Architektur Ästhetik bildet eine zentrale Komponente der Architektur. So vereint etwa die Moderne verschiedene Architekturströmungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Be- sonders expressionistisch und auffallend ist der Brutalismus, der bis heute polarisiert. Er sticht durch wenig einladende, rohe, karge Sichtbetongebäude ins Auge. Im Ge- gensatz dazu stehen die Bauten des Dekonstruktivismus mit ihrem spielerisch leichten Umgang mit architektonischen Elementen, wie etwa schräge Wände und neue geo- metrische Formen. «Aussergewöhnliche Architektur ist vornehmlich zu Repräsentationszwecken geeignet. Bürobauten sind für viele Unternehmen heute Teil ihrer Corporate Identity. Je nach Immobilie ist hier auch die spezifische Handschrift des Architekten gefragt», erklärt Bruno Schuler. Was Architekten als speziell und spannend erachten, wird beim Wohnen oft nicht nachgefragt, so Bettina Früh: «Lofts gefallen zwar, doch solch spezielle Grundrisse werden trotzdem selten gemietet.» Abbildung: Die Seattle Central Library ist ein Blickfang. Das 2004 fertiggestellte Glas- und Stahlgebäude fällt mit seiner ausserge- wöhnlichen Form auf.
Einleitender Artikel Das Auge wohnt (und arbeitet) mit Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. «Bei grösseren Überbauungen bieten wir verschiedene Wohnungsgrössen und -grundrisse sowie unterschiedliche Design- und Ausstattungsstandards an, um eine breitere Kundschaft anzusprechen», erläutert Bettina Früh. Sie weiss: Singles bevorzugen offene, moderne Räume, Wohngemeinschaf- ten legen Wert auf Privatsphäre, indem die Zimmer nicht direkt nebeneinander liegen, und Familien wünschen eine klare Abgrenzung zwischen Tages- und Nachtbereich. Für eine erfolgreiche Vermarktung ist somit elementar, die Bedürfnisse der Zielgruppen zu kennen und diese bereits beim Bau zu antizipieren. Denn: Was heute gebaut wird, soll auch morgen Anklang finden. Die inneren Werte Die Städter leben oft auf engerem Raum als Mietende in der Agglomeration. «Das Wohnen und die Wohnung sind wichtiger geworden, auch ausgelöst durch die COVID- 19-Pandemie», so Bettina Früh. Ein besonderes Augenmerk gilt der Ausgestaltung der Innenräume. Grundrisse, Baumaterialien, Lichtverhältnisse und Farben beeinflussen im Zusammen- spiel die Wahrnehmung der Wohnung. Daraus ist als neue Fachrichtung die Neuro- architektur entstanden, die sich weniger mit ästhetischen Aspekten von Immobilien als vielmehr mit der psychologischen Wirkung von Räumen auf die Menschen befasst. Diese Erkenntnisse fliessen direkt in die Bauplanung ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann ein neuer Diskurs um das Potenzial der Farben bei der Raumgestaltung. Der Architekt Le Corbusier hat ein eigenes Farbsystem mit 63 Farben entwickelt, die aufeinander abgestimmt sind und sich auf jede Art harmo- nisch kombinieren lassen. Auch Belüftung, Lärm- oder Lichtquellen werden vermehrt analysiert. So wird Health- care Architecture, was lange als Nische in der Baubranche galt, immer bedeutender. Ihr Ansatz mit Fokus auf psychische und physische Gesundheit in Verbindung mit Gebäudeplanung lässt sich auf jegliche Räume – sei dies Wohnraum oder Arbeits- platz – anwenden. Erschliessung neuer (Frei-)Räume Ein Trend, der sich im Bereich Wohnen abzeichnet, ist das Aufleben des Gartens und des Wohnens «draussen». Auch in Städten treffen sich die Menschen zum Picknick im Park, zum Grillen am Fluss oder zur gemeinsamen Bewirtschaftung des Urban Gar- dens auf dem Dach. Der Landschaftsarchitektur kommt eine wichtige Rolle zu, indem sie öffentliche Parks, Wasserspiele für Kinder, Kräutergärten oder auch Rückzugs- möglichkeiten im Freien kreiert. Sowohl bei Wohn- als auch bei Gewerberaum ist die Umgebung rund um die Immobilie wichtiger geworden.
Einleitender Artikel In der traditionsreichen japanischen Architektur ist etwa die Natur Teil des Baus. Der sogenannte «Japan Style» ist schlicht und sehr naturverbunden. Die Architektur lädt die Natur bewusst ein. Auch hier sieht man den Einfluss der Kultur auf die Baukunst – setzt man im Japanischen das Piktogramm für «Haus» und «Garten» zusammen, ergibt sich «Zuhause». Nachhaltigkeit Der Fokus hin zu mehr Verbundenheit mit der Natur findet sich auch im Gebäude- konzept «2226» von Prof. Dietmar Eberle. Demnach beträgt die Innentemperatur der Immobilie konstant zwischen 22 und 26 Grad – und dies ohne Heizung bzw. Kühlung. Es sind die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die richtige Sonnenausrichtung, die das ermöglichen. Das Bauen im Einklang mit der Natur wird immer gefragter, so auch bei der Auswahl der Materialien und den regionalen Bautraditionen. Beispiele dafür sind der Hauptsitz eines Zürcher Medienhauses, das aus Glas und Fichtenholz erstellt wurde, das kon- sequent aus Naturmaterialien gebaute Haus Eins in Seelisberg oder das Holz-Hoch- haus in München. «Insbesondere Grossunternehmen legen Wert auf Umweltlabels und die Kompensation von CO2 -Emissionen», sagt Bruno Schuler. «Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, je- doch ohne Einbusse beim Komfort», fasst Bettina Früh zusammen. Tatsache ist: Auch hier gilt es, die richtige Mischung zwischen Ideen, Visionen und der Nachfrage am Markt zu finden. Architektur Innenarchitektur Landschaftsarchitektur Über Jahrhunderte hinweg wurde Sie umfasst technische Aspekte Sie hat horizontale und vertikale Architektur als Bauen jeglicher Art wie auch künstlerische Belange. Aspekte. Die Landschaftsarchitektur von Gebäuden verstanden. Heute Mit der Umgestaltung von bereits plant nicht nur die Begrünung von wird der Begriff differenzierter ver- bestehenden Räumen kommt der Flächen rund um die Immobilie, wie wendet und in Unterkategorien Innenarchitektur eine stärkere zum Beispiel Gärten und Spiel- oder wie Städtebau oder Landschafts- Bedeutung zu. Sportplätze. Sie beinhaltet auch architektur gegliedert. die Bepflanzung der Immobilie selbst, etwa mit Grünflächen auf Dächern oder an Fassaden.
Interview «Die Wohnungsgrösse ist für die Zufriedenheit nicht ausschlaggebend» Im Gespräch mit Prof. Sibylla Amstutz Dozentin und Leiterin der Forschungsgruppe Innenarchitektur, Hochschule Luzern
Interview Die Grundrisse heutiger Wohnungen und Büros entsprechen nicht immer den Lebens- und Arbeitsgewohnheiten ihrer Nutzerinnen und Nutzer. Prof. Sibylla Amstutz sucht gestalte- rische Antworten auf aktuelle Bedürfnisse von Gesellschaft und Arbeitswelt. Frau Amstutz, Sie befassen sich mit der Transformation von Innenräumen aufgrund von gesellschaftlichen Veränderungen. Welche Trends beobachten Sie? Sibylla Amstutz: Wir leben in einer heterogenen Gesellschaft mit unterschiedlichen Lebensmodellen und Bedürfnissen. Mit dem Wohl- stand wuchs auch unser Lebensstandard. Waren Küche und Bad früher vor allem funktionale Räume, dienen sie heute oft der Repräsen- tation. Gemeinsame Abende vor dem Fernseher gibt es kaum noch. Stattdessen widmen sich die Familienmitglieder ihren Mobilgeräten – jeder für sich, verteilt in der Wohnung. Trotzdem werden grosszügige Wohnzimmer geplant, die noch immer auf tradierten Familienvorstel- lungen beruhen. Was schlagen Sie vor? Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten sind in den eigenen vier Wänden wichtig. In Zeiten von Home-Office gewinnt zudem die Verein- barkeit von Wohnen und Arbeiten an Bedeutung. Es braucht Möglich- keiten zur Abgrenzung, um Stress zu reduzieren. Sinnvoll dafür sind Räume, die tageszeitunabhängig genutzt werden können. Muss sich die Wohnung auch zum Büro umfunktionieren lassen? Nicht unbedingt. Eine Wohnung kann und soll nicht alle Bedürfnisse abdecken. Heutzutage findet man Co-Working-Räume praktisch über- all. Dies zeigt, dass die Trennung von Arbeiten und Wohnen für viele einem Bedürfnis entspricht. Wie müssen Wohnungen aussehen, damit sie den vielfältigen Bedürfnissen unserer heterogenen Gesellschaft entsprechen? Wohnungen müssen zahlreiche und ändernde Bedürfnisse abbilden. Der Grundriss sollte daher nicht vorgeben, welche Räume wie genutzt werden müssen. Anstelle eines grossen Elternschlafzimmers und klei- neren Kinderzimmern können etwa nutzungsneutrale Räume entstehen. Dies ermöglicht den Bewohnenden, die Raumzuteilung nach ihren tatsächlichen Bedürfnissen vorzunehmen.
Interview Was ist bei der Gestaltung von Büroräumen wichtig? Büroräumlichkeiten lösen häufig mehr Emotionen aus als die eigene Wohnung, weil die Mitarbeitenden in der Regel keinen Einfluss auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes haben. Viele möchten jedoch mit- reden, denn sie wissen sehr gut, welches räumliche Umfeld ihre Tätigkeiten am besten unterstützt. Die Bevölkerung wächst. Wie können Wohnraum sowie Lebens- und Wohnqualität in Einklang gebracht werden? Wir sollten uns fragen, ob die Wohnungsgrösse für die Zufriedenheit der Bewohnenden tatsächlich ausschlaggebend ist. Ich bezweifle das. Wichtiger ist vielmehr die Frage, welche Wohnungsqualitäten ent- scheidend sind, damit eine flächenmässig kleinere Wohnung gleich attraktiv ist wie eine grössere Wohnung. Welche Attribute müssen Wohnungen abgesehen von Fläche haben? Ich denke da etwa an flexible Raumnutzungsmöglichkeiten, private Aussenräume oder eine attraktive Lage und Umgebung. Wie ist beim Bau das Zusammenspiel von Innen- und Aussenarchitektur? Es gehört zusammen. Die Aussenarchitektur wirkt sich auf den Innen- raum aus. Umgekehrt ist das weniger der Fall. Meistens wird von aussen nach innen geplant. Dabei wird oft nicht berücksichtigt, dass sich etwa eine Glasfassade durchaus einschränkend auf die Nutzbarkeit und Möblierung der Innenräume auswirken kann. Prof. Sibylla Amstutz Prof. Sibylla Amstutz, dipl. Architektin HTL, ist als Professorin an der Hochschule Luzern tätig. Dort leitet sie seit 2017 die Forschungs- gruppe Innenarchitektur. Ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit fokussiert sich auf die Bereiche Wohnen und Arbeiten, Interaktion des Menschen mit der gebauten Umwelt, bedürfnisgerechtes Planen und Bauen sowie Transformation von Innenräumen aufgrund von gesellschaftli- chen Veränderungen.
Interview «Architektur soll gefallen, aber nicht unnötig auffallen» Im Gespräch mit Harry Gugger Professor für Architektur und Städtebau an der ETH Lausanne (EPFL) und leitender Geschäftsführer des Architekturbüros Harry Gugger Studio in Basel Der Schweizer Architekt und Städtebauer Harry Gugger setzte national und international bereits unzählige Grossprojekte um, so auch für Global Real Estate von Credit Suisse Asset Management. Für ihn soll Architektur gefallen, aber nicht unnötig auffallen. Im Interview erklärt Harry Gugger, was Architektur leisten sollte und was sie «schön» macht. Herr Gugger, beginnen wir mit einer philosophischen Frage: Was ist und was soll Architektur? Harry Gugger: Grundsätzlich soll ein Bau die Funktion erfüllen, die ihm zugedacht ist. Die Architektur findet ihren Ursprung in Schutzbau- ten. Aus diesen einfachen Gebäuden entwickelten sich komplexe Architekturen, die vielfältige Lebens- und Arbeitsformen ermöglichen. Welchen Einfluss und welche Bedeutung beispielsweise der Woh- nungsgrundriss auf unser Wohlbefinden hat, wird uns gerade jetzt während der Pandemie vor Augen geführt.
Interview Als Architekt haben wir dem Auftrag der Bauherrschaft zu entspre- chen. Gleichzeitig tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung und müssen dem Kontext, in den das Objekt eingebettet wird, gerecht werden. So gefasst befördert Architektur den kulturellen Austausch. Ich denke hier an eines meiner bedeutendsten Projekte während meiner Zeit bei Herzog & de Meuron, die Tate Modern in London. Die dank dem Projekt zugänglich gemachte Turbinenhalle verleiht dem Ort – in ihrer Bespielung als Ausstellungsraum – eine städtebauliche Einzigartigkeit. Dies wurde weder in der Ausschreibung eingefordert, noch war es vorhersehbar. Als Architekt sind Sie ein kreativer Gestalter. Ist gute Architektur automatisch schön? Gibt es eine universelle Ästhetik in der Architektur? Damit ein Gebäude lange genutzt wird – und dies ist ein zentraler Anspruch der Nachhaltigkeit –, muss es nicht nur flexibel nutzbar und baulich anpassbar sein, sondern es muss auch gefallen. Wird Archi- tektur vorrangig objekthaft gedacht und ist der Umgebung nicht ange- passt, kann dies die allgemeine Identifikation mit dem Bau verhindern. Eine angemessene Ästhetik ist somit sehr wichtig. Architektur soll die Menschen erfreuen und sich gleichzeitig in die Umgebung einpas- sen. Es gibt verbindende, allgemeine Schönheitsideale und kulturelle Regeln. In seiner entspannten Form führt etwa der Goldene Schnitt zu Proportionen, die den Menschen ansprechen. Was wir mit unseren Werken erreichen wollen, ist die Verbindung von praktischem Nutzen und Schönheit. Sie haben für Global Real Estate von Credit Suisse Asset Manage- ment Grossprojekte wie The Exchange im kanadischen Vancouver geplant. Stehen diese Bauten für den Architekturstil, der mit Ihrem Namen verbunden ist? Ich verstehe mich nicht als Künstler und habe nicht den Anspruch, einem Bau meine Handschrift aufzuzwingen. In unserer Herangehens- weise versuchen wir vielmehr, eine spezifische architektonische Ant- wort auf die Ansprüche des Bauherrn, die vorgesehenen Nutzungen der Immobilie und den städtebaulichen Kontext zu geben, um so dem Projekt sein eigenständiges Gepräge zu geben. «Ich verstehe mich nicht als Künstler und habe nicht den Anspruch, einem Bau meine Handschrift aufzuzwingen.»
Interview Der Platz in der Schweiz ist begrenzt, Verdichtung ist en vogue. Sind Hochhäuser heute die Ikonen der Verdichtung? Die nachträgliche Verdichtung von Stadtteilen, also das Nutzen freier Flächen in bereits bebauten Zonen, hat in der Schweiz erst spät einge- setzt. Hochhäuser bilden eine tolle architektonische Herausforderung, sind aber planerisch äusserst anspruchsvoll und haben politisch oft einen schweren Stand. Ich bin der Ansicht, dass die Nähe zum Boden für den Menschen bedeutsam ist. Dass eine solche Verdichtung gut funktioniert, zeigen etwa die Gründerzeit-Quartiere in der Schweiz, wie das Basler «Gundeli». Es gehört mit seinen fünf bis sechs Geschos- sen zu den am stärksten verdichteten Stadtteilen im Land. Hochhäuser sind somit lediglich eine mögliche Form der Verdichtung, die beson- dere Aufmerksamkeit provoziert. Harry Gugger: Ein erfolgreicher Spätberufener Harry Gugger leitet in Basel das Architekturbüro Harry Gugger Studio. Zudem hat er als Professor einen Lehrstuhl an der ETH Lausanne (EPFL) und führt seit 2011 das Laboratoire Bâle der EPFL in Basel, das sich urbanem und architektonischem Design widmet. Nach der obligatorischen Schule absolvierte Harry Gugger zuerst eine Lehre als Werkzeugmacher. Die folgende Ausbildung zum Maschinenbauingenieur am Technikum brach er ab und betätigte sich unter anderem als Heimerzieher, be- vor er auf dem zweiten Bildungsweg die Matura erwarb. Seine Leidenschaft für die Architektur entdeckte er während seines Germanistikstudiums. Dies bewog ihn, an die ETH Zürich zu wech- seln. Heute sagt er: «Ich profitiere von jedem Schritt, den ich gemacht habe, bevor ich zu meiner Berufung gefunden habe.» Der renommierte Architekt war während 19 Jahren Partner bei Herzog & de Meuron und gewann zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den RIBA Stirling Prize und den Schweizer Kunstpreis Prix Meret Oppenheim.
Interview Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends in der Architektur? Bei uns sicher die Verdichtung. Als kleines und dicht besiedeltes Land muss die Schweiz haushälterisch mit dem Boden umgehen. Die Zer- siedlung der vergangenen Jahrzehnte hat dazu geführt, dass man die Notwendigkeit des Verdichtens erkannt und im Raumplanungsgesetz festgeschrieben hat. Der bedeutendste Megatrend ist aber auch in der Architektur die Nachhaltigkeit. Er betrifft nicht nur Baumaterialien, sondern auch den Bauprozess und den Unterhalt von bestehenden Bauten. Wir dürfen nicht vergessen: Die Bauwirtschaft, der Gebäudepark und die Infrastruk- tur sind für einen Grossteil der CO2 -Emissionen und einen enormen, nicht nachhaltigen Verbrauch von Rohmaterialien verantwortlich. Der Handlungsdruck ist entsprechend hoch. Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Wann kommt das rezyklierbare Haus? Es ist schon da. Eben haben wir im Auftrag eines Kunden und in Zusammenarbeit mit der Erne Holzbau AG am Hirtenweg in Riehen ein solches gebaut. Es handelt sich um einen hochindustriell hergestell- ten, modularen Holzbau, den man zusammensetzen und wieder in seine Einzelteile zerlegen kann. Von aussen ist dies nicht erkennbar. Das Haus sieht so aus, als ob es schon lange dort stünde, was Identität, also Zugehörigkeit, schafft. Das modulare Bauen ist nicht nur kostengüns- tig, man kann beispielsweise auch viel näher an Bäume heranbauen, ohne diese zu beschädigen. Wie sieht es mit dem Einsatz von Farben in der Architektur aus? Das ist eine Wissenschaft für sich, die wenige wirklich beherrschen. Kommen wir zurück zum bereits erwähnten Wohnbauprojekt am Hirten- weg. Dort verwenden wir beispielsweise eine traditionelle Schlamm- farbe zum Schutz der Holzverkleidung. In Zusammenarbeit mit einer Farbberaterin haben wir ein Schwedenrot gewählt, also die Komple- mentärfarbe zum grünen Föhrenbestand vor Ort. Farben tragen zum Wohlbefinden bei, wecken Emotionen und haben eine grosse Aus- strahlungskraft. Le Corbusier war – wohl wegen seiner Auseinandersetzung mit der Malerei – ein Meister, was den Einsatz von Farben in der Raumgebung anbelangt. Jede Farbe hat eine spezifische Wirkung auf das Umfeld, die gut abgeklärt sein will.
Interview The Exchange Vancouver, Kanada Auftrag Im zentralen Geschäftsviertel von Vancouver sollte ein neues Bürohoch- haus mit Arbeitsplätzen eine höhere Nutzungsdurchmischung erwirken. Herausforderung Die Nachverdichtung mit der denk- malgeschützten, historischen Stock Exchange Vancouvers in Einklang bringen und den Ansprüchen nach Privatheit des angrenzenden Wohn- hochhauses gerecht werden. Lösung Im Hochhaus-Ensemble verschmelzen Vergangenheit und Zukunft zu einer einzigartigen Gesamtkomposition. Die alte Stock Exchange wurde integral als Baudenkmal erhalten und als Hotel umgenutzt.
Interview Wie wünschen Sie sich die Architektur der Zukunft? Dass wir von der Dominanz der Form, des architektonischen Objekts, wegkommen, hin zu «normalen», einfachen Lösungen. Ein Bau kann super sein, weil er einfach nur «normal» ist. Mancherorts wird der for- malistischen Architektur zu viel Gewicht verleiht. Die Architektur ist eine erschöpfte Wissenschaft, es gibt wenig neu zu erfinden. Grund- sätzlich arbeiten wir mit Bautypen, die sich bewährt haben und ihre Funktion optimal erfüllen. Diese können wir unter Einsatz neuer, nach- haltiger Baustoffe und digitaler Prozesse weiter optimieren. Anstatt ihre Objekthaftigkeit zu zelebrieren, sollte Architektur in Zukunft ver- mehrt ihre Umwelt reflektieren und respektieren. Bauten lassen sich stilistisch Epochen zuordnen. Welcher Bau- stil wird für den Beginn des 21. Jahrhunderts einmal stehen? Die Digitalisierung und der Einsatz sowohl althergebrachter als auch neu entwickelter Baustoffe bestimmen zurzeit die Entwicklung der Architektur. Ich hoffe, als Ikonen der heutigen Zeit werden einmal die- jenigen Bauten gelten, die ohne gross aufzufallen der Nachhaltigkeit zum Durchbruch verholfen haben. Ob dies mithilfe modernster Techno- logie oder in archaischer Bauweise geschieht, ist letztlich egal. Nach über 250 projektierten Bauten: Träumen Sie von einem bestimmten Bau, den Sie gerne realisieren möchten? Ich möchte noch viele Projekte realisieren. Dabei schwebt mir aber kein bestimmtes Projekt vor. Der Traum ist, gute Architektur zu machen und dabei der Perfektion so nahe wie möglich zu kommen. Dies ge- lingt einem natürlich nie. Deshalb pflege ich ein kritisches Verhältnis zum realisierten Projekt. Dies wirkt motivierend und führt dazu, dass man sich immer weiterentwickeln möchte. Eines darf man nicht ver- gessen. Steht das Gebäude einmal, kann Architektur ziemlich vor- wurfsvoll in der Stadt stehen, und zwar recht beständig. Also muss man durch umsichtiges und wohlbedachtes Handeln sicherstellen, dass dies nicht der Fall sein wird.
Fotogalerie Grosszügige Fokus Landschaftsarchitektur CS REF Interswiss (52 % Eigentumsanteil) CS REF Siat (48 % Eigentumsanteil) Residence Pregny-Parc, Pregny-Chambésy Luxuriös und an exklusiver Lage – diese Attribute verkörpert Pregny- Parc in Pregny-Chambésy (GE). Inmitten der Verlängerung eines Parkes mit prachtvollem Herrschaftssitz entstand 2002 diese Wohnüberbau- ung. Die Nähe zur Stadt Genf und zu den hier ansässigen internationalen Organisationen und diplomatischen Vertretungen machen die Liegen- schaft zum idealen Wohnsitz für eine exklusive Kundschaft. Dazu tragen auch die parkähnlichen Flächen bei, welche die 21 Gebäude bzw. 138 Wohnungen umgeben. Die Lage im Grünen schützt die Privatsphäre der Mietenden und bietet ihnen eine besonders hohe Lebensqualität in nächster Nähe zum Genfersee. pregny-parc.ch
Fotogalerie Repräsentative Fokus Fassaden CS REF Siat Escherpark, Zürich Die vertikale lamellenartige und komplett aus Holz gefertigte Fichten- holzschalung des Escherparks zieht die Blicke auf sich. Die geflammte und gebürstete Verarbeitung macht die hölzerne Ummantelung witte- rungsbeständiger und unempfindlicher gegenüber äusseren Einflüssen. Insgesamt umfasst der Escherpark in Zürich-Enge elf Wohnhäuser mit 127 Wohneinheiten. Der Nachhaltigkeitsaspekt spielte nicht nur bei der Aussengestaltung, sondern auch im Innern eine wichtige Rolle. Die Überbauung Escherpark erfüllt alle Anforderungen von Minergie-ECO und dem Gütesiegel greenproperty in Gold. Auch die Faltschiebeläden für die raumhohen Fenster sind aus Holz. Zusammen mit der Holzfas- sade bilden sie eine elegante Kombination. escherpark.wincasaweb.ch
Fotogalerie CSA RES Vulcano, Zürich Drei schwarz schimmernde Türme sind neues Wahrzeichen vom Zürcher Stadtteil Altstetten. Das 2018/2019 fertiggestellte Wohn- und Geschäftshaus mit Hotel besteht aus einem fünfgeschossigen Sockelbau und drei 80 Meter hohen Türmen. Die Architektur stärkt den dynamischen Stadtraum und öff- net den räumlichen Bezug zum Limmattal. Im Sockelbau der Liegenschaft befinden sich u. a. ein Lebensmittelgeschäft, eine Kinderkrippe sowie ein Hotel mit 319 Zimmern. In den drei Türmen sind 226 Mietwohnungen und 72 Business-Apparte- ments um die zentralen Aufzugskerne angeordnet. Bei Erst- bezug war Vulcano bereits voll vermietet. Als städtebaulich markantes Element wurde eine Lärmschutzverglasung in den Zwischenbereichen der Türme integriert. Diese weit auskra- genden Glasdächer über den beiden Innenhöfen dienen als Schallschutzelemente für die darüberliegenden Wohnungen. vulcano-zurich.ch CS REF Siat Giessenturm, Dübendorf Filigrane Fassadeneleganz am 85 Meter hohen Giessenturm in Dübendorf. Der Anfang 2021 fertiggestellte Giessenturm ist Teil der Überbauung «Im Giessen». Hier entstanden ein Pflege- zentrum, 80 Alterswohnungen sowie 50 grosszügige 2,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen. Die Fassadengestaltung berücksich- tigt sowohl die physisch gebaute Umgebung als auch imma- terielle Aspekte wie Geschichte und Raumatmosphäre. Die bronzefarbige Materialisierung nimmt Bezug auf die typischen Backsteinfassaden des Areals. Die warme und lebendige Oberflächenstrukturierung vermittelt ein Wohlfühl-ambiente und verspricht Wohnen auf höchstem Niveau. giessenturm.ch
Fotogalerie CS REF LivingPlus Ceres Tower, Pratteln Der 2017 erbaute Ceres Tower ist 82 Meter hoch und vereint 90 Wohnungen sowie knapp 6’000 m2 Bürofläche auf 24 Stockwerken. Die metallene Fassadenverkleidung ist in einem dunklen Bronzeton gehalten. Sie erinnert an die ursprüngliche Tradition der örtlichen Gussindustrie. Die Wohnungen auf den oberen 15 Etagen bieten eine einzigar- tige Sicht, während die geschosshohen Fensterfronten für lichtdurchflutete Räume sorgen. ceres-tower.ch CSA RES Pergamin I, Greencity, Zürich Das repräsentative Bürogebäude Pergamin I steht auf dem schweizweit ersten zertifizierten «2000-Watt-Areal». Im Jahr 2021 fertiggestellt und nach LEED Platinum core & shell zertifiziert, liegt es strategisch perfekt in Zürich-Süd. Die Fas- saden entwickeln sich entsprechend der Blickrichtung vom Zentrum des Quartiers nach Norden. Auf dem Dach befindet sich eine grosse Terrasse. Greencity vereint Urbanität und Nachhaltigkeit. greencity.ch
Fotogalerie CSA RES Pergamin II, Greencity, Zürich Ein elfgeschossiges Hochhaus mit zeitloser Eleganz. Mit seinen rund 40 Metern Höhe bildet Pergamin II ein von Weitem sichtbares Landmark. Dank seiner hochwertigen filigranen Fassadengestaltung aus natur- und bronzefarben eloxierten Aluminium- blechen wirkt das Gebäude identitäts- stiftend für die Bewohner und das ganze Quartier. Pergamin II überzeugt durch klar strukturierte Grundrisse von hoher Flächeneffizienz und viel Ta- geslichteinfall. Das Gebäude mit seinen modernen Schulungs- und Büroräumen sorgt durch natürliche Belüftungsmög- lichkeiten und durchdachte Raumstruk- turen für optimale Lern-, Arbeits- und Aufenthaltsbedingungen. Es wurde zerti- fiziert nach LEED Platinum core & shell. Pergamin II hat zudem die Auszeichnung «greenproperty Gold» erhalten, hinter der das erste umfassende Schweizer Gütesiegel für nachhaltige Immobilien nach ESG-Ansatz steht. pergamin2.ch
Fotogalerie Hochwertige Fokus Materialien CSA RES Lago Blu, Kilchberg Ein Wohnerlebnis der besonderen Art in unmittelbarer Seelage. Die Zürcher Gemeinde Kilchberg boomt. Am Ufer des Zürichsees entstanden im Jahr 2020 sieben exklusive Mietwohnungen. Die einladende Architektur mit viel mediterranem Flair überzeugt mit einer attraktiven Kombination aus hellen Räumen, Grosszügigkeit und Charme. Zu den verwendeten Materialien gehört ein eleganter Mix aus Glas, Metall und Beton. Viele Extras machen das Wohnen zu einem Erlebnis. Lago Blu bietet in jederlei Hinsicht einen attraktiven Komfort. Bei Bezug war Lago Blu voll vermietet. lagoblu.ch
Fotogalerie CS REF Siat Hardhof, Bülachguss, Bülach Ein Ausbaustandard, der keine Wünsche offenlässt. Auf dem ehemals industriell genutzten Gelände im Norden von Bülach entstand ein neues Quartier. Zu ihm gehört der im Herbst 2019 fertiggestellte Hardhof. Er setzt sich aus drei Wohnge- bäuden zusammen, die sich um einen rechteckigen Innenhof gruppieren. Die lichtdurchfluteten Wohnungen schaffen eine moderne Wohnatmosphäre. Für Komfort sorgt der hohe Ausbaustandard. Er umfasst unter anderem Eichenparkett- böden, Rafflamellenstoren und attraktive Balkonvorhänge aus hellem Leinen. Die Klinkerfassade des Hardhofs ist ein Hingucker, der sämtliche Blicke auf sich zieht. imguss.ch CSA RES Postgebäude, Chur Modernste Technik im denkmalgeschützten Prachtbau. Die «Alte Post» ist das grösste Neorenaissance-Gebäude in Chur. Ende 2016 wurde es geschlossen und umgebaut. Knapp zwei Jahre später hat sich das Innenleben komplett gewan- delt. Neu dient die Liegenschaft als Café und Bibliothek. Heute ist sie ein Ort der Begegnung, des Austauschs und des Lernens. Die historische Natursteinfassade blieb erhalten. Ihr Zusammenspiel mit der schlichten Ästhetik des Inneren der Bibliothek ist faszinierend. Entstanden sind heimelige Nischen und gemütliche Sofalandschaften. kaffeeklatsch.swiss, bibliochur.ch
Fotogalerie Aussergewöhnliche Fokus Architektur CS REF International The Exchange, Vancouver (Kanada) Moderne Architektur trifft auf histori- sche Bausubstanz. 1929 erbaut, blickt die alte Börse in Vancouver auf eine reiche Geschichte zurück. Nach dem Erwerb im Jahr 2011 wurde die Lie- genschaft inmitten des Finanzviertels visionär erneuert. Neu ergänzt ein 31- stöckiger Büroturm die elf Etagen der ehemaligen Börse. Mit 116 Metern ist «The Exchange» heute das höchste Bürogebäude in Vancouver mit LEED- Platinum-Zertifizierung. Dies bedeutet signifikante Einsparungen und Effizi- enzsteigerungen: Reduktion der Ener- giekosten um 35 %, 50 % des Ener- gieverbrauchs eingespart und 85 % tiefere CO2 -Emissionen. Die Liegen- schaft erhielt nach ihrer Fertigstellung den Architecture Prize for Heritage Architecture 2017. theexchangevancouver.com
Fotogalerie CSA RES Largo, Liebefeld Wohnen und arbeiten unter einem Dach. Die ehemaligen Büroräum- lichkeiten aus den Jahren 1925 und 1947 wurden mehrheitlich zum Wohnen umgenutzt. Gegen Ende 2020 sind 54 2,5- bis 4,5-Zimmer- Wohnungen sowie flexibel nutzbare Atelier- und Gewerbeflächen entstanden. Die neuen Räumlichkeiten fanden grossen Anklang. Be- reits bei Erstbezug war Largo voll vermietet. Der bedürfnisorientierte Wohnungsmix fügt sich optimal in die bestehende Bausubstanz ein und überzeugt mit hohen, lichtdurchfluteten Räumen. Ein grosszügig an- gelegter grüner Innenhof dient als Begegnungszone. Die gut besonnten und grosszügigen Balkone laden zum Verweilen ein und werten die Liegenschaft zusätzlich auf.
Immobilienstudie Home sweet Home – Wohnungen hoch im Kurs Abbildung: Im Guss, Bülach. Wohnen zum Wohlfühlen. Attraktive Wohn- und Gewerbeflächen vor den Toren Zürichs.
Immobilienstudie Dank dem grossen Gewicht anhaltend tiefer Zinsen kamen Immobilienwerte bisher relativ unbeschadet durch die COVID- 19-Pandemie. Sinkende Diskontierungssätze kompensieren mit wenigen Ausnahmen allfällige Mietertragsausfälle. Für Anleger, Wohneigentümer wie auch für Mietende stehen Wohnungen derzeit hoch im Kurs, was den Eigenheimmarkt beflügelt und den Mietwohnungsmarkt mehr oder weniger stabil hält. Verstärkt differenzieren müssen die Anleger bei Ge- schäftsflächen. Bei Büros kommt es sehr auf die individuelle Lage an. Verkaufsflächen zählen fast überall zu den Verlierern der Pandemie, dafür sind Logistikflächen die neuen Stars. Fredy Hasenmaile Leiter Real Estate Economics, Credit Suisse Die COVID-19-Pandemie hat viel Unsicherheit ausgelöst, in einem Punkt aber Gewiss- heit gebracht: Leitzinserhöhungen sind in noch weitere Ferne gerückt. Diese Perspektive garantierte in den vergangenen Monaten zusammen mit den raschen und zielgerichte- ten staatlichen Unterstützungsmassnahmen die hohe Wertbeständigkeit von Immobilien in der aktuellen Pandemie. Insbesondere Wohnobjekte erweisen sich als krisenresis- tente Anlage und zementieren den Mythos vom Betongold. Wohnung wird Dreh- und Angelpunkt für Eigentümer, Mietende und Anleger Seit der COVID-19-Pandemie ist die Wohnung zum absoluten Mittelpunkt unseres Lebens geworden, was auffällige Verschiebungen der Nachfragepräferenzen zur Folge hat (s. Abbildung «Wohneigentum und grosse Wohnungen hoch im Kurs»): Schöner, grösser, besser muss die Wohnung sein. Gerne mit Aussenraum und am liebsten im Eigentum. Wohneigentum erfährt gegenwärtig ein kaum für möglich gehaltenes Inter- esse von Kaufwilligen. Im gestärkten Vertrauen auf tief bleibende Zinsen und in wach- sender Sorge vor einer Überwälzung der Negativzinsen forcieren viele Haushalte das Ziel des Eigentumserwerbs. Auf Such-Abos basierende Nachfrageindizes signalisieren sowohl für Eigentumswohnungen als auch für Einfamilienhäuser Rekordwerte.
Immobilienstudie Entrückter Traum vom Wohneigentum Der Sehnsucht nach einem eigenen Zuhause steht allerdings ein unverändert knappes Angebot gegenüber. Die Produktion von Wohneigentum nimmt seit Jahren ab und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Die Knappheitssignale sind dann auch nicht mehr zu übersehen: Innerhalb eines Jahres sind die Preise ausgehend von bereits sehr hohen Niveaus nochmals deutlich um mehr als 5 % gestiegen. In der Folge können immer weniger Haushalte die regulierungsbedingt hohen Finanzierungsanforderungen erfüllen. Zwei Drittel der schweizweit inserierten Eigentumsobjekte mit vier und mehr Zimmern sind für einen Haushalt mit mittlerem Einkommen kalkulatorisch nicht mehr tragbar. Wohneigentum und grosse Wohnungen hoch im Kurs Veränderung der Nachfrage gemessen am Volumen der Such-Abos Mietwohnungen Wohneigentum 30 % 25 % 20 % 15 % 10 % 5% 0% –5 % –10 % Grösse: gross Grösse: gross Grösse: gross Grösse: mittel Grösse: mittel Grösse: mittel Grösse: klein Grösse: klein Grösse: klein Miete: mittel Preis: mittel Preis: mittel Miete: hoch Preis: hoch Preis: hoch Miete: tief Preis: tief Preis: tief Alle Alle Alle Mietwohnungen Eigentumswohnungen Einfamilienhäuser Quellen Realmatch360, Credit Suisse
Immobilienstudie Erstaunlich robuste Mietwohnungsnachfrage dank Safe-Haven-Effekt Vom höheren Stellenwert der Wohnung profitiert letztlich auch der Mietwohnungsmarkt, wie auch von den hochschnellenden Eigenheimpreisen. Insbesondere im urbanen Raum können die wenigsten Haushalte überhaupt noch zwischen Eigenheim und Miete wählen, was letztlich automatisch die Mietwohnungsnachfrage stützt. Für die erstaunlich robuste Mietwohnungsnachfrage war aber in erster Linie ausschlaggebend, dass der befürchtete Einbruch der Zuwanderung aufgrund der COVID-19-Pandemie ausblieb. Vergleichsweise schwierigere Arbeitsmarktbedingungen in den Heimatländern bewo- gen viele potenzielle Wegzüger dazu, im «sicheren Hafen» Schweiz zu bleiben, sodass der Saldo von Zu- und Wegzügern 2020 sogar deutlich grösser ausfiel als im Vorjahr. Wir erwarten auch im laufenden Jahr eine robuste Nettozuwanderung, wodurch trotz der COVID-19-Pandemie auf dem Mietwohnungsmarkt mit einer nur moderaten Nachfrageabschwächung zu rechnen ist. Büroflächenbedarf wird neu kalibriert So glimpflich wie die Wohnsegmente kommen die Geschäftsflächen der COVID-19- Pandemie nicht davon: Die Nachfrage nach Büroflächen bleibt sehr tief, da Unternehmen mit Anmietungen zuwarten und erst einmal prüfen, inwiefern sie mittels Home-Office langfristig Büroflächen einsparen können. Die verbleibende Nachfrage konzentriert sich hauptsächlich auf zentrale Lagen, die sowohl bezüglich Erreichbarkeit als auch Komple- mentarität zum Home-Office besser abschneiden. In der Summe wird der Büromarkt künftig eine markant weniger dynamische Nachfrage sehen als in der Vergangenheit. Man sollte den Stellenwert zentraler Büroarbeitsplätze aber nicht unterschätzen. Vor der zweiten Infektionswelle war ein schwaches, aber doch stetiges Zurückströmen der Arbeitskräfte ins Büro zu verzeichnen. Dies könnte ein Zeichen dafür gewesen sein, dass Büros schon bald ein stärkeres Comeback erleben könnten, als viele heute glauben. Doch auch in diesem Fall ist mit einem wieder zunehmenden Überangebot zu rechnen. In der Folge dürften die Leerstände steigen und die Mieten sinken. Einzig hervorragend erschlossene Standorte und Innenstadtlagen dürften sich diesem Trend entziehen können. Das bereits heute grösser gewordene Gefälle zwischen den Zent- ren und den Rändern der Büromärkte in Bezug auf Flächenangebote, Leerstände und Mietpreise dürfte sich somit in den nächsten Jahren weiter akzentuieren. Gute Retailumsätze kaschieren Schwierigkeiten des stationären Fachhandels Man muss schon Jahrzehnte zurückblättern, seit der Detailhandel gemäss GfK-Zahlen ein so grosses Plus erzielte wie im vergangenen Jahr. Eingeschränkte Freizeitaktivitäten und ein gebremster Einkaufstourismus sorgten für temporäre Konsumverlagerungen zugunsten des Detailhandels. Wer glaubt, dass Verkaufsflächen ausgiebig davon pro- fitieren können, liegt jedoch falsch. COVID-19 vertieft die Gräben und schafft auch in der Detailhandelsbranche klare Gewinner und Verlierer. Der Lebensmitteldetailhandel ist im Vorteil, da der Lockdown die Konkurrenz von Restaurants und Kantinen in Schach hält. Zu den Gewinnern zählen auch die Omni-Channel-Anbieter, die ihre Verluste im stationären Geschäft mit überproportionalen Zuwächsen im Onlinegeschäft zumindest lindern können. Dagegen leiden insbesondere kleinere Fachdetailhändler unter den
Immobilienstudie ausbleibenden Frequenzen. Nach Überwindung der Pandemie wird vom Umsatzplus aber nicht viel übrig bleiben. Die hohe Arbeitslosigkeit und erlittene Einkommensein- bussen dürften die Konsumenten vielmehr zur Zurückhaltung bewegen. Zudem dürfte ein Grossteil der in den Onlinekanal abgewanderten Umsätze für den stationären Handel für immer verloren sein. Und schliesslich gehen die Modellrechnungen von dauerhaften Reduktionen der Fussgängerfrequenzen von im Schnitt 15 bis 20 % auf- grund der zukünftig vermehrten Arbeit im Home-Office aus. Davon werden vor allem Geschäfte betroffen sein, die von Spontankäufen leben. Für den Verkaufsflächenmarkt heisst das, der Prozess der Gesundschrumpfung wird die nächsten Quartale eher noch stärker spürbar werden. Logistikimmobilien: Immobiliensegment der Stunde Im selben Ausmass, wie Retailflächen an Bedeutung einbüssen, werden Logistikflächen wichtiger (s. «Immobiliensegment der Stunde»). Logistikdienstleistungen sind in einer Welt, in der alles sofort online bestellt werden kann, für Hersteller und Detailhändler zu einem Schlüsselfaktor geworden. COVID-19 hat diese Entwicklung beschleunigt. Ent- sprechend gross ist der Logistikflächenbedarf. Es fehlt an modernen Lagerflächen sowie Distributions- und Umschlagzentren, weil viele Bestandsobjekte in der Schweiz über- altert sind. Neuentwicklungen stossen vielerorts auf Widerstand und kommen nur lang- sam voran. Dafür geeignete Grundstücke sind rar, was die Preise steigen lässt. Nur die Mietpreise zeigen in der Schweiz – anders als im Ausland – noch nicht eindeutig nach oben. Die Knappheit des Angebots und die guten längerfristigen Nachfrageaus- sichten machen Logistikimmobilien zu einer interessanten Diversifikationsmöglichkeit für Anleger, die von den geringen Korrelationen mit anderen Immobiliensegmenten und den hohen Renditeprämien profitieren wollen. Immobilienstudie 2021 Fakten, Prognosen und Einschätzungen – alles Wichtige zum Schweizer Immobilienmarkt in der Immobilienstudie der Credit Suisse. credit-suisse.com/immobilienstudie
Logistikimmobilien Immobilien- segment der Stunde Die COVID-19-Pandemie hat das Interesse der Anleger an Logistikimmobilien weltweit verstärkt. Auch in der Schweiz ist diese Anlageklasse vermehrt im Fokus. Der hohen Nach- frage steht jedoch ein begrenztes Angebot gegenüber. Auch während der COVID-19-Pandemie boomt die Logistik: Kotierte Anlagen in globale Logistik- und Industrieimmobilien legten im Jahr 2020 entgegen dem allgemeinen Trend um 18,1 % zu. Die Zuversicht der Anleger in Bezug auf Logistikflächen beruht auf dem ausserordent- lichen Schub, den COVID-19 dem Onlinehandel verliehen hat. Durch die weltweiten Lockdowns hat dessen Siegeszug nochmals stark an Tempo gewonnen. In der Schweiz besteht bei der Verlagerung des Detailhandels auf den Onlinekanal noch grosses Potenzial. Im vergangenen Jahr dürfte der online erzielte Umsatz um schätzungsweise über ein Drittel gewachsen sein. Um nicht auf den Konsum bestimmter Güter verzichten zu müssen, dürften viele Haushalte erstmals Onlinekäufe getätigt oder diese wesent- lich ausgeweitet haben. Es ist davon auszugehen, dass ein bedeutender Teil dieser Verlagerung auch nach Abklingen der Pandemie Bestand haben wird.
Logistikimmobilien Logistik als Alleinstellungsmerkmal Das Wachstum des Onlinehandels stellt für die Logistik eine grosse Herausforderung dar: Ein immer grösseres Volumen an kleinteiligen Sendungen muss den Endkunden möglichst schnell zugestellt werden. In der Schweiz äussert sich dies in einem seit 2014 exponentiellen Wachstum des Paketvolumens bei der Schweizerischen Post. 2020 ist dieses Volumen mit einem Wachstum von 23,3 % förmlich explodiert. Der Wettbewerb zwischen den verschiedenen Onlinehändlern funktioniert dabei längst nicht mehr nur über den Preis: Die Logistik ist zu einem zentralen Teil der Strategie geworden. «Next- Day Delivery» ist inzwischen Standard, «Same-Day Delivery» zunehmend im Angebot. Darüber hinaus erwartet der Kunde kostenlose Warenretouren und ein wachsendes Spektrum an Zusatzdienstleistungen. Steigender Flächenbedarf Die Logistik hinter dem Onlinehandel ist nicht nur deutlich komplexer geworden, sondern erfordert mittlerweile auch mehr Fläche. Der weltweit führende Entwickler und Betreiber von Logistikimmobilien Prologis schätzt, dass Onlinehändler einen gut dreimal höheren Logistikflächenbedarf aufweisen als der stationäre Detailhandel.1 Die Gründe dafür sind unter anderem die grosse Breite und Tiefe der Sortimente, das Nichtvorhandensein von Ladenregalen sowie die Abwicklung von Retouren. Die meisten Flächen werden in den Ballungsräumen gesucht – insbesondere im Raum Zürich. In den Zentren selbst dürften vor allem kleinere Flächen gefragt sein, etwa zur Feinverteilung von Gütern («letzte Meile») und zur Abdeckung des kurzfristigen Lager- bedarfs. Neben den Zentren besteht eine erhöhte Nachfrage entlang der Hauptverkehrs- achsen. Hier liegen typischerweise Standorte von Distributions- und Umschlagzentren, die grössere Flächen belegen. Angesichts der hohen Flächennachfrage und des teilweise überalterten Gebäude- bestands dürfte die Bautätigkeit in den kommenden Jahren zunehmen. Gemäss Bauge- suchen wurde zwischen 2016 und 2020 schweizweit die Planung grösserer Lager- und Logistikprojekte im Umfang von rund CHF 2,2 Mia. in Angriff genommen. Räumlich bilden dabei die grossen Ballungsräume sowie die Hauptverkehrsachsen mit den Autobahnen A1 und A2 die Schwerpunkte (s. Abbildung «Agglomerationen und Autobahnkreuze im Fokus»). Mietmarkt in der Schweiz vergleichsweise klein Auffällig ist, dass in der Schweiz noch immer mehrheitlich die verladenden Unternehmen selbst als Bauherren auftreten. Knapp die Hälfte der in den Jahren 2016 bis 2020 geplanten Investitionen geht auf das Konto des Handels sowie der Logistik- und Trans- portunternehmen. Nur eine Minderheit der Flächen wird durch Bau- und Immobilien- firmen (10,9 %) bzw. Banken, Versicherungen und Vorsorgeeinrichtungen (2,6 %) zwecks späterer Vermietung entwickelt. 1 Prologis Research (2020): «Accelerated retail evolution could bolster demand for well-located logistics space».
Logistikimmobilien Agglomerationen und Autobahnkreuze im Fokus Geplante Bauinvestitionen (Baugesuche) mit Hauptnutzung Lager/Logistik, nach Branche des Bauherrs, 2016–2020 (Projekte ab Investitionsvolumen von CHF 10 Mio.) Schaffhausen Basel Winterthur Olten Zürich St. Gallen Biel Neuenburg Luzern Bern Chur Freiburg Thun Lausanne Sion Genf Lugano Chiasso Branche Bauherr Geplante Bauinvestitionen Hauptverkehrsstrassen Handel 27,1 % CHF 10–20 Mio. Produktion 24,0 % Logistik/Transport 21,0 % CHF 20–30 Mio. Bau/Immobilien 10,9 % Übrige 9,7 % CHF 30–50 Mio. Quellen Baublatt, Credit Suisse, Geostat Pharma 4,7 % Letzter Datenpunkt: Dezember 2020 Finanzindustrie 2,6 % > CHF 50 Mio.
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