Impact Free Impact Free 35 - Februar 2021 - Journal für freie Bildungswissenschaftler
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[0] Impact Free Journal für freie Bildungswissenschaftler Impact Free 35 – Februar 2021 HAMBURG IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[0] Impact Free Was ist das? Impact Free ist eine Publikationsmöglichkeit für hochschuldidaktische Texte, - die als Vorversionen von Zeitschriften- oder Buch-Beiträgen online ge- hen, oder - die aus thematischen Gründen oder infolge noch nicht abgeschlossener Forschung keinen rechten Ort in Zeitschriften oder Büchern finden, oder - die einfach hier und jetzt online publiziert werden sollen. Wer steckt dahinter? Impact Free ist kein Publikationsorgan der Universität Hamburg. Es handelt sich um eine Initiative, die allein ich, Gabi Reinmann, verantworte. Es handelt sich um eine Publikationsmöglichkeit für freie Wissenschaftler, veröffentlicht auf meinem Blog (http://gabi-reinmann.de/). Herzlich willkommen sind Gastautoren, die zum Thema Hochschuldidaktik schreiben wollen. Texte von Gastautoren können dann natürlich auch in deren Blogs eingebunden werden. Und was soll das? Impact Free ist ein persönliches Experiment. Es kann sein, dass ich hier nur wenige Texte veröffentliche, es kann sein, dass es mehr werden; und vielleicht mag sich auch jemand mit dem einen oder anderen Text anschließen. Es würde mich freuen. Ich möchte hier Gedanken, die mir wichtig erscheinen, in Textform öffentlich machen: Gedanken, bei denen ich so weit bin, dass sie sich für mehr als für Blog-Posts eignen, Gedanken, die ich nicht anpassen möchte an Anforderun- gen von Gutachtern und Herausgebern – in einer Textform, bei der ich kein Corporate Design und keine sonstigen Formal-Vorgaben (Genderschreib- weise, Textlänge) beachten muss. Einfach frei schreiben – und das auch noch, ohne an irgendeinen Impact zu denken! Kontaktdaten an der Universität Hamburg: Prof. Dr. Gabi Reinmann Universität Hamburg Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) Leitung | Professur für Lehren und Lernen an der Hochschule Schlüterstraße 51 | 20146 Hamburg reinmann.gabi@googlemail.com gabi.reinmann@uni-hamburg.de https://www.hul.uni-hamburg.de/ http://gabi-reinmann.de/ IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[1] HYBRIDE LEHRE – EIN kurzfristig mindestens an der je eigenen Hoch- schule eine gemeinsame Kommunikations- BEGRIFF UND SEINE ZUKUNFT grundlage geschaffen werden. Mittelfristig ist FÜR FORSCHUNG UND PRAXIS an einem generischen Begriffssystem rund um die Veränderung von Studium und Lehre im Zuge der Digitalisierung zu arbeiten, die uns GABI REINMANN auch in der Hochschulbildungsforschung in die Lage versetzt, weitere Entwicklungen aufzu- nehmen und mitzugestalten, ohne in kurzen Ab- Problemstellung ständen neue Begriffe (er-)finden zu müssen. Die Corona-Pandemie hat Lehre und Studium an Hochschulen auf den Kopf gestellt: Im Som- Hybride Lehre im aktuellen Sprach- mersemester mussten alle Lehrenden ihre Prä- gebrauch deutscher Hochschulen senzlehre auf digitale Lehrangebote umstellen Begriffsverständnisse und ohne physischen Kontakt auskommen. Im Laufe des Sommers 2020 stiegen die Hoffnun- Weitgehend einig ist man sich darin, dass hyb- gen, im darauffolgenden Wintersemester zu- ride Lehre (ähnlich wie Blended Learning) auf mindest teilweise in die Präsenzlehre zurück- eine Mischung verweist (hybrid = blended = ge- kehren zu können: Viele Hochschulen machten mischt), ohne dass es aber einen klaren Konsens sich daran, Präsenzlehre und digitale Lehre in der Definition gäbe. Ein paar Beispiele, was kombiniert zu planen, wofür sich schnell der man dazu auf den Webseiten deutscher Hoch- Begriff der hybriden Lehre oder Hybrid-Lehre schulen lesen kann, verdeutlichen das: verbreitet hat. Die zweite Pandemie-Welle im − Am Karlsruher Institut für Technologie wird Herbst 2020 hat diese Pläne wieder zunichte ge- hybride Lehre so beschrieben, dass präsente macht. Für den Verlauf des Jahres 2021 erwar- Formen der Teilnahme an einer Veranstal- tet kaum jemand ein schnelles Ende der Pande- tung mit einer Online-Teilnahme kombiniert mie, wohl aber ein Abflauen und eine vermutli- werden, während beim Blended Learning che gestufte Rückkehr zur Präsenzlehre. Natio- alle im Wechsel online oder präsent sind1. nal wie international gehen allerdings inzwi- − An der Universität Mainz versteht man unter schen viele davon aus, dass die Lehre in physi- hybriden Veranstaltungen solche, die rein scher Präsenz (was mit „Präsenzlehre“ meist digitale Angebote mit einzelnen Präsenzter- gemeint ist) auch langfristig mit digitalen Lehr- minen verbinden2. Lernoptionen verbunden sein wird (vgl. Peters − An der Universität Bremen heißt es, dass et al., 2020; Reinmann et al., 2020). Der Grund- hybride Lehrformate als Setting definiert gedanke einer hybriden Lehre dürfte daher ein sind, bei dem einem Teil der Veranstaltungs- grundsätzliches Leitprinzip in der Gestaltung teilnehmenden alternativ zu den Präsenzter- von Hochschullehre werden. Umso problemati- minen synchron oder asynchron eine Online- scher ist es, dass der Begriff derzeit im deut- Teilnahme ermöglicht wird3. schen wie englischen Sprachraum unterschied- − An der Universität Konstanz werden hybride lich aufgefasst und genutzt wird. Das ist nicht Lehr-Lernszenarien ebenfalls so verstanden, nur für die Hochschulbildungsforschung ein dass sie gleichzeitig in Präsenz für eine Stu- Hindernis, sondern auch für die Kommunika- dierendengruppe und online für eine andere tion in der Praxis von Studium und Lehre. Da Gruppe angeboten werden; Hybrid-Lehre sei der Begriff der hybriden Lehre (oder Hybrid- ein spezieller Fall von Blended Learning4. Lehre) in der aktuellen Bildungspraxis an − Auch an der Technischen Universität Mün- Hochschulen einen hohen Stellenwert hat, kann chen bedeutet hybride Lehre, dass Lehre man ihn nicht ignorieren. Gleichzeitig sollten zeitgleich online und präsent stattfindet, bei aber Unterschiede im Verständnis und in der Blended Lehre aber ein Teil einer Veranstal- Verwendung des Begriffs deutlich gemacht und tung online, ein anderer in Präsenz erfolgt5. 1 4 https://www.zml.kit.edu/hybrid-blended-learning-infos.php https://www.uni-konstanz.de/typo3temp/secure_down- 2 loads/112658/0/100aa842431d7a8be08eecc02bb1f5e483bd8 https://lehre.uni-mainz.de/hybrid/ 3 https://www.uni-bremen.de/zmml/lehre-digital/hybride- af3/Survival_Guide.pdf 5 https://www.prolehre.tum.de/fileadmin/w00btq/www/Ak- lehre/hybride-lehrformate tuelles/prolehre-online-lehrstrategien_v3.3.pdf IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[2] Die Beispiele zeigen: Einerseits wird der Be- Nachbereiten resultiert). Die Universität Bre- griff Hybrid-Lehre oder hybride Lehre nicht men übernimmt das Modell der Universität überall mit der gleichen Bedeutung verwendet Mainz als Empfehlung für ihre Lehrenden und und teils dem länger etablierten Begriff des baut dieses weiter aus. Die Universität Kon- Blended Learning explizit gegenübergestellt stanz verzichtet offenbar auf ein eigenes Ord- oder diesem untergeordnet. Andererseits wird nungsmodell. Auch die Technische Universität die Tendenz sichtbar, hybride Lehre als zeitglei- München macht innerhalb der hybriden Lehre ches Angebot von Online- und Präsenz-Teil- keinen Ordnungsvorschlag, sondern unterschei- nahme an Veranstaltungen zu verstehen, wobei det auf einer Ebene höher vier Umsetzungsvari- dann mit Präsenz stets die physische Präsenz anten von Lehre: (a) Online Lehre (gelehrt wird gemeint ist. Das ist wichtig hervorzuheben, weil komplett online mit einer Mischung aus syn- vielerorts auch von virtueller oder digitaler Prä- chronen und asynchronen Elementen), (b) Blen- senz die Rede ist (Stanisavljevic & Tremp, ded Lehre (gelehrt wird teils online, teils in Prä- 2021), mit der man in der Regel das Zusammen- senz, was sich jeweils ergänzt), (c) Hybride treffen in Videokonferenzen meint. Lehre (gelehrt wird zeitgleich online und in Prä- senz) und (d) Präsenz Lehre (gelehrt wird aus- Ordnungsvorschläge schließlich in Präsenz). Die exemplarisch ausgewählten fünf Hochschu- Die Beispiele machen deutlich, dass Hochschu- len mit ihren Verwendungsweisen des Begriffs len bemüht sind, nicht nur den Begriff der hyb- hybride Lehre sind auch vor dem Hintergrund riden Lehre (jeweils für sich) zu klären, sondern der Frage interessant, welche weiteren Empfeh- auch den Gestaltungsspielraum aufzuzeigen lungen sie den Lehrenden unterbreiten, hybride und dafür Ordnungsmodelle anzubieten. Bei Lehre umzusetzen bzw. zu organisieren: den herangezogenen Beispielen handelt es sich Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) um Einordnungsmodelle für Hybrid-Lehre schlägt im Zusammenhang mit hybrider Lehre (Technische Universität München) oder um vor, die Dimensionen Ort, Medium und Zeit- Modelle für eine hybride Lehrorganisation (KIT punkt der Teilnahme heranzuziehen und zwi- und Universitäten Mainz und Bremen). Als Di- schen (a) Vorlesungsaufzeichnung (ein Teil der mensionen werden ins Spiel gebracht: der Ort Studierenden greift zu einem späteren Zeitpunkt des Lehrens (virtueller oder physischer Raum), auf einen Mitschnitt zu), (b) Blended Learning das Medium und/oder die Modalität (Technolo- (zu jedem Zeitpunkt sind alle im gleichen Me- gieeinsatz wie Videostream oder -aufzeich- dium tätig), (c) Hybrid (alle sind gleichzeitig nung, Chat etc.), der Zeitpunkt der Teilnahme anwesend, nehmen aber über unterschiedliche (permanent oder im Wechsel) und damit zusam- Medien teil) und (d) präsenter Aufsplittung (die menhängend die Einteilung in Gruppen (Ple- Teilnahme erfolgt nacheinander in Gruppen) zu num ohne Gruppen, Aufteilung in zwei oder unterscheiden. Die Universität Mainz bietet ein mehr Gruppen) sowie (teils vermengt mit ande- Ordnungsmodell an, das minimale und maxi- ren Dimensionen, teils eigenständig) die Zeit male (physische) Präsenz mit maximaler Syn- bezogen auf die Frage, ob etwas zeitgleich (syn- chronizität und Asynchronizität zu vier Ansät- chron) oder zeitversetzt (asynchron) stattfindet. zen kombiniert: (a) minimale Präsenz / maxi- male Synchronizität (mehrere Lerngruppen füh- Begriff der Hybridlehre im ren einzelne Lerneinheiten in Präsenz durch, die englischen Sprachraum live übertragen werden, Distanz-Teilnehmende beteiligen sich online), (b) maximale Präsenz / Nimmt man die internationale Literatur hinzu, maximale Synchronizität (zwei Lerngruppen führt das leider kaum zu Klärung – im Gegen- sind im Wechsel präsent in Sitzungen und on- teil. Zunächst einmal kann man feststellen, dass line zugeschaltet, wenn sie nicht physisch prä- auch über den deutschen Sprachraum hinaus die sent sind), (c) minimale Präsenz / maximale Kennzeichnung „hybrid“ vermehrt, aber eben Asynchronizität (mehrere Lerngruppen sind on- keineswegs ausschließlich, mit Synchronizität line und erhalten einzelne Beratungstermine in einhergeht (Irvine, 2020). Die Kennzeichnun- Präsenz), (d) maximale Präsenz / maximale gen „hybrid“ und „blended“ werden in interna- Asynchronizität (mehrere Lerngruppen absol- tionalen Texten gerne auch synonym verwen- vieren einzelne Einheiten in Präsenz, woraus det, so wie das im deutschen Sprachraum eben- Videos oder anderes Material zum Vor- und falls lange der Fall war (vgl. Kerres, 2016). IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[3] Dafür wird stellenweise zwischen „hybrid“ und einem Wandel, sodass man für die Beschrei- „remote“ unterschieden (Raes, Detienne, bung neuer Optionen beim Lehren und Lernen Windey & Depaepe, 2020, pp. 270 f.): Im „re- zwangsläufig bestehende Begriffe erweitern, mote classroom setting“ sind zwei oder mehrere modifizieren oder neue finden muss. Studierenden-Gruppen an verschiedenen Orten Bezeichneten Begriffe wie „hybrid“ und „blen- zur gleichen Zeit online synchron anwesend, ded“ in den 1990er und frühen 2000er Jahren in um einer „lecture“ zu folgen; im „hybrid virtual der Regel einen Wechsel von (meist textbasier- classroom“ ist eine Studierenden-Gruppe mit ten) asynchronen Online-Phasen mit Präsenz- dem Lehrenden an einem Ort und gleichzeitig phasen, haben wir seit der Verbreitung gut funk- sind Studierende individuell von verschiedenen tionierender Videokonferenzsysteme den Be- Orten aus online zugeschalten6. Das gemein- darf, neue Mischungen bzw. Kombinationen same Merkmal der Gleichzeitigkeit wird hier etwa aus synchronen Online-Phasen mit asyn- mit dem Begriff „classroom“ zum Ausdruck ge- chronen und Präsenzphasen zu benennen. Dass bracht, was im Deutschen begrifflich kaum wir heute auch von einer „virtuellen Präsenz“ funktioniert. Derzeit scheint sich folgende Be- sprechen können, ist der Entwicklung digitaler griffsverwendung von Irvine (2020, pp. 46 f.) in Technologien geschuldet. Selbst der Präsenzbe- internationalen Texten zu verbreiten7: griff unterliegt also einer Veränderung, was ak- − Blended Synchronous (=Synchronous Hy- tuell besonders verwirrend sein kann9. Es ent- brid): Kombination von face-to-face-Ele- stehen beständig neue Mischungen von Medien menten mit synchronous concurrent-Ele- und Modalitäten, die erweiterte Spielräume mit menten sich bringen und präzise beschrieben werden − Blended (=Hybrid): Kombination von face- wollen (vgl. Irvine, 2020, pp. 46; Vale, Oliver to-face-Elementen mit synchronous consec- & Clemmer, 2020, p. 4). Genau davon aber sind utive und asynchronous consecutive-Ele- wir noch einigermaßen weit entfernt. menten − HyFlex8: Kombination von face-to-face-Ele- Praktische Implikationen für die menten mit synchronous concurrent und asynchronous concurrent-Elementen hybride Hochschullehre − Multi Access: Kombination von face-to- Die Begriffe rund um die hybride Lehre oder face-Elementen mit synchronous concurrent Hybrid-Lehre sind also derzeit weder klar defi- und asynchronous concurrent-Elementen niert noch werden sie einheitlich gebraucht und sowie open access-Elementen weisen im deutschen und englischen Sprach- raum teils ähnliche, teils unterschiedliche Ten- Hier werden neben der zeitlichen Dimension denzen in ihrer Verwendung auf. Gleichzeitig von Synchronizität (gleichzeitig) und Asyn- gibt es einen Bedarf (auch an deutschen Hoch- chronizität (zeitversetzt) weitere Begriffe wie schulen), ein möglichst einheitliches Vokabular gleichlaufend („concurrent“) und nacheinander zu haben. Vor diesem Hintergrund empfiehlt es („consecutive“) eingeführt – vermutlich, um sich, dort, wo viel kommuniziert wird oder wer- das Problem zu lösen, dass der Begriff des Syn- den soll, ein einheitliches einfaches (vorläufi- chronen offen lässt, was genau (z.B. soziale In- ges) Sprachangebot zu machen, um nicht anei- teraktion oder Lehr-Lernmaterial) online zeit- nander vorbeizureden und besser zusammenar- gleich möglich oder verfügbar ist. Auch inter- beiten zu können. Dies sichert noch keine hohe national befindet sich das Fachvokabular der- didaktische Qualität, kann aber als Basis be- zeit also in einem Evolutionsprozess, was nicht trachtet werden, um diese zu fördern. verwundern muss (Irvine, 2020, pp. 42 f.): Di- gitale Technologien mit Einsatzpotenzial in Studium und Lehre unterliegen nämlich selbst 6 Inzwischen wird für beide Settings auch die Bezeich- 8 HyFlex ist eine Wortkombination von „hybrid“ und nung „Here or There (HOT) instruction“ vorgeschlagen „flexibility“ 9 Ohne Ergänzung ist meist die physische Präsenz ge- (Zydney, McKimmy, Lindberg & Schmidt, 2019). 7 Weil es noch keine wirklich etablierten Übersetzungen meint, wenn man von Präsenz bzw. Präsenzlehre spricht dazu gibt, belasse ich es an dieser Stelle in der englischen – auch in der Beschreibung von hybrider Lehre; vermehrt Formulierung; zur besseren Übersicht ändere ich die Rei- aber werden die zeitgleichen Online-Aktivitäten von Leh- henfolge mit steigender Komplexität. renden und Studierenden als digitale oder virtuelle Prä- senz bezeichnet. IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[4] Einordnung und Definition von Hybrid- und verlangt zum anderen seitens der Lehren- Lehre den einen erheblichen Koordinationsbedarf, der von einer Person kaum zu bewältigen und der- Aus dem Vergleich deutscher und englischer zeit wenig untersucht ist. Aus diesem Grund er- Klärungsversuche lässt sich aus meiner Sicht scheint es mir zwingend, mindestens zwei Ty- folgern, dass es wenig erfolgversprechend ist, pen von Hybrid-Lehre zu unterscheiden: Hyb- eine Unterscheidung zwischen „blended“ und rid-Lehre vom Typ I, die eine Kombination von „hybrid“ durchzusetzen und durchzuhalten: Da physischer und digitaler Präsenz einschließt, beides – hybrid und „blended“ – wörtlich eine und Hybrid-Lehre vom Typ II, die sich auf Mischung oder Kombination bezeichnet, bleibt Kombinationen ohne doppelte Synchronizität letztlich immer offen, welche Mischungen bzw. (doppelte Präsenz) beschränkt. Nun ergibt sich Kombinationen gemeint sind. Im Deutschen die weitere Schwierigkeit, dass diese mit dem kommt hinzu, dass man mit einer Trennung von Nomen „Lehre“ zusammengesetzten Binde- „hybrid“ und blended“ inklusive eigener Be- strich-Begriffe suggerieren, es würde sich um deutungen deutsch und englisch gleichermaßen feststehende Lehr-Lernszenarien handelt. Tat- kommuniziert und auch über diesen Weg Ver- sächlich aber benennen Sie erst mal „nur“ örtli- wirrung stiften kann. Geht man diese Argumen- che und zeitliche Entscheidungen für einzelne tation mit, dann könnte eine erste Einigung in Lehrhandlungen; zudem schließen sich die Ty- folgender Unterscheidung liegen: pen I und II nicht aus, sondern können im Ver- − Präsenz-Lehre, die in physischer Präsenz lauf einer Veranstaltung kombiniert werden. ohne Online-Elemente, also für alle Teilneh- Um das Bewusstsein genau dafür offen zu hal- menden am gleichen Ort zur gleichen Zeit, ten, könnte es helfen, statt von „Lehre“ (No- erfolgt, men) von „Lehren“ (Verb) zu sprechen und da- − Online-Lehre, die in digitalen Umgebungen mit zu signalisieren, dass es sich hier nicht um ohne physische Präsenz, also für alle Teil- ein fixes Szenario, sondern um eine Lehraktivi- nehmenden an verschiedenen Orten entwe- tät handelt. Es stellt also eine gewisser Heraus- der zeitgleich oder zeitversetzt erfolgt, und forderung dar, für die getroffene Unterschei- − Hybrid-Lehre, die Präsenz- und Online- dung eingängige Bezeichnungen zu finden. Lehre in diesem Sinne in unterschiedlicher Mein Vorschlag lautet: Weise kombiniert. 1 Präsenz-Lehren: Lehrende und Studierende Es liegt nahe, innerhalb der großen Kategorie finden sich zur gleichen Zeit am gleichen Ort der Hybrid-Lehre weitere Unterscheidungen ein, sodass in physischer Präsenz ohne On- vorzunehmen. Nun lässt sich bei Klärungsver- line-Elemente gelehrt wird. suchen des Begriffs „hybrid“ beobachten, dass 2 Online-Lehren: Lehrende und Studierende man vor allem nach einer Bezeichnung für die sind an verschiedenen Orten und interagie- Gleichzeitigkeit (Synchronizität) von Präsenz- ren zeitgleich oder zeitversetzt, sodass in di- Lehre und Online-Lehre (Studierende nehmen gitalen Umgebungen ohne physische Prä- präsent oder online zeitgleich teil) sucht – also senz gelehrt wird. für eine Situation, in der sich die Synchronizität 3 Synchrones Hybrid-Lehren: Studierende fin- sozusagen doppelt. Das scheint mir auch genau den sich zur gleichen Zeit teils am gleichen der Punkt zu sein, an dem der Präsenz-Begriff Ort mit dem Lehrenden ein, teils sind sie an nach Erweiterung drängt: von der physischen verschiedenen Orten online zugeschalten, Präsenz, bei der mehrere Personen zur gleichen sodass zeitlich sowohl in physischer Präsenz Zeit am gleichen Ort (vor Ort) sind, auf eine di- als auch in einer digitalen Umgebung gelehrt gitale oder virtuelle Präsenz, bei der mehrere wird (Synchronizität von physischer und di- Personen zur gleichen Zeit an verschiedenen gitaler Präsenz). Orten (verteilt) anwesend sind (Vale et al., 4 Asynchrones Hybrid-Lehren: Lehrende und 2020, p.4). Studierende finden sich zu verschiedenen Zeiten entweder am gleichen Ort ein oder in- Der Hybrid-Typ „Kombination von physischer teragieren online zeitgleich oder zeitversetzt und digitaler Präsenz“ ist aus mindestens zwei an verschiedenen Orten, sodass zu verschie- Gründen in der Tat eigens hervorzuheben: Im denen Zeiten in physischer Präsenz und in Vergleich zu allen anderen Kombinationen einer digitalen Umgebung gelehrt wird stellt die Gleichzeitigkeit von physischer und (Asynchronizität von physischer und digita- digitaler Präsenz zum einen sehr hohe techni- ler Präsenz). sche Anforderungen an die Raumausstattung IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[5] Voraussetzung für die Nutzung dieses Sprach- (z.B. wöchentlich) – reduzierte regelmäßige angebots ist es, dass man den Begriff (A-)Syn- Präsenz (z.B. alle zwei oder drei Wochen) – chronizität ausschließlich zeitlich versteht und reduzierte punktuelle Präsenz nicht automatisch etwa mit Online-Lehren ver- c. Einbindung von digitalem Lehr-Lernmate- knüpft. Es ist mir bewusst, dass das nicht ein- rial: optionale Material-Einbindung als Er- fach ist, weil wir Wörter wie synchron und gänzung von Präsenz – Material-Einbindung asynchron in der Hochschullehre erst mit dem als teilweisen Ersatz von Präsenz – Material- Einsatz digitaler Technologien explizit in den Einbindung als vollständigen Ersatz von Prä- didaktischen Wortschatz aufgenommen und da- senz. mit entsprechend verbunden haben. Aber wie Angewandt und spezifiziert auf das synchrone Irvine (2020) aus meiner Sicht richtig feststellt, und asynchrone Hybrid-Lehren (denn nicht jede bleibt uns angesichts der technischen Dynamik Ausprägung ergibt beim synchronen oder asyn- und damit einhergehenden Optionserweiterung chronen Hybrid-Lehren jeweils Sinn) könnten in der Gestaltung von Hochschullehre nichts an- Organisationsformen, wie in den Abbildungen deres übrig, auch in Begrifflichkeiten Anpas- 1 und 2 auf der nächsten Seite dargestellt, als sungen vorzunehmen. Heuristik für erste Gestaltungsentscheidungen beim Hybrid-Lehren herangezogen werden. Didaktische Gestaltungsentscheidungen beim Hybrid-Lehren Risiko einer verkürzten didaktischen Ge- Die exemplarisch vorgestellten Ordnungsvor- staltung von Hybrid-Lehre schläge an deutschen Hochschulen ebenso wie die Einteilungsversuche in der englischsprachi- Angesichts der Hoffnung auf eine unter Aufla- gen Literatur zeigen, dass es eine ganze Reihe gen mögliche Wiederaufnahme der Lehre in verschiedener Möglichkeiten gibt, Hybrid- physischer Präsenz und der Notwendigkeit, Ri- Lehre (verstanden als eine große Gruppe oder sikogruppen zu schützen, ist es verständlich, unterteilt in synchrones/asynchrones Hybrid- dass im Kontext von hybrider Lehre die Lehror- Lehren) zu gestalten10. ganisation derzeit besonderes Interesse auf sich zieht. Allerdings darf man dabei nicht verges- Die zeitliche und räumliche Lehrorganisation sen, dass diese nicht das Zentrum der didakti- ist ein Aspekt didaktischer Gestaltung und ak- schen Gestaltung von Lehre bildet, sondern ein tuell infolge der pandemischen Bedingungen Aspekt unter vielen ist. Im Kontext der Präsenz- (Auflagen) praktisch von besonders großer Be- Lehre gilt es zumindest theoretisch als Selbst- deutung. Auf der Basis der recherchierten Vor- verständlichkeit, die Gestaltung von Veranstal- schläge und eigenen Überlegungen nehme ich tungen nicht nur auf Prüfungen abzustimmen, an, dass folgende drei Dimensionen für die Leh- wie das mit dem Prinzip des Constructive rorganisation besonders relevant sind, wenn Alignment (Biggs, 2014) in den letzten Jahren man hybrid lehren will: die Aufteilung von Stu- intensiv eingefordert wird, sondern auch auf In- dierenden, die an einer hybriden Veranstaltung halte, Ziele und Zielgruppen. Dies ist für alle teilnehmen, in Gruppen; der Rhythmus, in dem gängigen Lehrformate an der Hochschule gül- man physisch oder virtuell in Präsenz intera- tig, also für Vorlesungen, Seminare, Übungen, giert11; die Einbindung von digitalem Lehr- Projekte etc. Auch in der Online-Lehre hat sich Lernmaterial wie Präsenzaufzeichnungen/-arte- dieses Verständnis durchgesetzt, weshalb es fakte12, Aufgaben oder Ähnliches, was mit richtig war, die Ad-hoc-Digitalisierung der Prä- Blick auf asynchrone Online-Elemente relevant senz-Lehre im Frühjahr 2020, die eine austa- ist. Ich schlage jeweils drei Ausprägungen vor: rierte didaktische Gestaltung kaum leisten a. Aufteilung von Veranstaltungsteilnehmen- konnte, als „Emergency Remote Teaching“ zu den: Plenum ohne Aufteilung – Aufteilung in bezeichnen (Hodges, Moore, Lockee, Trust & eine Vor-Ort- und eine Online-Gruppe – Bond, 2020) und von einer professionell gestal- Aufteilung in zwei oder mehr Gruppen (ohne teten Online-Lehre abzugrenzen. fixe Vor-Ort- und Online-Zuteilung) b. Rhythmus physischer und/oder virtueller Präsenz: vollständige regelmäßige Präsenz 10 12 Das gilt natürlich auch für Online- und Präsenz-Lehre. Mit Artefakten sind z.B. in physischer oder virtueller 11Referenz ist hier die wöchentliche Präsenzveranstal- Präsenz entstandene (digitale oder digitalisierte) Tafelbil- tung (vor Ort zur gleichen Zeit) der, Pinnwände, gemeinsame Texte etc. gemeint. IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[6] Abb. 1: Organisationsformen für die synchrone Hybrid-Lehre Abb. 2: Organisationsformen für asynchrones Hybrid-Lehren IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[7] In gleicher Weise wie für Präsenz- und Online- physischer Präsenz, in digitaler Präsenz sowie Lehre gilt auch für Hybrid-Lehre, dass deren di- online ohne Präsenz gleichzeitig anzubieten und daktische Gestaltung mehr umfasst als die Mi- dabei Gleichwertigkeit zu versprechen. Hoch- schung von Modalitäten und die Festlegung ei- schuldidaktisch ist eine solche Vorstellung al- ner Organisationsform: Zu klären ist, welche lerdings eindeutig abzulehnen; als Anforderung Ziele mit welchen Inhalten erreicht werden sol- oder gar Forderung an Hochschullehrende wäre len, ob sich eine hybride Veranstaltung vorran- dies gar als unverantwortlich zu bezeichnen. gig der Darstellung und Vermittlung von Wis- sen verschreibt, Studierende vor allem darin an- regen und begleiten will, sich mit Inhalten aktiv Ausblick auseinanderzusetzen, darauf ausgelegt ist, Stu- Hybrid-Lehre oder hybride Lehre scheint ein dierende in projektbezogenen oder forschenden derzeit unvermeidlicher Begriff zu sein und Aktivitäten zu unterstützen, oder Kombinatio- bringt ja auch treffend zum Ausdruck, dass wir nen davon mit unterschiedlicher Gewichtung im Jahr 2021 aufgrund der Pandemie wohl Zwi- anstrebt. Auch in der Hybrid-Lehre sind diverse schenlösungen brauchen und damit „Mischlö- Methoden der Präsentation von Inhalten, Auf- sungen“ finden und „zweigleisig“ fahren müs- gabentypen zum Einüben von Kenntnissen oder sen, um Hochschullehre durchgängig anbieten Fertigkeiten, zur Anwendung oder Schaffung zu können (vgl. Wissenschaftsrat, 2021). Das neuen Wissens und Formen der sozialen Inter- impliziert letztlich „zwei Welten“, zwischen de- aktion und Kommunikation inklusive Feed- nen man Brücken zu bauen versucht, obschon back-Möglichkeiten auszuwählen, auszugestal- längst klar ist, dass die Digitalisierung ubiquitär ten und einzusetzen (vgl. Reinmann, 2015). und bereits Teil einer Welt ist. Ein vor allem für Unterschiedliche Formen der Lehrorganisation die Forschung mittelfristig notwendiges Modell (vgl. Abb. 1 und 2) können bestimmte didakti- für die Gestaltung von Hochschullehre müsste sche Entscheidungen nahelegen bzw. für die generisch sein und sich von der akut entstande- eine oder andere didaktische Gestaltungsmaß- nen Dichotomisierung wieder lösen, die Defini- nahme besser oder schlechter geeignet sein. tions- und Ordnungsversuche zur hybriden Keineswegs aber determiniert die Entscheidung Lehre (nicht immer, aber an vielen Stellen) mit für Präsenz- oder Online-Lehren, synchrones sich bringen. Gehen wir einmal davon aus, dass oder asynchrones Hybrid-Lehren sowie für eine wir uns nicht nur in einer Phase des Übergangs Lehrorganisationsform im Detail die weitere di- infolge einer irgendwann auslaufenden Pande- daktische Gestaltung. mie befinden, sondern auch nach deren Über- windung in eine Form von Präsenzlehre zurück- Skepsis scheint mir geboten, wenn Lehrenden kehren, welche die Potenziale digitaler Techno- vorgeschlagen oder von diesen gar eingefordert logien weiterhin nutzt (vgl. Reinmann, 2020): wird, eine Veranstaltung in verschiedenen Va- In diesem Fall würden Präsenz-Lehren, Online- rianten gleichwertig anzubieten, wir dies derzeit Lehren sowie synchrones und asynchrones immer wieder mal zu lesen ist (z.B. Educause Hybrid-Lehren gleichermaßen an unseren Learning Initiative, 2020; Hapke, Lee-Post & Hochschulen eine Rolle spielen – in unter- Dean, 2020): Es entbehrt jeder vernünftigen di- schiedlicher Gewichtung und variabler didakti- daktischen Argumentation anzunehmen, dass scher Gestaltung. Es erscheint dann wenig sinn- Zeit und Raum, Sozialformen und Modalitäten voll, getrennt in vier Kategorien (Präsenz, On- sowie Rhythmen und Modi im Einsatz von line und zwei Typen von Hybrid) zu denken und Lehr-Lernmaterial keinen Einfluss auf die in- zu handeln. Vielmehr läge es nahe, die Hoch- haltliche und methodische Gestaltung von schullehre als eine Lehr-Lernarchitektur13 zu Lehre und damit auf Lernformen und -qualitä- sehen, die als „tragendes Gerüst“ Zeiten, ten der Studierenden hätten. Dies aber wäre die Räume und Modalitäten nutzt, Inhalte, Aufga- Voraussetzung, um ein- und dieselbe Veranstal- ben und Interaktionsstrukturen als „Baustoffe“ tung tatsächlich in mehreren Varianten gleich- heranzieht und Lehrende und Studierende ein- wertig anbieten zu können. Es mag hochschul- lädt, darin in unterschiedlichen Rollen zu han- politisch besonders attraktiv wirken, Studieren- deln und das entstehende architektonische Ge- den ein Maximum an Flexibilität zu bieten und bilde kontinuierlich aus- und umzubauen. sich dafür vorzustellen, jede Veranstaltung in 13 Ein alternatives Bild ließe sich an Ökosystemen aus- 2016): eine Lehr-Lern-Ökologie würde stärker das Orga- richten (vgl. Seufert, Gugenos & Moser, 2019; Kerres, nische, Evolutionäre betonen. IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[8] Lehre würde so gesehen selbst zu einem großen Hodges, C., Moore, S., Lockee, B, Trust, T. & Hybrid werden: zu einer Mischung, Kombina- Bond, A. (2020). The difference between emer- tion und Überlagerung von verschiedenen gency remote teaching and online learning. Ed- Komponenten, Aspekten und Handlungen, die ucause Review. URL: https://er.edu- darüber hinaus stets eingebettet sind in jeweils cause.edu/articles/2020/3/the-difference-be- andere „Architekturen“ – die der Forschung, der tween-emergency-remote-teaching-and-online- Verwaltung, der Gesellschaft etc. – und sich mit learning diesen verbinden oder von diesen abgrenzen Irvine, V. (2020). The landscape of merging (vgl. Trowler, 2020). modalities. Educause Review, 4, 41-58. Als Hybrid in diesem Sinne ist Lehre zwar plan- Kerres, M. (2016). Online- und Präsenzele- bar, aber letztlich immer auch unberechenbar; mente in hybriden Lernarrangements kombinie- beides lässt sich gut mit der Vorstellung von ren. In A. Hohenstein & K. Wilbers (Hrsg.), „teaching as design“ (Goodyear, 2015) verbin- Handbuch E-Learning. 63. Ergänzungsliefe- den. Man mag darüber streiten, ob wir die klas- rung, Mai. Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst. sischen Formate der Hochschullehre wie Vorle- sung, Seminar, Übung, Projekt, Kolloquium, Peters, M.A. et al. (2020). Reimagining the new Exkursion etc., dann noch brauchen, ob wir sie pedagogical possibilities for universities post- angesichts der digitalen Möglichkeiten ganz Covid-19. Educational Philosophy and Theory. auflösen oder als Richtschnur vorerst behalten URL: sollten mit der Option, neue „Hybride“ daraus https://doi.org/10.1080/00131857.2020.177765 zu kreieren. So oder so wird ein generisches 5 Modell zur Gestaltung von Lehre als Hybrid – Raes, A., Detienne, L., Windey, I. & Depaepe, anders als die aktuell eingeforderten schnellen F. (2020). A systematic literature review on Lösungen zur Gestaltung von Hybrid-Lehre – synchronous hybrid learning: gaps identified. einen komplexen „Baukasten“ brauchen, der Learning Environments Research, 23, 269-290. auf der Basis einer überschaubaren Anzahl an didaktisch relevanten Kategorien ein Set an Reinmann, G. (2015). Studientext Didaktisches Heuristiken anbietet, die in ihrer Kombination Design. URL: https://gabi-reinmann.de/wp- und Ausgestaltung vielfältige und kreative di- content/up- daktische Entscheidungen zulassen – Entschei- loads/2018/07/Studientext_DD_Sept2015.pdf dungen, die in vielen Fällen weniger Entweder- Reinmann, G. (2020). Präsenz – (k)ein Garant Oder-, sondern eher Sowohl-Als-auch-Charak- für die Hochschullehre, die wir wollen? Impact ter haben werden14. Free 31. URL: https://gabi-reinmann.de/wp- content/uploads/2020/08/Impact_Free_31.pdf Literatur Reinmann, G., Bohndick, C. Lübcke, E. Brase, Biggs, J.B. (2014). Constructive alignment in A., Kaufmann, M. & Groß, N. (2020). university teaching. HERDSA Review of Higher Emergency Remote Teaching im Sommersemes- Education, 1, 5-22. ter 2020. Bericht zur Begleitforschung – Leh- rendenbefragung. Hamburg: Hamburger Zent- Educause Learning Initiative (2020). The rum für Universitäres Lehren und Lernen HyFlex Course Model. Educause. URL: (HUL). URL: https://www.hul.uni-ham- https://library.educause.edu/-/media/files/li- burg.de/forschung/begleitforschung- brary/2020/7/eli7173.pdf ert/begleitforschung-bericht-2020-2.pdf Goodyear, P. (2015). Teaching as design. Seufert, S., Guggemos, J., & Moser, L. (2019). HRDSA Review of Higher Education, 2, 27-50. Digitale Transformation in Hochschulen: auf Hakpe, H., Lee-Post, A. & Dean, T. (2020). 3- dem Weg zu offenen Ökosystemen. Zeitschrift in-1 hybrid learning environment. Marketing für Hochschulentwicklung (Themenheft" Open Education Review. DOI: Education in the Context of Digital Transfor- 10.1080/10528008.2020.1855989 mation"), 85-107. 14Ich danke Alexa Brase, Eileen Lübcke und Frank Vohle für das wertvolle Feedback im Verlauf der Entste- hung dieses Textes. IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
[9] Stanisavljevic, M. & Tremp, P. (2021). Digitale Weißmüller, K.S. (2020). Zwei Thesen zum Präsenz – Ein Rundumblick auf das soziale disruptiven Potenzial von OER für öffentliche Phänomen Lehre. Luzern: Pädagogische Hochschulen. Impact Free 28. Hamburg. Hochschule Luzern. doi: 10.5281/zenodo.429 Casper, M. (2020). Wem gehört die Ökonomi- Trowler, P. (2020). Accomplishing change in sche Bildung? Die problematische Leitkultur teaching and learning regimes. Higher Educa- der Wirtschaftswissenschaften aus hochschul- tion and the practice sensibility. Oxford: Oxfort und mediendidaktischer Perspektive. Impact University Press. Free 27. Hamburg. Vale, J., Oliber, M. & Clemmer, R.M.C. (2020). Reinmann, G., Vohle, F., Brase, A., Groß, N. & The influence of attendance, communication, Jänsch, V. (2020). „Forschendes Sehen“ – ein and distractions on the student learning experi- Konzept und seine Möglichkeiten. Impact Free ence using blended synchronous learning. The 26. Hamburg. Canadian Journal for the Scholarship of Teach- Reinmann, G., Brase, A., Jänsch, V., Vohle, F. ing and Learning, 11 (2). Article 11. & Groß, N. (2020). Gestaltungsfelder und -an- Wissenschaftsrat (2021). Impulse aus der CO- nahmen für forschendes Lernen in einem De- VID-19-Krise für die Weiterentwicklung des sign-Based Research-Projekt zu Student Crowd Wissenschaftssystems in Deutschland. Positi- Research. Impact Free 25. Hamburg. onspapier. URL: https://www.wissenschafts- Reinmann, G. (2020). Wissenschaftsdidaktik- rat.de/download/2021/8834- Spielend ins Gespräch kommen. Impact Free 21.pdf?__blob=publicationFile&v=15 24. Hamburg. Zydney, J.M., McKimmy, P., Lindberg, R. & Reinmann, G. (2019). Forschungsnahe Curricu- Schmidt, M. (2019). Here or There Instruction: lumentwicklung. Impact Free 23. Hamburg. Lessons learned in implementing innovative ap- proaches to blended synchronous learning. Reinmann, G. (2019). Lektüre zu Design-Based TechTrends, 63, 123-132. Research – eine Textsammlung. Impact Free 22. Hamburg. Reinmann, G., Schmidt, C. & Marquradt, V. Bisher erschienene Impact Free-Artikel (2019). Förderung des Übens als reflexive Pra- xis im Hochschulkontext – hochschuldidakti- Reinmann, G. & Vohle, F. (2021). Vom Reflex sche Überlegungen zur Bedeutung des Übens zur Reflexivität: Chancen der Re-Konstituie- für Brückenkurse in der Mathematik. Impact rung forschenden Lernens unter digitalen Be- Free 21. Hamburg. dingungen. Impact Free 33. Hamburg. Langemeyer, I. & Reinmann, G. (2018). „Evi- Herzberg, D. & Joller-Graf, K. (2020). For- denzbasierte“ Hochschullehre? Kritik und Al- schendes Lernen mit DBR: eine methodologi- ternativen für eine Hochschulbildungsfor- sche Annäherung. Impact Free 33. Hamburg. schung. Impact Free 20. Hamburg. Weißmüller, K.S. (2020). Lehren als zentrale Reinmann, G. (2018). Was wird da gestaltet? Aufgabe der Wissenschaft: Drei Thesen zu Design-Gegenstände in Design-Based Research Ideal und Realität. Impact Free 32. Hamburg. Projekten. Impact Free 19. Hamburg. Reinmann, G. (2020). Präsenz – (K)ein Garant Reinmann, G. (2018). Entfaltung des didakti- für die Hochschullehre, die wir wollen? Impact schen Dreiecks für die Hochschuldidaktik und Free 31. Hamburg. das forschungsnahe Lernen. Impact Free 18. Tremp, P. & Reinmann, G. (Hrsg.) (2020). For- Hamburg. schendes Lernen als Hochschulreform? Zum Klages, B. (2018). Utopische Figurationen 50-Jahr-Jubiläum der Programmschrift der hochschulischer Lehrkörper – zum transforma- Bundesassistentenkonferenz. Impact Free 30 torischen Potenzial von Utopien am Beispiel (Sonderheft). Hamburg. kollektiver Lehrpraxis an Hochschulen. Impact Reinmann, G. (2020). Universitäre Lehre in ei- Free 17. Hamburg. ner Pandemie – und danach? Impact Free 29. Burger, C. (2018). Weiterbildung für diversi- Hamburg. tätssensible Hochschullehre: Gedanken und erste Ergebnisse. Impact Free 16. Hamburg. IMPACT FREE 35 (Februar 2021) Reinmann
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