GEDENKORT STADTHAUS Nicht-offener künstlerischer Wettbewerb mit vorgeschaltetem Interessenbekundungsverfahren zur Realisierung eines Kunstwerks ...

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GEDENKORT STADTHAUS Nicht-offener künstlerischer Wettbewerb mit vorgeschaltetem Interessenbekundungsverfahren zur Realisierung eines Kunstwerks ...
GEDENKORT STADTHAUS

Nicht-offener künstlerischer Wettbewerb
mit vorgeschaltetem Interessenbekundungsverfahren
zur Realisierung eines Kunstwerks
GEDENKORT STADTHAUS Nicht-offener künstlerischer Wettbewerb mit vorgeschaltetem Interessenbekundungsverfahren zur Realisierung eines Kunstwerks ...
Ausloberin
Freie und Hansestadt Hamburg
vertreten durch
Behörde für Kultur und Medien
Hohe Bleichen 22
20354 Hamburg

Verfahrenskoordination                      Bildquellen
büro luchterhandt                           S. 1, 10, 11, 18, 19, 20
stadtplaner architekten landschaftsarchi-   büro luchterhandt
tekten
                                            S. 4, 6, 8, 9, 14
Jana Böttger, Christina Prien,              Herbert Diercks: Dokumentation
Daniel Luchterhandt                         Stadthaus. Die Hamburger Polizei im
                                            Nationalsozialismus. Hamburg, 2012
Shanghaiallee 6
20457 Hamburg                               S. 13
                                            Ausstellung „Dokumentation Stadthaus“
T. +49-40-707080-70                         der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, 2012
F. +49-40-707080-780
bkm@luchterhandt.de                         Hamburg, im Februar 2019
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Inhalt

1. Anlass und Zielsetzung		      5

2. Zur Geschichte des Ortes		    7

3. Die Aufgabe				              15

4. Standortdokumentation 		     20

5. Verfahren 				               23
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Luftaufnahme des Stadthauskomplexes, 1933

Blick von der Straße Graskeller auf die Ruine des Stadthauses, Ende Juli/Anfang August 1943

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GEDENKORT STADTHAUS Nicht-offener künstlerischer Wettbewerb mit vorgeschaltetem Interessenbekundungsverfahren zur Realisierung eines Kunstwerks ...
1. Anlass und Zielsetzung

Mit dem Verkauf des Stadthauses in der            Außerhalb des Gebäudes soll im öffentli-
Hamburger Innenstadt an die Investment-           chen Raum ein künstlerisch gestalteter Ort
firma Quantum AG im Jahr 2009 wurde               entstehen, der diese Geschichte des
nicht nur die Umnutzung dieses histo-             Gebäudes aufgreift und an Verwaltungs-
rischen Ensembles für gehobenen Einzel-           handeln im Kontext von NS-Gewaltverbre-
handel und Gastronomie, für Wohnungen             chen, an Polizeigewalt und deren Opfer so-
und Hotelnutzung besiegelt, sondern es            wie den Widerstand erinnert. Fast 75 Jahre
begannen auch die Bemühungen, das                 nach Kriegsende soll damit ein Denkzeichen
geschichtliche Erbe dieser Immobilie zu           gesetzt werden, das dem Ort und seiner
sichern. Denn das Stadthaus war in Zeiten         Geschichte die ihm entsprechende öffent-
des Nationalsozialismus von 1933 bis zu           liche Aufmerksamkeit verschafft.
seiner Ausbombung im Sommer 1943 Sitz             Wie dieser Gedenkort konzipiert und
der Polizeibehörde, des Polizeipräsidiums,        konkret­ausgestaltet werden soll, ist nun-
der Gestapo sowie der Schutz-, Ordnungs-          mehr Gegenstand dieses künstlerischen
und Kriminalpolizei und damit Zentrale von        Wettbewerbs, den die Behörde für Kultur
Terror und Gewalt in Hamburg und weit             und Medien der Freien und Hansestadt
über die Grenzen Hamburgs hinaus.                 Hamburg auslobt. Der vom Preisgericht
                                                  ausgewählte Entwurf soll im Herbst 2019
Mit dem Verkauf des Stadthauses, das              realisiert werden.
nach dem Zweiten Weltkrieg erneut­Sitz
unterschiedlicher Hamburger Behörden­
war, an einen privaten Investor, verpflichtete­
sich dieser, neben der kommer-ziellen
Nutzung der Immobilie in Abstimmung
mit dem Denkmalschutzamt und der KZ-
Gedenkstätte Neuengamme einen ange-
messenen Gedenk- und Lernort auf eigene
Kosten zu errichten. Gegenwärtig erinnert
eine provisorische Ausstellung an die
Geschichte des Stadthauses, die im Herbst
2019 durch eine Dauerausstellung (in Ver-
bindung mit der Buchhandlung „Lesesaal“
und einem Café) ersetzt wird. Hier werden
auch der „Seufzergang“ (Verbindungsgang
über das Bleichenfleet) und die Brücken-
arkade eingebunden.

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Plan des Stadthauses, 1891.
Grundriss des Kellergeschosses des Stadthaus-Erweiterungsbaus von 1891 und des Görtz‘schen Palais.

Plan der Kellergeschosse der Verwaltungsgebäude am Bleichenfleet, 1912

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2. Zur Geschichte des Ortes

Das Stadthaus, das im Zuge der Übernahme     Da die verfügbaren Flächen an den Straßen-
und Renovierung durch die Quantum AG in      fronten begrenzt waren, wurden Gebäude
„Stadthöfe“ umbenannt wurde, liegt zentral   mit rückwärtigen Anbauten versehen und
in der Hamburger Innenstadt. Es umfasst      größere freie Hofflächen sowie unbebaute
fünf Einzelhäuser am Neuen Wall und          Flächen unmittelbar am Bleichenfleet für
der Stadthausbrücke, die ein zusammen-       Neubauten genutzt. Die dadurch entstan-
hängendes Gebäudeensemble mit mehre-         denen kleinen, verwinkelten Höfe wurden
ren Innenhöfen bilden. Dazu zählen unter     über Zufahrten durch die an der Straße
anderem das Görtz’sche Palais (Neuer Wall    gelegenen Häuser erschlossen.
86), das markante Eckgebäude von 1891
(Neuer Wall 88/Stadthausbrücke 4) und        Mit zwei weiteren Anbauten in den Jahren
der Erweiterungsbau von 1921 (Stadthaus-     1916 bis 1921 des Architekten Fritz Schu-
brücke 8).                                   macher wurde dem Bedarf der Polizei nach
                                             mehr Fläche nachgegangen. Das Bleichen-
Seit 1814 diente das Görtz’sche Palais,      fleet wurde mit dem Haupt- und Portal-
das um 1710 für den Holsteinisch-            gebäude Stadthausbrücke 8 überbaut.
Gottorpischen Gesandten Georg Heinrich
von Görtz errichtet wurde und so zu sei-     Die NSDAP übernahm im März 1933 die
nem Namen kam, als Sitz der Hamburger­       Macht in Hamburg. Binnen kurzem wurden
Polizei. Dieses wurde mitsamt später         viele der Beamten, insbesondere der SPD
errichteten Erweiterungsbauten des           und andere nicht NS-loyale Beamte, gegen
Polizeipräsidiums gemeinhin als Stadthaus    politische Befürworter und Anhänger der
bezeichnet. Mit einem ersten                 NSDAP ausgetauscht. Nach und nach
Erweiterungsbau im Jahr 1891 wurden          wurden so auch die bestehenden Strukturen
die Räumlichkeiten der Polizei nach einem    der Polizei unter der Weimarer Republik
Entwurf von Carl Johann Christian            aufgelöst, und das Naziregime übernahm
Zimmermann an der Straßenecke Neuer          ab 1933 die Führung der Exekutive. Die
Wall/Stadthaus-brücke vergrößert,            Polizei begann mit offenem Terror und der
wodurch alle Polizei-abteilungen aus dem     Verfolgung von Gegnern des National-
Stadtgebiet unter einem Dach vereint         sozialismus.
werden konnten. Zwischen 1860 und 1910
entstanden zahlreiche „Staatsbauten“,
die mit ihrer Größe und repräsentativen
Gestaltung den Reichtum der Stadt doku-
mentierten. Sämtliche sich an den Straßen
Stadthausbrücke 22, Große Bleichen 49–
59 und 61–63 sowie Bleichenbrücke 17
und 25–31 befindlichen Gebäude wurden
umgebaut, erweitert oder neu errichtet.

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Staatsgebäude an der Stadthausbrücke 22 um 1899

Das Stadthaus, 1892

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Sie erhielt von anderen staatlichen Ver-              Bereits im Mai 1941 wurde das Görtz’sche
waltungen Hilfestellung. Das Stadthaus                Palais im Gebäudekomplex des Stadt-
selbst wurde eine Stätte des Terrors, ein             hauses bei einem alliierten Bombenangriff
Ort der Vernehmungen, Anhörungen und                  getroffen, blieb aber nach der Beseitigung
Erpressungen, Koordinationsstelle für                 der Schäden Teil des Polizeipräsidiums.
Verfolgungen und der politischen Säube-               Durch die Luftangriffe im Rahmen der
rung. Verhaftete wurden im Stadthaus in               „Operation Gomorrha“ am 24./25. Juli
Arrestzellen und in engen Spinden in den              1943 wurde das Görtz’sche Palais bis auf
Kellerräumen und Gängen über Stunden                  die barocke Straßenfassade und wenige
festgehalten und dort sowie in den Ver-               Zwischenwände sowie den Keller zerstört.
nehmungszimmern misshandelt. Über                     Die anderen Gebäude, insbesondere das
einen Verbindungsgang über das Bleichen-              Gebäude Stadthausbrücke 8, waren zwar
fleet, dem „Seufzergang“, wurden sie zur              weniger schwer beschädigt, aber für die
Vernehmung unter roher Gewalteinwirkung               Polizeiabteilungen nicht mehr nutzbar. Das
von einem in den anderen Teil des Gebäudes            Polizeipräsidium und das Kommando der
geführt.                                              Schutzpolizei wurden daher im „Deutsch-
                                                      landhaus“ am Gänsemarkt untergebracht,
                                                      die übrigen Abteilungen der Polizei in
                                                      anderen­Gebäuden in der Innenstadt.

                               Rückseite der Überbauung des Bleichenfleets, 2011, auch „Seufzerbrücke“ genannt.
                    Über den „Seufzergang“ wurden Verhaftete in die Arrestzellen bzw. Vernehmungsräume geführt.

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Seit 2009 steht das gesamte Ensemble                                   einen angemessenen Gedenk- und Lernort
Neuer Wall 86/88, Stadthausbrücke 4–10                                 auf eigene Kosten zu errichten. Gegenwärtig
und Bleichenbrücke 17 a/b unter Denk-                                  erinnert am „Geschichtsort“ in den Stadt-
malschutz, wobei das Görtz’sche Palais im                              höfen eine provisorische Ausstellung an
Neuen Wall 86 bereits 1928 unter Schutz                                die Geschichte des Stadthauses, die im
gestellt wurde. Seit Mai 2014 wurden die                               Herbst 2019 durch eine Dauerausstellung
ehemaligen Behördengebäude unter                                       in Verbindung mit der Buchhandlung
Berücksichtigung der Denkmalschutz-                                    „Lesesaal“ und einem Café ersetzt wird. Die
auflagen zurückgebaut und bei Erhalt und                               Besucher können den erhaltenen „Seufzer-
Instandsetzung der historischen Außen-                                 gang“, einen niedrigen Verbindungsgang,
fassaden neu errichtet.                                                besichtigen, der von den im Kellergeschoss
                                                                       gelegenen Arrestzellen zu den Verhör-
Nach dem Kriegsende und der Wieder-                                    räumen der Gestapo führte. Er ist in den
herrichtung der Gebäude bezog zunächst                                 letzten Jahren nicht verändert worden und
die Hamburger Baubehörde und später                                    wird Bestandteil des Erinnerungsortes sein.
die Behörde für Stadtentwicklung und
Umwelt diese. Bis zum Verkauf an den                                   Nach aufwendigen Sanierungsarbeiten
Immobilieninvestor Quantum AG im Jahr                                  wurden die Stadthöfe 2018 nunmehr
2009 befanden sich die Gebäude in städti-                              eröffnet. Auf einer Fläche von rund
scher Hand. Der Käufer verpflichtete sich, in                          100.000 m² ist eine Mischung aus
Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt                                    Einzelhandel, Gastronomie, Büros, Hotel
und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme                                     und Wohnungen entstanden.

     begrenzte Fläche im Gehwegbereich (5 x 2 x 3 m)                          erweiterter Betrachtungsraum im öffentlichen Raum

                                                                          n
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Ansicht: Fassade der Stadthöfe auf Höhe des LESESAALs
                                                   11
Die verschiedenen Polizeiabteilungen und ihre Aufgaben:

     Uniformierte Schutzpolizei:­               Hamburger Staatspolizei (Ende
     Einrichtung und Leitung des KZ             1935 Umbenennung in Geheime
     Wittmoor (1933), Bildung des               Staatspolizei – Gestapo):
     ­wegen seiner Brutalität­ berüchtigten­    Bis 1933 eine Abteilung der Krimi-
     ­„Kommandos zur besonderen                 nalpolizei mit Staatsschutzaufgaben,
     ­Verwendung“ (1933), Begleitung­           die ab 1933 mit allen Mitteln op-
     von Gefangenentransporten                  positionelle Kräfte der in Hamburg
     in die ­Strafgefangenen- und               starken kommunistischen und so-
     ­Konzentrationslager, während­             zialdemokratischen Arbeiterbewe-
     des Krieges Beteiligung an                 gung ausschalten und die Macht der
     Massenverbrechen­in den                    Nationalsozialisten sichern sollte.
     besetzten­Ländern an der dortigen
     Zivilbevölkerung,­Mittäterschaft beim      Die Gestapo bzw. geheime
     „Holocaust“ (Polizeibataillone).           Staatspolizei:
                                                Überwachung der gesamten
     Kriminalpolizei:                           Bevölkerung,­Verfolgung und
     Überwachung und Verfolgung von             Unterdrückung­der politischen
     sogenannten „Berufsverbrechern“,           Opposition,­Deportation der
     Homosexuellen,­ von sogenannten­           jüdischen­ Bevölkerung, Einweisungen­
     Asozialen, von Sinti und Roma;             in die Konzentrationslager sowie
     Maßnahmen­zur „vorbeugenden                Erteilung der Exekutionsbefehle­
     Verbrechensbekämpfung“ auf der             und Koordination der von
     Grundlage der nationalsozialistischen­     unzähligen­ Verbrechen begleiteten­
     Kriminalbiologie; Einweisungen             Überwachung­ der Zwangsarbeiter­
     in die Konzentrationslager zur             und Kriegsgefangenen.­Als
     „Vernichtung durch Arbeit“. Als            Staatspolizeileitstelle­ fungierte­
     Kriminalpolizeileitstelle­ koordinierte­   sie im gesamten Wehrkreis­X.
     die im Stadthaus tätige Polizei für        Insbesondere­mit der Gestapo­
     den gesamten Wehrkreis X, für              sind schwere Verbrechen im
     weite Teile Norddeutschlands, die          Stadthaus selbst verbunden:
     ­kriminalpolizeiliche Arbeit.              wehrlose Gefangene­wurden in
                                                Vernehmungszimmern­zu Krüppeln
                                                geschlagen, in den Tod getrieben
                                                oder auch ermordet.

12
Sonderausgabe des „Deutschen Kriminalpolizeiblatts“ vom 3. Februar 1943.
 Die Hamburger Gestapo ließ nach vier flüchtigen Mitgliedern der Widerstandsorganisation „Bästlein-Jacob-Abshagen“ fahnden.
Karl Kock wurde am 26. Juni 1944 im Hamburger Untersuchungsgefängnis hingerichtet, Franz Jacob am 18. September 1944 im
    Zuchthaus Brandenburg. Arthur Matschke und Jonny Stüve konnten in Hamburg die illegale Widerstandstätigkeit fortsetzen,
            bis die Gestapo im Juli 1944 auch sie verhaftete. Jonny Stüve starb am 25. Juli 1944 im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel.
                                                                                  Arthur Matschke überlebte die NS-Verfolgung.

                                                                                                                              13
Grundriss des „Spiegelsaals“ im Stadthaus. Zeichnung eines ehemaligen Gestapo-Gefangenen, 1946/47.
In diesem Raum im 3. Obergeschoss des Stadthauses mussten die verhafteten Frauen und Männer oft stundenlang
regungslos mit dem Gesicht zur Wand stehen, bis sie verhört wurden.

Plan der Hamburger Innenstadt, 1942

14
3. Die Aufgabe

Gegenstand des Wettbewerbs ist die             lagert ist und mit diesem korrespondieren
künstlerische Auseinandersetzung mit           kann und soll. Doch angesichts der Größe
dem „Stadthaus“ als Ort nationalsozia-         des Gebäudekomplexes und der Vielzahl
listischer Gewaltherrschaft in den Jahren      seiner Zugänge und Wegebeziehungen ist
1933 bis 1945. Ziel ist es, im öffentlichen    es gewünscht, sich mit den Stadthöfen in
Raum in unmittelbarer Nähe der Gebäude         ihrer gesamten Dimension auseinander-
einen würdigen Gedenkort zu schaffen,          zusetzen und die künstlerische Konzeption
der jenen Männern und Frauen gerecht           – sofern sie sich auf den öffentlichen Raum
wird, die an diesem Ort misshandelt oder       beschränkt und die unten beschriebenen
sogar ermordet­wurden oder die durch           allgemeinen Rahmenbedingungen berück-
die hier tätige Polizei Opfer von Polizei-     sichtigt – auf den erweiterten Betrach-
gewalt wurden.­Gesucht wird ein überzeu-       tungsraum (siehe Plan S. 10, hellroter
gendes Konzept für ein Denkzeichen im          Bereich) auszudehnen.
öffentlichen Raum, das sowohl Passanten
des Ortes und Besucher der Stadthöfe in        3.2 Inhaltliche Aufgabenstellung
ihrem Alltag erreicht, wie auch Menschen       Es gilt ein zeitgemäßes Konzept zu
berührt,­die diesen Gedenkort aus              entwickeln,­das geeignet ist, der Opfer­
persönlichen Gründen gezielt aufsuchen.        nationalsozialistischer Gewalt in
                                               angemessener­und zeitgemäßer Weise
3.1 Der Betrachtungsraum                       zu gedenken. Diese „Gedenkaufgabe“
Im Zuge der Entwicklung der Stadthöfe          soll mit zeitgenössischen künstlerischen
wurde mit dem Investor die Einrichtung         Methoden thematisiert und reflektiert
eines Ausstellungs- und Gedenkraums in         werden. Sie soll eigenständig und gleicher-
Verbindung mit der Buchhandlung und            maßen im engen Zusammenhang mit der
dem Café „Lesesaal“ vereinbart, deren          Ausstellung­im Inneren der Stadthöfe an
Eingang und Schaufenster zur „Stadthaus-       die Vergangenheit­des Ortes erinnern.
brücke“ hin orientiert sind. Mit Einrichtung   Dabei ist der Begriff „Denkmal“ offen und
der Dauerausstellung entsteht damit im         eher im Sinne von „Denkzeichen“ zu inter-
Gebäude ein Ort zur Information, ein Ort       pretieren.
für Veranstaltungen und zum persönlichen
Austausch.                                     Das Denkzeichen soll dazu dienen, sich der
                                               bedeutenden Geschichte des Gebäude-
Neben dem Ausstellungsraum im Gebäude-         komplexes zu vergegenwärtigen und dazu
innern soll sich der Gedenkort „Stadthaus“     aufrufen, an die Opfer der Polizeigewalt,
auch auf den öffentlichen Raum erstrecken.     der Verfolgung und dem Widerstand im
Für die Umsetzung des zu entwerfenden          nationalsozialistischen Hamburg zwischen
Denkzeichens wurde eine Fläche im Geh-         1933 und 1945 zu erinnern. Der Ort soll
wegbereich der „Stadthausbrücke“               Familienangehörigen, Nachfahren und der
bestimmt (siehe Plan S. 10, rotes Feld), die   Empathie empfindenden Öffentlichkeit
dem Ausstellungsraum unmittelbar vorge-        ermöglichen,­zu trauern.

                                                                                           15
Als ein „dreidimensionaler Stolperstein“       Das Gedächtnis ist mithin von öffentlichem
ist das Denkzeichen auf dem Gehweg im          Interesse und seine Kontrolle generiert
öffentlichen Raum zu installieren, um auch     politische Macht, symbolisiert durch Bilder,
zufällig vorbeigehende Passanten zum           Denkmäler, öffentliche Rituale. Darüber-
Innehalten zu animieren und einen Beitrag      hinaus bedürfen Gedächtnis und
zum lebendigen Erinnerungsprozess zu           Erinnerung einer individuellen Offenheit,
leisten.                                       einem Innehalten, und ebenso des
                                               Vergessens, der unwillkürlichen Erinnerung
Es sind Überlegungen zu tätigen, wie           und einer freien Sprache.
Gedächtnis und Erinnerung an einem Ort
entstehen können, der so eine komplexe         Eine Kunst, die einem bestimmten Anlass
und widersprüchliche Geschichte aufweist       oder einer Zeit gedenken will, sollte sich
wie das Stadthaus. Dabei gehen das             diesen relationalen Verflechtungen von
Gedächtnis und die Erinnerungen dyna-          Gedächtnis und Erinnerung, Raum, Zeit
mische Verbindungen ein, sie sind relational   und Geschichte stellen, sie befragen und
wie der Raum, die erlebte Zeit und die         zeitgenössisch aktualisieren. Es geht bei
Geschichte. Sie entstehen durch die            einem Gedenkort wie dem Stadthaus also
Beziehungen von Menschen innerhalb eines       nicht um eine fixierte Erinnerung in Form
Raum-Zeit-Gefüges und gehen im Alltags-        eines Gedenksteins oder einer Gedenk-
verständnis oft untrennbar ineinander          tafel, sondern um eine künstlerisch
über. Die Theorie hingegen unterscheidet       initiierte Relation, die vorgebliche Entitäten
zwei Modi: Einerseits ein kommunikatives,      befragt und zugleich spezifische, lokale
generationenübergreifend „bewohntes“           Beziehungen herstellt, um individuelle wie
Gedächtnis, das sich aus der Erinnerung        kollektive Erinnerung an diesem Ort wachsen
speist und eingebettet ist in einen sozialen   zu lassen. Die doppelte Bewegung der
Verbund wie die Familie, die Kommune,          Auflösung und Spezifizierung setzt
die Stadt, die Landschaft und Traditionen.     Geschichte mit der Jetztzeit in Beziehung,
Daneben hat unsere westliche Kultur ein        sie „relationiert“, ohne Geschichte zu
epochenübergreifendes „unbewohntes“,           relativieren, das heißt ohne ihre kulturelle
virtuelles Gedächtnis in Institutionen,        und politische Bedeutung einzuschränken,
Archiven und Netzwerken geschaffen.            zu verharmlosen, gar zu negieren oder zu
Durch die persönliche Erinnerung Einzelner     verdrängen.
und das soziale Gedächtnis Aller wird
historische Zeit zur geteilten Erinnerung
und politisch verankert. Verschweigen ist
damit ebenso politisierbar wie das
Vergessen. Ein Erinnerungsprozess macht
Geschichte politisch. Er bedarf der
Individuen, der Institutionen, der Archive
und Medien zur Speicherung des Wissens.

16
3.3 Allgemeine Rahmenbedingungen
 Verkehrliche Anforderungen:                Technische Anforderungen:
 • Die Verkehrssicherheit darf durch das    • Sämtliche technische Anschlüsse,
   Kunstwerk nicht beeinträchtigt             beispielsweise für Licht-, Klang- und/
   werden.                                    oder Bildprojektionen, sind im
 • Die Lichtsignalanlagen dürfen in ihrer     öffentlichen Raum und unabhängig
   Funktionalität nicht eingeschränkt         vom Gebäude vorzusehen.
   werden.                                  • Physische Eingriffe (z. B. für
 • Die Zugänglichkeit zum Gebäude-            technische Konstruktion, Bemalung
   komplex darf nicht beeinträchtigt          oder Anbringen von Schildern) in
   werden.                                    Fassaden der Stadthöfe sind nicht
 • Das barrierefreie Passieren von            zulässig.
   Passanten, Rollstuhlfahrern und          • Es sind mindestens 6 Fahrradbügel
   Kinderwagen muss gewährleistet sein.       im Bereich der Lichtsignalanlage zu
                                              erhalten (siehe Anlage 03.3
 Bauliche Anforderungen:                      Planausschnitt Fahrradbügel).
 • Die Realisierung des Denkzeichens
   darf ausschließlich auf öffentlichem     Kostenrahmen:
   Grund erfolgen; die private              • Der Kostenrahmen von 200.000 Euro
   Grundstücksfläche und der Gebäude-         (brutto) für Planung (Ausführungs-
   komplex selbst stehen für die              planung und Künstlerhonorar) und
   Umsetzung nicht zur Verfügung.             Realisierung des Kunstwerkes ist
 • Es ist ein Mindestabstand von 4,80 m       einzuhalten. Darüberhinaus sind
   vom Denkzeichen zur nächstgelegenen        anzunehmende Betriebskosten pro
   Hauswand des Stadthauses sowie ein         Jahr aufzuführen. Eine Aufschlüsselung
   Meter Abstand zur Verkehrsfläche der       der Kostenbereiche ist im bereit-
   Straße „Stadthausbrücke“ einzuhalten.      gestellten Vordruck (Anlage 05.2)
 • Das Objekt soll die maximalen Maße         vorzunehmen.
   von 5 m (Länge) x 2 m (Breite) x 3 m
   (Höhe) nicht überschreiten. Darüber
   hinaus ist es denkbar, die Konzeption
   des Kunstwerks auf den erweiterten
   Betrachtungsraum im öffentlichen
   Raum auszudehnen, sofern alle
   allgemeinen Rahmenbedingungen
   berücksichtigt werden.
 • Das Material des Objektes muss
   robust gegenüber Witterungs-
   einflüssen, Vandalismus o. ä. sein.

                                                                                    17
4. Standortdokumentation

                                             2

                     1

                 6   4

                     7

             3

              5

                          8
                                     9

                              11
                                10

                         12

                                         1       2

                                         3       4

18
5    6

 7    8

 9   10

11   12

     19
Der „Geschichtsort“ in der Buchhandlung LESESAAL erinnert provisorisch an die Historie des Gebäudes.
5. Verfahren

5.1. Beteiligte Akteure                          • Dr. Horst Hoheisel, Andreas Knitz,
5.1.1. Verfahrenskoordination                      Kassel/Ravensburg
Freie und Hansestadt Hamburg                     • Yael Bartana, Berlin
vertreten durch                                  • Esra Ersen, Berlin
Behörde für Kultur und Medien                    • Nadia Kaabi-Linke, Berlin
Hohe Bleichen 22                                 • Mischa Kuball, Düsseldorf
20354 Hamburg                                    • Ariel Reichman, Berlin
                                                 • Luise Schröder, Paris
5.1.2. Verfahrenskoordination                    • Ute Vorkoeper, Andrea Knobloch
büro luchterhandt                                  (missing icons), Hamburg
stadtplaner architekten landschafts-             • Hannimari Jokinen, Hamburg
architekten                                      • Steinbrener/Dempf & Huber, Wien
Daniel Luchterhandt, Jana Böttger,               • Christoph Faulhaber, Hamburg
Christina Prien
                                               5.1.5. Preisgericht
Shanghaiallee 6                                Stimmberechtigte Mitglieder:
20457 Hamburg                                    • Dirck Möllmann, Stadtkurator der
                                                   Stadt Hamburg, Hamburg
T +49.40.7070807-0                               • Dr. Brigitte Kölle, Hamburger Kunsthalle/
F +49.40.7070807-80                                Galerie der Gegenwart, Hamburg
bkm@luchterhandt.de                              • Inga Wellmann, Vorsitzende der
                                                   Kunstkommission, Behörde für Kultur
5.1.3. Kommunikation                               und Medien, Hamburg
Nachfragen zum Verfahren sind ausschließlich     • Prof. Dr. Birthe Kundrus, Universität
schriftlich (Telefax: 040-707080-780 oder          Hamburg,
per E-Mail: bkm@luchterhandt.de) an die          • Dr. Detlef Garbe, KZ-Gedenkstätte
Verfahrenskoordination zu richten. Von             Neuengamme, Hamburg
einer individuellen Rücksprache der              • Prof. Dr. Johannes Tuchel, Gedenkstätte
Wettbewerbsteilnehmer mit den jeweiligen           Deutscher Widerstand, Berlin
Ämtern oder der Auftraggeberin ist               • Prof. Dr. Miriam Rürup, Institut für
abzusehen.                                         die Geschichte der deutschen Juden,
                                                   Hamburg
5.1.4. Teilnehmer/-innen                         • Wolfgang Kopitzsch, Arbeits-
Am 16.01.2019 hat die Auswahlkommission            gemeinschaft verfolgter Sozial-
aus insgesamt 55 Vorschlägen folgende              demokraten, Hamburg
zwölf Künstler zur Teilnahme am                  • Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Museum für
Wettbewerb ausgewählt:                             Hamburgische Geschichte, Hamburg
  • Christiane Dellbrügge, Ralf de Moll,
    Berlin

                                                                                           21
5.1.6. Vorprüfer, Sachverständige und          04 Fotos Standortdokumentation (jpg)
Gäste
     • Lothar Knode, Bezirksversammlung        05 Vordrucke (pdf/xls)
       Kulturausschuss Hamburg-Mitte,          05.1 Verfassererklärung (pdf)
       Hamburg                                 05.2 Kostenschätzung (pdf/xls)
     • Michael Rump, Abschnittsleiter Revier
       und Betrieb Innenstadt, Bezirksamt      5.3. Verfahrensmodalitäten
       Hamburg-Mitte                           5.3.1. Verfahrensart
     • Peter Hess, Initiative Stolpersteine,   Der Wettbewerb wird als nicht-offener
       Hamburg                                 künstlerischer Wettbewerb mit vorge-
     • Dr. Annette Busse, Erinnerungskultur,   schaltetem Interessenbekundungs-
       Behörde für Kultur und Medien,          verfahren zur Realisierung eines Kunstwerks
       Hamburg                                 mit 12 Teilnehmer/-innen ausgelobt. Der
     • Anne-Kathrin Reinberg, Kunst im         Kunstwettbewerb wird anonym durch-
       öffentlichen Raum, Behörde für Kultur   geführt. Die Wettbewerbssprache ist
       und Medien, Hamburg                     deutsch.
     • Andreas Kellner, Leiter Amt für
       Denkmalschutz, Behörde für Kultur       5.3.2. Beurteilungskriterien
       und Medien, Hamburg                     Die Beurteilungskriterien ergeben sich aus
                                               der Aufgabenstellung und den in der Aus-
Die Ausloberin behält sich vor, weitere        lobung beschriebenen Zielvorstellungen
Vorprüfende, Sachverständige und Gäste         der Ausloberin.
zu benennen.                                     • Qualität der Entwurfsidee und
                                                   künstlerischer Leitgedanke
5.2. Unterlagen                                  • Gestalterische Qualität
01 Auslobungsbroschüre (pdf)                     • Qualität der räumlichen Einbindung
                                                 • Funktionalität (technische
02 Weiterführende Informationen (pdf)              Realisierbarkeit, Nachhaltigkeit)
02.1 Dokumentation Stadthaus – Die 		            • Wirtschaftlichkeit in Erstellung und
Hamburger Polizei im Nationalsozialismus           Unterhalt
02.2 Gedenkort für Deserteure und andere
Opfer der NS-Militärjustiz, Dokumentation      Die Reihenfolge der Kriterien hat auf deren
des Gestaltungswettbewerbs                     Wertigkeit keinen Einfluss. Dem Preisgericht
                                               obliegt eine verantwortliche, den Vorgaben
03 Plangrundlagen (dwg/pdf)                    und Intentionen der von der Ausloberin
03.1 Plangrundlage (dwg/pdf)                   in der Auslobung formulierten Rahmen-
03.2 Leitungstraßenplan (pdf)                  bedingungen genügende Bewertung.
03.3 Planausschnitt Fahrradbügel (pdf)

22
5.3.3. Wettbewerbssumme, Preise               dokumentieren, auszustellen und auch über
und Aufwandsentschädigungen                   Dritte zu veröffentlichen, wobei die Namen
Für den Wettbewerb steht insgesamt eine       der Verfasser genannt werden müssen.
Wettbewerbssumme in Höhe von
12.000 Euro (netto) zur Verfügung.            In diesem Zusammenhang weist die Aus-
                                              loberin daraufhin, dass jegliches Bild- und
Es ist vorgesehen, die Wettbewerbssumme       Planmaterial der Teilnehmer/-innen frei
jeweils teilweise als Aufwandsentschädi-      von Rechten Dritter übergeben werden
gungen auszuschütten. Alle Teilnehmer/-       muss bzw. die Teilnehmer/-innen diese
innen, die die geforderten Leistungen voll-   Rechte auf eigene Kosten erwerben
ständig und fristgerecht eingereicht haben,   müssen. Im Falle etwaiger Urheberrechts-
erhalten eine Aufwandsentschädigung von       verletzungen Dritter auf Grund von
500 Euro (netto). Die verbleibende Wett-      unrechtmäßigem G
                                                             ­ ebrauch von Bild- oder
bewerbssumme von 6.000 Euro (netto) ist       Planmaterial, die an die Ausloberin oder
beabsichtigt, für folgende Preise wie folgt   den Verfahrens-betreuer gerichtet werden,
aufzuteilen:                                  haften ausschließlich die Teilnehmer/-
                                              innen.
1. Preis 		           3.000 Euro
2. Preis 		           2.000 Euro              5.3.5. Bekanntgabe des Wettbewerbs-
3. Preis 		           1.000 Euro              ergebnisses und Ausstellung
                                              Allen Teilnehmer(n)/-innen und den
Das Preisgericht kann einstimmig eine         Mitgliedern des Preisgerichtes wird das
andere Aufteilung der Wettbewerbssumme        Wettbewerbsergebnis bekannt gegeben.
beschließen.                                  Die Ausloberin wird alle Wettbewerbs-
                                              arbeiten unter Offenlegung der Verfasser/-
5.3.4. Eigentum und Urheberrecht              innen öffentlich ausstellen. Der genaue
Die eingereichten Unterlagen aller            Ausstellungstermin sowie der Ausstellungs-
Teilnehmer/-innen, die Gegenstand von         ort werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Preisen werden, gehen ins Eigentum der
Ausloberin über; sie können von dieser        Eine Veröffentlichung oder Weitergabe von
an einen Dritten übertragen werden. Das       jeglichen Information (Text, Bild und Wort)
Urheberrecht und das Recht der Veröffent-     fällt unter das Erstveröffentlichungsrecht
lichung der Entwürfe verbleiben bei den       der Ausloberin. Die Verfahrensbeteiligten
Verfassern; Teilnehmer/-innen werden von      werden daher bis zur Veröffentlichung des
ihrem Recht zur Veröffentlichung jedoch       Wettbewerbsergebnisses durch die Aus-
während des Wettbewerbs nur nach              loberin über das Ergebnis Stillschweigen
Abstimmung mit der Ausloberin Gebrauch        bewahren.
machen. Die Ausloberin ist jedoch
berechtigt, die Arbeiten nach Abschluss
des Verfahrens ohne weitere Vergütung zu

                                                                                           23
5.3.6. Rücksendung der Arbeiten               Der Ausführungszeitraum wird in
Soweit die Arbeiten nicht in das Eigentum     Abstimmung mit der Ausloberin bei
der Ausloberin übergegangen sind, können      Vertragsschluss festgelegt. Voraussetzung
sie nach Abschluss des Verfahrens inner-      ist, dass die Realisierung des ausgewählten
halb von zwei Wochen nach Beendigung          Entwurfes im Gesamtkostenrahmen möglich
der Ausstellung abgeholt werden. Der Ort      ist und die haushaltsmäßigen Voraus-
der Abholung wird bekanntgegeben. Nicht       setzungen gegeben sind. Angestrebt ist
abgeholte Arbeiten werden vernichtet,         eine Realisierung bis Herbst 2019.
sofern nicht innerhalb von einer Woche
nach Ausstellungsende die Rücksendung         5.3.8. Rechnungsanschrift für u.a.
angefordert wird. In diesem Fall können die   Preisgelder
Arbeiten durch die Verfahrenskoordination     Die Rechnungen über die zugeteilten Preis-
zurückgesandt werden. Bei Verlust oder        summen und Anerkennungen können nach
Beschädigung wird keine Haftung               Abschluss des Verfahrens an die Ausloberin
übernommen.                                   gestellt werden. Bitte reichen Sie die
                                              Rechnungen über das büro luchterhandt
5.3.7. Realisierung und weitere               ein. Es besteht kein weiterer Anspruch auf
Beauftragung                                  die Erstattung sonstiger Ausgaben und
Das Preisgericht gibt eine schriftliche       Aufwendungen (z. B. Fahrt- und
Empfehlung zur weiteren Entwicklung und       Reisekosten).
Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe. Die
Ausloberin beabsichtigt unter Würdigung       Rechnungsempfänger:
der Empfehlung des Preisgerichts die/
den mit dem ersten Preis ausgezeichnete       Freie und Hansestadt Hamburg
Teilnehmer(n)/-innen zu beauftragen,          vertreten durch
sofern kein wichtiger Grund einer             Behörde für Kultur und Medien
Beauftragung entgegensteht, insbesondere      Hohe Bleichen 22
soweit und sobald die dem Wettbewerb          20354 Hamburg
zugrundeliegende Aufgabe realisiert wird.
                                              über
Im Falle einer weiteren Beauftragung
werden durch den Wettbewerb bereits           büro luchterhandt
erbrachte Leistungen bis zur Höhe des         Shanghaiallee 6
zuerkannten Preises nicht erneut vergütet,    20457 Hamburg
wenn und sobald der Wettbewerbsentwurf
in seinen wesentlichen Teilen unverändert
der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt
wird. Der/die Verfasser/in sichert nach
Vertragsschluss eine zügige Realisierung
zu.

24
5.4. Leistungen                                5.4.1.2. Vordrucke
5.4.1. Abgabeleistungen                        Inhalte
5.4.1.1. Pläne                                   • Verfassererklärung
Inhalte                                          • Kostenzusammenstellung mit Aussage
  • Darstellung der Gesamtkonzeption               zu Planungs-, Realisierungs- und den
  -- im Grundriss im Lageplan M 1:100              zu erwartenden jährlichen Betriebs-
  -- in notwendig erachteten Schnitten             kosten
      und Ansichten im frei zu wählenden         • Angebote von Firmen, die von den
      Maßstab                                      Teilnehmern/Teilnehmerinnen zur
  • weitere erläuternde und zum                    Erstellung der Kostenschätzung
    Verständnis der künstlerischen                 eingeholt werden, können in
    Gesamtkonzeption und zum                       anonymisierter Form beigefügt
    räumlichen Gesamteindruck dienende             werden
    Darstellungen als Skizzen, Perspektiven,
    Ansichten im frei zu wählenden Maßstab     Formale Anforderungen Vordrucke
                                                 • Kostenschätzung im vorgegebenen
  • Darstellung der künstlerisch-                  Formular, DIN A4
    gestalterischen Gesamtkonzeption             • Verfassererklärung in einem mit der
    zur Kenntlichmachung der dezentralen           Kennzahl beschrifteten, verschlossenen
    Orte im notwendig erachteten Umfang            undurchsichtigem Umschlag
  • Darstellung der für die Umsetzung
    notwendigen technischen und                5.4.1.3. Datenpaket
    konstruktiven Details mit Material-        Inhalte
    angaben                                      • Bereitstellung sämtlicher unter Punkt
  • beispielhaft erläuternde und zum               5.4.1 genannten Unterlagen auf einer
    Verständnis ausreichende Darstellung           Daten-CD/DVD (Standarddurchmesser
    der Informationsvermittlung (einschl.          12 cm)/USB-Stick in der vorgegebenen
    der Text- und Abbildungsanordnung)             Ordnerstruktur mit anonymer
  • Visualisierung                                 Kennzeichnung der Daten
                                                   (Kennziffer_Plan_01) und folgendem
Formale Anforderungen Pläne                        Inhalt:
  • max. 4 Pläne DIN A1 (Hochformat),            • Präsentationspläne (pdf und tiff, 150
    gerollt, in zweifacher Ausfertigung            dpi, CMYK-Modus in Originalgröße)
    und in präsentationsfähiger Qualität         • Erläuterungsbericht (doc und pdf)
    abzugeben                                    • digitale Prüfpläne (Grundriss, Schnitte
  • 1 Satz der Pläne als DIN A3-                   und Ansichten) (dwg/dxf 2000) sofern
    Verkleinerung                                  vorhanden
  • Erläuterungsbericht zur                      • Bild- und Präsentationsdaten (Skizzen,
    künstlerischen Konzeption (max. 3 DIN          freie Darstellungen) (pdf und tiff, 300
    A4 Seiten)                                     dpi, CMYK-Modus)

                                                                                          25
Formale Anforderungen Datenpaket                5.5.2. Rückfragenkolloquium
     • digitale Daten und Datenträger           Die Rückfragen werden im Rahmen des
       ebenfalls mit der sechsstelligen         Rückfragenkolloquiums am 19.02.2019
       Kennzahl zu versehen                     11:30 – 13:30 Uhr (LESESAAL Buchhand-
                                                lung & Café, Stadthausbrücke 6, 20355
5.4.1.4. Modell                                 Hamburg) beantwortet. Die Vorbespre-
Die Einreichung eines Modells zur               chung des Preisgerichts findet um 10:30
Darstellung des Konzepts ist möglich und        Uhr statt. Das Rückfragenprotokoll mit der
in sicherer, transportgerechter und             schriftlichen Beantwortung der Rückfragen
mehrfach wiederverwendbarer Verpackung          wird Bestandteil der Auslobung.
abzuliefern.
                                                5.5.3. Abgabetermine
5.4.2. Kennzeichnung der Arbeiten               Die geforderten Leistungen sind bis zum
Die Wettbewerbsbeiträge sind anonym             21.05.2019 im büro luchterhandt,
einzureichen. Die geforderten Unterlagen        Shanghaiallee 6, 20457 Hamburg, voll-
und ggf. das Modell sind mit einer Kenn-        ständig einzureichen bzw. fristgerecht
zahl aus sechs Ziffern (innerhalb eines         aufzugeben. Sendungen können nur zu den
Rahmens von maximal 6 cm Breite und 2           Bürozeiten (Montag bis Freitag von 09.00
cm Höhe) in der rechten oberen Ecke zu          bis 17.00 Uhr) persönlich angenommen
kennzeichnen bzw. in das dafür vorge-           werden.
sehene Feld einzutragen. Der Datenträger
für die digitale Abgabe ist ebenfalls mit der   Pläne und Modelle, die durch Post, Bahn
Kennzahl zu versehen. Die Verfasser-            oder andere Transportunternehmen
erklärung ist separat in einem verschlos-       eingereicht werden, gelten als fristgerecht
senen, undurchsichtigen und mit der             eingereicht, wenn der Tagesstempel
Kennzahl versehenen Kuvert einzureichen.        entsprechend das oben stehende jeweilige
                                                Datum (unabhängig von der Uhrzeit)
5.5. Termine und Fristen                        nachweist. Die Teilnehmer/-innen haben
5.5.1. Rückfragen                               den Einlieferungsschein bis zur Bekannt-
Rückfragen zur Wettbewerbsaufgabe               gabe der Preisgerichtsentscheidung aufzu-
können schriftlich bis zum 18.02.2019           bewahren und diesen auf Nachfrage vorzu-
12:00 Uhr an das wettbewerbsbetreuende          legen. Ist die Rechtzeitigkeit der Ein-
Büro (per E-Mail: bkm@luchterhandt.de)          lieferung nicht erkennbar, weil der Tages-
gestellt werden.                                stempel fehlt, unleserlich oder unvollständig
                                                ist, werden solche Arbeiten vorbehaltlich
                                                des von dem oder der Teilnehmer/-in zu
                                                erbringenden Nachweises zeitgerechter
                                                Einlieferung mitbeurteilt.

26
Wettbewerbsbeiträge, die nach der Eröff-
nung der Preisgerichtssitzung eingehen,
können trotz fristgerechter Aufgabe an das
Transportunternehmen nicht mehr berück-
sichtigt werden.

Zur Wahrung der Anonymität ist als
Absender die Anschrift der Ausloberin
einzutragen.

5.5.4. Terminkette
20.12.2018     Abgabe Unterlagen
		Interessenbekundung
06.02.2019     Versand Auslobung
18.02.2019     Frist für schriftliche
		Rückfragen
19.02.2019     Rückfragenkolloquium
21.05.2019     Abgabe der Pläne und
		ggf. Modelle
13.06.2019     Preisgerichtssitzung

                                             27
Terminkette
20.12.2018		   Abgabe Unterlagen Interessenbekundung
06.02.2019		   Versand Auslobung
18.02.2019		   Frist für schriftliche Rückfragen
19.02.2019		   Rückfragenkolloquium
21.05.2019		   Abgabe der Pläne und ggf. Modelle
13.06.2019		   Preisgerichtssitzung
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