Impact Free Impact Free 37 - Juli 2021 - Journal für freie Bildungswissenschaftler - Universität Potsdam

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   Impact Free
   Journal für freie Bildungswissenschaftler

   Impact Free 37 – Juli 2021
   HAMBURG

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                     Reinmann
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Impact Free
Was ist das?
Impact Free ist eine Publikationsmöglichkeit für hochschuldidaktische Texte,
-   die als Vorversionen von Zeitschriften- oder Buch-Beiträgen online ge-
    hen, oder
-   die aus thematischen Gründen oder infolge noch nicht abgeschlossener
    Forschung keinen rechten Ort in Zeitschriften oder Büchern finden, oder
-   die einfach hier und jetzt online publiziert werden sollen.

Wer steckt dahinter?
Impact Free ist kein Publikationsorgan der Universität Hamburg. Es handelt
sich um eine Initiative, die allein ich, Gabi Reinmann, verantworte. Es handelt
sich um eine Publikationsmöglichkeit für freie Wissenschaftler, veröffentlicht
auf meinem Blog (http://gabi-reinmann.de/).
Herzlich willkommen sind Gastautoren, die zum Thema Hochschuldidaktik
schreiben wollen. Texte von Gastautoren können dann natürlich auch in deren
Blogs eingebunden werden.

Und was soll das?
Impact Free ist ein persönliches Experiment. Es kann sein, dass ich hier nur
wenige Texte veröffentliche, es kann sein, dass es mehr werden; und vielleicht
mag sich auch jemand mit dem einen oder anderen Text anschließen. Es
würde mich freuen.
Ich möchte hier Gedanken, die mir wichtig erscheinen, in Textform öffentlich
machen: Gedanken, bei denen ich so weit bin, dass sie sich für mehr als für
Blog-Posts eignen, Gedanken, die ich nicht anpassen möchte an Anforderun-
gen von Gutachtern und Herausgebern – in einer Textform, bei der ich kein
Corporate Design und keine sonstigen Formal-Vorgaben (Genderschreib-
weise, Textlänge) beachten muss. Einfach frei schreiben – und das auch noch,
ohne an irgendeinen Impact zu denken!

Kontaktdaten an der Universität Hamburg:
Prof. Dr. Gabi Reinmann
Universität Hamburg
Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL)
Leitung | Professur für Lehren und Lernen an der Hochschule

Schlüterstraße 51 | 20146 Hamburg

reinmann.gabi@googlemail.com
gabi.reinmann@uni-hamburg.de
https://www.hul.uni-hamburg.de/
http://gabi-reinmann.de/

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                                                        Reinmann
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PRÄSENZ-, ONLINE- ODER                                               tigt, weiß, dass sich die Hochschullehre übli-
                                                                     cherweise durch ein enormes Beharrungsver-
HYBRID-LEHRE? AUF DEM                                                mögen auszeichnet. Seit Jahrzehnten beschäfti-
WEG ZUM POST-PANDEMI-                                                gen sich zwar Bildungsforscherinnen und inter-
                                                                     disziplinäre Forscherteams mit technischen und
SCHEN TEACHING AS DESIGN                                             didaktischen Konzepten unter verschiedenen
                                                                     Bezeichnungen wie E-Learning, Technology-
GABI REINMANN                                                        Enhanced Learning, Online-Lehre, digitale
                                                                     Lehre, Distance Learning und so weiter (z.B.
                                                                     Dittler, 2017; Fawns, 2018). In den letzten zehn
                                                                     Jahren haben Hochschulen auch in Deutschland
Zusammenfassung1                                                     Digitalisierungsstrategien für die Lehre erarbei-
                                                                     tet oder zumindest geplant; Lernplattformen
Die COVID-19-Pandemie verändert die Hoch-                            und Basistechnologien sind vorhanden. Das
schullehre im Zeitraffer: Hochschullehrende se-                      Gros der Lehrenden aber blieb bislang bei der
hen sich aktuell und vermutlich auch in der Zu-                      Präsenzlehre, und wer didaktisch mit digitalen
kunft mit der Frage konfrontiert, wie sie flexibel                   Technologien experimentiert hat, tat das meist
auf die sich ständig ändernden Bedingungen                           in Form von Projekten mit zusätzlichen Res-
Hochschullehre im Präsenz-, Online- und Hyb-                         sourcen. Nur kleine Schritte in Richtung Digi-
rid-Modus gestalten. Der beispiellose Wandel                         talisierung in der Hochschullehre waren, so
in der Hochschulehre geht einher mit semanti-                        meine Einschätzung, zu beobachten, ohne dies
schen Anforderungen: Insbesondere Begriffe                           an dieser Stelle bewerten zu wollen, denn ein
wie Präsenz (-Lehre) und Hybrid(-Lehre) wer-                         schnelles Aufgreifen aller möglichen Trends in
den viel, zum Teil aber auch unterschiedlich ge-                     der Hochschullehre ist per se natürlich kein
braucht und verändern sich. Weil die Bewälti-                        Qualitätsmerkmal. Bedenkt man diesen prä-
gung hochschuldidaktischer Herausforderun-                           pandemischen Zustand, erklärt sich die Über-
gen infolge der Pandemie eine gemeinsame                             schrift des ersten Punktes: Wir können derzeit
Kommunikationsgrundlage erfordert, erscheint                         eine Veränderung der Hochschullehre im Zeit-
es angebracht, sich neben den aktuellen Phäno-                       raffer erleben. Grob betrachtet lassen sich drei
menen auch mit dem semantischen Rahmen zu                            Etappen ausmachen, die einen Zeitraum mar-
befassen. Eine bemerkenswerte Besonderheit                           kieren, der eine bislang kaum vorstellbare Ge-
der aktuellen Situation in der Hochschullehre ist                    schwindigkeit hat. Es sind Phänomene, die
der flächendeckende Einsatz digitaler Techno-                        wohl gerade viele Hochschullehrende wahrneh-
logien und die sehr große Anzahl an Lehrenden,                       men und erleben und systematisch untersucht
die derzeit Erfahrungen in der Gestaltung von                        werden können. Ich beschränke mich hier auf
Online- und Hybrid-Lehre sammeln. Diesen                             eine subjektive Darstellung ergänzt mit Hinwei-
Umstand aufgreifend kann die Auffassung von                          sen aus der Literatur, die in die gleiche Richtung
Teaching as Design ein heuristisch wertvoller                        weisen.
Anker für die weitere Entwicklung der Hoch-
schullehre sein.                                                     Etappe 1 – Online-Schock und Ver-
                                                                     klärung der Präsenz-Lehre
Veränderung der Hochschullehre                                       Im Frühjahr 2020 schließen sich infolge eines
im Zeitraffer                                                        umfassenden Lockdowns die Türen der Hoch-
                                                                     schulen. Innerhalb von zwei bis drei Wochen
Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Textes
                                                                     müssen Lehrende flächendeckend und aus-
(April 2021) prägt bereits mehr als ein Jahr die
                                                                     nahmslos ihre Hochschullehre aus Hörsälen,
COVID-19-Pandemie unser aller Leben: ein
                                                                     Seminar- und Übungsräumen in digitale Umge-
Jahr Pandemie, das auch für die Hochschullehre
                                                                     bungen verlegen. Nur wenige können auf schon
alles verändert hat. Das ist bemerkenswert,
                                                                     bestehende Erfahrungen oder gar Routinen zu-
denn, wer sich mit Hochschuldidaktik beschäf-
                                                                     rückgreifen; viele sind ratlos, besorgt und füh-
                                                                     len sich, zusammen mit den Studierenden, in

1 Diesen Beitrag hätte ich gerne in einer Zeitschrift veröf-         ich das Thema allerdings jetzt aktuell finde, habe ich
fentlicht; doch selbst nach zwei Monaten waren noch                  mich entschlossen, den schnellen Publikationsweg (ohne
keine Gutachter-Voten da, sodass der Beitrag nun noch-               Impact) zu wählen. Ich hoffe, der Text findet nun auch so
mals drei bis vier Monate auf Halde gelegen hätte. Weil              und eben zeitnah einige interessierte Leser.

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                                                                                         Reinmann
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Not. Für die ad-hoc entstandenen Lösungen fin-                  Treffen. Lehrende, die zunächst ihre wöchentli-
det sich schnell eine passende Bezeichnung:                     chen Präsenzsitzungen in Zoom-Konferenzen
Emergency Remote Teaching (Hodges, Moore,                       verlegt haben, erproben jetzt auch Aufgaben,
Lockee, Trust & Bond, 2020). Es sind Notfall-                   die man asynchron bearbeiten kann (Lowenthal,
maßnahmen als Reaktion auf den umgelegten                       Borup, West & Archambault, 2020). Nun stellt
Off-On-Schalter: Vom Off-Modus der Präsenz                      sich die Frage: Was wird bleiben vom Online-
geht es unvermittelt in die Online-Welt. Die                    Semester? Will man wirklich wieder zur alten
Fronten wie Begriffe scheinen dabei zunächst                    Präsenzlehre zurück? Der Blick auf die Präsenz
klar zu sein: online oder digital hier und präsent              wird nachdenklicher und nicht wenige überle-
oder offline da. In dieser ersten Etappe sehnen                 gen, ob sie die Präsenz vor der Pandemie eigent-
sich wohl die meisten Lehrenden und Studie-                     lich gut genutzt haben.
renden rasch nach der Präsenzlehre zurück.
Man sieht sie nun mit anderen Augen – als ein                   Etappe 3 – Hybrid-Traum und Offen-
Gut, das wir offenbar nicht zu schätzen wussten,                heit der Hochschullehre
als es noch ganz selbstverständlich war. Mit der
Präsenzlehre verbinden sich jetzt vor allem po-                 Im Winter 2020/21 rudern Hochschulen – ent-
sitive Attribute; echte akademische Bildung, so                 gegen aller Hoffnungen auf ein wenig Rückkehr
meinen nicht wenige, sei wohl doch nur in Prä-                  zur Präsenz – zurück in den Lockdown und
senz möglich2. Zu differenzierten Betrachtun-                   Hochschullehrende und ihre Studierende damit
gen gesellen sich auch einige verklärende Bil-                  wieder in den Online-Modus. Trotzdem ist der
der.                                                            Hybrid-Gedanke geboren: von einigen kurz ge-
                                                                testet, von anderen immerhin schon mal ge-
Etappe 2 – Zoom-Revolution und Nach-                            plant. Kaum jemand will dauerhaft auf Präsenz
                                                                verzichten, viele wollen sich aber auch nicht
denken über Präsenz
                                                                mehr vorstellen, die Online-Erfahrungen wieder
Im Sommer und Herbst 2020 bewegen sich                          ad acta zu legen (vgl. Peters et al., 2020; Stani-
Hochschullehrende zwischen neuen Videokon-                      savljevic & Tremp, 2021). Es läuft also auf
ferenz-Routinen und der Hoffnung auf ein biss-                  Hybride hinaus: auf Kombinationen bzw. einen
chen Präsenz. Das fortschreitende Sommerse-                     Mix aus allem, wovon man sich positive Wir-
mester 2020 beschert den meisten Lehrenden                      kung auf Lehre und Studium erhofft. Nun wer-
einen Crash-Kurs zur Online-Lehre im Learn-                     den nicht mehr nur Geschichten von Kollegin-
ing-by-Doing-Format. In der Breite lernen nun                   nen ausgetauscht, sondern es gibt auch erste Er-
sehr viele, wie man auch örtlich verteilt mitei-                kenntnisse aus empirischen Studien (z.B.
nander kommunizieren, lehren und lernen kann.                   Seyfeli, Elsner & Wannemacher, 2020)3. Dar-
Neben wenigen anderen Systemen wird das Vi-                     über hinaus tauchen neue Begriffe auf – nicht
deokonferenzsystem Zoom zum täglichen                           nur im deutschsprachigen Raum, denn die Her-
Werkzeug von Hochschullehrenden (Gaye,                          ausforderungen sind natürlich global. Missio-
2020). Natürlich gibt es Hürden und Gräben;                     nare der Digitalisierung aus vor-pandemischer
viele Lehrende aber berichten auch von guten                    Zeit wittern wohl ebenfalls ihre Stunde: Hybrid-
Erfahrungen mit der Ad-hoc-Digitalisierung.                     Lehre (oder hybride Lehre) wird zum Zauber-
Bereits während des Semesters zeigen nicht we-                  wort – verknüpft mit vielen Erwartungen und
nige zudem Flexibilität; der Notfallmodus                       Vorstellungen. Es scheint schon ausgemacht:
bleibt nicht dominant (z.B. Reinmann, Bohn-                     Die Präsenzlehre nach der Pandemie wird eine
dick, Lübcke, Brase, Kaufmann & Groß, 2020):                    andere sein, die Zukunft ist hybrid. Was aber
Lehrende, die mit asynchronen Szenarien ge-                     heißt das genau und was wollen wir damit und
startet sind, wagen sich dank schneller Beschaf-                warum? Die Chance, die sich jetzt auftut, ist vor
fung passender Systeme auch an synchrone                        allem Offenheit (vgl. Müller, Goh, Lim & Gao,
                                                                2021).

2                                                               3
  Als Beispiel sei der offene Brief vom Juni 2020 er-             In 2020 haben viele Hochschule eigene Studien durch-
wähnt, in dem viele Hochschullehrende den Wert der              geführt, darunter auch Befragungen von Lehrenden. Eine
Präsenzlehre und ihre Befürchtungen im Hinblick auf             Sammlung findet sich z.B. unter: https://pad-
eine bleibende Digitalisierung infolge der Pandemie zum         let.com/HDS_Zentrum_Leipzig/vnify31nppydz75x (Ab-
Ausdruck bringen. Eine Zusammenfassung findet sich              ruf: 01.04.2021).
hier: https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/hoch-
schullehrer-fordern-rueckkehr-zu-praesenzlehre-2837/
(Abruf: 01.04.2021)

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                                                                                  Reinmann
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Die Evolution des Begriffs Präsenz                        wird. Wenn sich etwas fern von uns anfühlt, be-
                                                          deutet das, dass uns eine Sache unbekannt ist o-
(-Lehre)                                                  der gar Angst bereitet. Mit dem Wegfall der
Was sich derzeit an Phänomenen beobachten                 Präsenzlehre treten die potenziell positiven
lässt, ist das eine. Das andere ist die Sprache,          Konnotationen besonders hervor. Infolge der
die wir verwenden oder suchen, um zu beschrei-            räumlichen Nähe erwarten wir, leicht aufeinan-
ben, was wir sehen und tun. Nun ist der seman-            der zugehen und uns austauschen wie auch Ver-
tische Rahmen, in dem Lehrende sich bewegen,              trauen schaffen zu können. Wir erwarten, in
ebenfalls im Wandel, und dies wird an zwei Be-            Präsenz mit Inhalten, Methoden oder Denksti-
griffen besonders deutlich: Präsenz bzw. Prä-             len schneller oder tiefer vertraut zu werden. Und
senzlehre und Hybrid bzw. Hybrid-Lehre. Die               alle haben wir vermutlich schon erlebt, dass es
chronologische Abfolge der Ereignisse lässt es            tatsächlich eine große Chance der gemeinsa-
sinnvoll erscheinen, mit der Präsenz zu begin-            men Anwesenheit, der räumlichen Seite der
nen.                                                      Präsenz, ist, so etwas wie Bindung zu Personen
                                                          und Sachen herzustellen und leichtfüßig ver-
Die räumliche Seite der Präsenz                           traut zu werden mit Menschen und Dingen.
                                                          Aber das ist freilich nicht immer und zwangs-
In Deutschland sind die meisten Hochschulen
                                                          läufig so. Man kann sich auch in Präsenz als
Präsenzhochschulen und dort ist – selbstredend
                                                          Personen fremd bleiben oder werden – etwa in
– die Präsenzlehre normal, also üblich und der
                                                          sehr großen Gruppen, bei Anonymität oder im
Norm und oder gar Vorschriften entsprechend,
                                                          Falle einer erzwungenen Anwesenheit, und um-
und was normal ist, muss man in der Regel auch
                                                          gekehrt ist es nicht unmöglich, mit Menschen
nicht ständig hinterfragen. Die fortschreitende
                                                          und Dingen vertraut zu werden, wenn man sich
Digitalisierung unserer Gesellschaft hat die
                                                          räumlich fern ist, also verteilt an verschiedenen
Hochschullehre vor der Pandemie zwar schon
                                                          Orten befindet.
herausgefordert: aber wohl eher nicht massiv,
nicht flächendeckend, nicht grundsätzlich.
                                                          Die zeitliche Seite der Präsenz
Trotzdem hat es keine prä-pandemische Eupho-
rie für die Präsenzlehre gegeben. Man denke nur           Erlebte Nähe trotz räumlicher Distanz ist dann
an die Diskussionen zur Anwesenheitspflicht               nicht unmöglich, wenn zumindest Gleichzeitig-
(z.B. Scheidig, 2020, S. 243 ff.): Studierende            keit gegeben ist. Dazu muss man sich nochmal
haben dafür gestritten, in der Präsenzlehre nicht         ins Bewusstsein rufen, dass der Begriff der Prä-
anwesend sein zu müssen, was nicht gerade von             senz Anwesenheit und Gegenwart, folglich
überwältigender Wertschätzung der Präsenz                 nicht nur Nähe, sondern eben auch Gleichzeitig-
zeugt. Dazu kommen zahlreiche Klagen über                 keit impliziert (Reinmann, 2020): Wenn Men-
schlechte Präsenzlehre, mangelnde Flexibilität            schen gleichzeitig in einem Raum zugegen sind,
infolge von Präsenz und so weiter. Bei all dem            nehmen wir in der Regel an, dass es ihnen
schien bislang völlig klar, was mit Präsenzlehre          leichtfällt, sich zu koordinieren. Man sieht und
gemeint ist: Lehrende und Studierende sind zur            hört einander und nimmt neben sprachlichen
gleichen Zeit am gleichen Ort. Bis vor kurzem             Mitteilungen non- und paraverbale Signale auf.
hatten wir in Sachen Präsenz also offenbar klare          Wir gehen davon aus, dass wir unsere Handlun-
begriffliche Verhältnisse, aber ein durchaus              gen dann leicht synchronisieren, uns aufeinan-
zwiespältiges emotionales Verhältnis.                     der einstimmen und abstimmen können. Nun
                                                          haben viele Lehrende in der Pandemie Erfah-
Heute wissen wir: Wenn man uns die Präsenz-
                                                          rungen mit Videokonferenzsystemen gemacht.
lehre nimmt, erscheint sie uns in einem neuen
                                                          Sie haben erlebt, wie es sich anfühlt, digital in
Licht, und aus der Präsenzpflicht wird ein Recht
                                                          Echtzeit, also synchron, mit Studierenden wie
auf Präsenz oder Präsenz wird zum Privileg.
                                                          auch mit Kolleginnen zu kommunizieren und zu
Präsenz impliziert Anwesenheit und Gegen-
                                                          interagieren. Man „trifft sich“ etwa in Zoom, ist
wart, folglich auch Nähe und Gleichzeitigkeit.
                                                          in einer digitalen Umgebung zusammen gegen-
Vor allem mit Nähe verbinden wir intuitiv Po-
                                                          wärtig – quasi Präsenz ohne physisches Korre-
sitives (Reinmann, 2020): Ist uns jemand nah,
                                                          lat, face-to-face, aber nicht body-to-body.
dann bedeutet das, dass uns eine Person vertraut
ist oder wird. Wenn uns etwas nah ist, meinen             Dieses Phänomen spiegelt sich auch semantisch
wir, dass uns eine Sache bekannt oder geläufig            wieder: Man spricht nicht mehr nur von syn-
ist. Umgekehrt: Ist uns jemand fern, meint das            chronen Vorgängen, wenn man Gleichzeitigkeit
analog, dass uns eine Person fremd ist oder               unter digitalen Bedingungen benennt; die Rede

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                                                                       Reinmann
[4]

ist jetzt von virtueller oder digitaler Präsenz           Die Evolution des Begriffs Hybrid
(vgl. Stanisavljevic & Tremp, 2021). Es dürfte
nun auch für viele erlebbar sein, dass auch digi-
                                                          (-Lehre)
tal vermittelte Gleichzeitigkeit im Vergleich zur         Der Begriff der Präsenz durchläuft aus meiner
asynchronen Interaktion dabei hilft, sich zu ko-          Sicht gerade für alle sichtbar eine Evolution.
ordinieren, aufeinander einzugehen und sich               Die Bezeichnung hybrid oder Hybrid-Lehre da-
austauschen, in eingespielten Teams sogar in ei-          gegen ist für die einen neu, für andere derzeit im
nen Fluss gemeinsamen Tuns zu kommen. Leh-                Wandel (Colasante, Bevacqua & Muir, 2020),
rende machen potenziell die Erfahrung, dass               für viele aber vor allem eines: verwirrend. Ein
sich ein Gefühl von Präsenz nicht nur einstellt,          wichtiger Grund für die Verwirrung dürfte darin
wenn wir zur gleichen Zeit am gleichen Ort                liegen, dass man im deutschen wie englischen
sind, sondern auch, wenn wir uns zur gleichen             Sprachraum derzeit um passende Begriffe ringt,
Zeit örtlich verteilt an einen digitalen Treff-           mit denen sich die dynamische Situation der
punkt einfinden.                                          Hochschullehre zwischen vor-Ort- und digita-
                                                          len Gestaltungsoptionen adäquat erfassen lässt.
Die Renaissance der sozialen Präsenz
                                                          Hybride Lehre als Kombination aus
Diese beiden Varianten von Präsenz sind trotz-
dem nicht das Gleiche und haben letztlich ver-            Präsenz- und Online-Lehre
schiedene Qualitäten. Dennoch erweitern wir               Wer schon früher die Forschung und Praxis zum
gerade unser Verständnis von Präsenz und fan-             Lehren und Lernen mit digitalen Technologien
gen an, zwischen physischer oder materieller              verfolgt, wird sich erinnern, dass hybride Lehre
Präsenz auf der einen Seite und digitaler oder            lange Zeit als Synonym für Blended Learning
virtueller Präsenz auf der anderen Seite zu un-           verwendet wurde (z.B. Kerres, 2016). Blended
terscheiden. Neu ist das eigentlich nicht: Seit           Learning wiederum steht in der Regel für eine
Jahrzehnten gibt es im Kontext medienvermit-              Kombination aus Präsenzphasen an einem phy-
telter Kommunikation und Kooperation den Be-              sischen Ort und Online-Phasen, die selbst wie-
griff der sozialen Präsenz (vgl. Weidlich, Krei-          derum eine Mischung aus asynchronen und syn-
jns, Rajagopal & Bastiaens, 2018): Mit sozialer           chronen Elementen bestehen können. Ich spre-
Präsenz wird das Gefühl beschrieben, mit einer            che bewusst von Phasen, was ein Nacheinander
realen Person zusammen zu sein und mit ihr zu             impliziert, denn Online- und Präsenz-Phasen im
interagieren, selbst wenn man das verteilt über           Blended Learning- oder Hybrid-Modus (hybrid
ein Medium tut. Es geht um erlebte Nähe und               in „alter“ Lesart) bilden in der Regel eine zeitli-
Unmittelbarkeit (Oh, Bailenson & Welch,                   che Sequenz und wechseln einander ab. Hoch-
2018). Nun mag dieses Konstrukt unter Wissen-             schullehre in einer Pandemie, die in Wellen ver-
schaftlerinnen gut bekannt sein, die sich mit di-         läuft und unter Auflagen mal mehr, mal weni-
gitalen Technologien schon lange beschäftigen.            ger, mal keine soziale Präsenz vor Ort erlaubt,
Neu aber ist, dass in der Hochschullehre gerade           kann eigentlich nur nach dem Motto planen und
flächendeckend die Erfahrung gemacht wird,                handeln: physische Präsenz-Lehre, wo möglich
dass es auch unter digitalen Bedingungen Prä-             und vertretbar, teils kombiniert mit, teils ersetzt
senz gibt. Vielleicht sollte man daher gar nicht          durch Online-Lehre. Was dabei herauskommt,
mehr von der physischen Präsenz aus denken –              ist eine Mischung aus Lehre in digitalen Umge-
der Präsenz, die vor der Pandemie als normal              bungen und Lehre vor Ort: also Hybrid-Lehre.
und Norm galt – und der digitalen Präsenz ge-             Betrachtet man einfach nur das, was gerade pas-
genüberstellen. Stattdessen könnten wir die so-           siert, ist diese Bezeichnung plausibel und man
ziale Präsenz zum Ausgangspunkt nehmen, de-               könnte festhalten: Hybrid-Lehre ist ein Mix aus
ren Ausprägungen beide für die Hochschullehre             Präsenzlehre, die für alle Beteiligten zur glei-
relevant sind: die physische und die digitale.            chen Zeit vor Ort stattfindet, und Online-Lehre,
Der sich ergebende Vorteil liegt darin, dass sich         die in digitalen Umgebungen synchron oder
ein Präsenz-Spielraum eröffnet, der weniger Di-           asynchron erfolgt. Das scheint erst mal keine
chotomisierung wie „physisch hier, digital dort“          große Veränderung zum Begriff Blended Lear-
impliziert.                                               ning zu sein. Doch der Schein trügt.

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                                                                        Reinmann
[5]

Eine Recherche auf den Web-Seiten deutscher                Daher müsste man entweder Hybrid-Lehre ge-
Hochschulen ergänzt durch internationale Lite-             nauer kennzeichnen, also verschiedene Hybrid-
ratur zum Thema Hochschullehre und Digitali-               Varianten definieren (vgl. Reinmann, 2021), o-
sierung macht rasch deutlich (Reinmann, 2021):             der den Begriff Hybrid-Lehre für die doppelte
Nicht überall, aber doch mit verstärkter Ten-              Präsenz reservieren. In welche Richtung es
denz steht Hybrid-Lehre heute für eine ganz                geht, scheint mir derzeit offen. Im Moment wird
spezifische Mischung, nämlich: Präsenz-Lehre               man sich damit behelfen müssen, das situativ zu
und synchrone Online-Lehre werden gleichzei-               bestimmen, um da, wo man zur Hochschullehre
tig beziehungsweise synchron angeboten. In                 zusammenarbeitet, eine gemeinsame Kommu-
diesem Verständnis bezeichnet Hybrid-Lehre                 nikationsgrundlage zu schaffen.
nicht jeden Mix aus Online- und Präsenz-Lehre,
                                                           Derweil gibt es weitere Vorschläge für die
sondern den Modus doppelter Synchronizität.
                                                           Kennzeichnung dessen, was die Digitalisierung
Allerdings ist dieses Verständnis nicht überall
                                                           im Zeitraffer in der Pandemie empirisch hervor-
anzutreffen (Irvine, 2020; Raes, Detienne,
                                                           bringt oder normativ nahelegt. Ein Beispiel, das
Windey & Depaepe, 2020), was für den deut-
                                                           derzeit gerade die Runde macht, ist Hyflex-
schen und englischen Sprachraum gleicherma-
                                                           Lehre. Darunter versteht man Lehre, die nicht
ßen gilt.
                                                           nur synchron in physischen und digitalen Räu-
                                                           men präsent angeboten wird, sondern darüber
Hybride Lehre auf dem Weg zur Hyflex-                      hinaus auch digital-asynchron. Studierende ha-
Lehre                                                      ben in der Hyflex-Lehre die freie Wahl, ob sie
Die neue Lesart verdient dennoch Aufmerksam-               an der Veranstaltung in physischer Präsenz, in
keit. Hybrid-Lehre im Sinne der Gleichzeitig-              digitaler Präsenz oder über die Bearbeitung von
keit von Präsenz- und synchroner Online-Lehre              asynchron verfügbarem Lehr-Lern-Material
bedeutet: Es finden Präsenztermine vor Ort für             teilnehmen (Irvine, 2020, pp. 46 f.). Alle drei
einen Teil der Studierenden statt, während ein             Wege sollen zum gleichen Ziel führen. Das
anderer Teil zeitgleich am Lehr-Lerngeschehen              Kunstwort Hyflex ergibt sich daraus, dass mit
online von anderen Orten aus teilnimmt, was                dieser nochmals spezifizierten Form von Hyb-
mitunter als „Here or There (HOT) Instruction“             rid-Lehre ein Höchstmaß an Flexibilität für Stu-
bezeichnet wird (Zydney, McKimmy, Linde-                   dierende angestrebt wird (Educause Learning
berg & Schmidt, 2019). Wollte man das mit der              Initiative, 2020; Hapke, Lee-Post & Dean,
erweiterten Präsenz-Semantik formulieren,                  2020). Am Rande sei bemerkt, dass mir das
könnte man sagen: Alle am Lehr-Lerngesche-                 hochschuldidaktisch höchst zweifelhaft er-
hen Beteiligten sind hier sozial präsent – die ei-         scheint: Lernen mit anderen zusammen vor Ort
nen physisch, die anderen digital. Hybrid-Lehre            oder synchron online ebenso wie asynchron mit
in diesem Sinne ist aus mindestens zwei Grün-              digitalem Material müssten gleichwertig sein,
den eigens hervorzuheben. Im Vergleich zu al-              um zum gleichen Ziel zu führen. Das aber wi-
len anderen Kombinationen stellt die Gleichzei-            derspricht didaktischen Erkenntnissen – zumal
tigkeit von physischer und digitaler Präsenz               dann, wenn man Lehre nicht bloß als Akt der
zum einen hohe technische Anforderungen vor                Wissensvermittlung versteht. Der Aufwand für
allem an die Raumausstattung. Sie verlangt von             Hochschullehrende, etwa eine interaktive Ver-
den Lehrenden zum anderen einen erheblichen                anstaltung in drei Varianten gleichzeitig anzu-
Koordinationsaufwand, der derzeit wenig unter-             bieten, dürfte zudem unverantwortlich hoch und
sucht ist: Wie wird man zeitgleich körperlich              über übliche Lehrdeputate nicht ansatzweise ge-
anwesenden Personen im dreidimensionalen                   deckt sein.
Raum und per Video anwesenden Personen am
gekachelten Bildschirm in gleich guter Form
gerecht?
                                                           Teaching as Design für die Hoch-
                                                           schullehre der Zukunft
Nun kann man sich leicht vorstellen, dass es
schnell verwirrend wird, wenn nicht klar ist, ob           Das Bemerkenswerte an den Ereignissen seit
Hybrid-Lehre nun ein Sammelbegriff für ver-                Beginn der Pandemie ist die große Zahl der Be-
schiedene Kombinationen von Online- und Prä-               troffenen und Beteiligten: Sehr viele Lehrende
senz-Lehre ist oder für die anspruchsvolle Kop-            erfahren derzeit – im Zeitraffer –, wie Hoch-
pelung physische und digitaler Präsenz steht.              schullehre auch mit digitalen Technologien ge-
                                                           staltet werden kann, weil sie es schlichtweg sel-
                                                           ber tun. Sehr viele Hochschullehrende greifen

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                                                                        Reinmann
[6]

heute zu mediendidaktischen Begriffen, die                 centred und meinen damit, dass sich Studie-
ihnen bisher wenig sagten, weil sie eine Sprache           rende mental, körperlich und emotional mit wis-
für das brauchen, was sie tun. Sehr viele Hoch-            senschaftlichem Wissen auseinandersetzen. Ich
schullehrende erkennen, dass digital und real,             halte das Attribut activity-centred für konstruk-
on und off, physisch und virtuell keine sich aus-          tiver als die viel gebrauchte Bezeichnung stu-
schließenden Kategorien sind, weil sie mit dem             dent-centred, der man Mantra-artig teacher-
eigenen Tun und Sprechen an der Auflösung                  centred als schlechtes Gegenstück an die Seite
dieser Grenzen mitarbeiten. Hochschullehre als             stellt und damit eine Dichotomie befördert, die
Ganzes ist so gesehen selber ein großer Hybrid             im Hinblick auf die Gestaltung von Lehre unnö-
(vgl. Müller et al., 2021; Colasante et al., 2020)         tig polarisiert (vgl. Reinmann, 2018).
– aber nicht nur in technischer Hinsicht. Dieses
                                                           Lernaktivitäten (oder Lernhandeln) sind nicht
Hybrid, so möchte ich mit Goodyear (2020) er-
                                                           herstellbar: in Präsenz nicht, online nicht und
gänzen, ist noch viel genereller eine Mischung
                                                           hybrid auch nicht. Sie sind emergent und einge-
aus Räumen, Gegenständen, Hard- und Soft-
                                                           bunden (situiert) in vielfältige Umwelten, die
ware, aus Gruppen, Gemeinschaften, Rollen
                                                           man in institutionalisierten Kontexten wie der
und Regeln, aus Wissensinhalten, Aufgaben
                                                           Hochschule zum Beispiel zu physikalischen,
und Methoden. Wer lehrt, plant, nimmt Lehr-
                                                           sozialen und epistemischen Umwelten zusam-
Lernhandlungen vorweg, praktiziert sie dann
                                                           menfassen kann (Goodyear et al., 2021). Über
und lernt daraus wieder für das nächste Mal, so-
                                                           diesen Weg des Designs von Umwelten nehmen
dass man Lehren als zyklisch bezeichnen kann.
                                                           Hochschullehrende Einfluss auf Lernen, Bil-
Wer lehrt, trifft unzählige Gestaltungsentschei-
                                                           dung und Kompetenzentwicklung der Studie-
dungen auf vielen Dimensionen (vor der Lehre
                                                           renden. Das, was Studierende mental, körper-
und im Akt des Lehrens), sodass Lehren eine
                                                           lich und emotional dann in Präsenz-, Online- o-
Form des Gestaltens ist. Die Formulierung
                                                           der hybriden Lehrveranstaltungen tatsächlich
Teaching as Design (Goodyear, 2015) trifft das
                                                           tun, weicht oft von dem ab, was Lehrende den-
sehr gut; didaktisches Design (Reinmann, 2015)
                                                           ken, dass Studierende gerade tun oder tun soll-
wäre ein deutsches Begriffspendant. Beides ist
                                                           ten. Das kann man bedauern; man kann es aber
nicht neu, könnte aber jetzt auf besonders
                                                           auch so deuten, dass Studierende als Co-Desig-
fruchtbaren Boden fallen.
                                                           ner agieren: Werden Studierende tatsächlich ak-
                                                           tiv und handeln, gestalten sie ein Lehrangebot
Design für Lernaktivität                                   mit, und was am Ende herauskommt (Ergeb-
Teaching as Design darf weder als eine Art                 nisse), ist ein Produkt der Bemühungen von
Oberflächengestaltung verstanden werden, was               Lehrenden und Studierenden.
dem in der Hochschuldidaktik bekannten Vor-
wurf der „Verpackungskunst“ gleichkäme,                    Design von Lernumwelten
noch sollte man es mit der Vorstellung eines di-
                                                           Natürlich haben Hochschullehrende nicht auf
rekten Gestaltungszugriffs auf das Lernen ver-
                                                           alle Aspekte physikalischer, sozialer und epis-
binden. Vielmehr geht es darum, Umwelten (im
                                                           temischer Umwelten direkten, großen oder al-
weitesten Sinne) für das Lernen bzw. für Lern-
                                                           leinigen Einfluss: Die Hochschularchitektur
aktivitäten seitens der Studierenden zu gestalten
                                                           und in weiten Teilen auch technische Infra-
– zyklisch im Prozess von Planung, Umsetzung
                                                           strukturen etwa sind vorgegeben. Vieles können
und Verbesserung. Dies ist eine ganz und gar
                                                           Hochschullehre nur teilweise oder indirekt ge-
Pandemie-unabhängige Aufgabe. Hochschul-
                                                           stalten: Curricula und Inhalte sind oft kollektiv
lehrende erfüllen sie im Idealfall mit der Ab-
                                                           auszuhandeln, Gruppengrößen lassen sich von
sicht, dass Studierende etwas lernen, sich in und
                                                           Einzelnen allenfalls organisatorisch in ihrer
mit Wissenschaft bilden, Wissen, Können und
                                                           Auswirkung beeinflussen. Es bleibt dennoch
Haltungen – also Kompetenzen – aufbauen. Da-
                                                           Vieles, das unmittelbar und nahezu vollständig
rauf richtet man Hochschullehre aus, sei es im
                                                           in der Hand von Lehrenden und ihren Studie-
Präsenz-, Online oder Hybrid-Modus, sei es bei
                                                           renden ist. Analytisch betrachtet kann man das
der Gestaltung verschiedener (nach wie vor be-
                                                           Design lernrelevanter Umwelten zunächst sepa-
stehender) Formate wie Vorlesungen, Semi-
                                                           rat betrachten. Goodyear et al. (2021) unter-
nare, Übungen, Projekte, Kolloquien oder Ex-
                                                           scheiden hierzu das Set Design, Social Design
kursionen. Goodyear, Carvalho und Yeoman
                                                           und Epistemic Design. Lehrende können diese
(2021) bündeln diese Absicht mit der Kenn-
                                                           Design-Komponenten allerdings nicht linear
zeichnung von Hochschullehre als activity-
                                                           abarbeiten, was sich leicht an einem fiktiven

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                                                                        Reinmann
[7]

Beispiel veranschaulichen lässt: Angenommen              2015): So müssen Hochschullehrende zum Bei-
Lehrende wollen eine Veranstaltung hybrid an-            spiel entscheiden, wie fachwissenschaftliche In-
bieten – ohne Doppelung der sozialen Präsenz.            halte für Studierende aufbereitet werden: als Li-
Sie haben bereits eine relativ genaue Vorstel-           teraturlisten oder in Form eigener Lehrinhalte,
lung von den Lernaktivitäten, die sie anstoßen           als Texte oder Vorträge, fachsystematisch oder
und fördern wollen. Nun könnten sie in einem             problemorientiert aufgebaut und so weiter. Sie
ersten Schritt ein Set Design angehen, weil              müssen entscheiden, wie sie Lernaktivitäten an-
Räume knapp sind und man nehmen muss, was                regen, mit Aufgaben, die dazu dienen, Wissen
es gibt, und weil vorhandene technische Lösun-           zu erschließen oder einzuüben oder anzuwen-
gen Restriktionen mit sich bringen, die zu be-           den oder selbst zu schaffen. Wechseln wir nun
rücksichtigen sind. Wie oft Lehrende einen               – beschleunigt durch die Pandemie – von vor-
Raum in welcher Größe brauchen, hängt aller-             rangig Präsenz-Bedingungen in der Hochschul-
dings von der Größe der Studierendengruppe               lehre zu vielfältigen Online- und Hybrid-Bedin-
ab, demnach auch davon, ob, wie bei hybrider             gungen, wächst der didaktische Handlungs-
Lehre oft der Fall, Gruppen gebildet werden.             spielraum und wird komplexer. Umso wichtiger
Wenn Studierende in Gruppen vor Ort zusam-               ist es meiner Einschätzung nach zu erkennen,
menkommen, sollte das (unter pandemischen                dass wir jetzt, im Zuge der Digitalisierung und
Bedingungen, aber letztlich auch darüber hin-            Hybridisierung, nicht bei der Frage stehen blei-
aus) einen guten Grund haben: Geplant könnten            ben dürfen, wann wir welche Räume und Tech-
zum Beispiel komplexere Interaktionen wie                nik brauchen und wie wir Lehre organisieren,
Problemlösen in Tandems oder Teams sein. Mit             um Studierendenströme zu entzerren und Indi-
solchen Überlegungen sind Lehrenden schon                viduen auf Abstand zu halten. Es ist nicht zu be-
mitten im Social Design und brauchen unter an-           streiten (und auch nicht zu kritisieren), dass
derem Ideen, wie man die gemeinsame Zeit so              Lehre in einer Pandemie große logistische Her-
gestaltet, dass die Koordinierungsvorteile der           ausforderungen mit sich bringt. Aber die Ge-
physischen Präsenz auch ausgeschöpft werden.             staltung von Hochschullehre ist grundsätzlich
Hier bietet die Hochschuldidaktik viele Metho-           und immer mehr als Logistik, und es ist jetzt ein
den, die freilich zum Inhalt passen müssen, und          guter Zeitpunkt, sich das bewusst zu machen –
genau das leitet bereits über zum Epistemic De-          zum Beispiel über ein Verständnis von
sign. Wenn dabei inhaltliche und methodische             Teaching as Design.
Entscheidungen für die Präsenzzeiten getroffen
werden, stellt sich parallel dazu die Frage: Was
will man in welcher Form mit Studierenden in             Zusammenfassung und Fazit
virtuellen Präsenzterminen bearbeiten, und wel-          Was wir in der Hochschullehre gerade wahr-
che Aufgaben eignen sich für asynchrones On-             nehmen und erfahren, lässt sich grob in drei
line-Lehren? Methodische Spielräume können               Etappen fassen: erst der Online-Schock, ver-
hier weiter oder enger werden, je nachdem was            bunden mit einer Tendenz, die gar nicht immer
an technischen Systemen verfügbar ist. Man               geliebte Präsenz-Lehre zu verklären; dann die
kommt also zurück auf das Set Design und so              Zoom-Revolution gepaart mit der Bereitschaft,
fort.                                                    über die Präsenz genauer nachzudenken; und
                                                         schließlich der Hybrid-Traum verknüpft mit der
Teaching as Design als post-pandemi-                     Chance, der Hochschullehre mit neuer Offen-
scher Ansatz                                             heit zu begegnen. Im Vergleich zum gewohnt
                                                         gemächlichen Wandel in der Hochschullehre
Modelle wie das Activity-Centred Design tau-
                                                         verläuft diese Entwicklung rasant – so rasant,
gen nicht zur Ableitung von Rezepten. Viel-
mehr geben sie Hochschullehrenden Heuristi-              dass einem mitunter die Worte fehlen, um die
                                                         Phänomene angemessen zu beschreiben, sodass
ken dafür an die Hand, wie man Lehre, verstan-
                                                         es eigentlich nicht verwundern kann, dass sich
den als ineinander verschaltete Umwelten, so
gestalten kann, dass Studierende diese zum An-           auch die Sprache verändert: Vertraute Begriffe
lass für eigenes Lernhandeln nehmen. Teaching            bekommen andere Bedeutungen, neue Bezeich-
                                                         nungen werden gesucht, gleiche Worte lokal
as Design ist im realen Tun noch viel an-
                                                         verschieden gedeutet und verwendet. Das Prob-
spruchsvoller als es solche Modelle nahelegen:
Was ich gerade im Beispiel beiläufig als inhalt-         lem dabei ist: Schnell redet man aneinander vor-
                                                         bei oder stiftet gar Verwirrung. Daher halte ich
liche und methodische Entscheidungen ange-
deutet habe, geht weitaus tiefer (vgl. Reinmann,

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                                                                      Reinmann
[8]

es für unabdingbar, zentrale Begriffe wie Prä-             (vgl. auch Müller et al., 2021): Das könnte erst-
senz und Hybrid genauer zu betrachten, weil                mals für sehr viele eine erfahrungsgesättigte Er-
Wörter immer auch das Bewusstsein bilden.                  kenntnis werden und im Idealfall eine neue
Wir sollten wissen, wovon wir reden, weil es               Qualität von Hochschullehre hervorbringen,
auch das Handeln beeinflusst.                              weil Lehren als Akt des Designs verstanden und
                                                           praktiziert wird (Coates, Xie & Hong, 2021).
Erweitern müssen wir wohl den Präsenz-Be-
                                                           Teaching as Design ist nicht nur das Merkmal
griff, denn zur physischen Präsenz kommt heute
                                                           von Modellen wie Activitiy-Centred Analysis
die digitale Präsenz. Das Gemeinsame ist die
                                                           and Design (Goodyear et al., 2021), sondern
soziale Präsenz infolge der Gleichzeitigkeit von
                                                           steht für eine bestimmte Auffassung von Leh-
Interaktionen mit allen damit verbundenen
                                                           ren. Modelle hierzu unterstützen das didakti-
Chancen und Grenzen. Klären sollten wir die
                                                           sche Handeln heuristisch und versorgen Hoch-
verschiedenen Auffassungen von Hybrid-
                                                           schullehrende mit Begriffen, die gegenüber
Lehre: Hybrid als Dachbegriff für alle mögli-
                                                           schnelllebigen technischen Trends relativ wi-
chen Kombinationen von Online- und Präsenz-
                                                           derstandsfähig sind. Einen solchen konsensfähi-
Lehre und Hybrid als Kennzeichnung einer
                                                           gen semantischen Rahmen brauchen Hoch-
neuen Qualität von Lehre in physischer und di-
                                                           schullehrende als Kommunikationsgrundlage.
gitaler Präsenz gleichzeitig. Beides – die Erwei-
                                                           Diese Kommunikationsgrundlage zusammen
terung der Präsenz und neue Hybrid-Qualitäten
                                                           mit der aktuell vorhandenen kritischen Masse
– machen unseren didaktischen Handlungs-
                                                           und einem Verständnis von Teaching as Design
spielraum größer und komplexer, was zusätzli-
                                                           haben das Potenzial, Hochschullehre zu erneu-
che didaktische Entscheidungen einfordert.
                                                           ern – und das könnte das eigentlich Neue sein,
Viele Entscheidungen in der Hochschullehre
                                                           das aus dieser Pandemie hervorgeht.
sind derzeit organisatorischer Art: Die Pande-
mie diktiert, wie physische Räume überhaupt
genutzt werden können. Wer hybride Formen
des Lehrens umsetzen will, ist daher zu allererst          Literatur
mit logistisch-organisatorischen Entscheidun-
gen konfrontiert. Die aber decken nur einen                Coates, H., Xie, Z. & Hong, X. (2021). Engag-
kleinen Teil dessen ab, was Teaching as Design             ing transformed fundamentals to design global
ausmacht.                                                  hybrid higher education. Studies in Higher Ed-
                                                           ucation, 46 (1), 166-176.
Wir leben in einer Pandemie, mit der niemand
von uns Erfahrung hat, bewegen uns dabei zwi-              Colasante, M., Bevacqua, J. & Muir, S. (2020).
schen Präsenz-, Online- und Hybrid-Lehre und               Flexible hybrid format in university curricula to
befinden uns in einem Prozess großflächigen                offer students in-subject choice of study mode:
Experimentierens. Viele Hochschullehrende                  An educational design research project. Journal
überwinden derzeit aus der Not heraus ihre                 of University Teaching & Learning Practice,
Scheu gegenüber digitalen Technologien.                    17(3),      1-19.      Article     9.      URL:
Gleichzeitig steigt das Bedürfnis, wieder vor              https://ro.uow.edu.au/jutlp/vol17/iss3/9
Ort Präsenzlehre anbieten zu können, aber wir              Dittler, U. (2017). Ein kurzer historischer Rück-
ahnen: Das wird oder muss post-pandemisch                  blick auf die bisherigen drei Wellen des E-Lear-
eine andere Präsenz-Lehre sein, und für diejeni-           ning. In U. Dittler (Hrsg.), E-Learning 4.0. Mo-
gen, die schon vor der Pandemie online gelehrt             bile Learning, Lernen mit Smart Devices und
haben, wird auch die Online-Lehre anders aus               Lernen in Sozialen Netzwerken (S. 5-42). Ber-
dieser Pandemie herausgehen (vgl. Goedege-                 lin: de Gruyter.
buure & Meek, 2021). Was einige Autoren be-
                                                           Educause Learning Initiative (2020). The
reits vor Jahren im Zuge der Digitalisierung the-
                                                           HyFlex Course Model. Educause. URL:
matisiert haben – beispielsweise Konstrukte wie
                                                           https://library.educause.edu/-/media/files/li-
Digitalität (Stalder, 2016) oder postdigitale Bil-
                                                           brary/2020/7/eli7173.pdf
dung (Fawns, 2019) – scheint nun für viele in
der Pandemie greifbar zu werden (vgl. auch                 Fawns, T. (2019). Postdigital education in de-
Jandrić, 2020). Eine kritische Masse von Hoch-             sign and practice. Postdigital Science and Edu-
schullehrenden beginnt hybrid zu denken und                cation, 1, 132-145.
hoffentlich auch bald hybrid zu handeln. Am
Ende, so meine These, erkennen wir die Hoch-
schullehre als ein großes gestaltbares Hybrid

IMPACT FREE 37 (Juli 2021)                                                                        Reinmann
[9]

Gaye, F. (2020). The rise of Zoom and its im-             beyond: Experiences and perspectives of uni-
pact on higher education. WBR. URL:                       versity educators. Education Sciences, 11(1),
https://www.wesleyanbusinessreview.com/re-                19. URL: https://doi.org/10.3390/educsci11010019
cents/the-rise-of-zoom-and-its-impact-on-
                                                          Oh, C.S., Bailenson, J.N. & Welch, G.F. (2018).
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Goodyear, P. (2015). Teaching as design.                  Peters et al. (2020). Reimagining the new peda-
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Bisher erschienene Impact Free-Artikel
                                                           Reinmann, G. (2019). Forschungsnahe Curricu-
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