Magazin - Die Organspende in der Schweiz und im internationalen Vergleich - Swisstransplant
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
magazin no 37 | 6/18 Die Organspende in der Schweiz Organspende bis ins hohe Alter und im internationalen Vergleich Die Niederlande führen vermutete Innovation: der Atomicer© Zustimmung ein
Ihr Partner in der Transplantation Hochzeit Geburt der Kinder Organversagen Transplantation Hochzeit der Kinder Geburt der Enkelkinder Jede Lebenslinie erzählt eine Geschichte APCHADVIN0517d Astellas Pharma AG, Richtiring 28, 8304 Wallisellen www.astellas.ch
Liebe Leserin, lieber Leser Nach gut drei Jahren des Blended-Learning-Angebots ziehen Die Jeune Chambre Internationale Riviera (JCI), die Initianten wir eine positive Bilanz: Von den insgesamt 148 schweizweit der eidgenössischen Volksinitiative «Organspende fördern – tätigen Fachpersonen in der Organ- und Gewebespende Leben retten», haben am ersten nationalen Sammeltag etwa FOGS wurden per Ende März bereits 111 zertifiziert, was 3000 Unterschriften für ihr Volksbegehren zusammen einem Anteil von 75 Prozent entspricht. Für die FOGS, die in gebracht. Das Ziel ist klar: Bis im April 2019 braucht die den Schweizer Spitälern für die Organ- und Gewebespende Initiative mindestens 100 000 gültige Unterschriften. als Expertinnen und Experten im Einsatz sind, ist das Blended Learning mit der Zertifizierung obligatorisch (S. 14). Herzlichen Dank an alle, die mit uns den Weg gehen und sich für die Organ- und Gewebespende einsetzen. Aktiv und innovativ ist Wolfgang Ender, Transplantationskoor- dinator im Kantonsspital St. Gallen (KSSG), unterwegs. Er hat ein Gerät erfunden und entwickelt, das bei einer Organentnah- me im Operationssaal zur Eiszerkleinerung eingesetzt wird. Damit lassen sich die Organe schnell und steril wieder kühl halten. Lesen Sie mehr dazu in diesem Heft auf Seite 22. PD Dr. med. Franz F. Immer, Direktor Swisstransplant Inhaltsverzeichnis Editorial 3 Die Niederlande führen vermutete Zustimmung ein 4 FDP-Politiker Felix Gutzwiller begrüsst einen Systemwechsel 5 Volksinitiative zur Organspende – erfolgreicher erster Sammeltag 6 Organhandelskonvention – ein klares Zeichen gegen den illegalen Organhandel 8 Die Organspende in der Schweiz und im internationalen Vergleich 11 Blended Learning auf Kurs – eine Revision steht an 14 Organspende bis ins hohe Alter 18 Neuer Leiter im Organspende-Netzwerk Luzern 20 Innovation: der Atomicer© 22 Ausblick Events 2018 – Swisstransplant ist vor Ort 24 3
Fokus Die Niederlande führen vermutete Zustimmung ein M it einer knappen Mehrheit hat das Parlament in Den Haag im Februar 2018 ein neues Gesetz zur Organspende angenommen. Künftig wird in den Niederlanden jede volljährige Person automatisch als Spender erfasst – es sei denn, sie widerspricht dem ausdrücklich. Bislang mussten sich die niederländischen Bürgerinnen und Bürger aktiv registrieren lassen, wenn sie nach ihrem Tod Organe spenden wollten. Katrin Uhlmann Die Gesetzesänderung hin zur vermuteten Nach dem neuen Gesetz sollen alle Auch mit dem neuen System besteht Zustimmung (auch Widerspruchslösung Bürger angefragt werden, ob sie nach keine Registrierungspflicht. Ab dem 18. genannt) wurde im niederländischen ihrem Tod Organe spenden wollen oder Lebensjahr ist jedoch jeder Niederländer Senat mit einer knappen Mehrheit von nicht. Wer sich nicht entscheidet, wird mit einem Spenderformular registriert. zwei Stimmen angenommen. Die zweite automatisch als Spender registriert. Wer nicht auf dieses Formular antwortet, Kammer des Parlaments hatte bereits Das Zustimmungssystem wird durch ein wird als Person registriert, die keine Ein- 2016 mit ähnlich knapper Mehrheit zu ADR-System (Active Donor Registration) wände gegen eine Organspende hat. Die gestimmt. Die Niederlande sind damit ersetzt. In einem ADR-System können die betroffene Person erhält eine Bestäti- bereits das 18. europäische Land, das die gleichen vier Wahlmöglichkeiten aufge- gung. Eine Änderung der Registrierung ist vermutete Zustimmung bei der Organ- zeichnet werden wie im aktuellen Zustim- jederzeit möglich. Auf diese Weise werden spende einführt. Bis das neue Gesetz mungssystem: Ich gebe die Erlaubnis / Ich die Menschen ermutigt, aktiv über ihre jedoch in Kraft tritt, wird es mindestens gebe keine Erlaubnis / Meine Verwandten Wahl der Organspende nachzudenken. zwei Jahre dauern. Voraussichtlich wird entscheiden / Eine bestimmte Person Das entlastet im Ernstfall die Angehöri- es ab dem 1. Juli 2020 Gültigkeit haben. entscheidet. gen und das medizinische Personal. «Wichtig ist eine sorgfältige änderung unter Berücksichtigung aller Umsetzung» Aspekte der öffentlichen Bildung so- Bernadette Haase-Kromwijk, Direktorin wie der Unterstützung und Änderung der Niederländischen Transplantations- der Verfahren in den Krankenhäusern stiftung (NTS), nimmt Stellung zu den sorgfältig umzusetzen. Unsere Aufga- Auswirkungen des Systemwechsels. be ist es, die Fachkräfte in den Kran- «Wir sehen den Systemwechsel hin kenhäusern bei der Bewältigung der zur vermuteten Zustimmung als grosse neuen Situation zu unterstützen. Ein Chance. Im Moment vor allem, um den Komitee aus Ärzten, Mitgliedern des Patienten auf der Warteliste Hoffnung Gesundheitsministeriums und der NTS zu geben. Denn zum jetzigen Zeitpunkt wird einen Leitfaden erarbeiten, um die ist es noch zu früh, um etwas über die Anforderungen an die Rolle der Ange- tatsächlichen Auswirkungen zu sagen. hörigen und die Kommunikation rund Es ist jedoch wichtig, die Gesetzes um die Spende festzuhalten.» 4
FDP-Politiker Felix Gutzwiller begrüsst einen Systemwechsel F DP-Politiker Felix Gutzwiller gehört zu den Unterstützern der Volksinitiative «Organspende fördern – Leben retten». Im Interview wollte Swisstransplant von ihm wissen, warum er sich für die Felix Gutzwiller ist emeritierter Initiative einsetzt und wo er die Vorteile eines Systemwechsels sieht. Medizinprofessor der Universität Zürich. Er war 16 Jahre Mitglied Katrin Uhlmann im eidgenössischen Parlament für die FDP, von 1999 bis 2007 als Nationalrat und von 2007 bis 2015 als Ständerat. Im September 2010 reichte er ein Postulat «Für mehr Organspender» im Stände Herr Gutzwiller, was ist Ihre Motivation, gewollt hätte. Die Initiative sorgt für eine rat ein, in dem er den Bundesrat die Volksinitiative «Organspende för Entlastung der Angehörigen, indem sie aufforderte, verschiedene dern – Leben retten» zu unterstützen? die Menschen zu einer Willensäusserung mögliche Massnahmen zur Er Als einziger Ständerat, der gleichzeitig bewegt. So wird Klarheit geschaffen. höhung der Spenderate in der Politiker und Arzt war, interessierte und Schweiz zu prüfen, unter anderem engagierte ich mich schon immer für Welche Effekte erhoffen Sie sich durch die Einführung der vermuteten Gesundheitsthemen wie die Organ- das Zustandekommen der Initiative? Zustimmung (Widerspruchs spende. Das Ungleichgewicht zwischen In meinen Augen ist die vermutete Zustim- lösung). Der Bundesrat war be Anzahl Menschen auf der Warteliste mung ein besseres Abbild der Grund reit, die Frage der Widerspruchs und Spendebereitschaft in der Bevölke- haltung der Bevölkerung, die sagt: Es ist lösung und andere Massnahmen rung stellt in meinen Augen einen Not- eigentlich normal, dass ich zum Spenden zu prüfen. Im März 2013 lancierte stand dar, der mich zum Handeln bringt. bereit bin. Ich könnte ja auch einmal in die der Bundesrat den Aktionsplan Lage kommen, ein Organ zu empfangen. «Mehr Organe für Transplantatio Welchen Vorteil sehen Sie in der Ein Für mich war diese ethische Grundhaltung nen» ohne Widerspruchslösung. führung der vermuteten Zustimmung? immer klar – geben und nehmen. Durch Der Aktionsplan wird im Herbst Natürlich kann man die Zahl gespendeter die Annahme dieser Initiative würden wir 2018 abgeschlossen. Organe nicht aktiv erhöhen, da eine als Gesellschaft unsere positive Grund- Organspende – Lebendspenden einmal haltung zur Organspende bekunden. Es Wagen wir einen Ausblick: Inwieweit ausgenommen – den Tod eines Men- ist niemand verpflichtet, nach seinem Tod denken Sie, könnten grosse Parteien schen voraussetzt. Was man aber durch- Organe zu spenden. Durch den Eintrag in uns bei der Sammlung der Unter aus verändern kann, ist, ob sich die ein Register erhalten alle, die der Organ- schriften und dem Vorantreiben der Menschen zu Lebzeiten zur Organspen- spende ablehnend gegenüberstehen, Initiative unterstützen? de äussern oder nicht. Hier setzt die die Sicherheit, dass ihre Organe nicht Die Frage, ob wir einen Systemwechsel Initiative an. Es ist sehr schwierig für die entnommen werden. Die Grundannahme zur vermuteten Zustimmungslösung Angehörigen eines potenziellen Organ- wird aber so geändert, dass man im Nor- wollen, ist eine gesellschaftspolitische spenders, eine Entscheidung für oder malfall von einer Zustimmung ausgeht. Angelegenheit, es geht hier nicht um links gegen eine Organspende zu treffen, Jeder erhält also die Sicherheit, dass sein oder rechts. Deshalb könnten alle Par- wenn nicht klar ist, was der Verstorbene Wunsch berücksichtigt wird. teien die Initiative unterstützen. 5
Fokus Volksinitiative zur Organspende – erfolgreicher erster Sammeltag D ie Schweiz will es den Niederlanden gleich tun. Dazu braucht es eine Gesetzesänderung von der expliziten zur vermuteten Zustimmung. Dies ist das klare Ziel der Volksinitiative «Organspende fördern – Leben retten». Am ersten nationalen Sammeltag am 21. April wurden fleissig Unterschriften gesammelt. An 18 Ständen in zwölf Städten sind rund 3000 Unterschriften zusammengekommen. Katrin Uhlmann Stimmen zum ersten nationalen Unterschriften-Sammeltag «Wir sammelten bei strahlen «Ich bin überzeugt, dass diese «Danke an alle, die unter dem Sonnenschein im Herzen Initiative im Sinne der schrieben haben und die beim von Zürich. Die Aktion war Patienten ist. Aus humanitä Sammeln geholfen haben. ein voller Erfolg. 800 Un rer und medizinischer Sicht Wir haben noch einen langen terschriften haben wir gesam ergibt die Initiative Sinn und Weg vor uns. Sprecht darüber, melt und zusätzlich viele deshalb unterstütze ich auch informiert euch und entschei Organspende-Karten an Inte persönlich die Unterschriften det euch.» ressierte abgegeben. Wir sammlung.» Michelle Hug-Seitz ist herztransplan- freuen uns auf die nächste Thomas Bregenzer ist Chefarzt Innere tiert und hat mit der Gruppe Spender- Gelegenheit.» Medizin am Spital Lachen und hat einen herz in Ibach SZ gesammelt. Rudolf Gerber wartet auf eine Spender- Unterschriftenbogen mit nach Hause niere und hat mit einem Team von 23 genommen. Seine Frau, die vier erwach- Freiwilligen in der Zürcher Innenstadt senen Kinder und er persönlich haben gesammelt. unterschrieben. Ihre Unterstützung zählt! Dispenser, Poster, Roll-ups und Hand −− Samstag, 30. Juni 2018 Ob Sie nun aktiv auf der Strasse Unter- spiegel, um auf die Leute zuzugehen. Sie −− Samstag, 15. September 2018 schriften sammeln gehen oder in Ihrem können Unterschriftenbogen zudem von (nationaler Tag der Organspende) Betrieb Material auflegen möchten, die der Website www.initiativeorganspende.ch Jeune Chambre Internationale Riviera herunterladen und beliebig oft ausdru- Alle Informationen zur Initiative und zu (JCI) stellt Ihnen für Ihre Sammelaktion cken. O rganisieren Sie in Ihrer Region eine den nationalen Sammeltagen finden Sie kostenlos das entsprechende Material Unterschriften-Sammelaktion an einem unter www.initiativeorganspende.ch zur Verfügung: Faltflyer mit integriertem beliebigen Datum oder an einem der zwei vorfrankiertem Unterschriftenbogen, weiteren nationalen Sammeltagen: 6
Sitten Martigny Zürich Lausanne Siders Siders Bulle Ibach Morges Payerne Vor Ort am ersten nationalen Unterschriften-Sammeltag, 21. April 2018. 7
Fokus Organhandelskonvention – ein klares Zeichen gegen den illegalen Organhandel A m 10. November 2016 hat die Schweiz das Übereinkommen des Europarats gegen den Handel mit menschlichen Organen unterzeichnet. Die Ratifikation der Organhandels- konvention bedingt nun Anpassungen im Schweizer Transplantationsgesetz. Jeanne Kreis Der Organhandel gehört zu den bedeutendsten illegalen Istanbul gegen Organhandel und Transplantationstourismus» Aktivitäten weltweit. Gemäss Schätzungen der Weltgesund- ab. Mit der Ausarbeitung eines Entwurfs für eine straf heitsorganisation aus dem Jahr 2007 werden jährlich über rechtliche Konvention gegen den Handel mit menschlichen 10 000 Schwarzmarktorgane und somit rund 5 bis 10 Prozent Organen tätigte auch der Europarat 2012 wichtige Schritte aller Organe gesetzwidrig transplantiert. 2015 warteten allein zur Bekämpfung des illegalen Organhandels und der da- im EU-Raum über 100 000 mit einhergehenden Verletzung Personen auf ein lebensretten- der Menschenwürde. Neben des Organ. Da westliche Län- der körperlichen Integrität der der grösstenteils über strikt «Die Umsetzung der Meldenorm für Organ Opfer sollte die Organhandels reglementierte Transplantati- handelsdelikte erfordert grösste Sorgfalt.» konvention auch das Vertrauen onssysteme verfügen, reisen PD Dr. med. Franz F. Immer in staatlich organisierte Trans- sogenannte «Transplantations- plantationssysteme sichern, touristen» wohlhabender Nationen in der Hoffnung auf Strafbestimmungen international harmonisieren und die lebensrettende Eingriffe in Schwellenländer wie Indien, Rechte der Opfer besser schützen. 2015 wurde das verab- Kolumbien, Brasilien oder China. Die dort meist rudimentär schiedete Übereinkommen von 14 Nationen, darunter bei- durchgeführten illegalen Transplantationen gefährden nicht spielsweise Norwegen, Italien, Albanien und Portugal, unter- nur das Leben der Spender, sondern – aufgrund unzureichen- schrieben. Mit der Unterzeichnung der Organhandelskonvention der medizinischer Versorgung – auch das Überleben der im November 2016 setzte auch die Schweiz ein klares Zeichen Empfänger. Aller negativen Folgen zum Trotz floriert der gegen den illegalen Organhandel. illegale Organhandel. Jährlich wird ein Gewinn von schät- zungsweise über eine Milliarde Euro erzielt.* Änderungen im Schweizer Transplantationsgesetz Obwohl die Schweiz den Anforderungen der Organhandels- Der Europarat wird aktiv konvention weitgehend gerecht wird, bedingt die Ratifikation Um dem oftmals mit Menschenhandel verschränkten illegalen der Übereinkunft punktuelle Anpassungen im Schweizer Organhandel und dessen Kommerzialisierung entgegenzuwir- Transplantationsgesetz. Heute verbietet das hiesige Gesetz ken, tagten bereits 2008 über 150 Gesundheitsfachpersonen den Handel mit Organen, Geweben und Zellen, wenn er inner- aus 78 Nationen und gaben gemeinsam die «Erklärung von halb der Schweiz oder von der Schweiz ins Ausland erfolgt 8
Fokus (vgl. Transplantationsgesetz Art. 69 Abs. 4). Mit der Organhandelskonvention sollen künftig auch Organhandelsdelik- te, die von Schweizerinnen und Schwei- zern im Ausland verübt werden, strafbar sein. Zudem erfordert das Überein kommen des Europarats unter anderem auch die Benennung einer nationalen Kontaktstelle, die für den Austausch von Informationen über den Handel mit Mit dem «Walk against organ traffiking» 2015 wurde öffentlich ein Zeichen gegen den illegalen Organhandel gesetzt. menschlichen Organen wie auch für die Meldung von Organhandelsfällen zuständig ist. Diese Rolle einer nationa- len Kontaktstelle soll gemäss Geset- zesentwurf dem Bundesamt für Ge- Organen, und neu auch mit Geweben oder zu anderen Zwecken bestimmt sundheit (BAG) zuteilwerden. Neben oder Zellen, verhindert und Artikel 1 des sind, soll auf diese Weise ausgeschlos- den genannten Änderungen hinsichtlich Transplantationsgesetzes entsprechend sen sein. Strafbarkeit von Organhandelsdelikten erweitert werden. Zudem verbietet Arti- im Ausland und der Festsetzung einer kel 6 Absatz 1 des Transplantationsge- Kontaktstelle sind weitere gesetzliche setzes, für die Spende von menschlichen Anpassungen nötig. Während sich die Organen, Geweben oder Zellen einen Organhandelskonvention auf den Um- finanziellen Gewinn oder einen anderen gang mit Organen beschränkt, gilt das Vorteil zu gewähren, entgegenzuneh- * Erläuternder Bericht zur Genehmigung Transplantationsgesetz auch für Gewe- men oder neu anzubieten, zu gewähren, des Übereinkommens des Europarats ge- gen den Handel mit menschlichen Organen be und Zellen. Unter Berücksichtigung zu fordern oder anzunehmen. Ein Handel (Organhandelskonvention) und zu seiner der Europaratskonvention soll der miss- mit Organen, Geweben oder Zellen, die Umsetzung (Änderung des Transplantati- bräuchliche Handel mit menschlichen zur Transplantation auf den Menschen onsgesetzes. BAG 2017). 9
Fokus Island Finnland Norwegen Schweden Estland Lettland Dänemark Vereinigtes Litauen Königreich Russland Irland Niederlande Polen Deutschland Belgien Luxemburg Tschechien Ukraine Slowakei Österreich Frankreich Liechtenstein Ungarn Moldawien Schweiz Slowenien Rumänien Italien Kroatien Serbien Monaco San Bosnien und Marino Herzegowina Andorra Bulgarien Montenegro Georgien Spanien Mazedonien Aserbaidschan Albanien Armenien Portugal Griechenland Türkei Malta Zypern Diese Länder haben die Organhandelskonvention unterzeichnet (Stand: April 2018). Vernehmlassung Im Vernehmlassungsverfahren vom 22. November 2017 bis Dank einer intensivierten länderübergreifenden Zusammen- zum 8. März 2018 stiess der Entwurf einer Gesetzesänderung arbeit sollen Organhandelsdelikte künftig besser verfolgt bei Kantonen, Verbänden, politischen Parteien und übrigen werden können. Inwiefern es mithilfe der Organhandels Organisationen grossmehrheitlich auf positive Resonanz. Auch konvention gelingt, Verbrechen aufzudecken und die Verant- die Stiftung Swisstransplant unterstützt die Anliegen der wortlichen strafrechtlich zu belangen, wird sich zeigen. Mit der europarätlichen Organhandelskonvention und die damit ein- Ratifikation der Organhandelskonvention setzt jedoch auch hergehenden Anpassungen im Transplantationsgesetz. PD Dr. die Schweiz ein klares Zeichen, dem illegalen Organhandel med. Franz F. Immer, Direktor der Stiftung Swisstransplant, entschieden entgegenzutreten. gibt aber auch zu verstehen, dass sich eine Verschärfung des Transplantationsgesetzes nicht ungünstig auf ethisch vertret- Weitere Informationen zu Gesetzesänderungen bare, aber kostenpflichtige Vorgänge wie Kultivierung, Präpa- und Vernehmlassung finden Sie unter: ration und Lagerung von Geweben und Zellen, wie sie etwa im www.bag.admin.ch Rahmen von Corneatransplantationen erfolgen, auswirken www.coe.int darf. Auch die Umsetzung der Meldenorm für Organhandels- delikte erfordert grösste Sorgfalt. «Behandelnde Ärzte unter- liegen der ärztlichen Schweigepflicht. Eine Meldepflicht darf nicht dazu führen, dass die dringend erforderliche medizini- sche Nachsorge durch Spezialisten vermieden wird. 10
Forschung und Medizin Die Organspende in der Schweiz und im internationalen Vergleich E ine Studie des Europarats, unter der Leitung von Swisstransplant, hat die Effizienz nationaler Organspendeprogramme in 27 europäischen Ländern und den USA untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass es in der Schweiz noch Optimierungspotenzial gibt, auch wenn sie sich im internationalen Vergleich im vorderen Drittel bewegen. Julius Weiss Seit 2014 ist Swisstransplant durch PD Dr. med. Franz F. Immer sehr groben und daher wenig aussagekräftigen Vergleich als Delegierter der Schweiz aktiv im Europarat vertreten. In zulässt. Denn die in einem Land lebende Bevölkerung kann dieser Funktion leitet er eine internationale Arbeitsgruppe im nur im weitesten Sinne als Ausgangswert für die Organspen- Rahmen des Council of Europe’s European Committee on de nach Hirntod oder Herz-Kreislauf-Stillstand betrachtet Organ Transplantation, der neben der Schweiz Frankreich, werden, da für eine solche Spende aus medizinischen Gründen Italien, Slowenien, Spanien und die Niederlande angehören. nur ein sehr kleiner Teil aller Verstorbenen überhaupt infrage Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es zu untersuchen, welche kommt. Will man analysieren, wie gut das Potenzial für die Massnahmen zur Erhöhung der Organspenderzahlen in den Organspende ausgeschöpft wird, ist es unumgänglich, dass Mitgliedsländern des Europarats umgesetzt wurden und ob man dieses zuerst bestimmen oder zumindest realistisch diese erfolgreich waren. Zu diesem Zweck wurde ein Frage- einschätzen kann. Genau dies wurde nun in der Studie katalog für eine Erhebung unter den Mitgliedsländern ent «Evolution of deceased organ donation activity vs. efficiency wickelt und in einer in der Fachzeitschrift «Transplantation» over a 15 year period: an international comparison» der oben erschienenen Studie die Spendeeffizienz in 28 Ländern erwähnten Arbeitsgruppe untersucht. untersucht. Beachtliche Unterschiede innerhalb von Europa Potenzial für die Organspende wird untersucht Das Potenzial für die Organspende wurde in dieser Studie Die am häufigsten verwendete Kennzahl für den internationa- anhand der jährlichen Todesfälle bestimmt, die auf Schlagan- len Vergleich des Spendenaufkommens ist die Anzahl Or fälle, anoxische Hirnschäden sowie schwere Schädel-Hirn- ganspender pro Million Einwohner, abgekürzt pME. Diese Traumata bei Verkehrsunfällen zurückzuführen sind. Dabei Spenderate pME ist ein Vergleichswert, der zeigt, wie gross hat sich gezeigt, dass es innerhalb von Europa beachtliche die Spendeaktivität in einer Region oder in einem Land ist – Unterschiede zwischen den Ländern in Bezug auf die Sterb- und hier gibt es international beträchtliche Unterschiede. Die lichkeit dieser für die Organspende relevanten Todesursachen Spenderate hat den Vorteil, dass sie einfach berechnet werden gibt. Am höchsten war sie in Bulgarien, Lettland und Rumänien, kann und die Basis für den Vergleich liefert, wie viele Spender am niedrigsten in der Schweiz, Luxemburg und Irland; in in einem Jahr in verschiedenen Ländern zu verzeichnen waren. Bulgarien war sie rund sechsmal höher als in Irland. Dies lässt Der Nachteil dieser Berechnung ist jedoch, dass sie nur einen vermuten, dass das Potenzial für die Organspende nach 11
Forschung und Medizin Hirntod oder Herz-Kreislauf-Stillstand in Ländern mit einer Stetige Förderung der Organ- und Gewebespende höheren Sterblichkeit bei den ausgewählten Todesursachen Swisstransplant setzt sich zusammen mit den Fachpersonen grösser ist als in den anderen Ländern. Ein Vergleich der in den Spitälern dafür ein, das Organ- und Gewebespende- Spenderate pME liefert daher ein verzerrtes Bild der Situation wesen der Schweiz, durch eine kontinuierliche Verbesserung der Organspende in den verschiedenen Ländern und ist nicht der fachlichen Kompetenzen und der Abläufe, zu einem ver- für eine Beurteilung der Spendeeffizienz geeignet. lässlichen Partner für die Menschen zu machen. Unter ande- rem durch die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung im Der Donor conversion index DCI Organspendeprozess involvierter Fachpersonen sowie durch Das Kernelement der Studie und des internationalen Ver- eine Verbesserung der Prozesse in enger Zusammenarbeit mit gleichs ist der sogenannte Donor conversion index DCI. Dieser den Spitälern, beispielsweise bei der Entwicklung und Einfüh- Wert zeigt, wie viele Organspender aus 100 Todesfällen rung von Mindestanforderungen. resultieren, die für eine Organspende infrage kommen. Mit dem DCI wird – im Gegensatz zur Spenderate pME – die Anzahl Literaturhinweis Weiss J. / Elmer A. / Mahíllo B. / Domínguez-Gil B. /Avsec D. /Nanni Organspender pro Land in ein Verhältnis zum Potenzial Costa A. / Haase-Kromwijk B. / Laouabdia K. / Immer F. F. / on behalf of gebracht. Dies lässt die Effizienz verschiedener nationaler the Council of Europe European Committee on Organ Transplantation Organspendeprogramme ermitteln und vergleichen: Denn eine (CD-P-TO). Evolution of deceased organ donation activity vs. efficiency over a 15 year period: an international comparison. Transplantation. hohe Spenderate pME bedeutet nicht automatisch, dass ein Forthcoming 2018. Land auch tatsächlich über ein effizientes Organspendewesen verfügt. Ebenso lässt sich aus einer niedrigen Spenderate pME nicht zwingend auf mangelnde Effizienz schliessen, sondern sie ist möglicherweise Ausdruck davon, dass das Potenzial auch entsprechend gering ist. Die Spendeeffizienz im internationalen Vergleich auf Seite 13. Swisstransplant setzt sich zusammen mit den Fachpersonen in den Spitälern dafür ein, das Organ- und Gewebespendewesen der Schweiz, durch eine kontinuierliche Verbesserung der fachlichen Kompetenzen und der Abläufe, zu einem verlässlichen Partner für die Menschen zu machen. 12
Forschung und Medizin Ausgewählte Länder im Vergleich: Spendeeffizienz Im internationalen Vergleich der Spendeeffizienz zwischen 2001 und 2015 hat Spanien am Ende der Studienperiode den höchsten Spendeeffizienzwert erreicht (5,0 Prozent), gefolgt von Frankreich und den USA (beide 3,9 Prozent). Die Schweiz liegt mit 2,7 Prozent auf Platz sieben von 28 untersuchten Ländern. Neben Frankreich hat von unseren Nachbarländern nur Österreich eine (leicht) höhere Spende effizienz mit einem DCI-Wert von 3,0 Prozent und ist somit auf Platz sechs in der Länderrangliste. Die Effizienz im italienischen und deutschen Spendewesen liegt hin gegen mit 1,8 Prozent respektive 1,2 Prozent deutlich hinter Finnland 2,3 % derjenigen der Schweiz zurück. Schweden 2,2 % Estland 1,9 % Lettland 0,7 % Dänemark Litauen 2,0 % 0,9 % Irland 3,1 % Grossbritannien 2,5 % Niederlande 2,2 % Polen 1,4 % Belgien Deutschland 1,2 % 3,7 % Tschechische Republik Luxemburg 2,1 % Slowakei 0,9 % 1,5 % Österreich Ungarn Frankreich Schweiz 3% 1,6 % Rumänien 3,9 % 2,7 % Slowenien Kroatien 0,2 % 2,3 % 2,0 % Italien 1,8 % Bulgarien 0,2 % Portugal 2,3 % Spanien 5,0 % Griechen- land 0,2 % Werte im Jahr 2015, Datenquelle siehe Literaturhinweis Seite 12. 13
Partner Blended Learning auf Kurs – eine Revision steht an D er Ablauf einer Organspende ist komplex und erfordert von den beteiligten Fachpersonen ein breites Wissen. Dieses Fachwissen wurde 2014 im Swiss Donation Pathway gebündelt. Der Swiss Donation Pathway beinhaltet die im Spendeprozess notwendigen Richtlinien und ist als nationaler Standard für Spitäler konzipiert worden. Allerdings dient der detaillierte und umfangreiche Pathway mehr als Grund lagenwerk denn als Lehrmittel. Im Zusammenhang mit der schweizweiten Harmoni- sierung der Spendeprozesse entstand daher das Blended Learning, ein online-basierter Selbststudium Lehrgang, der mit zwei Präsenzkursen ergänzt wird. Dr. sc. Moana Mika Auf den Grundlagen des Swiss Dona- tion Pathway, dem «Handbuch» für die Organspende auf den Notfall- und Intensivstationen, wurde im Herbst 2016 durch Swisstransplant und den Nationa- len Ausschuss für Organspende (CNDO: Comité National du Don d’Organes) das «Blended Learning» umgesetzt. Zehn Module online-basiertes Selbststudium bilden das Kernstück und werden durch zwei klassische Präsenzkurse ergänzt. Nebst medizinischen Themen wie dem Hirntodkonzept, der Spenderbehand- lung oder der Qualität im Spendeprozess werden im Blended Learning auch Themen wie die Kommunikation im me- dizinischen Umfeld, das Überbringen schlechter Nachrichten und dem Führen von schwierigen Gesprächen im Organ- spendeprozess behandelt. Der modu lare Aufbau und die Kombination von Präsenzkursen und E-Learning-Modu- Rollenspiel: Angehörigengespräch in einem Präsenzkurs Kommunikation. len ermöglichen ein dynamisches und 14
Partner Teilnehmende eines Präsenzkurses Kommunikation. individuelles Lernen und bieten somit eine attraktive Möglich- deckend ausgebildete Expertinnen und Experten im Spende- keit, Fachkenntnisse zu erarbeiten. Wer alle E-Learning- prozess zu haben, ist in Reichweite. Damit hat auch die Module erfolgreich bearbeitet und die beiden Präsenzkurse zweijährige Pilotphase ein Ende: Das Blended Learning besucht hat, kann mit dem Abschlusstest die Zertifizierung zum wird standardisiert ins Curriculum der FOGS einfliessen und «Schweizerischen Experten Organspendeprozess» bzw. zur sie müssen innerhalb der ersten zwei Jahre ihrer Tätigkeit «Schweizerischen Expertin Organspendeprozess» erlangen. den Lehrgang durchlaufen und abgeschlossen haben. Das Blended Learning ist nicht nur für die FOGS zugänglich. Das Zertifizierungsziel ist in Reichweite Weitere Fachpersonen, die direkt oder indirekt in ihrem Für die Fachpersonen in der Organ- und Gewebespende Berufsalltag mit dem Thema Organspende zu tun haben, FOGS, die in den Schweizer Spitälern für die Organ- und können sich auf der Website von Swisstransplant für einen Gewebespende als Experten im Einsatz sind, ist das Blended zeitlich befristeten Zugang zum Blended Learning anmelden. Learning mit der Zertifizierung obligatorisch. Von den ins gesamt 148 schweizweit tätigen FOGS wurden per Ende März Eine Revision steht an bereits 111 zertifiziert, was einem Anteil von 75 Prozent ent- Änderungen von Richtlinien, neue medizinische Erkenntnisse spricht, wovon rund die Hälfte Frauen sind. Wenn von einer und technologische Verbesserungen machen eine erste Revi- personellen Fluktuation von rund 10 Prozent pro Jahr aus sion des Blended Learning notwendig. Bis Mitte 2019 sollen gegangen wird, so sollten zwei Jahre nach Implementierung alle E-Learning-Module überarbeitet und auf den aktuellsten des Blended Learning, also im Herbst 2018, rund 80 Prozent Standard gebracht werden. Zudem wird auch gleich noch aller FOGS zertifiziert sein. Das hochgesteckte Ziel, flächen- ein neues Modul entstehen. Dieses gibt einen Überblick 15
Partner der Spende nach Herz-Kreislauf-Stillstand – die sogenann- Swiss Donation Pathway: te DCD-Spende (Donation after Cardiocirculatory Determi- www.swisstransplant.org/swiss-donation-pathway nation of Death). Online-Anmeldung Blended Learning: Die DCD-Spende ist in den letzten Jahren vermehrt in der www.swisstransplant.org/blendedlearning Schweiz eine Option für Patienten geworden, die zwar eine infauste Prognose haben, aber nicht in den Hirntod gelangen. Die DCD-Spenden haben in den letzten Jahren stark zugenommen: 2013 waren 10,9 Prozent aller Spenden DCD- Spenden, 2017 bereits 26,9 Prozent. Das Blended Learning ist und wird auch in Zukunft weiter- hin die Standardausbildung für Fachpersonen im Organ- und Gewebespendeprozess in der Schweiz sein. Mit der anstehenden Überarbeitung der E-Learning-Module wird sichergestellt, dass durch gut ausgebildetes Personal der Spendeprozess in der Schweiz auch in Zukunft auf höchster Qualität erhalten bleibt. 16
Partner Swisstransplant hat zwei Blended-Learning-Absolventinnen interviewt Danick Ernst Dipl. Expertin Intensivpflege Welche Tipps geben Sie einer Fach Gewebespende für das Ärzte- und person mit, die das Blended Learning Pflegepersonal vom HUG und nimmt Welches sind Ihre Aufgaben im absolvieren möchte? an öffentlichen Aufklärungskampagnen Spital im Zusammenhang mit der Sich Zeit zu nehmen und sich intensiv teil (Veranstaltungen, Gespräche mit Organspende und weshalb haben Sie mit dem Thema bzw. dem Lehrgang zu Jugendlichen und Senioren). das Blended Learning abgelegt? beschäftigen. Ich arbeite im Spital Interlaken, Spitäler Von welchem Modul haben Sie fmi AG, auf der Intensivstation als dipl. Emilie Arnaud besonders profitiert? Expertin Intensivpflege. Davor war ich Pflegeexpertin Organ- und Von allen. Ganz besonders hat mich das vier Jahre bei Swisstransplant als nati- Gewebespende Kommunikations-Modul angesprochen. onale Koordinatorin tätig. Als ich wieder im Spital Interlaken angefangen habe, Welches sind Ihre Aufgaben im Spital Welches war das schwierigste Modul? war es naheliegend, dass ich die Aufga- im Zusammenhang mit der Organ Nicht alle Spitäler sind gleich organi- be als lokale Koordinatorin übernehme, spende und weshalb haben Sie das siert, dadurch verwenden wir Fach da ich mit dem Thema sehr vertraut bin. Blended Learning abgelegt? personen für eine Aufgabe nicht dieselbe Ich gebe regelmässig Weiterbildungen Als Pflegeexpertin Organ- und Gewe- Bezeichnung, was in einigen Tests zu zum Thema Organspende, erfasse Da- bespende des Hôpitaux universitaires Missverständnissen führte. ten für SwissPOD und bin Ansprech de Genève HUG übernehme ich viel person für dieses Thema. Ich habe fältige Aufgaben. Unser Team ist «der Wie beurteilen Sie die Präsenzkurse, das Blended L earning in der Testphase Ansprechpartner» im Spital für alle in denen das erlernte Wissen vertieft absolviert und mich danach zertifiziert. Themen rund um Organ- und Gewebe- und geübt wird? spenden. Auf der Notfallaufnahme so- Die Präsenzkurse waren sowohl von der Von welchem Modul haben Sie wie der Erwachsenen- und Kinderinten- Organisation als auch vom Inhalt her von besonders profitiert? sivstation setzen wir in Zusammenarbeit hoher Qualität. Ich konnte die Theorie Ich fand alle Module hilfreich. mit den Ärzte- und Pflegeteams das wiederholen und Fachpersonen aus an- Organ- und Gewebespendeprogramm deren Spitälern kennenlernen. Welches war das schwierigste Modul? bei Patienten im Hirntod und Spendern Obwohl ich mit dem Thema vertraut bin, nach Herz-Kreislauf-Stillstand, die nach Welche Tipps geben Sie einer Fach empfand ich alle Module als anspruchs- dem Therapieabbruch verstorben sind, person mit, die das Blended Learning voll, besonders das Modul zum Thema um und führen die Angehörigenge - absolvieren möchte? Hirntod. spräche. Um die Qualität sicherzustellen, Wer das Programm absolviert, sollte betreuen und entwickeln wir das Organ- dies vor dem Hintergrund tun, dass in Wie beurteilen Sie die Präsenzkurse, und Gewebespendeprogramm in unse- der Schweiz nicht alle Spitäler gleich in denen das erlernte Wissen vertieft rem Spital immer weiter. 2013 wurde organisiert sind und die Abläufe nicht und geübt wird? zusammen mit der Gewebe-Biobank ein alle einheitlich vonstattengehen. Die Präsenzkurse empfand ich als sehr Programm zur Augenhornhautspende hilfreich, der Austausch unter den Teil- für therapeutische Zwecke ins Leben nehmern und der Simulationsunterricht gerufen. Weiter organisiert unser Team waren aufschlussreich. Schulungen zum Thema Organ- und 17
Aktiv Organspende bis ins hohe Alter B is zu welchem Alter bleibt man potenzieller Organspender? Welche Organe können im hohen Alter überhaupt noch entnommen werden? Diese Fragen tauchen häufig auf, wenn ältere Personen sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen. Das Ehepaar Bühlmann hat sich informiert und weiss nun, dass es zum Spenden keine Alters grenze gibt – und wie wichtig der offene Austausch mit den nächsten Angehörigen ist. Katrin Uhlmann Klaus und Monika Bühlmann sind pensioniert und haben schon Die ältesten Spender der letzten fünf Jahre viele Themen hinsichtlich ihrer Vorsorge zusammen bespro- chen. Erst kürzlich kam es zum längst überfälligen Gespräch Herz: 67-jährig über eine Organspende. Diesem Thema hatten sie sich bislang nie gemeinsam gewidmet. Plötzlich stand die Frage im Zent- Lunge: 84-jährig rum, bis zu welchem Alter man denn ein Organ spenden kann. Bei Swisstransplant erhielten sie Antworten auf ihre Fragen. Leber: 87-jährig Massgebend ist die Funktion der Organe Niere: 87-jährig Die Bühlmanns erfuhren, dass es bei der Organspende keine obere Altersgrenze gibt. Massgebend dafür, ob ein Organ Pankreas: 67-jährig einem Empfänger zugeteilt werden kann oder nicht, ist letztlich die Funktionstüchtigkeit des Organs, wenn der Hirntod ein (In der Schweiz werden Pankreata von Personen über 6 0 Jahren aus medizinischen Gründen nicht transplantiert. Die Inselzellen hingegen getreten ist. Mit fortschreitendem Alter wird es beim Herzen können auch von älteren Menschen transplantiert werden. Der älteste schwierig, das Spenderorgan einem Menschen, der auf der Spender in den letzten fünf Jahren war 87 Jahre alt.) Warteliste ist, zuzuteilen. Anders sieht es aber bei der Leber sowie teilweise auch bei der Lunge und bei der Niere aus. Diese Organe funktionieren meist auch bis ins hohe Alter gut Dünndarm: 43-jährig und können einem Menschen, der auf ein neues Organ wartet, zu neuer Lebensqualität verhelfen oder gar das Leben retten. (Isolierte Dünndarmtransplantationen sind selten. Meist braucht der Empfänger noch weitere viszerale Organe. Da vorwiegend Kinder Der älteste Schweizer Spender in den letzten fünf Jahren war oder junge Erwachsene eine solche Transplantation benötigen, sind 87 Jahre alt. Organe von älteren Menschen werden auch die Spenderinnen und Spender entsprechend jung. In den letzten fünf tendenziell älteren Empfängern auf der Warteliste zugeteilt. Jahren wurde in der Schweiz nur ein Dünndarm transplantiert.) So kann eine gespendete Niere einen älteren Menschen, der dreimal in der Woche zur blutreinigenden Dialyse muss, Quelle Swisstransplant. Älteste Spender im Zeitraum vom von dieser belastenden Behandlung befreien sowie von 1.1.2013 bis 31.12.2017 den damit verbundenen Nebenwirkungen. Für den Empfän- ger bedeutet das wiedergewonnene Selbstständigkeit und Lebensqualität. 18
Aktiv Austausch und Information sind wesentlich auf der Intensivstation wesentlich, dass der Verstorbene sei- Monika Bühlmann besitzt bereits seit zehn Jahren eine Organ- nen Wunsch zeitlebens mitgeteilt hat. Noch viel zu oft sind die spendekarte. Ihr Mann Klaus Bühlmann hatte sich nie im Detail betroffenen Fachkräfte in den Spitälern mit der Situation mit der Thematik befasst. Auch wusste er nicht, dass seine konfrontiert, dass der Wunsch des Verstorbenen nicht bekannt Frau bereits eine Organspendekarte ausgefüllt hat. Nach ist, was für die Familien und für das Fachpersonal eine grosse ausführlicher Diskussion und zusätzlichen Informationen über Belastung in einem sonst schon sehr schwierigen Moment www.swisstransplant.org war auch Klaus Bühlmann über- darstellt. Deshalb ist es wichtig: Entscheiden Sie sich und zeugt: «Auch als Senioren können wir noch etwas weitergeben. informieren Sie Ihre Angehörigen. Sie entlasten damit Ihre Und wenn das ein Organ ist, das jemand benötigt, ist das eine Familie, aber auch das Fachpersonal im Spital. gute Sache!» Weil man bis ins hohe Alter Organe spenden kann, bedeutet dies, dass man sich auch in einem späteren Lebensabschnitt Die Minidoku «Ein wichtiges Gespräch» mit dem Ehepaar mit dieser Thematik auseinandersetzen und die nächsten Bühlmann zeigt eindrücklich, wie wichtig das offene Gespräch Angehörigen über den Entscheid informieren sollte. Denn bei über die Organspende zwischen den Partnern und mit den einer Organspende muss die Einwilligung des Verstorbenen erwachsenen Kindern ist. Die Minidoku können Sie anschauen oder jene der nächsten Angehörigen vorliegen. unter www.swisstransplant.org/minidoku Im Familienkreis darüber sprechen Nachdem sich nun auch Klaus Bühlmann eine Organspende- karte zugelegt hatte, folgte ein Gespräch mit den gemein samen erwachsenen Kindern. Im Ernstfall ist es für die nächsten Angehörigen, aber auch für das behandelnde Team Monika und Klaus Bühlmann haben mit der Familie über ihren Entscheid gesprochen – eine obere Altersgrenze für eine Organspende gibt es nämlich nicht. 19
Partner Neuer Leiter im Organspende- Netzwerk Luzern D as Organspende-Netzwerk Luzern ist dem Luzerner Kantonsspital angegliedert. Das Netzwerk übernimmt für die Kantone Luzern, Obwalden, Nidwalden und Uri zentra le Aufgaben im Organspendeprozess. Swisstransplant wollte vom neuen Netzwerkleiter, Dr. med. Christian Brunner, wissen, wie sein erster Eindruck ist. Claudia Zbinden Herr Brunner, seit Anfang Jahr leiten Sie das Organ Trotz den Anstrengungen (Ausbildung und Finanzierung spende-Netzwerk Luzern. Wie ist Ihre Bilanz nach der Fachpersonen, Anpassung der Strukturen und Prozes den ersten Monaten? se im Organspendewesen) ist es bisher nicht gelungen, Bereits während meiner Zeit als lokaler Koordinator am die generell wohlwollende Einstellung der Bevölkerung in Luzerner Kantonsspital hat sich abgezeichnet, dass das eine nachhaltig höhere Spenderate umzusetzen. Im Jahr Thema Organspende weiter an Fahrt aufnimmt. Aus Sicht des 2017 betrug die Spenderate nur 17,2 pro Million Einwohner. Netzwerkleiters kann ich bestätigen, dass die Evaluation Wo sehen Sie im Organspende-Netzwerk Luzern Optimie (Zahlen aus dem SwissPOD*) eine hohe Ablehnungsrate zeigt rungsmöglichkeiten, um die Anzahl Spenderorgane zu und die Schlussfolgerungen aus dem ausgeführten Aktions- erhöhen? plan neue ambitionierte Aufgabengebiete erschliessen. Ein zentraler Punkt ist sicherlich die hohe Ablehnungsrate. Wir erleben immer wieder, dass die Angehörigen in den sorgsam Wie ist das Organspende-Netzwerk Luzern organisiert geführten Gesprächen entweder eine ablehnende Haltung und wer nimmt welche Aufgaben wahr? des Patienten/der Patientin wiedergeben oder dessen/deren Wir sind ein verhältnismässig kleines Netzwerk, bestehend aus persönliche Haltung zur Organspende nicht kennen. Meist dem Luzerner Kantonsspital (LUKS) als Organentnahme- entscheiden sich die Angehörigen dann gegen eine Organ- Spital sowie weiteren sieben Spitälern in der Zentralschweiz, spende. Eine konkrete Willensäusserung in Form einer mit denen wir zusammenarbeiten. Gemeinsam übernehmen Patientenverfügung oder einer Organspendekarte finden wir wir die Grund- und Spezialversorgung von rund 700 000 leider selten. Es ist bedrückend, zu beobachten, wie die Einwohnern. Jedes Spital stellt einen lokalen Koordinator zur Angehörigen in diesen Momenten mit der Entscheidung ringen. Verfügung, der für die Spendererkennung, die Datenerhebung Inzwischen ist vielen bewusst, wie viel von dieser Aussage (SwissPOD) und die Schulungsmassnahmen zuständig ist. Die abhängt. Zusätzlich zu unseren bereits etablierten Mass lokalen Koordinatorinnen und Koordinatoren sind in Kontakt nahmen wie Schulungen, Öffentlichkeitsarbeit und das Prä- mit der Netzwerkkoordination, die seit Januar dieses Jahres senthalten des Organspendethemas in den Spitälern sehe ich vom LUKS Luzern aus erfolgt. Die Netzwerkkoordinatoren und auf Netzwerkebene in Bezug auf die ablehnende Haltung ein ich als Netzwerkleiter stellen das Bindeglied zu Swisstrans- begrenztes Handlungspotenzial. plant dar: Wir sorgen für die Umsetzung der national ange- strebten Ziele im Netzwerk und geben Rückmeldung über die Organspendetätigkeit in der Region. 20
«Es ist bedrückend, zu beobachten, wie die Angehörigen in diesen Momenten mit der Entscheidung ringen.» Dr. med. Christian Brunner Für Swisstransplant ist die Sensibili Die Zahlen von Swisstransplant der kenntnissen in der Gesprächsführung ist sierung der Öffentlichkeit hinsichtlich letzten Jahre zeigen, dass DCD zu viel Erfahrung und gewiss auch Empa- Organspende ein zentraler Punkt. einem Anstieg der Spenderzahlen führt. thie nötig, um Menschen, die mit Sorge, Welche Massnahmen sind Ihrer Mei Wir erleben auch in den Gesprächen, Trauer und Hoffnungslosigkeit zu kämp- nung nach zielführend? dass Angehörige immer öfter nach die- fen haben, durch dieses Themengebiet In unseren bisherigen Standaktionen ser Spendeform fragen. Darüber hinaus zu führen. Darüber hinaus dürfen in haben wir eine durchweg sehr positive ist es auch ethisch nicht vertretbar, in medizinischen Fragestellungen und in Haltung der Innerschweizer Bevölkerung einigen Spitälern nur eine Spendemög- den Abläufen nicht die geringsten Zwei- erlebt. Wir geben jeweils grosse Mengen lichkeit anzubieten. Somit erwarte ich fel bestehen. Trotz guter Vorbereitung an Organspendekarten an unseren Ver- schon, dass das Angebot von DCD eine und vielen begleiteten Angehörigen anstaltungen ab. Dies deckt sich ja Auswirkung auf die Spenderzahl hat und frage ich mich immer noch vor jedem offensichtlich mit Ihrer Statistik. Mög greift, bevor der oben genannte Gesin- Gespräch, mit welchen Situationen ich licherweise sind etwas Zeit und ein nungswandel einsetzt. wohl diesmal konfrontiert sein werde. Generationenwechsel nötig, bis sich dieser Gesinnungswandel in einer effek- Die Schweiz verzeichnet im internati Welche Herausforderungen stehen tiven Organspendebereitschaft nieder- onalen Vergleich eine hohe Ableh dem Organspende-Netzwerk Luzern schlägt. Ungeachtet dessen warten nungsrate. Was unternehmen Sie im in den nächsten Jahren bevor? etwa 1500 Personen auf eine Trans- Organspende-Netzwerk Luzern, um Zum einen ist uns der Erhalt der Zusam- plantation. Diese Patienten, die von Tag dieser entgegenzuwirken? menarbeit mit den Netzwerkspitälern zu Tag um ihr Leben fürchten müssen, Wir erreichen die Öffentlichkeit in Form wichtig. Interne Fortbildungen und An- kann man nicht mit einem Jahre dauern- von Standaktionen und Vorträgen und gebote für die Öffentlichkeit werden den Gesinnungswandel vertrösten. Ich suchen das direkte Gespräch. Ausser- weiter zu unseren Aufgaben zählen. denke, dass Swisstransplant das Thema dem haben die Netzwerkspitäler die Ausserdem muss sich das Organspende- Organspende in der Öffentlichkeit dau- Bereitschaft gezeigt, Informations Netzwerk mit der DCD-Spende ausein- erhaft präsent halten muss. Zudem material über Organspende flächen andersetzen. lohnt es sich, objektiv zu beleuchten, deckend bereitzustellen. Zudem ist es warum die Ablehnungsrate so hoch ist. unser Ziel als Intensivmediziner, die Dazu ist es mehr als sinnvoll, die Ange- Gespräche mit den Betroffenen im Falle * Die SwissPOD-Datenbank wurde für die hörigengespräche zu begutachten. Eine einer Organspende unter besten Bedin- Intensiv- und Notfallpflege-Gemeinschaft entwickelt. Sie ermöglicht allen Spitälern, weitere Massnahme ist die Förderung gungen zu führen. Einfluss auf die Qualität ihres Spende beider Spendeformen, die Spende nach prozesses zu nehmen, wie dies durch das Hirntod (DBD) und nach Kreislaufstill- Was steht für Sie im Gespräch mit Schweizer Transplantationsgesetz verlangt stand (DCD). den Angehörigen im Vordergrund? wird. Das System ist dazu bestimmt, mögliche Organ- und Gewebespender nach Wer denkt, so ein Gespräch mühelos und dem Hirntod (DBD) und Tod nach Herz- Erwarten Sie eine höhere Spende ohne Vorkenntnisse führen zu können, Herz-Kreislauf-Stillstand (DCD) zu identi- rate, wenn alle Netzwerke das hat die hohe Emotionalität in diesen fizieren und zu verfolgen. DCD-Programm einführen würden? Momenten verkannt. Neben Grund- www.swisstransplant.org/statistiken 21
Forschung und Medizin Innovation: der Atomicer © S eit zehn Jahren ist Wolfgang Ender Transplantationskoordinator im Kantonsspital St. Gallen (KSSG). Er hat ein Gerät erfunden und entwickelt, das bei einer Organentnahme im Operationssaal Eis zerkleinert. Damit lassen sich die Organe schnell wieder kühl halten. Eine Innovation! Patricia Schauenburg Nach dem Durchtrennen der Hauptschlagader werden die Organe entnommen und müssen sofort gekühlt werden. Die Chirurgen benötigen daher eine grosse Menge zerstossenes Eis, das mit kalter physiologischer Kochsalzlösung vermischt wird. Früher wurde das Eis von Hand mit einem Hammer zerkleinert. Dies war für die Pflegenden im Operationssaal aufwendig, anstrengend, sehr laut und zeitintensiv. Bis zu einer Stunde benötigte man, um die gewünschte Menge Eis klein zu hacken. Die zündende Idee 2012 hatte Wolfgang Ender die Idee: Es musste ein Gerät her, das die Arbeit erleichtert, zeitsparend ist und für eine bessere Homogenität des zerstossenen Eises sorgt. Er diskutierte sein Vorhaben mit Dr. med. Wolfgang Nagel, dem damaligen Leiter der Transplantationschirurgie des KSSG. Dieser war von Enders Idee sofort begeistert. Mit seinem Wissen als gelern- ter M echaniker, tüftelte Wolfgang Ender bei sich zu Hause an der Erfindung des Atomicer©. Von der Testphase zur Produktion Er baute einen Prototyp, der während eines Jahres im Opera- tionssal des KSSG bei Organentnahmen getestet wurde. Die externen medizinischen Entnahmeteams waren von der Erfindung angetan, da kein Hammer mehr erforderlich war, um Der Atomicer© zerkleinert Eis, um Organe zu kühlen. das Eis in kleine Stückchen zu zerschlagen. 22
Von 1993 bis 1996 absolvierte Wolfgang Ender eine Kranken pflegeausbildung an der Uni versitätsklinik Innsbruck, Öster reich. Er blieb der Klinik treu und bildete sich 2000/2001 zum Pflegefachmann für Anästhesie aus. 2005 bis 2007 erwarb Wolfgang Ender den Master- Abschluss (M. Sc.) in Gesund heitsmanagement und 2010 Wolfgang Ender machte sich auf die zeichnung) und in den USA (FDA) bis 2012 den Master-Abschluss Suche nach einem Unternehmen im Be- zugelassen. Auf dem Kongress der (MBA) in Health Service reich Medizintechnik, das den Atomicer© «International Society for Organ Dona Management. Neben seiner Tätig herstellen konnte. tion and Procurement – ISODP» im keit in der Transplantations September 2017 in Genf war Wolfgang koordination am KSSG ist er Dank dem Atomicer© wird Zeit Ender mit einem Stand vor Ort und heute als Qualitätsbeauftragter eingespart konnte den Atomicer© mehreren interes- für die Klinik «Nephrologie und Durch die einfache Bedienung des sierten internationalen Fachpersonen Transplantationsmedizin» tätig. Atomicer© wird Personal und Zeit für die vorstellen. Sein Atomicer© ist bereits in Eiszerkleinerung eingespart: Die Zer- Spanien und den Niederlanden im Ein- kleinerung von zehn Litern Eis dauert satz. Des Weiteren laufen Verhandlungen nur noch 15 Minuten und nicht mehr eine mit Polen, Birmingham in Grossbritanni- ganze Stunde. Zudem ist das zerstos- en, Deutschland und Frankreich, Texas, sene Eis von besserer Qualität und die New York und Wisconsin in den USA Stücke sind gleichmässiger. Durch die sowie Südkorea. Wolfgang Ender liefert Zuführung von kalter physiologischer alle seine Geräte selbst aus und bietet Kochsalzlösung wird das Eis steril. am Lieferort eine Schulung für das Operationsteam sowie die Entnahme- Swisstransplant war von der Neuerfin- und Transplantationskoordinatoren an. dung fasziniert und hat die Produktion und die Auslieferung von zehn Atomicer© Er hat bereits weitere Ideen für zukünf- in die Entnahme- und Transplantations- tige Erfindungen im Kopf. Wir freuen uns spitäler der Schweiz finanziert. darauf, diese kennenzulernen! Bereits international im Einsatz Das Gerät ist heute in Europa (CE-Kenn- 23
Information Ausblick Events 2018 – Swisstransplant ist vor Ort Jahrestagung SGI Planète Santé live, Palexpo Genf 19. – 21.9.2018 4. – 7.10.2018 Jahrestagung der schweizerischen Gesellschaft für Intensiv Die Schweizer Gesundheitsmesse «Planète Santé live» bringt medizin (SGI) und des schweizerischen Vereins der Amts- und die grössten Institutionen und die meisten Akteure des Spitalapotheker (GSASA) im Congress Center Kursaal Interlaken. Gesundheitswesens zusammen und bietet der breiten Öffent- lichkeit ein spannendes interaktives Programm. Ein Themenschwerpunkt ist die Organspende, Gewebespende und Transplantation. Swiss Football League SFL, Messe Zukunft Alter, Themenwoche Organspende Messe Luzern 19.10. – 29.10.2018 30.11.– 2.12.2018 Schweizer Fussball-Profi-Klubs machen die Organspende «Zukunft Alter» schafft einen Treffpunkt für alle, die sich auf zum Thema und klären ihre Zuschauer und Fans mit Kurz- eine weitere Lebensphase vorbereiten und neue Netzwerke filmen und Aktivitäten auf. knüpfen wollen. Rund 130 Aussteller, Mitaussteller und Partner bieten mit ihren Produkten, Dienstleistungen und Informationen ein reichhaltiges Angebot. Mehr zu den Events: www.swisstransplant.org/events Impressum Herausgeberin Titelbild Kontakt Swisstransplant Swisstransplant T 058 123 80 12 Schweizerische Nationale Stiftung magazine@swisstransplant.org für Organspende und Transplantation Layout Effingerstrasse 1 visu’l AG, Bern Ausgaben 2018 Postfach Nr. 36 März CH-3011 Bern Korrektorat / Druck Nr. 37 Juni Diction AG, St. Gallen Nr. 38 November Redaktion Stämpfli AG, Bern Claudia Zbinden (Projektleitung) Spendekarten PD Dr. med. Franz F. Immer T 0800 570 234, info@swisstransplant.org Charlotte Schläpfer swisstransplant.org Möchten Sie das Swisstransplant Magazin lieber online anstatt gedruckt erhalten? Schicken Sie uns eine E-Mail an magazine@swisstransplant.org. 24
Sie können auch lesen