Infektionsprävention im Krankenhaus - Händehygiene - Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene - Universitätsklinikum ...
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Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene Krankenhaushygiene Infektionsprävention im Krankenhaus - Händehygiene IIMK | Stand 05/2020
Kategorien in der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (2016) Bundesgesundheitsbl 2010 · 53:754–756 IIMK | Stand 05/2020
Händehygiene ist die wirksamste Einzelmaßnahme zur Unterbrechung von Infektionsketten IIMK | Stand 05/2020
Hände sind der häufigste Übertragungsweg für Infektionserreger Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen ist die Händedesinfektion! IIMK | Stand 05/2020
Warum Händedesinfektion? • Schutz des Patienten vor Infektionserregern, mit denen die Hände des Personals kontaminiert sind • Vermeidung von Keimübertragung aus der patienteneigenen Standortflora in sterile / nicht besiedelte Körperbereiche des Patienten • Schutz der Mitpatienten vor Keimübertragung • Schutz des Personals vor pathogenen Keimen • Schutz der Umgebung vor Kontamination mit Infektionserregern IIMK | Stand 05/2020
desinfizieren versus waschen Die Keimreduktion, die erreicht werden kann, liegt bei der: Reinigung bei 10 – 90 % Desinfektion bei > 99,999 % Händedesinfektionsmittel Flüssigseife •Hautfremde Bakterien Flora wird •inaktiviert pathogene Keime nicht effektiv beseitigt sicher und schnell genug •wirkt rückfettend •entfernt nur grobe, sichtbare •erzeugt keine Resistenzen Verschmutzung •Krankheitserreger werden verteilt, aber nicht vollständig entfernt •trocknet die Haut aus Alkohol ist nicht wirksam bei Bakteriensporen (z.B. Clostridien)! à Hier ist eine zusätzliche Händewaschung mit Wasser und Seife notwendig, um die Sporen abzuwaschen. IIMK | Stand 05/2020
Virus-Wirksamkeit von Händedesinfektionsmitteln Sterillium® Desderman®pure Sterillium®virugard Propanol Ethanol 78g/100g Ethanol 95g/100g begrenzt viruzid begrenzt viruzid plus viruzid (behüllte, lipophile Viren) (behüllte, lipophilie Viren (behüllte lipophile und unbehüllte, und unbehüllte, partiell partiell lipophile sowie hydrophile lipophile Viren) Viren) Hepatitis B Viren wie Sterillium und wie Desderman pure (EWZ 30 sec) Hepatitis C Viren Noroviren, Adenoviren, und Hepatitis A Viren, Parvoviren HIV Rotaviren (EWZ: 120 sec) IIMK | Stand 05/2020
Händedesinfektionsmittel – was Sie wissen sollten: • unverdünnt anwenden (nicht auf nasse Hände geben) • 2 x Spender drücken ergibt die empfohlene Menge von 3 – 4 ml • 30 Sekunden Einwirkzeit einhalten (braucht das Desinfektionsmittel, um die Keime zu zerstören) • alle Bereiche der Hand benetzen! • Benetzungslücken – sichtbar unter UV Box: IIMK | Stand 05/2020
Händedesinfektion mindestens 30 Sekunden Handfläche auf Handfläche mit Handgelenke rechte Handfläche über linken gespreizten Fingern Handrücken mit gespreizten Fingern und umgekehrt Außenseite der Finger auf kreisendes Reiben des Daumens in kreisendes Reiben hin und her mit gegenüberliegende Handfläche mit der geschlossenen linken Hand- geschlossenen Fingerkuppen der verschränkten Fingern fläche und umgekehrt rechten Hand in der linken Handfläche und umgekehrt IIMK | Stand 05/2020
Tragen von Schmuck (TRBA 250; Hygieneplan 4.1.4) • Im klinischen Bereich dürfen an den Händen und Unterarmen keine Schmuckstücke, einschließlich Piercing, Uhren und Eheringe getragen werden. Derartige Gegenstände können die Wirksamkeit der Händedesinfektion vermindern. • Mit einer Armbanduhr am Unterarm können die Hände nicht gründlich gewaschen und die Händedesinfektion nicht im notwendigen Umfang durchgeführt werden. Unter einem getragenen Ring gelangt das Händedesinfektionsmittel nicht zur vollen Entfaltung. • Piercing-Schmuckstücke außerhalb von Händen und Unterarmen müssen abgelegt werden, wenn sie den dichten Sitz der Schutzkleidung, einschließlich Mund-Nasen-Schutz behindern. Selbstverständlich ist die Tätigkeit in medizinischen Bereichen mit Piercing-Infektionen nicht vereinbar. IIMK | Stand 05/2020
Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) Bundesgesundheitsblatt 2016.59:1189-1220 Auszug…. •Nagellack ist abzulehnen, weil er die Sichtbeurteilung der Nägel behindert und mit steigender Tragedauer die Kolonisation auf den Nägeln zunimmt. •Die Bakteriendichte ist auf künstlichen Nägeln höher als auf natürlichen. •Zugleich beeinträchtigen künstliche Nägel den Erfolg der Händehygiene •und erhöhen die Perforationsgefahr für Einmalhandschuhe. •Im Fall dermatologisch begründbarer Nagelbehandlungen sind die hiermit verbundenen Risiken in Absprache zwischen Betriebsarzt bzw. Dermatologen und Krankenhaushygieniker abzuwägen. Siehe auch Hygieneplan UKJ 4.1.6 IIMK | Stand 05/2020
Einmalhandschuhe – was Sie wissen sollten: • dienen nur dem Eigenschutz des Personals • langes Tragen verursacht Aufquellen der Haut und zerstört somit deren natürliche Schutzbarriere • Ringe und lange Nägel erhöhen das Perforationsrisiko der Handschuhe • erlaubte Mikroperforation: - ab Werk: 1,5 % (mind.1 von 100 ist defekt) - nach Benutzung: 30 % durchlässig für Viren + Bakterien CAVE: vor dem Anziehen und nach dem Ausziehen keimarmer Handschuhe Hände desinfizieren IIMK | Stand 05/2020
NORM EN ISO 374-1:2016 und NORM EN ISO 374-5:2016 • Norm EN ISO 374-1:2016 Schutzhandschuhe gegen Chemikalien Klassifizierung erfolgt anhand von 3 Prüfverfahren: o Typ A: Schutz gegen Penetration nach EN 374-2:2014, Mindestdurchbruchzeit ≥ 30 min für mindestens 6 Prüfchemikalien o Typ B: Schutz gegen Penetration nach EN 374-2:2014, Mindestdurchbruchzeit ≥ 30 min für mindestens 3 Prüfchemikalien o Typ C: Schutz gegen Penetration nach EN 374-2:2014, Mindestdurchbruchzeit ≥ 10 min für mindestens 1 Prüfchemikalie • Norm EN ISO 374-5:2016 Schutzhandschuhe gegen Mikroorganismen Zum Schutz gegen Bakterien und Pilze muss der Handschuh den Penetrationstest gemäß Norm EN 374-2:2014 bestehen. Soll zudem Schutz gegen Viren ausgewiesen werden, muss zusätzlich ein Bakteriophagen-Penetrationstest gemäß ISO 16604: 2004 (Verfahren B) durchgeführt und bestanden werden. IIMK | Stand 05/2020
Handschuhtragen entbindet nicht von der Händedesinfektion !!! IIMK | Stand 05/2020
IIMK | Stand 05/2020
Vor Patientenkontakt Schutz des Patienten vor den Erregern, mit denen die Hände des Mitarbeiters besiedelt sind. IIMK | Stand 05/2020
Vor Patientenkontakt • vor pflegerischen Tätigkeiten • waschen • lagern • mobilisieren • Essen anreichen • vor klinischen Tätigkeiten • EKG schreiben • körperliche Untersuchung • Röntgen • Sonographie • vor ergo- und physiotherapeutischen Maßnahmen CAVE: vor dem Anziehen und nach dem Ausziehen keimarmer Handschuhe Hände desinfizieren IIMK | Stand 05/2020
Vor aseptischen Tätigkeiten Schutz des Patienten vor Erregerübertragung in sterile Körperbereiche. IIMK | Stand 05/2020
Vor aseptischen Tätigkeiten im Arbeitsraum rein • Vorbereitung von Infusionen/ Injektionen/ Transfusionen • Zubereitung von parenteral, intramuskulär oder subkutan zu verabreichenden Medikamenten CAVE: vor dem Anziehen und nach dem Ausziehen keimarmer Handschuhe Hände desinfizieren IIMK | Stand 05/2020
Vor aseptischen Tätigkeiten am Patientenbett • vor Blutentnahme und BZ-Messung • vor Konnektion / Diskonnektion • jegliche Gefäßkatheter, Blasenkatheter • Trachealkanüle • Ernährungssonden, Drainagen / Ventrikeldrainagen etc. • vor Kontakt mit nicht intakter Haut • Verbände • Injektionen • vor jeglichem Schleimhautkontakt • Augentropfen • Mund- und Nasenpflege, Absaugen • Blasenkatheter- / Magensondenanlage, etc. CAVE: vor dem Anziehen und nach dem Ausziehen keimarmer Handschuhe Hände desinfizieren IIMK | Stand 05/2020
Nach Kontakt mit potentiell infektiösem Material Schutz des Personals und aller nachfolgenden Patienten vor Erregern. IIMK | Stand 05/2020
Nach Kontakt mit potentiell infektiösem Material • nach möglichem Kontakt mit Körperflüssigkeiten • Blut • Urin, Stuhl • Sputum, Erbrochenes • Liquor • nach Konnektion / Diskonnektion • jegliche Gefäßkatheter • Blasenkatheter • Trachealkanüle • Ernährungssonden • Drainagen / Ventrikeldrainagen, etc. • nach Kontakt mit nicht intakter Haut • Verbände • Injektionen CAVE: vor dem Anziehen und nach dem Ausziehen keimarmer Handschuhe Hände desinfizieren IIMK | Stand 05/2020
Nach Patientenkontakt Schutz des Personals und aller nachfolgenden Patienten vor Erregerübertragung IIMK | Stand 05/2020
Nach Patientenkontakt • nach pflegerischen Tätigkeiten • waschen • lagern • mobilisieren • nach klinischen Tätigkeiten • EKG schreiben • körperliche Untersuchung • Röntgen • Sonographie • nach ergo- und physiotherapeutischen Maßnahmen CAVE: vor dem Anziehen und nach dem Ausziehen keimarmer Handschuhe Hände desinfizieren IIMK | Stand 05/2020
Nach Kontakt mit der direkten Patientenumgebung Schutz des Personals und aller nachfolgenden Patienten vor Erregerübertragung IIMK | Stand 05/2020
Nach Kontakt mit der direkten Patientenumgebung direkte direkte Patientenumgebung Patientenumgebung Patient A Patient B IIMK | Stand 05/2020
Nach Kontakt mit der direkten Patientenumgebung • nach Berührung • Patientenbett/ Beistelltisch • medizinischen Geräten • Drainagen und Urinbeutel • persönliche Gegenstände des Patienten • Patientenakte CAVE: vor dem Anziehen und nach dem Ausziehen keimarmer Handschuhe Hände desinfizieren IIMK | Stand 05/2020
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit IIMK | Stand 05/2020
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