Infobrief aktuell04/2018 - Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

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Infobrief aktuell04/2018 - Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Infobrief                                                        aktuell 04/2018
                                                                                                        29. Mai 2018

                                1.        Trotz Datenskandal, Facebook ist immer noch Nr. 1
                                Der Datenskandal um Facebook hat uns in den letzten Wochen ziemlich
                                verunsichert. Hier taucht die Frage auf, ob es noch die richtige Plattform
                                ist, um sich online zu präsentieren oder ob sich nun Nutzer scharenweise
                                abmelden. T-Online hat die Frage aufgegriffen und in Zusammenarbeit mit
                                dem Meinungsforschungsinstitut Civey eine repräsentative Umfrage ge-
                                startet. Das Ergebnis: Trotz des massiven Datenskandals hat die Mehrheit
                                der deutschen Facebook-Nutzer ihr Nutzerverhalten nicht geändert.
                                Je nach Altersgruppe unterschiedliche soziale Netzwerke bevorzugt
                                Facebook hat sich mit insgesamt 31 Millionen Nutzern in Deutschland
                                längst in allen Altersgruppen etabliert. Zwar orientieren sich jüngere Alters-
                                gruppen zunehmend in Richtung anderer Netzwerke, bei Frauen ab 20 ist
Themen
                                Facebook aber weiterhin die mit Abstand beliebteste Plattform. Tendenziell
des                             nutzen Frauen soziale Netzwerke intensiver als Männer - mit Ausnahme
Infobriefes:                    von Youtube.
                                Youtube, Instagram und Snapchat zeigen vor allem bei den 14- bis 19-
                                Jährigen hohe Nutzerzahlen. Instagram und Snapchat werden in dieser
1. Trotz Datenskandal: Face-    Altersgruppe mit Abstand am häufigsten genutzt.
   book ist immer noch Nr. 1
                                     Basis: Online-Shopper ab 14 Jahre (IFH Köln, Befragung Oktober 2017, n = 1081)
2. Kopfhut, Kopftuch oder gar        Lesebeispiel: 93 % der 14-bis19-Jährigen Online-Shopper nutzen Youtube.
   nichts?
3. Umsatzbarometer:
   Naturkosthandel und Hof-
   läden auf Wachstumskurs

4. Kampagne „Empfohlenes
   Hofcafé“ 2018/19

                                Abb. 1: Nutzung der sozialen Netzwerke nach Altersgruppen

                                Soziale Netzwerke beeinflussen Kaufentscheidungen
                                Mit der Verbreitung sozialer Netzwerke und der damit verbundenen Flut
                                leicht zugänglicher Informationen und Meinungen hat sich das Informati-
                                onsverhalten der Konsumenten grundlegend geändert. Freunde, Bekannte
                                und andere Nutzer geben online Produktempfehlungen und Einzelhändler
                                wie Konsumgüterhersteller investieren zunehmend in Social-Media-
                                Werbung. Eine Befragung der IFH Köln ergab, dass fast 40% der Online-
                                Shopper durch soziale Netzwerke auf ein Produkt aufmerksam geworden
                                und rund ein Fünftel das Produkt anschließend gekauft haben.
                                Auch wenn sich die Befragung auf Online-Shopper bezieht, ist festzustel-
                                len, dass die Grenzen zwischen Online– und Einzelhandel längst fließend
                                sind. So suchen Kunden im Internet nach einem bestimmten Produkt, kau-
                                fen es kann aber lieber im Geschäft vor Ort. Gleiches kann auch umge-
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kehrt erfolgen. Dieser Trend im Kaufverhalten hat sich in den letzten Jahren verstärkt.
Entsprechend der weit verbreiteten Nutzung zeigt Facebook die stärkste Wirkung auf Kaufentscheidun-
gen. Dieser Effekt über Facebook ist bei den mittleren Altersgruppen am größten. Die Jüngeren, speziell
die 14- bis 19-Jährigen, gewinnen über Youtube und Instagram die meisten entscheidungsrelevanten Pro-
duktinformationen. Bei Snapchat zeigt sich, dass nicht jeder Onlinekanal als Werbekanal geeignet ist:

Trotz sehr hoher Nutzung in der jungen Altersgruppe ist die Bedeutung dieser Plattform zur Erlangung von
Produktinformationen gering.
Basis: Online-Shopper ab 14 Jahre, Werte < 5% sind nicht angezeigt (IFH Köln, Befragung Oktober 2017, n = 407)
Lesebeispiel: 19 % der 20 bis 29-Jährigen Online-Shopper haben schon einmal ein Produkt gekauft, auf welches sie durch einen
              Beitrag einer Person auf Facebook aufmerksam geworden sind.
Abb. 2: Wirkung sozialer Netzwerke auf die Kaufentscheidung nach Altersgruppen und Anbietern
Quelle: Newsletter Ausgabe 5/2018, Beratungsdienst Endverkauf Südbaden e.V.

                                          2.       Kochhut, Kopftuch oder gar nichts?
                                          In einer Befragung der Allgemeinen Hotel- und Gaststättenzeitung
                                          (AGHZ) ging es kürzlich um die Frage „Wie halten Sie es mit der
                                          Kopfbedeckung in der Küche?“ Die Antworten der Betriebe fallen da-
                                          bei höchst unterschiedlich aus.
                                          Hygiene hat in der Restaurantküche zweifelsohne höchste Priorität.
                                          Allerdings gibt es keine gesetzliche Vorschrift, die explizit eine Kopf-
                                          bedeckung von Personen fordert, die in gastronomischen Küchen ar-
                                          beiten. Somit liegt es im Ermessen und in der Verantwortung des Kü-
                                          chenchefs oder des Restaurantbetreibers. Entsprechend unterschied-
                                          lich sind auch die Einstellungen und Gepflogenheiten in Gastronomie-
                                          betrieben.
                                          Zitiert wird der Küchenchef Hendrik Pieper des Restaurants „La mai-
                                          son de l’entrecôte“ in Berlin. Er beispielsweise macht keine Vorgaben
                                          für eine Kopfbedeckung. „Unsere Mitarbeiter müssen lediglich lange
                                          Haare zu einem Zopf binden, aber ein Kopftuch oder ähnliches ist
                                          nicht Pflicht“.
Etwas strenger geht es im 4-Sterne-Hotel Elisenhof in Mönchengladbach zu. „Eine Kopfbedeckung zu tra-
gen, ist bei uns vorgegeben“, sagt Eigentümer Peter Jost. „Allerdings überlassen wir es unseren Mitarbei-
tern in der Küche für welche Variante sie sich entscheiden.“ Das könne der klassische Kochhut sein, eine
Einwegmütze oder eine flotte Basecap.
Für Sie gelesen: AGHZ-Newsletter vom 28. März 2018

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3.    Umsatzbarometer: Naturkosthandel und Hofläden auf Wachstumskurs
Bio-Supermärkte: Die ersten drei Monate des Jahres 2018 sind das zweite Quartal in Folge, für das posi-
tive Umsatzentwicklungen im Naturkostfachhandel vorliegen. Verkaufsflächenbereinigt stiegen die durch-
schnittlichen Tagesumsätze der für das Umsatzbarometer befragten Betriebe um 10,3 %. Im Januar lag
das Plus bei 5,9 % (Vorjahr -1,1 %), im Februar legten die bereinigten Tagesumsätze um 7,8 % zu
(Vorjahr + 0,1 %), im März lag die Steigerung bei 17,1 % (Einfluss von Ostern; Vorjahr -5,6 %). Dies ergibt
im Drei-Monatsmittel ein Plus von 10,3 %. Im Gesamtjahr 2017 gab es ein Plus von 1,8 %.
Hofläden: Hofläden hatten in den ersten drei Monaten 2018 einen Zuwachs von 13,4 %; im gleichen Zeit-
raum 2017 war ein durchschnittlicher Rückgang von 1,9 % zu verzeichnen.
Kleine Naturkostläden: Hier lag das Plus im ersten Quartal 2018 bei 10,1 % - nach quasi unveränderten
Gesamtjahr 2017 (+ 0,1 %).

Fazit: Profilierung ist unausweichlich!
     Der traditionelle LEH hat seine Bio- und Regionalsortimente 2017 erheblich erweitert und setzt dies
      aktuell weiter fort. Er präsentiert diese aktuell mit großem Werbeaufwand, vielleicht profitiert davon
      auch die Naturkostbranche. Ein einfaches „weiter so“ wird absehbar zu Problemen führen! Durch
      den zunehmenden Wettbewerb entsteht für kleinere Unternehmen (auch Hofläden!) ein zunehmen-
      der Zwang, sich stärker zu profilieren und sich am Markt klar zu positionieren.
     Inhabergeführte Fachhandelsgeschäfte (gleiches gilt für Hofläden) müssen ihre Alleinstellungsmerk-
      male präzise entwickeln und diese zielgerichtet und überzeugend kommunizieren, um am Markt
      dauerhaft Bestand zu haben und nicht austauschbar und überflüssig zu werden.

Anmerkungen zur Hofladenentwicklung
     Punktuell haben sich die Umsätze 2017 in den Hofläden unterschiedlich entwickelt. Im ersten Halb-
      jahr verzeichneten Hofläden einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Seit dem Fipronil-
      Skandal wurden wieder Umsatzzuwächse erzielt.
     Hofläden können mit den eigenerzeugten Produkten beim Verbraucher punkten und diese als Allein-
      stellungsmerkmale besonders hervorheben. Deshalb prüfen Sie, ob es für die Kunden bei Ihnen er-
      lebbar ist:

      ►      Eigene Erzeugung und somit lokale/regionale Produkte mit sicherer Herkunft und Transparenz
             - “vom Acker bis auf den Teller“.

      ►      Frische „Frischeprodukte“: ob Gemüse, Milchprodukte oder Fleisch und Wurstwaren - frischer
             als beim Direktvermarkter geht es nicht. Kunden sind es gewohnt, immer wieder auf das Be-
             sondere aufmerksam gemacht zu werden. Weisen Sie auf ihre eigenen Produkte besonders
             hin:
                  optisch durch eine besondere Kennzeichnung direkt an den Produkten
                  mit Bildern im Hofladen von den Tieren oder den Erzeugnissen auf dem Feld oder
                  geschmacklich durch Kostproben und
                  mit Informationen mündlich oder schriftlich.
             All dies sind Mittel mit wichtiger, kaufentscheidender Wirkung beim Kunden.
Quelle: Karin Lösch u. Klaus Braun, www.bio-markt.info vom 27.04.2018; gelesen in: Direktvermarkter-Infoblitz 05/2018, S. 2/3;
        zum Ergänzungen zur Hofladenentwicklung von Stefan Rettner und Irene Leifert

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4.     Kampagne „Empfohlene Hofcafés“ 2018/19
Der Klassifizierung „Goldene Kaffeetassen“ von Bauern- und Winzerhof-
cafés folgend, wurde im letzten Jahr die Kampagne „Empfohlene Hofca-
fés“ von der Landwirtschaftskammer gestartet. In Zusammenarbeit mit
Praktikern wurden Vergabekriterien erarbeitet und es wurde ein neues
Logo entwickelt. Auch Betriebe aus dem Saarland können sich an dieser
Kampagne beteiligen, die im Sommer letzten Jahres offiziell an den Start
ging. Neu seit diesem Jahr:
       Seit diesem Jahr stellen wir während der Hofcafésaison von März
        bis Oktober monatlich ein „Hofcafé des Monats“ vor. Unsere bisheri-
        gen Erfahrungen sind positiv, denn es hat sich gezeigt, dass die Presseartikel von der Presse gerne
        aufgegriffen werden, um über das jeweilige „Hofcafé des Monats“ sowie die Kampagne
        „Empfohlenes Hofcafé“ insgesamt zu berichten.

         Hinweis: Auf dem Foto, das anlässlich des Kampagnenstarts im letzten Jahr aufgenommen wurde,
                  sehen Sie Vertreter von sieben der insgesamt fünfzehn teilnehmenden Hofcafés.
    Zudem gibt es jetzt einen neuen Flyer, in dem alle teilnehmenden Betriebe vorgestellt werden. Die-
     sen Flyer finden Sie auf unserer Verbraucherinformationsseite www.landservice-rlp.de zum Downlo-
     aden hier >>>
Die Gruppe der „Empfohlenen Hofcafés“ freut sich über jeden neuen Betrieb in der Runde. Sprechen Sie
uns an, wenn Sie sich der Gruppe als „Empfohlenes Hofcafé“ anschließen wollen.

        Hinweis:
        Möchten Sie den Flyer „Empfohlenes Hofcafé“ in Ihrem Hofladen auslegen oder den Gästen Ihrer
        Ferienwohnungen und Gästezimmer anbieten? Gerne stellen wir Ihnen einige Exemplare zur Verfü-
        gung. Schreiben Sie uns einfach eine Mail an EA@lwk-rlp.de.

Impressum:

                        Beratungsteam Einkommensalternativen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
                                             Burgenlandstraße 7, 55543 Bad Kreuznach
     : (06 71) 7 93 - 11 62 (Dr. Elisabeth Seemer), -11 53 (Maren Lehné) oder -11 55 (Jennifer Pulcher, Annerose Buchmann)
                                                         : EA@lwk-rlp.de

                                                  Informationen im Internet:
                       www.lwk-rlp.de, www.landservice-rlp.de und www.einkaufen-auf-dem-bauernhof.com

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