INFORMATIONEN AUS ÖSTERREICH - Redaktionsschluss: 18. Juni 2012

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INFORMATIONEN AUS ÖSTERREICH
Redaktionsschluss: 18. Juni 2012                                                                                           Nr. 12/12

Editorial
INNENPOLITIK
Bundeskanzler Faymann: „Unsere Wirtschaft braucht den Euro“
Schönheits-Operationen: Mehr Schutz für Jugendliche
Gesundheitsreform: Grundsatzeinigung zwischen Bund, Ländern und Kassen
EUROPA ■ INTERNATIONAL
Bundespräsident Fischer bei Vier-Länder-Treffen in der Schweiz
Bundespräsident Fischer zu Staatsbesuch in der Slowakei
Ungarns Premier Orban in Wien
Mikl-Leitner: Schengen stärken, Reisefreiheit erhalten
Außenminister Spindelegger in Nigeria
Österreich für EU-Beitritt Albaniens
WIRTSCHAFT
Inflation im Mai betrug nur 2,1%
Österreichs Wirtschaft trotz schwierigem Umfeld auf Wachstumskurs
Jugendbeschäftigungsbericht zeigt Erfolge, aber auch Handlungsbedarf
Regierung verschärft Wettbewerbs- und Kartellrecht
Neuer Eigentümer bei Telekom Austria
BILDUNG ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT
Neue Erstinskriptionsfrist schafft mehr Planungssicherheit für Universitäten
Forschungs- und Technologiebericht 2012 belegt steigende Förderungen
Doris Bures: 1 Million Euro für „regionale Talente“
Österreich beteiligt sich an neuem Spitzenteleskop E-ELT
„Nation Branding Austria“: Aus der Vielfalt ein kompaktes Bild erzeugen
KULTUR
Schwerpunkt Steiermark "Regionale12"
Neuberger Kulturtage
styriarte 2012: FamilienMenschen
Neue Galerie in Graz zeigt Pistoletto
Länderübergreifende Festspiele: Europäische Wochen Passau
22. Jazz Fest Wien
44. Fernsehpreise der Erwachsenenbildung verliehen
Neue Leitung der Kunsthalle Wien
ÖBB zeigt Eisenbahn in der NS-Zeit
Ausstellung über Vertreibung der Kärntner Slowenen
UMWELT ■ NACHHALTIGKEIT ■ TOURISMUS
EU-Kommission bestätigt österreichischen Weg bei Erneuerbaren Energien
Umweltförderungsbericht 2011: Österreich setzt auf nachhaltiges Wachstum
EU erklärte Tiroler Kraftwerksregion Isel zu „Natura 2000-Gebiet“
Oberösterreich erhält dritten Naturpark
„Österreichischer Innovationspreis Tourismus“ – Einreichfrist: 26. Juni

    IMPRESSUM
    Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: Bundeskanzleramt, Bundespressedienst. A-1014 Wien, Ballhausplatz 1. Redaktion: Dr.
    Helmut Wohnout, Tel. ++43/1/53115-4154, Fax ++43/1/53115-4283, e-mail: helmut.wohnout@bka.gv.at; Versand: Abteilung
    VII/3, Renate Gaida, Tel. ++43/1/53115-2613, Fax ++43/1/53109-2613, e-mail: renate.gaida@bka.gv.at;
    http://www.bundeskanzleramt.at; Auszugsweiser Abdruck des Textes gestattet. Herausgegeben vom Bundespressedienst-Wien.

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Redaktionsschluss: 18. Juni 2012                                                         Nr. 12/12- 2
                                                                                        Innenpolitik
Editorial                                             einem letzten Schritt wollen wir eine gemein-
Wir schätzen Sie als treue Leserin oder als           same Bewirtschaftung aller Schulden in Euro-
treuen Leser unseres Informationsservice. Um-         pa“, erklärte Faymann. Dafür müssten zulässi-
so mehr bedauern wir, Ihnen mitteilen zu müs-         ge Schulden künftig klar definiert und an Re-
sen, dass diese Ausgabe der „Informationen            geln gebunden sein.
aus Österreich“ die letzte ist, die in einer engli-   Entsprechende Lösungsansätze erwartet sich
schen und französischen Sprachversion er-             Faymann beim kommenden EU-Gipfel für
scheint. Aufgrund der stark veränderten Nut-          Wachstum und Beschäftigung: So könnten
zung von Medien und Informationsdiensten              etwa ungenutzte Mittel der EU-Kommission
und aus Kostengründen werden die „Informa-            verstärkt in konkrete Projekte fließen, überlegt
tionen aus Österreich“ künftig nur noch in            werden auch Projektbonds und eine Aufsto-
deutscher Sprache herausgegeben.                      ckung im Bereich der EU-Investitionsbank.
Wir danken unseren fremdsprachigen Leserin-
nen und Lesern für ihre Treue und dürfen an-          Schönheits-Operationen: Mehr Schutz
kündigen, dass zum Ausgleich im Internetser-          für Jugendliche
vice des Bundeskanzleramts das fremdsprachi-          Das neue Gesetz zur strengeren Regelung von
ge Angebot erweitert werden wird: Ab 1. Juli          Schönheitsoperationen hat am 12. Juni den
2012 werden auf der englischen Ausgabe von            Ministerrat passiert. Laut Gesundheitsministe-
www.bundeskanzleramt.at aktuelle Meldungen            rium wird es mit 1. Jänner 2013 in Kraft treten.
aus dem Bundeskanzleramt in englischer Spra-          Im Fokus steht der besondere Schutz der Ju-
che angeboten. Die Redaktion                          gendlichen. Für unter 16-Jährige sind Schön-
                                                      heits-OPs ohne medizinische Indikation künf-
INNENPOLITIK                                          tig generell verboten. Bei 16- bis 18-Jährigen
                                                      dürfen Schönheitsoperationen (durch ausge-
Bundeskanzler Faymann: „Unsere                        wiesene FachärztInnen) nur nach psychologi-
Wirtschaft braucht den Euro“                          scher Beratung sowie nach ausdrücklicher
Bundeskanzler Werner Faymann hat in einem             Einwilligung durch Erziehungsberechtigte und
Interview mit der Tageszeitung „Kurier“ (Aus-         PatientInnen durchgeführt werden. Zusätzlich
gabe 15. Juni) einmal mehr die Bedeutung der          muss eine Wartefrist von mindestens vier Wo-
europäischen Gemeinschaftswährung für Ös-             chen zwischen Einwilligung und Operation
terreich unterstrichen und neue Wege aus der          eingehalten werden.
Euro-Krise aufgezeigt. Aufgabe der Politik sei
es, das Vertrauen der Menschen zu stärken,            Gesundheitsreform: Grundsatzeinigung
„Angstmache ist ganz schlecht“, so Faymann.           zwischen Bund, Ländern und Kassen
Österreich zähle mit Deutschland zu den               Bund, Länder und Sozialversicherung haben
stabilsten Ländern. „Unsere Wirtschaft braucht        sich auf die Grundsätze einer umfassenden
den Euro, jeder dritte Arbeitsplatz ist direkt        Gesundheitsreform geeinigt. Die entsprechen-
oder indirekt vom Export abhängig, etwa in der        de Vereinbarung über ein Zielsteuerungssys-
Autoindustrie“, verweist Faymann auf konkre-          tem haben Gesundheitsminister Alois Stöger,
te Fakten. Österreichs Zulieferindustrie profi-       Finanzministerin Maria Fekter, Oberöster-
tiere hier enorm von deutschen Absatzmärkten          reichs Landeshauptmann Josef Pühringer (für
in Südeuropa, womit „wir einen Teil unseres           die Bundesländer) und der Chef des Hauptver-
Wohlstands verdienen“. Dafür müsse „aber hie          bands der Sozialversicherungsträger, Hansjörg
und da etwas für die Gemeinschaft eingesetzt“         Schelling, am 13. Juni präsentiert. Kernpunkt
werden, fordert Faymann Solidarität ein.              ist eine gemeinsame Planung, Steuerung und
Der Fortbestand des Euro steht für Faymann            Finanzierung von Spitälern und niedergelasse-
außer Zweifel. Jetzt gelte es, die nächsten           nen Praxen, um Doppelgleisigkeiten zu ver-
Schritte zu setzen, ob mit Eurobonds oder ei-         meiden und Kosten zu senken. Erstmals wer-
nem Schuldentilgungsfonds – „wir wollen               den bundesweite Gesundheitsversorgungsziele
dieselben Instrumente wie die USA haben“,             und Qualitätsstandards festgeschrieben. Zudem
sagte Faymann.                                        dürfen die Kosten für das Gesundheitswesen
Österreichs Souveränität wäre nur dann in             nicht stärker steigen als das Wirtschaftswachs-
Gefahr, „wenn wir kein Geld mehr haben“. Da           tum. Bis 2016 werden die Ausgabensteigerun-
Österreich aber ordentlich wirtschafte, sei es        gen sukzessive auf 3,6 % reduziert, wodurch
davon nicht betroffen. Nächste notwendige             bereits heuer statt 22 Mrd. Euro insgesamt nur
Schritte wären aus Sicht des Bundeskanzlers,          21,87 Mrd. Euro ausgegeben werden dürfen.
die EZB in die Lage zu versetzen, stärker             Bis 2020 soll der kumulierte Kostendämp-
Staatsanleihen kaufen zu können. Und: „In             fungseffekt fast 1 Mrd. Euro betragen.
Redaktionsschluss: 18. Juni 2012                                                      Nr. 12/12- 3
                                                                         Europa ■ International
EUROPA ■ INTERNATIONAL                            europäische Sicherheitsstandards berücksichti-
                                                  gen, so Fischer.
Bundespräsident Fischer bei Vier-
Länder-Treffen in der Schweiz                     Ungarns Premier Orban in Wien
Bundespräsident Heinz Fischer hat am 11. Juni     Der ungarische Ministerpräsident stattete Wien
im schweizerischen Chur am traditionellen         am 12. Juni einen Besuch ab. Auf dem Pro-
Treffen der Staatsoberhäupter aus der Schweiz     gramm standen unter anderem Gespräche mit
(Eveline Widmer-Schlumpf), aus Österreich,        Bundeskanzler Werner Faymann und Außen-
Liechtenstein (Erbprinz Alois von und zu          minister Michael Spindelegger.
Liechtenstein) sowie Deutschland (Joachim         Faymann betonte bei seinem Treffen mit
Gauck) teilgenommen. Zentrales Thema war          Orban am Rande eines Kulturevents (Verhül-
die Europapolitik.                                lung des Wiener Ringturms durch den ungari-
Die Länder der EU seien noch weit von den         schen Künstler Laszlo Feher) die Notwendig-
„Vereinigten Staaten von Europa“ entfernt,        keit der Zusammenarbeit in Europa. Orban
erklärte Fischer und forderte laut seiner Spre-   sprach sich für mehr Vielfalt in Europa aus.
cherin Astrid Salmhofer eine Vertiefung der
Integration sowie eine Rückkehr zur Sachlich-     Mikl-Leitner: Schengen stärken, Reise-
keit in der Europapolitik. Das „schwierige        freiheit erhalten
Thema Europa“ müsse künftig einfacher er-         Die EU-Innenminister haben sich am 7. Juni
klärt werden, um die Bevölkerung zu errei-        bei einem Treffen in Luxemburg auf eine Re-
chen. Was die Zukunft der Union angehe, habe      form des grenzkontrollfreien Schengen-Raums
der Bundespräsident jedoch einen „europäi-        geeinigt. Der neue Notfall-Mechanismus sieht
schen Grundoptimismus“, so Salmhofer.             für den Fall außergewöhnlicher Umstände und
Das nächste Treffen der Staatsoberhäupter         als Ultima Ratio die mögliche Wiedereinfüh-
deutschsprachiger Länder soll 2013 in Öster-      rung von Grenzkontrollen für die Dauer von
reich stattfinden. Zuvor ist laut Präsident-      bis zu zwei Jahren vor. Ziel sei es gewesen,
schaftskanzlei noch ein offizieller Arbeitsbe-    Schengen zu stärken, die Reisefreiheit zu er-
such des deutschen Bundespräsidenten Gauck        halten und die Sicherheit der EU und der Mit-
in Wien geplant.                                  gliedstaaten weiter zu gewährleisten, erklärte
                                                  dazu Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
Bundespräsident Fischer zu Staatsbe-
such in der Slowakei                              Außenminister Spindelegger in Nigeria
Bundespräsident Heinz Fischer absolvierte am      Mit Außenminister Michael Spindelegger hat
5. Juni einen offiziellen Besuch in der Slowa-    erstmals seit Aufnahme diplomatischer Bezie-
kei. In Bratislava traf er seinen Amtskollegen    hungen Österreichs zu Nigeria (vor 50 Jahren)
Ivan Gasparovic und den slowakischen Minis-       ein heimischer Spitzenpolitiker das westafrika-
terpräsidenten Robert Fico.                       nische Land besucht. Im Rahmen seiner vier-
In den sehr guten nachbarschaftlichen Bezie-      tägigen Visite (5. bis 8. Juni) traf Spindelegger
hungen stelle lediglich die Atompolitik ein       mit religiösen und politischen Vertretern zu-
Problem dar, auf europäischer Ebene vertrete      sammen, darunter mit Nigerias Staatschef
man zum Thema Kosovo unterschiedliche             Goodluck Jonathan.
Standpunkte, erklärte Fischer im Anschluss an     Unterzeichnet wurde ein bilaterales Abkom-
die Gespräche. Ansonsten herrsche mit der         men zur Rückführung illegaler Flüchtlinge.
neuen slowakischen Regierung unter Premier        Dieses Rückführungsabkommen sei der „Start-
Fico „ein hohes Maß an Übereinstimmung“.          punkt für eine sehr enge Zusammenarbeit in
An das Problem der Anerkennung des Kosovo         Sicherheitsangelegenheiten“ zwischen Öster-
(Unabhängigkeit 2008) gehe die Slowakei           reich und Nigeria, erklärte Spindelegger.
jedoch „relativ pragmatisch“ heran. Immerhin
                                                  Österreich für EU-Beitritt Albaniens
nehme man zur Kenntnis, dass es eine Grenze
zwischen Serbien und dem Kosovo gebe, sagte       „Österreich unterstützt Albaniens EU-Beitritt
der Bundespräsident. Auch punkto Atompoli-        bis spätestens 2020 zur Gänze“, betonte Au-
tik sprach Fischer von einer „guten Koexis-       ßenminister Michael Spindelegger am 14. Juni
tenz“, wenn man konstatiere, dass die Slowa-      bei einem Wien-Besuch seines albanischen
kei wie auch etwa Frankreich oder die Schweiz     Amtskollegen Edmond Haxhinasto. Beide
ihren Energiemix selbst bestimmen könne. Die      Länder plädierten zudem für einen Ausbau der
Slowakei wisse aber, dass in Österreich zu        bilateralen Wirtschaftsbeziehungen.
Sicherheitsfragen „eine ganz besondere Auf-
merksamkeit“ herrsche. Die Slowakei müsse
Redaktionsschluss: 18. Juni 2012                                                    Nr. 12/12- 4
                                                                                     Wirtschaft
WIRTSCHAFT                                        den Fachkräftebedarf der Wirtschaft langfristig
                                                  zu decken, müssen wir die Berufsausbildung
Inflation im Mai betrug nur 2,1%                  attraktiv halten, neue Zielgruppen für die Leh-
Die österreichische Inflationsrate sank im Mai    re erschließen und die Zahl der Ausbildungs-
auf 2,1% (April: 2,3%, März: 2,4%) und wies       abbrüche verringern“, bekräftigt der Minister.
damit den niedrigsten Wert seit November          Eine besondere Aufgabe stelle die Integration
2010 auf. Die Ausgabengruppe „Wohnung,            von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in
Wasser und Energie“ (+3,5%) war für fast ein      das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem
Drittel der Teuerungsrate verantwortlich. Nah-    dar. Die Mehrsprachigkeit sei dabei als Wett-
rungsmittel kosteten um 2,1% mehr, für Treib-     bewerbsvorteil anzusehen und unterstütze die
stoffe musste jedoch um 5% mehr ausgegeben        Exportstärke der österreichischen Wirtschaft.
werden. Die harmonisierte, auf europäischer       Das Wirtschaftsministerium hat in Abstim-
Ebene vergleichbare österreichische Inflations-   mung mit dem Sozialministerium ein neues
rate betrug 2,3% und lag damit unter dem          Berufsausbildungspaket erarbeitet, das zusätz-
Durchschnitt der Euroländer von 2,4% sowie        liche Unterstützungen für die betriebliche
auch unter dem Schnitt der gesamten EU von        Ausbildung bringt.
2,6%.
                                                  Regierung verschärft Wettbewerbs- und
Österreichs Wirtschaft trotz schwieri-            Kartellrecht
gem Umfeld auf Wachstumskurs                      Das Wettbewerbs- und Kartellrecht in Öster-
Die Österreichische Nationalbank (OeNB)           reich wird an EU-Regeln angepasst und ver-
erwartet, dass Österreichs BIP heuer um 0,9       schärft. Die Bundeswettbewerbsbehörde erhält
Prozent wachsen soll (Dezember-Prognose 0,7       mehr Befugnisse und wird künftig den Wett-
Prozent) sowie 2013 um 1,7 Prozent (bisher        bewerb intensiv beobachten. Die Kronzeugen-
1,6 Prozent). Auch laut Wirtschaftsforschungs-    regelung wird ausgeweitet: Kronzeugen darf
institut (WIFO) ist die österreichische Wirt-     die Strafe als Belohnung für Beweise gegen
schaft im ersten Quartal dieses Jahres wieder     ein Kartell zur Gänze erlassen werden. Strom-
auf einen leichten Wachstumskurs einge-           und Gasversorger müssen künftig ihre Preise
schwenkt. Gleichwohl warnt Wirtschaftsminis-      rechtfertigen, wenn diese höher sind als in
ter Reinhold Mitterlehner, dass die von der       vergleichbaren Märkten. Auch der Wirkungs-
internationalen Entwicklung ausgehenden Ri-       bereich des Kartellrechts wird ausgeweitet.
siken für eine positive Wirtschaftsentwicklung    Während bisher Kartelle erst ab einer gewissen
gestiegen sind, und verweist auf sichernde        Marktdominanz unter das Gesetz fielen, soll
Maßnahmen wie die Angebote der Förderbank         künftig jede Preisabsprache oder Marktbe-
Austria Wirtschaftsservice (aws). Dort seien      schränkung erfasst werden. Entscheidungen
heuer insgesamt rund eine Milliarde Euro für      des Kartellgerichts werden veröffentlicht. Das
Darlehen, Haftungen und Zuschüsse abrufbar:       Paket könnte am 1. Oktober in Kraft treten,
„Damit können wir gezielt Innovationen unter-     hoffen Wirtschaftsminister Reinhold Mitter-
stützen und eine Kreditklemme trotz der turbu-    lehner und Justizministerin Beatrix Karl.
lenten Lage auf den Finanzmärkten und den
höheren EU-Eigenkapitalvorschriften für Ban-      Neuer Eigentümer bei Telekom Austria
ken auch in Zukunft verhindern.“ Als wichtigs-    Der mexikanische Multimilliardär Carlos Slim
ter Wachstumstreiber werde zudem die Ex-          übernimmt über seinen Telekomkonzern Ame-
portwirtschaft gezielt unterstützt.               rica Movil schrittweise das gesamte Aktienpa-
                                                  ket von 21 Prozent des Investors Ronny Pecik
Jugendbeschäftigungsbericht zeigt                 und wird nach der Staatsholding ÖIAG (28,4
Erfolge, aber auch Handlungsbedarf                Prozent) zweitgrößter Anteilseigner der Tele-
Wirtschafts- und Jugendminister Reinhold          kom Austria. Die TA weckte mit ihrer Präsenz
Mitterlehner legte am 12. Juni den aktuellen      in Mittel- und Osteuropa sowie dem Know-
„Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung    how bei neuen Technologien das Interesse des
und Lehrlingsausbildung in Österreich 2010-       Konzerns. Positiv sind die Reaktionen von
2011“ vor und betonte das hervorragende Ab-       ÖIAG und Telekom, zumal sich Slim zum
schneiden Österreichs auf diesem Gebiet in-       „Standort Österreich“ bekennt und die Firmen-
nerhalb Europas: „Trotz der internationalen       zentrale einschließlich des Osteuropasitzes in
Finanz-, Schulden- und Wirtschaftskrise zählt     Wien behalten will. TA-Chef Hannes Amets-
Österreich bei der Jugendbeschäftigung zu den     reiter freut sich auf eine gute Kooperation mit
besten Ländern Europas.“ Dennoch müsse auf        „einem der erfolgreichsten Telekomunterneh-
neue Herausforderungen reagiert werden: „Um       men weltweit“.
Redaktionsschluss: 18. Juni 2012                                                     Nr. 12/12- 5
                                                           Bildung ■ Medien ■ Wissenschaft
BILDUNG ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT                   Die nun ausgewählten „Talente regional“-
                                                  Projekte starten im kommenden Schuljahr in
Neue Erstinskriptionsfrist schafft mehr           Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich,
Planungssicherheit für Universitäten              Tirol, Wien und der Steiermark. Kinder und
Wissenschafts- und Forschungsminister Karl-       Jugendliche schlüpfen dabei selbst in die Rolle
heinz Töchterle, die Österreichische Hoch-        von Forscherinnen und Forschern. Die gewähl-
schülerschaft sowie das Forum Lehre in der        ten Methoden sind so vielfältig und bunt wie
Universitätenkonferenz freuen sich über den       die Themen, die von Energieeinsparung über
erreichten Verhandlungserfolg: Ab kommen-         Krebsforschung bis zur Luftfahrttechnologie
dem Herbst gelten neue Inskriptionsfristen für    reichen. Details zum Talente-Schwerpunkt
den Neubeginn eines Studiums: Die allgemei-       unter www.ffg.at/talente.
ne Frist für die erstmalige Zulassung an einer
Universität zu einem Bachelor- oder Diplom-       Österreich beteiligt sich an neuem
studium endet dann österreichweit einheitlich     Spitzenteleskop E-ELT
am 5. September. Ein klar definierter Ausnah-     Österreich beteiligt sich am neuen Spitzentele-
mekatalog mildert Härten im Einzelfall ab.        skop E-ELT (European Extremely Large Tele-
„Die Universitäten haben künftig ein Mehr an      scope), das – die endgültige Zustimmung eini-
Planungsspielraum, davon profitieren klarer-      ger ESO-Mitgliedsländer vorausgesetzt – in
weise auch die Studierenden“, so der Minister.    den kommenden Jahren in der chilenischen
Sämtliche Informationen finden sich unter         Atacama-Wüste errichtet werden und der For-
www.studienbeginn.at                              schung neue Türen öffnen soll. „Mit dem so
                                                  genannten Auge ins All bekommen Forsche-
Forschungs- und Technologiebericht                rinnen und Forscher unterschiedlicher Diszip-
2012 belegt steigende Förderungen                 linen ein wertvolles neues Werkzeug und eine
Innovationsministerin Doris Bures, Wirt-          neue Dimension, kann es doch 15 Mal mehr
schaftsminister Reinhold Mitterlehner und         Licht sammeln als die gegenwärtig größte An-
Wissenschafts- und Forschungsminister Karl-       lage“, so Wissenschafts- und Forschungsminis-
heinz Töchterle präsentierten am 12. Juni den     ter Karlheinz Töchterle. Das E-ELT soll aus
Österreichischen Forschungs- und Technolo-        mehr als 900 Spiegelsegmenten bestehen und
giebericht 2012. Die Eckpunkte der Bilanz:        frühestens 2021 in Betrieb genommen werden.
Dank steigender Investitionen in Forschung        Die ESO (European Organisation for Astro-
und Entwicklung liegt die Forschungsquote         nomical Research in the Southern Hemisphere;
aktuell bei 2,8 Prozent des BIP und damit wei-    Europäische Südsternwarte) wurde 1962 in
terhin deutlich über dem EU- und OECD-            Paris gegründet und hat ihre Sitze in München-
Durchschnitt. Erfreulich ist besonders auch die   Garching (Deutschland) und Santiago (Chile).
in den vergangenen Jahren deutlich intensivier-   Zahlreiche österreichische WissenschaftlerIn-
te Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und       nen aus Astronomie, Astrophysik, Astroteil-
Wirtschaft, die dynamische Entwicklung der        chenphysik, Theoretischer Physik, Mathematik
Patentaktivität Österreichs sowie die gestiege-   und Informatik profitieren bereits vom ESO-
ne Anzahl der Spinoff-Gründungen aus Uni-         Beitritt Österreichs im Jahr 2008.
versitäten.
                                                  „Nation Branding Austria“: Aus der
Doris Bures: 1 Million Euro für „regio-           Vielfalt ein kompaktes Bild erzeugen
nale Talente“                                     Bei der Auftaktveranstaltung zum „Competiti-
„Wir wollen Kinder und Jugendliche in ganz        ve Identity Project“ am 11. Juni betonte Staats-
Österreich für Forschung und Technologie          sekretär Josef Ostermayer den Wunsch der
begeistern“, so Innovationsministerin Doris       Bundesregierung, den derzeitigen „guten
Bures anlässlich der ersten Juryentscheidung      13. Platz im Nation Brands Index zu verbes-
aus dem Schwerpunkt „Talente regional“ des        sern“. Eine zentrale Rolle komme dabei dem
Bundesministeriums für Verkehr, Innovation        Internet zu: „Das Projekt 'Nation Branding'
und Technologie. Es sei in jeder Hinsicht loh-    wird Österreich zu einem unverwechselbaren
nend, das Interesse von Kindern an Naturwis-      modernen nationalen Design führen und unser
senschaft und Technik zu unterstützten und zu     Land international stärken. Wenn wir von der
fördern. Im Hinblick auf die Berufs- und Stu-     'Marke Österreich' reden, dann müssen wir
dienwahl von Jugendlichen genauso wie mit         auch das Internet mitdenken. Die Positionie-
Blick auf den Standort, weil Wirtschaft und       rung und Verbreitung der 'Marke Österreich'
Forschung auf kreativen Nachwuchs angewie-        im Netz wird einer der entscheidenden Fakto-
sen seien, betont Doris Bures.                    ren sein, um deren Erfolg zu gewährleisten.“
Redaktionsschluss: 18. Juni 2012                                                       Nr. 12/12- 6
                                                                                        KULTUR
KULTUR                                             lienlust und Familienleid, um zu zeigen, wie
                                                   das Private zur Kunst wird und selbst das Hei-
Schwerpunkt Steiermark                             lige eine ganz private Komponente hat.
"Regionale12"                                      In der katholischen Tradition erlebt die Got-
Von 22. Juni bis 22. Juli werden unter dem         tesmutter Maria den Tod ihres Sohnes Jesus als
Motto „Stadt. Land. Fluss“ in 20 Gemeinden         ganz persönliche Tragödie und ermöglicht so
der obersteirischen Region Murau 24 Projekte       die Erfahrung und die Anteilnahme an der
zeitgenössischer Kunst und Kultur präsentiert.     Passion im allermenschlichsten Maß. Antonín
In der Stadt Murau werden u. a. Hörspazier-        Dvořák hat das so verstanden, als er 1877 sein
gänge angeboten, im Stift St. Lambrecht er-        großes „Stabat mater“ komponierte, nachdem
kundet Künstler Oliver Ressler in der Schau        seine drei Kinder gestorben waren. Nikolaus
„Occupy Everything“ Formen des Zusammen-           Harnoncourt stellt dieses Meisterwerk in den
lebens. In der Krakau-Region geht es um            Mittelpunkt der styriarte 2012: Eine Familien-
Nachhaltigkeit, wobei das Berliner Künst-          geschichte, die nicht nur persönliche Trauer,
lerduo Köbberling/Kaltwasser einen giganti-        sondern auch Trost und Hoffnung bereithält.
schen Baum aus Recyclingmaterialien im             Das Programm http://styriarte.com wird am 22.
Holzmuseum in St. Ruprecht ob Murau gestal-        Juni mit Humperdinck (aus „Hänsel und Gre-
tete. Das Grazer Theater im Bahnhof spürt in       tel“), Offenbach (aus „Orpheus in der Unter-
„Friedhof der Eigenheime“ auf der Mülldepo-        welt“), Schubert und Strauß eröffnet. Themati-
nie Frojach Häuslbauerträumen nach, mit Ge-        sche Führungen durch die Grazer Altstadt er-
schichten der Region als Fundament. Den Ab-        gänzen das Programm jeweils am Samstag,
schluss des Festivals bildet die Uraufführung      wobei am ersten Samstag (23.6.) zu einem
einer Komposition von Klaus Lang: An „Das          großen Musik-Fest auf Schloss Eggenberg
Atmen der Zeit“ am Etrachsee werden je acht        geladen wird, das einen umfangreichen Ein-
Blasmusikkapellen und Chöre teilnehmen.            blick in die Familienkonzepte des Programms
www.regionale12.at                                 vermittelt. Das Festival endet am 22. Juli in der
                                                   Helmut-List-Halle, wo Jordi Savall eine Reise
Neuberger Kulturtage                               in die „goldene“ Zeit der englischen Musik
Von 14. bis 29. Juli präsentieren die Kulturtage   und der rücksichtlosen Fehde zwischen den
im steirischen Mürztal Orgelkonzerte, Klavier-     Familien Tudor und Stuart unternimmt.
abende und Kammermusik, darunter Joseph
Haydns „Die Schöpfung“ im Neuberger Müns-          Neue Galerie in Graz zeigt Pistoletto
ter. Aber es treffen auch Texte auf Musik          In der Neuen Galerie im Grazer Universalmu-
(Thomas Bernhard trifft auf Bachs „Goldberg-       seum Joanneum werden bis 14. Oktober 58
variationen“, Michael Heltau liest „I Brauch       frühe Arbeiten (50er - 70er Jahre) des italieni-
kan Pflanz“), und „Jazz auf Wienerlied“ (Ro-       schen Künstlers Michelangelo Pistoletto ge-
land Neuwirth und Trude Holzer). Die Ausstel-      zeigt. Der Vertreter der Arte Povera schuf ne-
lung „Permanent is Nowhere“ von Birgit Sauer       ben Selbstporträts in Form von „Spiegelbil-
ist Kunsthistoriker Walter Koschatzky gewid-       dern“, die den Betrachter zu einem Teil des
met.                                               Bildes werden lassen, Werke aus Plexiglas,
www.neuberger-kulturtage.org                       Siebdrucke und Videos. Zu sehen sind auch die
                                                   sogenannten Minus-Objekte, bei denen ge-
styriarte 2012: FamilienMenschen                   sammelte und gefundene Objekte spielerisch
Während Johann Sebastian Bach im Mittel-           arrangiert werden. Pistoletto gründete das
punkt des ersten Festspieljahres 1985 stand,       transdisziplinäre Netzwerk „Cittadellarte“, mit
werden 2012 „FamilienMenschen“ ins Zent-           dem das Kunsthaus Graz während des „steiri-
rum gerückt. Schließlich wären viele musikali-     schen herbstes“ eine Ausstellung realisieren
sche Genies ohne ihre Familien nie das gewor-      wird. www.museum-joanneum.at
den, als was sie uns heute erscheinen. Von
Johann Sebastian Bach, der einer unüber-           Länderübergreifende Festspiele: Euro-
schaubaren Musikerdynastie entspringt, und         päische Wochen Passau
dessen Kindern, über Wolfgang Amadeus Mo-          Ein Europa des Friedens und der Freiheit –
zart, dessen Vater Leopold die Karriere seines     diesem Gedanken haben sich die 1952 gegrün-
Sohnes generalstabsmäßig plante und Abnabe-        deten Festspiele Europäische Wochen von 29.
lungsversuche gar nicht gelassen hinnehmen         Juni bis 29. Juli verschrieben. Die geographi-
konnte, bis zu Johann Strauß, in dessen Musi-      sche Lage Passaus legt nahe, grenzüberschrei-
kerfamilie ein Konkurrenzkampf herrschte –         tend die ganze Region in die Festspiele einzu-
die styriarte erzählt Geschichten über Fami-       binden – neben Deutschland beteiligen sich
Redaktionsschluss: 18. Juni 2012                                                    Nr. 12/12- 7
                                                                                     KULTUR
Österreich und Tschechien an der Gestaltung.      Till Brönner, Count Basic und die Jazzkantine.
Unter dem Motto „An die schöne blaue Do-          www.jazzvienna.org
nau“ wird anlässlich des 60jährigen Jubiläums
ein vielseitiges Programm an attraktiven Spiel-   44. Fernsehpreise der Erwachsenenbil-
orten geboten.                                    dung verliehen
Zur Eröffnung wird die Auftragskomposition        Die von der Arbeitsgemeinschaft der Bil-
des österreichischen Komponisten Alfred Hu-       dungshäuser, dem Büchereiverband, dem Ver-
ber „Východ – Lichter zeigen an den               band Österreichischer Volkshochschulen und
Tag“ (Wiener Concert-Verein unter Alicja          dem Wirtschaftsförderungsinstitut gestifteten
Mounk, u. a.) aufgeführt. Weitere Konzerte des    Preise wurden am 5. Juni im Festsaal der TU
1987 von Mitgliedern der Wiener Symphoni-         Wien verliehen. In der Sparte „Fernsehfilm“
ker gegründeten Wiener Concert-Vereins als        wurden Regisseur Wolfgang Murnberger und
Orchestra in Residence, eine Aufführung der       die Drehbuchautoren Tac Romey, Don Schu-
7. Symphonie von Anton Bruckner durch das         bert und Rupert Henning für die Integrations-
Bruckner Orchester Linz unter Dirigent Dennis     komödie „Kebab mit alles“ (mit Andreas Vita-
Russell Davies (5.7.), ein „Traumtag in           sek und Tim Seyfi) ausgezeichnet, in der Spar-
Oberösterreich“ (7.7.), der die Vielfalt der      te „Dokumentation“ das nüchtern-informative
Region (einschließlich naturkundlicher, kulina-   „Projekt Jugoslawien“ von Radovan Grahovac
rischer und musikalischer Akzente) zeigen         und Matija Serdar auf Okto, während die Aus-
will, „Ein Sommernachtstraum“ von Felix           zeichnung für die beste „Sendereihe“ an Franz
Mendelssohn-Bartholdy (Text nach William          Grabner für das Format „dok.film“ ging.
Shakespeare, gelesen von Klaus Maria Bran-        Im Rahmen des Fernsehpreises wurde auch der
dauer, Pianoduo Andreas Grau und Götz             15. Axel-Corti-Preis an ORF-Moderatorin
Schumacher) sowie ein Picknickkonzert mit         Barbara Rett vergeben.
Art of Brass Vienna zählen zu den Höhepunk-
ten der österreichischen Beiträge.                Neue Leitung der Kunsthalle Wien
www.ew-passau.de                                  Am 14. Juni präsentierte Stadtrat Mailath-
                                                  Pokorny den erfahrenen Ausstellungsmacher
22. Jazz Fest Wien                                und Kunstmanager Nicolaus Schafhausen als
Von 25. Juni bis 9. Juli werden u. a. zwei der    neuen künstlerischen Leiter, während die
größten Jazzpianisten – Keith Jarrett und Her-    kaufmännische Leitung von Ursula Hühnel-
bie Hancock – und mehr Sänger als je zuvor        Benischek wahrgenommen wird. Schafhausen
erwartet. Den Auftakt des Festivals markieren     sagte bei der Pressekonferenz, dass er die
der Harri Stojka Express und Soulsänger           Kunsthalle sichtbarer und bekannter machen
Charles Bradley, der bereits 2011 das Publi-      wolle.
kum begeisterte. An der Staatsoper wird Eric
Burdon mit seinen Animals den Anfang ma-          ÖBB zeigt Eisenbahn in der NS-Zeit
chen (1.7.), gefolgt von Bobby McFerrin (2.7),    Mit der Ausstellung „Verdrängte Jahre – Die
Melody Gardot und Gregory Porter (4.7.), dem      Eisenbahn in Österreich im Nationalsozialis-
Herbie Hancock Quartet (5.7.) und Rufus           mus 1938–1945“ beleuchten die Österreichi-
Wainwright / Joe Bonamassa (6.7.). Keith          schen Bundesbahnen das dunkelste Kapitel der
Jarrett tritt mit Bassist Gary Peacock und        Unternehmensgeschichte, um anlässlich ihres
Schlagzeuger Jack DeJohnette am 8. Juli im        175-jährigen Bestehen einen Beitrag zur Auf-
Konzerthaus auf – ein Höhepunkt des diesjäh-      arbeitung dieser Zeit zu leisten. Die Schau
rigen Festivals. Auftritte heimischer Musiker     kann am Praterstern 3 in Wien bis Ende Sep-
liefern Wolfgang Muthspiel mit „Vienna Na-        tember besucht werden.
ked“ (30.7., WUK), Georg Breinschmid und
                                                  Ausstellung über Vertreibung der
Thomas Gansch (26.6.) sowie das Quintett
                                                  Kärntner Slowenen
Travel Image mit seinem „Tribute to Joe Za-
winul“ (6.7.). Vielversprechend auch die Auf-     Die Vertreibung von mehr als 1.000 Kärntner
tritte von John Scofield und Marc Ribot (7.7.,    Slowenen durch die Nazis ist Thema der Aus-
Rathaus) oder Mike Stern mit dem Richard          stellung „Die Deportation slowenischer Fami-
Bona Quartet und Dave Weckl (3./4.7., im          lien aus Kärnten 1942“ im Landesarchiv in
Porgy & Bess), der gefeierte Jungstar Ambrose     Klagenfurt. Die von der Liga für Menschen-
Akinmusire (9.7., Porgy & Bess), Mother's         rechte konzipierte und 2003 in Wien gezeigte
Finest, A Soulful Night Of Keys sowie Sharon      Schau wurde mit Kärntner Dokumenten erwei-
Jones und die Dap Kings. Das traditionelle        tert und ist während der 20. Kulturwoche der
Fernwärme Open Air (30.6.) bringt Trompeter       Kärntner Slowenen bis 6. Juli zu sehen.
Redaktionsschluss: 18. Juni 2012                                                    Nr. 12/12- 8
                                                      Umwelt ■ Nachhaltigkeit ■ Tourismus
UMWELT ■ NACHHALTIGKEIT ■                         umweltrelevante Investitionen in Höhe von
TOURISMUS                                         rund 2 Mrd. Euro.

EU-Kommission bestätigt österreichi-              EU erklärte Tiroler Kraftwerksregion
schen Weg bei Erneuerbaren Energien               Isel zu „Natura 2000-Gebiet“
Das von der EU-Kommission am 6. Juni prä-         Die EU hat die Flussregion der Osttiroler Isel
sentierte Strategiepapier „Renewable Energy: a    und ihrer Zubringer (Tauern- und Kalserbach,
major player in the European energy market“       Schwarzach) als „Natura 2000-Gebiet“ ausge-
hat den österreichischen Weg beim Ökostrom-       zeichnet. Es stelle österreichweit eines der
Ausbau bestätigt. „Ein effizienter und markt-     zwei bedeutendsten Vorkommensgebiete von
orientierter Ausbau der Erneuerbaren Energien     „alpinen Flüssen mit Ufergehölzen von Myri-
beschleunigt die Energiewende. Mit unserem        caria germanica“ (Deutsche Tamariske, im-
Ökostrom-Gesetz erhöhen wir den Anteil Er-        mergrüner Strauch, Pionierpflanze auf neuen
neuerbarer Energien am Stromverbrauch auf         Schotterflächen in Alpenflüssen) dar, begrün-
85 Prozent im Jahr 2020, setzen aber über die     dete die EU-Kommission ihre Auszeichnung.
Förder-Degression auch klare Schritte in Rich-    Damit haben mehrere Naturschutzvereine,
tung einer stärkeren Marktorientierung der        darunter der Österreichische Alpenverein, von
einzelnen Technologien“, betonte Wirtschafts-     der Europäischen Union nun Rückhalt be-
und Energieminister Reinhold Mitterlehner.        kommen in ihrem Bemühen, ein geplantes
Erneuerbare Energien sollen EU-weit schritt-      Wasserkraftprojekt an der Isel zu verhindern.
weise in die Energiemärkte integriert werden
und weniger von Subventionen abhängig sein.       Oberösterreich erhält dritten Naturpark
Gleichzeitig sollen Programme für deren Wei-      Oberösterreich erhält nach dem Mühlviertel
terentwicklung auch nach 2020 forciert wer-       und dem Alpenvorland mit Ende Juni nun ei-
den. Stabile Rahmenbedingungen würden Ver-        nen Naturpark in der alpinen Zone. Ein ent-
sorgungssicherheit und den Ökoenergie-            sprechender Beschluss der Landesregierung
Ausbau stärken, unterstrich Mitterlehner.         wurde am 13. Juni publik. Der „Naturpark
                                                  Attersee-Traunsee“ erstreckt sich auf einer
Umweltförderungsbericht 2011: Öster-              Gesamtfläche von 77 Quadratkilometern über
reich setzt auf nachhaltiges Wachstum             Teile der fünf Gemeinden Altmünster, Wey-
Im Umweltförderungsbericht für das Jahr 2011      regg, Steinbach, Schörfling und Aurach am
unterstreicht Umweltminister Nikolaus Berla-      Hongar. Ziel ist der Erhalt von Lebensräumen
kovich die ökonomische Bedeutung von Inves-       mit einer ökologisch bedeutsamen Landschaft.
titionen in den Umwelt- und Klimaschutz.
Dabei verweist er auf den Beitrag der Umwelt-     „Österreichischer Innovationspreis
förderungen auf dem Weg zu der für 2050           Tourismus“ – Einreichfrist: 26. Juni
geplanten Energieautarkie Österreichs. „Die       Tourismusministerium und Bundesländer ha-
Versorgung des Landes mit im Inland produ-        ben den „Österreichischen Innovationspreis
zierter Energie setzt die Förderung einer nach-   Tourismus“ (ÖIT) kreiert, für den noch bis
haltigen Energieversorgung und die Steigerung     26. Juni eingereicht werden kann. Gesucht
der Energieeffizienz voraus“, erklärte Berlako-   werden innovative, buchbare Produkte oder
vich. Demgemäß sei Energieeffizienz ein neuer     Angebote der österreichischen Tourismus- und
Schwerpunkt seines Ressorts.                      Freizeitwirtschaft. Mit diesem Preis prämiere
Ziele seien die Umstellung auf LED-Be-            man „neue Produkte und Angebote, die eine
leuchtungssysteme und effiziente elektrische      starke Vorbildwirkung haben, nachhaltig zur
Antriebe sowie die thermische Gebäudesanie-       Qualitätsverbesserung beitragen und die regio-
rung, für die das Umwelt- und das Wirt-           nale Wertschöpfung steigern“, erklärte Tou-
schaftsministerium in der „Sanierungsoffensi-     rismusminister Reinhold Mitterlehner.
ve“ für 2011 gemeinsam 100 Mio. Euro bereit-      Der ÖIT wird in zwei Kategorien verliehen:
gestellt hätten. Damit habe man Investitionen     für Einzelbetriebe und für überbetriebliche
von mehr als 800 Mio. Euro ausgelöst. „Um-        Kooperationen von Einzelbetrieben etwa mit
weltschutz ist ein wichtiger Wachstums- und       anderen Tourismusbetrieben, Tourismusver-
Jobmotor“, so Berlakovich. Durch Green Jobs       bänden oder tourismusnahen Dienstleistern.
seien 2011 12.000 Arbeitsplätze entstanden.       Die Sieger-Prämie beträgt jeweils 10.000 Euro.
Laut Bericht wurden 2011 Umweltförderungen        http://bmwfj.gv.at/Tourismus/Tourismuspolitis
für 23.587 Projekte genehmigt. Ein Förde-         cheAktivitä-
rungsbarwert von 350,5 Mio. Euro bewirkte         ten/Seiten/ÖsterreichischerInnovationspreisTo
                                                  urismus.aspx
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