INFORMATIONEN AUS ÖSTERREICH - Redaktionsschluss: 15. Juli 2015 - Austria
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INFORMATIONEN AUS ÖSTERREICH Redaktionsschluss: 15. Juli 2015 Nr. 14/15 INNENPOLITIK Sicherheitsbericht 2014: Erstmals unter 100 jugendliche Häftlinge Nationalrat beschloss Rauchverbot in der Gastronomie Zusätzliche Plätze für AsylwerberInnen EUROPA ■ INTERNATIONAL Griechenland - Kanzler Faymann: „Das Gemeinsame hat gewonnen“ Iran-Atomstreit: Historische Einigung in Wien WIRTSCHAFT Wirtschaftsbericht: Österreich braucht Reformen, um wieder Spitze zu sein Neuer Rekord bei Zahl der internationalen Investitionsprojekte Innovationsscheck für Klein- und Mittelbetriebe wird verlängert OECD-Bericht: Mängel bei der Gleichstellung in Österreich BILDUNG ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT Mehr Entfaltung und Mitsprache für den wissenschaftlichen Nachwuchs 48 Millionen Euro für Spitzenforschung und Innovationen aus Österreich Wirtschafts- und VerbraucherInnenbildung als Unterrichtsprinzip Neues Urheberrecht bringt transparente Regelungen UNESCO erklärte Ausgrabungsstätte Ephesos zum Weltkulturerbe KULTUR Bachmann- Preisträgerinnen 2015 Binding-Kulturpreis für Max Hollein ImPulsTanz 2015 belebt Museen und feiert heimisches Tanzschaffen Erstes Internationales Festival für Neues Musiktheater Grafiker Christoph Niemann im MAK Lentos Kunstmuseum Linz zeigt einmalige Schau von Cathy Wilkes Malerfürsten der Ringstraßenzeit im Belvedere Veranstaltungshinweise UMWELT ■ NACHHALTIGKEIT ■ TOURISMUS Österreich Frontrunner bei intelligenten Stromnetzen Klare gesetzliche Verhältnisse für die Gentechnikfreiheit Österreichs Technologieministerium sucht nach Ideen für Stadtgestaltung Großglockner Hochalpenstraße will 2018 Weltkulturerbe werden IMPRESSUM Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: Bundeskanzleramt, Bundespressedienst. 1014 Wien, Ballhausplatz 1. Redaktion: Dr. Helmut Wohnout, Tel. ++43/1/53115-204154, Fax ++43/1/53115-204283, e-mail: helmut.wohnout@bka.gv.at; Versand: Ab- teilung VII/3, Renate Gaida, Tel. ++43/1/53115-202613, Fax ++43/1/53109-202613, e-mail: renate.gaida@bka.gv.at; http://www.bundeskanzleramt.at; Auszugsweiser Abdruck des Textes gestattet. Herausgegeben vom Bundespressedienst-Wien. .
Redaktionsschluss: 15. Juli 2015 Nr. 14/15- 2 Innenpolitik INNENPOLITIK dem werde wieder ein großer Schritt gesetzt, um die Menschen vom Rauchen abzuhalten. Sicherheitsbericht 2014: Erstmals unter Betroffen sind alle öffentlichen Orte, wo Spei- 100 jugendliche Häftlinge sen und Getränke hergestellt, verarbeitet, ver- Die Zahl der jugendlichen Häftlinge ist im abreicht oder konsumiert werden (z.B. auch Vorjahr erstmals unter 100 gesunken. So saßen Versammlungen in Pfarrsälen oder Feuerwehr- mit Stichtag 1. September 2014 insgesamt 99 feste), nicht ortsfeste Einrichtungen wie Fest- Jugendliche im Gefängnis, 2013 waren es noch zelte, Mehrzweckräumlichkeiten sowie schuli- 112, im Jahr davor gar 144. Das geht aus dem sche Einrichtungen und Freiflächen, in denen Sicherheitsbericht 2014 hervor, den Justizmi- Kinder und Jugendliche beaufsichtigt und be- nister Wolfgang Brandstetter am 14. Juli im herbergt werden (z.B. Internate). Ministerrat präsentiert hat. Für Gastronomie-Betriebe mit getrennten Rau- Aktuell, mit Stand vom 14. Juli, sitzen laut cher-Bereichen wird es als Anreiz für einen Justizministerium 121 Jugendliche im Gefäng- vorzeitigen und freiwilligen Umstieg schon vor nis. Die Tendenz sei dennoch abnehmend. dem 1. Juli 2016 eine steuerliche Prämie in „Die positiven Entwicklungen im Bereich Ju- Höhe von 30 Prozent für getätigte Umbauin- gendstrafvollzug freuen mich besonders. Denn vestitionen geben. sie unterstreichen einmal mehr die gute Arbeit der Justiz im Allgemeinen und der Jugend Zusätzliche Plätze für AsylwerberInnen Taskforce im Speziellen“, so Brandstetter. Die oberösterreichische Landesregierung hat Zu den Reformen hatten die Vergewaltigung am 6. Juli ein neues Landesgesetz („Oö. Un- eines 14-jährigen Häftlings im Mai 2013 in der terbringungs-Sicherstellungsgesetz) beschlos- Justizanstalt Wien-Josefstadt und daraufhin sen, um damit mehr Asylplätze in Oberöster- bekannt gewordene Übergriffe in anderen Ge- reich zu schaffen. Geplant ist ein Bürokratie- fängnissen sowie Missstände im Jugendstraf- abbau in der Bau- und der Raumordnung, vollzug geführt. wodurch ermöglicht werden soll, sich kurzfris- Seit November 2014 werden bundesweit Sozi- tig per Verordnung über bestimmte Regelun- alnetzkonferenzen angeboten. Seit Sommer gen hinwegzusetzen und Flüchtlinge bei- 2013 wurden durch den Verein Neustart – nach spielsweise in einer leer stehenden Straßen- Anordnung vorläufiger Bewährungshilfe durch meisterei unterzubringen, ohne dass Bürger- das Gericht – in einem Probebetrieb 64 Haft- meisterInnen eine Anklage wegen Amtsmiss- vermeidungskonferenzen durchgeführt. Diese brauch droht. waren in 42 Fällen erfolgreich, führten zu einer Geplant sind Einheiten für maximal 100 Per- Enthaftung und bisher zu keinem Rückfall. sonen und nicht länger als ein Jahr. Oberöster- Seit Anfang 2015 gibt es auch Wohngruppen reich geht davon aus, dass in Schulen 500 Be- für minderjährige Tatverdächtige, denen damit treuungsplätze bereitgestellt werden. Dazu die U-Haft erspart werden soll. Plätze stehen in kommen bereits fixierte 200 Quartiere und 400 drei Einrichtungen zur Verfügung. Plätze in Vorbereitung. Für weitere 400 Plätze Insgesamt gab es im Vorjahr 8.886 Gefangene, werden sowohl feste Quartiere als auch Stand- davon lediglich 553 Frauen. Der Anteil der orte für Container gesucht. Alles zusammen Ausländer an allen Gefangenen stieg in den sollten insgesamt zusätzliche 1.500 Plätze auf- letzten vier Jahren kontinuierlich an und er- getrieben werden und damit die Gesamtzahl in reichte mit Stichtag 1. September 2014 seinen Oberösterreich auf 8.000 steigen. Das neue Höchststand mit 4.522 Personen. Gesetz gilt auch für Ersatzquartiere im Kata- strophenfall (Hochwasser). Nationalrat beschloss Rauchverbot in Nach Oberösterreich hat auch Salzburg mit der Gastronomie einem neuen Landesgesetz („Flüchtlingsunter- Der Nationalrat hat am 8. Juli mit den Stim- künftegesetz“) mehr Unterbringungsplätze für men der Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP AsylwerberInnen ermöglicht. sowie der oppositionellen Grünen ein Rauch- Für zwei Jahre sollen Flüchtlingsunterkünfte verbot in der Gastronomie beschlossen. Dem- etwa in allen Baulandkategorien zulässig sein. nach ist Tabakkonsum in Lokalen ab Mai 2018 Wohncontainer im Bauland werden zudem verboten, selbiges gilt auch für Wasserpfeifen weder eine Bauplatzerklärung noch eine Bau- und E-Zigaretten. bewilligung benötigen. Erleichterungen gibt es Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser auch im Grünland: Landwirtschaftliche Wohn- zeigte sich mit dem Gesetz sehr zufrieden, gebäude können so ohne jede weitere Bewilli- auch im Sinne des Arbeitnehmerschutzes. Zu- gung als Asylquartiere verwendet werden.
Redaktionsschluss: 15. Juli 2015 Nr. 14/15- 3 Europa ■ International EUROPA ■ INTERNATIONAL Iran-Atomstreit: Historische Einigung in Wien Griechenland - Kanzler Faymann: „Das Im jahrelangen Atomstreit ist dem Iran und Gemeinsame hat gewonnen“ den fünf UN-Vetomächten und Deutschland Nach 17-stündigen Marathonverhandlungen nach 17-tägigen Verhandlungen in Wien eine haben sich die Staats- und Regierungschefs der historische Einigung auf ein langfristiges Ab- Eurozone bei ihrem Griechenland-Krisengipfel kommen gelungen. EU-Außenbeauftragte Fre- am 13. Juli in Brüssel auf die Eckpunkte eines derica Mogherini und der iranische Außenmi- dritten Hilfsprogramms in Höhe von bis zu nister Mohammad Javad Zarif haben am 86 Mrd. Euro geeinigt. Voraussetzung dafür 14. Juli bei einer gemeinsamen Presseerklä- sind umfangreiche Reformen, darunter So- rung im Wiener Austria Center offiziell die fortmaßnahmen in den Bereichen Mehrwert- Einigung im Atomstreit bekannt gegeben. Mo- steuer und Pensionen sowie ein Fonds zur Pri- gherini sprach von einem „historischen Tag“ vatisierung von Staatsbetrieben, um mit einem und einem Zeichen der Hoffnung für die ganze Teil der Erlöse die Schulden abzuzahlen. Welt. Das Abkommen sei wichtig, weil es Die Verhandlungen für ein drittes Hilfspaket helfe, das Vertrauen zu stärken. Zarif verlas starten allerdings erst dann, wenn das griechi- denselben Text auf Persisch. sche Parlament die entsprechenden Gesetzes- Kurz vor der Presseerklärung hatten die Inter- beschlüsse vorlegt, die Abstimmung in Athen nationale Atomenergiebehörde (IAEA) und der erfolgt am 15. Juli. Zustimmen müssen dem Iran eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine Hilfsprogramm auch noch andere nationale zentrale Rolle beim Atomdeal spielen wird. So Parlamente, darunter das österreichische. Das wird die IAEA unter anderem uneingeschränk- Votum im Nationalrat ist für 17. Juli geplant. ten Zugang zu iranischen Militäranlagen erhal- Bundeskanzler Werner Faymann hat das Er- ten. IAEA-Chef Yukiya Amano sprach von gebnis als „gute Nachricht“ begrüßt. Bis zur einem „bedeutenden Schritt voran“. Denn die Umsetzung sei es aber noch „ein harter Weg“ Klärung des Vorwurfs, dass der Iran bis 2003 für Griechenland, so Faymann. Es habe sehr und womöglich danach an der Entwicklung intensive Anstrengungen und sehr kontroversi- von Atomwaffen gearbeitet hat, ist eine Haupt- elle Diskussionen gegeben, „aber das Ergebnis forderung der Weltmächte. rechtfertigt die Mühen“ und sei auch positiv Mit dem Abkommen soll der Bau einer irani- für den sozialen Zusammenhalt in Griechen- schen Atombombe unmöglich werden. Im land. Die politische Gipfelerklärung müsse nun Gegenzug werden die Wirtschaftssanktionen vom Parlament in Athen angenommen werden. des Westens schrittweise aufgehoben. Die Der am heftigsten umstrittene Punkt sei die Übereinkunft markiert auch einen Neuanfang Frage gewesen, wie ein Programm zustande in den Beziehungen zwischen den USA und kommen kann, das auch Eigenleistungen der dem Iran nach 36 Jahren politischer Eiszeit. griechischen Regierung darstelle, damit Grie- Sie bedeutet wohl auch ein Ende der außenpo- chenland unabhängiger von seinen Geldgebern litischen Isolation Teherans und stärkt die Is- werde, erklärte der Bundeskanzler. Ziel sei es, lamische Republik als Regionalmacht. die Schuldentragfähigkeit zu stärken. Die österreichische Regierungsspitze zeigte „Die Mühen haben sich ausgezahlt, denn wir sich höchst erfreut, dass gerade in Wien eine haben nun den ersten Schritt für ein Programm Einigung mit dem Iran erzielt werden konnte. gesetzt und Verantwortung übernommen“ be- Bundeskanzler Werner Faymann würdigte die kräftigte Faymann auch im ORF-Radio. Im positiven Signale aus Wien: „Der Einigung bei Ministerrat am 14. Juli verwies der Bundes- den Atomverhandlungen mit dem Iran gingen kanzler einerseits auf die dringend nötige Brü- schwierige Verhandlungen voraus, aber Wien ckenfinanzierung für den akuten Kapitalbedarf ist ein guter Boden für Verhandlungen. Ich Griechenlands und betonte andererseits, wie bedanke mich für das unermüdliche Engage- wichtig es jetzt für Griechenland sei, dass man ment aller Beteiligten“, so Faymann. sich „aus der Krise heraus investieren kann“. Auch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner rea- Hier sei auch die EU gefordert. Recht gibt dem gierte erfreut, dass die Gespräche positiv abge- Kanzler eine neue IWF-Analyse, wonach die schlossen werden konnten. Außenminister Eurozone ihre Schuldenerleichterungen für Sebastian Kurz sprach von einer „Riesenchan- Griechenland deutlich ausweiten müsse. ce für Frieden, Stabilität und Sicherheit nicht Für Finanzminister Hans Jörg Schelling han- nur im Mittleren Osten, sondern auf der ganzen delt es sich vor allem um ein „Riesen- Welt“. „Wir sind stolz, dass die Verhandlun- Reformprogramm“ für Griechenland und nur gen in Wien stattgefunden haben, und unsere zum Teil um ein Sparprogramm. Stadt Ort des Dialogs war“, betonte Kurz.
Redaktionsschluss: 15. Juli 2015 Nr. 14/15- 4 Wirtschaft WIRTSCHAFT Mit dem Innovationsscheck PLUS können sich Klein- und Mittelbetriebe an Forschungsein- Wirtschaftsbericht: Österreich braucht richtungen (außeruniversitäre Forschungsein- Reformen, um wieder Spitze zu sein richtungen, Fachhochschulen und Universitä- “Die Zukunft Österreichs liegt im Wettstreit ten) wenden und je nach Bedarf 80 Prozent der und im Wettbewerb von Ideen. Das ist nützlich vereinbarten Beratungsleistungen mit dem und notwendig. Wir müssen sparen, wo man Scheck bezahlen. Angesichts des Maximal- sparen kann und investieren, wo man investie- werts des Schecks in der Höhe von 10.000 ren muss. Das Ziel der Regierung ist, für stabi- Euro und dem erforderlichen Selbstbehalt von le Finanzen zu sorgen. Diese Aufgabe kann nur 20 Prozent können daher Leistungen im Wert gemeinsam bewältigt werden”, so Bundes- von bis zu 12.500 Euro gefördert werden. Die- kanzler Werner Faymann zufrieden. se Unterstützung erhalten innovative Vorhaben Als wesentliche Erfolgsrezepte für die Zukunft von KMU wie etwa die Vorbereitung und Ein- sieht Wirtschaftsminister Reinhold Mitterleh- leitung von patentierbaren Entwicklungen, die ner die Stärkung des österreichischen Ingeni- Unterstützung bei der Prototypenentwicklung eurs- und Gründergeistes: “Österreich soll zum sowie weiterführende Konzepte für technisches Gründerland Nummer eins in Europa werden. Innovationsmanagement im Unternehmen. Daher müssen wir das Umfeld für Gründer und Das Wirtschaftsministerium hat das Programm Startups kontinuierlich verbessern und den “Innovationsscheck Plus” in enger Zusammen- Unternehmergeist fördern.” arbeit mit der Forschungsförderungsgesell- schaft FFG gestartet und auf Basis einer posi- Neuer Rekord bei Zahl der internationa- tiven Evaluierung weiterentwickelt. Seit dem len Investitionsprojekte Programmstart im Juni 2011 wurden bisher Die aktuelle Halbjahresbilanz des zum Wirt- 609 Schecks genehmigt. schaftsministerium gehörenden Betriebsansied- lers ABA-Invest in Austria zeigt einen deutli- OECD-Bericht: Mängel bei der Gleich- chen Aufwärtstrend bei den internationalen stellung in Österreich Betriebsansiedlungen: „Das ist ein gutes Zeug- Für Stefan Kapferer, dem stellvertretenden nis für den Standort Österreich. Generalsekretär der OECD, hat die Gleichstel- Die Anzahl der gemeinsam mit den Regional- lung zwischen Frauen und Männern auch öko- gesellschaften angesiedelten neuen Investiti- nomische Gründe denn sie führe zu höheren onsprojekte internationaler Unternehmen ist Einkommen und steigert die Nachfrage. Der- um 33 Prozent von 114 auf 152 gestiegen. Das zeit weisen Frauen ohne Kinder die gleiche ist das bisher beste Halbjahresergebnis in der Beschäftigungsquote auf wie Männer, nach der 33-jährigen Firmengeschichte der ABA”, be- Geburt des ersten Kinders komme es allerdings richtet Wirtschaftsminister Reinhold Mitter- zu einer dramatischen Verschiebung. lehner. Die durch die neuen Ansiedlungen Laut dem Bericht beträgt die Differenz zwi- geschaffenen Arbeitsplätze stiegen in den ers- schen den Bruttostundenlöhnen von Frauen ten sechs Monaten 2015 gegenüber dem Ver- und Männern 23 Prozent. Das ist der höchste gleichszeitraum des Vorjahres um 83 Prozent Wert aller OECD-Länder. Bei Paaren mit Kin- von 905 auf 1.656. dern arbeiten in nur 20,8 Prozent beide Eltern- Auch im ersten Halbjahr 2015 war der Stand- teile Vollzeit. Bei 44,3 Prozent arbeitet ein ort Österreich besonders bei deutschen Unter- Elternteil Teilzeit - meistens die Frau. nehmen gefragt. Auch das Interesse italieni- Die OECD schlägt folgende Maßnahmen vor: scher Unternehmen hält weiterhin an, Italien Änderungen im Steuersystem, Investitionen in belegt mit 17 neuen Unternehmen wieder den Bildung und Kinderbetreuung und mehr An- zweiten Platz. strengungen in der Privatwirtschaft. Die Senkung des Eingangssteuersatzes von Innovationsscheck für Klein- und Mit- 36,5 auf 25 Prozent mit der jüngsten Steuerre- telbetriebe wird verlängert form sei begrüßenswert. Der Alleinverdiener- Das Wirtschaftsministerium stellt weitere zwei absetzbetrag solle abgeschafft und das Kinder- Millionen Euro für das Programm “Innovati- betreuungsgeld in ein Kinderbetreuungskonto onsscheck Plus” bereit. “Damit unterstützen umgewandelt werden. Zudem solle vermehrt in wir vor allem kleine und mittlere Unternehmen qualitativ hochwertige Kinderbetreuung und bei der Entwicklung innovativer Geschäftsi- Ganztagsschulen investiert werden. deen. Dort hat Österreich besonders viel Po- tenzial”, sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
Redaktionsschluss: 15. Juli 2015 Nr. 14/15- 5 Bildung ■ Medien ■ Wissenschaft BILDUNG ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT nicht nur für jene, die vielleicht einmal selbst ein Unternehmen leiten wollen, ist ein Basis- Mehr Entfaltung und Mitsprache für den wissen in diesen Bereichen wichtig, sondern wissenschaftlichen Nachwuchs für alle Konsumentinnen und Konsumenten.” Das Bundesministerium für Wissenschaft, Dabei gehe es auch darum, junge Menschen zu Forschung und Wirtschaft hat eine umfassende befähigen, wirtschaftliches Handeln kritisch zu Novelle zum Universitätsgesetz in Begutach- reflektieren und eine nachhaltige und lebens- tung geschickt, die insbesondere zusätzliche werte Zukunft mitzugestalten. Karrieremöglichkeiten für den wissenschaftli- chen Nachwuchs, bessere Planbarkeit im Stu- Neues Urheberrecht bringt transparen- dium und rechtliche Präzisierungen für die te Regelungen einzelnen Gremien ermöglichen soll. “Nach Jahren der Rechtsunsicherheit und der Vorgesehen ist weiter, dass alle derzeit beste- intransparenten Regelungen wird mit der No- henden Zugangsregelungen zunächst bis zum velle ein zeitgemäßes Urheberrecht umgesetzt: Jahr 2021 verlängert werden. Klar, nachvollziehbar und rechtssicher erhalten Modifiziert wird auch die Studieneingangs- die Kunst- und Kulturschaffenden künftig für und Orientierungsphase etwa durch die Mög- ihre Leistungen eine faire Vergütung. Auch die lichkeit, Prüfungen vorzuziehen und die Er- Erstellung der Tarife für die Speichermedien- möglichung einer höheren Zahl von Prüfungs- abgabe wird endlich eindeutig und transparent wiederholungen. geregelt”, so Josef Ostermayer, Minister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien. 48 Millionen Euro für Spitzenforschung Mit der Weiterentwicklung der Leerkassetten- und Innovationen aus Österreich zur Speichermedienabgabe wurde in Österreich Die neue Ausschreibung des Kompetenzzen- ein Modell gewählt, das sich nicht nur in vie- tren-Programms COMET, die für alle Themen len europäischen Ländern bewährt hat, sondern offen ist, unterstützt die Zusammenarbeit von auch rasch umsetzbar ist. Außerdem werden Spitzenforscherinnen und -forschern mit inno- klare Kriterien für die Tarifbemessung festge- vativen Unternehmen. Wissenschafts-, For- legt, die in Zukunft beim Geräteankauf auf den schungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Rechnungen auch ausgewiesen werden müs- Mitterlehner und Technologieminister Alois sen. Außerdem wird sichergestellt, dass dieses Stöger stellen insgesamt 47,6 Millionen Euro Geld auch bei den Künstlerinnen und Künst- an Bundesmitteln für bis zu sieben so genannte lern ankommt. Weitere wichtige Inhalte der K1-Zentren zur Verfügung. Gemeinsam mit Novelle, die am 1. Oktober 2015 in Kraft tre- den Förderungen der Länder und den Eigen- ten soll, sind die Regelungen der Zweitverwer- mitteln der beteiligten Unternehmen werden tungsrechte für die Wissenschaft und die Ver- die neuen Spitzenforschungszentren ein Volu- lage sowie der digitalen Fernleihe. men von 130 Millionen Euro umfassen. Das Programm wird von der Forschungsförde- UNESCO erklärte Ausgrabungsstätte rungsgesellschaft (FFG) umgesetzt. Die Kom- Ephesos zum Weltkulturerbe petenzzentren sollen wesentlich dazu beitra- Die antike Stadt, die seit 120 Jahren unter ös- gen, innovative Ideen und Forschungsergeb- terreichischer Leitung ausgegraben wird, blickt nisse aus der Wissenschaft möglichst schnell in auf eine 9.000-jährige Geschichte zurück. Ne- die heimische Wirtschaft zu bringen. Dabei ist ben der antiken Ruinenstadt selbst wurden es ein besonderes Anliegen, dass auch kleine auch in der Umgebung liegende Stätten wie und mittlere Unternehmen einen Zugang zu der Siedlungshügel Cukurici Höyük mit seinen exzellentem Know-how bekommen. prähistorischen Funden, der Ayasuluk-Hügel mit der Johannesbasilika und türkischen Mo- Wirtschafts- und VerbraucherInnenbil- numenten sowie das angebliche Sterbehaus dung als Unterrichtsprinzip Marias als neuzeitlicher Pilgerort für Christen Ab nächstem Schuljahr wird das fächerüber- und Muslime zum Weltkulturerbe erklärt. greifende Unterrichtsprinzip Wirtschafts- und Die UNESCO bezeichnet Ephesos als außer- VerbraucherInnenbildung neu gestaltet. “Der gewöhnliches Zeugnis der kulturellen Traditi- neue Grundsatzerlass soll Lehrerinnen und onen der hellenistischen, römischen, christli- Lehrer bei der Umsetzung des Unterrichtsprin- chen und türkischen Zeit. Die heute wieder zips unterstützen”, erklärt Bildungsministerin sichtbaren Baudenkmäler seien einzigartig in Gabriele Heinisch-Hosek. “Ein Verständnis für ihrem historischen Kontext, ihrer künstleri- wirtschaftliche Vorgänge und das Wirtschafts- schen Verarbeitung und ihrer Bedeutung als system sind heute zentrale Qualifikationen – wissenschaftliche Quelle.
Redaktionsschluss: 15. Juli 2015 Nr. 14/15- 6 Kultur KULTUR Wiedereröffnung 2017 in die (noch) leeren Räume gebracht. So zeigt der Singapurer Cho- Bachmann- Preisträgerinnen 2015 reograf und Kurator Choy Ka Fai seine 100 Bei den 39. Tagen der deutschsprachigen Lite- Videoporträts umfassende Ausstellung zeitge- ratur in Klagenfurt gewann die Deutsche Nora nössischer asiatischer Tanzkünstler – „SoftMa- Gomringer den Ingeborg-Bachmann-Preis. Der chine“ – erstmals in ihrer Gesamtheit. Im Kelag-Preis ging ebenso wie der Publikums- mumok treten 15 in Wien lebende Künstler mit preis an die Grazerin Valerie Fritsch, der 3sat- der laufenden Ausstellung „Mein Körper ist Preis an die Rumänin Dana Grigorcea. Die im das Ereignis“ in Beziehung und Performer wie ersten Wahlgang des Bachmann-Preises als Ivo Dimchev, Akemi Takeya oder Jennifer einzige zweifach genannte Österreicherin Te- Lacey widmen sich mit teils vor Ort entstehen- resa Präauer ging leer aus. den Aktionen, Interventionen und Happenings dem Wiener Aktionismus und seinem interna- Binding-Kulturpreis für Max Hollein tionalen Konnex. Ebenfalls im mumok findet Max Hollein, österreichischer Direktor des die Gruppenintervention „Charged Frankfurter Städel Museums, erhielt in diesem Documents“ von Christine Gaigg statt. Erstma- Jahr den mit 50.000 Euro dotierten Binding- lig ist die Kooperation mit dem 21er Haus: Die Kulturpreis. Holleins Arbeit habe der Kunst- Schau „Visionen mit Luft und Licht - Beco- stadt Frankfurt einen Glanz verliehen, der weit ming Aerosolar“ des Argentiniers Tomas Sara- über Deutschland hinausstrahle, so das Kurato- ceno bietet Raum für drei Uraufführungen, rium zu seiner Entscheidung. Hollein gelang wobei Anne Juren mit „The Point“ die Archi- es, mit einem abwechslungsreichen Programm tektur des Ein-Raum-Pavillons für ein Spiel sowohl das Fachpublikum als auch die breite zwischen Drinnen und Draußen, Privatsphäre Bevölkerung für die Kunst aller Epochen zu und Öffentlichkeit nutzen will. Mit dem Kom- begeistern. Neben der Kunsthalle Schirn leitet ponisten Klaus Schedl und der Musiktheater- Hollein seit 2006 zusätzlich das Städel Muse- gruppe „netzzeit“ arbeitet dort auch Christine um und die Liebieghaus Skulpturensammlung. Gaigg zusammen, die zudem „Maybe the way you made love twenty years ago is the ans- ImPulsTanz 2015 belebt Museen und wer?“ im Odeon auf die Bühne bringt. feiert heimisches Tanzschaffen Rund 30 Produktionen bilden die aktuelle Sze- Den bisher größten Österreich-Fokus bietet die ne ab, blicken aber mit einer Art Reunion des 32. Ausgabe des ImPulsTanz Vienna Internati- Tanztheaters Wien und einer Einladung des onal Dance Festivals unter Intendant Karl Re- Serapions Ensembles auch bewusst auf die gensburger von 16. Juli bis 16. August. Die Anfänge zurück, was neuen Schwung in die traditionell im Museumsquartier (MQ) stattfin- österreichischen Tanzszene bringen soll. dende Eröffnung am 14. Juli bestritt Doris www.impulstanz.com Uhlich mit „Hit the boom“. 2015 wird eine Brücke von der (Tanz-) Geschichte in die Ge- Erstes Internationales Festival für Neu- genwart und von der Bühne ins Museum ge- es Musiktheater schlagen: Kooperationen mit dem Weltmuse- Unter der künstlerischen Leitung von Thomas um, dem mumok und dem 21er Haus prägen Desi und Georg Steker werden vom 27. August heuer das Festival, das weitgehend auf große bis 12. September in Wien die ersten Musik- internationale Namen verzichtet, was der Bud- theatertage mit sieben Uraufführungen stattfin- getsituation geschuldet ist. Dennoch werden den. Unter dem Slogan „Eine Art Oper“ sollen die ca. 50 Produktionen von 45 Compagnien, aktuelle soziale und politische Themen in darunter 30 Uraufführungen (u.a. Florentina Gastspielen und Eigenproduktionen ihren Nie- Holzinger, Claudia Bosse, Superamas und Ian derschlag finden, die von unter 25-Jährigen bei Kaler), also ca. 120 Vorstellungen und 250 freiem Eintritt besucht werden können. Gene- Workshops, den Umfang der Jubiläumsausga- rell hält man die Preisschwelle niedrig, um be 2013 sprengen. Die Nachwuchsreihe dem Anspruch gerecht zu werden, das neue [8:tension] und das Stipendienprogramm Musiktheater der Freien Szene aus dem Ni- „danceWEB“ feiern runde Jubiläen. Durch die schendasein zu holen. Mit Hilfe der Konzept- Aufführungen im Weltmuseum ab 23. Juli, bei förderung der Stadt Wien soll das international denen Tanzschaffende aus Asien und Öster- ausgerichtete Festival für neues Musiktheater reich die Räumlichkeiten mit Performances im Meidlinger Kabelwerk zumindest bis 2017 und Installationen bespielen, die sich mit Ob- jährlich veranstaltet werden. Gestartet wird mit jekten und Themen des Museums auseinander- „Pizzeria Anarchia“ (27.8., Musik: Michael setzen, wird Bewegung vor dem Umbau zur Emmanuel Bauer), einer von Michela Lucenti
Redaktionsschluss: 15. Juli 2015 Nr. 14/15- 7 Kultur inszenierten interdisziplinären Verbindung aus entstand in Kooperation von Tate Liverpool, Musik- und Tanztheater zum Thema Gentrifi- Museum Abteiberg Mönchengladbach und zierung. Ausgangspunkt war die Räumung Lentos. In Linz werden u.a. die Werke „Untit- eines Hauses in Wien-Leopoldstadt vor einem led (Possil, at last)“ – erinnernd an eine Töpfe- Jahr. Auch in „disPLACE“ (Musik von Ra- rei in Glasgow und erstmals bei der 55. Bien- quel-Garcia Tomas und Joan Magrane Figuer- nale von Venedig 2013 zu sehen – sowie „Un- as, Regie: Peter Pawlik) und „Re-volt Athens“ titled (Biggar)“ gezeigt – anspielend auf eine (Musik: Tilemachos Moussas, Regie: Elli Pa- kleine Bergarbeiterstadt in Schottland. Figuren pakonstantinou) geht es um Gentrifizierung und Alltagsgegenstände knüpfen Beziehungen und Stadtentwicklung am Beispiel von zu geografisch und zeitlich entfernten Lebens- Barcelona und Athen. Ab 28.8. werden unter bedingungen und lassen den Besuchern große dem Titel „Oedipus Lost“ 30 Kurzstücke auf Freiheit zur eigenen Interpretation und Refle- dem gesamten Areal Kabelwerk gezeigt wer- xion des aktuellen Geschehens. Das begleiten- den. Die Regisseurin Helga Utz, die sich auf de Buch zur umfangreichen Ausstellung prä- Sophokles bezieht, realisiert auch das Projekt sentiert die Künstlerin als Autorin. „Stille Wasser“ nach dem Roman „Abenteuer www.lentos.at des Arthur Gordon Pym“ von Edgar Allen Poe (Musik: Iris ter Schiphorst) am Dach- Malerfürsten der Ringstraßenzeit im Swimmingpool des Kabelwerks. Klaus Karl- Belvedere bauer versucht sich in einer Lecture Oper Das Wiener Belvedere präsentiert im Unteren („Was mich daran hindert, eine Oper zu Belvedere bis 11. Oktober in einer Ausstellung schreiben“, ab 29.8.) und Thomas Desi erzählt mit dem irreführenden Titel „Klimt und die in „Ujamaa Paradise“ die Geschichte des Staa- Ringstraße“ nicht nur Werke Klimts, sondern tes Tansania, in dem ein „afrikanischer Sozia- rückt alle Malerfürsten in den Blickpunkt, lismus“ zu verwirklichen versucht wurde. Ins- welche die Entwicklung der Ringstraßenzeit gesamt gibt es an 17 Tagen 29 Vorstellungen maßgeblich prägten, wobei hier vor allem sowie ein Rahmenprogramm mit Gesprächen Hans Makart genannt werden muss. Aber auch für Fachwelt (Producers Meeting u.a.) und Franz Matschs Gemälde „Theologie“, Ausstat- Publikum. www.musiktheatertagewien.at tungsbilder sowie Entwürfe und Vorhaben für die Monumentalbauten des Boulevards sind zu Grafiker Christoph Niemann im MAK sehen. Seine reduzierten Illustrationen erzählen Ge- Die Schau „Selbstverständlich Malerei!“ zeigt schichten – mit Ironie und Witz. Niemann bis 27. September Teile der Schenkung aus der (*1970, Baden-Württemberg) übersiedelte Sammlung Ploner mit vielen Werken österrei- nach dem Studium nach New York, wo er chischer Künstler. Titelbilder für The New Yorker, New York Times und „Wired“, aber auch Bücher und Veranstaltungshinweise Werbung gestaltete und sich mit Neuen Medi- Die Salzburger Festspiele von 18.7. bis 30.8. en beschäftigte (Apps, Games, Animationen). starten mit Wolfgang Rihms Musik-Theater Seit 2008 lebt der Gestalter wieder in Deutsch- „Die Eroberung von Mexico“ nach Artaud und land, setzt aber die Arbeit für seine amerikani- einer Neuinszenierung von „Clavigo“ nach schen Auftraggeber fort. Niemann illustriert Goethe (Koproduktion mit dem Deutschen auch asiatische und deutsche Publikationen, Theater Berlin). Die Ouverture spirituelle u.a. das ZEITmagazin. Die von Kathrin Po- widmet sich Christentum und Hinduismus. korny-Nagel kuratierte Schau „Unterm Strich“ Die Bregenzer Festspiele von 22.7. bis 23.8. zeigt bis 11. Oktober einen Überblick der se- zeigen u.a. „Turandot“ und „Hoffmanns Erzäh- henswerten Arbeiten. www.mak.at/aktuell lungen“. Die Innsbrucker Festwochen Alter Musik fin- Lentos Kunstmuseum Linz zeigt einma- den von 14.7. bis 28.8. statt. lige Schau von Cathy Wilkes Der von Bundespräsident Heinz Fischer eröff- Sie zählt zu den einflussreichsten Künstlerin- nete Carinthische Sommer dauert bis 26.8. nen des United Kingdom und wurde 2008 für Theaterzeit//Freistadt: Das Festival bietet bis den Turner Prize nominiert – jetzt hat Cathy 27.7. u.a. „Die Walpurgisnacht. Eine Faust- Wilkes im Lentos Arbeiten aus mehr als einem Saga“ von/mit Ulf Dückelmann). Jahrzehnt und Zusätzliches neu konzipiert, Beim Pop-Fest Wien von 23. bis 26.7. am darunter große skulpturale Installationen, Ge- Wiener Karlsplatz spielen u.a. 5/8erl in Ehren, mälde, Arbeiten auf Papier und Archivmateri- Dorian Concept, Dubblestandart feat. Lee Per- al. Die Ausstellung, die bis 4. Oktober läuft, ry, Fijuka.
Redaktionsschluss: 15. Juli 2015 Nr. 14/15- 8 Umwelt ■ Nachhaltigkeit ■ Tourismus UMWELT ■ NACHHALTIGKEIT ■ „Nach langem Weg und zahlreichen Verhand- TOURISMUS lungen sind wir am Ziel. Ein erster Meilenstein war das Selbstbestimmungsrecht für EU- Österreich Frontrunner bei intelligenten Mitgliedsstaaten beim Anbau von Genpflan- Stromnetzen zen. Dieses gemeinsame Bekenntnis bestätigt “Bei intelligenten Netzen ist es uns gelungen, unseren Kurs und gibt uns zusätzlichen Rü- Österreich im internationalen Spitzenfeld zu ckenwind”, erklärt der Minister. positionieren”, erklärt Technologieminister Das neue Rahmengesetz garantiert ein einheit- Alois Stöger und kündigt an, dass das Techno- liches Vorgehen aller Bundesländer. Ein Beirat logieministerium und die E-Control die beste- des Bundes und der Länder übernimmt dabei hende Zusammenarbeit verstärken werden, um die Koordination. „Die Regelung schafft die notwendige Weiterentwicklung der heimi- Rechtssicherheit für Österreichs Bäuerinnen schen Stromnetze zu “Smart Grids” voranzu- und Bauern ebenso wie für die Konsumentin- treiben und dabei sichere und effiziente Ge- nen und Konsumenten”, betont der Minister. samtkonzepte zu entwickeln. Als nächster Schritt werden, gemeinsam mit Technologieministerium sucht nach Netzbetreibern und Industrie, “Smart Grids Ideen für Stadtgestaltung Innovationsregionen” entwickelt, um neue „Fragen wir doch mal die Öffentlichkeit.” Systemlösungen im Realbetrieb testen zu kön- Nach dem Motto hat das Technologieministe- nen. “Unser Ziel ist es, international konkur- rium (BMVIT) für das Programm „Stadt der renzfähige Demonstrationsprojekte zu schaf- Zukunft” wieder eine Public Consultation ge- fen”, betont der Minister. startet. Noch bis 17. Juli kann man Anmerkun- In den nächsten fünf Jahren (2015-2020) müs- gen zu den fünf Themenfeldern einsenden, die sen rund 5,6 Milliarden Euro in Ausbau und mit Energiefragen zu tun haben. Modernisierung der Strominfrastruktur inves- „Die Stadt als Energieschwamm” ist eines tiert werden. Finanziert wird dieser Ausbau der davon, ebenso „Energieorientierte Stadtgestal- Stromnetze über die Stromnetzentgelte. tung” oder „Technologien für die Gebäudeop- Werden nach dem Übertragungsnetz nun auch timierung”. Die eingeschickten Beiträge kön- die Verteilnetze, die den Strom hin zu den nen in den Leitfaden der dritten Ausschreibung Kunden transportieren, zu intelligenten Netzen einfließen, die im September startet. Neben der umgebaut, ist mit niedrigeren Kosten des Ge- Themenfindung aus Industrie und Wissen- samtsystems zu rechnen. schaft geht es auch um die Frage: Welche Be- Zudem tragen intelligente Stromnetze dazu bei, dürfnisse hat eine Stadt? dass die Stromversorgung grüner werde, denn Bisher werden in „Stadt der Zukunft” circa 50 Smart Grids können Ökostrom aus stark Projekte in Österreich gefördert. schwankenden erneuerbaren Quellen besser aufnehmen. Großglockner Hochalpenstraße will Im internationalen Vergleich konnte Österreich 2018 Weltkulturerbe werden im Bereich der Förderung von Energietechno- Die Großglockner Hochalpenstraße steht ab logien in den letzten Jahren stark aufholen und sofort unter Denkmalschutz. Es ist damit die liegt heute auf dem sechsten Platz unter den einzige Straße Österreichs und eine der ganz Mitgliedsländern der Internationalen Energie- wenigen in Europa, die unter Aufsicht der agentur (IEA). 2014 wurden über 143 Millio- Denkmalschützer steht. Ein Denkmalpflege- nen Euro öffentliche Forschungsmittel in Ös- plan hält fest, welche Bestandteile der 48 Ki- terreich für die Energieforschung investiert. lometer langen Straße mit rund 100 Brücken und Hochbauten wie erhalten werden müssen. Klare gesetzliche Verhältnisse für die So dürfen etwa die typischen Steinmauern nur Gentechnikfreiheit Österreichs durch solche wieder ersetzt werden, und zwar „Österreichs Felder bleiben gentechnikfrei. möglichst mit den vorhandenen Steinen der Das ist ein großer Erfolg – sowohl für die ös- Mauer. Angestrebt wird jetzt auch eine Auf- terreichischen Konsumentinnen und Konsu- nahme in die Unesco-Weltkulturerbe-Liste an. menten als auch für unsere Landwirtschaft.” Dies könnte im Jahr 2018 erfolgen. Bisher Umweltminister Andrä Rupprechter begrüßt befindet sich keine europäische Straße auf der den aktuellen Nationalratsbeschluss, der seinen Liste. Ansatz mitträgt und das Anbauverbot von gen- Pro Jahr wird die Großglockner Hochalpen- technisch veränderten Organismen auf Öster- straße von bis zu 900.000 Menschen befahren, reichs Feldern in der Verfassung verankert. womit sie im Ranking der österreichischen Tourismus-Attraktionen ganz weit oben liegt.
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