Ein ganz normaler Arbeitsplatz - Magazin der Lebenshilfe Ansbach Ausgabe 1/2019
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Magazin der Lebenshilfe Ansbach Ausgabe 1/2019 Arbeiten außerhalb der Werkstatt Ein ganz normaler Arbeitsplatz
wir Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde der Lebenshilfe Ansbach, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Lebenshilfe Ansbach kann Im Bereich Arbeit hieß es Abschied Bitte besuchen Sie auch unsere einen weiteren Meilenstein in nehmen. Herr Martin Kandert, anderen Veranstaltungen. Neben der Betreuung von Menschen Werkstattleiter in Lenkersheim, dem Netzwerklauf haben wir auch mit Schwer- und Mehrfachbe- geht nach 37 Jahren bei der thematische Infoveranstaltungen hinderung in Angriff nehmen. In Lebenshilfe in seinen wohlverdien- und Feste unserer Einrichtungen Brodswinden konnte im Dezember ten Ruhestand. Wir wünschen ihm in den Terminkalender der Spatenstich für den Bau der dafür alles Gute und seinem Nach- aufgenommen. Wir freuen uns auf Förderstätte mit zahlreichen Gäs- folger, Herrn Matthias Friedrich, Ihren Besuch. ten gefeiert werden. viel Erfolg in seiner neuen Auf- Ab 2020 arbeiten dann in den gabe. Er wird auch die erfolgreiche Danke an alle Förderer und neuen Räumlichkeiten 50 Men- Zusammenarbeit mit der Firma Spender der Lebenshilfe. Mit Ihrer schen mit hohem Förderbedarf. Staedtler fortsetzen, die bereits seit Unterstützung können wir beson- 10 Jahren existiert. dere Angebote für unsere betreu- Der Treffpunkt Lebenshilfe und das ten Menschen finanzieren. Café Karl in der Karlstraße in Ans- Lange war es erwartet worden, bach konnten den Ansturm beim jetzt ist es auch terminlich festge- Herzlichst ersten gemeinsamen Weihnachts- legt. Nach der offiziellen Einwei- Ihr markt kaum bewältigen. Die Aus- hungsfeier im KiM in Feuchtwan- zeichnung „Bayern barrierefrei“, gen im Oktober laden wir zum Tag die der Regierungspräsident Dr. der offenen Tür am Samstag, 11. Bauer für unsere Räumlichkeiten Mai ab 10.30 Uhr, ein. Es wird viele übergeben hat, freut uns sehr. Wir interessante Einblicke in die Arbeit Kurt Unger konnten dort im Werkstattladen der Einrichtungen im KiM geben. Vorsitzender jetzt auch einen Außenarbeitsplatz Lebenshilfe Ansbach e. V. besetzen. 2
Inhaltsverzeichnis wir Die Themen im Überblick Bayern barrierefrei: Lebenshilfe ausgezeichnet 4 Erster Adventsmarkt im TREFFPUNKT 5 20 Jahre Ambulant Begleitetes Wohnen 6-7 Einweihung des Kinder- und Familienzentrum KiM 8-9 Jubiläum der Außenarbeitsgruppe bei Staedtler 10-11 Jessica Strebel: Außenarbeitsplatz bei der Lebenshilfe 12-13 Ruhestand: Hans-Martin Kandert verlässt Lebenshilfe 14 Lenkersheim: Neuer Werkstattleiter stellt sich vor 15 Porträt - So sieht mein Alltag aus 16 Spatenstich für neue Förderstätte 17 Vierter Ansbacher Netzwerklauf ist in den Startlöchern 18 Termine und Ankündigungen 19 Neues Betreuungsangebot / Entschädigungsfonds unterstützt Opfer 20 Helfen und Unterstützen 21 Werden Sie Mitglied: Beitrittserklärung zur Lebenshilfe Ansbach 22-23 Wege gemeinsam gehen aufwachsen und lernen wohnen und leben arbeiten und gestalten 3
wir Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer (im Bild 4. v. r.) überreichte das Signet „Bayern barrierefrei“ des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales an den Vorsitzenden der Lebenshilfe Kurt Unger (2. v. r.). Mit ihnen freuen sich (vorne von links) der weitere Stell- vertreter des Bezirkstagspräsidenten, Titus Schüller, Oberbürgermeisterin Carda Seidel und Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Den Hebeplattformlift erprobte Bruno Lindenmeyer. Lebenshilfe ist Vorreiter in Sachen Barrierefreiheit Wege gemeinsam gehen Der TREFFPUNKT Lebenshilfe und das Café Karl in kleine Maßnahmen können viel helfen", der Karlstraße 7 in Ansbach sind nun auch ganz erklärte der Lebenshilfe-Vorsitzende Kurt Unger. offiziell barrierefrei. Der Regierungspräsident Regierungspräsident Dr. Bauer bezeichnete das von Mittelfranken, Dr. Thomas Bauer, überreichte Engagement der Lebenshilfe als wichtigen Beitrag das Signet "Bayern barrierefrei" im Namen des zu einer inklusiven Gesellschaft. Das Beispiel solle Bayerischen Sozialministerium. anderen Mut machen, sich für Inklusion einzusetzen. Landrat Dr. Jürgen Ludwig betonte, dass Barriere- Das Signet ist ein Zeichen der Anerkennung für alle, freiheit für jeden irgendwann Thema ist, ob beim die in Bayern Barrieren abbauen. Barrierefreiheit Kinderwagen schieben oder im Alter, wenn man bedeutet im TREFFPUNKT und Café, dass die vielleicht mit dem Rollator unterwegs ist. Zugänge ebenerdig sind. Um Stufen im Gebäude zu überwinden, wurden Hebeplattformlifte für Dass Ideenklau bei der Barrierefreiheit erlaubt Rollstuhlfahrer installiert. sei, darauf verwies Titus Schüller, der als Vertreter Außerdem gibt es überall des Bezirks gekommen war. Auch er lobte den automatische Türöffner. Vorbildcharakter. Denn der Ausschluss von Menschen mit Beeinträchtigung aus dem öffentlichen Raum sei Um Barrierefreiheit änderbar, nur brauche es einen kulturellen Wandel, zu schaffen, muss um diesen Weg voranzugehen. nicht immer der große Die Lebenshilfe ist die dritte Einrichtung in Ansbach, Aufwand die sich mit dem Signet der Barrierefreiheit betrieben schmücken darf. Auch das Landratsamt und die werden, Landesfinanzschule haben diese Auszeichnung schon auch bekommen. 4
N e u e s a u s d e m Ve re i n wir Neuer Standort für Lebenshilfe- Adventsmarkt Wege gemeinsam gehen Der beliebte Adventsmarkt aus der Großteil war nach zwei Stunden verkauft. Die Bläser rund um Brodswindener Werkstatt fand im Lebenshilfe-Mitarbeiter Rudi Gögelein lockten die Gäste schon Dezember vergangenen Jahres zum von weitem an. Auch das Café Karl und der Werkstattladen ersten Mal in der Karlstraße 7 statt. waren bis 19:00 Uhr geöffnet und zogen viele Besucher an. Mitarbeiter aus GmbH und Verein hatten Im Veranstaltungsraum des TREFFPUNKT konnte man bei sich im Vorfeld eine ganz besondere Glühwein und Torte, gebacken von der Hauswirtschaft der Weihnachtsaktion überlegt. Im Innenhof Wohnheime, bei Live-Musik in weihnachtliche Stimmung von Café Karl und TREFFPUNKT wurden geraten. Im Innenhof war neben den Adventskränzen die weihnachtlichen Gestecke aufgebaut ein Stand mit selbst hergestellen Produkten aus der und fanden reißenden Absatz. Der Förderstätte geboten sowie eine Weihnachtsbude mit Keramikgegenständen. Auch der Nikolaus, der kleine Geschenke verteilte, und ein Bratwurstgrill, durften nicht fehlen. Dabei hatten nicht nur die Gäste großen Spaß am Adventsmarkt, ob sie nun zufällig oder geplant vorbei gekommen waren. Auch die Mitarbeiter genossen trotz der Arbeit den Tag und freuten sich über den großen Zuspruch. Es ist zwar noch eine Weile hin, aber vorab schon die gute Nachricht für alle, die den Termin verpasst haben: am 29. November wird es wieder einen Adventsmarkt in der Karlstraße geben mit vielen Attraktionen. 5
wir wohnen und leben Wege zur Selbstständigkeit: Amublant Begleitetes Wohnen seit mehr als 20 Jahren Wohnen und leben Der Auszug aus dem Elternhaus seine Pläne das Elternhaus zu men hat. Seine Begleitung kommt ist eine entscheidende Phase im verlassen nicht auf Zustimmung. zwar noch mit zur Praxis, er ist aber Leben junger Menschen. Das- Seine Mutter glaubte nicht, dass er allein mit dem Arzt im Zimmer. selbe gilt auch für Menschen mit es schaffen könnte auf sich allein Zwei Betreuer unterstützen ihn im Behinderung, die diesen Schritt gestellt zurechtzukommen. Aber Alltag und richten sich nach ihm oft etwas später im Leben wagen. mit 25 Jahren stand sein Ent- mit den Terminen. Nach und nach Damit die Selbstständigkeit schluss fest. „Ich wollte es zumin- konnte David Ross die Stunden auch gelingt, gibt es Unterstüt- dest probieren, zurück hätte ich ja reduzieren, in denen er das ABW in zung vom Ambulant Begleiteten immer gekonnt“, erzählt der heute Anspruch nimmt. Mittlerweile sind Wohnen (ABW). Seit 20 Jahren 32-jährige, der in der Lebenshil- es noch 4,5 Stunden pro Woche, existiert dieser Dienst bereits fe-Werkstatt in Brodswinden in der zu Beginn waren es sechs. Auch bei der Lebenshilfe Ansbach, der Pforte beschäftigt ist. Fünf Jahre ist die Mutter findet es mittlerweile Menschen mit Behinderung jeg- es nun her und der Umzug in eine wunderbar, dass ihr Sohn in seinem lichen Alters dabei unterstützt, WG mit anderen Menschen mit eigenständigen Leben angekom- möglichst selbstständig zu leben Behinderung war auch für David men ist. und somit zu einer inklusiveren Ross ein großer Schritt, wie er ein- Gesellschaft beiträgt. räumt. Unterstützung fand er beim Derzeit betreut das Ambulant Ambulant Begleiteten Wohnen. Begleitete Wohnen der Lebenshilfe Gerade Eltern von jungen Erwach- Mitarbeiter geben Hilfestellung Ansbach rund 76 Personen und ist senen mit Behinderung fällt es oft bei der Haushaltsführung, bei der damit einer der größten Dienst- noch ein bisschen schwerer die Korrespondenz mit Behörden und leister in Mittelfranken in diesem eigenen Kinder ziehen zu lassen. Ämtern oder bei Konflikten in der Bereich. „Eine Besonderheit ist, Auch bei David WG. Auch die Begleitung zu Arzt- dass wir nicht nur Menschen mit Ross stie- terminen gehört dazu. „Früher geistiger Behinderung unterstüt- ßen konnte ich hinterher nicht zen. Auch Menschen mit psychi- wiedergeben, was der scher Erkrankung werden von uns Arzt gesagt hat“, erklärt begleitet", erklärt Einrichtungslei- David Ross. Eine ter Uwe Salvasohn. Die Nachfrage Hürde, die er mitt- steige kontinuierlich an. Mittler- lerweile genom- weile kommt die Mehrzahl der Anfragen von Klienten aus dem Bereich der psychischen Erkrankun- Auch der gen. Klassischerweise führt deren gemeinsame Gang zum Supermarkt ist Weg oft nach der Entlassung aus eine der Aufgaben einem psychiatrischen Fachkran- wobei das ABW unterstützen kann. kenhaus hin zum ABW. Der Dienst soll die Klienten dabei unterstüt- 6
wir Petra Horndasch unterstützt ihren Klienten David Ross auch bei der Haushaltsführung und beim Zubereiten von Mahlzeiten.. zen, wieder in einen geregelten auch bei finanziellen Angelegen- qualifiziertes Personal gefunden Alltag hineinzufinden. heiten. Das Hauptziel besteht werden muss. Dieses setzt sich aus darin, die Menschen nach Möglich- Erziehern, Heilerziehungspflegern Auch bei Matthias Merz war dies keit wieder in die komplette Selbst- und Sozialpädagogen zusam- der Fall. Nach einem längeren Auf- ständigkeit zu entlassen. Tatsäch- men. Feinfühligkeit ist gefragt im enthalt im Bezirkskrankenhaus auf- lich werden deshalb viele Klienten Umgang mit den Klienten. Das grund seiner psychischen Erkran- mit psychischen Beeinträchtigun- ABW kommt meist zum Einsatz, kung, verbrachte er zwei Jahre in gen nur eine Zeitlang begleitet. wenn der Betreute von der Arbeit einer Übergangseinrichtung der kommt und nicht unbedingt in der AWO. Danach folgte der nächste Die Dienste des ABW sind stark Laune ist, sich weiteren Herausfor- Schritt zurück in die Selbstständig- nachgefragt, allerdings steht oft derungen zu stellen. Gleichzeitig keit, er zog in eine Wohngemein- die angespannte Lage auf dem ist es für viele schwierig, Hilfe zu schaft. Vier Stunden pro Woche Wohnungsmarkt Menschen mit akzeptieren, da sie dadurch an ihre kommt das Fachpersonal vom ABW Behinderung im Wege, selbst- Beeinträchtigung erinnert werden. und unterstützt den 49-jährigen ständig zu leben. Bezahlbarer „Wir können niemanden zwingen, im Haushalt und bei Arztbesuchen Wohnraum ist schwer zu finden. das ABW ist ein freiwilliges Ange- und hilft im beim Backen, was er Die Lebenshilfe Ansbach tritt des- bot", stellt Uwe Salvasohn deshalb gerne macht. Ganz wichtig sind für halb selbst als Vermieter auf und auch klar. Die Mitarbeiter müssen Matthias Merz auch die sogenann- unterhält verschiedene Häuser mit es schaffen, eine vertrauensvolle ten Entlastungsgespräche. Prob- Wohngemeinschaften für Klienten. Zusammenarbeit herzustellen. leme, die sich aufgrund der psychi- Doch das Problem der Wohnungs- Denn Ziel des ABW ist es den schen Beeinträchtigung ergeben, suche ist nicht die einzige Her- Menschen in seiner individuellen sollen möglichst früh erkannt und ausforderung, der sich das ABW Lebensweise zu unterstützen, ohne offen angesprochen werden, um stellen muss. Steigende Klien- Regeln überzustülpen. dem Klienten stabil zu halten. tenzahlen bedeuten, dass mehr Psychische Erkrankungen entwi- ckeln sich oft über Jahre. Langsam beginnt sich dann eine Spirale zu Kontakt: drehen, die manchmal mit einer Uwe Salvasohn Suchterkrankung einhergeht, oft Einrichtungsleitung ABW gefolgt ist von Arbeitslosigkeit und Henry-Dunant-Str.8 Verschuldung. Um ein geregeltes 91522 Ansbach Leben zu gewährleisten unter- Tel: 0981 650 5067-580 stützt das Ambulant Begleitete E-Mail: Wohnen nicht nur mit Entlastungs- u.salvasohn@lebenshilfe-ansbach.de gesprächen, sondern hilft Klienten 7
wir Kinder- und Familienzentrum KiM Kinder- und Familienzentrum KiM: "Vorzeigeprojekt für ganz Bayern" aufwachsen und lernen Das neue Kinder- und Familienzentrum KiM ist besonders der Stadt Feuchtwangen und mittlerweile ganz offiziell eröffnet. Am 12. Oktober anderen beteiligten Kostenträgern, die alle waren Vertreter aus Politik, von Bauunternehmen zusammenarbeiteten, damit dieses Projekt sowie zukünftige Kooperationspartner ins KiM möglichst rasch verwirklicht werden konnte. geladen, um den Start dieses einzigartigen Projektes Auch Bürgermeister, Patrick Ruh, sprach zu feiern. von der „Quadratur des Kreises“, die mit der schnellen Errichtung des KiMs geschafft wurde. Im Mai 2015 hatte man erstmals mit dem Gedanken „Wenn man will, dann geht’s“, so sein Fazit. gespielt, ein Kinder- und Familienzentrum zu Das KiM sei ein Meilenstein für Feuchtwangen errichten, wie der Lebenshilfe-Vorsitzende, Kurt in vielerlei Hinsicht, ob aus fachlicher oder Unger, berichtete. Deshalb galt sein Dank auch architektonischer Sicht. Großes Lob gab es für den Namen „KiM“, der für „Kinder im Mittelpunkt“ steht. Ministerialdirektor Dr. Markus Gruber, der aus dem Sozialministerium in München angereist war, sagte, im Bayerischen stehe „kimm“ für „komm her“, eine durchaus passende Aufforderung. Denn das KiM sei einzigartig in Bayern, eine ähnliche Einrichtung für Kinder gebe es bislang noch nicht. "Sie haben ein Haus mit Vorbildfunktion geschaffen", betonte der Ministerialdirektor. Im KiM befindet sich neben der Inklusiven Kindertageseinrichtung auch eine Interdisziplinäre Frühförderstelle. Kinder aus der Kita können bei Bedarf, Therapien direkt im Haus wahrnehmen. Desweiteren ist dort die Schulvorbereitende Einrichtung mit Heilpädagogischer Tagesstätte untergebracht. Dr. Markus Kinder aus allen vier Einrichtungen sangen für die Gäste das "KiM-Lied". 8
wir Symbolischer Akt: Dekan Martin Reutter, Pfarrer Christoph Matejczuk, Geschäftsführer Günther Fohrer, Vorsitzender Kurt Unger, Ministerialdirektor Dr. Markus Gruber, Patrick Ruh, Frank Fürhäußer, Gerhard Kleindiek (v.l.n.r.) und Kinder aus der Heilpädagogischen Tagesstätte durschneiden das Band. Gruber lobte auch die Großzügigkeit der Räumlichkeiten, mit der viele Einrichtungen in der Großstadt nicht mithalten könnten. Zum Ende der Einweihung gab es den kirchlichen Segen von Pfarrer Christoph Matejczuk. Die katholische Kirche, mit dem neuen Gemeindebau, der aus der Hand desselben Architekten stammt, befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum KiM. Ihm zur Seite stand dem Pfarrer der Dekan der evangelischen Kirche, Martin Reutter, der das KiM mit seinem inklusiven Charakter als „richtigen und wichtigen Schritt in Richtung Zukunft" bezeichnete. Der Architekt des KiM, Frank Fürhäußer (links), übergibt ein Bobby-Car an den Geschäftsführer Günther Fohrer sowie Kita-Leiterin Sandra Brenner. 9
wir Gelebte Inklusion: 10 Jahre Kooperation mit Staedtler arbeiten und gestalten Lebenshilfe dann auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten und bei Staedtler Platz war, folgte 2008 der nächste Schritt. Ein Selbstläufer aus allen Bei- war das Projekt aber nicht, sonden trägen heraus- der Leitspruch der Lenkersheimer, hören . Die Idee dass es "normal ist, verschieden zu hinter dem Projekt ist, sein", musste erst mit Leben gefüllt dass Menschen mit Behinde- werden, wie Werkstattleiter Martin rung nicht nur in den eigenen Kandert berichtete. Er hatte zusam- Werkstätten Aufträge für Firmen men mit Ulrike Wesche, Personal- abwickeln, sondern direkt in leiterin im Sugenheimer Werk, das Wird es scheitern oder zur Normali- einem Unternehmen mitarbeiten. Projekt hauptsächlich vorangetrie- tät werden? Das war die Frage, die Mittlerweile sind 30 Beschäftigte ben. Ängste und Befürchtungen sich den Verantwortlichen stellte im Staedtler-Werk in Sugenheim gab es auf beiden Seiten, denen als das Staedtler-Werk in Sugen- vor Ort, die dort unter anderem man versuchte in einem Arbeits- heim vor zehn Jahren eine Gruppe Verpackungsarbeiten erledigen. kreis zu begegnen. Viel Über- Werkstattgänger aus Lenkersheim Im Vorfeld hatte es bereits eine zeugungsarbeit war gerade auch in die eigenen Produktionshallen jahrzehntelange Zusammen- bei den Eltern notwendig, deren aufnahm. Die Antwort darauf arbeit zwischen der Werkstatt Kinder bislang im geschützten konnte man auf der Jubiläumsfeier und Staedtler gegeben. Als die Raum der Werkstatt tätig waren. Investierten viel Herzblut in das Projekt: Ulrike Wesche Die "Chorwürner" bestehen aus Mitarbeitern mit und ohne Behinderung von Staedtler und Hans-Martin Kandert von der treten öfter gemeimsam auf, wie zum Beispiel beim 10jährigen Jubiläum der Lebenshilfe. Außenarbeitsgruppe. 10
Neues aus dem Werkstätten wir Die Vertreter der Lebenshilfe Kurt Unger, Hans Herold und Dieter Bögelein (von rechts) freuen sich über die Verlängerung des Vertrages, den ihnen Mischa Franz, Geschäftsführer von Staedtler, übergeben hatte. Doch „durch tägliche Begegnungen werden Ängste sich bewusst, dass an dem Projekt beständig gearbei- abgebaut und das ist hervorragend gelungen“, tet werden muss. „Integration geschieht nicht von berichtete Kandert. Heute gebe es viele Kleinigkeiten, selbst, sondern muss wachsen und Zeit gegeben wer- die zur Integration beitragen und zeigen, dass die den“, erklärte Ulrike Wesche. Sie ist aber auch über- Beschäftigten längst angekommen sind bei Staedtler. zeugt davon, dass es ein "Gewinn für beide Seiten" So ist der Chip zum Stempeln zum Symbol geworden, ist. Das Integrationsmodel wurde von Staedtler sogar dass man Teil der Mannschaft ist und wird von den in dessen Verhaltenskodex aufgenommen. "Es zeigt, Menschen mit Behinderung mit Stolz benutzt. Auch dass diese gelebten Werte einen hohen Stellenwert das Staedtler-Shirt wird von allen getragen und trägt bei Staedtler haben", erklärte der Leiter des Sugen- dazu bei, dass Gleichbehandlung herrscht. Man trifft heimer Staedtler-Werks, Peter Kugler. sich in der gemeinsamen Kantine, es gibt Kickertur- niere mit gemischten Gruppen. Auch im Zuge der Nach 10 Jahren ist klar: das Projekt ist nicht geschei- Jubliäumsfeierlichkeiten fand ein großes Kickerturnier tert, sondern tatsächlich zur Normalität geworden. statt. Weiteres Zeugnis des Zusammenwachsens sind Gekrönt wurden die Feierlichkeiten mit der Verlän- die "Chorwürmer", bestehend aus Menschen mit und gerung des Vertrages mit der Lebenshilfe-Werkstatt ohne Behinderung, die nicht nur auf der Feier sangen, um weitere fünf Jahre. Das Pionier-Projekt hat sogar sondern regelmäßig auftreten. Auch eine gemein- schon Nachahmer gefunden: bei Staedtler in Nürn- same Nordic Walking Gruppe wird gerade aufgebaut. berg und einer Ansbacher Firma. Die Liste ließe sich fortsetzen. Bei Staedtler ist man Das Jubiläum wurde in Etappen begangen. Neben der Feier gab es ein Eine gemeinsame Nordic-Walking-Gruppe traf sich m Zuge der Kickerturnier mit rund 50 Teilnehmern. Jubliäumsfeierlichkeiten für einen Lauf. 11
wir Arbeiten außerhalb der Werkstatt Ein ganz normaler Arbeitsplatz arbeiten und gestalten Das erklärte Ziel der "ganz normalen" Arbeitsplatz. haben mich so akzeptiert, wie ich Westmittelfränkischen Den hat sie im TREFFPUNKT bin", so ihr Urteil über ihre Prak- Lebenshilfe Werkstätten ist es, Lebenshilfe gefunden, wo sich tikumszeit. Für ihre neue Tätig- Menschen mit Behinderung in das Beratungszentrum und keit braucht sie ein hohes Maß an die Arbeitswelt zu integrieren. die Offenen Hilfen befinden. Flexibilität. Damit sie den Anforde- Dies bedeutet, dass auch immer Dort übernimmt sie einfache rungen entsprechen kann, betreut wieder Arbeitsmöglichkeiten Verwaltungstätigkeiten, wie zum eine Integrationsbegleitung die außerhalb der Werkstätten Beispiel, die Post wegbringen, junge Frau. Carolin Markert von für Beschäftigte gesucht Briefe kuvertieren oder kopieren. der Lebenshilfe besucht sie mindes- werden. Wie vielfältig diese tens alle zwei Wochen an ihrem Betätigungen aussehen können Außerdem ist sie am Empfang im Arbeitsplatz, um sie in ihrer beruf- und wer die Menschen auf diesen Werkstattladen, der sich ebenfalls lichen Tätigkeit zu unterstützen. Außenarbeitsplätzen sind, stellen im TREFFPUNKT befindet, tätig. Eine feste Bezugsperson ist wichtig wir Ihnen regelmäßig in unserem Sie kümmert sich um Kunden, für sie, auch um Probleme anzu- Mitgliedermagazin vor. die auf der Suche nach einem sprechen. Gemeinsam mit den Mit- Geschenk sind oder bringt Klienten arbeitern des TREFFPUNKTS und Jessica Strebel möchte ihr zum jeweiligen Berater. Sie stellt der Integrationsbegleitung wird ihr eigenes Ding machen. Dies selbst auch einige Produkte für Aufgabenfeld festgelegt. Eine sta- bedeutet für die junge Frau mit den Laden her, wie zum Beispiel bile Struktur und klare Arbeitsan- einer Lernbehinderung, dass Topflappen. Dafür hat sie einen weisungen sind für Jessica Strebel sie nicht in einer Werkstatt für Upcycling-Kurs in der Werkstatt unabdingbar. Sonst kann es passie- Menschen mit Behinderung besucht. Vor ihrer Beschäftigung ren, dass sie sich zurückzieht und arbeiten will. Stattdessen im Werkstattladen hatte Jessica verschließt. Um dies zu verhindern, wünschte sich Jessica Strebel einen Strebel bereits einen Arbeitsplatz auch dafür ist Carolin Markert da. in der Außengruppe bei der Firma Wenn Veränderungen anstehen, Diehl. Als aber nach knapp einem braucht Jessica Strebel besondere Jahr die Möglichkeit kam zu Unterstützung und muß lange Zeit wechseln, griff sie zu. vorher Bescheid wissen. Eingestiegen war sie in den Leistung zu bringen ist ihr aller- ersten Arbeitsmarkt mit dings auch im Privatleben wichtig. einem Praktikum bei der Sie ist als Schwimmerin aktiv und Stadt Herrieden, womit hat im vergangenen Jahr an den sie ihrem Wunsch nach Special Olympics in Kiel teilgenom- einem "normalen" men. Dort konnte sie mit ihrem Leben ein Stück Schwimmteam aus der Ansbacher näher kam: "Die Lebenshilfe-Werkstatt etliche Medaillen einsammeln. Darauf ist Als Schwimmerin nimmt sie stolz, genauso wie auf ihren Jessica Strebel immer wieder an Wettkämpfen "ganz normalen" Arbeitsplatz. teil. 12
wir Jessica Strebel liebt das abwechslungsreiche und kreative Arbeiten im Werkstattladen. 13
wir Ein Leben im Dienst für die Lebenshilfe arbeiten und gestalten Hans-Martin Kandert auf seiner offiziellen Verabschiedungsfeier in Lenkersheim. Nach 37 Jahren Einsatz für die Zusammen werden wir mit den Wohlbefinden unserer Mitarbeiter Lebenshilfe hat sich der Leiter der Wohnmobilen die russische Grenze ist eine wichtige Aufgabe und ein Werkstatt Lenkersheim, Hans entlang fahren, da fühlt man sich ständiger Prozess. Das wird auch in Martin Kandert, in den Ruhestand wohler und sicherer. Ansonsten Zukunft so bleiben. verabschiedet. Zuvor haben wir habe ich Zeit für Angeln, Familie, noch die Gelegenheit wahrge- meine Frau, Enkelkinder und zwei : Letzte Frage: Welchen Rat- nommen, ihn zu seiner Zeit bei der Hunde. Da wird mir bestimmt nicht schlag geben Sie Ihrem Nachfol- Lebenshilfe zu befragen. langweilig. ger, Matthias Friedrich, mit auf den Weg? : Herr Kandert, freuen Sie sich : Haben Sie in der Werk- auf den Ruhestand? Was tun Sie statt alle ihre Ziele erreicht, bzw. Kandert: Es gibt ein Motto, dass dann in Ihrer Freizeit? haben Sie alles so umsetzen kön- mir sehr am Herzen liegt. „Es ist nen, was Sie vorhatten? normal verschieden zu sein - wir Kandert: Nach 37 Jahren Dienstzeit gehen Wege gemeinsam”. Dieses in der Lebenshilfe freue ich mich Kandert: Ziele hat man zwar Motto, oder diese Weisheit, ist sehr auf meinen Ruhestand. Die und sind auch wichtig, doch alle nicht nur in der Werkstatt an den Zeit als Werkstattleiter war eine erreichbar sind sie nicht. Im Großen Wänden geschrieben, sondern schöne Zeit, aber auch manchmal und Ganzen bin ich aber mit dem auch in allen Bereichen der Werk- nicht ganz einfach. Mit schwieri- Erreichten zufrieden. Was noch stattarbeit anwendbar. Ob man mit gen Entscheidungen tat man sich offen ist, ist die Modernisierung Firmen, mit Menschen mit Behin- manchmal schwer. Ich gebe die der Küche (darum kümmert sich ja derung oder mit Kolleginnen oder Verantwortung gerne ab. Wissen jetzt Matthias Friedrich), oder auch Kollegen zu tun hat – dieser Spruch muss man, dass Werkstattleiter die Erweiterung der Förderstätte. birgt die Wahrheit in sich. In seiner kein 8-Stunden-Job ist, Werkstatt- Die ist zwar für 30 Betreute gebaut, täglichen Arbeit muss man jedem leiter ist man rund um die Uhr. aber jetzt schon wieder überbe- Menschen in seiner eigenen Art In meiner Freizeit habe ich viel vor. setzt. begegnen und entsprechend So freue ich mich sehr auf eine behandeln. Diesen Gedanken große Reise im nächsten Sommer. Das Personal wird zusehends möchte ich gerne an meinen Nach- Da geht es über Schweden, Finn- belastet. Personalpläne, Sicher- folger weiter geben. Ich habe so in land und an der russischen Grenze heitsvorschriften, neue Behinde- meiner Zeit die besten Erfahrungen bis ganz nach oben. Geplant haben rungsarten und Firmenaufträge gemacht. wir dafür sechs bis acht Wochen mit ihren engen Terminplänen bei insgesamt gut 9000 km. In Finn- setzen das Personal immer mehr : Vielen Dank für das freund- land werde ich meinen Kollegen unter Druck. Dabei ist es unser liche Gespräch. Wir wünschen und Freund, Fred Barjak, treffen. Kapital. Das Wohlwollen und das Ihnen alles Gute im Ruhestand. 14
Neues aus den Werkstätten wir Neuer Werkstattleiter in Lenkersheim arbeiten und gestalten Er übernimmt das Zepter von Friedrich: Durch das neue Bun- Kindergärten oder Schulen, wächst Martin Kandert und freut sich auf desteilhabegesetz bahnt sich ein stetig. Nur durch die Modernisie- seine neue Aufgabe: Matthias Wandel an, bzw. ist schon voll im rung ist es möglich, das Angebot Friedrich ist neuer Werkstattleiter Gange. Diesen müssen wir sehr entsprechend auszubauen. in Lenkersheim. genau beobachten. Als gesamt- heitliche Einrichtung sind wir auf- : Wie sehen Sie die Werkstatt- : Herr Friedrich, wie kamen gefordert, uns den neuen Heraus- landschaft in zehn Jahren? Sie zur Lebenshilfe? forderungen zu stellen. Als Beispiel möchte ich die Öffnung für externe Friedrich: Die Behinderungsar- Friedrich: Ich habe einen Meister- Bewerber nennen, die für uns ten werden sich verändern, ganz titel in Elektrotechnik. Als Service- schlichtweg eine Konkurrenz dar- klar. Sicher ist, dass die stärkeren techniker war ich über zehn Jahre stellen. Haben wir nicht das gleiche Beschäftigten auf den ersten in ganz Bayern unterwegs. 2011 Angebot in möglichst besserer Arbeitsmarkt vermittelt sind oder habe ich von einer freien Stelle Qualität für unseren Interessens- sich zumindest in einem ausge- als Gruppenleiter in der Werkstatt kreis parat, könnten wir schnell ins lagerten Arbeitsplatzverhältnis Lenkersheim erfahren. Da ich mich Hintertreffen geraten. Der Markt befinden. Diejenigen, die noch in sowieso beruflich verändern wollte muss also genauestens beobachtet der Werkstatt verbleiben, werden (auch die langen Autostrecken werden, um schnell reagieren zu mehr, bzw. intensivere Betreuung wollte ich abschaffen), stand mein können. Bei Werkstattgängern mit benötigen. Also auch der Anspruch Plan schnell fest. Ich bewarb mich klassisch geistiger- und körperli- an unsere angestellten Mitarbeiter und es hat sofort geklappt. Ziem- cher Behinderung, müssen wir mit wird nicht einfacher. Fachpersonal lich schnell erkannte ich zu der Zeit, sinkenden Zahlen rechnen. Was und gut geschulte Mitarbeiter sind dass die Lebenshilfe mit allen ihren neu ist, ist die steigende Zahl an Voraussetzung für eine weiterhin Inhalten genau die Veränderung Menschen mit seelischer Erkran- gute Arbeit in allen unseren Ein- war, die ich suchte. Stück für Stück kung. Auch das ist ein Thema, mit richtungen. wuchs mein Aufgabenfeld. Nach dem wir uns aktiv auseinander- einer Fortbildung wurde ich Sicher- setzen und Lösungen anbieten : Vielen Dank für das heitsfachkraft. Parallel dazu hatte müssen. Gespräch. ich natürlich auch noch meine Montagegruppe als Gruppenleiter : Was haben Sie zuerst vor? zu führen. Als dann eines Tages feststand, dass Martin Kandert Friedrich: Ich möchte als erstes bald in Rente gehen würde, sah unbedingt die Modernisierung ich erneut eine Chance. Ich wollte der Küche vorantreiben. Der mehr Verantwortung tragen. Auch Austausch der alten Gerät- das hat wieder geklappt, das freut schaften, sowie die Moder- mich ganz besonders. nisierung von Aufenthalts- raum, sanitären Anlagen und Umkleiden stehen : Was sind ihre zukünftigen an erster Stelle. Der Kreis Schwerpunkte? der Kundschaft, wie z.B. 15
wir Neues aus den Werkstätten Porträt – So sieht mein Alltag aus arbeiten und gestalten Lebenshilfe-Beschäftigte erzählen aus ihrem Leben: Andrea Meier, 35 Jahre, beschäftigt in der Förderstätte der Lebenshilfe-Werkstatt in Lenkersheim. Wie lange arbeiten Sie schon hier? Ich bin seit vier Jahren in der Förderstätte. Was haben Sie vorher gemacht? Mit 17 Jahren hatte ich einen schweren Autounfall. Seitdem habe ich viele Einrichtungen besucht und Therapiemöglichkeiten genutzt. Vor vier Jahren kam ich dann in diese Einrichtung der Lebenshilfe. Für mich bedeutet dies heute eine gewisse Regelmäßigkeit, die mich sehr zufrieden stimmt. Welche Arbeiten machen Sie? Wir erledigen hier Aufträge aus der Werkstatt. Das ist ohne Ter- minstress und macht Spaß. Es bringt auch Abwechslung mit in die Gruppe. Außerdem bin ich viel mit Ergotherapie, Krankengymnastik und Bewegungstherapie beschäftigt. Was macht am meisten Spaß? Knetgummi verpacken gefällt mir ganz gut. Wie und wo wohnen Sie? Ich wohne zu Hause bei meinen Eltern in Colmberg. Dort habe ich ein eigenes Zimmer. Wie kommen Sie zur Werkstatt? Der Fahrdienst holt mich täglich mit dem Kleinbus ab und bringt mich auch wieder nach Hause. Was gefällt Ihnen an der Förder- Das Klima hier ist sehr gut. Da gibt’s auch immer etwas zu lachen. stätte? Was gefällt Ihnen nicht? Da gibt es nichts! Haben Sie Pläne für die Zukunft? Ich würde gerne mal fliegen. Außerdem gefiele mir auch eine Del- fin-Therapie. Ich habe gehört, dass es so etwas im Meer mit Delfinen gibt. Vielleicht bietet sich ja mal die Möglichkeit dazu, wer weiß. 16
wir Spatenstich für neue Förderstätte arbeiten und gestalten Foto v.l.n.r.: Architekt Frank Fürhäußer, Lebenshilfe-Vorsitzender Kurt Unger, die Beschäftigte Carmen Krug, Förderstättenleiterin Heidi Humbert, Dieter Bögelein, Dr. Thomas Bauer, stv. Bezirkstagspräsidentin Christa Naaß, Dr.Christian Schoen, den Beschäftigten David Grimm und den Werkstattleiter Willi Ulm. Die Bagger waren bereits angerückt und hatten die durch den Freistaat Bayern. Regierungspräsident Bodenplatte gelegt als im Dezember der offizielle Dr. Thomas Bauer sagte in seinem Grußwort, dass Spatenstich für die neue Förderstätte im Ansbacher die neue Förderstätte einen wichtigen Beitrag zur Stadtteil Brodswinden durchgeführt wurde. Für 50 Inklusion leiste. Denn das Gefühl, mit der eigenen Menschen mit Schwer- oder Mehrfachbehinderung Arbeitsleistung etwas zu bewirken und Anerkennung entsteht derzeit das neue Gebäude, das sich in zu ernten, sei auch für behinderte Menschen wichtig. unmittelbarer Nähe zu den drei Lebenshilfe-Werk- 50 Beschäftigten soll zukünftig auf 2400 Quadrat- stätten befindet. Da in der vorhandenen Förder- metern ein geregelter Tagesablauf geboten werden. stätte ein „extremer räumlicher Engpass“ herrsche, 41 Plätze sind bereits besetzt, wie der Werkstattleiter wie der Geschäftsführer Dieter Bögelein in seiner Willi Ulm erklärte. Bis Juni 2020 soll das Gebäude Ansprache ausführte, sei der Bau notwendig. fertig sein. Auch vom Bezirk Mittelfranken ist für das Projekt ein Zuschuss von 495.000 Euro angedacht, wie Die Baukosten belaufen sich auf sechs Millionen die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Christa Euro, bezuschusst werden rund drei Millionen Naaß wissen ließ. 17
wir ANSBACHER NETZWERK LAUF mbH 3. J u l i 2 0 1 9 nG tt e tä ks er W i lfe Po sh we b en re d Le by W che e s t m i t t e l f rä n k i s Netzwerklauf 2019 – Bald laufen sie wieder arbeiten und gestalten Der Netzwerklauf wird zur Tradition - in diesem einem Firmenlauf. Zudem präsentieren sich auf dem Jahr geht er schon in die vierte Runde. Mittlerweile Ansbacher Stadiongelände zahlreiche Firmen, um sind rund 1.000 Läufer jährlich am Start, Tendenz potentielle neue Arbeitnehmer anzusprechen. Es steigend. Am Mittwoch, den 03. Juli, ist es wieder findet also Netzwerken auf allen Ebenen statt und soweit. Der Termin unter der Woche hat sich bewährt, das alles in ungezwungener, lockerer Atmosphäre. denn viele Unternehmen nutzen die Gelegenheit zu Auch sonst wird auf dem Gelände wieder einiges geboten sein, von Losbude, über Kletterturm bis hin zu einer Hüpfburg für Kinder und Live-Musik. Der neue Schirmherr ist gleichzeitig auch der neue Bezirkstagspräsident Armin Kroder. Die Chefs von Bezirk und Sparkasse wechselten sich bislang ab mit der Schirmherrschaft und zeigen somit ihre Verbun- denheit mit dem Netzwerklauf. Anmelden kann man sich online wieder über die Netzwerklaufseite ab sofort: www.ansbacher-netzwerklauf.de. Den ersten 800 Anmeldern ist ein Laufshirt sicher, die späteren Anmelder gehen leider leer aus. Also, früh anmelden! Interessierte können über die Facebook-Seite des Netzwerklaufs auf dem Laufenden bleiben. 18
wir Termine und Ankündigungen Wege gemeinsam gehen Wohnheim-Feste Info-Abende des Betreuungsvereins "Gesetzliche Betreuung, Vorsorgevollmacht Sonntag, 05. Mai 2019, 11:00 – 17:00 Uhr und Behindertentestament" Wohnheim Feuchtwangen Ringstr. 27 Donnerstag, 04. April 2019, 19:00 – 21:00 Uhr 91555 Feuchtwangen TREFFPUNKT Lebenshilfe Sonntag, 02. Juni 2019, 11:00 – 17:00 Uhr Karlstraße 7 Wohnheime Ansbach 91522 Ansbach Henry-Dunant-Straße 8 91522 Ansbach Mittwoch, 09. April 2019, 19:00 – 21:00 Uhr Interdisziplinäre Frühförderstelle Sonntag, 07. Juli 2019, 11:00–17:00 Uhr Rosengasse 17 Gabrieli-Haus 91541 Rothenburg ob der Tauber Vogteiplatz 11 91567 Herrieden Dienstag, 07. Mai 2019, 19:00 – 21:00 Uhr Werkstatt Feuchtwangen Esbacher Weg 20 Tag der Offenen Tür 91555 Feuchtwangen Samstag, 11. Mai 2019, 10:30–16:30 Uhr Kinder- und Familienzentrum KiM Donnerstag, 23. Mai 2019, 19:00 – 21:00 Uhr Am Bleichwasen 1 Heilpädagogische Tagesstätte 91555 Feuchtwangen Steinweg 19 91567 Herrieden 4. Ansbacher Netzwerklauf Mittwoch, 03. Juli 2019, ab 15:00 Uhr Stadion Ansbach Mooswiesencafé Sonntag, 22. September – Dienstag, 24. September, 13:00–16:30 Uhr Wohnheim Feuchtwangen Ringstr. 27 91555 Feuchtwangen 19
wir Neues Angebot in Feuchtwangen Wege gemeinsam gehen Immer mehr Menschen mit Behinderung scheiden auf- grund ihres Alters aus den Werkstätten aus. Damit diese Menschen lernen ihren Ruhestand sinnvoll zu gestalten, gibt es die "Tagesstrukturierenden Maßnahmen" (TSM). Auch Menschen mit Behinderung, die vorübergehend keine Werkstatt oder Förderstätte besuchen, können dieses Angebot in Anspruch neh- men. Dieses reicht von Mittagessen, Entspannungsangeboten, gemeinsamen Spielen und Musizieren bis hin zu Ausflügen. Die Lebenshilfe Ansbach unterhält ein solches Betreuungsangebot in den Räumen des Wohnheimes in Ans- bach. Dieses Angebot soll nun ausgedehnt werden: ab April 2019 wird es eine solche Einrichtung auch in Feuchtwangen geben. Standort wird das alte Postgebäude sein, das einen barrierefreien Zugang hat und fuß- läufig des Zentrums liegt. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter: Lebenshilfe Ansbach e. V., Tel: 0981 650 5067-0, E-Mail: wohnenundleben@lebenshilfe-ansbach.de. Entschädigung für erlittenes Unrecht Wege gemeinsam gehen Geld heilt nicht alle Wunden, Psychiatrien gelitten haben und Beratungsgespräch wird das aber kann ein Mittel sein, die von den Folgewirkungen Vorgehen besprochen. Nach erlebtes Unrecht zumindest noch immer beeinträchtigt Prüfung des Antrags bekommt anzuerkennen. Menschen, die werden. Außerdem können sich man die Entscheidung mitgeteilt. in deutschen Einrichtungen Personen melden, die in ihrer Bei Anerkennung können die der Behindertenhilfe oder Jugend für solche Einrichtungen Opfer bis zu mehrere tausend Euro Psychiatrien vor 1990 Leid und gearbeitet haben, ohne dass für Unterstützungsleistung erhalten. Unrecht erfahren haben, können sie Sozialversicherungsbeiträge sich für Unterstützungsleistungen gezahlt wurden. Kontakt anmelden. Dafür wurde die Bayerische Anlauf- und Stiftung Anerkennung und Hilfe Wie stelle ich den Antrag? Beratungsstelle der Stiftung von Bund, Ländern und Kirchen Anerkennung und Hilfe ins Leben gerufen. Bestimmte Voraussetzungen Zentrum Bayern Familie und Soziales - müssen für die Anmeldung Bayerisches Landesjugendamt Wer kann einen Antrag stellen? erfüllt sein. Ein erster Schritt ist (ZBFS-BLJA) die Kontaktaufnahme mit der Tel.: 089/18966-2500; E-Mail: Anmelden können sich Menschen, Anlauf- und Beratungsstelle. anlaufstelle.stiftung@zbfs.bayern.de die als Kinder oder Jugendliche Diese übernimmt dann die Nähere Info unter: wegen der Unterbringung in Anmeldung und Antragstellung, www.stiftung-anerkennung-und-hilfe.de einer stationären Einrichtung die bis zum 31. Dezember 2019 der Behindertenhilfe oder in möglich ist. In einem persönlichen 20
Helfen und unterstützen wir Wir danken allen Helfern und Unterstützern! Spende vom Lions Club Ansbach Die Bücherwürmer der Förderstätte in Feuchtwangen freuten sich über eine großzügige Bücherspende. Der Lions Club Ansbach veranstaltete im Brückencenter einen Bücherflohmarkt. Die übriggebliebenen Bücher durfte die Lebenshilfe für ihr "Bücherwurm"- Projekt in Feuchtwangen mitnehmen, in dem Menschen aus Werkstatt und Förderstätte eine Tätigkeit am PC geboten wird und das erfolgreich angelaufen ist. Vielen herzlichen Dank an den Lions Club Ansbach für die Spende! Spende von Bäckerei an die Werkstatt Vielen Dank an die Bäckerei Pfanz für eine Spende von 500,- Euro. Seit 2017 gibt es zur Weihnachtszeit keine Kundengeschenke mehr. Stattdessen wird das Geld für einen guten Zweck ausgegeben. Diesmal ging der Betrag an die Westmittelfränkische Lebenshilfe Werkstätten GmbH nach Ansbach. Werkstattleiter Willi Ulm nahm den Scheck entgegen, rechts im Bild Anna und Johannes Pfanz. rocket-media rockt! Die Firma rocket-media aus Dinkelsbühl hat an die Lebenshilfe 3.550 Euro gespendet. Das Unternehmen, das Software-Lösungen für Firmen entwickelt, spendet regelmäßig einen festgelegten Prozentsatz, der sich an den Mitarbeiter-Gehältern orientiert, für karitative Zwecke. Offiziell übergab Geschäftsführer Peter Passeck (rechts im Bild) den Spendenscheck. Das Geld will die Lebenshilfe dafür verwenden, Menschen mit Behinderung ein Freizeitangebot zu finanzieren. Wir bedanken uns ganz herzlich! Unterstützen Sie die Lebenshilfe Ansbach! Sparkasse Ansbach · IBAN: DE32 7655 0000 0160 2904 74 · SWIFT-BIC: BYLADEM1ANS VR-Bank Mittelfranken West eG · IBAN: DE35 7656 0060 0000 0493 44 · SWIFT-BIC: GENODEF1ANS 21
wir Helfen und Unterstützen Wir brauchen Sie! Werden Sie Mitglied bei der Lebenshilfe Ansbach! Die Lebenshilfe Ansbach e. V. ist ein lebendiger Verein, der engagierte Menschen an seiner Seite braucht, ob Eltern von Kindern mit Behinderung, andere Angehörige, Menschen mit Behinderung selbst, Freunde wie Förderer und Ehrenamtliche. Unsere Arbeit reicht von der Förderung von Geburt an über Schul- und Berufsausbildung, Schaffen von angemessenen Arbeitsplätzen, Unterstützung beim Wohnen bis hin zur Begleitung im Rentenalter. Wir verstehen uns als Interessenvertreter, Berater und Dienstleister für Menschen mit Behinderung. Auch Sie können die Arbeit der Lebenshilfe Ansbach als Mitglied unterstützen. Die Höhe des Mitgliedsbeitrages bestimmen Sie selbst. Der Mindestbetrag beträgt 30,- Euro pro Jahr. Um Mitglied zu werden, füllen Sie bitte unsere Beitrittserklärung aus und senden diese unterschrieben an die Lebenshilfe Ansbach e.V., Hardtstraße 1, 91522 Ansbach. Jedes Mitglied erhält mehrmals pro Jahr unsere Mitgliederzeitschrift „wir“ mit aktuellen Beiträgen aus der Lebenshilfe Ansbach und interessanten Einsichten in die Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Das Magazin wird Ihnen kostenfrei per Post zugesandt. Selbstverständlich stehen Ihnen auch unsere umfangreichen Beratungsangebote kostenlos zur Verfügung. Jedes Mitglied zählt! Unterstützen Sie uns, die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung zu verbessern. 22
Beitrittserklärung Als Elternteil/Förderer* erkläre ich hiermit meinen Beitritt zum Verein Lebenshilfe Ansbach e. V. Ich bin bereit, einen Jahresbeitrag von € steuerbegünstigt zu zahlen. (Der Mindestbeitrag beträgt 30,00 €. Der Mindestbeitrag für Ehepartner von Mitgliedern beträgt 23,00 €.) Nachname, Vorname: geb.: Straße, Hausnummer: Tel.: PLZ, Ort: E-Mail: Ort Datum Unterschrift Eine Zuwendungsbescheinigung ab einem Betrag über 200,00 € wird auf Wunsch zugesandt. Bis 200,00 € gilt der Kontoauszug als Bescheinigung für das Finanzamt. * Nichtzutreffendes bitte streichen. Ermächtigung zum Einzug von Mitgliedsbeiträgen Anschrift des Vereins (Zahlungsempfänger): Lebenshilfe Ansbach e. V., Hardtstraße 1, 91522 Ansbach Ich ermächtige die Lebenshilfe Ansbach e. V. Zahlungen von meinem u. g. Konto für meine Mitgliedschaft mit- tels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Lebenshilfe Ansbach e. V. auf mein Konto gezogene Lastschrift einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belastenden Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditins- titut vereinbarten Bedingungen. Nachname, Vorname (Kontoinhaber): Straße, Hausnr.: PLZ, Ort: IBAN: SWIFT/BIC: Kreditinstitut: Ort Datum Unterschrift Datenschutzklausel: Ich erkläre mich einverstanden, dass vorstehende Daten für Vereinszwecke in einer EDV-gestützen Mitglieder- und Beitragsdatei gespeichert werden. Der Verein Lebenshilfe Ansbach e. V. ist verpflichtet, seine Mitglieder der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung – Landesverband Bayern e. V. und der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. zu melden. Übermittelt werden dabei nur Name und Anschrift, ggf. die Vereinsmitgliedsnum- mer. Ohne dieses Einverständnis kann diese Mitgliedschaft nicht begründet werden. Der Verein beachtet die EU- DSGVO und gibt Ihnen die Möglichkeit, sich bei Fragen an den Datenschutzbeauftragten zu wenden. Weitere Infos unter https://www.lebenshilfe-ansbach.de/helfen-und-spenden/mitglied-werden/. Ort Datum Unterschrift
Lebenshilfe Ansbach e. V. Westmittelfränkische Hardtstraße 1 Lebenshilfe Werkstätten GmbH 91522 Ansbach Hauptwerkstatt und Verwaltung Hardtstraße 1 Telefon 0981 9525-0 91522 Ansbach Telefax 0981 9525-100 E-Mail: wegegemeinsamgehen@ Telefon 0981 9525-0 lebenshilfe-ansbach.de Telefax 0981 9525-100 E-Mail: arbeitenundgestalten@ lebenshilfe-ansbach.de TREFFPUNKT Lebenshilfe BeLA Beratungsdienst der Lebenshilfe Ansbach Impressum Karlstraße 7 91522 Ansbach -Magazin der Lebenshilfe Ansbach Herausgeber: Kostenlose und unverbindliche Beratung Lebenshilfe Ansbach e. V. und für Menschen mit Behinderung aller Westmittelfränkische Lebenshilfe Werkstätten GmbH Altersgruppen, für Angehörige und Hardtstraße 1 rechtliche Betreuer 91522 Ansbach Redaktion und Gestaltung: Zu erreichen: Nathalie Lober, Harald Eisner Mo - Fr: 09:00 – 12:00 Uhr (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) und nach Vereinbarung Layout: Telefon 0981 4663-1700 CORBEAU werbeagentur Telefax 0981 4663-1707 E-Mail: beratung@lebenshilfe-ansbach.de Druck: SOMMER media GmbH & Co. KG, Feuchtwangen Zeit schenken! Ehrenamt – jeder Einsatz zählt Haben Sie Lust auf Herausforderung? Dann zeigen Sie Einsatz und schenken Sie Zeit! Tel: 0981 4663 -1701 | ehrenamt@lebenshilfe-ansbach.de Wege gemeinsam gehen
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