DISRUPTION IM HANDEL: ÖKOSYSTEME ÄNDERN SICH GRUNDLEGEND UND INNOVATIONEN SIND BAHNBRECHEND
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Ein Ausblick von der Franklin Templeton Equity Group DISRUPTION IM HANDEL: ÖKOSYSTEME ÄNDERN SICH GRUNDLEGEND UND INNOVATIONEN SIND BAHNBRECHEND Februar 2021 BRIEF AN DIE ANLEGER Wir investieren seit mehr als einem halben Jahrhundert hier im Silicon Valley in Innovationen. Dabei besteht unsere Philosophie darin, dass Innovation in der Wirtschaft Wohlstand schafft und wir deshalb bei unseren Investitionen den Fokus auf Innovationen legen sollten, um die Wertentwicklung des Markts langfristig zu übertreffen. Im Kern beruht diese Philosophie unserer Erkenntnis nach auf drei Grundsätzen: Die Innovationen in der Wirtschaft beschleunigen sich, Investitionen in Innovationen erfordern aktives Manage- ment und Innovation ist allgegenwärtig. In Bezug auf den letzten Punkt – Innovation ist allgegenwärtig – haben wir fünf Bereiche der Wirtschaft ausgemacht, die sich unserer Meinung nach gleichzeitig entwickeln: die Disruption im Handel, die Fortschritte in der Gen- technik, intelligente Maschinen, die neue Finanzwelt und das exponentielle Datenwachstum. Dabei handelt es sich nicht um eine erschöpfende Aufzäh- lung und diese Bereiche sind auch nicht statisch; wir wollen damit vielmehr den Versuch unternehmen, viele der sich um uns herum vollziehenden Verän- derungen zusammenzufassen, zu erklären und zu kategorisieren. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten auf der Grundlage neuer Inno- vationen und Weiterentwicklungen verschiedene weitere Bereiche entstehen werden, während einige der aktuellen Bereiche verschwinden dürften. Für uns als Wachstumsanleger ist eine flexible Denkweise entscheidend.
Dieser Beitrag konzentriert sich auf einen der genannten Bereiche, die Dis- ruption im Handel. Die Breite und Tiefe dieses Themas ist trügerisch. Es geht um die Ökosysteme von Unternehmen und Branchen, die von der globalen Umstellung auf den digitalen Handel oder E-Commerce betroffen sind. Jede Diskussion über den E-Commerce beginnt heute mit dem Einzelhandel, wo er auch weiterhin für Umbrüche sorgen wird, da diese Art des Geschäfts in immer mehr Branchen Einzug hält. Zwar kaufen die Verbraucher Bücher, Büroartikel, Spielzeug und Reisen inzwischen überwiegend online, doch noch sind in diesem Bereich große Gewinnquellen unangetastet. So fassen die Segmente Automobil, Immobilien, Gesundheit und Lebensmittel – um nur einige zu nennen – online erst langsam Fuß. Viele dieser im Web neu hinzu- kommenden Branchen werden von den technologischen Fortschritten der letzten zwanzig Jahre profitieren, die zu einer Art kambrischen Explosion neuer Geschäftsmodelle und kreativer Ideen geführt haben. Die Sharing Economy, Gruppenkäufe mit Spaßfaktor, die Entwicklung von Websites, Online-Ratenkäufe, Mikro-Influencer, standortbasierte Empfehlungen und sogar virtuelle Umkleidekabinen treiben die Technologie voran und geben uns die Möglichkeit, Produkte und Dienstleistungen bequemer als je zuvor zu kaufen und zu verkaufen. Die Disruption im Handel beschränkt sich aller- dings nicht auf den Einzelhandel, sondern hat unter anderem auch gewaltige Auswirkungen auf die Finanzwelt und den Zahlungsverkehr, die Medien, die Cybersicherheit und selbst das Verkehrswesen. Die Innovationen im Handel haben bei vielen Unternehmen für Verwerfungen gesorgt, aber sie haben weltweit auch enormen Wert geschaffen. Es war eine Freude, diesen Beitrag zu verfassen. Als geschichtsinteressierte Menschen befassen wir uns gern mit der Frage, wie und warum wir uns im Bereich E-Commerce gerade an diesem Punkt befinden. Wir hoffen, dass die- ser Beitrag verdeutlicht, welchen Wert und welche Perspektive Generalisten zu einem Thema beitragen können. Außerdem hoffen wir vermitteln zu kön- nen, wie der einfache Gedanke, zusätzlichen Komfort und höhere Preistrans- parenz für die Verbraucher zu schaffen, weitreichende Auswirkungen für viele verschiedene Wirtschaftszweige haben kann – Finanzen, Verkehr, Kommuni- kation, Medien, Technologie usw. Als Investoren sind wir gespannt, ob sich unsere Hypothesen im Hinblick auf die Entwicklung dieses Innovationsbe- reichs bewahrheiten werden. Angesichts der beispiellosen Veränderungen im Verbraucherverhalten in der Zeit des Coronavirus ist dies der perfekte Zeit- punkt und Ort, um die zu beobachtenden wirtschaftlichen Veränderungen zu erörtern. Matthew Moberg, CPA Senior Vice President, Portfolio Manager Franklin Equity Group 2 Disruption im Handel: Ökosysteme ändern sich grundlegend und Innovationen brechen sich Bahn
DIE WICHTIGSTEN ERKENNTNISSE • Der E-Commerce bietet weltweit ein enormes Potenzial, denn der derzeitige Umbruch ist erst der Anfang. • Was die Akzeptanz des E-Commerce angeht, bestehen zwischen den einzelnen Branchen beträchtliche Unterschiede. Während einige Sektoren eine hohe E-Commerce-Durchdrin- gung verzeichnen, haben andere bislang bestenfalls an der Oberfläche gekratzt. Eine unterdurchschnittliche Durchdringung weisen beispielsweise die Immobilien-, Automobil- und Möbelbranche sowie das Gesundheitswesen auf. • Das explosive Wachstum des E-Commerce hat völlig unerwartete Geschäftsmodelle her- vorgebracht, etwa rund um die Sharing Economy, um Auktionen, handgemachte Pro- dukte und Influencer-Marketing. • Der technologische Fortschritt wird auch in Zukunft neue Geschäftsmodelle, neue Einzel- handelszweige und nie dagewesene Wege der Interaktion möglich machen. In vielen Fällen wird der E-Commerce der wirtschaftliche Treiber des technologischen Fortschritts sein. • Das Coronavirus hat als Beschleuniger für die in diesem Beitrag beschriebenen Veränderun- gen gewirkt. Zum ersten Mal in der Geschichte war eine Beschleunigung der E-Commerce- Einführung zu beobachten, obwohl das Bruttoinlandsprodukt weltweit geschrumpft ist. Die Pandemie schafft für den Einzelhandel, den Zahlungsverkehr und die Distribution einige der größten Herausforderungen unserer Zeit. Der E-Commerce reagiert darauf mit Flexibilität, Schnelligkeit und kontinuierlichen Innovationen. • In unserem Team untersuchen, besprechen und beobachten wir ein breites Spektrum an Branchen und treffen auf dieser Grundlage Anlageentscheidungen. Dabei beschränken wir uns bei Weitem nicht auf den traditionellen Einzelhandel, da sich der E-Commerce auf fast jeden Aspekt der Wirtschaft auswirkt. Unserer Ansicht nach erreichen wir auf diese Weise eine breite und differenzierte Sicht auf den Bereich E-Commerce, die es uns ermöglicht, wirkungsvoller und ganzheitlicher in diesen Umbruch zu investieren. E-COMMERCE: VERSCHIEBUNG DES NACHFRAGEFLUSSES Auf einer grundlegenden Ebene ist die Nachfrage der Motor unserer Wirtschaft und jeder Teil des Systems ist darauf ausgerichtet, diese Nachfrage zu bedienen. Als Analogie stellen wir uns die Nachfrage wie einen Fluss vor. Im Laufe der Jahreszeiten kann der Wasserspie- gel in einem Fluss steigen und sinken, aber der Fluss versiegt niemals vollständig, und wohin er auch fließt, es entsteht Leben in vielfältiger Form. Dasselbe gilt für die Nachfrage in einer Volkswirtschaft – wo Nachfrage ist, bestehen auch Chancen, die zu Innovation, Wachstum und Wohlstand führen. Aufgrund der Schwerkraft fließt der Fluss bergab, doch der Weg, den er sich bahnt, kann sich im Laufe der Zeit durch Störungen ändern. Dadurch entsteht Leben an neuen Orten, während das ursprüngliche Flussbett austrocknet. Seit Jahrhunderten nutzt der Mensch die Technik, um Flüsse zu seinem Vorteil teilweise oder vollständig umzuleiten. In ähnlicher Weise lenkt die „Schwerkraft“ des größeren Komforts die Nachfrage in der Konsumwirt- schaft – doch es ist der E-Commerce, der die wirtschaftliche Entwicklung aus der Bahn geworfen hat. Der E-Commerce hat neue Gewinnquellen geschaffen, da die Nachfrage in großem Umfang von den historischen Mustern weggeleitet wurde. Manche Technologiefortschritte sind derart einschneidend, dass sie in kürzester Zeit die Verlagerung riesiger Teile der Nachfrage auf einen völlig neuen Markt bewirken und so die alten Märkte ins Wanken bringen. Ein Beispiel ist das Aufkommen und der Aufstieg des Ridesharing-Geschäftsmodells, das USA-weit Proteste auslöste, weil Taxifahrer mit einem herkömmlichen Geschäftsmodell innerhalb von weniger als zehn Jahren einen Geschäfts- rückgang um 75 % verzeichneten.1 Doch nicht nur der Mensch, auch die Natur kann den Flussverlauf verändern. Man denke nur an die anhaltenden, dramatischen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft und die Konsumgewohnheiten. Die Pandemie hatte weltweit verheerende Folgen, dem E-Commerce hat sie jedoch einen solchen Rückenwind verschafft, wie es seit dem 3 Disruption im Handel: Ökosysteme ändern sich grundlegend und Innovationen brechen sich Bahn
Aufkommen des Mobiltelefons nicht mehr der Fall war. Sie hat die Branche nach vorne Das Coronavirus ist katapultiert und die Akzeptanz des Online-Shoppings, die digitale Kommunikation, die Erstellung von Websites und andere Branchentrends innerhalb weniger Monate in einem ein Beweis für Ausmaß vorangebracht, das zuvor mehrere Jahre erfordert hätte. In dieser Hinsicht ist das unsere Anpassungs- Coronavirus ein Beweis für unsere Anpassungsfähigkeit, denn der E-Commerce verbreitet sich derzeit auf bemerkenswerte und erfinderische Weise. fähigkeit, denn der E-Commerce ver- Das Angebot an Waren und Dienstleistungen, die über das Internet bezogen werden können, ist inzwischen schwindelerregend. Reinigungsmittel, Spielzeug, Bücher, Kleidung, Werk- breitet sich derzeit zeuge, Möbel, Autos und Lebensmittel sind selbstverständlich gut vertreten und erhältlich. auf bemerkenswerte Das Angebot hat sich jedoch erweitert und umfasst nun beispielsweise auch online arbei- tende Tierärzte, E-Learning, digitale Sportkurse mit Social-Media-Elementen, Blockbus- und erfinderische ter-Filmpremieren im Heimkino, Einkaufszentren im Metaversum, virtuelles Dating, Online- Weise. Live-Konzerte und neue, auf Entdeckung ausgelegte Browsing-Erlebnisse. In der Selbstdar- stellung eines Unternehmens für den Börsengang ist die Rede davon, dass das Einkaufser- lebnis Costco (eine Großhandelskette) und Disneyland miteinander verbinden soll. Es sind überall Chancen erkennbar, und dabei haben die Verbraucher gerade erst begonnen, das Potenzial dieses neuen globalen digitalen Marktplatzes zu nutzen. Als Anleger studieren wir die Mechanismen der Innovation und halten ständig Ausschau nach Veränderungen. Wir sind uns durchaus der Tatsache bewusst, dass wir den Flussverlauf nicht ändern können – aber wir können möglicherweise davon profitieren. Wir sehen Veränderungen als unvermeidlich an und Disruption als Hinweis auf eine bevorstehende Chance. WIE DIE MÖGLICHKEITEN DES INTERNETS DIE ENTWICKLUNG VON E-COMMERCE- ÖKOSYSTEMEN BEEINFLUSST HABEN Wir sind Zeuge einer beachtlichen und dauerhaften Verlagerung der gesamten Wirtschaft hin zum E-Commerce. Katalysator dieser Entwicklung war ein einziger, revolutionärer technologi- scher Fortschritt: das Internet. Das Web ermöglichte es Unternehmen und Privatpersonen, Waren und Dienstleistungen online zu kaufen und zu verkaufen. In kürzester Zeit kamen die Verbraucher in den Genuss einer fast unbegrenzten Auswahl, die ihnen mit wenigen Klicks komfortabel von zu Hause aus und rund um die Uhr zur Verfügung stand. Bücher zählten zu den ersten Artikeln, die online verkauft wurden. Tatsächlich waren sie das ein- zige Produkt, das Amazon im Sortiment hatte, als das Unternehmen 1997 an die Börse ging. Es war nur logisch für den Online-Handel, mit Büchern zu beginnen, da diese eine recht einheitliche Größe haben, leicht zu versenden und einfach zu beschreiben sind. Zudem handelt es sich um eine Produktkategorie, bei der eine nahezu unbegrenzte Auswahl wichtig ist. Noch wichtiger war jedoch, dass sich Bücher trotz der Beschränkungen eines Internets, in das man sich einwählen musste, leicht verkaufen ließen. Alle frühen Pioniere des E-Commerce, ob Amazon, eBay, Craigs- list oder Etsy, nutzten für die Beschreibung und den Verkauf ihrer Produkte einfache Webseiten mit einer Größe von üblicherweise weniger als 1 Megabyte (MB). Die Einwahlverbindungen waren zwar langsam, die Geschwindigkeit reichte jedoch aus, um diese Webseiten zu laden. Erst mit der Weiterentwicklung der Internettechnologie von den Einwahlverbindungen zum Koaxialkabel und zur Glasfaser war eine Ausweitung des E-Commerce auf viele weitere Produktkategorien zu beob- achten. Dazu gehören Videostreaming-Angebote wie Netflix und YouTube, Videowerbung über Plattformen wie Facebook und Instagram, Videotelefonie mit Zoom und Microsoft Teams, Online-Bildungsangebote, Cloud-Dienste und vieles mehr. All das, was wir heute als E-Commerce kennen, ist erst durch die Existenz und Weiterentwicklung des Internets möglich geworden, und die Steigerung der Internetgeschwindigkeit hat zu einer Erweiterung der Möglichkeiten geführt. In seinen Anfängen war das Internet – und damit der E-Commerce – jedoch nicht für alle Haushalte verfügbar. Selbst im Jahr 2007 hatte nicht einmal die Hälfte der erwachsenen Amerikaner zu Hause einen Breitbandanschluss.2 Doch die Erfindung des Smartphones – im Grunde ein Taschencomputer – erlaubte es jedem, von überall aus ins Internet zu gehen. Die Smartphone-Durchdringung ist schnell gestiegen: von weniger als 11 % der US-Bevöl- kerung im Jahr 2007,3 als das iPhone auf den Markt kam, auf heute über 80 %.4 4 Disruption im Handel: Ökosysteme ändern sich grundlegend und Innovationen brechen sich Bahn
FAST DREI VIERTEL DER Billionen USD Durchdringung in % E-COMMERCE-EINKÄUFE 7 USD 80 % 73 % WERDEN MIT EINEM MOBILEN 70 % 67 % 6 USD 64 % 70 % GERÄT GETÄTIGT 59 % Abbildung 1: Anteil des 5 USD 52 % 4,88 USD 60 % M-Commerce am gesamten 4,13 USD 50 % globalen E-Commerce 4 USD 3,45 USD 3,56 USD 40 % Stand: 9. Februar 2021 3 USD 2,83 USD 2,91 USD 2,31 USD 2,32 USD 30 % 2 USD 1,85 USD 1,80 USD 1,36 USD 20 % 0,97 USD 1 USD 10 % 2016 2017 2018 2019 2020 2021 (Prognose) Globaler M-Commerce-Umsatz (links) Globaler E-Commerce-Umsatz (links) Anteil des M-Commerce am E-Commerce Quelle: eMarketer, Global Ecommerce Update 2021. Auf den mobilen E-Commerce, auch als M-Commerce bezeichnet, entfallen inzwischen etwa 70 % der Gesamtumsätze im E-Commerce weltweit und sein Umfang hat sich seit 2015 mehr als verdreifacht.5,6 Darüber konnte das Internet dank der Smartphone-Mobilität nicht nur in neue Produktkatego- rien vordringen, sondern auch in völlig neue Geschäftsfelder, etwa ortsbezogene Werbung und Ridesharing. Während also das Web den Grundstein für die Existenz des E-Commerce gelegt hat, ist das Online-Angebot dank des Smartphones heute für die Allgemeinbevölkerung in viel größerem Ausmaß von überall aus zugänglich. Erst dadurch konnte der E-Commerce seine heutige Allgegenwärtigkeit erreichen.7 ZAHLUNGSVERKEHR UND LOGISTIK: KRITISCHE ÖKOSYSTEME, DIE DEN E-COMMERCE STÜTZEN Während das Internet die Basis bildete, waren der Zahlungsverkehr und die Logistik entschei- dende weitere Faktoren für den E-Commerce. Um auf unsere Analogie zurückzukommen: Wenn sich ein Flussverlauf verschiebt, sammelt sich das umgeleitete Wasser an neuen Orten, wo dann neue Ökosysteme und Biodiversität entstehen. Nehmen wir an, dass nach der Änderung des Flussverlaufs ein neues Flussgebiet zur Heimat von Forellen geworden ist. Damit die Forellen überleben können, müssen sich auch andere Lebensformen – z. B. kleinere Fische, Insekten, Algen, Bakterien – entwickeln, die im Ökosystem eine unterstützende, aber doch entscheidende Rolle spielen. Ähnlich verhält es sich beim E-Commerce. Große Plattformen wie Amazon und Alibaba existieren und gedeihen, weil sich kritische Infrastruktur wie Zahlungsverfahren und Logistik entwickelt haben und sie unterstützen. Der Zahlungsverkehr ist heute ein florierender Anlagebereich, der sowohl von der Abkehr vom Bargeld profitiert – ein Trend, der sich durch das Coronavirus beschleunigt hat – als auch von der einzigartigen Position der Branche, die sich in einer vorteilhaften Rückkopp- lungsschleife mit dem E-Commerce befindet. So wie Mobiltelefone dazu beigetragen haben, den E-Commerce zu beschleunigen, hat der E-Commerce den digitalen Zahlungsverkehr beschleunigt. Dies wiederum hat die Nachfrage nach dem Aufbau einer neuen Infrastruktur für virtuelle Transaktionen angekurbelt. Die Marktkapitalisierung der fünf größten börsenno- tierten Zahlungsdienstleister beläuft sich heute auf fast 1,5 Bio. USD.8 Die Innovation in der Branche boomt. Ein Beispiel dafür ist Shop Pay, ein Dienst von Shopify, der ähnlich funktioniert wie Apple Pay und Google Pay. Er ermöglicht den Kunden einen 60 % schnel- leren Bezahlvorgang mit nur einem Fingertippen und führt deshalb zu 18 % höheren Kon- versionsraten bei wiederkehrenden Käufern.9 Ein weiteres Beispiel ist die Option „Später bezahlen“, die ebenfalls die Konversionsrate erhöht und es Kunden ermöglicht, die Zahlung zu verschieben, während gleichzeitig alternative Daten und künstliche Intelligenz zur Auto- matisierung der Kreditrisikobewertung genutzt werden. Diese Art von Innovationen und Angeboten im Bereich des Zahlungsverkehrs wird weiter zum Abbau von Irritationspunkten bei den Kunden und zur weiteren Durchdringung des E-Commerce beitragen. 5 Disruption im Handel: Ökosysteme ändern sich grundlegend und Innovationen brechen sich Bahn
Während die Zahlungsdienstleister dem Trend des Online-Kaufs bereitwillig gefolgt sind, verlief die Anpassung in der Logistik widerwilliger und schwerfälliger. Hinter den Begriffen Logistik und Fulfillment verbergen sich letztlich teure und komplexe Netzwerke, die erhebli- che Koordination und Planung erfordern. Mit Logistik ist alles gemeint, was dazu beiträgt, dass das fertige Produkt vom Hersteller zu seinem endgültigen Bestimmungsort gelangt (und umgekehrt bei Retouren). Die Ausgaben für Distributionszentren und den Transport zum Kunden fallen im E-Commerce 400 % höher aus als im stationären Handel.10 Die Ful- fillment-Kosten bei der Bedienung eines E-Commerce-Kunden liegen tatsächlich zweiein- halb bis dreimal höher als bei einem Kunden des stationären Einzelhandels. Da sich der Einzelhandel zunehmend ins Internet verlagert, ist die Zahl der Lagerhallen, Lagerarbeiter, Logistikroboter und Technologien zur Verbesserung der Lagereffizienz in den letzten zehn Jahren jedoch enorm gestiegen. Amazon, eine der größten E-Commerce-Plattformen der Welt, gibt allein 46 Mrd. USD für das Fulfillment aus und diese Kosten sind 2019 im Ver- gleich zum Vorjahr um 34 % gestiegen (in erster Linie aufgrund der Umstellung auf die kos- tenlose Lieferung innerhalb eines Tages für Prime-Kunden).11 Zudem überrascht es nicht, dass das Coronavirus die Einführung neuer Logistiklösungen beschleunigt hat. Amazon hat im ersten Quartal 2020 einen Anstieg seiner Transportkosten um 49 % bekannt gegeben und 85.000 neue Mitarbeiter eingestellt, um die höhere Nachfrage nach Produkten auf sei- ner Plattform zu bewältigen.12 Honeywells Intelligrated, ein führendes Unternehmen im Bereich der Lagerautomatisierung, verzeichnete im zweiten Quartal 2020 einen Auftragszu- wachs um mehr als 300 %, da sich die Firmen bemühten, ihre Lagerabläufe effizienter zu gestalten.13 Logistik ist zwar ein schwieriges und kompliziertes Feld, entwickelt sich jedoch schnell weiter, weil die Verbraucher immer mehr Komfort verlangen. Dies wiederum erhöht die Bereitschaft der Kunden, online einzukaufen, was die Verbreitung des E-Commerce wei- ter vorantreibt. Wir haben hier zwei wesentliche Beispiele angeführt, möchten jedoch betonen, dass der E-Commerce noch viele weitere Bereiche wie Social Media, die Online-Sicherheit, den Kun- „Symbiotische“ densupport und die Website-Entwicklung grundlegend verändert hat. Diese „symbiotischen“ Ökosysteme entwickeln sich weiter und beschleunigen den Trend zum E-Commerce, indem Ökosysteme entwi- sie unser Verständnis von Komfort verändern und eine weitere Durchdringung und Dis- ckeln sich weiter und ruption befördern. Unserer Überzeugung nach ist eine zusammenhängende Betrachtung des beschleunigen den gesamten Ökosystems – einschließlich der unterstützenden Bereiche – unerlässlich, wenn wir das Tempo und den zeitlichen Horizont des E-Commerce verstehen wollen. Wir sind Trend zum E-Com- außerdem der Meinung, dass uns genau diese ganzheitliche Sichtweise von anderen Inves- merce, indem sie toren in diesem Bereich unterscheidet. Oft wird ein zu enger Blickwinkel eingenommen, die Anleger nehmen isolierte Sektoren in den Fokus und lassen ihr Handeln von diesen bestim- unser Verständnis men, anstatt sich mit den zugrundeliegenden Trends selbst zu befassen. von Komfort verän- dern und eine wei- DIE ZUKUNFT: BESCHLEUNIGUNG DER TRENDS IM E-COMMERCE Beim Blick in die Zukunft ermutigen uns die zu beobachtenden Trends. In vielerlei Hinsicht tere Durchdringung beschleunigt sich das Tempo des Wandels. Unser Optimismus beruht auf Technologien wie und Disruption der virtuellen Realität und 5G: Wir sind der Auffassung, dass diese auch die Verbreitung befördern. des E-Commerce weiter vorantreiben werden. Es lässt sich beobachten, dass weiterhin neue Unternehmen und Geschäftsmodelle entstehen. Auf internationaler Ebene werden die USA von anderen Ländern überholt, weil sich neue Technologien ohne Altinfrastruktur leichter einführen lassen. Und nicht zuletzt sind wir der Meinung, dass die Coronavirus-Pandemie in vielen Bereichen eine dauerhafte Veränderung der Gewohnheiten bewirken wird. Technologische Fortschritte wie 5G werden die Marktdurchdringung beschleunigen In der Vergan- genheit haben Technologiefortschritte die Verbreitung des E-Commerce beschleunigt und wir denken, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird. Streaming- oder Cloud-Dienste etwa wären schließlich undenkbar, wenn das Internet noch über Einwahlverbindungen funktionieren würde. Heute stehen wir an der Schwelle zu 5G, einer Technik, die eine Latenz von nur 1 Millisekunde verspricht – gegenüber 50 Millisekunden bei 4G. Unserer Einschätzung nach wird dies auf län- gere Sicht Fortschritte in den Bereichen erweiterte und virtuelle Realität ermöglichen. Eine geringere Latenz wird für Branchen unverzichtbar sein, die in jedem Verkaufsszenario eine hohe Spezifität benötigen. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Sie in erweiterter und virtueller Reali- 6 Disruption im Handel: Ökosysteme ändern sich grundlegend und Innovationen brechen sich Bahn
tät durch das Haus „spazieren“ können, das Sie kaufen möchten, in der Sie das Fahrgefühl eines bestimmten Autos erleben können, ohne Anprobieren sehen, wie Ihnen ein Kleidungsstück steht oder im Voraus wissen, wie ein Möbelstück in Ihrem Haus aussehen wird. Mit dieser Tech- nologie vor Augen sehen wir eine vielversprechende Zukunft für Branchen, die bislang noch eine sehr geringe E-Commerce-Durchdringung aufweisen – etwa für den Immobilien-, Automobil-, Möbel- und Gesundheitssektor. JEDE MENGE WACHSTUM IN Medien PETTO: WIR BEFINDEN UNS AM BEGINN DER S-KURVE Bürobedarf Abbildung 2: E-Commerce- Durchdringung in E-Commerce-Durchdringung ausgewählten Branchen Spielzeug Stand: 9. Februar 2021 Reisen Gesundheitswesen Telekommunikation Bildung Möbel Nahrungsmittel & Getränke Kleidung Immobilien Auto Zeit Hinweis: Die Kreise entlang dieser Kurve bilden die jeweilige Größe der aufgeführten Branchen ab – je größer der Kreis, desto größer die Branche. Quelle: Franklin Templeton. Nur zur Veranschaulichung. Der vorliegende Kommentar beruht auf den Analysen und Einschätzungen des Investmentteams und weicht möglicherweise von den Einschätzungen anderer Portfoliomanager, Investmentteams oder Anlageplattformen bei Franklin Templeton ab. Da die Märkte und die wirtschaftlichen Bedingungen schnellen Änderungen unterworfen sind, können sich die Analysen und Einschätzungen ohne Ankündigung ändern. Die beschriebenen Sachverhalte stammen aus Quellen, die als zuverlässig betrachtet werden. Dennoch kann nicht zugesichert oder garantiert werden, dass sie vollständig oder korrekt sind. Neue Geschäftsmodelle werden entstehen Durch die Möglichkeit des Internet, eine gewaltige Zahl an Verbrauchern mit den vielfältigsten Referenzen zusammenzubringen, entsteht augenblicklich ein reichhaltiger Nährboden für neue Unternehmen und Geschäftsmodelle. Das Wirtschaftsmodell der Sharing Economy beispielsweise ermöglicht es den Verbrau- chern, die Nutzung ihrer Besitztümer zu maximieren und damit die wirtschaftliche Effizienz zu steigern. Diese neuen Geschäftsmodelle sind in Form von Mitfahrgelegenheiten und dem Teilen von Zweitwohnungen bekannt geworden, können sich jedoch auch auf den Haupt- wohnsitz, Campingplätze, freiberufliche Dienstleistungen, Büroräume und sogar Kleidung und Schmuck erstrecken. Damit ein zweiseitiger, auf Vertrauen beruhender Markt entsteht, sind wiederum zahlreiche Innovationen erforderlich, unter anderem Bewertungssysteme, eine komplexere Distribution und neue Formen des Kundenservice. Neue Unternehmen entstehen auch im Bereich der Online-Preisermittlung. Die Preisfindung ist effizienter geworden, da verschiedene Auktionsmodelle entstanden sind, wie Auktionen nach dem Höchstbieterprinzip, das Format der Auktion mit dem niedrigsten Preis (holländi- sche Auktion) und schließlich algorithmusgestützte Auktionen, bei denen die Häufigkeit, die Relevanz und andere Faktoren miteinander verknüpft werden, damit das beste Ergebnis erzielt wird. Diese neuen Geschäftsmodelle haben innerhalb bestehender Branchen zu leis- tungsfähigeren Wettbewerbern geführt, die ihre jeweiligen Zielmärkte erweitern. Zudem machen Gruppenkäufe, die sozialen Medien und Influencer das Einkaufen attraktiver und unterhaltsamer. Beim Blick in die Zukunft sind wir begeistert über weitere Technologien für den Einzelhandel, die sich am Horizont abzeichnen. Dazu gehört beispielsweise ein neues Ver- fahren, das die enorme Komplexität der Verwaltung einzelner Stock Keeping Units (SKUs) nied- rigpreisiger Artikel in einer Omni-Channel-Umgebung beseitigt und die Rückgabe oder den Umtausch von online gekauften Produkten im Geschäft ermöglicht. Es wurde sogar Software entwickelt, die Unternehmen dabei hilft, sich in Echtzeit in den 12.000 verschiedenen Steuer- bezirken der USA zurechtzufinden. Lieferungen am Bestelltag, Fulfillment durch Drittanbieter, Gesichtserkennung, Authentifizierungssoftware für mehr Sicherheit, Edge Computing – all dies 7 Disruption im Handel: Ökosysteme ändern sich grundlegend und Innovationen brechen sich Bahn
sind Bereiche mit vielversprechendem Wachstum. Wir glauben, dass die explosionsartige Entste- hung neuer Unternehmen und Geschäftsmodelle im Bereich des E-Commerce erhebliche Inves- titionsmöglichkeiten mit sich bringen wird. Dabei sind wir uns stets bewusst, dass die Erneuerer und Disruptoren von heute eines Tages selbst der Disruption zum Opfer fallen können. Wir blei- ben wachsam und sind daher der festen Überzeugung, dass beim Investieren in Innovationen ein aktives Management notwendig ist. Internationales Leapfrogging Viele Länder verfügen nicht über die gleiche Infrastrukturbasis Wir sind uns stets wie die USA. Auf den ersten Blick mag dies wie ein Nachteil erscheinen, aber in einigen bewusst, dass die Fällen ermöglicht das Fehlen von etablierten Unternehmen und bestehender Infrastruktur diesen Ländern, die USA zu überholen. China beispielsweise ist der größte E-Com- Erneuerer und Dis- merce-Markt der Welt. Mit fast 2 Bio. USD E-Commerce-Umsatz im Einzelhandel und einer ruptoren von heute Marktdurchdringung von 36 % im Jahr 2019 hat die Volksrepublik die USA weit hinter sich eines Tages selbst gelassen. Hier beläuft sich der Umsatz im gleichen Segment auf 600 Mrd. USD und die Marktdurchdringung beträgt 16 %.14,15 Trotz einer ähnlichen geografischen Größe und der der Disruption zum vierfachen Bevölkerungszahl hat China nur eine Einzelhandelsfläche von rund 0,26 m² pro Opfer fallen können. Kopf – nicht einmal ein Achtel der in den USA pro Kopf verfügbaren Fläche von ca. 2,2 m².16 Das Fehlen einer etablierten Einzelhandelsstruktur hat es dem Land ermöglicht, Wir bleiben wachsam E-Commerce-Trends schneller zu übernehmen als die USA. und sind daher der Eine ähnliche Dynamik zeigt sich bei den mobilen Zahlungen. In China hat sich die Verwendung festen Überzeugung, von Kreditkarten nie vollständig durchgesetzt. Dadurch konnten dort mobile Zahlungen wesent- dass beim Investieren lich schneller eingeführt werden als in den USA – die chinesische Gesellschaft ist von Bargeld- in Innovationen ein zahlungen direkt zu Zahlungen mit Mobilgeräten übergegangen. Unserer Meinung nach wird das gleiche Phänomen auch anderswo auftreten, insbesondere in anderen Schwellenländern. In aktives Management Lateinamerika zum Beispiel liegt die E-Commerce-Durchdringung zurzeit nur bei rund 4,5 %, notwendig ist. bei einer Wachstumsrate von fast 22 %. In Mexiko ist die Durchdringung 2019 um 35 % gestiegen.17 Indien, die Philippinen und Malaysia sind drei der fünf am schnellsten wachsenden E-Commerce-Länder der Welt.18 Global betrachtet sehen wir das Leapfrogging vieler Staaten als einen weiteren sich beschleunigenden Trend im E-Commerce. Langfristige Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie Gegenwärtig ist aufgrund der Coronavi- rus-Pandemie eine drastische Beschleunigung der langfristigen Verlagerung hin zum E-Com- merce zu beobachten. Die aktuelle Krise ist beispiellos, aber wie so häufig bestehen einige Parallelen zu früheren Entwicklungen (ein Grund, warum sich der Blick in die Geschichte lohnt). So gab es bereits in der Vergangenheit äußere Ereignisse, die eine ähnlich beschleu- nigende und dauerhafte Wirkung hatten. Ein Beispiel dafür ist die Demonetisierung in Indien. Am 8. November 2016 verkündete der indische Premierminister Narendra Modi in einer live und außerplanmäßig im Fernsehen übertragenen Ansprache, dass alle 500- und 1.000-Rupien-Banknoten – 86 % der sich zu diesem Zeitpunkt im Umlauf befindlichen indischen Währung – um Mitternacht ihre Gültigkeit verlieren würden.19 Eine der vielen und weit verbreiteten Auswirkungen dieser plötzlichen Bargeldknappheit war, dass Online-Händ- ler nach der Demonetisierung einen spürbaren und anhaltenden Anstieg bei der Nutzung digitaler Zahlungsmethoden verzeichneten. Die meisten Verbraucher behielten dieses Nut- zungsverhalten auch nach dem Ende der Bargeldknappheit bei, was zeigt, dass Makroereig- nisse einen langanhaltenden Einfluss auf das Verbraucherverhalten haben können.20, 21 Die Coronavirus-Pandemie wird wahrscheinlich einen ähnlich anhaltenden Einfluss auf unsere Wirtschaft haben. Da man zur Umsetzung der Ausgangsbeschränkungen weiterhin auf den E-Commerce angewiesen ist, um die Nachfrage der Verbraucher zu decken, werden bargeldlose und kontaktlose Zahlungen, eine schnelle Abwicklung, die Sicherheit im Inter- net und der virtuelle Schaufensterbummel zu einem noch wichtigeren Bestandteil unseres täglichen Lebens werden. Wir sind daher der Ansicht, dass Unternehmen florieren werden, die entsprechende Funktionen unterstützen. 8 Disruption im Handel: Ökosysteme ändern sich grundlegend und Innovationen brechen sich Bahn
Andererseits werden einige Unternehmen – wie bei jeder plötzlichen Verschiebung der Nachfrage – zu kämpfen haben. J.C. Penney, Neiman Marcus, J. Crew und Barneys sind nur einige der Firmen, die der Entwicklung zum Opfer gefallen sind und 2020 Insolvenz anmel- den mussten. Wenn Unternehmen wie diese aussterben, beschleunigt dies den Trend zum E-Commerce nur noch weiter, da ihre Kunden gezwungen sein werden, sich an den Online-Einkauf zu gewöhnen. Ein Erdbeben der Stärke 5,8 erschütterte im Jahr 1570 die italienische Stadt Ferrara und veränderte den Verlauf des Flusses Po; dieser wurde 20 Kilometer nach Norden verscho- ben.22 Wie sich herausstellte, war das Erdbeben das letzte einer Reihe von tektonischen Ereignissen, der „Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“. Im Laufe von 3.000 Jah- ren war der südliche Teil der Poebene erheblich angehoben und der Fluss um insgesamt 40 Kilometer nach Norden verschoben worden. Wo der Fluss sich einen neuen Weg bahnte, entstand im Wasser neues Leben. Wo er verschwand, verschwanden mit ihm auch viele Lebensformen, die sich dort lange entwickelt hatten. Mit der Zeit werden wir die Coronavi- rus-Pandemie vielleicht als ein ähnliches Ereignis ansehen wie das Erdbeben, das den Po verschoben hat. Die Pandemie hat das Konsumverhalten unwiderruflich verändert. Sie hat Gewinner und Verlierer in allen Teilen der Wirtschaft hervorgebracht und für uns eine Chance geschaffen. AUTOREN Matthew Moberg, CPA Joyce Lin, CFA Will Holding Senior Vice President, Vice President, Research Associate Portfolio Manager Analyst/Portfolio Manager Franklin Equity Group Franklin Equity Group Franklin Equity Group Fußnoten 1. Quelle: The New York Times, „Los Angeles Rethinks Taxis as Uber and Lyft Dominate the Streets“, 12. Januar 2020. 2. Quelle: Pew Research Centre, „Home Broadband Adoption 2007“, 3. Juli 2007. 3. Quelle: OECD, „OECD Internet Economy Outlook 2012“, Kapitel 2, Abbildung 2.4, Juni 2012. 4. Quelle: Pew Research Centre, Mobile Fact Sheet, 12. Juni 2019. 5. Quelle: Business Insider, „Rise of M-Commerce: Mobile Ecommerce Shopping Stats & Trends in 2021“, 30. Dezember 2020. 6. Quelle: eMarketer, Global Ecommerce Update 2021. 7. Fast 20 % der Amerikaner greifen aktuell ausschließlich über ihr Mobiltelefon auf das Internet zu und haben zu Hause keinen Breitbandzugang. 8. Quelle: Bloomberg L.P., Gesamte Marktkapitalisierung der fünf führenden Finanztransaktionsabwickler. 9. Quelle: Shopify. 10. Quelle: Prologis, „Unlocking Supply Chain Value“, Juni 2018. 11. Quelle: Digital Commerce 360, „Jeff Bezos Sets his Departure as CEO as Amazon reports a Record Year“, 2. February 2020. 12. Quelle: „Supply Chain Dive, Amazon’s Fulfillment Slows, Coronavirus Adds $4b in Projected Q2 Operational Cost“, 30. April 2020. 13. Quelle: Analystentag von Honeywell SPS. 14. Quelle: eMarketer, „E-commerce Continues Strong Gains Amid Global Economic Uncertainty“, 30. Juni 2019 15. Quelle: Bank of America, US-Handelsministerium, Shaw Sprint Research. 16. Quelle: Business Insider, „The retail apolocypse is still in its ‘early innings’—and thousands more stores will close before it ends“, 3. Oktober 2018. 17. Quelle: Morgan Stanley, „Playbook for the Digital Age: Initiating on LatAm Retail & e-commerce”, 2020. 18. Quelle: eMarketer, „E-commerce Continues Strong Gains Amid Global Economic Uncertainty“, 30. Juni 2019. 19. Quelle: Bandi Chaithanya, Moreno Tom, Ngwe Donald und Zhiji Xu, The Effect of Payment Choice on Online Retail: Evidence from the 2016 Indian Demonetization, 27. Juni 2019. 20. Quelle: Chodorow-Reich, G., Gopinath, G., Mishra, P. und Narayanan, A. (2018). Cash and the Economy: Evidence from India’s Demonetization. Fachbericht des National Bureau of Economic Research. 21. Quelle: Agarwal, S., Basu, D., Ghosh, P., Pareek, B. und Zhang, J. (2018). Demonetization and digitization. Social Science Research Network Working Paper. 22. Quelle: Pettenati, F., Sirovich, L., „Source inversion of the 1570 Ferrara earthquake and definitive diversion of the Po River (Italy)“, JGR Solid Earth, American Geophysical Union, Band 120, Ausgabe 8. 9 Disruption im Handel: Ökosysteme ändern sich grundlegend und Innovationen brechen sich Bahn
WO LIEGEN DIE RISIKEN? Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts der Anlagesumme. Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts der Anlagesumme. Aktienkurse schwanken mitunter rasch und heftig. Das kann an Faktoren liegen, die einzelne Unternehmen, Branchen oder Sektoren betreffen, oder auch an den allgemeinen Marktbedingungen. Anlagen im Ausland sind mit besonderen Risiken verbunden, z. B. mit Währungsschwankungen, wirtschaftlicher Instabilität und politischen Entwicklungen. Bei Anlagen in Schwellenländern sind diese Risiken noch ausgeprägter. Hinzu kommen Risiken, die mit der geringeren Größe und Liquidität dieser Märkte zusammenhängen. Investitionen in schnell wachsende Branchen wie den Technologiesektor (der erfahrungsge- mäß eine hohe Volatilität aufweist) können aufgrund der schnellen Produktentwicklung und -veränderung insbesondere kurzfristig mit größeren Kursschwankungen einhergehen. Außerdem können sich die Vorschriften ändern, die für wis- senschaftliche oder technologische Pionierunternehmen sowie für die Zulassung neuer Arzneimittel und medizinischer Instrumente gelten. Die Unternehmen und Fallstudien im vorliegenden Dokument dienen lediglich der Veranschauli- chung. Die erwähnten Anlagen werden derzeit nicht unbedingt in den von Franklin Templeton Investments empfohle- nen Portfolios gehalten. Die dargestellten Einschätzungen sollen lediglich einen Einblick in den Prozess der Wertpapie- ranalyse gewähren. Die bereitgestellten Informationen stellen weder eine Empfehlung noch eine individuelle Anlagebe- ratung in Bezug auf bestimmte Wertpapiere, Strategien oder Anlageprodukte dar und sind kein Hinweis auf Handelsab- sichten eines durch Franklin Templeton verwalteten Portfolios. Die vorliegenden Informationen stellen keine vollstän- dige Analyse aller wesentlichen Tatsachen hinsichtlich einer Branche, eines Wertpapiers oder einer Anlage dar und sind nicht als Anlageempfehlung anzusehen. Sie sollen vielmehr Einblick in das Vorgehen bei der Portfolioauswahl und in den Research-Prozess gewähren. Daten und Fakten stammen aus Quellen, die als zuverlässig betrachtet werden, wur- den jedoch nicht unabhängig auf Vollständigkeit oder Richtigkeit überprüft. Die hier dargelegten Ansichten sind nicht als Anlageberatung oder als Angebot für ein bestimmtes Wertpapier zu verstehen. Die Wertentwicklung der Vergangen- heit ist keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Alle Unternehmen und/oder Fallstudien im vorliegenden Dokument dienen lediglich der Veranschaulichung. Eine Anlage wird derzeit nicht unbedingt in einem von Franklin Templeton empfohlenen Portfolio gehalten. Die bereitgestellten Informationen stellen weder eine Empfehlung noch eine individuelle Anlageberatung in Bezug auf bestimmte Wertpapiere, Strategien oder Anlageprodukte dar und sind kein Hinweis auf Handelsabsichten eines durch Franklin Templeton verwalteten Portfolios. 10 Disruption im Handel: Ökosysteme ändern sich grundlegend und Innovationen brechen sich Bahn
WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE Das vorliegende Material dient ausschließlich der allgemeinen Information. Es ist weder als individuelle Anlagebera- tung noch als Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers oder zur Übernahme einer bestimmten Anlagestrategie zu verstehen. Es stellt keine Rechts- oder Steuerberatung dar. Die zum Ausdruck gebrachten Meinungen sind die des Anlageverwalters. Die Kommentare, Ansichten und Analysen entsprechen dem Datum der Veröffentlichung und können sich ohne Ankündigung ändern. Die vorliegenden Informa- tionen stellen keine vollständige Analyse aller wesentlichen Tatsachen in Bezug auf ein Land, eine Region oder einen Markt dar. Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich. Bei der Erstellung dieser Unterlagen wurden möglicherweise Daten von Drittanbietern verwendet. Franklin Templeton („FT“) hat diese Daten nicht unabhängig geprüft oder bestätigt. 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