Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung - SIFO.de
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Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung 02/20 Aktuelle Förderrichtlinie: „Stärkung des Technologie- und Innovationstransfers durch Forschung und Entwicklung für Großversuche, Demonstration, Aus- und Weiterbildung in der zivilen Sicherheitsforschung“ Seite 2 MOTRA: Modul 2 für Projektvorschläge Seite 3 Deutscher Präventionstag am 27. und 28. April 2020 in Kassel Seite 3 Webinar „Sicherheit im Bahnhofsviertel (SiBa): Öffentlicher Raum für alle“ am 17. März 2020 Seite 4 Workshop des BMBF-Forschungsprojekts WuKAS am 3. und 4. April 2020 in Engelskirchen Seite 4 Vorankündigung: Nächste Veranstaltungen im Rahmen des Graduierten-Netzwerks „Zivile Sicherheit“ Seite 5 „Forum Zivile Sicherheit“ des DITS.center e.V. am 13. März 2020 in Nürnberg Seite 5 LARUS: Unbemanntes Luftfahrtsystem hilft Seenotrettern Seite 6 Presserückschau und Links Seite 7
2 Aktuelle Förderrichtlinie „Stärkung des Technologie- und Innovationstransfers durch Forschung und Entwicklung für Großversuche, Demonstration, Aus- und Weiterbildung in der zivilen Sicherheitsforschung“ Am 6. März hat das Bundesministerium für Bildung Entscheidend ist eine Anwendung für den Bereich der und Forschung (BMBF) die Förderrichtlinie „Stär- zivilen Sicherheit. Dies können beispielsweise Simu- kung des Technologie- und Innovationstransfers latoren für spezielle Einsätze auf See, in Tunneln oder durch Forschung und Entwicklung für Großversu- anderen Gebäudestrukturen, Caves mit sicherheitsbe- che, Demonstration, Aus- und Weiterbildung in der zogener virtueller Umgebung, Lagetische oder Ähnli- zivilen Sicherheitsforschung“ veröffentlicht. ches sein. Mit dieser Förderrichtlinie unterstützt das BMBF Die FuE-Projekte müssen einen Mehrwert für die anwendungsnahe Forschungs- und Entwicklungs- nachhaltige Erhöhung der zivilen Sicherheit erbrin- projekte (FuE), in denen mit Hilfe von Forschungsan- gen, einen nachweisbaren Anwenderbedarf adressie- lagen und Demonstratoren für Praxisversuche sowie ren und dabei über den aktuellen Stand der digitale Schulungskonzepte inklusive innovativer Wissenschaft und Technik hinausgehen. Die beteilig- Technik für Rettungs- und Einsatzkräfte neue Lösun- ten Hochschulen, Forschungs- und Wissenschafts- gen für die Praxis erforscht und erprobt werden sol- einrichtungen sowie Anwender sollen in Bezug auf len. ihre forschungstechnischen Kompetenzen und die Schärfung des Forschungsprofils im Bereich der zivi- Ergänzend zu der bisherigen Forschungsförderung len Sicherheit gestärkt und die Handlungsfähigkeit des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Anwender mit Hilfe der Forschungsprojekte auf bietet das BMBF mit dieser Richtlinie die Möglichkeit, neuestem Stand weiterentwickelt werden. Mit der mit Hilfe von FuE-Projekten praktische Versuche zur Stärkung der Forschungs- und Schulungsinfrastruk- Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse tur soll zudem ein entscheidender Mehrwert für den sowie zur Validierung von Forschungsergebnissen Technologie- und Innovationstransfer zur Erhöhung durchzuführen. Beispiele sind Experimente in mobi- der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger generiert len Laboren, Sensorik oder Demonstratoren für Feld- werden. versuche, Simulationsumgebungen, Brandversuche usw. Die Systeme sind so universell auszulegen, dass Im Rahmen dieser Förderrichtlinie werden Einzel- sie auch für den Test und die Validierung anderer und Verbundvorhaben gefördert. Das Antragsverfah- Sicherheitslösungen und -konzepte aus den Anwen- ren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrens- dungsgebieten der zivilen Sicherheitsforschung stufe können beim beauftragten Projektträger einsetzbar sind. Die Eignung für potenzielle Anwen- Projektskizzen bis zum 28. April 2020 eingereicht dungen ist darzulegen. werden. Um eine praxisnahe und innovative Aus- und Weiter- Vordrucke für Förderanträge, Richtlinien, Merkblät- bildung gewährleisten zu können, werden zuneh- ter, Hinweise und Nebenbestimmungen können mend computergesteuerte Techniken (Simulatoren, im Formularschrank für Fördervordrucke des Bundes Caves usw.) eingesetzt. Die aktuellen Entwicklungen abgerufen oder beim Projektträger angefordert der Digitalisierung, der virtuellen Realitäten und der werden. künstlichen Intelligenz ermöglichen in diesem Weitere Informationen zu dieser Bekanntmachung Zusammenhang neue Formate. Im Rahmen dieser finden Sie unter: https://www.bmbf.de/foerderun- Richtlinie wird die Möglichkeit eröffnet, digitale gen/bekanntmachung-2872.html Schulungskonzepte mit innovativer Technik zu erfor- schen, anzuschaffen und für die bedarfsgerechte Aus- Ansprechpartner: Dr. Christian Fenster, Projektträger und Weiterbildung von Einsatzkräften der Polizei, Sicherheitsforschung, VDI Technologiezentrum Feuerwehr, des Katastrophenschutzes, freiwilliger GmbH, Tel.: +49 211 6214-378, E-Mail: fenster@vdi.de Helfer usw. weiterzuentwickeln. zurück
3 MOTRA – Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung: Modul 2 für Projektvorschläge geöffnet Das BMBF fördert im Rahmen der Richtlinie „Zivile Sicherheit – Spitzenforschungscluster zur Früher- kennung, Prävention und Bekämpfung von islamis- tischem Extremismus“ mit dem Verbund „Monitoringsystem und Transferplattform Radika- lisierung (MOTRA)“ eine Plattform, die als zentrale Anlaufstelle für Wissenschaftler, Behörden, Zivilge- sellschaft und Politik dient. Nach dem Start der Platt- form hat Dr. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, im Januar 2020 die Förderurkunden an die Verbundpartner überreicht. Dr. Michael Meister (Parlamentarischer Staatssekretär bei der Neben der vom Bundeskriminalamt koordinierten Bundesministerin für Bildung und Forschung, rechts) über- Transferplattform werden im Rahmen eines zweiten reicht eine Förderurkunde zum Start der Netzwerkplattform MOTRA an Michael Kretschmer (Vizepräsident des Bundes- Moduls der Förderrichtlinie fortlaufend anwen- kriminalamts, links). dungsnahe Forschungsprojekte zur Bekämpfung von islamistischem Extremismus und Terrorismus geför- dert. Dabei handelt es sich um kleine Forschungsver- die Skizzen sind 2020 und 2021 jeweils der 1. März bünde mit maximal drei Projektpartnern und einer und der 1. November. Laufzeit von bis zu zwei Jahren. Ziel ist es, auf aktuelle Weitere Informationen zu dieser Bekanntmachung und zukünftige Herausforderungen, die relativ un- finden Sie unter: https://www.bmbf.de/foerderun- vorhersehbar aufkommen oder einer intensiveren Er- gen/bekanntmachung-1809.html forschung bedürfen, schnell und passgenau reagieren zu können. Ansprechpartner: Martin Bettenworth, Projektträger Sicherheitsforschung, VDI Technologiezentrum Projektvorschläge für Modul 2 können bis zum GmbH, Tel.: +49 211 6214-399, 1. November 2021 beim Projektträger Sicherheitsfor- E-Mail: bettenworth@vdi.de schung eingereicht werden. Bewertungsstichtage für zurück Deutscher Präventionstag am 27. und 28. April 2020 in Kassel Am 27. und 28. April 2020 findet der „Deutsche Prä- Das BMBF ist zudem mit einem Informationsstand ventionstag 2020“ (DPT) im Kongress Palais in Kassel zum Programm in der Haupthalle vertreten. Hier statt. Im Auftrag des BMBF organisiert der Projektträ- können sich interessierte Fachbesucherinnen und ger Sicherheitsforschung dort an beiden Tagen das Fachbesucher über die Ausrichtung des Programms, Forum „Sicherheitsforschung“. Fördermöglichkeiten und aktuelle Bekanntmachun- gen sowie über laufende Forschungsprojekte infor- Das Forum startet um 13.00 Uhr mit dem Vortrag „Ak- mieren. tuelle und neue Fördermaßnahmen der Sicherheits- forschung“ im Rosensaal. Anschließend stellen am 27. zurück und 28. April zehn Projekte aus dem Programm „For- schung für die zivile Sicherheit“ ihre Forschungser- gebnisse vor.
4 Webinar „Sicherheit im Bahnhofsviertel (SiBa): Öffentlicher Raum für alle“ am 17. März 2020 Das Institut für angewandte Präventionsforschung Als nächstes ist eine Webinarreihe zum BMBF-geför- (DPT-I) bietet zu dem vom BMBF im Rahmen der derten Projekt „Bewertung und Verbesserung der Richtlinie „Zukünftige Sicherheit in Urbanen Räu- urbanen Sicherheit mit Hilfe von semantischen 3D- men“ gefördertem Projekt „Sicherheit im Bahnhofs- Stadtmodellen (Stadtsicherheit-3D)“ geplant. In dem viertel (SiBa)“ eine Webinarreihe an. Ziel des bis Ende Projekt wird mit Hilfe einer Software und auf Grund- Juli 2020 laufenden Projektes SiBa ist es, neue Kon- lage dreidimensionale Stadtpläne eine Methode ent- zepte und Herangehensweisen zu entwickeln, um wickelt, die eine automatisierte Bewertung der Bahnhöfe und ihr Umfeld sicherer zu gestalten. Die Sicherheit von städtischen Gebieten ermöglicht. Die SiBa-Webinarreihe adressiert die im Bahnhofsviertel Termine für diese Webinarreihe werden demnächst auftretenden Nutzungskonflikte, die besondere Dy- auf der DPT-Webseite veröffentlicht. namik des Wandels sowie die Frage nach der Gewähr- Das DPT bietet seit 2016 Online-Seminare, soge- leistung von Sicherheit. nannte Webinare, an. Die Webinare richten sich prin- Die weiteren Webinare aus der Reihe „Sicherheit im- zipiell an das Fachpublikum des Deutschen Bahnhofsviertel“ finden an folgenden Terminen statt: Präventionstags. Dies umfasst alle Verantwortungs- träger der Prävention aus Behörden, Städten und • 17.03.2020, Sicherheit im Bahnhofsviertel, Kreisen, Medien, Politik, Polizei, Präventionsgremien, Thema: Öffentlicher Raum für alle Vereinigungen und Verbänden, Wissenschaft und alle • 12.05.2020, Sicherheit im Bahnhofsviertel, anderen Interessierten. Für die Teilnahme an den We- Thema: Kriminalprävention in Bahnhofsvierteln binaren des DPT-I müssen Sie sich online registrieren. im Wandel Die Teilnahme ist kostenfrei. zurück Sicherheit im Einsatz: Workshop des BMBF-Projekts WuKAS am 3. und 4. April 2020 in Engelskirchen Sie sind mindestens Gruppenführer(in) in einer Hilfs- dere im Bereich des Arbeitsschutzes zu verbessern. organisation, bei einer Feuerwehr oder dem THW? Das Projekt lädt vom 3. April bis 4. April zu einem Sie haben Erfahrungen mit der Zusammenarbeit von Workshop ein, um die bisherigen vom Projekt entwi- Einsatzkräften und Spontanhelfenden (also engagier- ckelten Ansätze kritisch zu bewerten und Ideen aus ten Bürgerinnen und Bürgern)? Oder Sie haben der Praxis einfließen zu lassen. Erfahrungen bei der Umsetzung bzw. Einhaltung von Veranstaltungsort ist das Tagungszentrum „Malteser Forderungen des Arbeitsschutzes bei Großschadens- Kommende“, Ehreshoven 27 in 51766 Engelskirchen. ereignissen? Weitere Informationen inklusive Agenda finden Sie Das BMBF-Forschungsprojekt „Wissens- und Kom- unter: www.wukas.de. petenzvermittlung im Arbeits- und Gesundheits- schutz bei Spontanhelfern (WuKAS)“ entwickelt Anmeldungen oder Fragen bitte an Fr. Winter: Tel.: Handlungshilfen, um die Zusammenarbeit von Ein- +49 221 9822-2015, E-Mail: ruth.winter@malteser.org. satzorganisationen und Spontanhelfenden insbeson- zurück
5 Vorankündigung: Nächste Veranstaltungen im Rahmen des Graduierten-Netzwerks „Zivile Sicherheit“ Am 24. November 2020 hält das Graduierten-Netz- werk „Zivile Sicherheit“ sein Jahrestreffen in Bonn ab. Die Veranstaltung findet am Vorabend des Security Research Events / Innovationsforums Zivile Sicherheit 2020 im World Conference Center statt. Seit 2014 ist das Graduierten-Netzwerk „Zivile Sicher- heit“ ein wichtiger Bestandteil für den inter- und transdisziplinären Austausch in der zivilen Sicher- heitsforschung. Das Netzwerk ist dabei offen für alle Nachwuchswis- senschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Prakti- Das Jahrestreffen des Graduierten-Netzwerks 2020 findet am kerinnen und Praktiker, die am Anfang ihrer 24. November in Bonn statt. beruflichen Laufbahn stehen und sich zu Fragen der Vom 27. bis 31. Juli 2020 findet zudem die Sommer- zivilen Sicherheitsforschung aktiv beteiligen möch- akademie zur zivilen Sicherheitsforschung unter dem ten. Motto „Sicherheit im Digitalzeitalter“ in der Georg- Weitere Informationen zum Jahrestreffen des Gra- von-Vollmar-Akademie in Kochel am See statt. duierten-Netzwerks folgen in einem der nächsten Eine weitere Möglichkeit für den direkten Austausch Informationsbriefe. zwischen den Nachwuchsforschenden in der zivilen Die Vernetzung von Forschung und Praxis zu intensi- Sicherheit bietet die XING-Gruppe „Graduierten- vieren ist Ziel eines eintägigen Graduierten-Work- Netzwerk „Zivile Sicherheit“, zu der alle Graduierten shops, der am 18. Juni 2020 während der Messe herzlich eingeladen sind, sich aktiv einzubringen. INTERSCHUTZ in Hannover stattfinden soll. Weitere Informationen zum Graduierten-Netzwerk Anmeldemöglichkeiten und weitere Informationen unter www.sifo-graduierte.de zum Workshop werden im nächsten Informations- zurück brief veröffentlicht. „Forum Zivile Sicherheit“ des DITS.center e.V. am 13. März 2020 in Nürnberg Der Verein DITS.center lädt am 13. März 2020 zu der Das Forum bietet zudem Gelegenheit zum Networ- Veranstaltung „Forum für die zivile Sicherheit“ in die king. Anwenderinnen und Anwender, Forscherinnen IHK Akademie Mittelfranken in Nürnberg ein. Auf und Forscher sowie Unternehmerinnen und Unter- dem Programm stehen Impulsvorträge und Diskussi- nehmer mit Interesse am Markt der Sicherheitstech- onen mit Forscherinnen und Forschern, Entwickle- nik sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist rinnen und Entwicklern sowie Anwenderinnen und kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich. Anwendern zu den Themenfeldern „Kritische Infra- Weitere Informationen zum Programm und Anmel- strukturen“, „Compliance“, „Sichere Lieferketten“, dung auf www.dits.center. „Industrie 4.0“ und „IT Sicherheit“. zurück Unter anderem wird Joachim Herrmann, der Bayeri- sche Staatsminister des Innern, für Sport und Integra- tion, die Keynote zur Sicherheit im öffentlichen Raum halten.
6 LARUS: Unbemanntes Luftfahrtsystem hilft Seenotrettern Über der Ostsee hat die Deutsche Gesellschaft zur Ret- Datenaustausch mit Seenotrettungskreuzer und tung Schiffbrüchiger (DGzRS) gemeinsam mit neun Seenotleitung Partnern erfolgreich ein unbemanntes Luftfahrtsys- Das LARUS-System verfügt über einen eigens modifi- tem für den Einsatz im Seenotfall getestet. Am Ende zierten Transponder für das in der Schifffahrt übliche des vor drei Jahren gestarteten Forschungsprojektes Automatische Identifikationssystem (AIS). Damit „Lageunterstützung bei Seenoteinsätzen durch unbe- kann es Ortungssender lokalisieren, wie sie in moder- mannte Luftfahrtsysteme (LARUS)“ steht nun ein au- nen Rettungswesten zum Einsatz kommen. Die AIS- tomatisches Starrflügelflugzeug, das bereits rund Signale sind meist nur in kleinem Radius um die im 1.200 Kilometer sicher im Flug über See zurückgelegt Wasser befindliche Person zu empfangen. Das LA- hat. Eine weiterentwickelte Version könnte künftig RUS-System kann sie aus der Luft aufspüren und die auch unter erschwerten Einsatzbedingungen Kom- Daten an Rettungseinheiten weiterleiten, die noch munikation und Datenaustausch bei der Koordinie- nicht vor Ort sind. rung von Such- und Rettungsmaßnahmen durch die Im Rahmen des LARUS-Projekts wurde ein vom Bre- Seenotleitung verbessern – und damit Menschenle- mer Unternehmen Hanseatic Aviation Solutions ent- ben retten. wickeltes, unbemanntes Starrflügelflugzeug mit 3,6 Metern Spannweite für die Anforderungen im See- notrettungsdienst weiterentwickelt und durch ver- schiedenste Kommunikations- und Sensorik- Komponenten erweitert. „Mit dem LARUS-Demonst- rator haben wir verschiedene optische und sensori- sche Nutzlastkomponenten ebenso wie neuartige Konzepte für eine zuverlässige Funkvernetzung er- probt. Alle Komponenten senden Live-Informatio- nen zum Boden, von wo aus der sichere Flugbetrieb ständig überwacht werden kann. Es geht darum, die Start des LARUS-Flugsystems mit Sicherheitspilot Seenotretter mit sehr leistungsfähiger Technik für Einsätze unter besonders schwierigen Bedingungen Das BMBF hat das Projekt im Rahmen des Programms zu unterstützen“, sagt der Koordinator des For- „Forschung für die zivile Sicherheit“ gefördert. schungsverbundes Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld, „Auf See wird die Rettung an sich auch künftig durch Leiter des Lehrstuhls für Kommunikationsnetze an Menschen in Seenotrettungskreuzern und Hub- der Technischen Universität Dortmund. schraubern erfolgen. Unbemannte Luftfahrtsysteme können aber – sofern sie automatisiert fliegen – zu- sätzliche Kommunikationskapazitäten schaffen und aktuelle Lagebilder liefern“, unterstreicht DGzRS-Ge- schäftsführer Kapitän Udo Helge Fox die Bedeutung der Forschung. Vor der vorpommerschen Küste zwischen Rügen und Usedom hat LARUS erstmals in den deutschen Seege- bieten, also im Zuständigkeitsbereich der DGzRS, ein unbemanntes Luftfahrtsystem in ein Szenario zur Su- che und Rettung von Menschen in Seenot integriert. „Es galt, einen Dummy in der Ostsee aufzuspüren. Der LARUS-Demonstrator hat das Objekt schnell gefun- den, die Daten an den Seenotrettungskreuzer Bert- Echtzeit-Lagebild des LARUS-Systems während einer Sekto- rensuche, welches auf die Brücke der Berthold Beitz übertra- hold Beitz sowie die Seenotleitung Bremen gen wurde: Karte mit der durch die Seenotleitung Bremen übertragen und die Seenotretter sicher zu dem der DGzRS geplanten Sektorensuche und der tatsächlichen Trajektorie des LARUS-Systems (blaue Linie) sowie dem Status ,Schiffbrüchigen‘ geführt“, berichtet DGzRS-Wissen- der Kommunikationsverbindungen (grüne, rote und rosafar- schaftler und Projektleiter Thomas Lübcke. bene Linien).
7 Neuland in vielfacher Hinsicht Mit LARUS haben die Wissenschaftler vielfach Neu- land betreten. Erstmals wurde im deutschen zivilen Luftraum über See ein unbemanntes Luftfahrtsystem mit etwa 25 Kilogramm Abfluggewicht bewegt. Es hat das Lagebild in Echtzeit gleichzeitig an verschiedene Nutzer übertragen, darunter der Seenotrettungskreu- zer Berthold Beitz der Station Greifswalder Oie und die Seenotleitung Bremen der DGzRS. Diese Daten können browserbasiert, also ohne zusätz- liche Software, in einem laufenden Einsatzszenario DGzRS-Wissenschaftler Thomas Lübcke (l.) und LARUS-Pro- genutzt werden. Der vom Luftfahrtsystem erfasste jektkoordinator Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld (TU Dort- hochauflösende Videostream wurde in Echtzeit über mund, r.) mit dem LARUS-Projektteam nach der Abschluss- einen im Projekt erforschten, neuartigen Multi-Link- präsentation der beiden Flugsystem-Demonstratoren und den mobilen Bodenstationen im Hintergrund. Ansatz an die Bodenstation übertragen: Hierbei wur- den zwei öffentliche LTE-Netze mit einem spezifisch Zum Forschungsprojekt LARUS für das LARUS-System aufgebauten Netz automati- Partner des Forschungsprojektes waren der Lehrstuhl siert so kombiniert, dass bei kurzzeitigen Störungen für Kommunikationsnetze der Technischen Universi- der Funkausbreitung die Daten des Luftfahrtsystems tät Dortmund als Verbundkoordinator, die DGzRS als zuverlässig übertragen werden. Störungen der Funk- rettungsfachlicher Koordinator, das Institut für Flug- ausbreitung entstehen beispielsweise, wenn sich Re- systemdynamik der Rheinisch-Westfälischen Techni- flektionen der Funkwellen auf der Wasseroberfläche schen Hochschule (RWTH) Aachen, sowie die Firmen mit der direkten Funkverbindung zwischen Luft- Hanseatic Aviation Solutions GmbH, Bremen, IMST fahrtsystem und den Basisstationen überlagern. GmbH, Kamp-Lintfort, und OptoPrecision GmbH, Insgesamt ist das System in der Abschlussphase des Bremen. Assoziierte Partner waren das Bundesamt für Projektes mehr als 1.200 Kilometer geflogen. Einen Seeschifffahrt und Hydrographie, die Bundespolizei großen Teil dieser Strecke legte es außerhalb der See, die Deutsche Telekom AG und die Global Health Sichtweite der Bodenstation in Höhen von bis 760 Care GmbH. Meter, also bis zur Obergrenze des unkontrollierten Das Verbundprojekt wurde im Rahmen der Bekannt- Luftraums, zurück. Es ist bis zu 140 km/h schnell und machung „Innovative Rettungssysteme“ im Sicher- bei Windstärken bis sieben Beaufort (mehr als 60 heitsforschungsprogramm „Forschung für die zivile km/h Windgeschwindigkeit) gestartet, geflogen und Sicherheit“ durch das BMBF gefördert. wieder gelandet. Mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Die Bundesnetzagentur hat LARUS zudem die erste Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). deutsche Frequenz für einen automatischen Starr- flügler im SAR-Dienst (Search and Rescue) zugeteilt. HIER gelangen Sie zur Originalmeldung der DGzRS. Fliegerisch hat das System alle Erwartungen der Pro- zurück jektleitung erfüllt. Presserückschau und Links Presserückschau „Förderung für Bundeskriminalamt“, Artikel zum Start des BMBF-Projekts MOTRA, Behördenspielgel „LARUS: Lageunterstützung bei Seenoteinsätzen 22.01.2020 durch unbemannte Luftfahrtsysteme“ Video vom „Besser gerüstet bei regionalen Unwettern: For- BMBF-Projekt LARUS auf sifo.de schungsprojekte für den Hochwasserschutz“ Artikel „Viren Schritt für Schritt entschlüsseln“ Interview mit zu den BMBF-Projekten HoWa-innovativ, HAPLUS, Dr. Pohlmann zum BMBF-Projekt DetektiVir, INNOVARU, Crisis Prevention 4/2019 bmbf.de 30.01.2020
8 „Mehrdimensionale Risiken und Gefährdungen Landkarte zur zivilen Sicherheitsforschung durch Instandsetzungsstau bei Verkehrsinfrastruktu- www.sifo-securityresearchmap.de ren“ Artikel vom BMBF-Projekt PREVIEW, Bevölke- Nationale Kontaktstelle für die EU-Sicherheitsfor- rungsschutzmagazin 4/2019 schung Links www.sifo-nks.de Fachdialog Sicherheitsforschung BMBF-Seite zur zivilen Sicherheitsforschung www.sifo-dialog.de www.sifo.de zurück Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung www.sifo-informationsbrief.de
9 Impressum Herausgeber und Gestaltung: VDI Technologiezentrum GmbH, VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf E-Mail: vditz@vdi.de, Internet: https://www.vditz.de Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Sascha Hermann Amtsgericht Düsseldorf HRB 49295, USt.-ID: DE 813846179 Ansprechpartner und verantwortliche Redakteure: Dr. Michael Klink - Projektträger Sicherheitsforschung Telefon: +49 211 6214-286, E-Mail: klink@vdi.de Christine Prokopf - Nationale Kontaktstelle Sicherheitsforschung Telefon: +49 211 6214-945, E-Mail: prokopf@vdi.de Der Informationsbrief wird im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) herausgegeben. Hinweis gemäß § 33 des BDSG: Der Versand des Informationsbriefes erfolgt über eine Adressdatei, die mit Hilfe der automatisierten Datenverarbeitung geführt wird. Bildnachweis Titel: BMBF, S. 2 Foto: BKA; S. 4 Foto oben: BMBF/VDI Technologiezentrum GmbH - Leo Seidel; Foto unten: TU Dortmund; S. 5 Foto: TU Dortmund; S. 6 Foto: TU Dortmund Versanddatum: 12.03.2020 Informationsbrief hier abonnieren Informationsbrief hier abbestellen
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