Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung - SIFO.de

 
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Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung - SIFO.de
Informationsbrief zur
zivilen Sicherheitsforschung                                 02/20

                           Aktuelle Förderrichtlinie: „Stärkung des
                           Technologie- und Innovationstransfers durch
                           Forschung und Entwicklung für Großversuche,
                           Demonstration, Aus- und Weiterbildung in der
                           zivilen Sicherheitsforschung“
                                                                   Seite 2

                           MOTRA: Modul 2 für Projektvorschläge
                                                               Seite 3

                           Deutscher Präventionstag am 27. und 28. April
                           2020 in Kassel
                                                                Seite 3

                           Webinar „Sicherheit im Bahnhofsviertel (SiBa):
                           Öffentlicher Raum für alle“ am 17. März 2020
                                                                  Seite 4

                           Workshop des BMBF-Forschungsprojekts
                           WuKAS am 3. und 4. April 2020 in
                           Engelskirchen
                                                             Seite 4

                           Vorankündigung: Nächste Veranstaltungen im
                           Rahmen des Graduierten-Netzwerks „Zivile
                           Sicherheit“
                                                               Seite 5

                           „Forum Zivile Sicherheit“ des DITS.center e.V.
                           am 13. März 2020 in Nürnberg
                                                                  Seite 5

                           LARUS: Unbemanntes Luftfahrtsystem hilft
                           Seenotrettern
                                                              Seite 6

                           Presserückschau und Links
                                                                  Seite 7
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          Aktuelle Förderrichtlinie „Stärkung des Technologie- und
          Innovationstransfers durch Forschung und Entwicklung für
          Großversuche, Demonstration, Aus- und Weiterbildung in der
          zivilen Sicherheitsforschung“

Am 6. März hat das Bundesministerium für Bildung         Entscheidend ist eine Anwendung für den Bereich der
und Forschung (BMBF) die Förderrichtlinie „Stär-         zivilen Sicherheit. Dies können beispielsweise Simu-
kung des Technologie- und Innovationstransfers           latoren für spezielle Einsätze auf See, in Tunneln oder
durch Forschung und Entwicklung für Großversu-           anderen Gebäudestrukturen, Caves mit sicherheitsbe-
che, Demonstration, Aus- und Weiterbildung in der        zogener virtueller Umgebung, Lagetische oder Ähnli-
zivilen Sicherheitsforschung“ veröffentlicht.            ches sein.
Mit dieser Förderrichtlinie unterstützt das BMBF         Die FuE-Projekte müssen einen Mehrwert für die
anwendungsnahe Forschungs- und Entwicklungs-             nachhaltige Erhöhung der zivilen Sicherheit erbrin-
projekte (FuE), in denen mit Hilfe von Forschungsan-     gen, einen nachweisbaren Anwenderbedarf adressie-
lagen und Demonstratoren für Praxisversuche sowie        ren und dabei über den aktuellen Stand der
digitale Schulungskonzepte inklusive innovativer         Wissenschaft und Technik hinausgehen. Die beteilig-
Technik für Rettungs- und Einsatzkräfte neue Lösun-      ten Hochschulen, Forschungs- und Wissenschafts-
gen für die Praxis erforscht und erprobt werden sol-     einrichtungen sowie Anwender sollen in Bezug auf
len.                                                     ihre forschungstechnischen Kompetenzen und die
                                                         Schärfung des Forschungsprofils im Bereich der zivi-
Ergänzend zu der bisherigen Forschungsförderung
                                                         len Sicherheit gestärkt und die Handlungsfähigkeit
des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“
                                                         der Anwender mit Hilfe der Forschungsprojekte auf
bietet das BMBF mit dieser Richtlinie die Möglichkeit,
                                                         neuestem Stand weiterentwickelt werden. Mit der
mit Hilfe von FuE-Projekten praktische Versuche zur
                                                         Stärkung der Forschungs- und Schulungsinfrastruk-
Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse
                                                         tur soll zudem ein entscheidender Mehrwert für den
sowie zur Validierung von Forschungsergebnissen
                                                         Technologie- und Innovationstransfer zur Erhöhung
durchzuführen. Beispiele sind Experimente in mobi-
                                                         der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger generiert
len Laboren, Sensorik oder Demonstratoren für Feld-
                                                         werden.
versuche, Simulationsumgebungen, Brandversuche
usw. Die Systeme sind so universell auszulegen, dass     Im Rahmen dieser Förderrichtlinie werden Einzel-
sie auch für den Test und die Validierung anderer        und Verbundvorhaben gefördert. Das Antragsverfah-
Sicherheitslösungen und -konzepte aus den Anwen-         ren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrens-
dungsgebieten der zivilen Sicherheitsforschung           stufe können beim beauftragten Projektträger
einsetzbar sind. Die Eignung für potenzielle Anwen-      Projektskizzen bis zum 28. April 2020 eingereicht
dungen ist darzulegen.                                   werden.

Um eine praxisnahe und innovative Aus- und Weiter-       Vordrucke für Förderanträge, Richtlinien, Merkblät-
bildung gewährleisten zu können, werden zuneh-           ter, Hinweise und Nebenbestimmungen können
mend computergesteuerte Techniken (Simulatoren,          im Formularschrank für Fördervordrucke des Bundes
Caves usw.) eingesetzt. Die aktuellen Entwicklungen      abgerufen oder beim Projektträger angefordert
der Digitalisierung, der virtuellen Realitäten und der   werden.
künstlichen Intelligenz ermöglichen in diesem
                                                         Weitere Informationen zu dieser Bekanntmachung
Zusammenhang neue Formate. Im Rahmen dieser
                                                         finden Sie unter: https://www.bmbf.de/foerderun-
Richtlinie wird die Möglichkeit eröffnet, digitale
                                                         gen/bekanntmachung-2872.html
Schulungskonzepte mit innovativer Technik zu erfor-
schen, anzuschaffen und für die bedarfsgerechte Aus-     Ansprechpartner: Dr. Christian Fenster, Projektträger
und Weiterbildung von Einsatzkräften der Polizei,        Sicherheitsforschung, VDI Technologiezentrum
Feuerwehr, des Katastrophenschutzes, freiwilliger        GmbH, Tel.: +49 211 6214-378, E-Mail: fenster@vdi.de
Helfer usw. weiterzuentwickeln. 
                                                                                                        zurück
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           MOTRA – Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung:
           Modul 2 für Projektvorschläge geöffnet

Das BMBF fördert im Rahmen der Richtlinie „Zivile
Sicherheit – Spitzenforschungscluster zur Früher-
kennung, Prävention und Bekämpfung von islamis-
tischem Extremismus“ mit dem Verbund
„Monitoringsystem und Transferplattform Radika-
lisierung (MOTRA)“ eine Plattform, die als zentrale
Anlaufstelle für Wissenschaftler, Behörden, Zivilge-
sellschaft und Politik dient. Nach dem Start der Platt-
form hat Dr. Michael Meister, Parlamentarischer
Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung
und Forschung, im Januar 2020 die Förderurkunden
an die Verbundpartner überreicht.
                                                             Dr. Michael Meister (Parlamentarischer Staatssekretär bei der
Neben der vom Bundeskriminalamt koordinierten                Bundesministerin für Bildung und Forschung, rechts) über-
Transferplattform werden im Rahmen eines zweiten             reicht eine Förderurkunde zum Start der Netzwerkplattform
                                                             MOTRA an Michael Kretschmer (Vizepräsident des Bundes-
Moduls der Förderrichtlinie fortlaufend anwen-               kriminalamts, links).
dungsnahe Forschungsprojekte zur Bekämpfung von
islamistischem Extremismus und Terrorismus geför-
dert. Dabei handelt es sich um kleine Forschungsver-         die Skizzen sind 2020 und 2021 jeweils der 1. März
bünde mit maximal drei Projektpartnern und einer             und der 1. November.
Laufzeit von bis zu zwei Jahren. Ziel ist es, auf aktuelle   Weitere Informationen zu dieser Bekanntmachung
und zukünftige Herausforderungen, die relativ un-            finden Sie unter: https://www.bmbf.de/foerderun-
vorhersehbar aufkommen oder einer intensiveren Er-           gen/bekanntmachung-1809.html
forschung bedürfen, schnell und passgenau reagieren
zu können.                                                   Ansprechpartner: Martin Bettenworth, Projektträger
                                                             Sicherheitsforschung, VDI Technologiezentrum
Projektvorschläge für Modul 2 können bis zum                 GmbH, Tel.: +49 211 6214-399,
1. November 2021 beim Projektträger Sicherheitsfor-          E-Mail: bettenworth@vdi.de
schung eingereicht werden. Bewertungsstichtage für
                                                                                                                   zurück

           Deutscher Präventionstag am 27. und 28. April 2020 in Kassel

Am 27. und 28. April 2020 findet der „Deutsche Prä-          Das BMBF ist zudem mit einem Informationsstand
ventionstag 2020“ (DPT) im Kongress Palais in Kassel         zum Programm in der Haupthalle vertreten. Hier
statt. Im Auftrag des BMBF organisiert der Projektträ-       können sich interessierte Fachbesucherinnen und
ger Sicherheitsforschung dort an beiden Tagen das            Fachbesucher über die Ausrichtung des Programms,
Forum „Sicherheitsforschung“.                                Fördermöglichkeiten und aktuelle Bekanntmachun-
                                                             gen sowie über laufende Forschungsprojekte infor-
Das Forum startet um 13.00 Uhr mit dem Vortrag „Ak-
                                                             mieren.
tuelle und neue Fördermaßnahmen der Sicherheits-
forschung“ im Rosensaal. Anschließend stellen am 27.                                                               zurück
und 28. April zehn Projekte aus dem Programm „For-
schung für die zivile Sicherheit“ ihre Forschungser-
gebnisse vor.
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           Webinar „Sicherheit im Bahnhofsviertel (SiBa): Öffentlicher Raum
           für alle“ am 17. März 2020

Das Institut für angewandte Präventionsforschung          Als nächstes ist eine Webinarreihe zum BMBF-geför-
(DPT-I) bietet zu dem vom BMBF im Rahmen der              derten Projekt „Bewertung und Verbesserung der
Richtlinie „Zukünftige Sicherheit in Urbanen Räu-         urbanen Sicherheit mit Hilfe von semantischen 3D-
men“ gefördertem Projekt „Sicherheit im Bahnhofs-         Stadtmodellen (Stadtsicherheit-3D)“ geplant. In dem
viertel (SiBa)“ eine Webinarreihe an. Ziel des bis Ende   Projekt wird mit Hilfe einer Software und auf Grund-
Juli 2020 laufenden Projektes SiBa ist es, neue Kon-      lage dreidimensionale Stadtpläne eine Methode ent-
zepte und Herangehensweisen zu entwickeln, um             wickelt, die eine automatisierte Bewertung der
Bahnhöfe und ihr Umfeld sicherer zu gestalten. Die        Sicherheit von städtischen Gebieten ermöglicht. Die
SiBa-Webinarreihe adressiert die im Bahnhofsviertel       Termine für diese Webinarreihe werden demnächst
auftretenden Nutzungskonflikte, die besondere Dy-         auf der DPT-Webseite veröffentlicht.
namik des Wandels sowie die Frage nach der Gewähr-
                                                          Das DPT bietet seit 2016 Online-Seminare, soge-
leistung von Sicherheit.
                                                          nannte Webinare, an. Die Webinare richten sich prin-
Die weiteren Webinare aus der Reihe „Sicherheit im-       zipiell an das Fachpublikum des Deutschen
Bahnhofsviertel“ finden an folgenden Terminen statt:      Präventionstags. Dies umfasst alle Verantwortungs-
                                                          träger der Prävention aus Behörden, Städten und
•   17.03.2020, Sicherheit im Bahnhofsviertel,
                                                          Kreisen, Medien, Politik, Polizei, Präventionsgremien,
    Thema: Öffentlicher Raum für alle
                                                          Vereinigungen und Verbänden, Wissenschaft und alle
•   12.05.2020, Sicherheit im Bahnhofsviertel,            anderen Interessierten. Für die Teilnahme an den We-
    Thema: Kriminalprävention in Bahnhofsvierteln         binaren des DPT-I müssen Sie sich online registrieren.
    im Wandel                                             Die Teilnahme ist kostenfrei.

                                                                                                        zurück

           Sicherheit im Einsatz: Workshop des BMBF-Projekts WuKAS am
           3. und 4. April 2020 in Engelskirchen

Sie sind mindestens Gruppenführer(in) in einer Hilfs-     dere im Bereich des Arbeitsschutzes zu verbessern.
organisation, bei einer Feuerwehr oder dem THW?           Das Projekt lädt vom 3. April bis 4. April zu einem
Sie haben Erfahrungen mit der Zusammenarbeit von          Workshop ein, um die bisherigen vom Projekt entwi-
Einsatzkräften und Spontanhelfenden (also engagier-       ckelten Ansätze kritisch zu bewerten und Ideen aus
ten Bürgerinnen und Bürgern)? Oder Sie haben              der Praxis einfließen zu lassen.
Erfahrungen bei der Umsetzung bzw. Einhaltung von
                                                          Veranstaltungsort ist das Tagungszentrum „Malteser
Forderungen des Arbeitsschutzes bei Großschadens-
                                                          Kommende“, Ehreshoven 27 in 51766 Engelskirchen.
ereignissen?
                                                          Weitere Informationen inklusive Agenda finden Sie
Das BMBF-Forschungsprojekt „Wissens- und Kom-
                                                          unter: www.wukas.de.
petenzvermittlung im Arbeits- und Gesundheits-
schutz bei Spontanhelfern (WuKAS)“ entwickelt             Anmeldungen oder Fragen bitte an Fr. Winter: Tel.:
Handlungshilfen, um die Zusammenarbeit von Ein-           +49 221 9822-2015, E-Mail: ruth.winter@malteser.org.
satzorganisationen und Spontanhelfenden insbeson-
                                                                                                        zurück
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          Vorankündigung: Nächste Veranstaltungen im Rahmen des
          Graduierten-Netzwerks „Zivile Sicherheit“

Am 24. November 2020 hält das Graduierten-Netz-
werk „Zivile Sicherheit“ sein Jahrestreffen in Bonn
ab. Die Veranstaltung findet am Vorabend des
Security Research Events / Innovationsforums Zivile
Sicherheit 2020 im World Conference Center statt.

Seit 2014 ist das Graduierten-Netzwerk „Zivile Sicher-
heit“ ein wichtiger Bestandteil für den inter- und
transdisziplinären Austausch in der zivilen Sicher-
heitsforschung.

Das Netzwerk ist dabei offen für alle Nachwuchswis-
senschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Prakti-     Das Jahrestreffen des Graduierten-Netzwerks 2020 findet am
kerinnen und Praktiker, die am Anfang ihrer              24. November in Bonn statt.
beruflichen Laufbahn stehen und sich zu Fragen der
                                                         Vom 27. bis 31. Juli 2020 findet zudem die Sommer-
zivilen Sicherheitsforschung aktiv beteiligen möch-
                                                         akademie zur zivilen Sicherheitsforschung unter dem
ten.
                                                         Motto „Sicherheit im Digitalzeitalter“ in der Georg-
Weitere Informationen zum Jahrestreffen des Gra-         von-Vollmar-Akademie in Kochel am See statt.
duierten-Netzwerks folgen in einem der nächsten
                                                         Eine weitere Möglichkeit für den direkten Austausch
Informationsbriefe.
                                                         zwischen den Nachwuchsforschenden in der zivilen
Die Vernetzung von Forschung und Praxis zu intensi-      Sicherheit bietet die XING-Gruppe „Graduierten-
vieren ist Ziel eines eintägigen Graduierten-Work-       Netzwerk „Zivile Sicherheit“, zu der alle Graduierten
shops, der am 18. Juni 2020 während der Messe            herzlich eingeladen sind, sich aktiv einzubringen.
INTERSCHUTZ in Hannover stattfinden soll.
                                                         Weitere Informationen zum Graduierten-Netzwerk
Anmeldemöglichkeiten und weitere Informationen           unter www.sifo-graduierte.de
zum Workshop werden im nächsten Informations-
                                                                                                             zurück
brief veröffentlicht.

          „Forum Zivile Sicherheit“ des DITS.center e.V. am 13. März 2020 in
          Nürnberg

Der Verein DITS.center lädt am 13. März 2020 zu der      Das Forum bietet zudem Gelegenheit zum Networ-
Veranstaltung „Forum für die zivile Sicherheit“ in die   king. Anwenderinnen und Anwender, Forscherinnen
IHK Akademie Mittelfranken in Nürnberg ein. Auf          und Forscher sowie Unternehmerinnen und Unter-
dem Programm stehen Impulsvorträge und Diskussi-         nehmer mit Interesse am Markt der Sicherheitstech-
onen mit Forscherinnen und Forschern, Entwickle-         nik sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist
rinnen und Entwicklern sowie Anwenderinnen und           kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich.
Anwendern zu den Themenfeldern „Kritische Infra-
                                                         Weitere Informationen zum Programm und Anmel-
strukturen“, „Compliance“, „Sichere Lieferketten“,
                                                         dung auf www.dits.center.
„Industrie 4.0“ und „IT Sicherheit“.
                                                                                                             zurück
Unter anderem wird Joachim Herrmann, der Bayeri-
sche Staatsminister des Innern, für Sport und Integra-
tion, die Keynote zur Sicherheit im öffentlichen Raum
halten.
Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung - SIFO.de
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           LARUS: Unbemanntes Luftfahrtsystem hilft Seenotrettern

Über der Ostsee hat die Deutsche Gesellschaft zur Ret-   Datenaustausch mit Seenotrettungskreuzer und
tung Schiffbrüchiger (DGzRS) gemeinsam mit neun          Seenotleitung
Partnern erfolgreich ein unbemanntes Luftfahrtsys-       Das LARUS-System verfügt über einen eigens modifi-
tem für den Einsatz im Seenotfall getestet. Am Ende      zierten Transponder für das in der Schifffahrt übliche
des vor drei Jahren gestarteten Forschungsprojektes      Automatische Identifikationssystem (AIS). Damit
„Lageunterstützung bei Seenoteinsätzen durch unbe-       kann es Ortungssender lokalisieren, wie sie in moder-
mannte Luftfahrtsysteme (LARUS)“ steht nun ein au-       nen Rettungswesten zum Einsatz kommen. Die AIS-
tomatisches Starrflügelflugzeug, das bereits rund        Signale sind meist nur in kleinem Radius um die im
1.200 Kilometer sicher im Flug über See zurückgelegt     Wasser befindliche Person zu empfangen. Das LA-
hat. Eine weiterentwickelte Version könnte künftig       RUS-System kann sie aus der Luft aufspüren und die
auch unter erschwerten Einsatzbedingungen Kom-           Daten an Rettungseinheiten weiterleiten, die noch
munikation und Datenaustausch bei der Koordinie-         nicht vor Ort sind.
rung von Such- und Rettungsmaßnahmen durch die
                                                         Im Rahmen des LARUS-Projekts wurde ein vom Bre-
Seenotleitung verbessern – und damit Menschenle-
                                                         mer Unternehmen Hanseatic Aviation Solutions ent-
ben retten.
                                                         wickeltes, unbemanntes Starrflügelflugzeug mit 3,6
                                                         Metern Spannweite für die Anforderungen im See-
                                                         notrettungsdienst weiterentwickelt und durch ver-
                                                         schiedenste Kommunikations- und Sensorik-
                                                         Komponenten erweitert. „Mit dem LARUS-Demonst-
                                                         rator haben wir verschiedene optische und sensori-
                                                         sche Nutzlastkomponenten ebenso wie neuartige
                                                         Konzepte für eine zuverlässige Funkvernetzung er-
                                                         probt. Alle Komponenten senden Live-Informatio-
                                                         nen zum Boden, von wo aus der sichere Flugbetrieb
                                                         ständig überwacht werden kann. Es geht darum, die
Start des LARUS-Flugsystems mit Sicherheitspilot         Seenotretter mit sehr leistungsfähiger Technik für
                                                         Einsätze unter besonders schwierigen Bedingungen
Das BMBF hat das Projekt im Rahmen des Programms
                                                         zu unterstützen“, sagt der Koordinator des For-
„Forschung für die zivile Sicherheit“ gefördert.
                                                         schungsverbundes Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld,
„Auf See wird die Rettung an sich auch künftig durch     Leiter des Lehrstuhls für Kommunikationsnetze an
Menschen in Seenotrettungskreuzern und Hub-              der Technischen Universität Dortmund.
schraubern erfolgen. Unbemannte Luftfahrtsysteme
können aber – sofern sie automatisiert fliegen – zu-
sätzliche Kommunikationskapazitäten schaffen und
aktuelle Lagebilder liefern“, unterstreicht DGzRS-Ge-
schäftsführer Kapitän Udo Helge Fox die Bedeutung
der Forschung.
Vor der vorpommerschen Küste zwischen Rügen und
Usedom hat LARUS erstmals in den deutschen Seege-
bieten, also im Zuständigkeitsbereich der DGzRS, ein
unbemanntes Luftfahrtsystem in ein Szenario zur Su-
che und Rettung von Menschen in Seenot integriert.
„Es galt, einen Dummy in der Ostsee aufzuspüren. Der
LARUS-Demonstrator hat das Objekt schnell gefun-
den, die Daten an den Seenotrettungskreuzer Bert-        Echtzeit-Lagebild des LARUS-Systems während einer Sekto-
                                                         rensuche, welches auf die Brücke der Berthold Beitz übertra-
hold Beitz sowie die Seenotleitung Bremen                gen wurde: Karte mit der durch die Seenotleitung Bremen
übertragen und die Seenotretter sicher zu dem            der DGzRS geplanten Sektorensuche und der tatsächlichen
                                                         Trajektorie des LARUS-Systems (blaue Linie) sowie dem Status
,Schiffbrüchigen‘ geführt“, berichtet DGzRS-Wissen-      der Kommunikationsverbindungen (grüne, rote und rosafar-
schaftler und Projektleiter Thomas Lübcke.              bene Linien).
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Neuland in vielfacher Hinsicht
Mit LARUS haben die Wissenschaftler vielfach Neu-
land betreten. Erstmals wurde im deutschen zivilen
Luftraum über See ein unbemanntes Luftfahrtsystem
mit etwa 25 Kilogramm Abfluggewicht bewegt. Es hat
das Lagebild in Echtzeit gleichzeitig an verschiedene
Nutzer übertragen, darunter der Seenotrettungskreu-
zer Berthold Beitz der Station Greifswalder Oie und
die Seenotleitung Bremen der DGzRS.
Diese Daten können browserbasiert, also ohne zusätz-
liche Software, in einem laufenden Einsatzszenario
                                                          DGzRS-Wissenschaftler Thomas Lübcke (l.) und LARUS-Pro-
genutzt werden. Der vom Luftfahrtsystem erfasste          jektkoordinator Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld (TU Dort-
hochauflösende Videostream wurde in Echtzeit über         mund, r.) mit dem LARUS-Projektteam nach der Abschluss-
einen im Projekt erforschten, neuartigen Multi-Link-      präsentation der beiden Flugsystem-Demonstratoren und
                                                          den mobilen Bodenstationen im Hintergrund.
Ansatz an die Bodenstation übertragen: Hierbei wur-
den zwei öffentliche LTE-Netze mit einem spezifisch
                                                          Zum Forschungsprojekt LARUS
für das LARUS-System aufgebauten Netz automati-
                                                          Partner des Forschungsprojektes waren der Lehrstuhl
siert so kombiniert, dass bei kurzzeitigen Störungen
                                                          für Kommunikationsnetze der Technischen Universi-
der Funkausbreitung die Daten des Luftfahrtsystems
                                                          tät Dortmund als Verbundkoordinator, die DGzRS als
zuverlässig übertragen werden. Störungen der Funk-
                                                          rettungsfachlicher Koordinator, das Institut für Flug-
ausbreitung entstehen beispielsweise, wenn sich Re-
                                                          systemdynamik der Rheinisch-Westfälischen Techni-
flektionen der Funkwellen auf der Wasseroberfläche
                                                          schen Hochschule (RWTH) Aachen, sowie die Firmen
mit der direkten Funkverbindung zwischen Luft-
                                                          Hanseatic Aviation Solutions GmbH, Bremen, IMST
fahrtsystem und den Basisstationen überlagern.
                                                          GmbH, Kamp-Lintfort, und OptoPrecision GmbH,
Insgesamt ist das System in der Abschlussphase des        Bremen. Assoziierte Partner waren das Bundesamt für
Projektes mehr als 1.200 Kilometer geflogen. Einen        Seeschifffahrt und Hydrographie, die Bundespolizei
großen Teil dieser Strecke legte es außerhalb der         See, die Deutsche Telekom AG und die Global Health
Sichtweite der Bodenstation in Höhen von bis 760          Care GmbH.
Meter, also bis zur Obergrenze des unkontrollierten
                                                          Das Verbundprojekt wurde im Rahmen der Bekannt-
Luftraums, zurück. Es ist bis zu 140 km/h schnell und
                                                          machung „Innovative Rettungssysteme“ im Sicher-
bei Windstärken bis sieben Beaufort (mehr als 60
                                                          heitsforschungsprogramm „Forschung für die zivile
km/h Windgeschwindigkeit) gestartet, geflogen und
                                                          Sicherheit“ durch das BMBF gefördert.
wieder gelandet.
                                                          Mit freundlicher Genehmigung der Deutschen
Die Bundesnetzagentur hat LARUS zudem die erste
                                                          Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
deutsche Frequenz für einen automatischen Starr-
flügler im SAR-Dienst (Search and Rescue) zugeteilt.      HIER gelangen Sie zur Originalmeldung der DGzRS.
Fliegerisch hat das System alle Erwartungen der Pro-
                                                                                                               zurück
jektleitung erfüllt. 

           Presserückschau und Links

Presserückschau                                           „Förderung für Bundeskriminalamt“, Artikel zum
                                                          Start des BMBF-Projekts MOTRA, Behördenspielgel
„LARUS: Lageunterstützung bei Seenoteinsätzen             22.01.2020
durch unbemannte Luftfahrtsysteme“ Video vom              „Besser gerüstet bei regionalen Unwettern: For-
BMBF-Projekt LARUS auf sifo.de                            schungsprojekte für den Hochwasserschutz“ Artikel
„Viren Schritt für Schritt entschlüsseln“ Interview mit   zu den BMBF-Projekten HoWa-innovativ, HAPLUS,
Dr. Pohlmann zum BMBF-Projekt DetektiVir,                 INNOVARU, Crisis Prevention 4/2019
bmbf.de 30.01.2020
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„Mehrdimensionale Risiken und Gefährdungen            Landkarte zur zivilen Sicherheitsforschung
durch Instandsetzungsstau bei Verkehrsinfrastruktu-   www.sifo-securityresearchmap.de
ren“ Artikel vom BMBF-Projekt PREVIEW, Bevölke-
                                                      Nationale Kontaktstelle für die EU-Sicherheitsfor-
rungsschutzmagazin 4/2019
                                                      schung
Links                                                 www.sifo-nks.de
                                                      Fachdialog Sicherheitsforschung
BMBF-Seite zur zivilen Sicherheitsforschung           www.sifo-dialog.de
www.sifo.de
                                                                                                   zurück
Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung
www.sifo-informationsbrief.de
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Impressum
Herausgeber und Gestaltung:

VDI Technologiezentrum GmbH, VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf
E-Mail: vditz@vdi.de, Internet: https://www.vditz.de
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Dr. Michael Klink - Projektträger Sicherheitsforschung
Telefon: +49 211 6214-286, E-Mail: klink@vdi.de

Christine Prokopf - Nationale Kontaktstelle Sicherheitsforschung
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Der Informationsbrief wird im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) herausgegeben.

Hinweis gemäß § 33 des BDSG: Der Versand des Informationsbriefes erfolgt über eine Adressdatei, die mit Hilfe der automatisierten
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Bildnachweis
Titel: BMBF, S. 2 Foto: BKA; S. 4 Foto oben: BMBF/VDI Technologiezentrum GmbH - Leo Seidel; Foto unten: TU Dortmund; S. 5 Foto:
TU Dortmund; S. 6 Foto: TU Dortmund

Versanddatum: 12.03.2020

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