INFORMATIONSPRAXIS - GOESCHOLAR

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Informationspraxis
Wo l f r am H o r stma n n , N a j ko Ja h n , B i r g i t S c h m i dt

Der Wandel der Informationspraxis in Forschung
und Bibliothek
Während Informationspraxis in Forschung und Bibliothek früher         weltweit verteilten, Disziplinen übergreifenden Netz-

                                                                                                                                                            Foto: Bodleian Libraries
vom Umgang mit Literatur dominiert war, kommen heute ­viele           werken früher unvorstellbar komplexe Forschungsfra-
neue Werkzeuge zum Einsatz. Office-Produkte, Datenbanken
und Online-Plattformen verändern den Alltag in Forschung und          gen wie Klimawandel, Epidemien oder menschliches
Bibliothek und definieren zum Teil völlig neue Felder wissen-         Bewusstsein systematisch und multiperspektivisch zu
schaftlicher Informationspraxis, z. B. im Kontext der Bibliometrie,
                                                                      untersuchen. Die Produktion wissenschaftlicher Infor-
virtueller Forschungsumgebungen oder Forschungsdaten. Der
vorliegende Beitrag vergleicht die aktuelle Informationspraxis        mation in Form von Zeitschriftenartikeln zeigt dem-
in der Forschung mit den Schulungsangeboten von Bibliotheken          entsprechend einen steilen Anstieg der Anzahl von
und weist nach, dass sich Forschung und Bibliothek zum Teil von-
einander entkoppelt haben und ein zusammenhängendes Ange-
                                                                      Publikationen, Zitationen, Patenten, Ko-Autoren und
bot zur Vermittlung wissenschaftlicher Informationspraxis am          inter­nationalen Kooperationen.2
Campus in Gefahr ist. Um ein solches Angebot aufzubauen, wird             Der Wandel der Informationspraxis ist auch in wis-     Wolfram Horstmann
vorgeschlagen, dass Bibliotheken sich mit Rechenzentren und
Fakultäten zusammentun und die Bibliothek als Lernraum und            senschaftlichen Bibliotheken zu beobachten. Biblio-

                                                                                                                                                            Foto: Martina Wiedemann
zentralen Ort des wissenschaftlichen Informationsmanagements          theksräume werden für das Lernen im Studium opti-
weiter etablieren. Dabei sollten neue Wege zum Aufbau von Ex-
                                                                      miert, um dem gesteigerten Informationskonsum der
pertise in der Informationspraxis von Bibliotheken beschritten
werden, etwa die direkte Beteiligung an wissenschaftlichen Pro-       Studierenden (und dem Rückgang der Nutzung von Bi-
jekten, die Unterstützung von Eigeninitiative des Personals oder      bliotheksräumen durch Forschende) Rechnung zu tra-
gezielte Rekrutierungsstrategien sowie der koordinierte Aus-
tausch zwischen Bibliotheken durch Experten und Materialien
                                                                      gen. Die Literaturversorgung durch Gedrucktes wird
zu Spezialthemen.                                                     um überall und allzeit zugängliche elektronische In-
While information management in research and libraries used           formation in Form von Zeitschriftenartikeln, Monogra-
to be dominated by the handling of literature, nowadays many          fien, Lehrbüchern, digitalen Kursen und Datenbanken
new tools are available. The advent of office products, databases
                                                                      ergänzt. Die Logistik der Bibliotheken wurde schon seit
and online platforms have not only radically changed the day-to-                                                                 Najko Jahn
day work in research and libraries, but in some cases introduced      den 1970er-Jahren auf digitale Datenverarbeitung aus-
entirely new fields of academic information practice: in the con-     gerichtet, die auch heute keinen Vergleich mit einem

                                                                                                                                                            Foto: SUB Göttingen
texts of bibliometrics, virtual research environments or research
                                                                      innovativen Unternehmen der digitalen Wirtschaft
data, for example. This article compares current research infor-
mation practice with library training courses. It argues that the     scheuen muss. Und Kerndienste wie die Katalogisie-
two have become divergent and that the provision of a coherent        rung werden in regionalen, nationalen und inter­natio­
range of on-campus academic information practice services has
come under threat. Two proposals are made to counteract such
                                                                      nalen Netzwerken organisiert.
trends: firstly, that libraries collaborate with computing centres        Die Analogien der Auswirkungen des allgemeinen
and academic faculties to establish services that foster infor-       Wandels der Informationspraxis in Forschung und Bi-
mation practices and secondly that libraries continue to estab-
lish themselves as centres of learning and research information       bliothek sind offensichtlich: mehr Information, stär-
management. New methods in the teaching of information skills         kere Nutzung, mehr Digitales, mehr Vernetztes, mehr
need to be explored, such as direct involvement in academic pro-
                                                                      Internationales. Es stellt sich jedoch die Frage, ob der   Birgit Schmidt
jects, supporting staff initiatives and targeted recruiting strat-
egies, and the coordinated sharing of expertise and materials         Wandel der Informationspraxis in der Forschung und
between libraries.                                                    der Wandel der Informationspraxis in der Bibliothek
                                                                      gekoppelte oder parallele Entwicklungen sind. In an-
Einführung                                                            deren Worten: Spiegelt sich der veränderte Umgang
Die Wissenschaft hat ihren Umgang mit Information                     mit Information in der Forschung konsequent in den
drastisch verändert. Während der Bibliotheksbesuch                    Dienstleistungen der Bibliotheken wider, oder ha-          Wandel der Informations­
                                                                                                                                 praxis in Forschung und
eines Kernphysikers vor einigen Jahrzehnten nichts                    ben Forschung und Bibliothek beide lediglich auf sich      Bibliothek
Ungewöhnliches war, kann er heute als exotisches Er-                  selbst bezogen auf die neuen Möglichkeiten reagiert,
eignis erscheinen. Viele wissenschaftliche Karrieren                  die sich durch digitale Formen der Information und de-
in den Lebenswissenschaften oder der Medizin sind                     ren Kommunikation im Internet ergeben haben?
ohne Forschungsdaten-Services wie GenBank1 heute                          Die Beantwortung dieser Frage bedarf zunächst ei-
unvorstellbar. Und auch viele vornehmlich textbasier-                 ner genaueren Beschreibung, wie der Wandel der In-
te Wissenschaften können ohne Internet-Recherche,                     formationspraxis in der Forschung sich heute darstellt.
Online-Wörterbücher und E-Mail nicht mehr funktio-                    Daraufhin sollen die Dienstleistungen der Bibliothek
nieren. Die allgegenwärtige Verfügbarkeit und Über-                   insbesondere im Hinblick auf die Vermittlung von so-
tragbarkeit von Information macht es möglich, in                      genannter »Informationskompetenz« für Studierende

ZfBB 62 (2015) 2                                           Der Wandel der Informationspraxis in Forschung und Bibliothek           73
und Forschende betrachtet und mit heute gängiger In-      sen Angeboten zu sammeln und zu erfassen. Hier ist
                           formationspraxis in der Forschung verglichen werden,      zu beobachten, dass neben lokalen Anwendungen wie
webbasierte Dienste und    um mögliche Differenzen zu beschreiben, zu bewerten       JabRef6 oder Citavi7 die webbasierten Lösungen Zote-
kollaborative Werkzeuge
                           und Implikationen für Bibliotheksdienste aufzeigen zu     ro8, Mendeley9 oder CiteULike10 genutzt werden.11 Im
                           können.                                                   Kontext des wissenschaftlichen Schreibens ergänzen
                                                                                     webbasierte Dienste wie GoogleDocs12, ShareLaTeX13
                           Aktuelle Entwicklungen der                                oder Authorea14 die lokale Textverarbeitung um kolla-
                           I n f o r m at i o n s p r a x i s i n d e r              borative Werkzeuge.
                           Forschung                                                     Um den administrativen Aufwand beim verteilten
                           Das wissenschaftliche Informationsmanagement              Zugriff auf Dateien zu verringern, sind trotz daten-
                           folgt zumeist einer Prozesskette: von der Literatur­      schutz- und lizenzrechtlicher Bedenken Sync&Share-
                           recher­che und Datenerhebung bzw. Datenanalyse            Dienste wie Dropbox15 oder GoogleDrive16 für die Spei-
                           über das wissenschaftliche Schreiben bis hin zur Veröf-   cherung und Zugänglichmachung von Dateien inter-
                           fentlichung und Nachnutzung der Forschungsergeb-          national weit verbreitet. Forschende wenden vermehrt
                           nisse. In den letzten Jahren haben sich webbasierte       Verfahren der verteilten Versionskontrolle, die zuvor
                           Werkzeuge und Dienste herausgebildet, die entweder        fast ausschließlich in der Softwareentwicklung ein-
                           direkt auf die wissenschaftliche Nutzung hin ausge-       gesetzt wurden, auch für Laborbücher oder Datensät-
                           richtet sind oder die von Forschenden für ihre wissen-    ze an.17 Mit GitHub18, Sourceforge19 oder GoogleCode20
                           schaftlichen Zwecke adaptiert werden. Eine Samm-          bestehen webbasierte Hostingdienste, welche zuneh-
                           lung und Typologisierung solcher Werkzeuge, die für       mend für wissenschaftliche Vorhaben genutzt werden.
                           das wissenschaftliche Informationsmanagement ge-          Die Integrierte Entwicklungsumgebung RStudio21 für
                           nutzt werden, kann dementsprechend Hinweise über          die statistische Programmiersprache R22 vereint Ver-
                           die aktuelle Entwicklung der Informationspraxis in der    sionskontrolle mit Paketverwaltung, Dokumentations-
                           Forschung liefern.                                        und Publikationswerkzeugen. Webanwendungen und
                               Im Rahmen einer Lehrveranstaltung im weiterbil-       Rechenumgebungen lassen sich über Cloud-Hosting-
                           denden Masterstudiengang Bibliotheks- und Informa-        Services wie Amazon EC223 bedarfsorientiert anpassen.
                           tionswissenschaft im Fernstudium an der Humboldt-             Altmetrics und verwandte Messzahlen liefern Hin-
                           Universität zu Berlin waren daher die Studierenden        weise darüber, welche weiteren Werkzeuge für die
                           der 19. Matrikel eingeladen, aktuelle Werkzeuge für die   Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse ge-
                           Erstellung, Organisation und Nachnutzung wissen-          nutzt werden.24 Zu ihnen zählen neben den bereits
                           schaftlicher Erkenntnisse im Forschungsprozess vor-       erwähnten webbasierten Diensten für die Literatur-
                           zustellen und zu systematisieren. Ziel war es, anhand     verwaltung insbesondere Social-Media-Dienste wie
                           der erarbeiteten Mehrwertdienste ein beispielhaftes       Twitter25, Facebook26 oder die Blogplattformen Word-
                           Service-Portfolio für wissenschaftliche Bibliotheken zu   press27 und Tumblr28. Internetforen wie Stack Over-
                           entwickeln. Dieses soll kollaborative Forschungsarbei-    flow29 ergänzen die informelle Diskussion fachlicher
                           ten unterstützen und sich idealerweise disziplin- und     Probleme über E-Maillisten. Eine besondere Popula-
                           standortübergreifend einsetzen lassen.                    rität für die Darstellung der eigenen Reputation ha-
  Soziale Netzwerke für        Zu den herkömmlichen und regelmäßig genutz-           ben Soziale Netzwerke erlangt, die ausschließlich die
   die wissenschaftliche
      Fachgemeinschaft     ten Werkzeugen in der Wissenschaft, welche die Stu-       wissenschaftliche Fachgemeinschaft adressieren. Zu
                           dierenden in der Lehrveranstaltung erörterten, zählen     ihnen zählen ResearchGate30 oder Academia.edu31.
                           Office-Anwendungen für die Textverarbeitung, Tabel-       GoogleCitation32 stellt Zitationsprofile und Ko-Autor-
                           lenkalkulation, Präsentation und E-Mail. Diese werden     schaftsbeziehungen dar.
                           zumeist ergänzt durch Spezialsoftware, die die wis-           Abschließend ist zu beobachten, dass vermehrt
                           senschaftlich-methodischen Verfahren der einzelnen        Werkzeugketten (toolchains) für die gemeinschaftli-
                           Disziplin widerspiegelt. Wissenschaftliche Suchma-        che Beantwortung einer Forschungsfrage entstehen.
                           schinen oder Digitale Bibliotheken wie PubMed3 bil-       Der Biologe Karthik Ram vom Berkeley Institute for
                           den im zunehmenden Maße den Ausgangspunkt für             Data Science an der UC Berkeley schlägt unter dem
                           die wissenschaftliche Literaturrecherche. So gilt laut    Begriff »Web Native Science«33 vor, dass Forschen-
                           einer aktuellen Studie mit rund 100 Millionen Nach-       de über Kenntnisse im Umgang mit den folgenden
                           weisen GoogleScholar4 als umfangreichste Quelle           vier Werkzeugen verfügen sollten: Markdown für das
                           für wissenschaftliche Information.5 Literaturverwal-      wissenschaftliche Schreiben, R oder Python als Pro-
                           tungsprogramme nutzen standardisierte Formate             grammiersprache, die verteilte Versionskontrolle mit
                           und Schnittstellen, um bibliografische Daten aus die-     Git und die Nutzung von Social Media. In den Inge-

                  74       Wolfram Horstmann, Najko Jahn, Birgit Schmidt                                                     ZfBB 62 (2015) 2
nieurwissenschaften hat zum Beispiel das Zentralla- ➤ Speziellere Werkzeuge wie BibTeX, Statistikpro-
bor des Exzellenzcluster Cognitive Interaction Techno-        gramme oder virtuelle Forschungsumgebungen
logy (­CITEC) an der Universität Bielefeld mit der CITk       werden kaum von Bibliotheken angeboten – diese
Toolchain eine Werkzeugkette entwickelt, die Experi-          kann man in den Curricula der fachwissenschaftli-
mente in der Robotik reproduzierbar gestaltet.34 Die          chen Disziplinen erwarten.
verbundenen Werkzeuge umfassen die Aggregation ➤ Generische Aspekte wissenschaftlichen Arbeitens,
von verteilten Forschungsartefakten wie Literaturver-         wie »Gute wissenschaftliche Praxis«42, »Wissen-
öffentlichungen und Korpora, Werkzeuge für die Soft-          schaftliches Schreiben« oder »Wissensmanage-
wareentwicklung und die Kontinuierliche Integration           ment« werden kaum berücksichtigt.
(continuous integration) des Experiments durch auto-
matisierte Erstellungs- und Testprozesse.                 Die Tabelle auf der folgenden Seite bildet Aspekte und
                                                          Werkzeuge der Forschungspraxis und ihre Berücksich-
Vermittlung von wissenschaft­                             tigung in Informationsveranstaltungen der Bibliothek
l i c h e r I n f o r m a t i o n s p r a x i s d u r c h ab. Analysiert wurde die Materialdatenbank der Initi-
Bibliotheken                                              ative Informationskompetenz43: Zahlen in Klammern
Wissenschaftliche Bibliotheken spielen in ihrer For- geben die Anzahl der Suchergebnisse an. Begriffe, die         Schulungsangebote an
                                                                                                                   Bibliotheken oft an tradi­
schungseinrichtung traditionell eine Rolle als Vermitt- in Ermangelung der Erwartung aussagekräftiger Such­        tionellen Rollen orientiert
ler von gängiger wissenschaftlicher Informationspra- ergebnisse von der Analyse ausgeschlossen wurden,
xis, die sich zumeist als Schulung darstellt. Ein typi- sind mit einem Stern gekennzeichnet.
sches Schulungsangebot einer herkömmlichen wis-
senschaftlichen Bibliothek mag wie folgt aussehen D i e E n t k o p p e l u n g v o n
(vgl. Statistik zur Informationskompetenz35): Es be- I n f o r m a t i o n s p r a x i s i n F o r s c h u n g
ginnt mit Einführungen zur Benutzung der Bibliothek. u n d B i b l i o t h e k
Dabei werden auch Grundkenntnisse wissenschaftli- Die Analyse zeigt, dass sich die Informationspraxis
cher Informationspraxis vermittelt, vor allem zur Re- der Forschung sehr stark ausdifferenziert hat und um
cherche wissenschaftlicher Information. Recherche neue Themenfelder angereichert wurde wie IT, Of-
ist zusätzlich Gegenstand fokussierter Schulungen zu fice-Programme, Softwareproduktion, Datenmanage-
spezifischen Suchinstrumenten wie Katalog, Online-­ ment, Kooperationswerkzeuge, virtuelle Forschungs-
Suchmaschinen oder bibliografischen Datenbanken umgebungen und Soziale Netzwerke. Hinzu kommt
wie Web Of Knowledge36. In weiteren Veranstaltun- die wachsende Bedeutung quantitativer Wertesyste-
gen wird die Literaturverwaltung mit Werkzeugen wie me durch die Bibliometrie und Scientometrie und de-
Endnote37 oder in jüngster Zeit Zotero38 adressiert. ren weitere Ausdifferenzierung, etwa Altmetrics. Vor
Diese Veranstaltungen finden Semester gebunden 50 Jahren war wissenschaftliche Informationspraxis
statt und richten sich zumeist an Studierende oder vornehmlich Literatur bezogen, so dass Bibliotheken
junge Forschende. Darüber hinaus können vereinzelt einen Großteil des Schulungsbedarfs abdecken konn-
Spezialschulungen zu Themen wie Open Access39, For- ten. Und Bibliotheken haben sich vornehmlich darauf
schungsdatenmanagement40 oder Förderbedingun- konzentriert, die Entwicklungen der Literatur bezoge-
gen für Drittmittelprojekte41 beobachtet werden.          nen Informationspraxis mitzugehen und auch neue
     Vergleicht man dieses typische Schulungsangebot, Schulungsangebote in diesem Bereich zu etablieren.
das je nach Bibliothek und Kompetenz des vorhande- Die Aufgabe, neue Felder der Informationspraxis in
nen Personals mehr oder weniger stark variieren wird, der Forschung zu vermitteln, wurde jedoch anderen            Vermittlung von
                                                                                                                   Informationspraxis an
mit dem oben vorgestellten Spektrum von Werkzeu- Dienstleistern wie Rechenzentren oder der Forschung               Rechenzentren und
gen der digitalen Wissenschaftskommunikation, kann selbst überlassen. Und selbst die Literatur bezogene            Forschung delegiert

folgendes beobachtet werden (s. a. Tabelle):              Informationspraxis in der Forschung hat sich in Tei-
➤ Bibliotheken decken vor allem den Bereich Recher- len von der Informationspraxis in Bibliotheken ent-
     che und Literaturverwaltung ab.                      koppelt. Bibliotheken waren einst die ausgewiesenen
➤ Herkömmliche Werkzeuge zur Produktivität, wie Experten für bibliografische Daten. Die Standards für
     Textverarbeitung, E-Mail, Präsentationen und tech- bibliografische Daten in der Katalogisierung haben
     nische Themen, werden nicht durch Schulungen in sich jedoch von denen entfernt, die in der Forschung
     Bibliotheken abgedeckt – diese kann man in Schu- angewendet werden. Nur wenige Forschende werden
     lungen des Rechenzentrums oder der Abteilung für etwas mit einem MARC-Datensatz anfangen können,
     die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen ver- und nur wenige Bibliothekare wissen, wie man aus
     muten.                                               einer BibTeX-Datei ein Literaturverzeichnis für einen

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Funktion                   Klasse                      Beispiele

      Literaturrecherche (46)    Herkömmliche Digitale       OPAC (15), Discovery (6), Datenbanken (41)
                                 Werkzeuge

                                 Neuere Digitale Werkzeuge    Google (5), Scholar (1), Web of Knowledge (5),
                                                             ­PubMed (1)

      Literaturverwaltung (25)   Herkömmliche Digitale       EndNote (13), Citavi (11), BibTeX (0)
                                 Werkzeuge

                                 Neuere Digitale Werkzeuge   Zotero (3)

                                 Zitation, Zitationssstile   Zitieren (7), APA / Harvard / IEEE… (0)

      Schreiben (1), Publizie-   Herkömmliche Digitale       s. u. Office (häufig Textvorlagen / Templates),
      ren (5), Wissensmanage-    Werkzeuge                   Wissenschaftliches Schreiben (0)
      ment (0)

                                 Neuere Digitale Werkzeuge   Google-Docs (0), Authorea (0), ShareLaTeX (0),
                                                             Blogs (0), WIKIs (3)

      Office (0)                 Textverarbeitung            Word (0), LaTeX, (0) OpenOffice (0)

                                  Tabellenkalkulation,       Excel (0), SPSS (0), R (0)
                                 ­Statistik

                                 Präsentation                Powerpoint*, Keynote*, Prezi*

                                 E-Mail                      Outlook*, Thunderbird*, Web-Mail*

                                 Spezialsoftware und         MatLab (0), QDA (0), TEI (0) u. v. a.
                                 -methoden

      Datenmanagement (0)        Herkömmliche Digitale       Festplatte*, Intranet*, Netzlaufwerke*
                                 Werkzeuge

                                 Neuere Digitale Werkzeuge   Repository (0), DropBox (0)

      Softwareentwicklung        Herkömmliche Digitale       Text-Editor*, Compiler*, Versionskontrollsystem*
      (0)                        Werkzeuge

                                 Neuere Digitale Werkzeuge   Eclipse*, RedMine*, Sublime*

                                 Software-Repositorien       SourceForge*, GitHub*, GoogleCode*

      Soziale Werkzeuge*         Herkömmliche Digitale       E-Mail*, Konferenzsysteme*
                                 Werkzeuge

                                 Neuere Digitale Werkzeuge   Skype*, Facetime*

      Soziale Netzwerke*         Neuere Digitale Werkzeuge    Facebook (0), Twitter (0), Mendeley (3),
                                                             ­ResearchGate (0), Academia.edu (0)

      Wertesysteme*              Herkömmliche Digitale       »Gute Wissenschaftliche Praxis« (0), Biblio­
                                 Werkzeuge                   metrie (0), Web of Knowledge (5), Scopus (0)

                                 Neuere Digitale Werkzeuge   GoogleScholar (3), Altmetrics (0)

76   Wolfram Horstmann, Najko Jahn, Birgit Schmidt                                                     ZfBB 62 (2015) 2
Zeitschriftenartikel im IEEE-Format44 generiert. Das       Bibliotheken und deren Experten zu bestimmten The-
Feld der Bibliometrie, das für Forschende und für das      men hilfreich.
Wissenschaftsmanagement eine zunehmend starke                  Selbst wenn sich einige Themen kollaborativ mit
­Bedeutung hat, wird von Bibliotheken nur sehr zag-        Rechenzentrum und Fakultäten behandeln lassen,
haft behandelt, wenn überhaupt, dann in jüngster Zeit      weist das Curriculum Lücken im Bereich der Literatur
 im Rahmen des Open-Access-Publizierens.                   bezogenen Informationspraxis auf, die von keinem
                                                           anderen Dienstleister adressiert werden. In der Tat
Wege zur Koppelung von                                     könnte man sagen, dass das wissenschaftliche Aus-
I n f o r m at i o n s p r a x i s i n F o r s c h u n g   bildungssystem hier Lücken bei der Vermittlung guter
und Bibliothek                                             wissenschaftlicher Informationspraxis aufweist, wie
Der Anspruch der Bibliotheken, Informationskompe-          auch aus den jüngsten Fällen des Betrugs in der Wis-
tenz für die Forschung zu vermitteln, lässt sich durch     senschaft und der steigenden Anzahl von zurückge-
die Analyse nicht belegen. Betrachtet man den gerin-       zogenen Artikeln (»Retractions«) geschlossen werden       Schulungsangebot in
                                                                                                                     Bibliotheken lückenhaft
gen Abdeckungsgrad, den Schulungsangebote der Bi-          kann.45 Hier ist durchaus eine Chance für Bibliotheken
bliothek im weiten Feld der Informationspraxis in der      zu sehen, denn Bibliotheken können in der Hochschu-
Forschung erreichen, stellt sich die Frage, ob der An-     le das Feld der »guten wissenschaftlichen Informati-
spruch der Bibliothek, »Informationskompetenz« zu          onspraxis« besetzen und damit strategisch wichtige
vermitteln, für Forschende und Studierende nicht so-       Aufgabengebiete in der Hochschule erschließen.
gar anmaßend erscheint. Es mag hilfreich sein, zu be-
denken, dass die Informationskompetenz, die Studie-        F o r s c h u n g s dat e n a l s B e i s p i e l
rende und Forschende heute mitbringen, die Informa-        für die Erschliessung neuer
tionskompetenz des Personals in Bibliotheken häufig        Aufgabenfelder
in den Schatten stellt. Die Sicht, dass Bibliotheken ein   Um als Bibliothek neue Rollen bei der Vermittlung
Monopol auf wissenschaftliche Informationskompe-           wissenschaftlicher Informationspraxis wahrnehmen
tenz verwalten, erscheint im Lichte der Analyse der ge-    zu können, muss die oben festgestellte Entkoppelung
genwärtigen Situation zweifelhaft.                         überwunden werden. Das Feld des Forschungsdaten-
    Eine mögliche Implikation ist, statt von »Informa-     managements, das in den nächsten Jahren zu organi-
tionskompetenz« bei den Angeboten der Bibliotheken         sieren sein wird, stellt ein gutes Beispiel dar, anhand
von »Schulungen zur wissenschaftlichen Informati-          dessen sich Möglichkeiten und Grenzen der Koppe-
onspraxis« zu sprechen, was den Anspruch deutlich          lung von Informationspraxis in Forschung und Biblio-
machen würde, mit spezifischen Angeboten zur Aus-          thek diskutieren lassen.
bildung von Studierenden und Forschenden beizutra-             Forschungsdaten sind ohne Zweifel inzwischen ein      Forschungsdaten­manage­
                                                                                                                     ment, eine Aufgabe der
gen, anstatt umfassend »Informationskompetenz« zu          Forschungsoutput »erster Klasse«, neben anderen eta-      Bibliotheken
vermitteln. Dies würde auch Lücken im Angebot der          blierten Formen wie Büchern und Zeitschriftenartikeln.
Bibliotheken offen darstellen sowie gegenwärtige           Durch den Umstand, dass Forschungsdaten eng mit
Handlungsfelder klar aufzeigen.                            den in Bibliotheken bewahrten und bereitgestellten
    Eine Möglichkeit, Forschenden und Fakultäten ein       Publikationen verwoben sind und sogar ­einen Stel-
möglichst vollständiges Spektrum oder sogar ein Cur-       lenwert als eigenständiges wissenschaftliches Werk
riculum für die Vermittlung wissenschaftlicher Infor-      erlangen, werden sie Bestandteil des Auftrags von
mationspraxis anzubieten, bestünde darin, sich mit         Bi­blio­theken. Forschungsdaten aufzubewahren, zu
Rechenzentrum und Fakultäten zusammenzufinden              publi­zieren und der (Nach-)Nutzung zugänglich zu
und ein abgestimmtes Angebot zu organisieren. Die          machen, ist eine weltweite Herausforderung für die
Räume der Bibliothek können dabei durchaus eine            Wissenschaft und ihre Informationsdienstleister. Viele
zentrale Rolle spielen, was auch an den Trend, die Bi­     wissenschaftliche Bibliotheken nehmen sich daher zu-
bliothek als Lernraum auszubauen, nahtlos anschließt.      nehmend diesem Thema an und erweitern ihre Jahr-
Dabei können sich Bibliotheken in einem bibliotheka-       hunderte währende Erfahrung im Management von
rischen Schulungsnetzwerk gegenseitig aushelfen,           Informationsressourcen auf Forschungsdaten. Ent-
wie es auch heute bereits in der o. g. Materialdaten-      sprechend bauen Bibliotheken gezielt personelle Ka-
bank praktiziert wird. Es ist sicher nicht zu erwarten,    pazitäten im Bereich Forschungsdatenmanagement
dass jede Bibliothek eine Spezialistin oder einen Spe-     auf und aus. Die Schulung von Personal, Einstellung
zialisten in Bibliometrie, BibTeX oder Git für die Ver-    von Experten, eigenständiges Lernen sowie Teilnahme
mittlung dieser Fertigkeiten am Campus stellen kann.       an Online-Kursen und neue Abschlüsse können hier-
Daher wäre auch ein Austauschprogramm zwischen             für als geeignete Wege in Betracht gezogen werden.

ZfBB 62 (2015) 2                                 Der Wandel der Informationspraxis in Forschung und Bibliothek         77
»Fünf Wege zur      Die im Folgenden dargestellten »Fünf Wege zur Ma-             line angeboten werden und damit auch als Fortbil-
   Maximierung von
   Forschungs­daten­    ximierung von Forschungsdatenfertigkeiten« gehen              dung während der Berufstätigkeit geeignet sind.
       fertigkeiten«    auf eine Sitzung der Arbeitsgruppe »Libraries for Re-
                        search Data« im Kontext der Research Data Alliance         Diese fünf Qualifizierungswege schließen sich nicht
                        (RDA) ­zurück:46                                           aus, sondern ergänzen einander. Bevor Bibliotheken
                        1. Schulung und Fortbildung – Ein vielfältiges Ange-       ein systematisches Angebot für Forschende im Kon-
                            bot, oft mit Zertifikaten, richtet sich mit spezifi-   text des Datenmanagements machen, ist sicherzustel-
                            schen Trainings, Sommerschulen oder hausinter-         len, dass das hierfür vorgesehene Personal bereits Fä-
                            nen Schulungen an Einzelpersonen oder Gruppen          higkeiten im Umgang mit Forschungsdaten erworben
                            von Mitarbeitern (vgl. die von DigCurv zusammen-       hat. Es ist daher zu empfehlen, sich im Vorfeld bei Or-
                            gestellte Liste von Schulungen47). Berufsverbände      ganisationen und Einrichtungen mit Praxiserfahrung
                            und Fachgesellschaften geben darüber Auskunft,         zu informieren und dabei fachliche Besonderheiten zu
                            welche fachspezifischen Kurse zum Thema For-           berücksichtigen. Forschungsdaten sind ein zentrales
                            schungsdatenmanagement aktuell angeboten               und sensibles Element des Forschungsprozesses und
                            werden.                                                erfordern als solche große Sorgfalt und professionelle
                        2. Einstellung von Experten – Viele Bibliotheken stel-     Handhabung. Bibliotheken unterstützen hierbei oft-
                            len Experten aus bestimmten Fachgebieten ein, die      mals die Erstellung von Metadaten, die Publikation
                            Kenntnisse in der Nutzung und dem Management           und die nachhaltige Aufbewahrung von Forschungs-
                            von Forschungsdaten mitbringen: Informations-          daten.
                            spezialisten, Natur- oder Geisteswissenschaftler.          Das Beispiel der Forschungsdaten zeigt, dass die
                            Bei der Auswahl dieses Personals wird man nicht        primäre Herausforderung für Bibliotheken darin be-
                            unbedingt einen bestimmten akademischen Ab-            steht, zunächst eigene Fertigkeiten zu neuer wissen-
                            schluss voraussetzen, jedoch spezifische Anforde-      schaftlicher Informationspraxis aufzubauen, um diese
                            rungen einer Arbeitsplatzbeschreibung (vgl. etwa       dann in die Vermittlungsprozesse an der Hochschule
                            die Sammlung von Stellenausschreibungen von            gemeinsam mit anderen Partnern einbringen zu kön-
                            IASSIST48).                                            nen. Die Diskussionen beim internationalen Erfah-
                        3. Learning-on-the-job – Der Einstieg in kollabora-        rungsaustausch zwischen Bibliotheken im Kontext
                            tive Projekte zusammen mit Wissenschaftlern            der Research Data Alliance zeigen, dass herkömmliche
                            oder der Aufbau institutioneller Dienste zum For-      Wege der Qualifizierung über Schulungen, Fortbildun-
gezielte Rekrutierung       schungsdatenmanagement sind geeignete Wege             gen und Abschlüsse ergänzt werden durch die geziel-
    von Experten und
direkte Einbettung in       für Bi­blio­theken, um mit wissenschaftlichen For-     te Rekrutierung von Experten, Eigeninitiative einzelner
  Forschungsprojekte        schungsdaten in Berührung zu kommen und                Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Etablie-
                            Kenntnisse in diesem Bereich auf- und auszubauen.      rung von zum Teil für Bibliotheken ungewohnten Ar-
                            Dies bietet Personal, das bereits Qualifizierungen     beitsmethoden, wie der »immersiven«, direkten Betei-
                            mitbringt, wie etwa Fachreferenten, Gelegenhei-        ligung an Forschungsprojekten. Die Notwendigkeit er-
                            ten, sich im Beruf weiter zu qualifizieren. Alterna-   gibt sich durch die zunehmende Geschwindigkeit des
                            tive Möglichkeiten, sich aktuelle Praxiskenntnisse     Wandels der Informationspraxis in der Forschung, die
                            anzueignen, bilden Praktika und Abordnungen in         sich nicht schnell genug in der Gestaltung einschlä-
                            wissenschaftliche Arbeitsgruppen oder Bibliothe-       giger Fortbildungsprogramme und Curricula für die
                            ken mit entsprechenden Servicebereichen.               Ausbildung von Bibliothekarinnen und Bibliotheka-
                        4. Online-Learning – In der Freizeit oder als Fort-        ren ­abbilden lässt.
                            bildung können Massive Open Online Courses
                            (MOOCs) und andere Online-Kurse ein ideales            Zusamme n fassu ng
                            Mittel sein, um sich mit fachspezifischen Themen       Die vergleichende Analyse von gängiger Informati-
                            und Methodologien oder mit spezifischen Fragen         onspraxis in der Forschung und des Angebots von
                            aus dem Bereich Datenmanagement oder Data              Schulungen in wissenschaftlichen Bibliotheken weist
                           ­Science vertraut zu machen.49                          darauf hin, dass sich die Informationspraxis in Biblio-
                        5. Abschlüsse – Informationswissenschaftliche Fach-        theken von der Informationspraxis in der Forschung
                            bereiche (iSchools50) und andere Fakultäten an         entkoppelt hat. Während die wissenschaftliche Infor-
                            Universitäten bieten spezifische Curricula und Ab-     mationspraxis früher maßgeblich vom Umgang mit
                            schlüsse zu der Handhabung und dem Manage-             wissenschaftlicher Literatur geprägt war, finden heu-
                            ment von Forschungsdaten an. Dies können primä-        te viele neue Werkzeuge zum Informationsmanage-
                            re oder postgraduale Abschlüsse sein, die ggf. on-     ment Anwendung. Die Angebote der Bibliothek zur

               78       Wolfram Horstmann, Najko Jahn, Birgit Schmidt                                                       ZfBB 62 (2015) 2
Vermittlung von Informationspraxis in der Forschung                              25   https://www.twitter.com
                                                                                 26 https://www.facebook.com
konzentrieren sich jedoch vornehmlich weiterhin auf                              27   https://de.wordpress.com
den Umgang mit Literatur. Neuere Werkzeuge und                                   28 https://www.tumblr.com
                                                                                 29 http://stackoverflow.com
Methoden werden zum Teil von Rechenzentren, Ein-                                 30 www.researchgate.net
                                                                                 31   www.academia.edu
richtungen für Schlüsselkompetenz und in den fachli-                             32   http://scholar.google.com/intl/en/scholar/citations.html
chen Curricula gelehrt. Einige Themen, wie Bibliome-                               33 https://github.com/karthik/webnativesci
                                                                                   34 LIER, F., J. WIENKE, A. NORDMANN, S. WACHSMUTH and S. WRE-
trie, gute wissenschaftliche Praxis oder Forschungs-                         DE (2014). The Cognitive Interaction Toolkit – Improving Reproducibi-
datenmanagement können am Campus jedoch völlig                               lity of Robotic Systems Experiments. In: LNCS. Vol: 8810. SIMPAR 2014,
                                                                             400–411. Verfügbar unter: doi:10.1007/978-3-319-11900-7_34
unbesetzt bleiben. Es wird vorgeschlagen, dass Biblio-                             35 www.informationskompetenz.de/veranstaltungsstatistik/er
                                                                             gebnisse-2013
theken eine enge Partnerschaft mit Rechenzentren,                                  36 www.webofknowledge.com

Einrichtungen für Schlüsselkompetenz und Fakultä-                                  37 http://endnote.com
                                                                                                                                                        Neugestaltung des
                                                                                   38 https://www.zotero.org
                                                                                                                                                        Curriculums durch
ten eingehen, um das Curriculum für wissenschaftli-                                39 http://blog.bibliothek.kit.edu/kit_bib_news/?s=open+access
                                                                                                                                                        Partnerschaften
                                                                                  40 VOMPRAS, J., J. SCHIRRWAGEN und W. HORSTMANN (2011). Die
che Informationspraxis am Campus neu zu gestalten.                           Bibliothek als Dienstleister für den Umgang mit Forschungsdaten. In:
Die Räume der Bibliothek können dabei eine entschei-                         S. SCHOMBURG, C. LEGGEWIE, H. LOBIN und C. PUSCHMANN, Hrsg.
                                                                             Digitale Wissenschaft: Stand und Entwicklung digital vernetzter For-
dende Rolle spielen und die weitere Gestaltung der Bi-                       schung in Deutschland. Köln: hbz, S. 101–106.
                                                                                  41 www.uni-goettingen.de/de/open-access-horizon-2020/487
bliothek als Lernraum und zentraler Ort für Informati-
                                                                             290.html
onsmanagement befördern. Die Geschwindigkeit des                                  42 BARGHEER, M. und B. SCHMIDT (2013). Gute wissenschaftliche
                                                                             Praxis. In: Handbuch CoScience. Verfügbar unter: https://osl.tib.eu/w/
Wandels der Informationspraxis in der Forschung kann                         Handbuch_CoScience/Gute_wissenschaftliche_Praxis
die Anwendung neuer Wege zum Aufbau von aktu-                                     43 www.informationskompetenz.de/materialiendatenbank
                                                                                  44 www.ieee.org/documents/ieeecitationref.pdf
eller Informationspraxis in der Bibliothek erforderlich                           45 www.nature.com/news/2011/111005/full/478026a/box/2.html
                                                                                  46 How to maximize research data skills in libraries, RDA Libraries
machen, bevor tatsächlich neue eigene Angebote der                           for Research Data, November 2014. Verfügbar unter: https://rd-alliance.
Bibliothek für Studierende und Forschende aufgebaut                          org/how-maximize-research-data-skills-libraries.html. Hierin finden
                                                                             sich außerdem zahlreiche Informationsquellen zum Thema Qualifizie-
werden. Da nicht zu erwarten ist, dass jede Bibliothek                       rung und Fortbildung sowie zu Praxisbeispielen in wissenschaftlichen
Expertise in jedem Feld selbst erbringen kann, kommt                         Einrichtungen.
                                                                                  47 www.digcur-education.org/eng/Training-opportunities
dem Austausch von Experten und Materialien in orga-                               48 www.iassistdata.org/resources/jobs/all                             Austausch von Experten
                                                                                  49 e. g. https://www.coursera.org/specializations; https://www.       und Materialien in
nisierten nationalen und internationalen Bibliotheks-                        edx.org/course-list/allschools/statistics-data-analysis/allcourses;        Bibliotheksnetzwerken
netzwerken eine entscheidende Rolle zu.                                      www.mooc-list.com/categories/statistics-data-analysis
                                                                                   50 www.ischools.org

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     7 www.citavi.de
     8 https://www.zotero.org
                                                                               gen, Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen,
     9 www.mendeley.com                                                        Tel.: 0551 – 39-5210,
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     12 https://www.docs.google.com
     13 https://de.sharelatex.com
                                                                               Innovationsmanagement, Universitätsbibliothek
     14 https://www.authorea.com                                               Bielefeld, Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld,
     15 https://dropbox.com
     16 www.google.com/intl/de_DE/drive                                        Tel.: 0521 – 106-2546,
     17 RAM, K. (2013). Git can facilitate greater reproducibility and in-
                                                                               E-Mail: najko.jahn@uni-bielefeld.de
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unter: doi:10.1186/1751-0473-8-7
     18 https://github.com
     19 http://sourceforge.net                                                 Dr. Birgit Schmidt, Projektkoordinatorin Elektro-
     20 https://code.google.com
                                                                               nisches Publizieren, Niedersächsische Staats- und
     21 www.rstudio.com
     22 www.r-project.org                                                      Universitätsbibliothek Göttingen, Platz der Göt-
     23 http://aws.amazon.com/de/ec2
     24 FENNER, M. (2013). Altmetrics and other novel measures for sci-
                                                                               tinger Sieben 1, 37073 Göttingen, Tel.: 0551 – 39-
entific impact. In: S. BARTLING und S. FRIESIKE, eds. Opening Science,         33181, E-Mail: bschmidt@sub.uni-goettingen.de
Springer, pp. 179–189. Verfügbar unter: doi:10.1007/978-3-319-00026-
8_12

ZfBB 62 (2015) 2                                                 Der Wandel der Informationspraxis in Forschung und Bibliothek                           79
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