JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern

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JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern
JAHRES
BERICHT
2018
Initiativen für die Wissenschaft
JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern
VORWORT

     Der digitale Wandel ist sprichwörtlich. Er erfasst
     alle Bereiche unseres Lebens, sei es Wirtschaft,
     allgemeine Fragen der Gesellschaft, Politik, Kunst
     und Kultur. Besonders betroffen ist die Wissen-
     schaft. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen
     sind inzwischen aus den digitalen Techniken eine
     Reihe von wissenschaftlichen Methoden entstan-
     den, man denke nur an Simulation und Daten-
     analyse. Zum anderen sind zentrale Fragen der
     Wissenschaft betroffen, wie die Archivierung und                           PROF. DR. DR. H.C.
     Verbreitung von Wissen, genau wie die wissen-
     schaftliche Diskussion, die Form der Kommu-                                MANFRED BROY
     nikation zwischen den Wissenschaftlern – alles
     Themen im Herzen der Wissenschaft. Ein Ergebnis
     ist, dass in nahezu allen Fächern Methoden der
     Informatik und der digitalen Technik eine immer       lichen Disziplinen und die sich daraus ergebenden
     stärkere Rolle spielen.                               Möglichkeiten zur Gewinnung neuer Perspektiven
                                                           und einer entscheidenden Weiterentwicklung.
     Dadurch verändern sich Wissenschaften zwar in-
     haltlich schnell, jedoch ist die Wissenschaftsorga-   Dies wird in dem vorliegenden Bericht anschau-
     nisation nicht immer auf schnelle Veränderungen       lich dargestellt. Mein Dank gilt den Mitarbeitern
     ausgerichtet. Vor diesem Hintergrund hat es das       des ZD.B, allen voran Frau Nina Höhne und Herrn
     Zentrum Digitalisierung.Bayern als eine seiner        Daniel Méndez, die nicht nur die wissenschaft-
     wichtigen Aufgaben begriffen, dem Wissenschafts-      lichen Initiativen vorangetrieben, sondern auch
     leben dabei zu helfen – was die Digitalisierung       diesen Band zusammengestellt und ermöglicht
     betrifft – ein wenig mehr Schwung zu gewinnen.        haben. Zu betonen ist hierbei, dass dieser Band
     Dies wurde erreicht, indem 20 neue Professuren        ursprünglich im Rahmen eines Symposiums der
     an bayerischen Hochschulen und Universitäten          Initiativen für die Wissenschaft im Oktober 2018
     geschaffen, Nachwuchsforschungsgruppen, ein           entstanden ist und nun in einer Form vorliegt, die
     Doktorandenprogramm, Innovationslabore und            einen umfassenden Einblick in die wissenschaft-
     das Thema der Entrepreneurship-Ausbildung um-         lichen Initiativen des ZD.B erlaubt. In diesem
     fassender angegangen wurden.                          Zusammenhang gilt unser Dank auch der Baye-
                                                           rischen Staatsregierung und allen voran dem Bay-
     Das Ergebnis ist eine umfangreiche Initiative, in     erischen Staatsministerium für Wissenschaft und
     der die einzelnen Maßnahmen aufeinander ab-           Kunst, die mit ihren entschlossenen Schritten die
     gestimmt sind und sich gegenseitig befeuern. Der      Bildung der Initiativen für die Wissenschaft erst
     vorliegende Band zeigt dies mit großem Nach-          ermöglicht und diese nachdrücklich unterstützt
     druck. Was geschaffen wurde, ist eine wissen-         haben.
     schaftliche Gemeinschaft in Bayern zum Thema
     Digitalisierung, die eine ganze Reihe von Fragen
     in diesem Bereich in Angriff nimmt und dabei
     bewusst alle Teile der Hochschulen und Wissen-
     schaften einbezieht: Studierende, wissenschaft-
     liche Mitarbeiter, Promovierende und Professo-
     rinnen oder Professoren. Besonders wichtig ist        Manfred Broy
     hierbei der Austausch zwischen den unterschied-       im November 2018

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EINLEITUNG
                                                                                                                         Ein solcher Verbund versetzt uns in die Lage            gagement aller beteiligten Wissenschaftlerinnen
                                                                                                                         • die bayerische Hochschullandschaft und Wirt-         und Wissenschaftler, beispielswiese durch das
                                                                                                                            schaft zu vernetzen, um Bayern nachhaltig zu         Engagement in den ZD.B Gremien, möglich. Es
                                                                                                                            Themen der Digitalisierung zu stärken                ist eine außerordentliche Freude zu sehen, wie,
                                                                                                                         • Multiplikatoren zu Themen der Digitalisierung        dank der Unterstützung verschiedener Partner
                                                                                                                            in die Hochschullandschaft in Hinblick auf For-      aus der Wissenschaft, unsere Förderprogramme
                                                                                                                            schung und Lehre zu bilden                           durch die Gewinnung kluger Köpfe mit Leben ge-
                                                                                                                         • interdisziplinäre Fragestellungen der Digitalisie-   füllt werden konnten und wie gut sich die durch
                                                                                                                            rung im Rahmen intensiv kooperierender For-          die Forscherinnen und Forscher adressierten
                                                                                                                            scherinnen und Forscher unterschiedlicher Diszi-     Themen bereits jetzt ergänzen.
                                                                                                                            plinen und in Zusammenarbeit mit den Experten
                                                                                                                            und Partnern der ZD.B Themenplattformen zu           Mit diesem ersten Jahresbericht der ZD.B Initia-
                             PD DR. DANIEL MÉNDEZ                                          DR. NINA HÖHNE                   durchdringen.                                        tiven für die Wissenschaft möchten wir auf die
                                                                                                                                                                                 Ergebnisse der Maßnahmen zurückblicken und
                                                                                                                         Das ZD.B versteht sich dabei als zentrale und           unseren Dank an alle Beteiligten für die ange-
                                                                                                                         interdisziplinär ausgerichtete Kollaborations-          nehme, inspirierende und wertvolle Zusammen-
                                                                                                                         und Forschungsplattform, die es erlaubt, Wis-           arbeit zum Ausdruck bringen.
                                                                                                                         senschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem
                                                                                                                         unmittelbaren Umfeld des ZD.B jenseits diszi-           Wir freuen uns darauf, auch 2019 unsere Vision
                                                                                                                         plinärer Grenzen zusammenzuführen und Kom-              gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren wei-
                                                                                                                         petenzen zu bündeln. Nur mittels eines solchen          ter mit Leben zu füllen und die Digitalisierung in
         Mit der Gründung des Zentrum Digitalisierung.           Während die ZD.B Professuren von vorneherein
                                                                                                                         Katalysators kann die Digitalisierungsoffensi-          Bayern begeistert voranzutreiben.
         Bayern (ZD.B) vor drei Jahren stellte sich bei der      mit spezifischen fachlichen Widmungen verse-
                                                                                                                         ve des Freistaates langfristig und institutionell
         Konzeption der Initiativen für die Wissenschaft         hen wurden, sind die Programme für die Förde-
                                                                                                                         übergreifend etabliert, verstetigt und nutzbar
         von Beginn an die strategische Frage: Wie lassen        rung des wissenschaftlichen Nachwuchses ganz
                                                                                                                         gemacht werden.
         sich die anfänglich punktuellen, regional verteil-      bewusst thematisch offen geblieben. Die ZD.B
         ten Fördermaßnahmen für die Wissenschaft, die           Professuren wurden dazu im wettbewerblichen
                                                                                                                         Motiviert durch die Erfolge bei der Umsetzung
         im Rahmen des ZD.B an einzelnen Institutionen           Verfahren an die Universitäten und Hochschulen
                                                                                                                         der Förderprogramme galt es daher, im Jahr              Daniel Méndez                Nina Höhne
         und Hochschulen angesiedelt sind, durch ge-             für angewandte Wissenschaften vergeben, wo
                                                                                                                         2018 diese einzelnen Initiativen zusammenzu-
         zielte Vernetzung und Kollaboration zu einem            sie im Rahmen autonomer, hochschulinterner
                                                                                                                         führen und die Vision eines interdisziplinären
         tragfähigen großen Ganzen machen? Entstanden            Berufungsverfahren besetzt wurden. Für die Be-
                                                                                                                         Forschungsinkubators in die Tat umzusetzen.
         ist die Vision eines interdisziplinären Forschungs-     setzung der Nachwuchsforschungsgruppen und
                                                                                                                         Zentrale Maßnahmen waren dabei:
         inkubators als Netzwerk aller wissenschaftlichen        für die Auswahl der Promovierenden wurden un-
                                                                                                                         • Roll-Out des ZD.B Graduate Program mit viel-
         Akteure des ZD.B.                                       abhängige, außerbayerische Expertengremien
                                                                                                                            seitigen Angeboten für die Promovierenden der
                                                                 gebildet, die im Rahmen thematisch offen gehal-
                                                                                                                            wissenschaftlichen Initiativen
         Die Grundlage dafür sind die durch die Bayerische       tener Ausschreibungsverfahren die personenbe-
                                                                                                                         • Zusammenführung der ZD.B Akteure für die
         Staatsregierung neu geschaffenen Förderpro-             zogenen Anträge begutachtet haben.
                                                                                                                            Wissenschaft und Vernetzung durch interne
         gramme im Rahmen des ZD.B zur Stärkung der
                                                                                                                            Netzwerkveranstaltungen
         Forschung und Lehre im Bereich der Digitalisie-         Übergeordnetes Ziel der Initiativen für die Wissen-
                                                                                                                         • Etablierung der ZD.B Arbeitskreise zur themen-
         rung. Diese Maßnahmen werden über das ZD.B              schaft ist es, die Forschung und Lehre auf allen
                                                                                                                            bezogenen und institutionsübergreifenden in-
         in Szene gesetzt und zentral koordiniert:               Ebenen zu Themen der Digitalisierung zu stärken,
                                                                                                                            haltlichen Arbeit
         • Die Berufung von 20 neu geschaffenen ZD.B Pro-       Multiplikatoreffekte zu erzeugen und den Nähr-
                                                                                                                         • Durchführung des ersten ZD.B Symposiums
            fessuren (10 an Universitäten und 10 an Hoch-        boden für ein generationenübergreifendes Netz-
                                                                                                                            als wesentlicher Meilenstein von den Förder-
            schulen für angewandte Wissenschaften)               werk aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-
                                                                                                                            programmen hin zur Etablierung des ZD.B als
         • Die Etablierung von 10 Nachwuchsforschungs-          lern zu schaffen, um Themen der Digitalisierung
                                                                                                                            Forschungsinkubator
            gruppen                                              wissenschaftlich durchdringen zu können. Jede
         • Die Etablierung eines Doktorandenprogramms           Initiative ist dabei für sich alleine bereits einzig-
                                                                                                                         Unserer Vision einer interdisziplinären Vorge-
            zur Digitalisierung mit der finanziellen Förderung   artig, entfaltet aber gerade im Verbund mit den
                                                                                                                         hensweise zu Digitalisierungsthemen sind wir
            von 10 Promovierenden sowie einem promoti-           anderen Förderprogrammen eine Wirkungskraft,
                                                                                                                         mit diesen Maßnahmen ein gutes Stück näherge-
           onsbegleitenden und bayernweiten Kurspro-             die noch ihresgleichen sucht.
                                                                                                                         kommen – das war vor allem auch durch das En-
           gramm

4 | EINLEITUNG                                                                                                                                                                                                                EINLEITUNG | 5
JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern
AKTEURE
      SEITE 7

    ARBEITSKREISE
        SEITE 40

                SYMPOSIUM
                   SEITE 58

6                             AKTEURE | 7
JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern
AKTEURE                                                                                                                                AKTEURE

ZD.B Professur                                                                                                                         ZD.B Professur
Prof. Dr. Oliver Amft                                                                                                                  Prof. Dr.-Ing. Konrad Doll
Digital Health                                                                                                                         Kooperative automatisierte Verkehrssysteme
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg                                                                                      Hochschule für angewandte Wissenschaften Aschaffenburg
http://www.cdh.med.fau.de                                                                                                              https://www.h-ab.de/ueber-die-hochschule/organisation/labor/
                                                                                                                                       kooperative-automatisierte-verkehrssysteme/

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                                 FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Der Lehrstuhl Digital Health forscht an der medizinischen           men in Alltagsgegenständen, wie Accessoires und Kleidung.          Individuelle Mobilität ist für unsere Gesellschaft von zentraler    Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern. Wir
Wissensgewinnung und neuen Markern die durch innovative             Spezifische Schwerpunkte des Lehrstuhls sind Algorithmen           Bedeutung. Sie hat aber Verkehrsunfälle und den Verbrauch           erforschen Bewegungsmodelle dieser Verkehrsteilnehmer,
mobile und ubiquitäre Systeme zur Verhaltens-, Physiologie-         zur Personalisierung von Erkennungs- und Schätzmodellen            von Ressourcen zur Folge. Im Forschungsgebiet kooperative           um deren Absichten möglichst frühzeitig zu erkennen und
und Kontexterkennung gewonnen werden, einschließlich der            durch dynamisch gewonnene Informationen, die Integration           automatisierte Verkehrssysteme geht es darum, diese Nach-           um deren Trajektorien zu prädizieren. Für die Perzeption und
Sensorik, klinische Informationsintegration, Musteranalyse-         von nicht-überwachten Lernmethoden und Expertenmodel-              teile erheblich zu reduzieren. Wir konzentrieren uns auf das        Prädiktion verwenden wir u. a. sowohl analytische Methoden
und KI-Algorithmen, sowie volldigitalen Entwicklungsprozes-         len, sowie Methoden zur Personalisierung der Messtechnik           automatisierte Fahren im urbanen Bereich. Eine besonde-             als auch Methoden des maschinellen Lernens, kooperative
sen zur Herstellung von integrierten elektronischen Syste-          (Wearables) mit additiven Fertigungsverfahren.                     re Herausforderung ist dabei der Umgang mit verletzlichen           Vorgehensweisen und Sensordatenfusion.

KURZER LEBENSLAUF                                                                                                                      KURZER LEBENSLAUF
Oliver Amft, Jahrgang 1975, hat an der TU Chemnitz Elektro-         Positionen als Assistant Professor im Bereich Signalverarbei-      Konrad Doll, Jahrgang 1964, hat an der Technischen Univer-          fenburg berufen. Seit Oktober 2016 hat er die Z.DB Profes-
technik studiert und zwischen 2000 und 2004 R&D und Lei-            tung an der TU Eindhoven bis 2013 und erster Leiter des W3         sität München studiert und 1994 mit Auszeichnung promo-             sur „Kooperative automatisierte Verkehrssysteme“ inne. Er
tungspositionen bei ABB begleitet. 2008 promovierte er an           Lehrstuhls für Sensorik an der Uni Passau. Seit Okt 2017 leitet    viert. Dafür erhielt er den Dissertationspreis der Gesellschaft     hat erfolgreich mehrere Forschungsprojekte, die sowohl öf-
der ETH Zürich mit Auszeichnung in den Bereichen Wearable           er den neu gegründeten ZD.B Lehrstuhl für Digital Health           für Informatik in dem Bereich „Anwendungen und Implikatio-          fentlich als auch direkt von der Industrie gefördert wurden,
Computing, Musteranalyse und Biomedizin. Danach folgten             an der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.          nen der Informatik“. Anschließend war er bei der Motorola           durchgeführt. Seine Forschungsarbeiten wurden mehrfach
                                                                                                                                       GmbH beschäftigt. Im Jahr 1997 wurde er an die HAW Aschaf-          für Best Paper Awards nominiert und ausgezeichnet.

AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
                                                                                                                                       AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
01. Z
     hang, R., Amft, O.: Monitoring chewing and eating in free-living using smart eyeglasses, IEEE Journal of Biomedical and
    Health Informatics, 2018                                                                                                           01. Z
                                                                                                                                            ernetsch, S., Kress, V., Sick, B., Doll, K.: Early Start Intention Detection of Cyclists Using Motion History Images and a
02. W
     ahl, F., Zhang, R., Freund, M., Amft, O.: Personalizing 3D-printed smart eyeglasses to augment daily life, IEEE Computer, 2017       Deep Residual Network, IEEE Intelligent Vehicles Symposium, 2018
03. A
     ltini, M., Casale, P., Penders, J., Amft, O., et al.: Cardiorespiratory fitness estimation using wearable sensors: Laboratory    02. G
                                                                                                                                            oldhammer, M., Köhler, S., Doll, K., Sick, B.: Track-based Forecasting of Pedestrian Behavior by Polynomial Approxima-
    and free-living analysis of context-specific submaximal heart rates, Journal of Applied Physiology, 2016                               tion and Multilayer Perceptrons, IntelliSys 2015, Springer International Publishing, 2016
                                                                                                                                       03. K
                                                                                                                                            öhler, S., Goldhammer, M., Bauer, S., Doll, K., et al.: Stationary Detection of the Pedestrian's Intention at Intersections,
#Mobile Gesundheit #Ubiquitous Computing #Wearables #Sensorik #Biomedizinische Technik                                                     IEEE Intelligent Transportation Systems Magazine, 2013

                                                                                                                                       #Automatisiertes Fahren #verletzliche Verkehrsteilnehmer #Perzeption #Prädiktion #maschinelles Lernen

8 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                                STECKBRIEFE | 9
JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern
AKTEURE                                                                                                                               AKTEURE

ZD.B Professur                                                                                                                        ZD.B Professur
Prof. Dr. Andreas Festag                                                                                                              Prof. Dr. Jens Grubert
Fahrzeugsicherheit und Car2X-Kommunikation                                                                                            Mensch-Maschine-Interaktion im
Technische Hochschule Ingolstadt                                                                                                      Internet der Dinge
http://bit.ly/Andreas_Festag
                                                                                                                                      Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg
                                                                                                                                      https://www.mixedrealitylab.de

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                                FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechno-            Verkehrsinfrastruktur zur Erhöhung der Verkehrssicherheit          Die stetig steigende Anzahl an smarten Geräten sowie überall        (Virtual Reality, VR) um mittels diesen mit teils physisch –
logien verbessert die Leistungsfähigkeit und die Effizienz der     genutzt werden kann. Kernthemen umfassen das Design,               und ständig verfügbaren digitalen Informationen verlangen           teils digitalen Produkten und Dienstleistungen interagieren
Verkehrssysteme nachhaltig. Die hochgradige Vernetzung             die Leistungsbewertung und die Optimierung der Kommu-              nach neuen Mitteln diese für Menschen zugänglich und nutz-          zu können. Beispiele umfassen den Einsatz der AR für die
in Intelligenten Verkehrssystemen ist die Basis für eine Viel-     nikationssysteme für Car2X Use Cases. Herausforderungen            bar zu machen. Die Gruppe von Prof. Dr. Jens Grubert er-            Fernwartung im Maschinenbau, das effiziente Training von
zahl von Anwendungen. Das Forschungsgebiet Fahrzeug-               sind der Einsatz von Car2X zur Unterstützung der Fahrzeug-         forscht Grundlagen und Anwendungen der vermischten Rea-             Handlungsabläufen mittels AR/VR in Industrieanlagen oder
sicherheit und Car2X Kommunikation untersucht, wie der             automatisierung sowie die Integration aktiver und passiver         lität (Mixed Reality) mit seinen Ausprägungen der erweiterten       die Erforschung des virtuellen Büros der Zukunft.
Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen sowie mit der            Sicherheitsfunktionen im Fahrzeug.                                 Realität (Augmented Reality, AR) und der virtuellen Realität

KURZER LEBENSLAUF                                                                                                                     KURZER LEBENSLAUF
Andreas Festag, Jahrgang 1968, studierte Elektrotechnik und        Infrastruktursysteme. Prof. Dr. Festag ist seit vielen Jahren in   Jens Grubert, Jahrgang 1983, ist seit 2016 Professor für Mensch-    sein Diplom der Computervisualistik mit Auszeichnung an
promovierte im Bereich Telekommunikationsnetze, beides             der Standardisierung für Car2X aktiv, u.a. im ETSI Technical       Maschine-Interaktion im Internet der Dinge an der Hoch-             der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg. Seine akade-
an der Technischen Universität Berlin. Danach arbeitete er         Committe ITS, im Car-2-Car Communication Consortium und            schule Coburg. Zuvor arbeitete als Post-Doc an der Uni-             mischen und industriellen Erfahrungen resultierten in über
in verschiedenen Positionen am Heinrich-Hertz-Institut in          in der 5G Automotive Association. Seit März 2018 ist er Inha-      versität Passau. Er promovierte 2015 mit Auszeichnung bei           50 begutachteten Publikationen und Patenten, darunter ein
Berlin, NEC Laboratories in Heidelberg, Technischen Uni-           ber der ZD.B-Professur “Fahrzeugsicherheit und Car2X-Kom-          Prof. Dr. Dieter Schmalstieg im Bereich Augmented Reality           Praxisbuch zum Thema AR Entwicklung für Android.
versität Dresden und Fraunhofer Institut für Verkehrs- und         munikation” an der Technischen Hochschule Ingolstadt.              an der Technischen Universität Graz, Österreich und erhielt

AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN                                                                                                             AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
01. Z
     hang D., Festag A., Fettweis G.: Performance of Generalized Frequency Division Multiplexing Based Physical Layer in             01. G
                                                                                                                                           rubert, J., Langlotz, T., Zollmann, S., Regenbrecht, H.: Towards pervasive augmented reality: Context-awareness in
    Vehicular Communication, IEEE Transactions on Vehicular Technology, 2017                                                              augmented reality, IEEE transactions on visualization and computer graphics, 23(6), 2017
02. F
     estag A.: Standards for Vehicular Communication – From IEEE 802.11p to 5G, e & i Elektrotechnik und Informationstechnik,        02. G
                                                                                                                                           rubert, J., Kranz, M.: Headphones: Ad hoc mobile multi-display environments through head tracking, CHI Conference
    2015                                                                                                                                  on Human Factors in Computing Systems, 2017
03. F
     estag A., Papadimitratos P., Tielert T.: Design and Performance of Secure Geocast for Vehicular Communication,                  03. G
                                                                                                                                           rubert, J., Heinisch, M., Quigley, A., Schmalstieg, D.: Multifi: Multi fidelity interaction with displays on and around the
    IEEE Transactions on Vehicular Technology, 2010                                                                                       body, 33rd Annual ACM Conference on Human Factors in Computing Systems, 2015

#Fahrzeugsicherheit #Vernetzung #Car2X #ITS-G5 #Cellular V2X                                                                          #Augmented Reality #Virtual Reality #Computer Vision #Human-Computer-Interaction #Smart Glasses

10 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                                 AKTEURE | 11
JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern
AKTEURE                                                                                                                      AKTEURE

ZD.B Professur                                                                                                               ZD.B Professur
Prof. Dr. Sascha Hauke                                                                                                       Prof. Dr. Dominik Herrmann
Intelligente Energienetze                                                                                                    Privatsphäre und Sicherheit
Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut                                                                            in Informationssystemen
http://bit.ly/Sascha_Hauke
                                                                                                                             Otto-Friedrich Universität Bamberg
                                                                                                                             https://www.uni-bamberg.de/psi/

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                       FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Die Energiewende stellt uns vor zahlreiche Herausforderun-      des maschinellen Lernens zur Vorhersage von Komponen-        Informationssysteme durchdringen unseren Alltag. Eine an-        und Folgen abzuschätzen – es mangelt an Transparenz. Wir er-
gen. Um diesen zu begegnen, müssen unsere Stromnetze            tenlebensdauern, wie zum Beispiel der Restlebenszeit von     gemessene Absicherung der verarbeiteten Daten und der            forschen daher, wie sich Informationssystemen mit gut benutz-
intelligenter werden. Im Forschungsgebiet Intelligente Ener-    Batterien, oder Produktions- und Verbrauchsprognose in       Systeme ist entscheidend. Dennoch werden kontinuierlich Si-      baren technischen Mechanismen absichern lassen. Darüber
gienetze betrachten wir deshalb, wie Stromerzeugung, -spei-     Netzen mit verteilter Stromerzeugung. Eine besondere Her-    cherheitslücken entdeckt, die entweder aus Unkenntnis und        hinaus analysieren wir existierende Systeme und stellen die
cherung und -verteilung durch Methoden der Informatik und       ausforderung liegt dabei darin, dass bestehende, gewachse-   Unfähigkeit oder aber durch Nachlässigkeit entstehen. Es feh-    Ergebnisse leicht nachvollziehbar dar (z.B. auf PrivacyScore.org).
der IT effizienter, zuverlässiger und sicherer und gestaltet    ne Infrastrukturen berücksichtigt werden müssen und diese    len wirksame Anreize, Sicherheit und Datenschutz ernst zu        Dabei kooperieren wir mit Arbeitsgruppen aus dem Bereich des
werden können. Hierzu nutzen wir zum Beispiel Verfahren         nur in stark begrenztem Umfang verändert werden können.      nehmen. Zudem fällt es Nutzern immer schwerer, Sicherheit        maschinellen Lernens, Rechtswissenschaftlern, und Ethikern.

KURZER LEBENSLAUF                                                                                                            KURZER LEBENSLAUF
Sascha Hauke, Jahrgang 1977, hat an der Westfälischen Wil-      (Abschluss 2015 mit Auszeichnung). In den Jahren 2016        Dominik Herrmann, Jahrgang 1983, hat an der Universität          formatik). Danach vertrat er eine Professur für IT-Sicher-
helms-Universität Münster Informatik studiert. Nach einem       und 2017 war er Mitgesellschafter der compredict GmbH,       Regensburg und am University College Dublin Wirtschafts-         heitsmanagement an der Universität Siegen (2015–2017).
Forschungsaufenthalt an der University of New Brunswick,        die 2016 den Hauptpreis und den Sonderpreis "Big Data"       informatik studiert. Ab 2008 arbeitete er als Wissenschaft-      Seit Oktober 2017 baut er den ZD.B-Informatiklehrstuhl für
Kanada, und Forschungs- und Lehrtätigkeiten an der Fach-        des Gründerwettbewerbs “Digitale Innovation” des BmWI        licher Mitarbeiter in Regensburg, später an der Universität      Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen an der
hochschule der Wirtschaft in Bergisch-Gladbach, hat er ab       gewann. Seit April 2017 ist er Inhaber der ZD.B-Professur    Hamburg. Herrmann hat über die Privatsphäre im Domain            Universität Bamberg auf. Herrmann engagiert sich als einer
2011 an der Technischen Universität Darmstadt, Fachbe-          “Intelligente Energienetze” an der HAW Landshut.             Name System promoviert (Abschluss 2014, ausgezeichnet            der Junior Fellows in der GI, u.a. als Herausgeber des News-
reich Informatik, bei Prof. Dr. Max Mühlhäuser promoviert                                                                    u.a. mit dem GI-Dissertationspreis der Gesellschaft für In-      letters „GI-Radar“.

AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN                                                                                                    AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
01. G
     rube T., Hauke S., Daubert J., Mühlhäuser M.: Ant Colony Optimisation - A Solution to Efficient Anonymous Group        01. M
                                                                                                                                  aass, M., Wichmann, P., Herrmann,D.: PrivacyScore: Improving Privacy and Security via Crowd-Sourced Benchmarks of
    Communication?, 14th Annual IEEE Consumer Communications & Networking Conference (CCNC), 2017                                Websites, ENISA Annual Privacy Forum, 2017
02. G
     arcia Cordero C., Hauke S., Mühlhäuser M., Fischer M.: Analyzing Flow-based Anomaly Intrusion Detection using          02. H
                                                                                                                                  errmann, D., Lindemann, J.: Obtaining personal data and asking for erasure: Do app vendors and website owners ho-
    Replicator Neural Networks, 14th Annual Conference on Privacy, Security and Trust (PST), 2016                                nour your privacy rights?, GI SICHERHEIT 2016: Sicherheit – Schutz und Zuverlässigkeit, 2016
03. H
     auke S., Biedermann S., Mühlhäuser M., Heider D.: On the Application of Supervised Machine Learning to                 03. K
                                                                                                                                  irchler, M., Herrmann, D., Lindemann, J., Kloft, M.: Tracked Without a Trace: Linking Sessions of Users by Unsupervised
    Trustworthiness Assessment, 12th IEEE International Conference onTrust, Security and Privacy in Computing and                Learning of Patterns in Their DNS Traffic, 9th ACM Workshop on Artificial Intelligence and Security (AISec), co-located
    Communications (IEEE TrustCom-13), 2013                                                                                      with the 23rd ACM Conference on Computer and Communications (CCS), 2016

#Smart Grid #Security & Safety #Strom #Netze                                                                                 #Privacy Enhancing Technologies #Traffic Analysis #Web Security #Usable Privacy

12 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                      AKTEURE | 13
JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern
AKTEURE                                                                                                                         AKTEURE

ZD.B Professur                                                                                                                  ZD.B Professur
Prof. Dr. Martin Matzner                                                                                                        Prof. Dr. Jürgen Mottok
Digital Industrial Service Systems                                                                                              Safe and Secure Systems of Systems
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg                                                                               Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg
https://www.is.rw.fau.de                                                                                                        www.las3.de

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                          FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Wir entwerfen Methoden und Werkzeuge für die Entwick-            managements, Service Engineering und Service Management        Das Laboratory for Safe and Secure Systems (LaS³) ist ein For-     stützt. Das LaS³ sieht sich als Mediator zwischen Wissenschaft
lung und den Betrieb informationstechnikbasierter Dienst-        sowie Informationsmodellierung. Die in unserer Forschung       schungscluster der Ostbayerischen Technischen Hochschule           und Anwendung. Das LaS³ hat derzeit 15 Doktoranden und
leistungssysteme, insbesondere in der Industrie. Dazu nut-       erzielten Ergebnisse sollen unmittelbare Beiträge zur Lösung   Regensburg. Es wurde 2005 an der damaligen Fachhochschule          10 Studierende des Masterstudiengangs „Master of Applied
zen wir Techniken des Geschäftsprozessmanagements und            konkreter betrieblicher Probleme und gesellschaftlicher He-    Regensburg gegründet und wurde initial durch die Projekt-          Research“. In der Vergangenheit wurden bereits etliche For-
der Informationsmodellierung. Unsere Forschungsgebiete           rausforderungen leisten.                                       förderung FHprofUnt der Bundesrepublik Deutschland sowie           schungsprojekte aus öffentlichen als auch aus privaten Dritt-
umfassen analytische Anwendungen des Geschäftsprozess-                                                                          durch das Programm Strukturimpuls des Bayerischen Staats-          mitteln erfolgreich durchgeführt. Das LaS³ der OTH Regens-
                                                                                                                                ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst unter-          burg steht als Innovator für „Safe and Secure Systems”.

KURZER LEBENSLAUF
                                                                                                                                KURZER LEBENSLAUF
Martin Matzner, Jahrgang 1982, ist Professor für Wirtschafts-    an Forschungsprojekten durchgeführt, die durch EU, Bund,
informatik und Inhaber des Lehrstuhls für Digital Industrial     Länder und Unternehmen finanziert wurden. Er hat mehr als      ZD.B-Forschungsprofessor Dr. Jürgen Mottok lehrt seit 2004         der Bayerischen Hochschulen, zeichnet verantwortlich als
Service Systems an der FAU Erlangen-Nürnberg. 2012 wurde         80 Forschungsartikel und Konferenzartikel veröffentlich, die   Informatik an der OTH Regensburg. Seine Lehrgebiete sind           Vorsitzender des Lehren von Software Engineering e.V. (LeSE
er für seine Arbeit zum Geschäftsprozessmanagement in            unter anderem in MIS Quarterly und IEEE Transactions on        Software Engineering, Programmiersprachen, Echtzeitsyste-          e.V.) und als Projektleiter mit zahlreichen kooperativen Pro-
Service-Netzwerken an der WWU Münster promoviert. 2016           Engineering Management erschienen sind. Er ist Mitheraus-      me, Functional Safety und IT-Security. Er leitet wissenschaft-     motionsverfahren. Jürgen Mottok ist in Programmkomitees
erhielt er die Habilitation für Forschungsarbeiten zu Predic-    geber des Journal of Service Management Research.              lich das Laboratory for Safe and Secure Systems (LaS³) in          zahlreicher wissenschaftlicher Konferenzen vertreten. Er ist
tive-Process-Mining. In diesen Bereichen hat er eine Vielzahl                                                                   Regensburg, ist Vorstandsmitglied des Bavarian Cluster of IT       Träger des Preises für herausragende Lehre, der vom Baye-
                                                                                                                                Security and Safety, firmiert als Beirat des Automotive Forum      rischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und

AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
                                                                                                                                Sicherheit Software Systeme sowie als Beirat des ASQF Sa-          Kunst im Jahr 2010 vergeben wurde. Am 04.12.2015 wurde
                                                                                                                                fety, ist Mitglied des Leitungsgremiums der Regionalgruppe         Prof. Dr. Jürgen Mottok der „Preis für besondere Leistungen
                                                                                                                                Ostbayern der Gesellschaft für Informatik, wirkt als Organi-       bei der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissen-
01. B
     reuker, D., Matzner, M., Delfmann, P., Becker, J.: Comprehensible Predictive Models for Business Processes,
                                                                                                                                sator des Fachdidaktik-Arbeitskreises Software Engineering         schaft“ verliehen.
    MIS Quarterly, 2016
02. B
     everungen, D., Müller, O., Matzner, M., Mendling, J., vom Brocke, J.: Conceptualizing Smart Service Systems,
    Electronic Markets, 2017                                                                                                    AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
03. M
     atzner, M., Büttgen, M., Demirkan, H., Neely, A. et al.: Digital Transformation in Service Management,
    Journal of Service Management Research, 2018                                                                                01. O
                                                                                                                                     sinski, L., Langer, T., Mottok, J.: A Survey of Fault Tolerance Approaches at Different Architecture Levels, 30th Interna-
                                                                                                                                    tional Conference on Architecture of Computing Systems, 2017
#Smart Service #Service Engineering #Business Process Management (BPM) #Process Mining                                          02. K
                                                                                                                                     rämer, S., Raab, P., Mottok, J., Racek, S.: Comparison of Enhanced Markov Models and Discrete Event Simulation, 17th
#Robotic Process Automation (RPA)                                                                                                   Euromicro Conference on Digital System Design (DSD), 2014
                                                                                                                                03. S
                                                                                                                                     ailer, A., Deubzer, M., Lüttgen, G., Mottok, J.: CoreTAna: A Trace Analyzer for Reverse Engineering Real-Time Software,
                                                                                                                                    IEEE 23rd International Conference on Software Analysis, Evolution, and Reengineering (SANER), 2016

                                                                                                                                #Software Engineering #Functional Safety
                                                                                                                                #IT-Security #Real-Time Systems
                                                                                                                                #Software Engineering Education

14 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                         AKTEURE | 15
JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern
AKTEURE                                                                                                                       AKTEURE

ZD.B Professur                                                                                                                ZD.B Professur
Prof. Dr. Jörg Müller                                                                                                         Prof. Dr. Nicholas H. Müller
Serious Games                                                                                                                 Sozioinformatik und gesellschaftliche
Universität Bayreuth                                                                                                          Aspekte der Digitalisierung
http://www.ai8.uni-bayreuth.de/de/index.html
                                                                                                                              Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt
                                                                                                                              https://fiw.fhws.de/fakultaet-iw/personen/details/person/
                                                                                                                              prof-dr-nicholas-mueller.html

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                        FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Der Lehrstuhl für Serious Games beschäftigt sich haupt-         mithilfe von dynamischen Systemmodellen, sowie biome-         Die Professur Sozioinformatik beschäftigt sich anhand                sowohl quantitativ als auch qualitativ analysiert. Darüber hin-
sächlich mit der Interaktion zwischen Mensch und Com-           chanische Simulation der Mensch-Computer Interaktion,         empirischer Methoden mit den Herausforderungen der                   aus werden an der Professur Untersuchungen zu neuen Einga-
putern, mit Computerspielen und Serious Games. Unsere           Ultraschall-Levitationsschnittstellen und erweiterte sowie    Mensch-Computer-Interaktion sowie der Digitalisierung. Dazu          bekanälen, wie der Pupillometrie, zur Messung der kognitiven
primären Forschungsgebiete sind die Modellierung, Simu-         virtuellen Realität.                                          werden u.a. Untersuchungen mittels der Erfassung physiolo-           Belastung durchgeführt, virtuelle Realitätserfahrungen durch
lation und Optimierung der Mensch-Computer Interaktion                                                                        gischer Parameter wie der Hautleitfähigkeit, Herzratenvaria-         die Implementierung von Eye-Tracking optimiert und neue An-
                                                                                                                              bilität oder Augenbewegungen durchgeführt und die empiri-            sätze zur digitalen Unterstützung von Maschinenreparaturen
                                                                                                                              schen Fragestellungen über eine methodische Triangulation            mittels holografischer Darstellungsgeräte entwickelt.
KURZER LEBENSLAUF
Jörg Müller, Jahrgang 1980, hat an der Albert-Ludwigs-Uni-      fessor am Alexander von Humboldt Institut für Internet und    KURZER LEBENSLAUF
versität Freiburg und der Universität des Saarlandes Infor-     Gesellschaft in Berlin. 2014 wurde er Associate Professor
matik studiert und an der Universität Münster promoviert.       an der Universität Aarhus in Dänemark. Seit August 2017       Nicholas Müller promovierte 2010 an der Professur E-Lear-            der Deutschen Flugsicherung an einem Modell zur Berech-
Danach arbeitete er als Senior Researcher an den Deutsche       ist er Inhaber der ZD.B-Professur „Serious Games“ an der      ning der Technischen Universität Chemnitz. Anschließend              nung kognitiver Arbeitsbelastungen von Fluglotsen. Ferner
Telekom Laboratories in Berlin, sowie ab 2012 als Gastpro-      Universität Bayreuth.                                         arbeitete er bei Accenture als Senior Learning Consultant            unterstützte er das DFG-Graduiertenkolleg „CrossWorlds“
                                                                                                                              und wechselte 2012 an die TU Chemnitz, wo er 2016 an der             und initiierte die Entwicklung von nonverbalen Mensch-Com-
                                                                                                                              Professur Medienpsychologie habilitierte. In verschiedenen           puter-Inputkanälen im Projekt „Human-Responsive-Design“.
AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN                                                                                                     interdisziplinären Projekten arbeitete er u.a. an der Simula-        Darüber hinaus konnte er als Start-Up-Mentor bereits zwei
                                                                                                                              tion von Emotionsvalenzen sowie in Zusammenarbeit mit                EXIST-geförderte Gründungen realisieren.
01. M
     üller, J., Oulasvirta, A., Murray-Smith, R.: Control Theoretic Models of Pointing, ACM Transactions on Computer-Human
    Interaction, 2017
02. M
     üller, J., Geier, M., Dicke, C, Spors, S.: The BoomRoom: Mid-air Direct Interaction with Virtual Sound Sources,         AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
    SIGCHI Conference on Human Factors in Computing Systems, 2014
03. F
     ender, A., Herholz, P., Alexa, M., Müller, J.: OptiSpace: Automated Placement of Interactive 3D Projection Mapping      01. M
                                                                                                                                   üller, N. H., Liebold, B., Pietschmann, D., Ohler, P., Rosenthal, P.: Visualizations for Hierarchical Data:
    Content, CHI Conference on Human Factors in Computing Systems, 2018                                                           Analyzing User Behavior and Performance with Eye Tracking, International Journal on advances in Software, 2017
                                                                                                                              02. R
                                                                                                                                   osenthal, P., Pfeiffer, L., Müller, N.H., Valtin, G.: The Long Way to Intuitive Visual Analysis of Air Traffic Control Data,
#Serious Games #Mensch-Computer-Interaktion #Ultraschall-Levitation #Erweiterte und Virtuelle Realität                            Chapter 11, In: Visual Analytics for Management: Translational Science and Applications in Practice, Routledge, 2016
                                                                                                                              03. P
                                                                                                                                   feiffer, L., Valtin, G., Müller, N. H., Rosenthal, P.: The Mental Organization of Air Traffic and its Implications to an Emo-
                                                                                                                                  tion Sensitive Assistance System, International Journal On Advances in Life Sciences, 2016

                                                                                                                              #Sozioinformatik #Digitalisierung #Medienwirkung #Physiologische Messungen #Mensch-Computer-Interaktion

16 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                          AKTEURE | 17
JAHRES BERICHT Initiativen für die Wissenschaft - Zentrum Digitalisierung.Bayern
AKTEURE                                                                                                                             AKTEURE

ZD.B Professur                                                                                                                      ZD.B Professur
Prof. Andreas Muxel                                                                                                                 Prof. Dr.-Ing. Eva Rothgang
Physical Human-Machine Interfaces                                                                                                   Digitale Prozessketten in der medizinischen
Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg                                                                                   Versorgung und Medizintechnik
https://hybridthings.hs-augsburg.de
                                                                                                                                    Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden
                                                                                                                                    https://www.oth-aw.de/rothgang

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                              FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
War die Rollenverteilung in der Vergangenheit noch klar –           aktuell kontrovers diskutiert. Es gilt hierbei das Vertrauen    Digitalisierung bietet enorme Potentiale für ein effizientes      Erkenntnissen/ Prozessschritten. Um dabei nutzerzentrierte
der Mensch handelt, die Maschine funktioniert – erleben wir         der Nutzer in neue Technologien zu stärken und sinnvolle        Gesundheitssystem und eine individuelle Patientenversor-          Entwicklung optimal umsetzen zu können, wird aktuell ein
immer mehr, dass wir mit den Dingen »mit-funktionieren«             Kommunikations- und Interaktionsformen zwischen Mensch          gung. Ein Schwerpunkt ist hier die Vernetzung von Daten           User Research & Usability Labor mit Fokus auf Medizin-
und diese mit uns »mit-handeln«. So werden wir zukünftig            und abstrakter Maschine zu etablieren. Im HYBRID THINGS         und daraus resultierend die Generierung von neuartigen            technik an der OTH-AW aufgebaut.
unseren Arbeitsraum, Verkehrsraum und Lebensraum mit                LAB werden zukünftige Szenarien schon heute erlebbar ge-
antizipativen und autonomen Systemen teilen. Entsprechen-           macht, um potenzielle Anwendungsgebiete im jeweiligen
de technische und rechtliche Rahmenbedingungen stellen              Kontext zu bewerten und mögliche Chancen, aber auch Ri-         KURZER LEBENSLAUF
immer noch eine große Herausforderung dar und werden                siken aufzuzeigen.
                                                                                                                                    Eva Rothgang, Jahrgang 1982, hat an der Universität Ulm und       ten, eingebettet ist. Seit Anfang 2012 hat Eva Rothgang in
                                                                                                                                    University of Essex, Großbritannien, Informatik mit Schwer-       verschiedenen Stationen bei Siemens in der Medizintechnik
KURZER LEBENSLAUF                                                                                                                   punkt Medizin studiert. Ihre Promotion (Doktorvater Prof.         gearbeitet und zuletzt das Kompetenzzentrum zum Thema
                                                                                                                                    Hornegger, Lehrstuhl für Mustererkennung, FAU) führte sie         Workflow im Geschäftsgebiet MR geleitet. Seit Mai 2017 ist
Andreas Muxel, Jahrgang 1979 studierte Kommunikationsde-            Entwicklung und Gestaltung hybrider Artefakte und Räume.        anschließend an das Center for Applied Medical Imaging            sie Inhaberin der ZD.B Professur „Digitale Prozessketten in
sign an der Fachhochschule Vorarlberg und Mediale Künste an         Von 2013 bis 2017 war Andreas Muxel Professor für Inter-        (Siemens Corporate Research), das in die Radiologie des           der medizinischen Versorgung und Medizintechnik“ an der
der Kunsthochschule für Medien Köln. Seine Projekte an der          face Design an der Köln International School of Design der TH   Johns Hopkins Hospital in Baltimore (MD), Vereinigte Staa-        OTH Amberg-Weiden.
Schnittstelle von Design, Kunst und Wissenschaft wurden be-         Köln. Seit September 2017 ist er Inhaber der ZD.B-Professur

                                                                                                                                    AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
reits vielfach international ausgestellt und ausgezeichnet (u.a.    “Physical Human-Machine Interfaces” an der Fakultät für Ge-
Ars Electronica Festival Linz, FILE Festival São Paulo, TodaysArt   staltung der Hochschule Augsburg und leitet dort das HYBRID
Festival Brüssel, VIDA Award Madrid, Share Price Turin). 2015       THINGS LAB.
                                                                                                                                    01. D
                                                                                                                                         enck, J., Landschütz, W., Rothgang, E., et al.: Automated Billing Code Prediction from MRI Log Data, Joint Annual
Gründung des Design Studios NEOANALOG mit Schwerpunkt
                                                                                                                                        Meeting ISMRM-ESMRMB, 2018
                                                                                                                                    02. O
                                                                                                                                         verduin, C.G., Heidkamp, J., Rothgang, E., et al.: Fast 3-T MR-guided transrectal prostate biopsy using an in-room tablet
AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN                                                                                                               device for needle guide alignment: a feasibility study, European Radiology, 2018
                                                                                                                                    03. R
                                                                                                                                         othgang, E., Gilson, W.D., Wacker, F., et al.: Rapid freehand MR-guided percutaneous needle interventions: an ima-
01. M
     uxel, A.: Der Aufstand der Dinge, S. 51ff, In: Beseelte Dinge – Design aus Perspektive des Animismus, transcript Verlag,          ge-based approach to improve workflow and feasibility, Journal of Magnetic Resonance Imaging, 37(5), 2013
    Bielefeld 2016
02. M
     uxel, A., Nawrath, M., Scherffig, L., Trogemann, G.: Experimente, S. 29ff, In: Code und Material – Exkursionen ins            #Medizintechnik #Gesundheitswirtschaft #Mensch-Maschine-Interaktion #Mustererkennung #Künstliche Intelligenz
    Undenkliche, Springer-Verlag, Wien 2010
03. S
     trauss, W., Fleischmann, M., Muxel, M., Denzinger, J., Himmel, A.: Matrix-Lupe. Design-Präsentation: Navigation und
    Visualisierung, Proceedings Mensch und Computer, 2006

#Mensch-Maschine-Schnittstellen #Mensch-Roboter-Kollaboration #Internet der Dinge #Tangible Interaction
#Affective Computing

18 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                           AKTEURE | 19
AKTEURE                                                                                                                             AKTEURE

ZD.B Professur                                                                                                                      ZD.B Professur
Prof. Dr. Albrecht Schmidt                                                                                                          Univ.-Prof. mult. Dr. habil.
Human-Centered Ubiquitous Media                                                                                                     Björn W. Schuller
Ludwig-Maximilians-Universität München                                                                                              Embedded Intelligence for
https://www.um.informatik.uni-muenchen.de
                                                                                                                                    Health Care and Wellbeing
                                                                                                                                    Universität Augsburg, Imperial College London u.A.
                                                                                                                                    https://www.informatik.uni-augsburg.de/lehrstuehle/eihw/

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                              FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Durch die Digitalisierung vollzieht sich im Moment ein Umbruch    Benutzung ist die zentrale Herausforderung, welche durch          Hauptforschungsfeld ist die sensor- und wissensbasierte Be-        sicht, Gestik, Körpermotorik) in einem realistischen Szenario
in nahezu allen Bereichen unseres Lebens. Menschen nutzen         autonome Systeme noch vergrößert wird. Die übergeordnete          gleitung und Überprüfung gesundheitsrelevanter Parameter           (Alltagsleben) verarbeitet. Ziel dabei sind Applikationen, die
digitale Technologien im Privaten wie im Beruflichen. Kommu-      Forschungsfrage lautet: Wie können wir menschliche Fähig-         bei sportlichen und anderen Aktivitäten. Das Hauptinteresse        entsprechende Parameter erheben und sinnvolle Rückmel-
nikation, Wissenserwerb, Dokumentation, Nachrichten, Musik,       keiten durch digitale Technologien erweitern? Unser Fokus liegt   liegt auf der Erfassung, Analyse und Interpretation von Bio-       dungen an den Benutzer geben. Dazu werden neue Algo-
Fotografie oder Reiseplanung basieren selbstverständlich auf      auf der Bearbeitung von kritischen Fragen in der Grundlagen-      signalen, wie sie etwa bei der Überwachung der Herzaktivität,      rithmen zur robusten maschinellen Signalverarbeitung und
digitaler Technologie. Die Schnittstelle zwischen Mensch und      forschung. Im Kontext von Domänen und Anwendungen be-             des Stoffwechsels oder der neuronalen Aktivitäten anfallen.        zum maschinellen Lernen entwickelt – insbesondere für die
digitalen Medien ist allgegenwärtig, und die Einfachheit ihrer    trachten wir auch resultierende gesellschaftliche Auswirkungen.   Daneben werden auch akustische Parameter (Sprache und              vielversprechenden tiefen neuronalen Netzwerke.
                                                                                                                                    andere akustische Ereignisse) sowie visuelle Parameter (Ge-

KURZER LEBENSLAUF
                                                                                                                                    KURZER LEBENSLAUF
Albrecht Schmidt hat in Ulm und Manchester Informatik stu-        wicklung von Computertechnologie, Software und digitalen
diert und hat 2003 an der Lancaster University in Großbri-        Medien. Für seine wesentlichen wissenschaftlichen Beiträge        Björn W. Schuller, Jahrgang 1975, schloss Diplom (1999), Pro-      inhaber an der Universität Passau, Wissenschaftler am CNRS
tannien promoviert. Zu seinen beruflichen Stationen zählen        in der Mensch-Computer-Interaktion wurde er 2018 in die           motion (2006) und Habilitation (2012) in EI an der TUM ab. Er      bei Paris, der Joanneum Research in Graz und Gastprofessu-
das KIT, das Fraunhofer Institut für Intelligente Informations-   ACM SIGCHI Academy aufgenommen. Im Jahr 2016 erhielt er           ist Ordinarius an der Universität Augsburg, Professor für K.I.     ren in Genf und Vilnius. Er ist Koautor von 750+ Publikationen
und Analysesysteme, die Universität Duisburg-Essen, die Uni-      vom Europäischen Forschungsrat (ERC) eine fünfjährige För-        am Imperial College London, mitbegründender Geschäfts-             (20k Zitierungen, h-Index 66), IEEE Fellow, Senior Member
versität Stuttgart, die Universität Cambridge und Microsoft       derung, um digitale Technologien zur Verstärkung mensch-          führer der audEERING GmbH, permanenter Gastprofessor               ACM, emeritierter AAAC Präsident sowie Hauptherausgeber
Research. Er beschäftigt sich mit der menschzentrierten Ent-      licher Kognition und Perzeption zu erforschen.                    am HIT/China und Berater von Unternehmen wie GN, HUA-              des IEEE Journals seines Fachgebiets.
                                                                                                                                    WEI und Samsung. Frühere Stationen beinhalten Lehrstuhl-

AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
                                                                                                                                    AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
01. S
     chmidt, A.: Technologies to Amplify the Mind, IEEE Computer, 50(10), 2017
02. S
     chmidt, A., Herrmann, T.: Intervention user interfaces: a new interaction paradigm for automated systems,                     01. R
                                                                                                                                         udovic, O., Lee, J., Schuller, B.W., et al.: Personalized machine learning for robot perception of affect and engagement in
    ACM interactions 24, 2017                                                                                                           autism therapy, Science Robotics, AAAS, 2018
03. K
     arolus, J., Wozniak, P.W., Chuang, L.L., Schmidt, A.: Robust Gaze Features for Enabling Language Proficiency Awareness,       02. M
                                                                                                                                         encattini, A., Mosciano, F., Schuller, B.W., et al.: An emotional modulation model as signature for the identification of
    CHI Conference on Human Factors in Computing Systems, 2017                                                                          children developmental disorders, Nature Scientific Reports, Nature Publishing Group, 2018
                                                                                                                                    03. T
                                                                                                                                         rigeorgis, G., Nicolaou, M.A., Zafeiriou, S., Schuller, B.W.: Deep Canonical Time Warping for simultaneous alignment and
#Mensch-Technik-Interaktion #Intelligente Benutzungsschnittstellen #Virtuelle und erweiterte Realität                                   representation learning of sequences, IEEE Transactions on Pattern Analysis and Machine Intelligence, 2018
#Multimodale Interaktion #Interaktive Medien
                                                                                                                                    #Mobile Gesundheit #Medizininformatik #Künstliche Intelligenz #Tiefes Lernen #Signalverarbeitung

20 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                            AKTEURE | 21
AKTEURE                                                                                                                                 AKTEURE

                                                                                                                                        ZD.B Nachwuchs-
ZD.B Professur                                                                                                                          forschungsgruppe
Prof. Dr. Ramin Tavakoli Kolagari                                                                                                       Prof. Dr. Florian Alt
Softwareentwicklung für sichere                                                                                                         Usable Security and Privacy
und autonome Fahrzeugsysteme                                                                                                            Hochschule für angewandte Wissenschaften München
                                                                                                                                        (bis 01.05.2018)
Technische Hochschule Nürnberg                                                                                                          www.florian-alt.org
https://www.th-nuernberg.de/fakultaeten/in/forschung/
automotive-software-systems-engineering/

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                                  FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Unter modernen Fahrzeugsystemen verstehen wir intelligente,           insbesondere mit Ingenieuren, Juristen und Technikethikern.       Computer sind mittlerweile ein fester Bestandteil unseres täg-      wir uns mit der Rolle des Menschen in sicherheitskritischen
zuverlässige, sichere und vernetzte Softwaresysteme im Auto-          Zudem kooperieren wir international mit Hochschulen und           lichen Lebens – sowohl in Form persönlicher Geräte als auch         Umgebungen. Insbesondere entwickeln wir neuartige Konzepte
mobil. Ausgehend von ingenieurstechnischen Fachkenntnis-              Partnern aus der Automobil- und Softwareindustrie. Unsere         eingebettet in unserer Umgebung. Dies ermöglicht es uns,            und Systeme, welche die stetige Veränderung in der Art wie wir
sen im Bereich Softwareentwicklung Automotive gelingt es uns,         Studierenden erhalten eine umfassende Ausbildung, die sie be-     jederzeit und überall mit sensitiven Informationen zu inter-        mit Computern interagieren, berücksichtigen. Schwerpunkte
neue Konzepte und Methoden zu generieren. Dadurch unter-              fähigt, Lösungen für komplexe Problemstellungen in Forschung      agieren. Zeitgleich stellt uns der sichere Umgang mit solchen       sind verhaltensbiometrische Verfahren, sichere Schnittstellen
stützen wir die Umsetzung nachweislich zuverlässiger Software-        und Praxis prozessorientiert zu entwickeln. Im Rahmen des         sensitiven Informationen vor große Herausforderungen beim           in Smart Homes, neuartige Authentifizierungsmechanismen
systeme im Automobilkontext. Unsere Arbeitsweise orientiert           Service Learning sind wir außerdem bemüht, die Studierenden       Design sicherer Systeme. In unserer Forschung beschäftigen          sowie Benutzerschnittstellen für IT-Sicherheitsexperten.
sich am Leitgedanken der interdisziplinären Zusammenarbeit,           zu gesellschaftlichem Engagement zu bewegen.

                                                                                                                                        KURZER LEBENSLAUF
KURZER LEBENSLAUF
                                                                                                                                        Florian Alt ist seit 1. Mai 2018 Professor am Forschungsin-         halb Jahre in den USA als Webentwickler und IT-Spezialist
Prof. Dr. Tavakoli Kolagari ist seit dem Wintersemester 2011/         nome Fahrzeugsysteme. Das Gebiet umfasst den gesamten             stitut für Cyber-Sicherheit der Universität der Bundeswehr          gearbeitet. Florian Alt ist General Chair der Konferenz Mobile
2012 an der Technischen Hochschule Nürnberg in der Fakul-             Bereich von den frühen Phasen der Softwareentwicklung bis         in München mit dem Schwerpunkt „Usable Security and                 und Ubiquitous Multimedia (MUM 2018), Vorsitzender des
tät Informatik tätig und vertrat dort zunächst das Lehrgebiet         zur Softwarewiederverwendung und Implementierung. Spe-            Privacy“. Davor war er als Juniorprofessor Leiter der ZD.B          Programm-Komitees der Konferenz `Mensch und Computer
Software Engineering. Seit dem Jahr 2017 vertritt er im Rah-          zielles Augenmerk wird hierbei auf die Qualität im Sinne von      Nachwuchsgruppe „Biometrics++“ an der HAW München und               2019‘, Associate Chair der ACM SIGCHI Konferenz und Asso-
men einer Professur mit enger Anknüpfung an das Zentrum               Safety und Security und auf die Anwendungsfunktionalität          der LMU München. Florian Alt hat Medieninformatik studiert          ciate Editor der Zeitschrift ACM IMWUT und des Magazins
Digitalisierung.Bayern (Garching) das Lehr- und Forschungs-           autonom fahrender Autos gelegt. Auch mehrere Promotionen          und an der Universität Stuttgart promoviert. Er hat einein-         IEEE Pervasive Computing.
gebiet Softwareentwicklung für sichere und zuverlässige auto-         zum Thema Automotive Security werden betreut.

                                                                                                                                        AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
                                                                                                                                        01. Alt, F. Müller, J., Schmidt, A.: Advertising on Public Display Networks, IEEE Computer, 2012
01. v an Wagensveld, R., Wägemann, T., Hehenkamp, N., Tavakoli Kolagari, et al.: Intra-Task Parallelism in Automotive                  02. D
                                                                                                                                             avies, N., Clinch, S., Alt, F.: Pervasive displays: Understanding the future of digital signage, Synthesis Lectures on
    Real-Time Systems, 9th International Workshop on Programming Models and Applications for Multicores and Manyco-                         Mobile and Pervasive Computing 8 (1), 2014
    res (PMAM), 2018                                                                                                                    03. B
                                                                                                                                             uschek, D., De Luca, A., Alt, F.: Improving Accuracy, Applicability and Usability of Keystroke Biometrics on Mobile
02. W ägemann, T., Tavakoli Kolagari, R., Schmid, K.: Optimal Product Line Architectures for the Automotive Industry,                      Touchscreen Devices, 33rd CHI Conference on Human Factor in Computing Systems, 2015
    S. 119ff, In: Modellierung, Bonn: Gesellschaft für Informatik e.V., 2018
03. T
     avakoli Kolagari, R., Chen D., Lanusse, A., Librino, R., et al.: Model-based Analysis & Engineering of Automotive Architectures   #Mensch-Maschine Interaktion #Ubiquitous Computing #Benutzbare Sicherheit
    with EAST-ADL: Revisited, International Journal of Conceptual Structures and Smart Applications (IJCSSA), 2016

#Autonomes Fahren #modellbasierte Softwareentwicklung #Automotive Software Systems Engineering
#Software Architektur #Requirements Engineering

22 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                                   AKTEURE | 23
AKTEURE                                                                                                                              AKTEURE

ZD.B Nachwuchs-                                                                                                                      ZD.B Nachwuchs-
forschungsgruppe                                                                                                                     forschungsgruppe
Dr. Daniel Schnurr                                                                                                                   Dr.-Ing. Janet Siegmund
Data Neutrality & Open Access: Coherent                                                                                              PICCARD: Improving Collaboration
Economic Policies for the Digital Economy                                                                                            and Communication of Developers
Universität Passau                                                                                                                   Universität Passau
www.datapolicies.net                                                                                                                 https://www.infosun.fim.uni-passau.de/se/people-jsiegmund.php

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                               FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Im Fokus unserer Forschung stehen Daten und deren zentrale          es Maßnahmen zu identifizieren, die geeignet sind langfristig    Software findet sich heutzutage überall: Im Auto, in der           Softwareprojekts, sodass wir diese beiden Aspekte im Detail
Rolle für den Wettbewerb in digitalen Märkten. Insbesondere         effektiven Wettbewerb zu sichern und Innovation zu fördern.      Waschmaschine, sogar im Kühlschrank. Der Faktor Mensch             untersuchen. Das Ziel ist dabei, Kommunikation und Kolla-
beschäftigen wir uns mit der Frage, wie der Zugang zu Daten         Mit Hilfe spieltheoretischer Modelle, ökonomischer Labor-        spielt eine wesentliche Rolle beim Entwickeln und Warten           boration zu verbessern, damit entsprechend individueller
ausgestaltet und geregelt werden sollte. Diese Frage stellt         experimente und Simulationen untersuchen wir (Data) Open         dieser Software, sodass er den Fokus dieses Projekts bildet.       Faktoren von Entwicklern und Eigenschaften von Software-
sich sowohl für Unternehmen, um im Wettbewerb bestehen              Access Konzepte, Neutralitätsverpflichtungen für Unterneh-       Insbesondere ist die Kommunikation und Kollaboration ein           projekten eine optimale Strategie angewendet werden kann.
zu können, als auch auf gesellschaftlicher Ebene mit Blick auf      men sowie Maßnahmen zur Stärkung der informationellen            entscheidender Faktor für den Erfolg oder Misserfolg eines
den gesamtwirtschaftlichen Ordnungsrahmen. Unser Ziel ist           Selbstbestimmung.

                                                                                                                                     KURZER LEBENSLAUF
KURZER LEBENSLAUF
                                                                                                                                     Janet Siegmund leitet derzeit die Nachwuchsforschungsgrup-         hat mehr als 30 begutachtete Artikel in Journalen, Konferen-
Daniel Schnurr leitet seit April 2017 die Nachwuchsforschungs-      Marketing (IISM) arbeitete. Von 2007 bis 2013 studierte Daniel   pe PICCARD, gefördert durch das ZD.B, an der Universität           zen und Workshops veröffentlicht. Sie ist regelmäßig Mitglied
gruppe Data Policies an der Universität Passau. Er promovierte      Schnurr Informationswirtschaft (B.Sc. & M.Sc.) am Karlsruher     Passau. Sie promovierte 2012 an der Universität Magdeburg          in Programmkommittees von Konferenzen und Workshops.
2016 im Bereich Wirtschaftschaftsinformatik am Karlsruher           Institut für Technologie. Er war Gaststudent an der John Mol-    und ist sowohl Diplom-Psychologin als auch Diplom-Informa-         Von 2014 bis 2017 war sie im Steering-Committee der Inter-
Institut für Technologie, wo er drei Jahre als wissenschaftli-      son School of Business, Concordia University (Kanada) und der    tikerin. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Rolle     national Conference on Program Comprehension.
cher Mitarbeiter am Institut für Informationswirtschaft und         Singapore Management University (Singapur).                      des Faktor Mensch im Software-Engineering. Janet Siegmund

AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN                                                                                                            AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
01. K
     rämer, J., Schnurr, D., Wohlfarth, M.: Winners, Losers, and Facebook: The Role of Social Logins in the Online Advertising      01. P eitek, N., Siegmund, J., Apel, S., Kästner, et al.: A Look into Programmers' Heads, IEEE Transactions on Software
    Ecosystem, Management Science, 2018                                                                                                  Engineering (TSE), 2018
02. K
     rämer, J., Schnurr, D.: Is There a Need for Platform Neutrality Regulation in the EU? Telecommunications Policy, 42(7), 2018   02. S iegmund, J., Siegmund, N., Apel, S.: Views on Internal and External Validity in Empirical Software Engineering,
03. H
     orstmann, N., Krämer, J., Schnurr, D.: Number Effects and Tacit Collusion in Experimental Oligopolies, Journal of                  IEEE/ACM International Conference on Software Engineering (ICSE), 2015
    Industrial Economics, 2018                                                                                                       03. Joblin, M., Mauerer, W., Apel, S., Siegmund, J., Riehle, D.: From Developer Networks to Verified Communities:
                                                                                                                                         A Fine-Grained Approach, IEEE/ACM International Conference on Software Engineering (ICSE), 2015
#Wettbewerb in digitalen Märkten #Zugang zu Daten #Informationelle Selbstbestimmung #Economics of ICT
                                                                                                                                     Softwareentwicklung, Entwicklerkoordination, Netzwerkanalyse

24 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                             AKTEURE | 25
AKTEURE                                                                                                                           AKTEURE

ZD.B Nachwuchs-                                                                                                                   ZD.B Nachwuchs-
forschungsgruppe                                                                                                                  forschungsgruppe
Dr. Matthias Uhl                                                                                                                  Dr. Christian Wachinger
Ethik der Digitalisierung                                                                                                         Computational Population Modeling
Technische Universität München                                                                                                    from Big Medical Image Data
https://www.professoren.tum.de/en/tum-junior-fellows/
u/dr-matthias-uhl/                                                                                                                Ludwig-Maximilians-Universität München
                                                                                                                                  www.ai-med.de

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE                                                                                                            FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
Die Forschungsgruppe entwickelt konkrete Politikvorschläge        gesellschaftliche Widerstände gegen die Digitalisierung, die    Künstliche Intelligenz verändert das Gesundheitswesen.           gelegte Forschungsstudien und jahrzehntelange Bildgebung
auf organisatorischer und staatlicher Ebene, die helfen, die      entweder durch reflektierte Urteile oder unbewusste Intui-      Insbesondere medizinische Bilder enthalten umfangreiche          in der Klinik riesige Bildarchive. Die Analyse solch riesiger
vielfältigen ethischen Herausforderungen der Digitalisierung      tionen bezüglich des Einsatzes von künstlicher Intelligenz in   Informationen, die möglicherweise nur teilweise mit blo-         Datensätze eröffnet viele spannende Forschungsfragen, so-
zu bewältigen. Ein erster Forschungsstrang widmet sich der        neuen Domänen verursacht werden. Die Gruppe verwendet           ßem Auge erkennbar sind, aber von intelligenten Algorith-        wohl aus klinischer als auch aus technischer Sicht. In enger
Frage, wie Mensch-Maschine-Interaktionen in einer Welt ge-        empirische Methoden, insbesondere ökonomische Experi-           men identifiziert werden können. Für das Trainieren solcher      Zusammenarbeit mit unseren klinischen Partnern arbeiten
staltet werden sollen, in der zahlreiche Entscheidungen mit       mente, um moralisches Verhalten direkt zu beobachten,           Methoden sind allerdings große Datenmengen erforderlich.         wir an intelligenten Algorithmen um diese Fragen zu beant-
moralischen Konsequenzen im digitalen Umfeld getroffen            anstatt sich ausschließlich auf hypothetische Aussagen zu       Gleichzeitig entstanden in den letzten Jahren durch groß an-     worten.
werden. Ein zweiter Forschungsstrang konzentriert sich auf        verlassen.

                                                                                                                                  KURZER LEBENSLAUF
KURZER LEBENSLAUF
                                                                                                                                  Christian Wachinger, Jahrgang 1982, hat an der TU München        Computer Science and Artificial Intelligence Lab, MIT und
Matthias Uhl studierte zunächst Betriebswirtschaftslehre an der   Jena. Von März 2012 bis Januar 2017 war er Postdoc am Pe-       Informatik studiert und dort bei Prof. Navab promoviert.         am Department of Neurology, Harvard Medical School. Von
Fachhochschule Mainz (2000-2004) und anschließend Volks-          ter-Löscher-Lehrstuhl für Wirtschaftsethik der TU München.      Er hat studienbegleitend das Center for Digital Technolo-        2015 bis 2018 vertrat er die Professur für neurobiologische
wirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz      Seit Februar 2017 ist er Leiter der Nachwuchsgruppe "Ethik      gy and Management besucht und Auslandsstudien an der             Forschung am Klinikum der Universität München. Seit 2017
(2004-2007). Anschließend forschte er am Max-Planck-Institut      der Digitalisierung" an der TUM. Weitere Forschungsinteressen   Ecole Nationale Superieure des Telecommunications und            führt er die ZD.B Nachwuchsgruppe.
für Ökonomik in Jena und promovierte 2011 mit einer verhal-       liegen in den Bereichen der experimentellen Ökonomik, der       der Princeton University absolviert. Als PostDoc war er am
tensökonomischen Arbeit an der Friedrich-Schiller-Universität     Wirtschaftsethik sowie der Wissenschaftstheorie.

                                                                                                                                  AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN
                                                                                                                                  01. W
                                                                                                                                       achinger, C., Nho, K., Saykin, A., Reuter, M., Rieckmann, A.: A Longitudinal Imaging Genetics Study of Neuroanatomical
01. G ogoll, J., Uhl, M.: Rage Against the Machine: Automation in the Moral Domain, Journal of Behavioral and Experimental           Asymmetry in Alzheimer’s Disease, Biological Psychiatry, 2018
    Economics, 2018                                                                                                               02. W
                                                                                                                                       achinger, C., Salat, D., Weiner, M., Reuter, M.: Whole-Brain Analysis Reveals Increased Neuroanatomical Asymmetries
02. O stermaier, A., Uhl, M.: Spot on for Liars! How Public Scrutiny Influences Ethical Behavior, PLOS ONE, 2017                     in Dementia for Hippocampus and Amygdala, Brain, 2016
03. Jauernig, J., Uhl, M., Luetge, C.: Competition-induced Punishment of Winners and Losers: Who is the Target?,                 03. W
                                                                                                                                       achinger, C. Navab, N.: Simultaneous Registration of Multiple Images: Similarity Metrics and Efficient Optimization,
    Journal of Economic Psychology, 2016                                                                                              IEEE Transactions on Pattern Analysis and Machine Intelligence (TPAMI), 2013

#Moralisches Handeln #Mensch-Maschine-Interaktionen #Algorithmenethik #Akzeptanzforschung                                         #Medical Imaging #AI #Neuro #Big Data
#Experimentelle Ethik

26 | AKTEURE                                                                                                                                                                                                                                       AKTEURE | 27
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