Innovation - Gordon Geisler
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Inhaltsverzeichnis Inhalt Kapitel 1 – Geleitworte und Editorial Innovationsmanagement in der Praxis Nichts für Spielverderber 36 Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen aus Neugier machen 6 Henrik Sproedt, Süddänische Universität Geleitwort von Johanna Wanka, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Mit einem koordinierten Innovationsprozess eigene Trends setzen 40 Andrea Bußmann, Grohe AG Triebfeder für Wachstum 8 Geleitwort von Ulrich Grillo, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) Gemeinsam innoviert es sich besser 42 Andreas Pinkwart und Nagwan Abu El-Ella, Inspiration für Innovation 10 HHL Leipzig Graduate School of Management Geleitwort von Reimund Neugebauer, Fraunhofer-Gesellschaft Struktur und Kreativität – die Wege zur Innovation 46 Das Diktat der Bilanz verhindert Innovation Arman Barimani, Dr. Peter Kritzer und Dr. Felix Reymann, Editorial von Markus Garn und Daniel Schleidt 12 Freudenberg Sealing Technologies GmbH & Co KG Green Innovation Made in Germany 2.0: Klimaschutz für das 21. Jahrhundert 50 Kapitel 2 – aktuelle Themen und Trends Max Schön, Stiftung 2 Grad – Deutsche Unternehmer für Klimaschutz Innovationsstandort Deutschland und Europa Die Zukunftsfähigkeit von Stadtwerken und Regionalversorgern 54 Offenheit macht innovativ 16 Matthias Puls und Andreas Schwenzer, Barringa Partners LLP Marion A. Weissenberger-Eibl, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI Patentmanagement Das EU-Patent kommt – endlich!? 56 Strategie und Geschäftsmodelle Claudia Milbradt, Clifford Chance Partnerschaftsgesellschaft Ansätze zur Entwicklung von innovationsgetriebenem Unternehmertum 20 von Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Solicitors Kai Engel, Eva Diedrichs und Martin Ruppert, A.T. Kearney Open Innovation Innovation 4.0 24 Management und Balance von Open versus Closed Innovation 60 Markus Garn, F.A.Z.-Institut, und Thorsten Posselt, Fraunhofer-Zentrum Ellen Enkel, Zeppelin Universität, Friedrichshafen für Mittel- und Osteuropäische Forschung (MOEZ) Innovative Prozesse Die neue Werbeformel 28 Additive Layer Manufacturing – eine industrielle Revolution 62 Florian Haller, Agenturgruppe Serviceplan Peter Sander, Airbus Deutschland Ganzheitliche Innovationserfolge 30 Innovationskultur Johannes Spannagl, Dr. Wieselhuber & Partner GmbH Die DNA nachhaltiger Innovationskultur 66 Gordon Geisler, procontra GbR Die Rolle der Transformation für die Zukunft der Industrie 32 Hannes Utikal, Provadis School of International Management and Technology Innovationsbarrieren überwinden 68 Katharina Hölzle, Universität Potsdam 2 3
Inhaltsverzeichnis Innovation und Gesellschaft Kapitel 3 – Innovationstreiber im Profil Mit Vorurteilen aufräumen 70 Michael Stephan, Philipps-Universität Marburg Innovationstreiber im Profil AiCuris GmbH & Co. KG 108 Zukunftstrends A.T. Kearney 109 Mobilität für morgen – Ergebnisse der Schaeffler-Mobilitätsstudie 74 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) 110 Peter Gutzmer, Schaeffler AG, und Dr.-Ing. Heinrich Schäperkötter, ZIM-Netzwerk Energy-Harvesting 112 Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG ZIM-Netzwerk Geosonden.net 114 Heitkamp & Thumann Group 116 Industrie 4.0 – die Chance für den Mittelstand 80 RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der 118 Bernd Drapp, RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum Deutschen Wirtschaft e.V. – Kompetenzzentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. Schaeffler AG 120 Dr. Wieselhuber & Partner GmbH 122 Visionen zur Mobilität in 20 Jahren 82 Würth Elektronik ICS GmbH & Co. KG 124 Irene Feige, Institut für Mobilitätsforschung (ifmo) Integrierte Szenarien im Rahmen der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie 84 Alexander Fink und Dr. Andreas Siebe, ScMI Scenario Management International AG Innovation und HR Die Personalarbeit wird bunter 88 Silke Eilers und Jutta Rump, Institut für Beschäftigung und Employability IBE Vernetzte Personalstrategien gegen den Fachkräftemangel 90 Sandra Held, Comparex Deutschland GmbH Innovation international Von der Imitation zur Innovation 92 Alexander J. Wurzer, Steinbeis-Hochschule Berlin Interkulturelle Innovation 94 Dr. Carsten Deckert, Petra Köhler und Anke Scherer, Cologne Business School (CBS) Technologietransfer Chefsessel statt Laborstuhl 100 Jens Fahrenberg und Jens Link, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Innovationen für den Weltmarkt 104 Andreas Keil, InnoZent OWL e.V. – Das Innovationszentrum für Internettechnologie und Multimediakompetenz 4 5
Innovationskultur Die DNA nachhaltiger Innovationskultur Eine Idee wird erst dann zu einer Innovation, wenn sie erfolgreich war. Ansonsten wird sie als Fehl- schlag deklariert und verschwindet im schwarzen Loch. Daher sind zwei Dinge entscheidend für Un- ternehmen: Erstens ein Boden, auf dem Innovationen möglichst gut sprießen können, und zweitens schnelle Entscheidungen, ob eine Innovation in die eine oder andere Richtung gehen soll. Organismen und Unternehmen bestehen aus rungsgeschwindigkeit. Falls das Unternehmen 5. Evolutionär gewinnt. Revolutionär verliert. entwickelt werden. Fehlen wichtige Querverbin- unterschiedlichen Organen, die komplex zusam- oder die Organisation droht sich zu sehr mit Um sich auf Herausforderungen seines Öko- dungen zwischen den Spiralen, wird die DNA menspielen und unterschiedliche Funktionen sich selbst zu beschäftigen, wird dies in der systems einstellen zu können, muss ein Un- instabil, das Potential kann nicht genutzt wer- übernehmen. Dabei teilen alle Organe und jede „Velocity“ direkt sichtbar. ternehmen seine DNA verändern können, so den, der DNA-Strang bricht. Das passiert bei- einzelne Zelle eine gemeinsame DNA. In ihr wie sich auch in der Natur der genetische spielsweise dann, wenn kommunizierte und ge- sind wichtige Informationen über den Aufbau 3. Freiraum durch Prinzipien statt Regeln Code von Organismen der Umwelt anpasst. lebte Werte nicht mehr übereinstimmen. des Organismus oder der Organisation gespei- Prinzipien setzen auf eine innere Handlungs- Wichtig ist: Veränderungen in der DNA er- chert, wie Erfahrungen, Fähigkeiten, explizite logik und funktionierten auch in Situationen, folgen über einen längeren Zeitraum, also Manchmal wissen Unternehmensgestalter be- und implizite Regeln, Werte. Diese Gene sind im für die es keine Regeln gibt. Sie ermächtigen evolutionär, nicht revolutionär. Umfassende reits heute, welche Anforderungen zukünftig Unternehmen „Meme“ – die „kulturelle DNA“. Mitarbeiter und geben ihnen Freiräume, die Veränderungen über Nacht sind normaler- wichtig werden. Beispielsweise könnte es pas- Sie entscheidet über die Reaktions- und Innova- durch eigene Ideen ausgefüllt werden können. weise Alarmreaktionen des Organismus und sieren, dass sich eine sehr prozessorientierte Or- tionsfähigkeit im Unternehmen. Prinzipien können miteinander konkurrieren enden häufig im Schockzustand. Gegen sol- ganisation stärker vertriebsorientiert ausrichten und sich hierdurch verändern. Dies verändert che schlagartigen Veränderungen wehrt sich muss. Oder dass sich eine erfolgreiche Einzel- Um eine solche DNA zu entwickeln, sind fünf wiederum die memetische DNA. Der Organis- der Organismus (und der Mitarbeiter) genau- kämpferkultur zu einer Kultur nachhaltiger Er- Regeln zu beachten: mus bleibt lebendig und erneuert sich auto- so wie gegen einen defekten DNA-Code. Aus folgssicherung mit höherer Teamorientierung matisch. diesem Grund sind „Hauruckaktionen“ be- entwickelt. Die Wichtigkeit oder die Wertigkeit 1. Komplexitätsreduktion durch kanntlich selten erfolgreich. verändert sich. agile Methoden 4. Stabilität durch flexiblere Planung statt Agile Methoden wie „Scrum“ aus der Soft- starrer Pläne Auf die Passung kommt es an Eine robust für die Zukunft aufgestellte Organi- wareentwicklung reduzieren Komplexität und Planung schafft Stabilität. Die Planung als sation entwickelt die genannten Meme. Sie Risiko in unüberschaubaren Projekten. Durch Ausdruck des „Nachdenkens“ ist wichtig und Das Zusammenspiel zwischen Mensch, Organi- weiß, was ihre bestehenden Werte sind, und för- kleinere Projekteinheiten und extrem schnelle sollte Raum bekommen. Oft nimmt jedoch der sation, Teams und Markt ist erfolgsentschei- dert die Entstehung neuer Werte, neuer Denk- Feedbackschleifen bekommen Mitarbeiter Plan und nicht die Planung den Raum ein. Der dend: Die Unternehmens-DNA besteht aus zwei und Handlungsweisen. Das macht sie wie einen mehr Eigenverantwortung und sind stärker in Klassiker: Die (Budget-)Planung erfolgt im 4. aufsteigenden Spiralen, die sprossenartigen Organismus frei und lebendig und ermöglichen den Entwicklungsprozess involviert. So wer- Quartal auf Basis der vergangenen drei Jahre Verbindungen stabilisieren sie. Eine Spirale ihr, sich neuen Umweltbedingungen kontinuier- den Fehlentwicklungen schnellstens korri- und erweckt den Eindruck, sie könnte auch in steht für die Lebensbedingungen des Unterneh- lich anzupassen. giert, gute Ideen setzen sich besser durch. einem Jahr noch stimmen. Ab Januar beginnt mens. Hier sind Erfahrungen, vergangene Her- dann die Rechtfertigungsphase. Die Alternati- ausforderungen oder Umweltbedingungen ge- Gordon Geisler 2. Der Beweglichkeitsindikator: „Velocity“ ve ist eine rollierende Budgetierung: Monats- speichert – wie bisherige Werte. Die zweite Spi- ist Geschäftsführer der Als Kennzahl aus dem agilen Projektma- oder quartalsweise werden immer die vergan- rale enthält Informationen über entwickelte Fä- procontra GbR. nagement misst „Velocity“ die Fähigkeit, genen 15 Monate rückblickend und die kom- higkeiten, Ideen, Prinzipien sowie Sicht- und Arbeitspakete zu bewältigen. Kleine Arbeits- menden 15 Monate vorausblickend geplant – Denkweisen – wie gelebte Werte. Damit die DNA pakete mit kurzen Zeitabständen ermögli- die Planer sind so näher am Puls des Unter- gesund wächst, müssen beide Spiralen (Lebens- chen eine hohe Beweglichkeit und Steue- nehmens, die Planung ist stets aktuell. bedingungen und Denkmöglichkeiten) weiter- 66 67
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