Innovationsindex 2016: Baden Württemberg im europäischen Vergleich - Statistisches Landesamt Baden ...
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Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2016 Wirtschaft, Arbeitsmarkt Innovationsindex 2016: Baden-Württemberg im europäischen Vergleich Ruth Einwiller Innovationen – neue bzw. verbesserte Pro EU-28-Länder im Vergleich: Den Spitzenplatz dukte, Dienstleistungen oder Produktions belegt weiterhin Dänemark, nun gefolgt von prozesse – sind auch weiterhin der Schlüssel Schweden und Finnland. Luxemburg schiebt zur Steigerung der nationalen sowie interna sich vor Deutschland, das gegenwärtig nur tionalen Wettbewerbsfähigkeit. Dies wird be noch den fünften Rangplatz einnimmt. Die sonders am Beispiel der fortschreitenden Niederlande verbessern ihr Innovationspoten- Automatisierung und digitalen Vernetzung zial gegenüber der Berechnung 2014 um vier von Produktionsanlagen in der industriellen Rangplätze und liegen jetzt auf dem siebten Fertigung deutlich. Fundierte Kenntnisse über Platz. Dipl.-Volkswirtin Ruth die Innovationsfähigkeit einer Region sind Einwiller ist Referentin im Referat „Wirtschaftswissen- daher sowohl für die Politik zur Gestaltung Bundesländervergleich: Im Gesamtindex ergab schaftliche Analysen, von förderlichen Rahmenbedingungen als auch sich bei den ersten fünf Rangplätzen gegen- Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“ des für die Wirtschaft zur Auswahl von geeigneten über 2014 keine Veränderung. Nach Baden- Statistischen Landesamtes Forschungs- und Entwicklungsstandorten un Württemberg folgen die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg. erlässlich. Eine Messung der Innovations Berlin, Hessen und Hamburg. Auf den letzten fähigkeit ist jedoch nur indirekt möglich. Aus Rangplätzen kam es gegenüber der Berech- diesem Grund wurde vom Statistischen Lan nung 2014 teilweise zu Rangveränderungen desamt Baden-Württemberg der Innovations von bis zu vier Positionen in die positive wie index entwickelt. Dieser Index bündelt die EU- auch negative Richtung. weiten Daten von sechs Innovationsindikatoren in einer Kennzahl und ermöglicht somit einen Vergleich der Innovationsfähigkeit der Regi Gesamtindex: Spitzengruppe mit onen in der Europäischen Union (EU). Im nach Veränderung folgenden Beitrag werden die Ergebnisse der Berechnung des Jahres 2016 vorgestellt. Baden-Württemberg ist mit einem Indexwert von rund 70 weiterhin in der EU die Region mit dem höchsten Innovationspotenzial. In der Der Innovationsindex wird im 2-jährigen Turnus Spitzengruppe des EU-Rankings mit einem im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg Indexwert von über 50 und einer damit eben- berechnet und schafft damit die Grundlage für falls hohen Innovationsfähigkeit sind Bayern, einen Vergleich der Innovationsfähigkeit von die französische Hauptstadtregion Île de France, 87 Regionen der Europäischen Union (siehe Dänemark, Schweden, die südliche Region der i-Punkt „Methodische Erläuterungen“). In die- sen Innovationsvergleich werden die 28 EU- Mitgliedstaaten und 59 Regionen auf NUTS- NUTS 1-Ebene einbezogen (siehe i-Punkt „NUTS“). Die Gebietssystematik „Nomenclature des Unités Territoriales Statistiques“ Ergebnisse 2016 im Überblick ist eine Klassifikation der Regionen inner- halb der EU. Sie basiert auf Verwaltungs- Baden-Württemberg ist in der EU unange- einheiten und dient der Erstellung regional fochten die Region mit dem höchsten Inno- vergleichbarer Statistiken. Diese Klassifi- vationspotenzial. kationen ist hierarchisch in vier Ebenen gegliedert. Die NUTS-0-Ebene entspricht Gesamtindex im EU-Vergleich: Gegenüber den Mitgliedstaaten der EU und die NUTS- der Berechnung aus dem Jahr 2014 ergaben 1-Ebene entspricht in Deutschland den sich in der Spitzengruppe teilweise deutliche Bundesländern. In die Berechnung des Rangverschiebungen. Schweden verbessert Innovationsindex für die EU-Regionen sich um drei und die südliche Region der Nie- gehen statistische Daten auf diesen beiden derlande um beachtliche 18 Rangplätze. Ber- Ebenen ein. lin fällt um fünf Rangplätze zurück. 17
Wirtschaft, Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2016 Arbeitsmarkt Methodische Erläuterungen Niveau- bzw. Dynamik-Index werden die ver- schiedenen Indikatorreihen standardisiert. Hier- Der Innovationsindex ermöglicht einen bei wird dem jeweils höchsten Indikatorrei- Vergleich der Innovationsfähigkeit von Regi- henwert der Wert 100 und dem kleinsten onen in der Europäischen Union (EU). Er wird Indikatorreihenwert der Wert 0 zugewiesen. für insgesamt 87 Regionen berechnet. In die- Alle Indikatoren gehen nach der Standardisie- sen Innovationsvergleich gehen die 28 EU- rung mit gleichem Gewicht in die Teilindizes Länder und 59 Regionen der bevölkerungs- „Niveau“ und „Dynamik“ ein. Diese Teilindi- reichen und wirtschaftsstarken EU-Länder auf zes werden abschließend im Verhältnis 75 : 25 NUTS-1-Ebene ein (Deutschland, Frankreich, zum Innovationsindex (Gesamtindex) aggre- Italien, Niederlande, Polen, Spanien sowie giert. Als innovationsrelevante Indikatoren das Vereinigte Königreich). Für jede Region werden die Ausgaben für Forschung und Ent- werden die Daten von sechs Innovationsindi- wicklung (FuE), das FuE-Personal, die Erwerbs- katoren mit ihrem aktuellen Niveau und der tätigen in Hochtechnologiebranchen, die Er- jahresdurchschnittlichen Veränderungsrate werbstätigen in wissensintensiven Dienst- einbezogen. Der Index setzt sich damit aus den leistungsbranchen, die Erwerbstätigen in wis- beiden Teilindizes „Niveau“ und „Dynamik“ senschaftlich-technischen Berufen und die An- zusammen. Der Niveau-Index gibt Aufschluss zahl der Patentanmeldungen einbezogen. Eine über den technologischen Ist-Zustand und der ausführliche Beschreibung der Methode des Dynamik-Index gibt Hinweise auf die Entwick- Innovationsindex ist abrufbar unter: lung des Innovationspotenzials in den Regi- www.statistik-bw.de/GesamtwBranchen/For onen. Vor der Aggregation der Indikatoren zum schEntwicklung/Innovation-I-MTH.jsp?y=2016 Niederlande, Finnland, Luxemburg und Berlin Im Mittelfeld sind die Bundesländer Saarland, vertreten. Gegenüber der Berechnung aus dem Schleswig-Holstein, Thüringen und Branden- Jahr 2014 ergaben sich in der Spitzengruppe burg gelistet. Mit einem Indexwert von unter teilweise deutliche Rangverschiebungen, die 30 liegen die Bundesländer Sachsen-Anhalt ersten drei Rangplätze blieben allerdings unver- und Mecklenburg-Vorpommern im Hinterfeld ändert. Schweden verbesserte sich um drei Rang- des Innovationsvergleichs. Damit haben sich plätze und liegt nun auf Platz 5. Die südliche 2016 Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern Region der Niederlande schob sich um beacht- im Vergleich mit der Indexberechnung 2014 in liche 18 Rangplätze nach vorne und liegt 2016 der Rangplatzierung deutlich verschlechtert. auf dem sechsten Platz. Neben der allgemein Der Indexbereich, in dem sich diese beiden bekannten landwirtschaftlichen Produktion sind Bundesländer befinden, ist jedoch sehr dicht in den Niederlanden auch namhafte Industrie besetzt. Eine Änderung von wenigen Index- unternehmen beheimatet. In der südlichen Re- punkten kann bereits zu einer deutlichen Ver- gion der Niederlande sind beispielsweise For- schiebung der Rangplatzierung führen. Beide schungseinrichtungen der Unternehmen Philips, Bundesländer zeigen im Zeitverlauf, trotz eines Océ und DAF angesiedelt, die das Innovations- Rückgangs bei den Patentanmeldungen, eine potenzial dieser Region unter anderem durch etwa gleichbleibende Innovationsfähigkeit. FuE-Investitionen und Patentanmeldungen po- Andere Regionen, mit einer bisher vergleich- sitiv beeinflussen. Dagegen fällt Berlin um fünf baren bzw. geringeren Innovationsfähigkeit, Rangplätze nach hinten und befindet sich 2016 konnten diese inzwischen verbessern und nur noch auf dem neunten Platz (Schaubild 1 daher 2016 eine Rangplatzierung vor diesen und 2). Bundeländern belegen. Im Bundesländervergleich wird das enorme Die Bundesländer sind in vier Gruppen Innovationspotenzial von Süddeutschland ge- vertreten genüber weiten Teilen Ostdeutschlands deut- lich. Baden-Württemberg und Bayern liegen Somit sind von den Bundesländern nur noch mit deutlichem Abstand im Spitzenfeld. Wäh- Baden-Württemberg, Bayern und Berlin in der rend die Innovationsfähigkeit in Berlin und Spitzengruppe des EU-weiten Innovationsver- Hessen in der Berechnung 2016 noch über gleichs vertreten. Der größte Teil der deutschen dem durchschnittlichen Niveau aller Bundes- Bundesländer, im einzelnen Hessen, Hamburg, länder liegt, schneiden die verbleibenden zwölf Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Nordrhein- Bundesländer im deutschlandweiten Vergleich Westfalen, Sachsen und Bremen, befindet sich unterdurchschnittlich ab (Indexwert Deutsch- weiterhin im Vorderfeld der Rangfolge. land: 48). Auf den letzten Rangplätzen befinden 18
Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2016 Wirtschaft, Arbeitsmarkt S1 Innovationsindex 2016 für die Länder bzw. Regionen der Europäischen Union (EU-28)*) 7 Innovationsfähigkeit Spitzengruppe Vorderfeld Mittelfeld 5 63 Hinterfeld Schlussgruppe 66 44 4 67 40 45 48 37 59 33 68 56 30 11 36 35 26 73 64 16 15 9 49 38 17 21 55 53 31 19 6 22 62 24 46 51 18 39 10 54 8 14 27 28 3 2 58 1 32 47 52 12 42 78 23 65 13 41 34 71 20 25 72 57 43 77 61 25 60 29 69 75 70 76 75 50 74 Rang W ert Land/Region Rang W ert Land/Region Rang W ert Land/Region 1 69,5 Baden-Württemberg (Deutschland) 27 39,3 Tschechische Republik 55 29,9 Sachsen-Anhalt (Deutschland) 2 56,7 Bayern (Deutschland) 28 38,8 Saarland (Deutschland) 56 29,8 Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland) 3 54,6 Île de France (Frankreich) 29 38,5 Comunidad de Madrid (Spanien) 57 29,7 Centro (Italien) 4 53,8 Dänemark 30 37,6 East Midlands (Vereinigtes Königreich) 58 29,7 Slowakei 5 53,3 Schweden 31 36,4 South West (Vereinigtes Königreich) 59 29,6 Yorkshire and The Humber (Vereinigtes Königreich) 6 52,9 Zuid-Nederland (Niederlande) 32 35,8 Est (Frankreich) 60 28,8 Portugal 7 52,3 Finnland 33 35,7 Schleswig-Holstein (Deutschland) 61 27,5 Este (Spanien) 8 51,9 Luxemburg 34 35,6 Nord-Ovest (Italien) 62 27,1 Wschodni (Polen) 9 50,6 Berlin (Deutschland) 35 35,5 Noord-Nederland (Niederlande) 63 27,0 Estland 10 49,8 Hessen (Deutschland) 36 35,4 West Midlands (Vereinigtes Königreich) 64 26,9 Wales (Vereinigtes Königreich) 11 46,7 Hamburg (Deutschland) 37 35,2 Irland 65 25,6 Kroatien 12 46,5 Österreich 38 35,2 London (Vereinigtes Königreich) 66 25,4 Lettland 13 45,7 Centre-Est (Frankreich) 39 34,6 Thüringen (Deutschland) 67 25,0 Litauen 14 45,1 Rheinland-Pfalz (Deutschland) 40 34,6 Northern Ireland (Vereinigtes Königreich) 68 24,2 Pólnocny (Polen) 15 44,4 Niedersachsen (Deutschland) 41 34,3 Nord-Est (Italien) 69 24,0 Sud (Italien) 16 44,2 East of England (Vereinigtes Königreich) 42 33,6 Ungarn 70 23,4 Griechenland 17 44,2 West-Nederland (Niederlande) 43 33,0 Noreste (Spanien) 71 23,3 Noroeste (Spanien) 18 43,4 Belgien 44 33,0 Scotland (Vereinigtes Königreich) 72 22,8 Bulgarien 19 43,2 South East (Vereinigtes Königreich) 45 32,5 North East (Vereinigtes Königreich) 73 21,7 Pólnocno-Zachodni (Polen) 20 42,9 Sud-Ouest (Frankreich) 46 32,5 Poludniowo-Zachodni (Polen) 74 21,6 Zypern 21 42,0 Oost-Nederland (Niederlande) 47 32,1 Ouest (Frankreich) 75 21,3 Isole (Italien) 22 41,1 Nordrhein-Westfalen (Deutschland) 48 31,8 North West (Vereinigtes Königreich) 76 18,9 Sur (Spanien) 23 40,9 Slowenien 49 31,7 Centralny (Polen) 77 16,8 Centro (Spanien) 24 40,4 Sachsen (Deutschland) 50 31,5 Malta 78 13,7 Rumänien 25 40,2 Méditerranée (Frankreich) 51 31,5 Nord - Pas-de-Calais (Frankreich) 26 40,0 Bremen (Deutschland) 52 31,2 Bassin Parisien (Frankreich) 53 30,8 Brandenburg (Deutschland) 54 30,0 Poludniowy (Polen) *) NUTS-1-Regionen in Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Spanien und Vereinigtes Königreich, sonst Länder. Die Kanarischen Inseln und die französischen Überseedepartements sind nicht berücksichtigt. Datenquelle: Eurostat, eigene Berechnungen. 31-31-16-17M Statistisches Landesamt Baden-Württemberg © Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH Landesinformationssystem Karte erstellt mit RegioGraph 2015 19
Wirtschaft, Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2016 Arbeitsmarkt Innovationsindex 2016 für die Länder und Regionen der Europäischen Union (EU-28)*) S2 Wertebereich 0 bis 100 Innovationsindex (100 %) Niveauindex (75 %) Dynamikindex (25 %) Baden-Württemberg 69,5 80,7 36,0 Bayern 56,7 62,9 38,1 Île de France (FR) 54,6 62,3 31,5 Dänemark 53,8 59,3 37,6 Schweden 53,3 58,7 37,4 Zuid-Nederland (NL) 52,9 53,8 50,4 Finnland 52,3 56,8 38,7 Luxemburg 51,9 52,8 49,3 Berlin 50,6 57,0 31,6 Hessen 49,8 55,1 33,8 Hamburg 46,7 51,0 33,9 Österreich 46,5 45,9 48,4 Centre-Est (FR) 45,7 48,6 37,0 Rheinland-Pfalz 45,1 47,5 37,8 Niedersachsen 44,4 45,7 40,7 East of England (UK) 44,2 48,8 30,5 West-Nederland (NL) 44,2 42,5 49,2 Belgien 43,4 43,7 42,4 South East (UK) 43,2 46,9 32,2 Sud-Ouest (FR) 42,9 43,7 40,4 Oost-Nederland (NL) 42,0 38,7 51,9 Nordrhein-Westfalen 41,1 43,9 32,8 Slowenien 40,9 39,3 45,8 Sachsen 40,4 42,2 34,9 Méditerranée (FR) 40,2 39,8 41,6 Bremen 40,0 45,0 25,2 Tschechische Republik 39,3 34,6 53,2 Saarland 38,8 37,3 43,3 Comunidad de Madrid (ES) 38,5 39,4 35,8 East Midlands (UK) 37,6 35,9 42,6 South West (UK) 36,4 37,2 34,1 Est (FR) 35,8 37,0 32,2 Schleswig-Holstein 35,7 34,8 38,3 Nord-Ovest (IT) 35,6 34,7 38,2 Noord-Nederland (NL) 35,5 30,6 50,1 West Midlands (UK) 35,4 33,2 41,8 Irland 35,2 33,9 39,2 London (UK) 35,2 38,2 26,2 Thüringen 34,6 36,4 29,4 Northern Ireland (UK) 34,6 32,5 40,6 Nord-Est (IT) 34,3 31,7 42,0 Ungarn 33,6 28,8 47,9 Noreste (ES) 33,0 33,3 32,1 Scotland (UK) 33,0 33,0 33,0 North East (UK) 32,5 31,7 34,9 Poludniowo-Zachodni (PL) 32,5 22,3 63,1 Ouest (FR) 32,1 30,9 35,7 North West (UK) 31,8 32,5 29,9 Centralny (PL) 31,7 25,2 51,4 Malta 31,5 24,0 54,1 *) NUTS-1-Regionen in Deutschland, Frankreich (FR), Italien (IT), Niederlande (NL), Polen (PL), Spanien (ES) und Vereinigtes Königreich (UK), ansonsten Länder der Europäischen Union. Länder und Regionen bis einschließlich Rang 50. Datenquelle: Eurostat, eigene Berechnungen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 932 16 20
Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2016 Wirtschaft, Arbeitsmarkt Innovationsindex 2016 für die Bundesländer S3 Wertebereich 0 bis 100 Baden-Württemberg 70 Bayern 57 Berlin 51 Hessen 50 Hamburg 47 Rheinland-Pfalz 45 Niedersachsen 44 Nordrhein-Westfalen 41 Sachsen 40 Bremen 40 Saarland 39 Schleswig-Holstein 36 Deutschland: 48 Thüringen 35 Brandenburg 31 Sachsen-Anhalt 30 Mecklenburg-Vorpommern 30 Datenquelle: Eurostat, eigene Berechnungen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 933 16 sich nun Schleswig-Holstein, Thüringen, Bran- gische Basis des Landes. Beträchtliche Investi- denburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg- tionen in Forschung und Entwicklung (FuE), die Vorpommern (Schaubild 3). hohe Bedeutung forschungsintensiver Indus- triezweige und der große Erfindungsreichtum sichern diese führende Position (Schaubild 4). Schlussgruppe: inzwischen vier spanische Baden-Württemberg investiert 4,8 % seines Brut- Regionen vertreten toinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung. Der Südwesten liegt damit deutlich über der In den polnischen Regionen Pólnocny und Pól- Marke von 3 %, die sich die EU im Rahmen der nocno-Zachodni, den italienischen Regionen EU-2020-Strategie zur Sicherung der Wettbe- 1 Das Ziel, die Forschungs- Isole (Sizilien und Sardinien) und Sud, den spa- werbsfähigkeit und Beschäftigung zum Ziel ge- aktivitäten in den Län- dern der EU zu intensi- nischen Regionen Noroeste, Sur, Centro und setzt hat.1 Mit einer FuE-Intensität2 von 3,6 % vieren, wurde bereits im den Canarias (Kanarische Inseln) sowie den EU- folgen mit deutlichem Abstand die nordöstlich Jahr 2000 im Rahmen der Lissabon-Strategie Ländern Griechenland, Bulgarien, Zypern und von London im Umfeld der University of Cam- formuliert und in der Rumänien ist die Innovationskraft am geringsten. bridge gelegene Region East of England und EU-2020-Stategie noch- mals bekräftigt. Im Vergleich zur Berechnung 2014 ergaben sich Berlin. Zum Vergleich: Innerhalb der 28 Mitglied- 2 FuE-Ausgabenintensität, in der Schlussgruppe insbesondere Rangver- staaten3 der EU belegen Schweden und Finnland das heißt Forschungs- schiebungen bei Regionen in Spanien. Beispiels- die Plätze 1 und 2 im Forschungsranking mit und Entwicklungsaus gaben bezogen auf das weise hat sich die spanische Region Noroeste einer FuE-Intensität von 3,3 %. Es folgen Däne- Bruttoinlandsprodukt. um sieben Rangplätze verschlechtert und ist mark, Österreich und Deutschland mit einer FuE- 3 NUTS-0-Ebene. damit 2016 erstmalig in der Schlussgruppe ge- Intensität von je 3,1 % bzw. 2,8 %.4 4 Datenquelle: Eurostat, listet. Ein Grund hierfür sind beispielsweise die Stand Juli 2016 bzw. zurückgegangenen FuE-Investitionen. Auch beim Innovationsindikator FuE-Personal- vergleiche Statistisches Landesamt Baden-Würt intensität5 befindet sich Baden-Württemberg mit temberg (Hrsg.) (2016): Statistische Analysen 2,4 % nach der französische Hauptstadtregion 02/2016, Forschungs- Niveauindex: Baden-Württemberg belegt Île de France (2,7 %) und vor Dänemark und und Entwicklungs-Moni- tor Baden-Württemberg. weiterhin den Spitzenplatz Finnland (2 %) im europäischen Spitzenfeld. Stuttgart. 5 FuE-Personal in Voll- Ausschlaggebend für die Spitzenposition Baden- In keiner in die Index-Berechnung einbezogenen zeitäquivalenten insge- samt bezogen auf die Württembergs beim Gesamtindex und auch beim Region ist der Anteil der Erwerbstätigen in for- Erwerbspersonen ins Teilindex „Niveau“ bleibt die hohe technolo- schungsintensiven Industriezweigen höher als gesamt. 21
Wirtschaft, Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2016 Arbeitsmarkt Innovationsindex 2016: Innovationsindikatoren*) für ausgewählte Regionen S4 Wertebereich 0 bis 100 FuE-Ausgabenintensität 100 Baden-Württemberg Deutschland 80 Europäische Union (EU-28) 60 Patentanmeldungen FuE-Personalintensität 40 20 0 ET in wissenschaftlich- ET in industriellen technischen Berufen Hochtechnologiebranchen ET in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen *) Standardisierte Niveauindikatoren, siehe i-Punkt „Methodische Erläuterungen“. Erwerbstätige (ET). Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 934 16 in Baden-Württemberg. Hierzulande arbeiten und ein Anreiz bilden, in neue bzw. verbesserte rund 16 % aller Erwerbstätigen in industriellen Produkte zu investieren. Der Innovationsindi Hochtechnologiebranchen6, beispielsweise im kator Patentanmeldungen lässt somit Rück Maschinenbau, in der Herstellung von Kraftwa- schlüsse auf Umfang und Erfolg der Erfinder gen und -motoren oder im Bereich Herstellung tätigkeit in einer Region zu. Vorteilhaft für von DV-Geräten, elektronischen und optischen Baden-Württemberg wirkt sich aus, dass inno- Erzeugnissen. Dieser Anteil stagniert seit dem vative Unternehmen wie beispielsweise Bosch, Jahr 20087 nahezu unverändert auf hohem Ni- Daimler, ZF Friedrichshafen, Porsche, Mahle, veau. Hinter Baden-Württemberg rangieren bei Voith, Heidelberger Druckmaschinen, Festo, IBM diesem Innovationsindikator, wie bereits bei der und Hewlett-Packard mit ihrem Hauptsitz oder Berechnung 2014, Bayern und die Tschechische ihren Tochterunternehmen in Baden-Württem- Republik. Hier liegt der Anteil der Erwerbstätigen berg angesiedelt sind. Diese Unternehmen in- in forschungsintensiven Industriezweigen bei vestieren hierzulande beachtliche FuE-Res gut 13 % bzw. 11 %. Im europäischen Durch- sourcen und zählen auch zu den größten schnitt beträgt dieser Anteil nur knapp 6 %.8 Patentanmeldern Deutschlands und Europas. Viele Patentanmeldungen in … aber vergleichsweise weniger Erwerbs Baden-Württemberg … tätige in wissensintensiven Dienstleistungs branchen 6 FuE-intensive Industrie- Baden-Württemberg verfügt nicht nur über zweige. enorme Forschungs- und Entwicklungsressour- Im EU-Vergleich schneidet der Südwesten ana- 7 Aufgrund der Wirt- schaftszweigänderung cen, sondern zählt auch zu den größten Paten- log zu früheren Berechnungen beim Innova in 2008 ist ein Vergleich tanmeldern Deutschlands und Europas. Bezogen tionsindikator „Anteil der Erwerbstätigen in mit früheren Jahren nur eingeschränkt möglich. auf 1 Mill. Einwohner werden von baden-würt wissensintensiven Dienstleistungsbranchen“ tembergischen Erfindern fast fünfmal so viele schwächer ab. Baden-Württemberg liegt hier 8 Datenquelle: Eurostat, Stand Juli 2016, Daten Patente beim Europäischen Patentamt angemel- inzwischen mit 3 Prozentpunkten unter dem 2014. det wie im Durchschnitt aller 28 EU-Länder.9 Durchschnitt der EU-28 (40 %). Diese Spanne 9 Die regionalen Patent- Eine fast so hohe Anzahl an Patentanmeldungen hat gegenüber der letzten Berechnung damit um daten auf NUTS-1-Ebene des Jahres 2013 wurden bezogen auf 1 Mill. Einwohner ist in der Region 2 Prozentpunkte zugenommen. Zu den wissens anhand der aktuellsten im Süden der Niederlande (Zuid-Nederland) zu intensiven Dienstleistungsbranchen zählen neben zur Verfügung stehenden regionalen Verteilung verzeichnen und auch die Tüftler in Bayern ge- Ingenieur-, Finanz- sowie Informations- und der Jahre 2007 bis 2011 aus den nationalen Wer- hören zu den ausgesprochen aktiven Erfindungs- Kommunikationsdienstleistungen beispiels ten 2013 geschätzt. anmeldern. Patente sollen Erfindungen schützen weise auch Dienstleistungen aus dem Bereich 22
Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2016 Wirtschaft, Arbeitsmarkt der Logistik, Gesundheit und Medien. Der nied- ein10, so zeigt sich für Baden-Württemberg ein rigere Erwerbstätigenanteil in diesen Branchen insgesamt positives Bild. In den letzten 10 Jah- wird allerdings auch verursacht durch die Be- ren hat sich, ausgehend von einem bereits hohen deutung der industriellen Hochtechnologiebran- Niveau, das Innovationspotenzial in Baden- chen im Land, in denen viele hochwertige Württemberg im europäischen Vergleich kon- Dienstleistungsfunktionen, auch wissensinten- tinuierlich leicht verbessert (Schaubild 5). Ähn- sive Tätigkeiten, von den Unternehmen selbst lich verhält es sich beispielsweise auch in Bayern, wahrgenommen werden. Der Anteil der Erwerbs- Dänemark und Österreich. Dieser positive Ver- tätigen in wissensintensiven Dienstleistungs- lauf ist nicht in allen Regionen der Spitzen- branchen liegt mit rund 58 % in Luxemburg und gruppe festzustellen. In Berlin ging die Inno London am höchsten. Es folgen Schweden, die vationsfähigkeit im betrachteten Zeitraum zu- Region Île de France, South East (UK) und Berlin rück und in Schweden und Île de France sta- und mit einem Anteil von ebenfalls deutlich gnierte sie auf etwa dem gleichen Niveau. über 50 %. In den wissensintensiven Dienstleistungsbran- Dynamikindex: Südwesten mit Stabilität chen ist der Anteil der Hochqualifizierten im auf hohem Niveau Durchschnitt höher als in der High-Tech-Indus- trie. Beim Innovationsindikator, der das Quali Das zuvor beschriebene „Niveau“ gibt Aufschluss fikationsniveau berücksichtigt, das heißt den über den technologischen Ist-Zustand in einer Erwerbstätigenanteil in wissenschaftlich-tech- Region. Der nachfolgend im Fokus stehende nischen Berufen, befinden sich neben Luxem- Teilindex „Dynamik“ betrachtet hingegen die burg daher die großen Stadtregionen Berlin, jahresdurchschnittlichen Veränderungsraten London und Île de France im europäischen Ran- der Innovationsindikatoren und gibt damit king auf den vorderen Rängen. Baden-Württem- Hinweise auf die kurz- bzw. mittelfristige berg belegt 2016 bei diesem Innovationsindi- Entwicklung des Innovationspotenzials einer kator mit einem Wert von 41 % einen Platz im Region. Dieser Teilindex zeigt beim Vergleich Vorderfeld und liegt damit deutlich über dem der europäischen Regionen erwartungsgemäß europäischen Durchschnitt von 35 %. ein anderes Bild als der Niveauindex. Hier befinden sich auf den ersten drei Rang Innovationspotenzial im Zeitverlauf plätzen Regionen in Polen, aber auch Lettland, Malta und die Tschechische Republik weisen Wie hat sich das Innovationspotenzial einzelner ein hohes dynamisches Potenzial auf. Nennens- Regionen in den letzten 10 Jahren entwickelt? werte Auswirkung auf das ermittelte Inno Bezieht man die Daten der einzelnen Indikatoren vationspotenzial insgesamt hat dies bei der mit ihrem zeitlichen Verlauf in die Berechnung Tschechischen Republik. In der Gesamtplatzie- S5 Entwicklung des Innovationspotenzials ausgewählter Regionen 2006 bis 2016 Niveauindex: Wertebereich 0 bis 100 90 Baden-Württemberg 80 70 Bayern 60 Berlin 10 Um einen intertempo 50 ralen Vergleich zu er- möglichen, werden als Dänemark Österreich Basis für die Standardi- sierung dieser Daten, 40 die Min/Max-Werte der Berechnung 2016 heran- gezogen. Der so ermit- telte Niveauindex der 30 verschiedenen Jahre ist 2006 2008 2010 2012 2014 2016 damit nicht mit Berech- nungen aus früheren Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 935 16 Jahren vergleichbar. 23
Wirtschaft, Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2016 Arbeitsmarkt rung verbessert sich die Region insgesamt um Die geringere Dynamik Baden-Württembergs im 13 Rangplätze. Hintergrund hierfür ist der deut- europäischen Vergleich ist auf die verhaltene liche Ausbau der FuE-Ressourcen in der Region. Entwicklung aller sechs Innovationsindikatoren Aufgrund der überdurchschnittlichen Dynamik zurückzuführen. Nur bei der Entwicklung der in insgesamt drei niederländischen Regionen Kenngröße FuE-Personalintensität schneidet (Ost, Süd und Nord) hat sich die Niederlande im Baden-Württemberg im europäischen Vergleich EU-28-Ländervergleich 2016 um vier Rangplätze überdurchschnittlich ab. Bei der Analyse der verbessert. Auch hier ist der Grund ein deutlicher Dynamik muss gleichwohl berücksichtigt wer- Ausbau der FuE-Ressourcen in den Regionen. den, dass, mit Ausnahme des Erwerbstätigen- Baden-Württemberg bleibt – wie schon die Jahre anteils in den wissensintensiven Dienstleis zuvor – beim Dynamikindex deutlich hinter der tungsbranchen, Baden-Württemberg bei den europäischen Spitze zurück. Auch der Großteil betrachteten Innovationsindikatoren bereits ein der übrigen Spitzenreiter beim Niveauindex zei- vergleichsweise sehr hohes Niveau erreicht hat. gen im europäischen Vergleich eine eher ver- Um diese Indikatoren nennenswert – prozen haltene Entwicklung bei den einbezogenen In- tual – weiter zu erhöhen, wären deutlich höhere novationsindikatoren. Aktivitäten erforderlich als in Ländern und Re- Innovationsindex 2016 für die Länder der Europäischen Union (EU-28) S6 Wertebereich 0 bis 100 Innovationsindex (100 %) Niveauindex (75 %) Dynamikindex (25 %) Dänemark 53,8 59,3 37,6 Schweden 53,3 58,7 37,4 Finnland 52,3 56,8 38,7 Luxemburg 51,9 52,8 49,3 Deutschland 48,4 52,6 36,0 Österreich 46,5 45,9 48,4 Niederlande 44,6 42,8 50,0 Belgien 43,4 43,7 42,4 Slowenien 40,9 39,3 45,8 Frankreich 40,4 41,9 36,1 Tschechische Republik 39,3 34,6 53,2 Vereinigtes Königreich 35,7 36,7 32,8 Irland 35,2 33,9 39,2 Ungarn 33,6 28,8 47,9 Malta 31,5 24,0 54,1 Italien 30,6 27,8 39,0 Slowakische Republik 29,7 23,1 49,6 Portugal 28,8 21,0 52,2 Polen 28,0 18,4 57,0 Estland 27,0 25,0 33,1 Spanien 25,8 23,0 34,5 Kroatien 25,6 17,3 50,5 Lettland 25,4 15,8 54,3 Litauen 25,0 18,8 43,8 Griechenland 23,4 16,7 43,8 Bulgarien 22,8 13,2 51,9 Zypern 21,6 14,7 42,4 Rumänien 13,7 5,6 37,8 Datenquelle: Eurostat, eigene Berechnungen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 936 16 24
Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 12/2016 Wirtschaft, Arbeitsmarkt gionen mit einer vergleichsweise niedrigeren im Bereich Forschung und Entwicklung. Die FuE- Ausgangsbasis. Bei einem eher geringen Aus- Ausgabenintensität und FuE-Personalintensität gangsniveau profitieren die „Aufholregionen“ liegt bei 3,1 % bzw. 2 %. Außerdem tragen der – wie die oben aufgeführten Regionen – vom hohe Anteil der Beschäftigten in wissenschaft- statistischen Basiseffekt, bei dem kleine abso- lich-technischen Berufen mit gut 44 % und die lute Änderungen hohe Wachstumsraten aus- Patentanmeldungen zu diesem Ergebnis bei. weisen. Aus diesem Grund geht der Teilindex Deutschland übertrifft Dänemark damit nur beim „Dynamik“ nur mit einem Gewicht von 25 % in Anteil der Erwerbstätigen in industriellen Hoch- den Gesamtindex ein. technologiebranchen. Selbst bei gleicher Gewichtung der Teilindizes Gegenüber der Berechnung aus dem Jahr 2014 „Dynamik“ und „Niveau“ würde, durch den ergab sich damit in den vorderen Rangplätzen enormen Vorsprung beim Teilindex „Niveau“, nur eine Rangverschiebung um einen Rangplatz. Baden-Württemberg dennoch seine Spitzen Zu deutlicheren Veränderungen in der Rang position behalten (Indexwert: 58). Auf den fol- folge kam es dagegen im Mittelfeld bis hin zur genden Rangplätzen würden dann die südliche Schlussgruppe. Beispielsweise haben sich die Region der Niederlande, Luxemburg, Bayern, Niederlande um vier Rangplätze gegenüber der Dänemark, Schweden, Finnland und Österreich Berechnung 2014 verbessert. Estland ist um folgen (Indexwerte: 47 bis 52) und beispiels- acht Rangplätze zurückgefallen. Ursache hierfür weise die französische Hauptstadtregion Île de ist die deutliche Reduzierung der FuE-Inves France aufgrund ihrer geringen Dynamik von titionen, eine Abnahme bei den Erwerbstätigen Rang 3 auf den Rangplatz 9 zurückfallen. in industriellen Hochtechnologiebranchen und ein Rückgang bei den Patentanmeldungen. EU-28-Länder: Dänemark mit höchstem Innovationspotenzial Fazit Beim Innovationsindex 2016 weist Dänemark Der Innovationsindex 2016 zeigt: In der Euro wie bereits 2014 auf Länderebene11 die höchste päischen Union ist Baden-Württemberg weiter- Innovationsfähigkeit auf und führt weiter die hin die Region mit der höchsten Innovationskraft. Spitzengruppe an. Mit einer nur geringfügig In keiner anderen europäischen Region wird ein niedrigeren Innovationsfähigkeit folgen Schwe- höherer Anteil der Wirtschaftsleistung in For- den und Finnland auf Rang 2 und 3. Diese bei- schung und Entwicklung investiert, ist der Anteil den Länder haben somit die Plätze gegenüber der Erwerbstätigen in forschungsintensiven In- der Berechnung 2014 getauscht. Deutschland dustriezweigen höher und werden – bezogen belegt 2016 nun den fünften Platz und musste auf die Bevölkerungszahl – mehr Patente beim seinen vierten Platz an Luxemburg abgeben. Europäischen Patentamt angemeldet als im Süd- Deutschland hat damit allerdings weiterhin aus- westen. Im Spitzenfeld des EU-Rankings der schließlich Länder im Ranking vor sich, deren Regionen, mit einer ebenfalls hohen Innova Einwohnerzahl kleiner als die von Baden-Würt tionsfähigkeit, sind Bayern, die französische temberg ist. Hauptstadtregion Île de France, Dänemark, Schweden, die südliche Region der Niederlande, Beim europäischen Innovationsvergleich auf Finnland, Luxemburg und Berlin vertreten. In Länderebene sind auf den letzten Rangplätzen den EU-Ländern Griechenland, Bulgarien, Zy- mit dem vergleichsweise niedrigsten Innova pern und Rumänien ist die Innovationskraft da- tionspotenzial unverändert die Länder Griechen- gegen am geringsten. land, Bulgarien, Zypern und Rumänien vertreten (Schaubild 6). Bei diesen in der Schlussgruppe liegenden Ländern weist der Landwirtschafts- sektor im EU-Vergleich noch eine überdurch- schnittliche Bedeutung auf, forschungsintensive Wirtschaftsbereiche sind dagegen weniger stark Weitere Auskünfte erteilt vertreten. Ausschlaggebend für die Spitzen Ruth Einwiller, Telefon 0711/641-24 61, position Dänemarks ist das hohe Engagement Ruth.Einwiller@stala.bwl.de 11 NUTS-0-Ebene. 25
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