INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag

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INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
Wohnbau

                   INNSBRUCK
               TIROL / VORARLBERG
                       2021

                      Wirtschafts- und
382419-08/21

                      Verlagsgesellschaft
                      mbH
                      ISBN 978 3 944820 99 6
INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
Wohnbau

                   INNSBRUCK
               TIROL / VORARLBERG
                       2021

                      Wirtschafts- und
382419-08/21

                      Verlagsgesellschaft
                      mbH
                      ISBN 978 3 944820 99 6
INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
STANDPUNKTE

                                                                         6
    10 Wohnbauprojekt „Am Schlosshang“, Feldkirch
                                                                Wohnen in Tirol fördern und leistbarer machen
       Beitrag: „Im Blickpunkt“
                                                                Von Günther Platter
                                                                Landeshauptmann von Tirol
                       Bildnachweise siehe Redaktionsbeiträge

                                                                         7

                                                                Wohnen in attraktiver Atmosphäre
                                                                Von Mag. Markus Wallner
                                                                Landeshauptmann von Vorarlberg
                                                                und
                                                                Mag. Marco Tittler
                                                                Wirtschafts-, Raumplanungs- und Wohnbaulandesrat in Vorarlberg

                                                                         8

                                                                Moderne Stadtentwicklung mit Fokus auf leistbares Wohnen

    10 Stadtquartier „Stadt Carré“, Innsbruck
                                                                Von Georg Willi
                                                                Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck
       Beitrag: „Im Blickpunkt“

    10 Villa B, Aldrans
       Beitrag: „Im Blickpunkt“

                                                                IM BLICKPUNKT

                                                                         9

                                                                Per Mausklick Überblick über Baubranche
                                                                Ausgaben der Architekturtitel des WV-Verlages unter www.bauenundwirtschaft.com
                                                                als Vollversion im Internet. Verlags-App und -Newsletter informieren zusätzlich

                                                                         10

                                                                Wohnbau in Tirol und Vorarlberg
                                                                Leistbar, klimafit und zukunftsweisend wohnen in Tirol / Leistbarer Wohnraum in
                                                                Vorarlberg: Neubau-Beispiel „Alberschwende Hof“ in Alberschwende / Wohnbaupro-

    10 „Ernas Haus“, Dornbirn
                                                                jekt „Am Schlosshang“ in Feldkirch / Stadtquartier „Stadt Carré“ in Innsbruck / Villa B
                                                                in Aldrans / Studentenwohnungen und Micro-Living „Ernas Haus“ in Dornbirn /
       Beitrag: „Im Blickpunkt“                                 Mehrfamilienhaus mit Konzept 2226 in Dornbirn / Einfamilienhaus in Thurn

2    Inhalt
INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
ÖFFENTLICHE BAUTEN / WOHNUNGSBAU / SANIERUNG

         24

Zum Wohle der Wohn- und Lebensqualität
Innsbruck: Haus der Musik / Entwicklung Campagne Areal, Baufeld 1 / Passivhaus-
wohnanlage „Eichhof“, Kranewitterstraße 11, Baustufe 1 / Aufstockung und Sanierung

                                                                                        10 Einfamilienhaus, Thurn
Schubert-/Mozart-Block / Aufstockung Gutenbergstraße 2, 4, 6 / Passivwohnbebauung
Bienerstraße 10, 10a / Sanierung und Modernisierung Volksschule Altwilten /
MS Leopoldstraße / Neubau American-Football-Zentrum, Wiesengasse 58                        Beitrag: „Im Blickpunkt“

ÖFFENTLICHE BAUTEN / WOHNUNGSBAU /
GEWERBEBAUTEN/ SANIERUNG

                                                                                        24 Campagne Areal, Innsbruck
         84                                                                                Beitrag: IIG - Innsbrucker Immobilien GmbH & Co. KG

Ein kleines Bier oder die Heizkosten pro Monat und Wohnung?
Zertifizierte Wohnanlage Langenegg Unterstein erhält verschiedene Energiepreise / Die
Zukunft des Wohnens in Unterkrummbach 334, 335 und 336

ÖFFENTLICHE BAUTEN / WOHNUNGSBAU

         46

Leistungsspektrum mit allen baurelevanten Aufgaben
Nach nur zwölf Monaten Bauzeit rollt der Ball im American Football Zentrum Tivoli /

                                                                                        84 Wohnanlage, Langenegg Unterstein
Wohnanlagen Frieden in Völs und Vomp / Wohngebäude Tirolerhof in Trins wenden
sich der Sonne zu / Wohnanlage Tarzens in Ellbögen nutzt die wirtschaftliche Nähe zu
Innsbruck / Klimapreis für Neubau in der Josef-Franz-Huterstraße in Innsbruck / Unter
                                                                                            Beitrag: Morscher Bau- & Projektmanagement GmbH
dem Motto „Stadtnah. Naturnah“ entstanden in der Klammstraße elf neue Wohnungen /
Sportliche Bauzeit von neun Monaten für das neue Sportzentrum in Matrei am Brenner /
Wohnanlage Gufeltalweg mit vielen optischen Highlights

WOHNUNGSBAU

         80

Vorarlberg, das „Land der Häuslebauer“                                                  46 Wohnanlage Frieden, Vomp
Flexible Reihenhäuser aus Holz in Langen bei Bregenz / Ökologisches Doppelhaus am           Beitrag: STRABAG AG, Direktion AF Tirol/Vorarlberg
Linaweg in Feldkirch-Nofels

                                                                                                                                                 Inhalt   3
INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
88

                                                      Kreativer, raumgebender Rahmen für Mensch und Umwelt
                                                      Wohnanlage in Innsbruck in Massivholz-Bauweise für acht Wohneinheiten /
                                                      Wohnanlage in Vils in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern / Terrassenwohnanlage
                                                      in Patsch am Greideweg / Wohnprojekt in Südwestlage an der Nagillergasse in
                                                      Innsbruck

    80 Reihenhäuser, Gschwend bei Langen
        Beitrag: trimana GmbH

                                                      WOHNUNGSBAU / GEWERBEBAUTEN

                                                               66

                                                      Wohnen und leben mit Licht
                                                      Bäumlequartier in einzigartiger Bodensee-Lage in Lochau / Moderne Wohnanlage, nur
                                                      wenige Gehminuten von der Bregenzerach entfernt / Attraktive Wohnanlage mit 26
                                                      Wohnungen in der Gemeinde Zwischenwasser / 16 neue Wohnungen in bester Lage
                                                      von Feldkirch

    88 Wohnanlage Karl-Innerebner-Straße, Innsbruck
        Beitrag: teamk2 [architects] ZT GMBH

                                                      SANIERUNG / WOHN- UND GESCHÄFTSBAUTEN

                                                               74

                                                      Wohnobjekte in zeitloser Eleganz und flexibler Nutzung
                                                      Vogelfrei wohnen in Hötting-West / Colin Collection privée und Colin Collection im
                                                      Herzen der pulsierenden Stadt Innsbruck / Wohnen im Grünen in der verkehrsberuhigten
                                                      Tiergartenstraße in der Höttinger Au / Wohn- und Geschäftshaus Heiliggeiststraße in
                                                      Innsbruck mit innovativer Architektur

    66 Wohnanlage Heldendankstraße, Bregenz
        Beitrag: Rhomberg Bau GmbH

                                                      SERVICE

                                                               90
                                                      Die Bauspezialisten – Branchenverzeichnis

                                                               97
                                                      Impressum

                                                             Diese Ausgabe finden Sie auch im Internet unter

    74 Colin Collection privée, Innsbruck
                                                                                  www.wv-verlag.at
                                                                     mit vielen Suchfunktionen und mehr!
       Beitrag: Moser Wohnbau & Immobilien GmbH

4    Inhalt
INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
Unterstützung für leistbares Wohnen
Gerade weil Tirol als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum gilt, ist auch die Preisdynamik im
Bereich Wohnen enorm. Grund dafür sind neben dem in Tirol beschränkten Siedlungsraum sowie
weltweit steigenden Baumaterialkosten auch Veranlagungen und Spekulationen. Grund genug für
die Tiroler Landesregierung, nach der umfassenden Wohnreform aus dem Jahr 2019 an weiteren
Schrauben in den Bereichen Raumordnung, Wohnbauförderung und Grundverkehr zu drehen. „Wir
wollen die Rahmenbedingungen für leistbares Wohnen in Tirol verbessern und steuern dort, wo wir
die Möglichkeit haben, mit aller Kraft gegen Negativentwicklungen. Damit sollen die Preisdynamik
gedämpft und die Menschen unterstützt werden“, sagte Finanzreferent LH Günther Platter Anfang
Juni 2021. Gemeinsam mit LHStvin Ingrid Felipe, LHStv Josef Geisler, Wohnbaulandesrätin Beate
Palfrader und Raumordnungs- und Gemeindelandesrat Johannes Tratter wurden die Eckpunkte des
neuen Wohnpakets präsentiert.

„Leistbares Wohnen für alle“ ist und bleibt das vorrangige Ziel der Landes-Wohnbaupolitik in Vorarl-
berg, betonte Landesrat Marco Tittler anlässlich der Jahres-Bilanz der VOGEWOSI im Dezember 2020:
„Allein heuer sind knapp 45 Mio. Euro für die Fortführung der Wohnbauoffensive des Landes veran-
schlagt“. Die erhöhte Bauleistung im gemeinnützigen Wohnbau ist eine der Maßnahmen, mit denen
das Land dem gestiegenen Bedarf an Wohnraum begegnete, sagte Tittler. In den vergangenen Jahren
wurden neben dem Bauprogramm auch weitere Initiativen gestartet, die zum leistbaren Wohnen
beitragen. Dazu zählt das Programm „Wohnen 500“, bei dem durch intelligente Planung und System-
bauweise Kosteneinsparungen erzielt werden, ebenso wie auch das Projekt „Sicher vermieten“, das
die Mobilisierung von Leerstand zum Ziel hat. „Beide Projekte wurden gemeinsam mit der VOGEWOSI
entwickelt. Auch daran zeigt sich die Bedeutung und der Beitrag der Gemeinnützigen für das Thema
leistbares Wohnen“, so Tittler abschließend.

Wir haben uns mit dieser Ausgabe die Aufgabe gestellt, anhand ausgewählter Wohnbauprojekte die
vielfältige Bandbreite architektonischer Kreativität und intelligenter Lösungskonzepte in Tirol und
Vorarlberg aufzuzeigen. „Wohnbau INNSBRUCK/TIROL/VORARLBERG 2021“ ist eine Publikation über
die baulichen Aktivitäten im Wohnbau in und um Innsbruck und zugleich ein nützliches Nachschlage-
werk. Die vorgestellten und im Branchenverzeichnis „Die Bauspezialisten“ am Ende der Ausgabe
aufgeführten Firmen präsentieren sich als leistungsstarke Baupartner, die durch Kompetenz, Flexibilität
und Innovationsbereitschaft überzeugen.

                                                                          Ihre WV Chefredaktion

                                                                                                  Editorial   5
INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
Wohnen in Tirol fördern und
                                        leistbarer machen

                                        Von Günther Platter
                                        Landeshauptmann von Tirol

    Abb.: Land Tirol – Blickfang

    Tirol als Land im Gebirge ist geprägt von einem hohen Anteil an Gebirgsfläche, Wald und
    Weidewiesen sowie engen Tälern. Dadurch ergibt sich eine besondere Situation mit vielen Herausfor-
    derungen im Wohnbau. Durch eine gezielte Raumordnung und eine nachhaltige Wohnbauförderung
    investiert das Land Tirol seit jeher intensiv im Bereich Wohnen.
    Auf die Wohnbauförderung als ein wesentliches Instrument zur Förderung leistbareren Wohnens legt
    das Land Tirol ein besonderes Augenmerk. So wurde erst kürzlich die größte Reform im Bereich der
    Wohnbauförderung für junges Wohnen beschlossen. Dafür stellt das Land Tirol zusätzliche Budget-
    mittel in der Höhe von 50 Mio. Euro zur Verfügung.
    So haben wir mit der „Subjektförderung light“ der Bevölkerung ein wichtiges Fundament zum
    Erwerb einer Eigentumswohnung gelegt. Um jungen Menschen zu helfen, kann diese Förderung mit
    dem Zuschuss für junges Wohnen kombiniert werden. Das Reformpaket soll noch im heurigen
    Sommer in Kraft treten. Ebenso wurde das „5-Euro-Wohnen“ für junge Menschen und einkommens-
    schwache Personen weiterentwickelt und soll Menschen bis 35 Jahren den Sprung in die Eigenstän-
    digkeit ermöglichen. Beim „5-Euro-Wohnen“ betragen die anfänglichen Mietkosten inklusive Be-
    triebs- und Heizkosten für einen Quadratmeter nicht mehr als 5 Euro. Dieses Fördermodell eignet sich
    nicht nur für die Städte, sondern auch für Gemeinden am Land.
    Kräftig von 1.000 auf 1.600 Euro pro Quadratmeter angehoben haben wir auch die Heimfördersätze
    für Studierendenwohnungen. Das Land Tirol leistet somit einen Beitrag, um die Monatsmieten für
    Studentinnen und Studenten auf unter 400 Euro zu bringen. Als weitere Hilfe beim Wohnen flachen
    wir die Zinssteigerungen bei den Wohnbauförderdarlehen massiv ab, um die Mietpreise möglichst
    stabil zu halten. Dazu gehört auch die Erhöhung der Fördersätze für verdichtete Bauweise um bis zu
    130 Euro pro Quadratmeter. Damit liegt nun der höchste Fördersatz bei 1.400 Euro pro Quadratmeter,
    die maximale Kreditförderung beträgt 154.000 Euro.
    Nicht zuletzt durch die Corona-Krise spielt für immer mehr Menschen das Homeoffice eine wichtige
    Rolle. Dem werden wir nun mit der Förderung zur Einrichtung eines Homeoffice für 10 m² zu Hause
    gerecht. Erhöht und angepasst wird auch noch die Wohnbeihilfe.
    Als Landeshauptmann von Tirol ist es mir ein ständiges Anliegen, Wohnen in Tirol zu fördern und
    leistbarer zu machen.

6    Standpunkte
INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
Wohnen in attraktiver
                                          Atmosphäre
                                      Von Mag. Markus Wallner
                                      Landeshauptmann von Vorarlberg und
                                                                         Mag. Marco Tittler
                                                 Wirtschafts-, Raumplanungs- und Wohnbaulandesrat
                                                                                     in Vorarlberg

Abbildungen: Land Vorarlberg/Mathis Fotografie

Vorarlberg nimmt beim Wohnen, Bauen und Sanieren ebenso wie bei der Raum- und Verkehrspolitik
eine aktiv gestaltende Rolle ein, weil die Lebens- und Standortqualität einer Region maßgebend auch
von diesen Faktoren bestimmt wird. Im Vordergrund steht das Anliegen, für die Bürgerinnen und Bür-
ger bedarfsgerecht und zu leistbaren Bedingungen neuen Wohnraum zu schaffen. Sehr großes Au-
genmerk liegt darüber hinaus auf den Themenbereichen Nachhaltigkeit, spar- und sorgsamer
Umgang mit Grund und Boden, Energieeffizienz sowie Klimaschutz.
Für die räumliche Gestaltung und Entwicklung in den nächsten Jahren wurde mit dem Raumbild Vor-
arlberg 2030 erstmals ein landesweiter strategischer Leitfaden erarbeitet, der ganzheitlich alle Stand-
punkte, Bedürfnisse und Interessen in die Betrachtung miteinbezieht. Denn klar ist, dass die Dynamik
Vorarlbergs als attraktiver Lebens- und erfolgreicher Wirtschaftsraum eher noch zu- als abnimmt. Die
Anforderungen werden dadurch vielfältiger, aber der Raum ist nicht vermehrbar. Mit dem Raumbild
2030 ist es möglich, eine gute Abstimmung zwischen Siedlungsentwicklung und Mobilität, Wirtschaft,
Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, aber auch dem Erhalt von Freiräumen und Naturlandschaft si-
cherzustellen.
Neben finanziellen Unterstützungen mit u.a. ökologischen Boni und der Mobilisierung leer stehender
Wohnungen (Initiative „Sicher vermieten“) wird seitens des Landes auch großes Augenmerk auf die
Siedlungsentwicklung gelegt. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden soll die Wohn- und Aufent-
haltsqualität für Menschen allen Alters in den Siedlungsgebieten weiter erhöht werden. So wird mit
vielfältigen Maßnahmen der öffentliche Raum aufgewertet, um diesem wieder stärkere Bedeutung
im Alltag zukommen zu lassen, Gemeinschaftsleben zu fördern und zugleich die Voraussetzungen für
eine qualitätsvolle und maßvolle Nachverdichtung innerhalb des Siedlungsgebiets zu schaffen.
Gerade dieser Fokus auf die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität gepaart mit ökologischem
Bewusstsein und hohem gestalterischem Innovationsgrad zeichnet die Vorarlberger Bau- und Wohn-
kultur aus.
Mit der vorliegenden Publikation werden wichtige regionale Aspekte von (Wohn)Bau und Architektur
näher beleuchtet und ins Blickfeld einer interessierten Öffentlichkeit gerückt. Dafür bedanken wir
uns im Namen des Landes sehr herzlich. Den Leserinnen und Lesern wünschen wir bei der Lektüre
gute Unterhaltung.

                                                                                                     Standpunkte   7
INNSBRUCK TIROL / VORARLBERG 2021 - Wohnbau - WV Verlag
Moderne Stadtentwicklung mit
                                        Fokus auf leistbares Wohnen

                                        Von Georg Willi
                                        Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck

    Abb.: Franz Oss

    Alpin, urban und smart – so beschreiben wir gerne Innsbruck, eine Stadt, die durch ihre Lage in den
    Bergen geprägt ist. Diesen Bergen verdanken wir unseren internationalen Ruf, wir profitieren von
    ihnen wirtschaftlich. Als Naherholungsraum steigern sie die Lebensqualität und tragen so zur Attrak-
    tivität Innsbrucks als Wohn-, Arbeits- und Ausbildungsort bei. Leben in den Bergen, insbesondere ur-
    banes Leben in den Bergen, stellt aber auch eine besondere Herausforderung dar: Es heißt Leben auf
    natürlich begrenztem Raum. Da sind smarte Lösungen gefragt.
    Innsbruck wächst, Wohnen ist teuer, Wohnraumbeschaffung, und zwar leistbares Wohnen für unter-
    schiedlichste Bedürfnisse, ist eine der zentralen Aufgaben der Stadt. Das betrifft Mieten, aber auch
    Wohneigentum. Wir setzen dabei sowohl auf Nachverdichtung im Bestand als auch auf die
    Erschließung neuer Wohngebiete. Egal ob Sanierungen und Aufstockungen oder Großbauprojekte,
    wo in den nächsten Jahren ganz neue Stadtteile entstehen, wie am Campagne-Areal in der Reichenau
    mit 1.100 geplanten Wohnungen, den Sillhöfen in Pradl-Süd mit bis zu 800 Wohnungen oder dem
    Projekt Harterhöfe im Westen der Stadt mit einem Potenzial für bis zu 1.500 Wohnungen, bemühen
    wir uns bei allen Wohnbauvorhaben um beste Wohn- und Lebensqualität.
    Das heißt architektonisch anspruchsvoll, passend zu einer Universitätsstadt mit eigener Architektur-
    Fakultät, aber auch mit Blick auf das große Ganze. Infrastrukturen, wie die Anbindung an das öffent-
    liche Verkehrsnetz, Radwege, Spielplätze und Grünanlagen und Raum für wichtige Nahversorger und
    Kinderbetreuungseinrichtungen werden von Anfang an eingeplant. Dabei versuchen wir durch inno-
    vative kooperative Planungsverfahren Innsbrucks Bevölkerung in den Prozess einzubinden. Auch das
    macht Wohnqualität aus.
    Nachhaltigkeitsstandards beim Bauen und Sanieren, zum Beispiel Passivhausbauweise oder die
    Nutzung innovativer erneuerbarer Energielösungen, tragen nicht nur zur Lebensqualität bei, sie
    öffnen auch den Weg zu europäischen Förderprogrammen, wie Sinfonia oder Europan, und tragen
    zusätzlich durch geringere Betriebskosten längerfristig zu leistbarem Wohnen bei.
    Ich freue mich, dass mit dieser Publikation ein Einblick in modernes Wohnen im alpinen Raum ermög-
    licht wird.

8    Standpunkte
Per Mausklick und App Überblick über Baubranche
Ausgaben der Architekturtitel des WV-Verlages unter www.bauenundwirtschaft.com als Vollversion
im Internet. Verlags-App und -Newsletter informieren zusätzlich

                                                                          vieles mehr. Den Gesamtüberblick bieten Ihnen die Branchenver-
                                                                          zeichnisse „Die Bauspezialisten“ unserer Ausgaben, von dort erhal-
                                                                          ten Sie nach einem Mausklick auf die Adresse den entsprechenden
                                                                          Beitrag oder das gewünschte Firmenprofil angezeigt. Wurde in der ge-
                                                                          druckten Ausgabe eine Homepage-Adresse veröffentlicht, so sind Sie
                                                                          durch die von uns als Service gesetzte Verlinkung wiederum nur ei-
                                                                          nen Mausklick von der gewünschten Firmenhomepage entfernt.
                                                                          Auch ein Überblick über ausländische Bauprojekte und die Architek-
                                                                          turszene ist auf der Seite www.bauenundwirtschaft.com möglich: Die
                                                                          Ausgaben des WV-Verlages erscheinen mit regionalem Bezug in
                                                                          Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem Fürstentum Liechten-
                                                                          stein.
                                                                          Inhalte, die Sie auch über unsere Verlags-App abrufen und die Sie z.B.
                                                                          auf Ihrem Smartphone immer bei sich tragen können. Sie ist unter dem
                                                                          Stichwort „WV Verlag“ kostenlos erhältlich im App-Store (iOS) und
                                                                          im Google Play Store (Android).
                                                                          Wer regelmäßig über verlagseigene Neuerscheinungen und Voran-
                                                                          kündigungen informiert sein möchte, meldet sich einfach über unse-
Mit der Entstehung des Internets hat sich die Welt grundlegend ge-        re Homepage für unseren kostenlosen Newsletter an. Ab dann wer-
wandelt und es ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. In-          den Sie automatisch über die von Ihnen eingetragene E-Mailadresse
formationen und Wissen sind heutzutage die mitunter wichtigsten Er-       zu unseren Veröffentlichungen im Baubereich informiert.
folgsfaktoren – für jeden einzelnen Menschen, aber auch für Unter-
                                                                          WIR GESTALTEN AUCH IHREN PROFESSIONELLEN INTERNET-
nehmen. Und genau diese stellt das Internet zur Verfügung. Auch aus
                                                                          AUFTRITT
wirtschaftlicher Hinsicht ist das Internet eine positive Entwicklung,
denn es hat zahlreiche neue Berufe sowie Arbeitsplätze geschaffen.        Fast alle Unternehmen und Betriebe haben die Möglichkeiten des In-
Die meisten Unternehmen sind heutzutage unverzichtbar auf das In-         ternets bereits für sich entdeckt. Sie werben für sich (Imageaufbau),
ternet angewiesen – zum Beispiel für die internationale Kommuni-          ihre Produkte und Dienstleistungen. Gleichzeitig haben sie per Soci-
kation mit ihren Kunden oder das Marketing.                               al Media den schnellen und direkten Kontakt zu ihren Kunden. Auch
                                                                          für kleinere Unternehmen ist der Internetauftritt eine interessante
ARCHITEKTURTITEL IM INTERNET                                              Möglichkeit, über sich zu informieren. Die Seite im Netz schafft Raum,
                                                                          die Firmenphilosophie, Angebote, Leistungen und Referenzen vorzu-
Eine Internet-Version aktueller Publikationen bieten heutzutage vie-
                                                                          stellen. Die eigene Homepage kann alle Produkte mit Bild und Be-
le Verlage an – doch Internet-Präsentation ist nicht gleich Internet-
                                                                          schreibung präsentieren, eine gelungene, stets aktuelle Werbung mit
Präsentation. Der WV-Verlag, u.a. Herausgeber von Architekturfach-
                                                                          geringem Aufwand – auch finanziell. Die eigene Firmen-Homepage
büchern, wartet im Internet unter www.bauenundwirtschaft.com mit
                                                                          ohne spezielles Fachwissen über Kommunikation und Programmierung
einigen Details auf, die nicht alle Internet-Auftritte in diesem Umfang
                                                                          zu erstellen, wird bei einer unprofessionellen Außendarstellung un-
bieten. Sie wollen sich schnell über neue Architekturprojekte und/oder
                                                                          weigerlich zu Negativ-Werbung führen. Wir beraten Sie gerne und ge-
Handwerksfirmen informieren? Hier finden Sie Projekte, Architekten,
                                                                          stalten Ihren Internet-Auftritt auf Ihr Unternehmen zugeschnitten mit
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                                                                          vielen Serviceleistungen wie Anmeldung in Suchmaschinen oder re-
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               Wien 2019                           Hamburg 2018

                                                                             Weitere Infos unter:
                                                                             www.wv-verlag.de
                                                                             www.bauenundwirtschaft.com

                                                                                                                              Im Blickpunkt        9
Wohnbau in Tirol und Vorarlberg
     Leistbar, klimafit und zukunftsweisend wohnen in Tirol / Leistbarer Wohnraum in Vorarlberg: Neubau-
     Beispiel „Alberschwende Hof“ in Alberschwende / Wohnbauprojekt „Am Schlosshang“ in Feldkirch /
     Stadtquartier „Stadt Carré“ in Innsbruck / Villa B in Aldrans / Studentenwohnungen und Micro-Living
     „Ernas Haus“ in Dornbirn / Mehrfamilienhaus mit Konzept 2226 in Dornbirn / Einfamilienhaus in Thurn

     LEISTBAR, KLIMAFIT UND ZUKUNFTSWEISEND WOHNEN IN
     TIROL
     Leistbar, klimafit und zukunftsweisend soll Wohnen in Tirol werden.
     Das Land Tirol hat dazu ein umfangreiches Maßnahmenpaket ge-
     schnürt. Tirol hat es sich dabei zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050
     energieautonom zu werden. Dabei spielt auch klimafittes Wohnen eine
     bedeutende Rolle. So ist es mit dem neuen Klimapaket so günstig wie
     noch nie, bei der Heizung aus dem Öl auszusteigen. Seit Anfang 2021
     dürfen Ölheizungen nicht mehr im Neubau eingesetzt werden, und
     bestehende Ölheizungen, die älter als zehn Jahre sind, müssen bei gro-
     ßen Renovierungen erneuert werden. Ab 2025 ist ein verpflichtender
     Austausch von Ölkesseln, die älter als 25 Jahre sind, geplant, und ab
     dem Jahr 2035 sollen sämtliche bestehende Ölheizungen ausgetauscht
     werden.
     „Bis zu 70.000 Ölkessel gibt es noch in Tirol. Um diese Zahl deutlich
     zu reduzieren, gibt es beim Umstieg zusätzlich zu den Bundes- und
     Landesförderungen jetzt auch noch einen Einmal-Bonus in der Höhe
     von 3.000 Euro“, informiert Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader. Denn
     mehr als ein Viertel des Tiroler Energiebedarfs geht aktuell auf das
     Heizen unserer Wohnungen zurück.
     Ökologische Impulse können gerade für die Zeit nach der Pandemie
     wesentlich zur Belebung der heimischen Bau- und Energiewirtschaft         Leistbar, klimafit und zukunftsweisend wohnen in Tirol: Starke ökologische Impulse
     beitragen. „Das sind genau die richtigen Maßnahmen zum richtigen          kennzeichnen die Reform der Wohnbauförderung in Tirol            Abb.: Quelle Land Tirol

     Zeitpunkt, denn sie haben enormes wirtschaftliches Potenzial und
     schaffen Arbeitsplätze sowie regionale Wertschöpfung“, betont LRin        dem Zuschuss für „Junges Wohnen“ kombiniert werden.
     Palfrader, die zugleich auch für die Bereiche Arbeit und Bildung in Ti-   Für die Realisierung von Studierenden-Wohnungen werden die Heim-
     rol zuständig ist.                                                        sätze kräftig von 1.000 auf 1.600 Euro pro Quadratmeter erhöht. Da-
     Wer ökologisch baut, erhält mehr und höhere Förderungen. Bei-             mit leistet das Land Tirol einen wesentlichen Beitrag, um die Mo-
     spielsweise werden Photovoltaik-Anlagen, eine effiziente Warmwas-         natsmieten auf unter 400 Euro senken zu können.
     ser-Aufbereitung und Dachbegrünungen gefördert. Eine höhere För-          Weiters werden die Zinssteigerungen massiv abgeflacht, und es wird
     derung gibt es auch für die Verwendung ökologischer Baustoffe. Die        damit sichergestellt, dass die Mietpreisentwicklung stabil bleibt. Ein-
     Zielsetzung, Grund und Boden sparsam einzusetzen, wird durch eine         hergehend werden auch noch die Fördersätze für verdichtete Bauweise
     stärkere Förderung der Nachverdichtung erreicht.                          noch einmal um bis zu 130 Euro pro Quadratmeter erhöht. Damit liegt
     Zum Klimapaket gehört auch der neue Öko-Bonus als Zusatzförde-            nun der höchste Fördersatz bei 1.400 Euro pro Quadratmeter und die
     rung für umfassende Sanierungen. Dabei müssen mindestens drei von         maximale Kreditförderung bei 154.000 Euro.
     fünf Bauteilen eines Hauses saniert werden. Damit kann zwischen           Während der Corona-Pandemie hat auch die Bedeutung von Home-
     3.850 und 18.150 Euro zusätzliches Fördergeld abgeholt werden. Die        office stark zugenommen. Deshalb wird im Wohnbauförderungs-Re-
     neue Sanierungsoffensive wurde bis 31. Dezember 2021 verlängert.          formpaket eine neue Förderung für Homeoffice eingeführt. Die dafür
     Es war die bisher größte Reform der vergangenen Jahre im Bereich          notwendigen zusätzlichen 10 m² einer Wohnung werden in der För-
     der Wohnbauförderung, die im März 2021 von der Tiroler Landesre-          derung zusätzlich berücksichtigt. Zuletzt wird auch noch die Wohn-
     gierung beschlossen wurde und die noch im heurigen Sommer in Kraft        beihilfe erhöht und angepasst.
     treten soll: Dabei wurde ein 50 Mio. Euro schweres Paket für leistba-     Die Wohnbauförderung des Landes Tirol informiert über die ver-
     res Wohnen geschnürt. Zu diesem Paket zählt eine völlig neue Sub-         schiedenen Fördermöglichkeiten rund um Bauen, Sanieren und
     jektförderung light – eine weitere große Schiene für den Eigentums-       Wohnen: Tel.: +43 512 508 2732, wohnbaufoerderung@tirol.gv.at,
     erwerb. Um gerade auch junge Leute zu unterstützen, kann diese mit        www.tirol.gv.at/wohnbau.

10    Im Blickpunkt
LEISTBARER WOHNRAUM IN VORARLBERG: NEUBAU-BEISPIEL
„ALBERSCHWENDE HOF“, ALBERSCHWENDE
Vom Vorarlberger Rheintal durch den Achraintunnel kommend ist Al-           Förderbeispiel Einfamilienhaus Tirol:
                                                                            150 m² Wohnnutzfläche, Niedertemperatur-Verteilsystem
berschwende der erste Ort im Bregenzerwald. Im Ortsteil „Hof“ – mit-
                                                                            Ölkessel wird durch Luft-Wärmepumpe ersetzt
ten im Zentrum der rund 3.300 Einwohner Gemeinde – entstand ein
                                                                            Kosten – förderungsfähig              20.000 Euro
neues Herzstück, welches sich unscheinbar in die vorhandene Orts-
bebauung eingliedert.
                                                                            Förderung
Schon längst ist die Herausforderung zur Schaffung von kostengüns-
                                                                            Einmalzuschuss (25 Prozent)           5.000 Euro
tigen Wohnungen auch in den Talschaften Vorarlbergs angekommen,
                                                                            Bonus klimafreundliches Heizen        3.000 Euro
weitestgehend vorbei sind die Zeiten, dass ausreichend Bauplätze für        Summe                                 8.000 Euro
die Kinder vererbt werden konnten und sich jede Generation ihr Ein-         Zusätzlich Bundesförderung möglich    max. 5.000 Euro
familienhaus bauen konnte. Die Vorarlberger Wohnbauselbsthilfe ist          max. 13.000 Euro Förderung möglich (65 Prozent der Kosten)
ein gemeinnütziges Wohnbauunternehmen und ein Garant für leist-
baren Wohnraum seit mittlerweile 70 Jahren. In den Nachkriegsjah-
ren wahrlich als Selbsthilfeverbund von Bauwilligen gegründet, die
sich wechselseitig Arbeitsleistung zur Schaffung von Eigenheimen be-      werberliste, abgestimmt. Diese enge Zusammenarbeit stellt sicher, dass
reitstellten, zählt das Unternehmen Wohnbauselbsthilfe heute zu den       Wohnraum dem Bedarf entsprechend geplant und errichtet wird. Da-
größeren Bauträgern und Hausverwaltern im Ländle mit nicht unwe-          bei war immer wieder das Schaffen von Eigentum über die Möglich-
sentlicher regionaler Wertschöpfung.                                      keit des Mietkaufes von besonderer Bedeutung, dieses Modell gewinnt
Insbesondere bei ländlichen Projekten ist der integrative Wohnbau         gegenwärtig wieder stark an Bedeutung. Eine zentrale Rolle bei der
mittlerweile ein zentrales Element der Sozial- und Familienpolitik, ge-   Finanzierung nimmt die Wohnbauförderung des Landes Vorarlberg ein,
lingt es doch durch attraktiven und kostengünstigen Lebensraum nicht      über welche die Miethöhe abgefedert und somit leistbarer Wohnraum
nur die junge Generation im Dorf zu halten, sondern auch alters-          entstehen kann. Die Projektplanung wie auch die Kostenvorgaben ha-
taugliche, betreubare Wohnungen mit Liftzugang für Senioren be-           ben sich dabei an den Vorgaben der Vorarlberger Wohnbauförde-
reitzustellen oder jungen Familien ein attraktives Zuhause anzubie-       rungsrichtlinien zu orientieren.
ten. Um den verschiedenen Lebenssituationen und den individuellen
Anforderungen gerecht zu werden, ist es notwendig, diese Rahmen-
                                                                          Leistbarer Wohnraum in Vorarlberg – Neubau-Beispiel „Alberschwende Hof“, Alber-
bedingungen frühzeitig zu kennen, um entsprechende Planungen zu           schwende: Gemeinsam mit Cukrowicz Nachbaur Architekten und der Gemeinde Al-
ermöglichen. Dazu wird das Bauprogramm der gemeinnützigen Wohn-           berschwende ist es gelungen, auf sensible Art zwei Baukörper mit insgesamt 18
baugesellschaften in Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg und           Einheiten in das vorhandene Umfeld zu integrieren
                                                                            Architektur: Cukrowicz Nachbaur Architekten, Bregenz; Abb.: Wohnbauselbsthilfe Vorarlberger
mit der Standortgemeinde, basierend auf der jeweiligen Wohnungs-                                                                    gemeinnützige Gen.m.b.H., Bregenz

                                                                                                                                                Im Blickpunkt             11
Gemeinsam mit Cukrowicz Nachbaur Architekten und der Gemeinde            möglicht eine gute soziale Durchmischung in den beiden Häusern. Jede
     Alberschwende ist es gelungen, auf sensible Art zwei Baukörper mit       Wohnung verfügt über einen Außenraumbezug, in den Obergeschos-
     insgesamt 18 Einheiten in das vorhandene Umfeld zu integrieren. Da-      sen über Loggien, die in naturbelassenem Holz gehalten sind. Ein Ge-
     bei besticht das Projekt in seiner Ausdrucksweise durch die klar er-     meinschaftsraum dient der Gemeinschaftspflege und kann von den
     kennbare traditionelle Bregenzerwälder Architektursprache und den        Bewohnern für verschiedene Anlässe benutzt werden. Trockenräume,
     respektvollen Umgang im Dialog mit der benachbarten Umgebung.            großzügige Fahrrad- und Kinderwagenräume wie auch eine zentrale
     Zeitgleich wird die Möglichkeit für durchmischte und nachhaltige Nutz-   Tiefgarage runden die Gemeinschaftseinrichtungen ab. In der Hofsi-
     barkeit der einzelnen Einheiten geschaffen.                              tuation zwischen den beiden Gebäuden gelegen fühlen sich die Kin-
     Das Projekt „Alberschwende Hof“ besticht durch gut eingeteilte bar-      der richtig wohl. Gut einsehbar wurden nicht nur Spielgeräte platziert,
     rierefreie Wohnungen (Erstbezug 2020) und einer Geschäftseinheit,        sondern findet sich ein generationenübergreifender Aufenthaltsplatz.
     in der sich ein Versicherungsunternehmen mit Zulassungsstelle nie-       Technisch gesehen wird über eine Hybridbauweise bestehend aus Ske-
     dergelassen hat. Sämtliche Wohnungen wurden in Zusammenarbeit            lettbau in Kombination mit Außenwänden in Holz-Multiboxbau und
     mit der Standortgemeinde anhand der Wohnungsvergaberichtlinien           einer hinterlüfteten Holzschindelfassade der Verwendung des Bau-
     des Landes an die Bewohnerinnen und Bewohner vergeben. Ein ver-          stoffes Holz Rechnung getragen. Die Energieversorgung der Heizung
     nünftiger Mix aus geförderten Miet- und Mietkaufwohnungen er-            erfolgt über einen Fernwärmeanschluss an das Leitungsnetz der lo-
                                                                              kalen Biomasse Fernwärme. Das Haustechnikkonzept beinhaltet eine
                                                                              kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.
                                                                              Aufgrund des tollen Erfolges sowie der vielfältigen und flexiblen Nut-
                                                                              zungsmöglichkeiten ist mittlerweile schon das nächste integrative Pro-
                                                                              jekt der Wohnbauselbsthilfe in Alberschwende in Bau, welches im Früh-
                                                                              jahr 2022 den neuen Bewohnern übergeben werden kann.
                                                                              Die Abteilung Wohnbauförderung der Vorarlberger Landesregierung
                                                                              informiert gerne über die verschiedenen Fördermöglichkeiten rund
                                                                              um Bauen, Sanieren und Wohnen: Tel.: +43 5574 511 8080,
                                                                              wohnen@vorarlberg.at, www.vorarlberg.at/wohnen.

                                                                              Leistbarer Wohnraum in Vorarlberg – Neubau-Beispiel „Alberschwende Hof“, Alber-
                                                                              schwende: Das Projekt besticht in seiner Ausdrucksweise durch die klar erkennbare
                                                                              traditionelle Bregenzerwälder Architektursprache und den respektvollen Umgang im
                                                                              Dialog mit der benachbarten Umgebung
                                                                                     Architektur: Cukrowicz Nachbaur Architekten, Bregenz; Abbildungen: Wohnbauselbsthilfe
                                                                                                                           Vorarlberger gemeinnützige Gen.m.b.H., Bregenz

12    Im Blickpunkt
WOHNBAUPROJEKT „AM SCHLOSSHANG“, FELDKIRCH                                                      Wohnbauprojekt „Am Schlosshang“, Feldkirch: Auf einer Gesamtfläche von ca.
                                                                                                12.500 m² am Fuße des Schlosses entstehen in Hanglage qualitativ hochwertige Gar-
Die ZIMA Wohn Baugesellschaft mbH aus Dornbirn erstellt voraus-                                 ten-, Terrassen- und Dachgeschosswohnungen mit Blick über die Dächer von Feld-
sichtlich bis Ende 2020 ein Wohnbauprojekt in Hanglage unterhalb                                kirch
                                                                                                 Architektur: Johannes Kaufmann Architektur, Dornbirn; Abb.: Quelle ZIMA Wohn Baugesellschaft
von Schloss Amberg in Feldkirch. Auf einer Gesamtfläche von ca.                                                                                                                mbH, Dornbirn
12.500 m² am Fuße des Schlosses entstehen qualitativ hochwertige
Garten-, Terrassen- und Dachgeschosswohnungen mit Blick über die                                zeitig Teil eines Gebiets, das in den nächsten Jahren städtebaulich wei-
Dächer von Feldkirch. Aus einem Architekturwettbewerb mit sieben                                terentwickelt werden soll“, freute sich der damals amtierende Bür-
namhaften österreichischen Architekturbüros ist das Projekt von                                 germeister Mag. Wilfried Berchtold anlässlich der Präsentation des Pro-
Johannes Kaufmann als Sieger hervorgegangen. Die mit südwestlicher                              jektes 2018.
Ausrichtung in attraktiver Hanglage geplante Wohnanlage überzeugt                               Die nähere Umgebung ist durch eine Ein- und Mehrfamilienhausbe-
mit ihrer Kleingliedrigkeit – nur 62 Wohneinheiten in sechs Baukör-                             bauung geprägt, in die sich das geplante Quartier mit seinem En-
pern – und einem hochwertigen Außenraumkonzept. Die sechs sanft                                 semble aus sechs Baukörpern in den Bestand einfügt. Während das
in die Umgebung integrierten Baukörper bieten hochwertiges                                      Hanggeschoss als massiver Sockel ausgeführt wird, werden die Ober-
Panoramawohnen an unverbaubarer Hanglage.                                                       geschosse in Holz-Hybridbauweise errichtet. Die Geschossanzahl va-
Die Hangbebauung erlaubt Aus- und Durchblicke und zeichnet sich                                 riiert entsprechend der Situierung am Hang zwischen Hanggeschoss
durch ihre besondere und wertvolle Lage aus. Die Kleingliedrigkeit der                          +2 und +3. Die Baukörper verfügen jeweils erst in zweiter Reihe über
Wohnanlage und die Aussicht über die Dächer von Feldkirch bilden
die beste Grundlage für hochwertige Wohnqualität. Neben licht-
durchfluteten Wohnräumen sorgen große Terrassen sowie natürlich
belichtete Bäder und Stiegen für Lebensqualität.
In wenigen Gehminuten befindet man sich in der Feldkircher Altstadt.
Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist ebenso gegeben wie
ein hoher Erholungswert im umgebenden Grünraum. „Im Rahmen der
aktuell laufenden Stadtentwicklungsplanung für Feldkirch geht es uns
um eine qualitätsvolle Entwicklung der Stadt. In der Verlängerung der
Achse Wichnergasse und Bahnhofcity wird Am Schlosshang ein at-
traktiver Wohnraum für Feldkirch geschaffen. Das Projekt ist gleich-

Wohnbauprojekt „Am Schlosshang“, Feldkirch: Dieses Projekt punktet unter ande-
rem durch eine tolle Aussicht
 Architektur: Johannes Kaufmann Architektur, Dornbirn; Abb.: Quelle ZIMA Wohn Baugesellschaft
                                                                               mbH, Dornbirn

                                                                                                                                                                      Im Blickpunkt             13
eine höhere Geschosszahl. Die Bebauung folgt somit dem ansteigen-
     den Hang.
     Zwei getrennte Tiefgaragen wurden trotz der lockeren oberirdischen
     Bebauung optimal unter den Gebäuden situiert und sind von jedem
     der sechs Gebäude barrierefrei und auf kurzem Weg erreichbar. Das
     siegreiche Architektenteam von Johannes Kaufmann nutzt mit seiner
     Planung die außergewöhnliche Lage für eine stilvolle und sanfte Be-
     bauung. Dieses Projekt punktet unter anderem durch die Kleinglied-
     rigkeit der Wohnanlage und die dadurch entstehenden Freiräume so-
     wie der tollen Aussicht auf die Stadt.
     Das anspruchsvolle Freiraumkonzept bildet eine weitere Basis für die

     Wohnbauprojekt „Am Schlosshang“, Feldkirch: Das anspruchsvolle Freiraumkonzept
     bildet eine weitere Basis für die hohe Lebensqualität am Schlosshang. Im Zentrum
     des Quartiers entstehen verschiedenste Plätze, die als Treffpunkt dienen
            Architektur: Johannes Kaufmann Architektur, Dornbirn; Abbildungen: Quelle ZIMA Wohn
                                                                   Baugesellschaft mbH, Dornbirn

14    Im Blickpunkt
hohe Lebensqualität am Schlosshang. Im Zentrum des Quartiers ent-                                 Stadtquartier „Stadt Carré“, Innsbruck: Das „Stadt Carré“ versteht sich als umfas-
                                                                                                  sende raumbildende Einheit. Es entsteht Raum für Neues, Sozialraum für Leben, Ge-
stehen verschiedenste Plätze, die als Treffpunkt dienen. Ebenso wird                              meinschaft und für Generationen
ein Kinderaufenthaltsbereich mit mehreren Höhenniveaus entstehen                                   Architektur: Architekturb(r)auerei, Innsbruck; Abb.: Quelle ZIMA Stadtentwicklungs GmbH, Inns-
                                                                                                                                                                                           bruck
und die Topografie bei allen Spielräumen als spannendes Spielelement
zum Rutschen, Klettern und Balancieren genutzt. Eine hohe Pflan-
zenvielfalt mit Obstbäumen, Sträuchern und Blühsträuchern ergänzen                                de, moderne und zukunftsfähige Projekt nun umgesetzt wird. Ich hof-
die Aufenthaltsqualität für Bewohner wie Besucher.                                                fe, dass in Zukunft viele Menschen hier ein schönes, neues Zuhause
                                                                                                  in Wilten finden werden“, zeigt sich Bürgermeister Georg Willi erfreut
STADTQUARTIER „STADT CARRÉ“, INNSBRUCK                                                            über das neu entstehende Stadtteilquartier im Süden von Innsbruck.
In der Universitätsstadt Innsbruck im Stadtteil Wilten realisiert ZIMA                            Der Baustart ist 2020 erfolgt. Die Fertigstellung ist für Ende 2023 ge-
Tirol das attraktive Stadtquartier „Stadt Carré“. Das vier Baukörper                              plant.
umfassende Wohnquartier mit insgesamt 251 Wohneinheiten wird                                      „Stadtleben steht für vieles, vor allem aber für das Zusammenleben
durch attraktive Geschäftsflächen in der Sockelzone abgerundet. Ein                               unterschiedlicher Menschen, mit unterschiedlichen Lebensbiografien,
besonderes Highlight: die 73 modernen, vollmöblierten Micro-Living-
Apartments. ZIMA investiert in das urbane Großprojekt ca. 60 Mio.
Euro. „Gemeinsam mit der Stadt Innsbruck und dem Gestaltungsbei-
rat haben wir in sehr konstruktiven Gesprächen die beste Lösung für
das Geviert zwischen der Egger-Lienz-, der Andreas-Hofer- und der
Sonnenburgstraße gefunden. Wir freuen uns, dass wir nun mit dem
Vertrieb und den Vorarbeiten des neuen Vorzeige-Stadtquartiers be-
ginnen können“, freut sich Alexander Wolf, Geschäftsführer der ZIMA
Tirol, über diesen Meilenstein. „Ich bin froh, dass dieses, wie ich fin-

Stadtquartier „Stadt Carré“, Innsbruck: Das vier Baukörper umfassende Wohnquar-
tier mit insgesamt 251 Wohneinheiten wird durch attraktive Geschäftsflächen in der
Sockelzone abgerundet. Ein besonderes Highlight: die 73 modernen, vollmöblierten
Micro-Living-Apartments
      Architektur: Architekturb(r)auerei, Innsbruck; Abb.: Quelle ZIMA Stadtentwicklungs GmbH,
                                                                                      Innsbruck

                                                                                                                                                                         Im Blickpunkt              15
Stadtquartier „Stadt Carré“, Innsbruck: Die Baukörper bilden einen neuen, erweiter-               nig Fläche bieten. Der Fokus liegt dabei auf dem Wesentlichen, ohne
     ten Stadt„raum“ und umschließen im inneren Kern Grünraum zum Durchatmen. Die
     Gebäude vereinen verschiedenste Funktionen unter einer Einheit: Einkaufen, Relaxen
                                                                                                       dass auf Gemütlichkeit und Komfort verzichtet wird. Das ausgesuch-
     auf der Grünfläche und variantenreiches Wohnen                                                    te Interieur ist dabei perfekt aufeinander abgestimmt und wirkt durch
          Architektur: Architekturb(r)auerei, Innsbruck; Abbildungen: Quelle ZIMA Stadtentwicklungs
                                                                                   GmbH, Innsbruck
                                                                                                       die modernen, klaren Linien nie überladen.
                                                                                                       „Micro-Living im Stadt Carré ist unsere Antwort auf den Wunsch nach
     Geschichten und Wurzeln. Das „Stadt Carré“ wird dem gerecht und                                   Komfort und Flexibilität im Leben. Durch die smarte und dynamische
     versammelt als Mikrokosmos Individuen, die letztendlich ein harmo-                                Gestaltung wird jeder Zentimeter optimal genutzt und die Bewohner
     nisches, in sich geschlossenes Gefüge ergeben. Mit einem diversifi-                               können sich von der ersten Minute an maximal entfalten. Hier finden
     zierten Wohnungsmix in Kombination mit attraktiven Nahversorgern,                                 vor allem Singles jeder Altersklasse, Studenten und Pendler ein sor-
     geräumigen Community-Treffpunkten als Orte des sozialen Mit-                                      genfreies Zuhause mitten in der Stadt – aber auch sonst jeder, der
     einanders, einem grünen Plateau mit hoher Aufenthaltsqualität sowie                               gerne komfortabel und praktisch wohnt“, so Alexander Wolf über die
     einer hervorragenden Infrastruktur – und das alles unter einem Dach                               City-Living-Apartments.
     – können wir nachhaltige Werte für die Zukunft schaffen“, erklärt                                 Das ausgesuchte Interieur ist perfekt aufeinander abgestimmt. Das ist
     Alexander Wolf.                                                                                   vollster Komfort, effizient umgesetzt.
     Auf einer Grundstücksfläche von rund 5.200 m² entsteht nach Ent-
     wurf der Innsbrucker Architekturb(r)auerei ein Gebäudeensemble, das
     moderne Wohn- und Gewerbeeinheiten mit einer Nutzfläche von rund
     11.100 m² umfasst. Dabei zeichnen sich die Wohneinheiten vor allem
     durch ihre unterschiedlichen Grundrisstypologien aus: Neben den Clas-
     sic- bzw. Premium-Living-Einheiten sind die modernen Micro-Living-
     Apartments (bis 26 m²) die smarten Alleskönner, die unkompliziert,
     vollmöbliert und praktisch in der Nutzung grenzenlose Freiheit auf we-

     Villa B in Aldrans, nähe Innsbruck: Ein einfaches Haus, das sich verändert – Faltun-
     gen, verschobene Satteldächer, ansteigende Traufenlinien, Tiefenwirkung und be-
     wusst gewählte Materialien verbinden und verfremden zugleich. Ein Arbeiten mit
     Tradition, mit Integrieren, mit Maßstäblichkeit und mit Einbeziehung von Landschaft.
     Die Faltungen sind auch im Inneren spürbar und erlebbar: sei es im Grundriss, sei es
     am Dach. Bergmeisterwolf Architekten aus Brixen haben diesen 2018 fertiggestellten
     Neubau mit 340 m² Nutzfläche unter dem Projektnamen „Faltung“ entworfen
                       Architektur: Bergmeisterwolf Architekten, Brixen; Abbildungen: Gustav Willeit

16    Im Blickpunkt
STUDENTENWOHNUNGEN UND MICRO-LIVING „ERNAS HAUS“,                                             Studentenwohnungen und Micro-Living „Ernas Haus“, Dornbirn
                                                                                                                Architektur: Ludescher + Lutz Architekten, Bregenz; Abb.: Elmar Ludescher
DORNBIRN
Ernas Haus ist ein Co-Living Angebot für Studierende, die auf kleiner
Fläche in unmittelbarer Nähe zur Fachhochschule mit großem Kom-                               fast sogar eine Überzahl von öffentlichen Straßen, von denen einige
fort wohnen und dabei auch Land und Leute kennenlernen wollen.                                auch eine erhebliche Verkehrsbelastung zu tragen haben. Viele Leute
Die Studierenden haben die Möglichkeit, die Lebensart der Familie                             passieren den Ortsteil auf dem Weg zum Bregenzerwald bzw. Arlberg.
Winder mitzuerleben, und von der Qualität der Produkte des Win-                               Dies gilt auch für die Sebastianstraße, die Adresse des von Ludescher +
derhofs zu profitieren.                                                                       Lutz Architekten aus Bregenz geplanten Projektes.
Der Winderhof befindet sich im Dornbirner Stadtteil Oberdorf, dieses                          Das Angebot aus der Sicht der Bauherren Martin und Peter Winder:
Quartier kann als ältester Teil Dornbirns bezeichnet werden. Historisch                       „Unser guter Ruf und unser Know-how als Produzent regionaler land-
erklärt sich die Siedlung durch die Hochwassersicherheit und den ver-                         wirtschaftlicher Produkte soll auch in das neue Standbein mit der Ver-
hältnismäßig guten Baugrund. Die Umgebung ist geprägt von bäu-                                mietung von Wohnungen an Studierende einfließen. Als Gastgeber ori-
erlichen Gebäuden und Villen ehemaliger Textilindustrieller. In den ver-                      entieren wir uns an den Werten der Tourismusstrategie 2020: Gast-
gangenen Jahren ist eine Nachverdichtung vieler Grundstücke durch                             freundschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit. Ernas Haus ist Teil des
kleine Wohnanlagen zu beobachten. Das Quartier hat eine Vielzahl,                             Winderhofs und das sollen auch die Studierenden spüren. Solide
Studentenwohnungen und Micro-Living „Ernas Haus“, Dornbirn
                                                                                              Wohnqualität mit maximaler Bequemlichkeit und ‚Familienan-
                  Architektur: Ludescher + Lutz Architekten, Bregenz; Abb.: Elmar Ludescher   schluss‘“.

                                                                                                                                                                 Im Blickpunkt              17
Was bieten die Wohnungen für Studierende? In Ernas Haus gibt es 18         Studentenwohnungen und Micro-Living „Ernas Haus“, Dornbirn
                                                                                            Architektur: Ludescher + Lutz Architekten, Bregenz; Abbildungen: Elmar Ludescher
     Studios, die durchschnittlich 16 m² groß sind. Alle haben südseitig eine
     Veranda.
                                                                                Hauses zugute: das „Klebdach“ an der Giebelseite des Hauses.
     Allein wohnen und doch zusammen sein. Zusammen mit anderen Stu-
     dierenden, aber auch zusammen mit der Familie Winder, den Betrei-          Die Innenraumgestaltung sollte einfach, frisch und handwerklich na-
     bern des Winderhofs. Die Studierenden kommen als Lebensab-                 heliegend sein. Freiheit von Schadstoffen, Langlebigkeit und War-
     schnittsnomaden für ein Semester nach Dornbirn. Auf dem Winder-            tungsfreundlichkeit standen dabei immer im Vordergrund. Die kom-
     hof können sie sich wie zu Hause fühlen. Die 18 Studios bieten das         plette Möblierung der Zimmer, von der Kochnische bis zum Lattenrost
     Notwendige mit Schlafplatz, Kochnische, Bad, Schreibtisch und Inter-       im Bett, wurden alle vom Bauherrn in Eigenleistung aus geöltem Bir-
     netanschluss. Ein ruhiger Raum zum Arbeiten und zum Abschalten.            kensperrholz angefertigt. Die Farbe von Wand und Fußböden ist ein
     Die Studios sind nachhaltig gebaut und ein Ausdruck der Vorarlber-         Verweis auf eine der vertrautesten Farben Österreichs in der Nach-
     ger Baukultur. Ernas Haus ist Teil des Ensembles Winderhof, das nach       kriegszeit: RAL 6010, das Grasgrün der Steyr-Traktoren, es war auf den
     und nach um das Stammhaus herum entstanden ist. Die Studieren-             Wiesen zwischen Dornbirn und Eisenstadt allgegenwärtig.
     den bekommen eine solide Wohnqualität zum fairen Preis.
                                                                                MEHRFAMILIENHAUS MIT KONZEPT 2226, DORNBIRN
     Das Ensemble, wie es sich heute darstellt: Das bestehende Bauern-
     haus aus dem Jahre 1890 war behutsam saniert und durch einen Hof-          Das 2020 fertiggestellte Gebäude in Dornbirn bedeutet eine Premi-
     laden auf Straßenniveau ergänzt worden. Auf einer dreieckigen Grund-       ere: Erstmals wurde nach den Grundsätzen des Konzepts 2226 von
     stücksreserve wurde 2015 ein unterkellertes Lagergebäude errichtet,        Baumschlager Eberle Architekten ein Wohnhaus errichtet. Es kommt
     der sogenannte Beerenstadel, eine wichtige Drehscheibe für die Ver-        maßgeblich ohne Geräte für Heizung, Kühlung und Lüftung aus, al-
     marktung der hofeigenen Produkte und ein Bekenntnis zum Standort           lerdings mussten die Architekt*innen besondere Faktoren berück-
     Oberdorf. Für den dritten Bauabschnitt, nämlich Ernas Haus, konnte         sichtigen. Dieser Typus unterscheidet sich von den bisherigen 2226-
     die Familie ein altes Bauernhaus auf der gegenüberliegenden Stra-          Häusern mit ihrer vorwiegenden Misch- und Büronutzung. Wohnbau-
     ßenseite erwerben, bis auf den massiven Wohnteil abbrechen und             ten erhalten nutzungsbedingt einen niedrigeren Energieeintrag.
     durch eine Ergänzung in Holzbauweise die insgesamt 18 Wohnein-             Daher wurde ergänzend zum thermischen Speicher des Baukörpers
     heiten im Jahr 2020 errichten.                                             auf dem Dach des Mehrfamilienhauses „2226 Graf“ mit seinen acht
     Ortsbauliche Idee: Gemeinsam ist den drei Gebäuden das steile Dach         3-Zimmer-Wohnungen – benannt nach dem Konzept 2226 und dem
     mit dem geknickten Giebel. Leichtfüßig und abstrahiert antworten die       Eigentümer – eine Photovoltaik-Anlage installiert. Sie dient der Warm-
     neuen Giebelsilhouetten dem Altbestand und wollen modischen oder           wasseraufbereitung und Gebäudetemperierung, während Infrarotpa-
     ideologischen Zuordnungen keinen Boden bieten. Direkt an der Stra-         neele bei Bedarf zusätzliche Wärme in die Wohnungen bringen kön-
     ße positioniert, bilden sie mit dem jahrhundertealten Bauernhaus ein       nen. Somit verfügt diese Anlage über eine Art ökologischer Rückver-
     Ensemble. Den Architekten ging es bei der Gestaltung der äußeren           sicherung.
     Hüllen um ein Weitertragen vertrauter Sehgewohnheiten in einem             Geld sparen, komfortabel Wohnen und die Umwelt schützen – diese
     Ortsteil, der sich in Transformation befindet. Insbesondere die Konti-     traditionell widersprüchlichen Vorgaben wurden im „2226 Graf“ ge-
     nuität in Familienbesitz und landwirtschaftlicher Nutzung waren dem        löst. Im Mehrfamilienhaus werden im Jahresmittel die namensge-
     Büro eine Bestärkung in dieser Haltung. Gleichwohl soll auf den zwei-      benden Wohlfühl-Temperaturen zwischen 22 und 26 Grad eingehal-
     ten Blick die Transformation vertrauter Elemente in unsere Zeit klar       ten. Die Voraussetzungen für den wirtschaftlich relevanten Verzicht
     erkennbar werden.                                                          auf Betriebsenergie und Wartungskosten sind die Baukonfiguration so-
     Die Fassaden sind aus heimischer Weißtanne gefertigt. Die Zimmerei         wie die effiziente Steuerung der Energieströme in der Anlage mittels
     Kaufmann hat hierbei auf besondere Qualität und Sortierung geach-          des 2226-Operating-Systems. Für die notwendige Wärme sorgen die
     tet. Das Vordach folgt der Kontur des Bestandes, zieht sich jedoch über    Bewohner*innen mit ihrer Körperwärme und den üblichen Geräten
     die ganze Länge des Hauses hinweg. Eine Geste, die man bei den al-         im Haushalt. Das 2226-Operating-System steuert Wärmehaushalt,
     ten Häusern des Quartiers nicht finden kann, die jedoch sehr prak-         Feuchtigkeit und CO2-Gehalt der Innenraumluft über automatisierte
     tisch auch den Eingang überdeckt. Die Loggien im Süden sind durch          Lüftungsflügel.
     einen Lattenschirm vor zu viel Strahlung geschützt. Die Fenster an der     Wohlfühl-Temperaturen allein machen noch kein optimiertes Raum-
     Westfassade sind Bestand, sie werden durch Schiebeläden geschlos-          klima aus. Weitere Faktoren spielen eine Rolle: Die Wärme der In-
     sen. Hierbei kommt den Architekten ein altes Motiv des Dornbirner          nenwände ist ähnlich der Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit be-

18    Im Blickpunkt
Mehrfamilienhaus in Dornbirn mit Konzept 2226
                                                                                               Architektur: Baumschlager Eberle Architekten; Abbildungen: René Dürr

                                                                         haben Baumschlager Eberle Architekten die Notwendigkeiten der Bau-
wegt sich zwischen erstrebenswerten 40 und 60 Prozent. Das Resul-        weise auf ihre Haltung zur Architektur optimal abgestimmt. Ebenso
tat zeigt sich in einem spürbaren Wohn-Komfort, der aus natürlichen      wie die möglichst einfache, ressourcenschonende Errichtung von Ge-
Ressourcen gewonnen wird und kostengünstig ist. Selbstverständlich       bäuden im Mittelpunkt der Arbeit steht, ist es der Umgang mit den
wird die Umweltbelastung durch den geringeren Energieaufwand zu-         elementaren Möglichkeiten der Architektur.
rückgefahren.                                                            In Dornbirn steht ein Wohnhaus mit stark plastischen Qualitäten. Es
In Summe ist in Dornbirn ein Mehrfamilienhaus entstanden, das sich       steht konkret wie auch bildlich betrachtet am Ort, lebt vom Dialog
durch eine ressourcenschonende, einfache Bauweise auszeichnet. Der       zwischen Öffnung und Geschlossenheit. Die Plastizität des Hauses lebt
technische Aufwand wird bewusst reduziert, um die Langlebigkeit und      vom Licht, der gewählten Geometrie und dem sinnlich präsenten Ma-
damit die Nachhaltigkeit des Gebäudes deutlich zu steigern. Wo die       terial des Gebauten. Mit seiner Ausrichtung nach Westen hin und der
Bauweise an ihre traditionellen Grenzen stößt, greift zeitgemäße Soft-   Hanglage am Eschbühel wird das „2226 Graf“ vom Licht begünstigt.
ware ein, um den Wohnkomfort zu erhöhen. Smart-Tech ersetzt High-        Auf die Biegung des Grundstückes antwortet die Geometrie mit einer
Tech, um aus wartungsintensiven Wohnmaschinen atmosphärisch an-          Staffelung des Baukörpers, die ohne besondere Gestik das Eindeuti-
genehme Häuser für Menschen zu errichten. Mit dem Konzept 2226           ge der Zeilenform relativiert. Städtebaulich bieten Volumen und Geo-

                                                                                                                                            Im Blickpunkt             19
metrie einen Dialog zu den Einfamilienhäusern am Hang und den da-
     runter liegenden Wohnsiedlungen an. Die Architektur korrespondiert
     mit dem Gebäudekonzept, beide sind im Aufwand stark reduziert, brin-
     gen ästhetische wie energetische Nachhaltigkeit über alle Moden hin-
     weg und sind auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen abgestimmt.

     EINFAMILIENHAUS, THURN
     Den Grundstein für dieses außergewöhnliche Objekt in Thurn legte
     das Grundstück in Hanglage mit der uralten „Klaubmauer“, in
     welches sich die Bauherren auf Anhieb verliebten. Für sie stellte
     dieses 2 m dicke, historische Mauerwerk einen Mehrwert dar, welches
     für andere vermutlich als Hindernis gegolten hätte.
     Die Bauherren, das sind Miriam und Leonhard Unterrainer, Planerin                            Einfamilienhaus, Thurn: Als Grundidee galt es, die Radiusplatte in das Eigenheim zu
     und Zimmerermeister. Sie haben das Haus zusammen entworfen. Ein                              integrieren. Durch die Split-Level-Bauweise kam den Bauherren der Gedanke, die ge-
                                                                                                  bogene Platte als Decke bzw. Dach einzubauen. So entstand dieser gewagte
     Bauwerk mit einem lebendigen Charakter, mit Persönlichkeit. Beide                            Schwung                    Architektur: Holzbau Unterrainer GmbH, Ainet; Abb.: Martin Lugger
     verbindet ein emotionaler und harmonischer Umgang mit dem ge-
     wachsenen Rohstoff Holz.                                                                     ßerdem ergeben sich hier in Küche sowie im Wohnzimmer heimelige
     Ziel war es, so wenig wie möglich in die Natur einzugreifen und das                          Schlaf-/Liegenischen, die als Rückzugsorte dienen. Die Rundungen
     Gebäude mit der Umgebung zu verschmelzen. Aus diesem Grund fiel                              strahlen zusätzlich einen hohen Faktor an Gemütlichkeit aus. Zwei die-
     die Entscheidung auf eine Split-Level-Bauweise mit fünf Halbge-                              ser „Verschneidungen“ dienen funktional als Abstellraum und als
     schossen, die sich an das natürliche Gelände anpasst.                                        Speis.
     Als Grundidee galt es, die Radiusplatte, eine einzigartige Erfindung                         Von der Zufahrt im Süden aus betritt man als erstes Geschoss den
     und Innovation von Leonhard Unterrainer, in das Eigenheim zu inte-                           Windfang, von welchem man mit nur wenigen Stufen in das als Sport-
     grieren. Durch die Split-Level-Bauweise kam den Bauherren der Ge-                            und Spielraum genutzte Untergeschoss gelangt. Vor dem Eingangs-
     danke, die gebogene Platte als Decke bzw. Dach einzubauen. Sie ver-                          bereich befindet sich der Obstgarten. Eine Treppe führt vom Windfang
     suchten mit den Möglichkeiten der Radiusplatte zu experimentieren,                           nach oben in das nächste Geschoss mit Gäste-WC, Büro und Wohn-
     da sie bis dato meistens im Wandbereich zum Einsatz gekommen war.                            zimmer mit Terrasse im Westen. Da auch der Garten etagenweise an-
     So entstand dieser gewagte Schwung. Trotz der Rundung wollten Mi-                            gelegt wurde, kommt man vom Wohnzimmer in den Hauptgarten, wel-
     riam und Leonhard Unterrainer aber stets eine klare Form beibehal-                           cher von der „Klaubmauer“ begrenzt wird. Dadurch entsteht eine be-
     ten. Als Kern des Gebäudes befindet sich im Inneren das Treppenhaus.                         sondere Atmosphäre der Ruhe. Einen halben Stock höher befindet sich
     Durch die geschwungenen Decken entstehen in den angrenzenden                                 die Küche und somit das Herzstück des Hauses. Hier spielt sich das
     Räumen Verschneidungen, welche die Räume tiefer wirken lassen. Au-                           Familienleben ab. Ein Blick durch die große Panoramafront im Süden
                                                                                                  lohnt sich. Es entsteht eine atemberaubende Verbindung mit dem Au-
     Einfamilienhaus, Thurn: Den Grundstein für dieses außergewöhnliche Objekt in Thurn           ßen. Von hier aus überblickt man den gesamten Lienzer Talboden und
     legte das Grundstück in Hanglage mit der uralten „Klaubmauer“, in welches sich die
     Bauherren auf Anhieb verliebten                                                              sieht durchs Kärntner Tor bis nach Kärnten. Im direkten Blickfeld die
                              Architektur: Holzbau Unterrainer GmbH, Ainet; Abb.: Martin Lugger   überwältigenden Lienzer Dolomiten. Zur Küche gehört auch ein Früh-

20    Im Blickpunkt
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