Integrierte Gesundheitsverträglichkeitsprüfung in Wiesbaden - Lothar Wendel - Gesundheit Berlin (Hrsg.): Dokumentation Satellitenveranstaltung zum ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Lothar Wendel Integrierte Gesundheitsverträglichkeitsprüfung in Wiesbaden Gesundheit Berlin (Hrsg.): Dokumentation Satellitenveranstaltung zum 12. bundesweiten Kongress Armut und Gesundheit, Berlin 2007
Berlin, den 30. November 2006 12. Kongress „Armut und Gesundheit“ Satellitenveranstaltung „Mehr Gesundheit für alle – eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“ Integrierte Gesundheitsverträglichkeitsprüfung in Wiesbaden Dr. med. Lothar Wendel Gesundheitsamt Wiesbaden lothar.wendel@wiesbaden.de
Politische Grundsatzentscheidungen • Antrag einer politischen Partei im Gesundheits- ausschuss der Stadtverordnetenversammlung vom 01.09.1998 vor dem Hintergrund des Agenda 21-Prozesses • Beschluß des Gesundheitsausschusses der Stadtverordnetenversammlung vom 20.10.1998: Das Gesundheitsamt soll Vorschläge erarbeiten für welche Bereiche in Wiesbaden Gesundheits- verträglichkeitsprüfungen (GVP) notwendig erscheinen und wie sich Gesundheitsverträg- lichkeits- von Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) unterscheiden L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Ausgangslage (1998) • Schutzgut „Mensch“ war kein zentrales Element umweltrechtlicher Genehmigungsverfahren • Gesundheitsschutz wurde bei diesen Verfahren von technischen Fachbehörden geprüft • Gesundheitsrelevante Faktoren im Einwirkungs- bereich des Vorhabens wurden nicht hinreichend beachtet und dokumentiert • Beteiligungen der Gesundheitsämter erfolgten nicht systematisch und regelhaft • Bewertungen/Stellungnahmen der Gesundheits- ämter wurden nur ganz selten berücksichtigt L. Wendel, GA Wiesbaden (2006) © Lothar Wendel
Konflikte zwischen Umweltschutz und Gesundheitsschutz • Objektive/subjektive Umweltbelastungen und Gesundheitsbelastungen divergieren häufig • Die Integration präventiver gesundheitlicher Exposi- tionsbetrachtungen unterhalb gesetzlicher Grenzwerte in technisch dominierte Verfahren erfordern einen hohen Begründungsaufwand, der von Gesundheits- ämtern nicht geliefert wird • Eine umfangreiche/komplexe Bewertung gesundheit- licher Auswirkungen von Schadfaktoren ist verfahrens- technisch nicht vorgesehen • Eine ausgewogene Gesamtbewertung des Vorhabens mit der Komponente „Schutzgut Mensch“ wird durch die sektorale Betrachtungsweise der technischen Fachbehörden erschwert L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Weitere Gremienentscheidungen • Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 11.05.1999: Auf Basis der Vorschläge ist ein Konzept zu entwickeln • Beschluß des Magistrates vom 14.03.2000 • Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 22.05.2000 • Geplanter Projektstart: Oktober 2000 L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Vorgaben politischer Gremien • Definition der Bereiche für die eine GVP notwendig und sinnvoll erscheint • Darstellung der inhaltlichen Unterschiede zwischen GVP und UVP • Die Konzeptrealisierung muss ohne personelle Kapazitätserweiterung erfolgen • DieGVP darf nicht zu Zeitverzögerungen bei der Vorgangsbearbeitung führen • Gesundheitliche Vorsorgekriterien sollen im Vordergrund stehen © L. Wendel, Gesundheitsamt, LHW (2006)
Gesundheitsverträglichkeitsprüfung (GVP) - Integrierter Bestandteil der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) - Gesundheitsdezernat der Landeshauptstadt Wiesbaden Gesundheitsamt Verfasser: Dr. L. Wendel Mitarbeit: Dipl.-Ing. L. Maas Dipl.-Ing. S. Luft Dipl.-Ing. R. Arneth G. Schneider-Hornig Konzeption zur Einführung einer Gesundheitsverträglichkeitsprüfung Januar 1999 September 1999 (Erste Änderungen) Februar 2000 (Letzte Änderungen) © L. Wendel, Gesundheitsamt, LHW (2006)
GVP-relevante Vorhaben / Planungen • Regionalplanung • Raumordnungsplanung • Flächennutzungsplanung • Bauleitplanung • Bebauungsplanung • Landschaftsplanung • Verkehrsplanung • Großbauvorhaben • Emmissions-/Immissionsschutz • Abfallentsorgung L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Bielefelder GVP-Konzept Phase Lfd. Nr. Arbeitsschritte (UVP-typisch / GVP-typisch) I 0 Gesundheitserheblichkeitsprüfung (GEP) 1 Vorhabenanalyse 2 Analyse des UIntersuchungsraumes II 3 Bevölkerungsanalyse 4 Vorbelastungsanalyse 5 Prognose der Zusatzbelastung 6 Prognose der gesundheitlichen (Aus)Wirkungen III 7 Bewertung 8 Empfehlungen 9 Kommunikation 10 Evaluation L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Gesundheitsamt - Umweltmedizin __________________________________________________________________________ Stoffbezogene Bewertung: Schutzgut "Mensch" Emitierter Stoff:…………..………………………………Expositionspfad: Inhalativ, oral, dermal positive Auswirkungen negative Auswirkungen GVP: Phase III nein ja nein ja akut chronisch akut chronisch akut chronisch akut chronisch Kleinkinder Kinder Jugendliche Erwachsene Alte Schwangere Kranke Individual Kollektiv Wirkungen auf Krebsentsteh. Erbgut Fortpflanzung Mißbildungen Hormonsyst. Atemwege Herz-Kreislauf Immunsystem Allergien Nervensystem Vegetativum Soffwechsel Sonstige Organsysteme Persistenz Akkumulation Kanzerogene Potenz (pro µg/m³) Unit risk (EPA) Unit risk (WHO) © L. Wendel, Gesundheitsamt, LHW (2006)
Weitere Gremienentscheidungen • Verabschiedung des GVP-Konzeptes durch positive Beschlussfassung des Magistrates am 14.03.2000 • Befürwortung des GVP-Konzeptes durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 22.05.2000 • Geplanter Projektstart: Oktober 2000 L.. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Arbeitsgruppe: Einbindung der GVP in die UVP Auftraggeber Betreuer Leiter Verf/Datum Akt/Datum Magistrat Amtsleitung, Umweltamt Hr. Wendel, Gesundheitsamt 20.07.2000 22.09.2000 Teammitglieder: Umweltamt, Stadtplanungsamt, Bauaufsichtsamt, Amt für Wirtschaft und Beschäftigung, Amt für Wahlen und Statistik, Gesundheitsamt 1. Hintergrund Mit STVV-Beschluss Nr. 0207 vom 22.05.00 wurde die Durchführung einer Gesundheits- verträglichkeitsprüfung (GVP) als integraler Bestandteil der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) neu festgelegt. Zur Umsetzung ist eine Neukonzeption notwendig, die in Abstimmung und Koordination mit am bisherigen UVP-Verfahren Beteiligten entwickelt werden soll. 2. Ziele 1.Verfahrensmäßige Berücksichtigung der Belange der Gesundheitsverträglichkeit von Maßnahmen bei der Durchführung der UVP 2.Verbesserung der Beratungsleistungen für Magistrat und Kunden der Verwaltung, Schaffung eines frühzeitigen Beratungsangebotes für Vorhabenträger 3.Herausarbeitung von gesundheitsrelevanten Maßnahmen, die einer gesonderten Prüfung unterzogen werden sollen 4.Verwaltungsinterne - und - externe kooperative Transparenz des Vorhabens 5.Vermeidung von Doppelarbeit zwischen GVP und UVP 3. Rahmenvorgaben, Schwerpunkte, Ergebnisse, Meßgrößen, Beteiligung der Öffentlichkeit R: Keine personellen Mehraufwendungen R: Keine Erhöhung des Bearbeitungszeitraumes der Verfahren bei denen eine integrierte GVP durchgeführt wird E: Vorlage eines Ablaufplanes, der die einzelnen Schritte der integrierten UVP/GVP darstellt mit Festlegung der Arbeitszeit für das Gesamtverfahren. L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Informations-Flyer Gesundheitsverträglichkeitsprüfung (GVP) Ein strukturiertes umweltmedizinisches Bewertungsverfahren WAS ist eine GVP ? Die Gesundheits-Verträglichkeits-Prüfung ist ein neues (umwelt)medizinisches Prüfverfahren zur frühzeitigen Erkennung positiver und negativer Auswirkungen eines konkreten Vorhabens auf den Menschen. Für Vorhabenträger ist die GVP ein •freiwilliges und Auswirkungen des Vorhabens •kostenloses Schutzgut „Mensch“ Serviceangebot des Gesundheitsdezernates der Landeshauptstadt Wiesbaden. WANN ist eine GVP anzuraten ? © Wendel, Gesundheitsamt Vorhabenträger sollten die Chance einer GVP nutzen: •Bei größeren privaten Bauvorhaben •Beim Bau von Schulen •Beim Bau von Kindertagesstätten •Beim Bau großer medizinischer Einrichtungen •Bei Stadtplanungen •Bei Landschaftsplanungen •Bei Bauleitplanungen WARUM ist eine GVP sinnvoll ? Bei der Realisierung eines Vorhabens gibt es zahlreiche "verdeckte" Faktoren, die das menschliche Wohlbefinden beeinflussen können. Die GVP stellt den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Mit Hilfe vorsorgeorientierter Prüfmethoden werden mögliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit analysiert, erkannt und bewertet. L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Informations-Flyer Gesundheitsverträglichkeitsprüfung (GVP) Ein strukturiertes umweltmedizinisches Bewertungsverfahren Wie läuft die GVP ab ? Wichtigste Aufgabe der GVP ist die Prognose und Bewertung möglicher akuter und chronischer gesundheitlicher Auswirkungen des Vorhabens. Das GVP-Prüfverfahren umfasst arbeitstechnisch drei Phasen mit zehn Auswirkungen des Vorhabens Prüfschritten (sog. Bielefelder Modell). Schutzgut „Mensch“ Relevante Daten und Informationen werden in Zusammenarbeit mit dem Vorhabenträger und städtischen Fachämtern besprochen, fachlich analysiert © Wendel, Gesundheitsamt und medizinisch bewertet. Das Ergebnis und die resultierenden Empfehlungen werden dem Vorhabenträger erläutert. Der Vorhabenträger entscheidet mit über deren Beachtung und Umsetzung. Wer führt die GVP durch ? Ärzte mit umweltmedizinischer Qualifikation und Ingenieure des Gesundheitsamtes führen die GVP in direkter Zusammnearbeit mit städt. Fachämtern, technischen Behörden und den Vorhabenträgern durch. Bei Bedarf werden GVP-Beratungen auch im Rahmen der Zentralen Anlaufstelle im Bauaufsichtsamt angeboten. Bei Fragen und Informationsbedarf wenden Sie sich bitte an: L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Vorteile, Ziele und Chancen • Frühzeitige Integration der Umweltmedizin und Gesund- heitsvorsorge bei Vorhaben, die eine UVP durchlaufen • Strukturierte ‚gesundheitsförderliche‘ Mitgestaltung von Entwicklungen und Vorhaben im Planungsstadium • Abschätzungund Bewertung gesundheitlicher Belange werden gleichberechtigter Bestandteil von Genehmigungsverfahren • Steigerungdes Vorhabenerfolges und Vermeidung kostenintensiver Korrekturen durch Vorsorgeorien- tierung und Präventionsberatung • Akzeptanzverbesserung auf Fachämterebene, bei der Politik und in der Öffentlichkeit © L. Wendel, Gesundheitsat, LHW (2006)
B-Plan-Verfahrensstufen: Ohne GVP - Mit GVP Aufstellungs- Planungs-, Bau-, Umweltbehörden beschluss ✩ Gesundheitsbehörden, Gesundheitsämter Beteiligung der TÖB Gesundheitsbehörden und andere Institutionen Offenlegung Bürger Anregungen Einsprüche Aktualisierung Planungs-, Bau-, Umweltbehörden Änderungen Gesundheitsbehörden, Gesundheitsämter Öffentliche Bekannt- machung L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
BImSch-Verfahrensstufen: Ohne GVP - Mit GVP Antrag- Planungs-, Bau-, Umwelt- und stellung Genehmigungsbehörden Planungs-, Bau-, Umwelt- und Scoping- Genehmigungsbehörden termin ✩ Gesundheitsbehörden, Gesundheitsämter Behörden- Planungs-, Bau-, Umwelt- und beteiligung Genehmigungsbehörden ✩ Gesundheitsbehörden, Gesundheitsämter Öffentlich- keits- TÖB und Gesundheitsbehörden beteiligung Aktualisierung Planungs-, Bau-, Umwelt- und Entscheidung Genehmigungsbehörden ✩ Gesundheitsbehörden, Gesundheitsämter Genehmi- gungs- Genehmigungsbehörden bescheid L. Wendel, GA Wiesbaden (2006)
Erfolgselemente und Rahmenbedingungen für die Etablierung einer GVP • Unterstützung durch politische Entscheidungsgremien (administratives Handlungsmandat) • (Aktive) Unterstützung durch Fachinstitutionen (Landes- gesundheitsämtern, lögd, Public Health Zentren, UBA, wissenschaftliche Institutionen, Fachministerien etc.) • Fachbereichsübergreifendes Arbeitsteam auf lokaler Verwaltungsebene sollte vorhanden sein • Das Prüfverfahren muss systematisch strukturiert und transparent sein • Die Möglichkeit für eine kontinuierliche Öffentlichkeits- arbeit muss gegeben sein © L. Wendel, Gesundheitsamt, LHW (2006)
Gesundheitsamt - Umweltmedizin Az.: 530700/7020/XXX-XX/XXX-XX Bearbeiter: Dr. Lothar Wendel Arzt /. Umweltmedizin /. Mikrobiologe Gesundheitsamt Dotzheimer Straße 38/40 65185 Wiesbaden Mitwirkung: Jörg Härle Diplom Statistiker Amt für Wahlen, Statistik und Stadtforschung Wilhelmstraße 32 65183 Wiesbaden Gesundheitsverträglichkeitsprüfung XXXXXXXXXXXXX, Werk Amöneburg Erweiterter Einsatz von Sekundärbrennstoffen in der Hauptfeuerung des Drehrohrofen B bei unveränderter Klinkerleistung GVP-Projekt: XXXXXXXXXXXXX, Werk Amöneburg, Erweiterter Einsatz von Sekundärbrennstoffen
Prüfschritt Beschreibung Vorhaben Vorhabenanalyse Die Antragstellerin betreibt seit Jahren im Stadtteil Mainz-Amöneburg ein Zementwerk. Seit 1982 werden aus ökonomischen und ökologischen Gründen erhebliche Anstrengungen unternommen, bei der energie- -Analyse d. Untersuchungsraumes -Bevölkerungsanalyse intensiven Zementherstellung sukzessive fossile Regelbrennstoffe durch sog. Sekundärbrennstoffe -Vorbelastungsanalyse -Prognose d. Zusatzbelastung (Altreifen, Fluff, Lösemittelgemische) zu substituieren. -Prognose d. gesundheitl. Auswirkungen -Bewertung Gegenstand des aktuellen Genehmigungsantrages ist, den bereits versuchsweise erprobten Einsatz von -Empfehlungen -Kommunikation Sekundärbrennstoffen im Dauerbetrieb des Drehrohrofens B von derzeit 37% FWL (=Feuerungswärme- -Evaluation leistung) auf bis zu 75% FWL zu erhöhen. Realisiert werden soll dies, indem zu den bereits verwendeten Sekundärbrennstoffen der Einsatz von ▪ Lösemittelgemischen (= herstellungs- und anwendungsbedingte Abfälle von organ. Chemikalien, Kunst- und Farbstoffen, Pflanzen-und Holzschutzmitteln, Schmierstoffen etc.), ▪ Trockenklärschlamm (getrocknete Schlämme aus kommunalen und industriellen Abwässern) und ▪ ölverschmutzten Betriebsmitteln im Dauerbetrieb erfolgt sowie die Anteile an der FWL des ▪ Fluff von 12% auf 25% und der ▪ Reifen von 25% auf 30% gesteigert werden. Ein kontinuierliches Qualitätsmonitoring der Sekundärbrennstoffe erfolgt durch die Lieferanten und die Antragstellerin Emissionsprognose/Emissionsprofil Für die Emissionsbeurteilung und -begrenzung der möglichen Luftfremdstoffe wird die 17. BImSchV, inkl. der TA Luft, zugrundegelegt. Die Anlage fällt unter die Störfallverordnung. Die Anlieferung der Sekundärbrennstoffe erfolgt mit LKW’s. Das Befüllen der Lösemitteltanks erfolgt mit dem emissionsminimierenden Gaspendelverfahren. Die Lager- und Dosiereinrichtungen für Fluff und Lösemittel befinden sich in nächster Nachbarschaft zum Ofen B, die Dosieranlage und das Silo (230 m³) für getrockneten Klärschlamm direkt neben dem Ofen A. Die Anlagen (Füllcomat-Station, Klärschlamm-Dosiereinrichtung) sind technisch so ausgeführt, dass im ungestörten Normalbetrieb keine umgebungsrelevanten Emissionen stattfinden, so dass für die möglichen Emissions- Leitsubstanzen im Rahmen der GVP keine qualitativen Toxizitätsprofile obligatorisch erstellt werden müssen. Basierend auf den Antragsunterlagen wären aus humanrelevanter/ humantoxikologischer Sichtweise vorrangig folgende prozessbedingten Emittenten und Leitsubstanzen zu berücksichtigen: • Schwebstaub (PM10 und kleiner) • Arsen (As), Blei (Pb), Cadmium (Cd), Chrom VI (Cr), Nickel (Ni), Quecksilber (Hg), Thallium (Tl) • Benzol (BTEX-Aromaten), Trichlor- und Tetrachlorethen, NOX
Prüfschritt Beschreibung -Vorhabenanalyse Das für die Gesundheitsverträglichkeitsprüfung (GVP) definierte räumliche Untersuchungsgebiet wird begrenzt im Norden von der Albertstraße/Wiesbadener Landstraße, im Osten von der Wiesbadener Analyse des Unter- Landstraße/Bahntrasse, im Süden von der Biebricher Straße/ Rhein und im Westen von der Biebricher suchungsraumes Straße/ Albertstraße. -Bevölkerungsanalyse Natürl. terrestrische, geologische oder klimatisch-meteorologische Besonderheiten sind in diesem Gebiet -Vorbelastungsanalyse -Prognose d. Zusatzbelastung nicht bekannt. Das Terrain ist in seiner Geländemorphologie relativ flach profiliert. Landschaftsschutz- -Prognose d. gesundheitl. Auswirkungen -Bewertung gebiete mit natürlicher Vegetation sind vorhanden, größere Wald- bzw. Landwirtschaftsflächen fehlen. -Empfehlungen Dominierende Windrichtung: Aus Südwesten. -Kommunikation -Evaluation In hydrologischer Hinsicht ist anzumerken, dass in südlich/südöstlicher Richtung die Rheininsel Petersaue liegt, auf der die Stadtwerke Mainz ein Uferfiltratwerk zur Trinkwasserbereitung betreiben. Das Wasserwerk versorgt Teile der hessischen - und der auf der anderen Rheinseite liegenden rheinlandpfälzischen Landes- hauptstadt. Es existieren Siedlungsflächen. An ‚sensiblen’ Nutzen sind im südöstlichen Umfeld situiert: Ein öffentlicher Kindergarten mit Außenspielbereich, ein kirchlicher Kindergarten mit Außenspielbereich, eine Sonderschule für Praktisch Bildbare mit einer Abteilung für Körperbehinderte und einige Kleingärten. In südöstlicher Richtung befinden sich eine Altenwohnanlage sowie Sportanlagen mit Freigelände. Momentan werden in der Alexander-von-Engelberg-Straße Reihenhäuser errichtet, was zu einer Verdichtung der Wohnbebauung führen wird. Insgesamt handelt es sich um ein historisch gewachsenes „Mischgebiet“ mit Industriegewerbe und Wohnanlagen (Industrie-, Verkehrs- und Wohnflächen) mit geringer ländlicher Prägung. Folgende Straßenzüge mit einer überwiegend mehrstöckigen Wohnbebauung liegen im engeren, mittlern und ferneren Umfeld der betrieblichen Anlage (siehe Seite 3 des Berichtes): Alexander-von-Engelberg-Straße Am Helgenpfad Biebricher Straße (teilweise) Dyckerhoffstraße Fabrikstraße Fröbelstraße Hambuschstraße Hilgersstraße Melanchthonstraße Michael-Krost-Straße Niederfeldstraße Pfingstweide Wiesbadener Landstraße (teilweise)
Gesundheitsamt - Umweltmedizin _______________________________________________________________________________________________________________________________________ Kartographische Abbildung des GVP-Untersuchungsraumes
Prüfschritt Beschreibung -Vorhabenanalyse -Analyse d. Untersuchungsraumes Bevölkerungsanalyse Alter weiblich männlich Gesamtanzahl -Vorbelastungsanalyse unter 1 Jahr 7 3 10 -Prognose d. Zusatzbelastung -Prognose d. gesundheitl. Auswirkungen -Bewertung 1 bis unter 15 19 34 -Empfehlungen -Kommunikation 3 Jahren -Evaluation 3 bis unter 23 30 53 6 Jahren 6 bis unter 34 36 70 10 Jahren 10 bis unter 30 27 57 14 Jahren 14 bis unter 23 33 56 18 Jahren 18 bis unter 300 309 609 50 Jahren 50 bis unter 112 105 217 65 Jahren 65 bis unter 79 57 136 75 Jahren 75 bis unter 25 20 45 80 Jahren 80 Jahre 22 9 31 und älter Summe 1318 Quantitative Angaben über die Subpopulation der Schwangeren liegen nicht vor. Ebenso existieren keine Morbiditätsdaten über gesundheitliche Vorbelastungen (z. B., Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel-, Tumorerkrankungen etc.) der Bevölkerung im Untersuchungsraum. Die aktuell recherchierten Mortalitätsquoten basierend auf der Todesscheinstatistik lassen für den Untersuchungsraum keine Auffälligkeiten bzw. Signifikanzen erkennen.
Prüfschritt Beschreibung -Vorhabenanalyse -Analyse d. Untersuchungsraumes Spezielle Vorbelastungsanalysen für die Kompartimente Wasser (Grundwasser, Gewässer), -Bevölkerungsanalyse Boden und Luft (Industrieanlagen, Straßenverkehr) – außer einer Lärmmessung, die im Oktober 2004 stattfand und einem Geruchsgutachten– liegen für den Untersuchungsraum nicht vor. Vorbelastungsanalyse Eine indirekte Abschätzung wurde u. a. an Hand der Messdaten der vom Land Hessen unter- -Prognose d. Zusatzbelastung -Prognose d. gesundheitl. Auswirkungen haltenen Luftmessstation Wiesbaden-Süd vorgenommen (PM10, NO2, NO, SO2, CO, Benzol, -Bewertung -Empfehlungen Toluol, Xylole). -Kommunikation -Evaluation Im konkreten Fall wird gutachterlicherseits davon ausgegangen, dass die Freisetzung der Emissionen über den Schornstein (gefasste Quelle) erfolgt. Unter diesem Aspekt stünden überwiegend die Emissionen in den Fernbereich im Vordergrund. Wichtige Zusatzaufgabe einer GVP ist allerdings auch zu prüfen bzw. abzuschätzen, ob aus dem Vorhaben neue diffuse Emissionsquellen in niedriger Höhe (Quellhöhe) resultieren, die zu einer gesundheitsrelevanten Freisetzung bzw. Immission von Stoffen in außerhalb des Werksgeländes liegende benachbarte Nahbereiche führen. Der Untersuchungsraum weist die vorbekannten, mit der ansässigen benachbarten industrieellen Produktion korrespondierenden (Geruchs)Emissionen/Immissionen auf. Ein messtechnisch verifizierbares, anlagespezifisches Spektrum chemischer Substanzen (geruchsintensive Stoffe, flüchtige organische Verbindungen, Schwermetalle etc.) wäre nur bei größeren Störfällen zu befürchten. Relevante bzw. signifikante Zusatzbelastungen außerhalb des Firmengeländes, die für die Befindlichkeit und Gesundheit der Anwohner von Belang sein könnten, sind unter Berück- sichtigung der Anlagenkonzeption und des Anlagenbetriebes bei einem reibungslosen Routinebetrieb nicht zu erwarten. Der erfolgreich absolvierte mehrmonatige Probebetrieb stützt diese Annahme. Hinsichtlich des Feinstaubes PM10 ist diese Aussage trotz durchgeführter Modellsimulationen mit einer gewissen Unsicherheit zu belegen, da im Rahmen des Produktionsablaufes mit Vorzerkleinerung der Rohstoffe, Rohmehlerzeugung, Zementmahlung etc. eventuell aus nichtgefassten Quellen niedriger Höhe Grob- und Feinstaubfrachten emittieren können.
Prüfschritt Beschreibung -Vorhabenanalyse -Analyse d. Untersuchungsraumes Die von den Gutachtern prognostizierten maximalen Emissionsmassenströme liefern Hinweise, dass -Bevölkerungsanalyse -Vorbelastungsanalyse es bei den Parametern B(a)P, HF, Benzol, Hg, Tl und PM10 zu Überschreitungen des jeweiligen Bagatellmassenstromes kommen kann. Prognose der Die Irrelevanzschwellen für diese Parameter (3% des Immissionswertes) bleiben nach Zusatzbelastung Berechnungen der Gutachter allerdings unterschritten. -Prognose d. gesundheitl. Auswirkungen -Bewertung Grenzwertüberschreitungen sind deshalb nicht zu befürchten. -Empfehlungen -Kommunikation -Evaluation Emissionen an anorganischen und organischen Stoffen aus gefassten Quellen, die zu gesund- heitlichen Wirkeffekten bzw. Belastungen der Umweltmedien im Untersuchungsraum (=Amöneburg- Mitte) führen oder einen Cross-media-transfer bewirken würden, sind nach den erfolgten Dispersionsmodellierungen unter Einbeziehung der Kriterien Emissionsausstoß über Schornstein, Emissionsmengen, Terraindaten und meteorologischen Daten nicht zu erwarten. Davon kann nach den Antragsunterlagen auch dann ausgegangen werden, wenn aus technischen Gründen die Einsatzmengen von Sekundärbrennstoffen variabel bzw. flexibel gehandhabt werden. Bei organischen Emissionen können materialbedingt passagere Emissionsspitzen auftreten. Bei der Beurteilung des Emissionspotenzials aus diffusen Quellen mit geringer Quellhöhe bestehen bzgl. der Komponente Feinstaub geringe Bewertungsunsicherheiten, ob nicht doch eventuelle Immissionen in den Nahbereichen (z. B. Wohnbebauung, Schule, Kindergärten, Sportanlagen, Altenwohnanlage etc.) intermittierend auftreten können. Allerdings sprechen die Ergebnisse der Antragsunterlagen doch dafür, dass keine problematischen Zusatzbelastungen bzw. Grenzwert- überschreitungen regelmäßig vorkommen. Diese geringen PM10-Bewertungsunsicherheiten könnten mit Hilfe eines lokalen, zeitlich begrenzten Feinstaub-Immissionmonitorings an wenigen definierten Punkten eines räumlichen Rasters in der Nahumgebung der Anlage ausgeräumt werden. Ein solches ‚Messprogramm’ durchzuführen, wäre eine völlig freiwillige Maßnahme der Antrag- stellerin und kann behördlicherseits nicht auferlegt werden. Da sich laut Gutachten der LKW-Zulieferverkehr nur geringgradig erhöhen wird (9 zusätzliche Transporte pro Tag), werden sich die verkehrsbedingten Emissionen ebenfalls nur unwesentlich erhöhen (max. 4%).
Prüfschritt Beschreibung -Vorhabenanalyse -Analyse d. Untersuchungsraumes Die produktionsbedingt unvermeidbaren Emissionen bestimmter Substanzen (Einzelstoffe, -Bevölkerungsanalyse -Vorbelastungsanalyse Stoffgemische; vergl. Seiten 5 u. 6) liegen deutlich unter den zulässigen Richt- und -Prognose der Zusatzbelastung Grenzwerten. Prognose der gesund- Unter Berücksichtigung der Eigenschaften des in Betracht kommenden Stoffinventars wie z. B. heitlichen Auswirkungen Halbwertszeit, Löslichkeit, Dampfdruck, Transferfaktoren, Biokonzentrationsfaktoren etc. sowie spezieller Noxeneigenschaften wie z. B. Kanzerogenität, Unit risk, Tolerable daily intake (TDI), -Bewertung -Empfehlungen No observed effect level (NOEL) etc. kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit -Kommunikation -Evaluation davon ausgegangen werden, dass von der Anlage keine negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch ausgehen. Die in den Antragsunterlagen u. a. benannten Stoffe Arsen (As), Cadmium (Cd), Chrom(IV)- Verbindungen, Cobalt (Co) und Benzo-a-pyren (B(a)P) sind Kanzerogene der Wirkungsklasse I nach TA Luft. Im Rahmen der Gesundheitsverträglichkeitsprüfung wurden diese Komponenten einer gesonderten „Stoffbezogenen Bewertung“ unterzogen. Die Vorgehensweise dieser Toxizitäts- und Expositionsanalyse ist beispielhaft auf Seite 8 für Chrom(IV) dokumentiert. Insgesamt erbrachte die GVP keine Hinweise, dass ein reales Gesundheitsrisiko zu sehen wäre bzw. irreversible gesundheitliche Auswirkungen zu befürchten sind. Wegen der objektivierten Überschreitungen der Immissionswerte für Lärm sollten zur Vermeidung negativer Auswirkungen zügig Lärmminderungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Prüfschritt Beschreibung -Vorhabenanalyse -Analyse d. Untersuchungsraumes Die Anlage wird auf hohem technischen Niveau betrieben. -Bevölkerungsanalyse -Vorbelastungsanalyse -Prognose der Zusatzbelastung -Prognose d. gesundheitl. Auswirkungen Die eingesetzten Sekundärbrennstoffe unterliegen einer ständigen Qualitätsprüfung. Bewertung Grenzwertüberschreitungen sind nicht zu befürchten. -Empfehlungen -Kommunikation -Evaluation Für die „Grenzwertfestlegung der Schwermetalle Gruppe c“ schlägt die Antragstellerin aus messtechnischen Gründen vor, die zweite Messvariante heran zu ziehen (siehe Ordner II UVU, S. 81). Nach umweltmedizinischer Auffassung kann dies dazu führen, dass die Chrom(IV)- Verbindungen nicht präzise genug quantifiziert und somit unterschätzt werden. Bei den Komponenten ohne Wirkschwelle wird dem Minimierungsgrundsatz durch die technische Ausstattung der Anlage Rechnung getragen. Stoff-, Lärm- und Geruchs-Immissionen, die gesundheitsschädliche Auswirkungen haben könnten, sind nicht zu erwarten. Insgesamt werden die für das Schutzgut „Mensch“ erforderlichen Schutzniveaus eingehalten.
Gesundheitsamt – Umweltmedizin Stoffbezogene Bewertung auf das Schutzgut "Mensch„ Emitierte Stoffe: Chrom(VI)-Verbindungen Expositionspfad: Inhalation positive Auswirkungen negative Auswirkungen GVP: Phase III nein ja nein ja akut chronisch akut chronisch akut chronisch akut chronisch Kleinkinder Ja Kinder Ja Jugendliche Ja Erwachsene Ja Alte Ja Schwangere Ja Kranke Ja Individual Ja Kollektiv JA Wirkungen auf Ja Krebsentsteh. Ja Erbgut JA Fortpflanzung (JA) Mißbildungen Nein Hormonsyst. JA Sensibilisier. JA Reizend Atemwege Lunge Herz-Kreislauf Nein Immunsystem ? Allergien ? Nervensystem ? Vegetativum Erbrechen, Soffwechsel Übelkeit Sonstige nein Organsysteme Bronchien Trachea Persistenz JA Akkumulation JA Kanzerogene WK I: ≥ 10-3 Potenz (pro µg/m³) 1,2 x 10-2 Unit risk (EPA) 4,2 x 10-2 Unit risk (WHO)
Prüfschritt Beschreibung -Vorhabenanalyse -Analyse d. Untersuchungsraumes Das Ergebnis der Gesundheitsverträglichkeitsprüfung führt zu folgenden Empfehlungen: -Bevölkerungsanalyse -Vorbelastungsanalyse -Prognose der Zusatzbelastung 1. Da der Staubanteil laut UVU-Gutachten materialbedingt sehr hoch ist und ca. 95% des -Prognose d. gesundheitl. Auswirkungen -Bewertung Gesamtstaubes aus Feinstaub (PM10 und kleiner) besteht, wird auf freiwilliger Basis ein zeitlich begrenztes „Feinstaub-Monitoring“ an vier repräsentativen Positionen im Nahfeld der Anlage Empfehlungen empfohlen; die Extrapolation bzw. Projektion der PM10-Messwerte der weiter entfernt liegenden Luftmessstation Wiesbaden-Süd auf das direkte Umfeld der Anlage spiegelt möglicherweise nicht -Kommunikation -Evaluation ganz die reale Situation wieder. 2. Wegen der festgestellten Überschreitung der Lärmimmissionswerte, sollten – wie bereits zugesagt - möglichst bald die verursachenden Quellen identifiziert und die entsprechenden Minderungsmaßnahmen realisiert werden. 3. Bei der Grenzwertfestlegung für Schwermetalle sollten die Chrom(VI)-Verbindungen analytisch erfasst werden, da die humanrelevanten Wirkungen von Chrom und seinen Verbindungen im Wesentlichen mit den 6-wertigen Verbindungen des Chroms korrespondieren. Deshalb sollte die erste Meßvariante bevorzugt werden (Ordner II UVU, S. 81). Unseres Erachtens stehen entsprechende Messverfahren zur Verfügung, so dass die gutachterliche Aussage bezüglich der messtechnischen Erfassung von Chrom(VI)-Verbindungen (Ordner II UVU, S. 162) zu relativieren wäre. 4. Zur Vermeidung von Emissionsspitzen mit Quecksilber (Hg) bei (erhöhtem) Einsatz von Klärschlamm ist auf die rechtzeitige Ausschleusung von anfallendem Filterstaub zu achten. Weitere Empfehlungen bzgl. des Schutzgutes „Mensch“, insbesondere im Hinblick auf Emissions-/ Immissionsminderungen oder sonstige Expositionsminderungsmaßnahmen sind im konkreten Fall nicht erforderlich.
Prüfschritt Beschreibung -Vorhabenanalyse -Analyse d. Untersuchungsraumes -Bevölkerungsanalyse Erfahrungsgemäß ist gerade im Themenfeld „Schutzgut Mensch“ die Gefahr -Vorbelastungsanalyse -Prognose der Zusatzbelastung kommunikativer Missverständnisse relativ groß. -Prognose d. gesundheitl. Auswirkungen -Bewertung Dies liegt u. a. daran, dass die Gruppen der „Befürworter“ und „Kritiker“ sehr -Empfehlungen heterogen besetzt sind und häufig keinen fachlich evaluierten Informations- Kommunikation gewinn über das konkrete Vorhaben erhalten. -Evaluation Es besteht dann die Gefahr, dass sich unter den Akteuren durch extrem unterschiedliche Wahrnehmungen in kurzer Zeit eine kontroverse, unkontrollierbare Debatte entwickelt, die zu polarisierenden, emotional befrachteten Positionen (Dramatisierung : Verharmlosung) und unrealistischen Forderungen gegenüber der/dem Antragstellerin/Antragsteller und Behörden führen kann. Eine Präsentation des Vorhabens unter Beteiligung der Öffentlichkeit kann eine derartige Entwicklung präventiv verhindern. Spätestens bei kritischen Signalen aus dem öffentlichen Raum sollten die interessierte Öffentlichkeit und lokale politische Gremien informiert werden.
Prüfschritt Beschreibung -Vorhabenanalyse -Analyse d. Untersuchungsraumes -Bevölkerungsanalyse Die Gesundheitsverträglichkeitsprüfung (GVP) eröffnet eine gute Chance, -Vorbelastungsanalyse -Prognose der Zusatzbelastung einen positiven und vertrauensvollen Dialog zwischen Interessierten bzw. -Prognose d. gesundheitl. Auswirkungen -Bewertung Betroffenen, Unternehmen, Gutachtern und Behörden zu erzielen. -Empfehlungen -Kommunikation Evaluation Indem die GVP das Schutzgut „Mensch“ mit der vorbestehenden lokalen Situation in den Mittelpunkt stellt, verbessert sie bei Bedarf die rationale Kommunikation, die Transparenz sowie die Akzeptanz gegenüber fremdbestimmten Risiken und kann als „Mediator“ zwischen den Prozessbeteiligten fungieren. Der von der Antragstellerin in Absprache mit der Genehmigungsbehörde realisierte Schritt, auf freiwilliger Basis eine GVP durchzuführen, zeigt dass die Antragstellerin u. a. dem Schutzgut „Mensch“ einen sehr hohen Stellenwert zuschreibt. Da die Industrieanlage in einem Mischgebiet (Gewerbe/Wohnbebauung im Umfeld) situiert ist, stellte diese GVP eine sinnvolle zusätzliche Prüfmaßnahme dar.
Gesundheitsamt - Umweltmedizin _____________________________________________________________________ _____ Az.: 530700/7020/XXX-XX/XXX-XX Seite 13 Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden Gesundheitsamt Abteilung Umwelthygiene und Umweltmedizin Wiesbaden, den Im Auftrag Dr. med. Lothar Wendel __________________________________________________________________________ DIENSTSIEGEL
Ende des Vortrages Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Sie können auch lesen