Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet - und was sie über erfolgreiche Integration aussagen
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Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet – und was sie über erfolgreiche Integration aussagen Olga Nottmeyer Partnerschaften zwischen Migranten und Einhei- Ehen und eheähnliche Partnerschaften zwischen onottmeyer@diw.de mischen gelten gemeinhin als Ergebnis erfolg- Migranten und Einheimischen gelten gemein- reicher sozialer Integration und möglicherweise hin als Indikator für ein hohes Maß an sozialer treibende Kraft hinter ökonomischem Erfolg. So Integration. Insbesondere traditionelle Einwan- verfügen inter-ethnisch lebende Migrantinnen derungsländer wie die Vereinigten Staaten ha- und Migranten über eine höhere Schulbildung, ei- ben daher schon früh begonnen, Ehen zwischen nen besseren beruflichen Status und durchschnitt- Personen unterschiedlicher Ethnien zu analysie- lich höhere Löhne als solche in intra-ethnischen ren.1 Im Rahmen der politischen Debatte über Beziehungen. eine erfolgreiche Integration von Migranten und Deutschlands Status als Einwanderungsland ist Daten des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) es wichtig, Zusammenhänge zwischen inter-eth- zeigen, dass sich vor allem Migrantinnen und Mi- nischen Partnerschaften und sozialer Integration granten in Beziehungen mit Einheimischen im auch für in Deutschland lebende Migranten und Durchschnitt als besonders kommunikativ und Migrantinnen genauer herauszuarbeiten. offen einschätzen. Deutsche in inter-ethnischen Beziehungen unterscheiden sich hingegen dies- bezüglich nicht von jenen in deutsch-deutschen Nur ein Bruchteil der Deutschen lebt in Partnerschaften. Auch Risikobereitschaft und inter-ethnischen Partnerschaften allgemeine Lebenszufriedenheit liegen bei den deutschen Partnern nicht über dem Durchschnitt. Wie zahlreiche Studien belegen, steigt die Wahr- Migranten und Migrantinnen in inter-ethnischen scheinlichkeit, einen einheimischen Partner ken- Beziehungen sind dagegen nach eigener Aussage nenzulernen, je niedriger das Alter bei Einwan- besonders risikofreudig und politisch interessiert. derung und je länger die Aufenthaltsdauer des Sie sehen sich zudem seltener Diskriminierungen Migranten ist. Im Vergleich zwischen verschie- ausgesetzt als Migrantinnen und Migranten, die denen Einwanderergenerationen sind demnach in intra-ethnischen Partnerschaften leben. inter-ethnische Partnerschaften in der Nachfolge generation wahrscheinlicher als in der ersten Generation. Relevante Entscheidungsfaktoren für die Partnerwahl sind neben persönlichen Präferenzen und dem Einfluss Dritter vor allem strukturelle Merkmale des Heiratsmarktes. Dabei sind besonders die Vielfalt der Herkunftsländer im Zuwanderungsland, die Gruppengröße und das Geschlechterverhältnis innerhalb der eigenen ethnischen Gruppe ausschlaggebend. So treten inter-ethnische Partnerschaften mit höherer Wahrscheinlichkeit auf, je kleiner die ethnische Gruppe und je ungleicher die Geschlechterver- 1 Siehe unter anderen Kalmijn, M.: Intermarriage and Homogamy: Causes, Patterns, Trends. In: Annual Review of Sociology, Vol. 24, 1998, 395–421. 12 Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 11/2010
Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet – und was sie über erfolgreiche Integration aussagen teilung innerhalb der Gruppe ist. Im Umkehr- Tabelle 1 schluss sinkt die Wahrscheinlichkeit, einen ein- Familienstand und Partnerschaftstyp heimischen Partner zu heiraten, für Mitglieder Anteile in Prozent großer ethnischer Gruppen, da mit der Gruppen- Single Partner deutsch Partner Migrant größe die Möglichkeiten zunehmen, innerhalb Männer1 der eigenen Gruppe einen geeigneten Partner Deutscher 35,9 60,6 3,6 zu finden. In Bezug auf Deutschland gilt dies Migrant 32,4 15,4 52,2 insbesondere für die türkisch-stämmige Bevöl- Darunter aus kerung (Tabelle 1). Türkei 17,2 4,0 78,7 Ehemaliges Jugoslawien2 30,8 12,5 56,7 Nach Informationen des SOEP lebten 2005 rund Italien 40,3 21,0 38,7 60 Prozent und damit der Großteil der Einhei- Frauen1 mischen in deutsch-deutschen Partnerschaften.2 Deutsche 34,9 62,3 2,8 Lediglich 3,6 Prozent der deutschen Männer und Migrantin 32,1 17,8 50,1 nur 2,8 Prozent der deutschen Frauen leben in Darunter aus inter-ethnischen Beziehungen. In der kleineren Türkei 16,6 3,4 80,0 Gruppe der Migrantenbevölkerung liegt der An- Ehemaliges Jugoslawien2 31,0 11,9 57,1 teil der Beziehungen mit deutschen Partnern Italien 40,6 8,7 50,7 hingegen deutlich darüber: 15,4 Prozent der Migranten und 17,8 Prozent der Migrantinnen 1 Personen zwischen 20 und 65 Jahren, gewichtete Zahlen. 2 Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Slowenien und Kosovo-Albanien. leben demzufolge in einem Haushalt mit einem deutschen Partner.3 Quellen: SOEP (2005); Berechnungen des DIW Berlin. DIW Berlin 2010 Türkisch-stämmige Frauen und Männer leben besonders selten mit deutschen Part- Differenziert man die Migrantenbevölkerung nach nern zusammen, dagegen hat jeder fünfte italienisch-stämmige Mann eine deutsche dem Herkunftsland – speziell nach den Herkunfts- Partnerin. ländern der Gastarbeiteranwerbung der 50er bis 70er Jahre (Türkei, ehemaliges Jugoslawien, Ita- lien) –, so zeigen sich deutliche Unterschiede in der Partnerwahl. Demnach leben türkisch-stäm- Die zweite Generation lebt häufiger mit mige Männer und Frauen – mit einem Anteil von einem einheimischen Partner als die erste rund 22,2 Prozent an der Migrantenbevölkerung die größte nicht deutsche, ethnische Gruppe – am Berücksichtigt man Unterschiede zwischen der seltensten in inter-ethnischen Partnerschaften: ersten und der folgenden Einwanderergenera- Lediglich 4,0 Prozent der Männer und 3,4 Prozent tion – und somit die soziale Integration über der Frauen mit türkischen Wurzeln leben in Bezie- die Zeit –, wird für die meisten Migranten und hungen mit Deutschen. Im Gegensatz dazu leben Migrantinnen eine Tendenz zu mehr inter-eth- insbesondere italienische Männer (21,0 Prozent) nischen Partnerschaften in späteren Generatio- und Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien nen erkennbar (Tabelle 2). So ist der Anteil inter- (11,9 Prozent) häufig mit Deutschen zusammen.4 ethnischer Partnerschaften für Personen in der Deutsche Männer geben am häufigsten an, mit zweiten Generation, insbesondere für türkisch- Frauen aus Österreich (12,4 Prozent), Rumänien stämmige Migranten, mehr als doppelt so hoch (9,4 Prozent), Tschechien (8,5 Prozent), Polen wie in der ersten. (8,2 Prozent) oder Russland (7,8 Prozent) liiert zu sein, deutsche Frauen dagegen mit Männern Mitglieder der zweiten Einwanderergeneration aus Österreich (14,2 Prozent), Italien (10,9 Pro- sind meist bedeutend jünger als die der ersten zent), Polen (8,6 Prozent) oder Großbritannien Generation – Männer im Durchschnitt 12 Jahre, (8,2 Prozent). Frauen sogar 13 Jahre. Sie leben zum Großteil nicht mit einem Partner zusammen. 2 Da die später relevanten Persönlichkeitsmerkmale nur für 2005 verfügbar sind, wird dieses Jahr als Grundlage für alle aufgeführten Berücksichtigt man nur Personen in Partner- Statistiken genommen. Dies gewährleistet ein einheitliches Design schaften, wird der Unterschied zwischen den der Informationen. 3 Alle Angaben sind gewichtet und beziehen sich auf Personen im Generationen noch deutlicher. So leben beispiels- Alter zwischen 20 und 65 Jahren. weise in der zweiten Generation der Migranten 4 Diese Zahlen decken sich weitgehend mit denen des Mikrozensus 2005, siehe Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und aus dem ehemaligen Jugoslawien 30,7 Prozent Jugend: Der Mikrozensus im Schnittpunkt von Geschlecht und Migra- der Männer und sogar 42,7 Prozent der Frauen tion – Möglichkeiten und Grenzen einer sekundär-analytischen Aus- wertung des Mikrozensus 2005. Universität Bremen/Arbeitsbereich in inter-ethnischen Partnerschaften. In der er- Interkulturelle Bildung in Kooperation mit dem Statistischen Bundes- sten Generation beträgt dieser Anteil lediglich amt, Wiesbaden, Forschungsreihe Band 4, 49; oder Schroedter, J.: Binationale Ehen in Deutschland. In: Wirtschaft und Statistik 4/2006, 17,5 Prozent bei den Männern und 15,7 Prozent Wiesbaden. bei den Frauen. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 11/2010 13
Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet – und was sie über erfolgreiche Integration aussagen Wichtige Begriffe im Überblick Migrantenstatus Mann und einer ukrainischen Frau, werden als intra-eth- nische Partnerschaften bezeichnet, obgleich die Perso- Eine Person wird als Migrant bezeichnet, wenn sie nicht in nen unterschiedliche ethnische Wurzeln haben können. Deutschland geboren wurde, nicht die Deutsche Staats- Deutsch-deutsche Partnerschaften werden ebenso unter bürgerschaft besitzt oder mindestens ein Elternteil nicht der Bezeichnung intra-ethnisch geführt. in Deutschland geboren wurde oder nicht deutscher Staatsbürger ist. Diese Definition ist sehr umfassend und Datengrundlage orientiert sich an der Unterscheidung nach Personen mit und ohne Migrationshintergrund, wie sie seit 2005 Das Sozio-Oekonomische Panel (SOEP) ist eine jährliche im Mikrozensus vorgenommen wird. Sie erfasst auch repräsentative Wiederholungsbefragung von Einheimi- Aussiedler als Teil der Migrantenpopulation. schen und Migranten, die vom DIW Berlin in Zusammen- arbeit mit Infratest Sozialforschung durchgeführt wird. Deutsche/Einheimische Die Stichprobe umfasste im Erhebungsjahr 2008 fast 11 000 Haushalte mit mehr als 20 000 Personen. Die Als Deutsche oder Einheimische werden Personen Befragung liefert seit 1984 für Westdeutschland und bezeichnet, die in Deutschland geboren wurden, die seit 1990 für Ostdeutschland zahlreiche Informationen deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und deren beide zu Themen wie Bildung, Einkommen, Lebenszufrieden- Elternteile in Deutschland geboren wurden und deut- heit, politischer Einstellung sowie für ausgewählte Jahre sche Staatsbürger sind. Informationen zu den wichtigsten Persönlichkeitsmerk- malen. Personen aus den ehemaligen Anwerbeländern Migrantengeneration wurden bei der ersten Welle des SOEP im Jahr 1984 überrepräsentiert, neue Zuwanderung ab den 90er Zur ersten Generation werden Personen gezählt, die Jahren – insbesondere die (Spät-)Aussiedler – wurde nicht in Deutschland geboren sind – unabhängig vom mittels einer neuen Stichprobe erfasst. Unterschieden Alter bei der Einwanderung. Zur Nachfolgegeneration im Ziehungsdesign und dem Over-sampling bestimmter oder zweiten Generation gehören Personen, die in Gruppen wird durch besondere Gewichtung der Daten Deutschland geboren wurden, jedoch nicht die deut- Rechnung getragen.1 sche Staatsbürgerschaft besitzen oder deren Eltern nicht in Deutschland geboren wurden oder keine deut- Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale schen Staatsbürger sind. Der Big-Five-Ansatz bezeichnet ein psychologisches Partnerschaft Konzept zur Erfassung der Persönlichkeit. Demzufolge lassen sich Persönlichkeitsunterschiede auf fünf zentrale Partnerschaft orientiert sich am partnerschaftlichen Dimensionen zurückführen: Offenheit für Erfahrungen, Zusammenleben zweier Personen unterschiedlichen Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus Geschlechts in einem Haushalt. Diese Definition um- (emotionale Stabilität) und Extraversion. Diese Faktoren fasst auch nicht verheiratete Paare. bilden die Basisstruktur für alle Persönlichkeitsausprä- gungen und bestimmen Persönlichkeitsunterschiede von Inter-ethnische und intra-ethnische Individuen, die sich in unterschiedlichen Verhaltens- und Partnerschaft Erfahrungsweisen ausdrücken. Die Big-Five wurden im SOEP-Erhebungsjahr 2005 zum ersten Mal erhoben. Als inter-ethnische Partnerschaft werden hier aus- schließlich Partnerschaften zwischen Migranten und Einheimischen bezeichnet. Partnerschaften innerhalb 1 Wagner, G. G., Frick, J. R., Schupp, J.: The German Socio-Econo- der Gruppe der Migranten, zum Beispiel zwischen zwei mic Panel Study (SOEP) – Scope, Evolution and Enhancement. In: Schmollers Jahrbuch, Journal of Applied Social Studies, Vol. 127(1), türkisch-stämmigen Migranten oder einem polnischen 2007, 139–169. Migranten in inter-ethnischen schaften. Grundsätzlich wird angenommen, dass Partnerschaften sind besser gebildet Partner bevorzugt werden, die einen ähnlichen Bildungsstand haben. Höher gebildete Einwande- Auf individueller Ebene gilt vor allem das Bil- rer sind des Weiteren aufgrund ihrer Bildung bes- dungsniveau als ausschlaggebender Faktor für ser in der Lage, sich an die im Zuwanderungsland das Zustandekommen inter-ethnischer Partner- geltenden Gepflogenheiten anzupassen und mit 14 Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 11/2010
Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet – und was sie über erfolgreiche Integration aussagen einheimischen potentiellen Partnern in Kontakt Tabelle 2 zu kommen.5 Hohe Bildung gilt in der Literatur Familienstand und Partnerschaftstyp von Migranten nach folglich als treibender Faktor hinter inter-ethni- der Generation schen Partnerschaften. Dies spiegelt sich auch in Anteile in Prozent den Daten des SOEP. 1. Generation 2. Generation Partner Partner Partner Partner Wie aus der Abbildung 1 hervorgeht, haben Single deutsch Migrant Single deutsch Migrant 22,6 Prozent der Migranten und 22,5 Prozent Männer1 der Migrantinnen, die in inter-ethnischen Be- Insgesamt 25,2 14,3 60,5 63,5 20,2 16,3 ziehungen leben, einen Universitäts- oder Fach- Darunter aus hochschulabschluss, aber nur 14,8 Prozent der Türkei 9,0 3,0 88,0 54,0 8,9 37,1 Migranten und 13,1 Prozent der Migrantinnen Ehemaliges Jugoslawien2 21,0 13,8 65,2 79,6 6,3 14,2 Italien 24,4 18,3 57,3 70,9 26,3 2,8 in intra-ethnischen Partnerschaften. Frauen1 Insgesamt 25,3 18,0 56,7 62,2 17,1 20,8 Auch bei deutschen Frauen ist der Anteil der Darunter aus Universitäts- und Fachhochschulabsolventen in Türkei 9,4 3,3 87,3 45,1 4,2 50,8 inter-ethnischen Partnerschaften mit 25,7 Pro- Ehemaliges Jugoslawien2 22,3 12,2 65,5 76,5 10,0 13,4 zent deutlich höher als in Partnerschaften mit Italien 20,0 7,7 72,3 71,2 10,3 18,5 Deutschen (16,7 Prozent). Für deutsche Männer 1 Personen zwischen 20 und 65 Jahren, gewichtete Zahlen. 2 Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Slowenien und Kosovo-Albanien. laufen die Bildungsunterschiede dagegen in um- Quellen: SOEP (2005); Berechnungen des DIW Berlin. DIW Berlin 2010 gekehrter Richtung: Nur 17,8 Prozent der deut- schen Männer in Beziehungen mit Migrantinnen Migranten der zweiten Generation leben häufiger in inter-ethnischen Partnerschaften sind Absolventen einer Universität oder Fach- als ihre Elterngeneration. Wegen des geringen Durchschnittsalters gibt es unter ihnen hochschule, im Gegensatz zu 24,5 Prozent der noch einen hohen Anteil Singles. Männer in deutsch-deutschen Partnerschaften. Insbesondere Migranten und Migrantinnen in inter-ethnischen Beziehungen sind also häufiger hungen leben, mit 16,7 Prozent deutlich größer besser gebildet als Migranten und Migrantinnen als bei Migranten, die mit einer Migrantin liiert in intra-ethnischen Partnerschaften. Für die ein- sind (8,9 Prozent).6 Und auch für Migrantinnen heimische Bevölkerung gilt diese Aussage nur ist der Anteil der Personen in Führungspositionen für Frauen. mit 6,8 Prozent in der Gruppe der inter-ethnisch lebenden Frauen mehr als doppelt so hoch wie für Migrantinnen in intra-ethnischen Partner- Inter-ethnisch lebende Migranten sind schaften (3,1 Prozent). Inter-ethnisch lebende besser im Arbeitsmarkt positioniert Migranten und Migrantinnen nehmen folglich häufiger am Erwerbsleben teil und sind besser am Ein ähnliches Muster zeigt sich bei der Erwerbs- Arbeitsmarkt positioniert als Migranten und Mi- beteiligung sowie der beruflichen Stellung nach grantinnen in intra-ethnischen Partnerschaften. der Herkunft des Partners. Demnach scheinen Migrantinnen, die inter-ethnisch leben, beson- Bei den deutschen Partnern ist der Unterschied in ders gut in den deutschen Arbeitsmarkt integriert der Arbeitsmarktbeteiligung und der beruflichen zu sein. 53,9 Prozent der Migrantinnen, die mit Stellung weniger deutlich. So ist der Anteil der Er- einem anderen Migranten leben, sind nicht er- werbstätigen bei Männern in deutsch-deutschen werbstätig. Bei den Migrantinnen, die mit einem Beziehungen mit 79,8 Prozent zwar geringer als Einheimischen zusammenleben, sind es dagegen bei deutschen Männern in inter-ethnischen Part- nur 46,5 Prozent. Bei den Männern zeigen sich nerschaften (85,2 Prozent), variiert jedoch nicht kaum Unterschiede in der Arbeitsmarktbeteili- signifikant für deutsche Frauen. Im Gegensatz zu gung nach der Herkunft des Partners. der Migrantenbevölkerung ist zudem die beruf- liche Stellung von Einheimischen in inter-ethni- Des Weiteren gilt sowohl für Migranten als auch schen Beziehungen deutlich schlechter als von für Migrantinnen, dass die berufliche Stellung Personen in deutsch-deutschen Partnerschaften. besser ist bei denen, die mit einheimischen Part- 16,2 Prozent der Männer in deutsch-deutschen nern zusammenleben. Wie Abbildung 2 zeigt, ist Partnerschaften sind in Führungspositionen tätig, der Anteil der Migranten in Führungspositionen aber nur 8,7 Prozent der deutschen Männer in in der Gruppe derer, die in inter-ethnischen Bezie- Beziehungen mit Migrantinnen. Des Weiteren sind nur 4,2 Prozent der deutschen Frauen, die 5 Bildungsbezogene Faktoren wie Anpassungsfähigkeit, Wegzug aus ethnischen Enklaven und die Präferenz für ähnliches Bildungsniveau werden beispielsweise eingehend untersucht von Furtado, D.: Human 6 Nicht berücksichtigt werden hier Arbeitslose, Rentner und Perso- Capital and Interethnic Marriage Decision. IZA DP Nr. 1989, 2006. nen, die sich noch in der Ausbildung befinden. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 11/2010 15
Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet – und was sie über erfolgreiche Integration aussagen Abbildung 1 Familienstand1 und Partnerschaftstyp nach dem höchsten Bildungsabschluss Anteile in Prozent Deutsche Männer Frauen 100 100 80 80 60 60 40 40 20 20 0 0 Single mit Deutscher mit Migrantin Insgesamt Single mit Deutschem mit Migrant Insgesamt Migranten Männer Frauen 100 100 80 80 60 60 40 40 20 20 0 0 Single mit Deutscher mit Migrantin Insgesamt Single mit Deutschem mit Migrant Insgesamt ohne Abschluss Hauptschule Realschule Abitur Universität, Fachhochschule 1 Personen zwischen 20 und 65 Jahren, nicht mehr in der Ausbildung, gewichtete Zahlen. Quellen: SOEP (2005); Berechnungen des DIW Berlin. DIW Berlin 2010 Migrantinnen und Migranten in inter-ethnischen Partnerschaften verfügen häufiger über höhere Bildungsabschlüsse und seltener über gar keinen Schulabschluss; für Deutsche lässt sich ein solcher Zusammenhang nicht feststellen. mit einem Migranten liiert sind, in einer Posi- schaften mit einheimischen Frauen verdienen tion mit Führungsaufgaben tätig, im Gegensatz folglich mehr als Migranten, die in Beziehungen zu 6,7 Prozent der Frauen, die mit einem Deut- mit Migrantinnen leben. Die Einkommen deut- schen leben. Somit nehmen deutsche Partner in scher Männer in inter-ethnischen Partnerschaften inter-ethnischen Beziehungen eine schlechtere liegen jedoch im Durchschnitt unter denen von Position auf dem Arbeitsmarkt ein als Partner in Männern in deutsch-deutschen Beziehungen. deutsch-deutschen Beziehungen. Für deutsche Frauen und Migrantinnen variieren die Einkommen hingegen nicht signifikant mit Die Unterschiede in der beruflichen Stellung der Herkunft des Partners. spiegeln sich auch in den monatlichen Bruttolöh- nen. So liegt das durchschnittliche Einkommen Es ist also festzuhalten, dass Migranten und von Migranten in inter-ethnischen Beziehungen Migrantinnen in inter-ethnischen Beziehun- deutlich über dem von intra-ethnisch lebenden Migranten (Tabelle 3).7 Migranten in Partner- Einkommen aus selbständiger Tätigkeit. Berücksichtigt werden nur Personen, die aktiv am Arbeitsmarkt teilnehmen, das heißt Voll- oder Teilzeit beschäftigt oder geringfügig erwerbstätig sind. Nicht berück- 7 Die Angaben beziehen sich auf die monatlichen Bruttolöhne aus sichtigt werden Personen, die nicht erwerbstätig sind sowie Rentner, abhängiger Beschäftigung. Sie beinhalten folglich keine Angaben zum Auszubildende, Praktikanten und Zivildienstleistende. 16 Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 11/2010
Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet – und was sie über erfolgreiche Integration aussagen Abbildung 2 Familienstand1 und Partnerschaftstyp nach der beruflichen Stellung Anteile in Prozent Deutsche Männer Frauen 100 100 80 80 60 60 40 40 20 20 0 0 Single mit Deutscher mit Migrantin Insgesamt Single mit Deutschem mit Migrant Insgesamt Migranten Männer Frauen 100 100 80 80 60 60 40 40 20 20 0 0 Single mit Deutscher mit Migrantin Insgesamt Single mit Deutschem mit Migrant Insgesamt ungelernte, Facharbeiter, Angestellte mit Angestellte mit angelernte Vorarbeiter hochqualifizierter Führungsaufgaben Arbeiter Tätigkeit 1 Personen zwischen 20 und 65 Jahren, ohne Rentner, Auszubildende, Praktikanten, Zivildienstleistende und Erwerbslose, gewichtete Zahlen. Quellen: SOEP (2005); Berechnungen des DIW Berlin. DIW Berlin 2010 Besonders Migranten mit einer deutschen Partnerin sind im Beruf erfolgreicher, bekleiden deutlich häufiger Führungs- positionen. Bei Migrantinnen ist dieser Zusammenhang weit weniger ausgeprägt. gen besser gebildet sind, häufiger am Arbeits- ihrem Bildungsniveau und Arbeitseinsatz, son- markt teilnehmen, häufiger in Führungsposi- dern auch in anderen Charaktereigenschaften tionen tätig sind und durchschnittlich mehr von Personen in intra-ethnischen Partnerschaften verdienen als Migranten und Migrantinnen in unterscheidet. Diese Charakteristika sind schwer intra-ethnischen Partnerschaften. Man kann zu beobachten und ebenso schwer zu messen, demzufolge von einer erfolgreichen ökonomi- beeinflussen jedoch unter Umständen sowohl die schen Positionierung inter-ethnisch lebender Partnerwahl als auch den Erfolg am Arbeitsmarkt. Migranten und Migrantinnen sprechen. Für Der deutsche Partner ist dabei gegebenenfalls Einheimische lässt sich ein solcher Vorteil lediglich ein Signal für andere Eigenschaften und nicht ausmachen. Einstellungen. Die Frage, ob der einheimische Partner kausal Aufschluss über die unterschiedlichen Cha- für die bessere Stellung von inter-ethnisch le- rakterzüge von Personen in inter-ethnischen benden Migranten und Migrantinnen verant- Beziehungen sollen im Folgenden die Persön- wortlich ist, ist bislang offen. Vermutlich stellen lichkeitsprägenden Eigenschaften geben, die inter-ethnisch lebenden Personen vielmehr eine im Rahmen des Big-Five-Ansatzes erfasst wer- besondere Untergruppe dar, die sich nicht nur in den. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 11/2010 17
Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet – und was sie über erfolgreiche Integration aussagen Persönlichkeitsprägende Eigenschaften – ben. Dieser Katalog umfasst Angaben zur eigenen die Big Five Kommunikationsfähigkeit und Geselligkeit, zu Originalität und Phantasie, zur Arbeitseinstel- 2005 wurden im Rahmen der repräsentativen lung und der Einstellung zu Sorgen und Stress, Längsschnittstudie des Sozio-Oekonomischen zum Thema Zurückhaltung, dem freundlichen Panels (SOEP) Daten zu persönlichen Eigen- Umgang mit anderen, sowie zur Wertschätzung schaften, Einschätzungen und Gefühlen erho- künstlerischer und ästhetischer Erfahrungen (Tabelle 4).8 Es handelt sich dabei um Selbstein- schätzungen, die sich in fünf große Persönlich- keitszüge, die sogenannten Big Five, zusammen- Tabelle 3 fassen lassen. Dieses Konzept wird maßgeblich Durchschnittliches Arbeitseinkommen in der Psychologie und der Soziologie genutzt, nach dem Partnerschaftstyp um Persönlichkeitsstrukturen zu identifizieren In Euro und zu analysieren. Deutsche1 Männer mit Dazu werden die verschiedenen Eigenschaften deutscher Partnerin 3 309 gebündelt und den folgenden fünf Dimensionen signifikant höher Migrantin 2 839 zugeordnet: Gewissenhaftigkeit, Offenheit für Erfah- Frauen mit deutschem Partner 1 733 rungen, Extraversion, Verträglichkeit und Neuroti- nicht signifikante Differenz zismus (emotionale Stabilität). Jeder dieser Cha- Migrant 1 618 Migranten 1 rakterzüge setzt sich zusammen aus mehreren Männer mit Einzelaussagen, die jeweils auf einer Skala von deutscher Partnerin 3 215 signifikant höher eins (Minimum) bis sieben (Maximum) gemes- Migrantin 2 721 sen und hier mittels einer Faktorenanalyse zu Frauen mit einem Gesamtwert pro Eigenschaft zusammen- deutschem Partner 1 213 Migrant 1 227 nicht signifikante Differenz gefasst werden.9 1 Personen zwischen 20 und 65 Jahren, ohne Rentner, Auszubilden- de, Praktikanten, Zivildienstleistende und Erwerbslose, gewichtete Migranten in inter-ethnischen Beziehungen Zahlen. offener für Erfahrungen – Quellen: SOEP(2005); keine Unterschiede bei Deutschen Berechnungen des DIW Berlin. DIW Berlin 2010 Männliche Migranten in inter-ethnischen Partnerschaf- Deutsche in inter-ethnischen und intra-ethni- ten verdienen deutlich mehr; bei deutschen Männern ist schen Partnerschaften unterscheiden sich im der Effekt dagegen umgekehrt. Mittel nicht signifikant in Bezug auf ihre Big- Five-Charaktereigenschaften. So sind die Abwei- chungen in den Angaben deutscher Männer in Tabelle 4 Beziehungen mit Migrantinnen nicht statistisch signifikant verschieden von denen in deutsch- Big Five Persönlichkeitseigenschaften deutschen Partnerschaften, und auch deutsche Wichtigste Angaben1 Frauen zeigen keine statistisch signifikanten Un- Offenheit für Habe lebhafte Phantasie Erfahrungen terschiede bezüglich der Big-Five-Eigenschaften Bin originell, bringe neue Ideen ein Schätze künstlerische, ästhetische Erfahrungen (Tabelle 5). Extraversion Bin kommunikativ, gesprächig Kann aus mir herausgehen, bin gesellig Migranten und Migrantinnen in inter-ethnischen Bin zurückhaltend Beziehungen unterscheiden sich in ihrer Selbst- Neurotizismus Werde leicht nervös wahrnehmung hingegen deutlich von Migranten (emotionale Stabilität) Mache mir oft Sorgen und Migrantinnen, die in intra-ethnischen Part- Bin entspannt, kann gut mit Stress umgehen nerschaft leben. So schätzen sich diejenigen, die Verträglichkeit Gehe rücksichtsvoll u. freundlich mit anderen um mit deutschen Partnern leben, im Durchschnitt Kann verzeihen als phantasievoller und origineller ein, halten sich Kann manchmal etwas grob zu anderen sein somit insgesamt für offener für Erfahrungen als Gewissenhaftigkeit Arbeite gründlich Migranten und Migrantinnen in intra-ethnischen Erledige Aufgaben wirksam und effizient Bin eher faul 8 Weitere Informationen zur Befragung im SOEP und der Bestimmung 1 Antwortmöglichkeiten auf einer Skala von: 1 (trifft überhaupt nicht der Variablen vgl. Gerlitz, J.-Y., Schupp, J.: Zur Erhebung der Big-Five- zu) bis 7 (trifft voll zu). basierten Persönlichkeitsmerkmale im SOEP. Research Notes 4/2005, Quelle: Darstellung des DIW Berlin. DIW Berlin 2010 DIW Berlin. 9 Weitere Informationen zur Faktorenanalyse vgl. Überla, K.: Faktorenanalyse – Eine systematische Einführung für Psychologen, Die Persönlichkeitsmerkmale der Big Five setzen sich Mediziner, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler. 2. Auflage, Berlin jeweils aus mehreren Einzelaussagen zusammen. und Heidelberg 1971. 18 Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 11/2010
Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet – und was sie über erfolgreiche Integration aussagen Beziehungen. Ebenso weichen die Mittelwerte für Tabelle 5 Extraversion von Migrantinnen in inter-ethnischen Persönlichkeitseigenschaften (Big Five) und ausgewählte und denen in intra-ethnischen Partnerschaften weitere Eigenschaften von Migranten deutlich voneinander ab, auch diese Unterschiede Differenz zwischen inter-ethnischen sind statistisch signifikant. Inter-ethnisch lebende Partnerschaften und Migrantenpaaren1 Migrantinnen schätzen sich somit als besonders Männer Frauen kontaktfreudig und gesellig ein. Big Five2 Offenheit für Erfahrungen positiv positiv In Bezug auf Gewissenhaftigkeit und emotionale Extraversion – positiv Stabilität (Neurotizismus) zeigen Migranten und Verträglichkeit negativ – Migrantinnen keine signifikanten Abweichun- Neurotizismus (Emotionale Stabilität) – – gen nach der Herkunft des Partners. Bezüglich Gewissenhaftigkeit – – ihrer Verträglichkeit sind es dagegen vor allem Weitere Eigenschaften3 Migranten in intra-ethnischen Partnerschaften, Risikoeinstellung positiv positiv Politisches Interesse negativ negativ die sich als rücksichtsvoller und umgänglicher Lebenszufriedenheit – – einschätzen als inter-ethnisch lebende Migranten. Gefühl von Diskriminierung (Anteile in Prozent) Für Migrantinnen zeigt sich kein signifikanter Mit deutschem Partner Unterschied in den Angaben zur Verträglichkeit Häufig 3,1 6,0 nach der Herkunft des Partners. Selten 26,2 28,7 Nie 70,7 65,3 Migranten mit deutschen Partnern politisch Mit Migrantenpartner interessierter Häufig 5,1 5,7 Selten 44,8 37,9 Zusätzlich zu den Big-Five-Attributen erfasst das Nie 50,2 56,4 SOEP auch Angaben zur Risikofreudigkeit, poli- 1 Personen zwischen 20 und 65 Jahren, gewichtete Zahlen. Ausgewiesene Unterschiede sind stati- stisch signifikant. tischem Interesse, der allgemeinen Lebenszufrie- 2 Mittelwerte aus einer Faktoranalyse. denheit und zu gefühlter Diskriminierung. Diese 3 Mittelwerte aus den jeweiligen Angaben. Angaben sollen zusätzlich helfen, ein genaueres Quellen: SOEP(2005); Berechnungen des DIW Berlin. DIW Berlin 2010 Bild der Personen in inter-ethnischen Partner- Migrantinnen und Migranten in inter-ethnischen Partnerschaften bezeichnen sich schaften zu zeichnen. selbst als offener und risikofreudiger; gleichzeitig fühlen Sie sich weniger häufig dis- kriminiert als Migranten in intra-ethnischen Partnerschaften. Demzufolge unterscheiden sich Migranten und Migrantinnen nicht nur in ihren Big-Five-Anga- ben, sondern auch in ihren Aussagen zu diesen Aspekten. Migranten und Migrantinnen in inter- nen in intra-ethnischen Partnerschaften. Dar ethnischen Beziehungen schätzen sich selbst als über hinaus sind inter-ethnisch lebende Migran- risikofreudiger ein und zeigen durchschnittlich ten und Migrantinnen nach eigenen Aussagen größeres Interesse am politischen Geschehen. im Durchschnitt offener für Erfahrungen und Zudem fühlen sie sich seltener diskriminiert als besonders kommunikativ. Sie schätzen sich als Migranten und Migrantinnen in intra-ethnischen risikofreudig ein und sind politisch interessiert. Partnerschaften. Keine signifikanten Unterschie- Inter-ethnische Beziehungen können folglich de gibt es in Bezug auf die allgemeine Lebens- als Ausdruck gelungener sozialer und ökono- zufriedenheit. Deutsche in inter-ethnischen Part- mischer Integration in Deutschland gesehen nerschaften unterscheiden sich nicht von denen werden. in deutsch-deutschen Beziehungen, weder in Bezug auf ihre Risikoeinstellung, ihre Lebens- Allerdings gehen inter-ethnische Partnerschaften zufriedenheit noch in ihrem Interesse an politi- nicht automatisch mit einer besseren ökonomi- schen Themen. schen Stellung und unterschiedlichen Persön- lichkeitsmerkmalen einher, wie der Vergleich der deutschen Partner zeigt. Im Gegensatz zu Fazit Migranten und Migrantinnen sind Einheimische in inter-ethnischen Beziehungen nicht zwangs- Die diesem Bericht zugrundeliegende Analyse läufig besser auf dem deutschen Arbeitsmarkt zeigt, dass Migranten und Migrantinnen in inter- positioniert als Einheimische in deutsch-deut- ethnischen Partnerschaften über ein höheres schen Partnerschaften. Deutsche in Beziehun- Maß an Bildung verfügen, häufiger am Arbeits- gen mit Migranten und Migrantinnen nehmen leben teilnehmen, häufiger in höher gestellten zwar häufiger am Arbeitsleben teil, sind aber Berufsgruppen tätig sind und durchschnittlich seltener in Führungspositionen tätig und ver- besser verdienen als Migranten und Migrantin- dienen durchschnittlich weniger als Personen in Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 11/2010 19
Inter-ethnische Partnerschaften: Was sie auszeichnet – und was sie über erfolgreiche Integration aussagen deutsch-deutschen Beziehungen. Keine Unter- Miteinander in Deutschland. Aus diesem Grund schiede gibt es für Deutsche bei ihren Aussagen ist es wünschenswert, Bedingungen und Voraus- zu den Persönlichkeitsdimensionen der Big-Five, setzungen zu schaffen, die Partnerschaften mit ihrer Risikoeinstellung und ihrer allgemeinen Einheimischen begünstigen. Dazu gehört in erster JEL Classification: Lebenszufriedenheit. Linie bessere Bildung. Ebenso essentiell ist es, J12, J15, J00 Offenheit auch von der deutschen Bevölkerung zu Inter-ethnische Partnerschaften sind folglich vor fordern und Strukturen zu schaffen, die zu mehr Keywords: Intermarriage, allem für Migranten und Migrantinnen ein Indiz Akzeptanz und Toleranz führen. Es gilt, beidseitig Big 5 Personality Traits, für erfolgreiche Integration und damit nicht zu- Barrieren abzubauen, kulturelle Vielfalt zuzulas- Migration letzt von großer Bedeutung für ein friedliches sen und gesamtgesellschaftlich zu fördern. 20 Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 11/2010
Wochenbericht Nr. 11/2010 vom 17. März 2010 Impressum DIW Berlin Mohrenstraße 58 10117 Berlin Tel. +49-30-897 89-0 Fax +49-30-897 89-200 Herausgeber Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann (Präsident) Prof. Dr. Tilman Brück Prof. Dr. Christian Dreger Prof. Dr. Claudia Kemfert Prof. Dr. Alexander Kritikos Prof. Dr. Viktor Steiner Prof. Dr. Gert G. Wagner Prof. Dr. Christian Wey Chefredaktion Dr. Kurt Geppert Carel Mohn Redaktion Tobias Hanraths PD Dr. Elke Holst Susanne Marcus Manfred Schmidt Lektorat Karl Brenke Ingrid Tucci Pressestelle Renate Bogdanovic Tel. +49 – 30 – 89789–249 presse@diw.de Vertrieb DIW Berlin Leserservice Postfach 7477649 Offenburg leserservice@diw.de Tel. 01805 –19 88 88, 14 Cent/min. Reklamationen können nur innerhalb von vier Wochen nach Erscheinen des Wochenberichts angenommen werden; danach wird der Heftpreis berechnet. Bezugspreis Jahrgang Euro 180,– Einzelheft Euro 7,– (jeweils inkl. Mehrwertsteuer und Versandkosten) Abbestellungen vonAbonnements spätestens 6 Wochen vor Jahresende ISSN 0012-1304 Bestellung unter leserservice@diw.de Satz eScriptum GmbH & Co KG, Berlin Druck USE gGmbH, Berlin Nachdruck und sonstige Verbreitung – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe und unter Zusendung eines Belegexemplars an die Stabs abteilung Kommunikation des DIW Berlin (Kundenservice@diw.de) zulässig. Gedruckt auf 100 Prozent Recyclingpapier. 479
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