JAGDZEIT - Pro Mente Sana
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S T E FA N K U R T ULRICH TUKUR
WIE WEIT BIST DU BEREIT
ZU GEHEN?
JAGDZEIT
VON DEN MACHERN VON WOLKENBRUCH
SABINE BOSS
EIN FILM VON
REGISSEURIN VON D E R G O A L I E B I N I G
TURNUS FILM UND ASCOT ELITE ENTERTAINMENT PRÄSENTIEREN EINEN FILM VON SABINE BOSS PRODUZENTEN MICHAEL STEIGER UND ANITA WASSER IN KOPRODUKTION MIT SRF SCHWEIZER RADIO UND FERNSEHEN / SRG SSR UND TELECLUB
MIT STEFAN KURT ULRICH TUKUR SARAH VIKTORIA FRICK UND PIERRE SIEGENTHALER CASTING RUTH HIRSCHFELD DREHBUCH SIMONE SCHMID
CO-AUTOREN NORBERT MAASS UND SABINE BOSS KAMERA MICHAEL SAXER S.C.S. SZENENBILD SU ERDT KOSTÜMBILD MONIKA SCHMID MASKENBILD PETER BOUR UND CONNIE SACCHI EDITOR STEFAN KÄLIN TONMEISTER JAN ILLING KOMPOSITION MICHAEL KÜNSTLE
20. FEBRUAR IM KINO
TITELSONG “WITHOUT A PARACHUTE” VON ANNA ROSSINELLI
JAGDZEIT Sabine Boss, Regisseurin
A drian Kohler, Chef der Ricola AG,
Carsten Schloter, Ex-CEO der Swiss-
com, Pierre Wauthier, Finanzchef der
Zurich, Martin Senn, Ex-CEO der Zurich.
“A
Dies sind nur einige der bekanntesten
Exponenten der Schweizer Wirtschaft, ngefangen hat alles mit dem Selbst-
die durch Suizid aus dem Leben ge- mord von Carsten Schloter, dem ehe-
schieden sind. maligen CEO von Swisscom. Ein paar
Wochen zuvor hatte ich ihn auf der Stras-
D iese Schicksale haben die Macher
zu JAGDZEIT inspiriert: Die bekann-
te Schweizer Regisseurin Sabine Boss
se gesehen - ich wohne gleich um die
Ecke. Schloter war eine beeindruckende
Erscheinung, durchtrainiert, wacher Blick.
(Schweizer Filmpreis für den Publi- Er strahlte Erfolg und Durchsetzungs-
kumserfolg DER GOALIE BIN IG) hat vermögen aus, wie er in seinem mass-
einen eindringlichen Film geschaffen. Die geschneiderten Mantel an mir vorbei-
Hauptrolle des verzweifelten Managers eilte. Am 23.7.2013 erschoss sich Carsten
spielt Stefan Kurt (DER VERDINGBUB, Schloter.
AKTE GRÜNINGER), die Rolle des
Gegenspielers verkörpert Ulrich Tukur
(TATORT, DAS WEISSE BAND). E in Selbstmord ist für die Hinterblie-
benen nie wirklich nachvollziehbar.
Der Mensch, den man zu seinen Gründen
A lexander Maier (Stefan Kurt) ist der
perfektionistische Finanzchef des
Schweizer Automobilzuliefer-Konzerns
befragen möchte, ist für immer weg, Ab-
schiedsbriefe sind viel zu kurz und lassen
bittere Erklärungslücken. Zudem ziehen
Walser, der sein ganzes Leben der Arbeit sich Suizidenten meist schon Wochen vor
unterordnet. Er hofft noch immer, dass ihrer Tat zurück und vermeiden Ausspra-
seine Ex-Frau und sein Sohn zu ihm zu- chen mit Angehörigen.
rückkehren – doch dann platzt der neue
CEO Hans-Werner Brockmann (Ulrich
Tukur) in sein Leben. Der Topmanager
soll die Firma umstrukturieren. Die bei-
A ls wir die Recherchen zu diesem Stoff
aufnahmen, haben wir mit Fachleu-
ten aus Wirtschaft, Psychologie und
den schmieden energisch einen Plan, Medizin gesprochen. Dabei sind wir
um den Betrieb in die Zukunft zu retten. zunächst von einer latenten Depression
Doch schon bald schlägt ihre Kollegia- der Hauptfigur und von Mobbing am
lität um in einen erbitterten Kampf. Als Arbeitsplatz ausgegangen: Kernthemen
ein Deal mit einem Grossinvestor platzt waren Leistungsgesellschaft und Druck
und der geplante Börsengang gestoppt am Arbeitsplatz, zwei äusserst gesell-
wird, gibt Brockmann Maier die Schuld schaftsrelevante Aspekte. Im Fall von
für das Scheitern. Maier realisiert, dass er Pierre Wauthier hat sich aber noch ein
alles verloren hat: seinen Ruf, seine Frau ganz anderer Aspekt herauskristallisiert.
und seinen Sohn. In dieser Leere sieht er Sein Suizid mit einem Abschiedsbrief, in
nur noch eine Möglichkeit, um sich an dem er explizit seinen Geschäftsgegner
Brockmann zu rächen... dafür verantwortlich macht, ist auch ein
Akt der Aggression.
Zwei Männer, deren Stolz und Verbissen-
heit es ihnen verunmöglicht, einen Schritt
aufeinander zuzugehen. Die Umstehen-
den schauen zu. Oder weg. Das ist es, was
mich an dem Stoff so brennend interes-
siert. Als Frau möchte ich einen genauen
Blick auf Macht- und Rivalitätsmecha-
”
nismen unter Männern werfen.
“ …Unversöhnlich stehen sich im Film «Jagdzeit» Finanzchef Alexander Maier und der
knallharte TurnaroundManager HansWerner Brockmann gegenüber. Die beiden
Protagonisten, gespielt von Stefan Kurt und Ulrich Tukur, schenken sich nichts, bis letzt-
”
lich alle alles verlieren...“ Bilanz 01/2020
“ …Gier, Zynismus, Stress, Erfolgsdruck, Ehrgeiz, Einsamkeit, Machtkämpfe: Man kann
es schon so einfach sehen. Aber die so überraschenden Schicksale der Männer aus der
Schweiz zeigen eher, wie viele Wirklichkeiten dort oben nebeneinander existieren, mit
Asketen neben Lebemenschen, Geerdeten neben Grenzgängern, Perfektionisten ne-
ben Spielern, mit Verzweifelten neben denen, die rundum eins sind mit sich und ihren
”
Problemen.“ Freitod in der Chefetage, Topmanager, 5.09.2013
Mit freundlicher Unterstützung von Pro Mente Sana
Menschen mit Suizidgedanken und Angehörige finden Hilfe und Unterstützung unter
ensa.swiss oder reden-kann-retten.ch
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