Swiss Payment Monitor 2020 - Wie bezahlt die Schweiz? swisspaymentmonitor.ch - ZHAW Zürcher Hochschule für ...
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Swiss Payment Monitor 2020 Wie bezahlt die Schweiz? swisspaymentmonitor.ch Bettina Gehring Sandro Graf Dr. Tobias Trütsch
Vorwort Der Schweizer Zahlungsmarkt ist weiter im Umbruch. Mit Es handelt sich vorliegend um die 3. Ausgabe des jähr- der zunehmenden Digitalisierung gesellen sich laufend lich durchgeführten Swiss Payment Monitors, welcher neue innovative Anbieter von digitalen Zahlungs- und Bank- Konsumentenperspektive und makroökonomische Sicht dienstleistungen zu den hiesigen Marktteilnehmern, insbe- miteinander verbindet. Der vorliegende Bericht basiert sondere auch aus dem Ausland. Sogenannte Neobanken auf der Erhebung aus dem Jahr 2019, im Rahmen derer gehen mit eigenen Zahlungsmittelprodukten, praktischen insgesamt über 1200 Personen im Alter zwischen 18 und App-Lösungen und attraktiven Gebührenstrukturen in der 65 Jahren aus allen drei Landesteilen der Schweiz befragt Schweiz auf Kundenfang. Sie werden aktuell vor allem als wurden. Die Studie wird finanziell unterstützt durch die Nischenprodukte genutzt, wie unsere vorliegende Studie Swiss Payment Association (SPA) sowie die Industriepart- erstmals zeigt. Daneben hat mobiles Bezahlen enormes ner Concardis und SIX Payment Services. Wachstumspotenzial, während sich kontaktloses Bezahlen mittlerweile in der Schweiz etabliert hat. Die Coronakrise wird diese Trends zweifelsfrei fördern und das Zahlungs- Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre! Bettina Gehring Sandro Graf verhalten nachhaltig verändern. Es wird zunehmend bar- geldlos geprägt sein. Nichtsdestotrotz ist die Abschaffung von Bargeld gemäss Aussagen der Schweizer Bevölkerung keine Option. Es bietet in den Augen der Befragten zu viele gewichtige Vorteile. Die zunehmende Dynamik im Markt haben die ZHAW Bettina Gehring, Sandro Graf, Dr. Tobias Trütsch und die Universität St. Gallen zum Anlass genommen, im Rahmen eines grossangelegten, gemeinsamen Dr. Tobias Trütsch Forschungsprojektes repräsentativ das Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung und die zugrundeliegenden Motive sowie deren Entwicklung im Zeitverlauf zu unter- suchen. Das Swiss Payment Research Center (SPRC) der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaf- ten sowie die Executive School of Management, Technology and Law (ES-HSG) der Universität St. Gallen beschäftigen sich seit mehreren Jahren unabhängig voneinander und aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Fragestellungen rund um das Thema «Bezahlen». S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 2
Inhaltsverzeichnis I. D I E WI CH T I G ST EN ER KEN N T N IS SE 4 AUS D EM SWIS S PAYM EN T M O N I TO R 2 02 0 I I. ST U D I EN D E SI GN 7 I I I. BEKAN N T H EI T U N D I MAGE VO N Z AH LU N G SM I T T EL N 9 I V. BL I CK I NS P O R T EM O N N AI E 15 V. Z AH LU N G SVER H ALT EN 18 V I. BL I CK I N D I E ZU KU N F T 38 V I I. GLOS S AR 45 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 3
I. Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Swiss Payment Monitor 2020 Debitkarte gilt weiterhin als beliebtestes Kleinbeträge bis 20 Fr. werden hauptsächlich bar be- Zahlungsmittel glichen (70 % der Transaktionen); davon entfällt ein Viertel Die Debitkarte ist für die Schweizer Bevölkerung immer auf Kleinstbeträge bis 5 Fr. Nebst Bargeld werden überpro- noch das mit Abstand beliebteste Zahlungsmittel. Sie portional häufiger zu den Vorjahren auch kontaktlose und wird als deutlich zuverlässiger, vertrauenswürdiger, trans- mobile Bezahlverfahren (insbesondere «In-App»-Zahlungen) parenter und sicherer als die Kreditkarte und erheblich sowie die Prepaid-Karte in diesen Betragsbereichen praktischer, attraktiver, schneller und zukunftsweisender als eingesetzt. Bargeld eingeschätzt. Die Schweizerinnen und Schweizer geben mit einem Anteil von 28 % am meisten Geld mit der Mit Blick auf den Zahlungsort dominieren im umsatz- Debitkarte aus, gefolgt von Bargeld (23 %) und der Kredit- starken Einzelhandel Kartenzahlungen. Die Debitkarte karte (21 %). wird sehr vielseitig über verschiedene Ausgabenkate- gorien eingesetzt, während die Kreditkarte vornehmlich Bargeldgebrauch bleibt hoch, ist aber abnehmend in Restaurants sowie auf Reisen zur Anwendung kommt. Bargeld ist gemessen an der Transaktionsanzahl mit 45 % Mobile Bezahlmethoden kommen nebst dem Einzelhan- nach wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsinst- del für den täglichen Bedarf vor allem für Ausgaben im rument in der Schweiz, gefolgt von der Debitkarte (27 %) Zusammenhang mit Mobilität (ÖV, Parking) zum Einsatz. und der Kreditkarte (14 %). Gegenüber dem Vorjahr ging Bargeld wird deutlich häufiger in Restaurants und in der Bargeldgebrauch jedoch sowohl hinsichtlich Anzahl Bäckereien sowie an Aussenverkaufsstellen (Kiosk, Take- Transaktionen als auch Umsatz um rund 3 Prozentpunkte away) eingesetzt. zurück. Im Durchschnitt trägt jeder Schweizer 70 Fr. auf sich. Seit 2018 haben der mitgeführte Bargeldbestand und Mischzahler bilden den Hauptzahlungstyp die Bezugshäufigkeit leicht abgenommen, während die Gemäss Zahlungstagebucheinträgen sind fast die Hälfte Höhe des mittleren Bargeldbezugs zugenommen hat. der Befragten Mischzahler. Dieser Zahlungstyp bevorzugt je nach Zahlungssituation, -ort und Betragshöhe unter- Zahlungsmittelpräferenzen sind multifaktoriell schiedliche Zahlungsmittel. Ein Viertel bezahlt hauptsäch- Neben wahrgenommenen Eigenschaften der Zahlungsmit- lich mit der Debitkarte und ein Fünftel vornehmlich bar. tel, Gewohnheiten, sozialen Normen (siehe weiter unten) Lediglich jeder Zehnte gehört zur Kategorie der Kreditkar- und demographischen Faktoren bestimmen die Betragshö- tenzahler. Im Zeitverlauf hat eine leichte Verschiebung von he, der Zahlungsort und die Zahlungssituation (stationärer Kredit- zu Debitkartenzahlern stattgefunden. Insbesondere Handel oder Einkauf im Internet) im Wesentlichen die Wahl Barzahlende sind überzeugte Verfechter ihres bevorzugt eines Zahlungsmittels. genutzten Zahlungsmittels. S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 4
I. D I E WI CH TI G STEN ERKEN N TN IS SE AUS D EM SWIS S PAYM EN T MO N I TO R 2 02 0 Kontaktloses Bezahlen ist etabliert beiden Vorjahren gab es über sämtliche Anwendungs- Kontaktloses Bezahlen mittels Bezahlkarte ist mittlerweile formen eine signifikante Nutzungssteigerung. Gemäss nahezu jedem Schweizer bekannt und hat Eingang in den Selbsteinschätzung der Befragten nutzen rund zwei Drittel Alltagsgebrauch gefunden. Gemäss Selbsteinschätzung «In-App»-Zahlungen, knapp die Hälfte mobiles Bezahlen im der Befragten nutzen rund drei von fünf Personen die Kon- Internet, zwei von fünf Personen «Peer-to-Peer»-Zahlungen taktlosfunktion, wobei diejenige der Debitkarte das erste im Inland und rund ein Drittel mobiles Bezahlen im statio- Mal jene der Kreditkarte übertrifft. Ende 2019 waren 97 % nären Geschäft. Mobiles Bezahlen online und «In-App»- der Kredit- und 80 % der Debitkarten mit der Kontaktlos- Zahlungen werden denn auch am besten bewertet – noch funktion ausgerüstet. 56 % und 45 % der Kreditkarten- und besser als kontaktloses Bezahlen. Debitkartenzahlungen am Verkaufspunkt in der Schweiz wurden im Jahr 2019 kontaktlos initiiert. Dies entspricht Mobiles Bezahlen macht gemessen an den Gesamtaus- 34 % des Kredit- und 27 % des Debitkartenumsatzes. Kon- gaben effektiv rund 6 % der Transaktionen und 4 % des taktloses Bezahlen wächst seit 2015 exponentiell. Umsatzes aus, was gegenüber 2019 einer signifikanten Zu- nahme entspricht. Es besitzt weiterhin grosses Nutzungs- Umfassendes Verständnis von Mobile Payment potenzial, insbesondere mobiles Bezahlen im Internet, Im Gegensatz zu den beiden Vorgängermessungen wird gefolgt von «In-App»-Zahlungen und mobilem Bezahlen «Mobile Payment» inzwischen sehr umfassend ver- im Präsenzgeschäft. standen. Am stärksten assoziiert wird der Begriff mit Zahlungen in einer App mit integrierter Bezahlfunktion Abschaffung von Bargeld ist keine Option und Bezahlen mit dem Mobiltelefon vor Ort in einem Eine mögliche Abschaffung von Bargeld ist für die Schwei- Ladengeschäft, gefolgt von Bezahlen mit dem Mobiltele- zer Bevölkerung ein hoch emotionales Thema. Für rund drei fon im Internet bzw. in einem Onlineshop und «Peer-to- Viertel ist die Abschaffung von Bargeld keine Option, die Peer»-Zahlungen im Inland. Die mit Abstand bekanntesten Hälfte der Befragten lehnt eine Abschaffung sogar gänzlich Mobile-Payment-Anbieter in der Schweiz sind Twint und ab. Nur rund ein Fünftel stimmen einer Schweiz ohne Bar- die SBB App. «Digital-Wallet»-Lösungen wie Google Pay geld voll und ganz zu. Als Hauptgründe gegen eine Abschaf- und Samsung Pay verzeichnen gegenüber 2019 eine er- fung von Bargeld wurde nach abnehmender Wichtigkeit der hebliche Bekanntheitszunahme. Verlust der Wertigkeit von Geld, die mangelnde Kontrolle über die eigenen Finanzen, die technologische Abhängigkeit Mobile Payment mit grossem Potenzial sowie diverse Sicherheitsbedenken (z.B. Cyberrisks, techni- Mobiles Bezahlen beginnt sich im alltäglichen Gebrauch sche Störungen) angeführt. Ebenfalls eine Rolle spielen der der Schweizer Bevölkerung zu etablieren. Gegenüber den Verlust von Anonymität, die Angst vor einer Überwachung S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 5
I. D I E WI CH TI G STEN ERKEN N TN IS SE AUS D EM SWIS S PAYM EN T MO N I TO R 2 02 0 durch Staat und Finanzinstitute sowie die geringere Flexibili- Die Befragten schätzen die Wahlfreiheit bei den Zah- tät im Umgang mit dem Zahlungsmittel. lungsmitteln. Sie finden, dass es immer möglich sein sollte, sowohl mit Bargeld als auch elektronisch bzw. bargeldlos Neobanken werden als Nischenprodukte genutzt zu bezahlen. Bargeldliebhaber sind überzeugte Verfechter Neobanken sind in der Schweiz im Aufwind. Die Umfrage- ihres bevorzugt genutzten Zahlungsmittels und der An- ergebnisse machen deutlich, dass zwei von fünf Personen sicht, dass Personen im gleichen Alter und vergleichbarem in der Schweiz mindestens einen der gängigsten Anbieter Einkommen ebenfalls mit Bargeld bezahlen sollten. Viele von digitalen Banklösungen (Neobanken) kennen; jede Personen finden zudem, dass Personen wohnhaft in urba- zehnte Person hat deren Leistungen schon mindestens ein- nen Gebieten eher elektronisch/bargeldlos und Personen mal genutzt oder ausprobiert. Insbesondere Männer, jün- wohnhaft in ländlichen Regionen eher mit Bargeld zu be- gere und gebildetere Personen mit höherem Einkommen zahlen haben. nutzen Neobanken öfter im Vergleich zu ihren Pendants. Am meisten bekannt sind in der Schweiz die Neobanken- Anbieter Revolut und Zak. Am meisten genutzt werden die britischen Anbieter Revolut und Transferwise, obwohl in puncto Sicherheitswahrnehmung die Schweizer Anbieter Zak und Neon vorne liegen. Der grösste Sympathieträger ist aktuell Revolut, gefolgt von den beiden inländischen An- bietern Neon und Zak und dem britischen Unternehmen Transferwise. Soziale Normen haben Einfluss auf das Zahlungsverhalten Gemäss Umfrageergebnissen nehmen die meisten Per- sonen sehr stark auf die Zahlungsmittelbedürfnisse von anderen Personen Rücksicht, vor allem Frauen und junge Personen. Grundsätzlich erwarten die befragten Personen, dass bei Servicemitarbeitenden im Gastronomiebereich die Zahlungsmittelpräferenz klar auf Barzahlungen liegt, insbesondere bei Kleinbeträgen. Dies ist auf den «Trink- geld-Effekt» zurückzuführen. S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 6
II. Studiendesign Ziel des Swiss Payment Monitors (SPM) ist es, die Schweizer 1. Onlinebefragung 2. Tagebucherhebung 3. Analyse der SNB-Daten Zahlungslandschaft umfassend aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Durch die Kombination ver- Die Probanden beantworten online Die Probanden dokumentieren Erfasst, aktualisiert und interpretiert schiedener Untersuchungsmethoden bietet die Studie Fragen zu folgenden Themen: ihr Bezahlverhalten in Form eines das öffentlich zugängliche Daten- eine integrierte Sicht auf den Zahlungsmittelmarkt und ̟ Zahlungsmittelbesitz Zahlungstagebuchs über einen material zum elektronischen Zeitraum von 7 Tagen. Zahlungsverkehr der Schweizeri- ermöglicht über eine regelmässig stattfindende jährliche (inkl. Bargeldbestand) schen Nationalbank. ̟ Bekanntheit versch. (gängiger ̟ Nutzung und Nutzungsfrequenz Datenerhebung die Erfassung neuer Entwicklungen und von Zahlungsmitteln ̟ Zahlungsmittelbestand und neuer) Zahlungsmittel/ die Identifikation relevanter Treiber im Zeitverlauf. Bezahlformen ̟ Zeitpunkt der Transaktion ̟ Transaktionshäufigkeit und Die Untersuchung umfasst zwei Teile: die Mikroperspek- ̟ Image bzw. Einstellung zu (Wochentag, Tageszeit) -umsatz tive bestehend aus einer standardisierten Onlinebefragung versch. Zahlungsmitteln/ ̟ Betragshöhe ̟ Inlands- und Inländerprinzip Bezahlverfahren ̟ Zahlungssituation (vor Ort/Dis- ̟ Präsenz- und Distanzgeschäft mit Fragen zum Zahlungsverhalten generell und einem ̟ Zukünftige Nutzungsintention tanz) und -ort (In- und Ausland) ̟ Entwicklung der letzten Jahre von den Befragten auszufüllenden Zahlungstagebuch so- innovativer Bezahlverfahren ̟ Zahlungszweck/Ausgaben- wie die Makroperspektive basierend auf der Analyse des ̟ Financial Literacy im kategorien (z.B. Lebensmittel, Allgemeinen und hinsichtlich Bekleidung, Kosten für Mobilität öffentlich zugänglichen Datenmaterials zum elektronischen Zahlungsmittel etc.) Zahlungsverkehr der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ̟ Neobanken ̟ Zahlungsverfahren (vgl. Abb. 1). ̟ Soziale Normen und (kontaktlos etc.) Zahlungsmittel ̟ Akzeptanz bargeldloser ̟ Internetbezahlverfahren Zahlungsmittel Mikroperspektive ̟ Bargeldbezug/Bargeldbestand ̟ Abschaffung Bargeld Die Mikroperspektive widerspiegelt die Konsumentensicht ̟ Herleitung einer Nutzer-Typologie und erfasst die Zahlungsgewohnheiten sowie die Wahr- auf Basis soziodemografischer und psychografischer Angaben nehmung und Einstellungen der Schweizerinnen und Schweizer gegenüber verschiedenen Zahlungsmitteln. Im Rahmen der dritten Durchführung des Swiss Payment Monitors wurden innerhalb der Mikroperspek- Einstellungen, tive insgesamt 1 259 Personen im Alter zwischen 18 und Nutzungsmotive und -treiber Nutzungsdaten Gesamtsicht 65 Jahren aus der deutschen, französischen und italieni- schen Schweiz befragt. Mikroperspektive Makroperspektive ONLINEBEFRAGUNG Abb. 1 In einem ersten Schritt wurden die Teilnehmer gebeten, Aspekte ihres Bezahlverhaltens. Die Befragung dauerte online Fragen rund um das Thema «Bezahlen» zu beantwor- circa 25 Minuten und wurde im November 2019 gestaffelt ten. Im Vordergrund standen hier die Selbstwahrnehmung durchgeführt. und die Einschätzung der Befragten bezüglich verschiedener S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 7
I I. ST U D I EN D E SI GN ZAHLUNGSTAGEBUCH S T I C H P R O B E O N L I N E B E F R A G U N G U N D TA G E B U C H Im Anschluss an die Onlinebefragung dokumentierten die DE 72 % Teilnehmer ihr Bezahlverhalten in Form eines Zahlungsta- GESCHLECHT 49 % m 51 % w SPRACH- gebuchs über einen Zeitraum von 7 Tagen (vgl. Tabelle 1). REGION Dementsprechend wurden die Teilnehmer gebeten, sämt- FR 24 % IT 4 % liche, im Tagesverlauf anfallenden Zahlungen – mit Aus- nahme der wiederkehrenden Ausgaben – zu erfassen und gemäss vordefinierten Merkmalen zu klassifizieren. Vergli- tief 7 % 22 % 18-29 J. hoch 38 % chen mit der Onlinebefragung interessierte hierbei in erster ALTER 32 % 30-44 J. BILDUNGS- 35 % 45-49 J. NIVEAU Linie das tatsächliche Zahlungsverhalten der Personen und mittel 55 % 11 % 60-65 J. darauf basierend die Abweichungen gegenüber den explizi- ten Aussagen im ersten Teil. Das Zahlungstagebuch konnte entweder online oder via mobile App geführt werden, was 42 % Bewahrer die zeitnahe Erfassung der Transaktionen nach dem Einkauf EINKOMMEN 16 % Performer 36 % ≤ 6’000 PERSÖN- 11 % Hedonist ermöglichte. JE HAUSHALT 30 % > 6 000 - ≤ 9 000 LICHKEITS- 12 % IN CHF Abenteurer Die Studienteilnehmer wurden über das intervista Online 34 % > 9 000 TYPEN * 12 % Toleranter Access Panel rekrutiert. Um die Repräsentativität der Stich- 7% Disziplinierter probe sicherzustellen, erfolgte die Auswahl der Teilnehmer nach dem Quotaverfahren auf der Grundlage der vorgängig * basierend auf Limbic® Types Abb. 2 festgelegten Kriterien (Sprach-)Region, Geschlecht, Alter und Bildungsniveau. Im Anschluss an die Erhebung wurden Übersicht zum Zahlungstagebuch die Daten bereinigt und gemäss den Strukturmerkmalen in der Schweizer Bevölkerung gewichtet (vgl. Abb. 2). Dauer der Tagebucherhebung 7 Tage Makroperspektive Anzahl der ausgefüllten Tagebücher 977 Die Makroperspektive bezieht sich auf die gesamtwirt- schaftlichen Grössen und erfasst die Zahlungstransaktio- Umsatzvolumen Inland CHF 387 274 nen auf aggregierter Ebene basierend auf dem öffentlich zugänglichen Datenmaterial der Schweizerischen National- Transaktionsvolumen Inland 8 020 bank (SNB) bis Ende 2019. Sie gibt ein unverfälschtes Bild Durchschnittliche Transaktionszahl 8.2 über den bargeldlosen Zahlungsverkehr in der Schweiz pro Person in der Woche und mit Schweizer Zahlungskarten im Ausland ab, dies Durchschnittliche Transaktionszahl 1.2 sowohl hinsichtlich Anzahl wie auch Umsatz von bargeld- pro Person am Tag losen Zahlungsmitteln. Zusätzlich liefert sie Informationen Durchschnittsbetrag pro CHF 48.29 Transaktion über den effektiven Bargeldbezug mit Zahlungskarten. Tabelle 1 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 8
III. Bekanntheit und Image von Zahlungsmitteln Bekanntheit von Zahlungsmitteln B E K A N N T H E I T H E R KÖ M M L I C H E R Z A H L U N G S I N S T R U M E N T E Nebst den traditionellen Zahlungsmitteln Bargeld, Debit- karte und Kreditkarte sind auch neuere Bezahlformen wie 100 % Bargeld 100 % kontaktloses und mobiles Bezahlen sowie Internetbezahl- 100 % verfahren wie z.B. Sofortüberweisung oder Twint mittler- 100 % Debitkarte 99 % weile äusserst bekannt (vgl. Abb. 3 und 4). So geben 97 % 99 % der Befragten an, kontaktloses Bezahlen («Contactless 99 % Kreditkarte 99 % Payment») mit der Kreditkarte zu kennen, beim kontakt- 99 % losen Bezahlen mit der Debitkarte sind es 95 %, womit 92 % Prepaid-(Kredit-)Karte 93 % die Sättigungsgrenze inzwischen erreicht ist. Kontaktloses 94 % Bezahlen ist mittlerweile etabliert. Händlerkarte 96 % 94 % Ebenfalls sehr präsent mit Werten von 98 % resp. 91 % 95 % sind Onlinebezahlen mit Kreditkarte und Debitkarte sowie Rechnung/EZS Schalter* 100 % 99 % 100 % auch Internetbezahlverfahren wie Twint, welche 9 von 99 % 10 Personen kennen. Die Bekanntheit von Online-Debit- Rechnung/EZS 99 % Online-Überweisung 99 % kartenzahlungen hat gegenüber 2019 leicht zugenommen 94 % (+2 Prozentpunkte). Vorauskasse 93 % 92 % Mobiles Bezahlen («Mobile Payment») im stationären 90 % Handel («Proximity Mobile Payment») und mobiles Bezahlen Nachnahme 89 % 88 % online («Remote Mobile Payment») kennen derzeit 96 % und 91 % 95 % der Befragten, bei mobilem Bezahlen über eine App mit LSV 89 % 88 % integrierter Bezahlfunktion (sog. «In-App»-Zahlungen) sind es 0% 25 % 50 % 75 % 100 % knapp 94 %. Dies entspricht einem Plus von 2, 3 und 2 Pro- zentpunkten (nachfolgend PP) gegenüber dem Vorjahr. Etwas weniger geläufig, aber mit steigender Tendenz, sind mit 87 % «Peer-to-Peer»-Lösungen wie z.B. PayPal 2018 Abb. 3 n=1 018 Frage: Bitte geben Sie an, oder Twint zum Verschicken oder Empfangen von Geld welche der aufgeführten * Werte von 2018 nicht 2019 (plus 5,8 PP ggü. 2019), Kryptowährungen mit 84 % (plus n=1 01 1 Zahlungsmittel/Bezahlarten mit 2019 und 2020 3,7 PP ggü. 2019) sowie Zahlungen mit «Wearables» mit Sie kennen. vergleichbar, da 2020 52 % (plus 7,4 PP ggü. 2019). Diese Zahlungsmittelformen Abfrage geändert n=1 259 Basis: Alle Befragten werden in Zukunft an Relevanz gewinnen. «n» = Anzahl Beobachtungen S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 9
I I I. BEK A N N TH E I T U N D IMAGE VO N Z A H LU N G SM I T TEL N Einstellung zu Zahlungsmitteln BEKANNTHEIT NEUERER Z AHLUNGSINSTRUMENTE Wie in den beiden Vorjahren ist die Debitkarte das mit Abstand beliebteste Zahlungsmittel bei den Schweizern Kontaktloses Bezahlen 90 % 94 % (Maestro-Karte, PostFinance Card/Postkarte, V PAY) Debitkarte 95 % (vgl. Abb. 5). Sie wird über einen Grossteil der Bewertungs- Kontaktloses Bezahlen 95 % 96 % dimensionen (Sympathie, Notwendigkeit, Zuverlässigkeit, Kreditkarte 97 % Vertrauenswürdigkeit, Transparenz und Kontrollierbarkeit 94 % Mobiles Bezahlen POS 94 % des Bezahlvorgangs und der Ausgaben, preisliche Attrak- 96 % tivität, Akzeptanz an den Verkaufsstellen sowie Sicherheit) 88 % Mobiles Bezahlen Online 92 % klar positiver beurteilt als die Kreditkarte. Zusätzlich wird 95 % sie als erheblich praktischer, attraktiver, schneller und zu- P2P Inland 73 % 81 % kunftsweisender eingeschätzt als Bargeld. 87 % Analog zur Debitkarte werden auch Bargeld und die P2P Ausland 60 % 65 % Kreditkarte positiver bewertet als noch im Vorjahr, wobei 70 % insbesondere die Kreditkarte deutlich an Sympathien hin- In-App-Zahlung 91 % 92 % 94 % zugewonnen hat. So gilt sie als signifikant praktischer und 89 % sympathischer und wird häufiger mit guter Ausgabenüber- Internetbezahlverfahren 90 % 92 % sicht und verbesserter Ausgabenkontrolle in Verbindung gebracht als dies in den beiden Vorgängermessungen der Onlinezahlung 89 % Debitkarte * 91 % Fall war. Onlinezahlung 99 % Kreditkarte * 98 % Virtuelle Währungen/ 76 % 80 % Kryptowährung 84 % 40 % Zahlung mit Wearable 45 % 52 % 0% 25 % 50 % 75 % 100 % 2018 Abb. 4 n=1 018 Frage: Bitte geben Sie an, 2019 welche der aufgeführten n=1 01 1 Zahlungsmittel/Bezahlarten * neu aufgenommen Sie kennen. 2020 ab SPM19 n=1 259 Basis: Alle Befragten S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 10
I I I. BEK A N N TH E I T U N D IMAGE VO N Z A H LU N G SM I T TEL N Die neueren Bezahlmethoden wie kontaktloses oder umständlich praktisch mobiles Bezahlen hinken aufgrund verschiedener Sicher- unsympathisch sympathisch heitsbedenken bezüglich Einstellung in der Tendenz den unnötig unverzichtbar traditionellen Zahlungsmitteln wie Bargeld, Debitkarte und Kreditkarte noch hinterher, sind aber kontinuierlich am Auf- unzuverlässig zuverlässig holen. Während das kontaktlose Bezahlen bereits breit eta- passt nicht zu meinem Stil passt zu meinem Stil bliert ist und Eingang in den Alltagsgebrauch gefunden hat, gewinnt das mobile Bezahlen zunehmend an Relevanz. Die unattraktiv attraktiv grössten Sympathien geniesst derzeit das mobile Bezahlen suspekt vertrauenswürdig im Internet, gefolgt von «In-App»-Zahlungen. Erwähnens- wert ist an dieser Stelle auch das kontaktlose Bezahlen langsam schnell mittels Kreditkarte, dessen Beliebtheit sich im vergange- geringes Gefühl der Kontrolle starkes Gefühl der Kontrolle nen Jahr sehr positiv entwickelte. Derzeit am wenigsten geringe Ausgabenübersicht gute Ausgabenübersicht Anklang findet das mobile Bezahlen an einem stationären erfordert viel erfordert wenig Verkaufspunkt, welches als vergleichsweise langsamer, Ausgabendisziplin Ausgabendisziplin unzuverlässiger und umständlicher empfunden wird als teuer kostengünstig wie die restlichen Bezahlverfahren. tiefe Akzeptanz an hohe Akzeptanz an den Zu beachten gilt, dass die Bewertung bei den Nicht- den Verkaufsstellen Verkaufsstellen nutzern dieser Zahlungsmittel wesentlich schlechter aus- unsicher sicher fällt als bei den Nutzern. traditionell zukunftsweisend im Inland im Ausland für kleine Beträge für grosse Beträge für Spontankäufe für geplante Käufe -2 -1 0 1 2 Kreditkarte Debitkarte Bargeld In-App-Zahlung Abb. 5 n=416 n=427 n=414 n=840 Frage: Inwieweit treffen die Basis: Personen, die das aufgeführten Beschreibun- Zahlungsmittel kennen; Kontakloses Kontakloses Mobiles Mobiles gen/Eigenschaften Ihrer Zufallsauswahl für Bargeld, Bezahlen Bezahlen Bezahlen Bezahlen Ansicht nach auf «Zahlungs- Debitkarte und Kreditkarte Kreditkarte Debitkarte POS online mittel» zu? n=586 n=628 n=841 n=761 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 11
I I I. BEK A N N TH E I T U N D IMAGE VO N Z A H LU N G SM I T TEL N Schwerpunkt Neobanken Neobanken sind in der Schweiz im Aufwind. Ins- BEKANNTHEIT & NUTZUNG VON NEOBANKEN gesamt kennen 38 % der Schweizer Bevölkerung mindestens einen der acht gängigsten Anbieter Abb. S. 1.1 Abb. S. 1.2 von digitalen Banklösungen (sog. Neobanken oder 38 % 1 1% Challenger-Banken) in der Schweiz wie N26, Neon, Nubank, Revolut, Transferwise, Sonect, Yapeal und Kenner Nutzer Bekanntheit Nutzung Zak (vgl. Abb. S.1.1). n=1 259 n=1 259 Nichtkenner Nichtnutzer Jeder Zehnte nutzt eine oder mehrere Leistungen einer Neobank oder hat solche schon einmal aus- 62 % 89 % probiert (vgl. Abb. S.1.2). Insbesondere Männer, jüngere und gebildetere Personen mit höherem Einkommen nutzen Challenger-Banken öfter im Ver- gleich zu ihren Pendants. Die Hauptgründe für deren TOP 10 GRÜNDE FÜR NUT ZUNG Abb. S. 1.3 Nutzung sind die einfache und praktische Handhabe n=271 ungestützte Abfrage, Anzahl Nennungen (Convenience) sowie die vorteilhafte Gebührenstruk- tur, darunter insbesondere die günstigen Wechsel- Einfach/praktisch/unkompliziert (Convenience) 61 kurse (vgl. Abb. S.1.3). Vorteilhafte Gebührenstruktur/keine Aufschläge 48 Günstige Wechselkurse 25 Abb. S.1.1 Abb. S.1.2 Schnell/rasche Überweisung 18 Frage: Bitte geben Sie für die Bitte geben Sie an, welche der einzelnen Anbieter digitaler jeweiligen Aussagen in Bezug Im Ausland/auf Reisen 18 Banklösungen (sog. Digital- auf digitale Banklösungen banken bzw. Neobanken) (sog. Digitalbanken bzw. Neo- Mobil/immer dabei 15 an, welche der jeweiligen banken) auf Sie zutrifft. Aussagen auf Sie zutrifft. Basis: Alle /2 Befragten Übersichtlich/transparent/Kostenkontrolle 13 Basis: Alle Befragten Für Auslandzahlungen 9 Abb. S.1.3 Verschiedene Zahlungsarten bzw. 9 -funktionalitäten/Vielseitigkeit Frage: Was ist der Grund bzw. was sind die Gründe für die Flexibilität 8 Nutzung? Basis: Befragte, die Neoban- ken nutzen S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 12
I I I. BEK A N N TH E I T U N D IMAGE VO N Z A H LU N G SM I T TEL N Schwerpunkt Neobanken Rund zwei Drittel der Befragten nutzen die Neo- B E K A N N T H E I T U N D N U T Z U N G E I N Z E L N E R N E O B A N K E N -A N B I E T E R Abb. S. 1.4 n=1 259 banken für das Bezahlen vor Ort oder im Internet – hauptsächlich im Ausland auf Reisen (41 %) und als 10.6 % 9.2 % 3.6 % reine Inlandszahlungen (35 %) –, gefolgt von Geld ab- 1.1 % 2.2 % 0.5 % heben (38 %) und Überweisungen an Privatpersonen (36 %). Drei Viertel verwenden die neuen digitalen Bankangebote komplementär zu den herkömmlichen N26 Neon Nubank Anbietern, lediglich je rund 10 % haben aufgrund der neuen Angebote Leistungen eines herkömmlichen 88.3 % 88.6 % 95.8 % Anbieters gekündigt oder 10 % beabsichtigen dies in ferner Zukunft zu tun. Die meisten Personen nutzen in Zusammenhang mit der Neobank eine Mastercard- oder Visa-Kreditkarte (76 % der Befragten), aber auch 18.6 % 4.0 % 7.4 % Debitkarten sind verbreitet (58 %). 7.1 % 1.3 % 2.8 % Am bekanntesten sind in der Schweiz die Neo- banken-Anbieter Revolut (26 % Bekanntheitsanteil) Revolut Sonect Transferwise und Zak (16 %). Am meisten genutzt werden jedoch die britischen Anbieter Revolut und Transferwise (7 % resp. 3 % Nutzungsanteil) (vgl. Abb. S.1.4). 74.3 % 94.7 % 89.8 % 3.0 % 14.0 % 0.7 % 2.2 % Kenne und nutze ich Abb. S.1.4 Yapeal Zak Kenne ich, Frage: Bitte geben Sie für nutze ich aber nicht die einzelnen Anbieter digitaler Banklösungen (sog. Kenne ich nicht Digitalbanken bzw. Neoban- 96.3 % 83.8 % ken) an, welche der jeweiligen Aussagen auf Sie zutrifft. Basis: Alle Befragten S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 13
I I I. BEK A N N TH E I T U N D IMAGE VO N Z A H LU N G SM I T TEL N Schwerpunkt Neobanken Der grösste Sympathieträger ist aktuell Revolut, S Y M PAT H I E WA H R N E H M U N G Abb. S. 1.5 Mittelwert gefolgt von den beiden inländischen Anbietern Neon N26 11 15 37 26 11 3.1 n=121 und Zak und dem britischen Unternehmen Trans- ferwise (MW je 3,3) (vgl. Abb. S.1.5). Die geringsten Neon 12 11 32 23 22 3.3 n=119 Sympathiewerte geniessen derzeit die Nubank und Nubank 16 22 41 11 10 2.8 n=59 Yapeal, was damit zusammenhängen dürfte, dass Revolut 6 16 31 26 21 3.4 n=249 beide Anbieter in der Schweiz noch kaum bekannt Sonect 12 16 38 19 15 3.1 n=80 sind. Transferwise 8 16 33 22 21 3.3 n=108 In puncto Sicherheitswahrnehmung liegen die Schweizer Anbieter hingegen klar vorne (vgl. Abb. S.1.6): Yapeal 18 18 39 9 15 2.8 n=58 Gemäss Aussagen der Befragten am sichersten sind Zak 7 11 39 27 16 3.3 n=161 Zak (MW 3,5) sowie Neon, Transferwise und Sonect 0 % 25 % 50 % 75 % 100 % (MW je 3,3). Am unsichersten wahrgenommen wer- den die Anbieter Nubank und Yapeal (MW je 2,8). sehr unsympathisch eher unsympathisch weder noch sehr sympathisch eher sympathisch Revolut und N26 liegen mit einem Mittelwert von je 3,2 im Mittelfeld. S I C H E R H E I T S WA H R N E H M U N G Abb. S. 1.6 Mittelwert N26 8 18 35 26 13 3.2 n=121 Neon 11 16 30 21 22 3.3 n=114 Nubank 14 21 40 19 6 2.8 n=67 Revolut 7 21 28 32 12 3.2 n=230 Sonect 11 18 30 18 23 3.3 n=80 Transferwise 10 17 26 29 18 3.3 n=117 Yapeal 13 26 41 12 8 2.8 n=66 Abb. S.1.5 Abb. S.1.6 Zak 6 14 28 27 25 3.5 n=149 Frage: Als wie sympathisch Frage: Als wie sicher 0 % 25 % 50 % 75 % 100 % nehmen Sie die einzelnen beurteilen Sie die einzelnen Anbieter wahr? Anbieter? Basis: Befragte, die Anbieter Basis: Befragte, die Anbieter überhaupt nicht sicher eher nicht sicher weder noch eher sicher sehr sicher kennen oder nutzen kennen oder nutzen S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 14
IV. Blick ins Portemonnaie Bargeldbezug und Bargeldbestand DER DURCHSCHNITTLICHE SCHWEIZER… Bargeld gilt für die meisten Schweizerinnen und Schweizer nach wie vor als unverzichtbar. Dies zeigt auch ein Blick ins Portemonnaie von Herrn und Frau Schweizer (vgl. Abb. 6): besitzt 3,9 So haben die meisten Personen zumindest noch etwas Bezahlkarten «Münz» im Portemonnaie oder in der Hosentasche. Im Durchschnitt sind es 70 Fr. (minus 10 Fr. ggü. 2019). Ledig- lich 3 % (plus 1 PP ggü. 2019) geben an, kein Bargeld mit sich zu führen. Gegenüber den beiden Vorjahren ist damit hat bewahrt ein leichter Rückgang des mitgeführten Bargeldbestandes Fr. 70.– in seinem Fr. 59.– und der Bezugshäufigkeit festzustellen, gleichzeitig hat sich Portemonnaie zu Hause auf die Höhe des bezogenen Betrages am Geldautomaten erhöht. Bezüglich Bargeldbesitz sind soziodemografische Unter- schiede zu beobachten: So tragen Männer mit 80 Fr. im Mittel deutlich höhere Geldbeträge mit sich als Frauen (Median 60 Fr.), gleichzeitig geben Männer aber auch wesentlich häufiger an, kein Bargeld im Portemonnaie bezieht bezieht am häufigsten oder in der Hosentasche zu haben. Ebenfalls hängen ins- Bargeld im Wert monatlich Bargeld besondere risikoaverse und ältere Personen noch stark am von Fr. 150.– am Geldautomaten Bargeld, was sich unter anderem auch darin äussert, dass Personen ab 45 Jahren erheblich mehr Bargeld besitzen als jüngere. n=988 Abb. 6 Hinweis: Die Durchschnitts- werte beziehen sich auf den Median. S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 15
I V. BL I CK I NS P O RTEMO N NA I E Z AHLUNGSMIT TELBESITZ Neben Bargeld besitzen die meisten Schweizer mehrere Bezahlkarten (vgl. Abb. 7). So verfügen 81 % der PostFinance Card (Postkarte) befragten Personen über eine Kreditkarte und 85 % über 1.2 n=468 eine Debitkarte. Auf einen Kartenbesitzer entfallen somit V PAY (Debitkarte Visa) durchschnittlich 1,6 Debitkarten und 1,7 Kreditkarten. Dabei 1.2 n=188 besitzt bereits jede fünfte Person eine neuartige, mit Kredit- 1.6 Debitkarten Maestro-Karte (EC-Karte) kartenfunktionen ausgestattete Debitkarte (z.B. Visa Debit 1.2 im Mittel pro Besitzer n=803 n=1082 oder Debit Mastercard). Zudem besitzen die Befragten im Visa Debit Schnitt 1,9 Händlerkarten mit Bezahlfunktion (Globus-Karte, 1.1 n=119 MyOne-Karte etc.). Debit Mastercard Ein Blick in die digitale Geldbörse ergibt ferner, dass zwei 1.1 n=213 Drittel der Befragten gemäss eigener Aussage eine App mit integrierter Bezahlfunktion auf ihrem Handy installiert haben (z.B. iTunes, PayPal-App, SBB Mobile App), wobei Mastercard 1.2 n=809 unter 45-Jährige deutlich mehr solcher Apps besitzen. Des Weiteren gibt jeder Zweite an, eine oder mehrere Bezahl- Visa 1.1 n=498 Apps (z.B. Apple Pay, PayPal, Twint) auf seinem Smartphone 1.7 Kreditkarten zu besitzen, wobei die Personen im Schnitt 1,5 solcher Apps American Express 1 im Mittel pro Besitzer n=90 installiert haben. Die Adoptionsraten sind nochmals deut- n=1015 lich gestiegen ggü. 2019. Diners Club 1.1 n=8 Männer besitzen verglichen zu Frauen in der Regel signifikant mehr Kreditkarten, haben signifikant mehr Prepaid-(Kredit-)Karte 1.2 n=300 Bezahl-Apps auf ihrem Smartphone installiert und sind signifikant häufiger im Besitz von neueren Bezahlverfahren (z.B. Kryptowährungen). Händlerkarten/Kundenkarten 1.9 mit Bezahlfunktion n=503 Kombi-Karte (Wahl zw. Debit-/ 1.3 Kreditfunktion) n=24 Abb. 7 Mastercard Flex 1.2 Frage: Welche der aufgeführ- Basis: Zahlungsmittel, die n=7 ten herkömmlichen Zahlungs- der Befragte kennt; nur mittel besitzen Sie persönlich? Besitzer des entsprechenden Bitte geben Sie die jeweilige Zahlungsmittels Bezahl-App auf dem Mobiltelefon 1.5 n=670 Anzahl an. S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 16
I V. BL I CK I NS P O RTEMO N NA I E Schwerpunkt TOP 10 NACHTEILE EINER Abb. S. 2.2 Abschaffung Bargeld BARGELDABSCHAFFUNG n=1 882 ungestützte Abfrage, Anzahl Nennungen Kein Gefühl fürs Geld mehr/Wertigkeit (etwas in der Hand halten) geht verloren/ 2.7 270 Die Umfrageergebnisse legen nahe, dass die Ab- kein realer Wert mehr hinter dem Geld schaffung von Bargeld keine Option ist (vgl. Abb. S.2.1). Rund 71 % sprechen sich dagegen aus. Knapp die Geringere Ausgabenübersicht/mangelnde Ausgabenkontrolle/weniger 207 Hälfte (48 %) der Befragten lehnt eine Abschaffung Ausgabendisziplin sogar gänzlich ab. Nur gerade knapp 17 % stimmen einer Schweiz ohne Bargeld grundsätzlich zu. Technologische Abhängigkeit 176 Als Hauptgründe gegen eine Abschaffung von (z.B. Internet, elektr. Devices) Bargeld wurde nach abnehmender Wichtigkeit der Verlust der Wertigkeit von Geld («etwas in den Hän- Sicherheitsbedenken 162 den halten»), die mangelnde Kontrolle über seine (z.B. Cyberrisks, technische Störungen) Finanzen, die technologische Abhängigkeit («ange- EINSTELLUNG ZUR ABSCHAFFUNG wiesen sein auf funktionierende Netze und elektroni- Datenspuren/Verlust der Anonymität/ VON BARGELD Abb. S. 2.1 sche Devices») sowie diverse Sicherheitsbedenken Einschränkung der Privatsphäre/ 123 n=1 259 Datenschutzbedenken (z.B. Cyberrisks, technische Störungen) angeführt % (vgl. Abb. S.2.2). Ebenfalls eine Rolle spielen der Verlust Überwachung (durch Staat und Finanz 5 Ich finde das sehr gut von Anonymität, die Angst vor einer Überwachung institute)/zunehm. Macht der Institutionen/ 122 12 Abhängigkeit/Einschr. der pers. Freiheit Ich finde das eher gut durch Staat und Finanzinstitute sowie die geringere Flexibilität im Umgang mit dem Zahlungsmittel. 12 Weder noch Unpraktisch/geringere Convenience/ weniger flexibel 107 24 Ich finde das eher nicht gut Überforderung älterer Menschen und von Menschen mit Beeinträchtigungen 86 Einschränkung der persönlichen 70 48 Ich finde das Abb. S.2.1 Abb. S.2.2 Wahlfreiheit überhaupt nicht gut Frage: Was würden Sie davon Frage: Welche Nachteile halten, wenn es kein Bargeld hätte Ihrer Meinung nach die mehr gäbe? Abschaffung von Bargeld? Bargeld gehört zum Alltag dazu/ Gewohnheiten schwierig zu durchbrechen 61 Basis: Alle Befragten Basis: Alle Befragten S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 17
V. Zahlungsverhalten Verschiedene Zahlungstypen Die Zahlungsmittelpräferenzen sind sehr heterogen und DEBITKARTEN KREDITKARTEN unterscheiden sich je nach Person und Bezahlsituation. BARZAHLER ZAHLER ZAHLER MISCHZAHLER Ausgehend von den im Rahmen des Tagebuchs erhobenen Zahlungsdaten können vier Nutzertypen unterschieden werden: der Barzahler, der Debitkartenzahler, der Kredit- kartenzahler sowie der Mischzahler (vgl. Abb. 8). Mit Abstand am häufigsten vertreten ist mit einem Stichprobenanteil von 42 % der Mischzahler, der abhängig von der Situation mit unterschiedlichen Zahlungsmitteln 21 % 25 % 12 % 42 % bezahlt und ein hybrides Bezahlverhalten an den Tag legt. zahlen situations- zahlen in über zahlen in über zahlen in über Ebenfalls verbreitet mit 25 % resp. 21 % sind Personen, die 75 % der Fälle mit 75 % der Fälle mit bedingt mit 75 % der Fälle überwiegend mit der Debitkarte oder bar bezahlen. Die unterschiedlichen bar Debitkarte Kreditkarte * Zahlungsmitteln kleinste Gruppe macht mit einem Anteil von 12 % die Kate- gorie der Kreditkartenzahler aus (vgl. Abb. 8). Seit 2018 hat eine leichte Verschiebung von Kredit- zu n=973 Abb. 8 Debitkartenzahlern stattgefunden, wobei gegenüber 2019 eine Verschiebung vom überwiegend mit Debitkarte Zah- Der klassische Kreditkartenzahler ist überwiegend lenden hin zum überwiegend bar Zahlenden beobachtet männlich, über 30 Jahre alt, verfügt über ein gutes werden konnte (plus 3 PP). Bildungsniveau und ein höheres Einkommen. Er ist stark Der typische Barzahler ist in der Regel über 45 Jahre leistungsorientiert, extrovertiert, risikofreudig und probiert alt, sicherheitsliebend und traditionsbewusst. Er ist Neue- gern Neues aus. rungen (z.B. neuen Bezahlformen) gegenüber tendenziell Der Mischzahler ist in der Regel ebenfalls männlich, über eher skeptisch eingestellt und nutzt neue Technologien alle Altersklassen verteilt und aus verschiedenen sozialen erst, wenn es unumgänglich wird. Schichten stammend. Vornehmlich handelt es sich dabei Debitkartenzahler sind generell mehrheitlich weibliche um aufgeschlossene, eher extrovertierte Persönlichkeiten Personen im Alter zwischen 18 und 44 Jahren. Sie sind eher mit einem gewissen Hang zum Risiko. risikoavers und schätzen das Vertraute, stehen Neuem aber Insbesondere überwiegend bar zahlende Personen sind grundsätzlich aufgeschlossener gegenüber als Barzahler. überzeugte Verfechter ihres bevorzugt genutzten Zah- Neue Technologien werden im Wesentlichen unter der lungsmittels. Sie beurteilen dieses deutlich positiver als die Voraussetzung adoptiert, dass andere Personen diese anderen Zahlungstypen. Bei Kartenzahlern ist dagegen * Schliesst mobile Bezahl- ebenfalls nutzen und damit gute Erfahrungen machen. keine derart ausgeprägte Präferenz feststellbar. verfahren mit ein. S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 18
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Zahlungsverhalten gemäss N U T Z U N G H E R KÖ M M L I C H E R Z A H L U N G S I N S T R U M E N T E Selbsteinschätzung der Befragten Die hohen Bekanntheitswerte schlagen sich auch in der 99 % Bargeld 98 % Nutzung nieder: Analog zur Bekanntheit ist bei den meisten 98 % Zahlungsformen auch die Nutzung im Steigen begriffen, 91 % Debitkarte 93 % im Unterschied zur Bekanntheit variiert die Nutzungsquote 90 % allerdings wesentlich stärker (vgl. Abb. 9 und 10). 83 % Kreditkarte 79 % Gemäss Selbsteinschätzung der Befragten sind am ver- 80 % breitetsten neben Bargeld mit 98 % Nutzungsanteil die 18 % Prepaid-(Kredit-)Karte 26 % Onlineüberweisung (E-Banking) mit 92 % und die Debit- 28 % karte generell, welche neun von zehn Personen angeben Händlerkarte 35 % 35 % zu nutzen. Im Anschluss folgt die Onlinezahlung mittels 36 % Kreditkarte mit 83 % sowie Kreditkartenzahlungen generell Rechnung/EZS Schalter* 84 % 34 % mit einem Anteil von 80 %. 36 % Neuere Bezahlmethoden sind weiter auf dem Vor- Rechnung/EZS 94 % 93 % Online-Überweisung 92 % marsch. Sowohl kontaktlose wie auch mobile und Internet 55 % bezahlverfahren verzeichnen hohe Wachstumsraten. Vorauskasse 53 % 48 % Dementsprechend hat die Kontaktlosnutzung gegenüber 19 % der Nullmessung 2018 deutlich zugenommen und bewegt Nachnahme 18 % 18 % sich auf die 60 %-Schwelle zu. Das kontaktlose Bezahlen 49 % mittels Debitkarte macht derzeit 59 % aus, dasjenige mittels LSV 49 % 47 % Kreditkarte 57 %. Basierend auf der Selbsteinschätzung der Befragten hat damit die Nutzung der Kontaktlosfunktion 0% 25 % 50 % 75 % 100 % der Debitkarte das erste Mal diejenige der Kreditkarte überholt. 2018 Abb. 9 n=1 018 Frage: Bitte geben Sie an, 2019 welche der aufgeführten * Werte von 2018 nicht n=1 01 1 Zahlungsmittel/Bezahlarten mit 2019 und 2020 Sie nutzen. vergleichbar, da 2020 Abfrage geändert n=1 259 Basis: Alle Befragten S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 19
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Während das kontaktlose Bezahlen mit Debitkarte auf- NUTZUNG NEUERE Z AHLUNGSINSTRUMENTE grund der hohen Praktikabilität und der geringen Kosten insbesondere bei der jüngeren Zielgruppe grossen Anklang Kontaktloses Bezahlen 34 % 50 % findet, spricht kontaktloses Bezahlen mit Kreditkarte über- Debitkarte 59 % proportional häufiger Männer sowie Personen mit höherem Kontaktloses Bezahlen 50 % 54 % Bildungsniveau und Einkommen an. Kreditkarte 57 % Gleichermassen beliebt sind auch Internetbezahlver- 20 % Mobiles Bezahlen POS 27 % fahren wie PayPal oder etwa Twint. Knapp zwei Drittel 36 % (59 %) der Teilnehmer geben an, solche Bezahlformen zu 27 % Mobiles Bezahlen Online 37 % nutzen. Das grösste Potenzial geht derzeit von mobilen 48 % Bezahlverfahren aus, die sich rasant entwickeln und deren P2P Inland 18 % 28 % Nutzungsquoten gegenüber den beiden Vorjahren über 43 % sämtliche Anwendungsformen eine signifikante Steigerung P2P Ausland 3% 3% verzeichnen können. Laut Angaben der Befragten nutzen 7% gegenwärtig über 36 % mobiles Bezahlen im stationären In-App-Zahlung 60 % 63 % 67 % Geschäft (plus 9,6 PP ggü. 2019), beim mobilen Bezahlen 50 % im Internet sind es inzwischen sogar 48 % (plus 11,5 PP Internetbezahlverfahren 56 % 59 % ggü. 2019). «In-App»-Zahlungen nutzen 67 % (plus 4,3 PP ggü. 2019). «Peer-to-Peer»-Zahlungen im Inland nutzen Onlinezahlung 46 % Debitkarte * 43 % 43 % (plus 15,0 PP ggü. 2019). Diese Zahlen machen deut- lich, dass sich mobiles Bezahlen im Alltag der Bevölkerung Onlinezahlung 86 % Kreditkarte * 83 % zu etablieren beginnt. Virtuelle Währungen/ 2% Aktuell noch weniger relevant, allerdings ebenfalls mit be- Kryptowährung 4% 5% achtlichen Wachstumsraten, sind virtuelle Währungen und 1% Zahlungen mit «Wearables». Virtuelle Währungen werden Zahlung mit Wearable 2% 4% zum jetzigen Zeitpunkt von 5 % der Teilnehmer genutzt, 0% 25 % 50 % 75 % 100 % «Wearables» nutzen derzeit 4 %. Männer sowie unter 45-jährige, progressiv orientierte Personen sind generell technikaffiner und nutzen neue 2018 Abb. 10 Technologien (kontaktlos, mobil, online) deutlich häufiger. n=1 018 Frage: Bitte geben Sie an, 2019 welche der aufgeführten n=1 01 1 Zahlungsmittel/Bezahlarten * neu aufgenommen Sie nutzen. 2020 ab SPM19 n=1 259 Basis: Alle Befragten S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 20
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Zahlungsverhalten gemäss Tagebuch Z A H L U N G S M I T T E L N A C H T R A N S A K T I O N S Z A H L U N D U M S AT Z Ein Blick auf das tatsächliche Nutzungsverhalten macht gemäss Tagebuch im Inland deutlich, dass Bargeld in Bezug auf die Transaktionszahl zwar nach wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungs- Zahlungsmittel Verteilung nach Verteilung nach Mittlerer instrument (Transaktionsanteil von 45 %) darstellt, der Transaktionszahl Umsatz Transaktionsbetrag prozentuale Anteil im Jahresvergleich aber kontinuierlich Anzahl Trans- Umsatz Umsatz Median abnimmt. So ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von Trans aktionsanteil in CHF anteil in % 3,2 PP zu verzeichnen (vgl. Tabelle 2). aktionen in % Mit Blick auf die Umsätze rangieren Bartransaktionen (23 %) hinter Debitkartenzahlungen (28 %) und vor Kredit- Bargeld 3 568 44.5 89 546 23.1 10.74 kartenzahlungen inkl. Prepaid (21 %). Dabei wird die Debit- karte in der französischsprachigen Schweiz erheblich öfter eingesetzt als in der deutsch- und italienischsprachigen Schweiz. Bargeld dagegen ist im Tessin wesentlich ver- Debitkarte 2 161 26.9 107 365 27.7 25.28 breiteter als in den restlichen Landesteilen. Umsatzmässig ebenfalls relevant ist die Rechnung bzw. Online-Überweisung mit knapp 17 %. Dieser Wert hat sich Kreditkarte 1 145 14.3 80 351 20.7 24.97 gegenüber 2019 nochmals leicht erhöht. Während bezogen auf die Anzahl Transaktionen das Gros der Debitkartentransaktionen aufgrund der im Zeitverlauf Prepaid-(Kredit-)Karte 93 1.2 1 856 0.5 10.56 späteren Einführung der Kontaktloskarte nach wie vor auf konventionelle Weise durch Einstecken ins Bezahlterminal erfolgt (56 % konventionell verglichen mit 41 % kontaktlos), Händlerkarten/Kundenkarten 137 1.7 4 286 1.1 11.02 liegt bei der Kreditkarte der Anteil der Kontaktlos-Trans- aktionen (44 %) bereits über dem Wert für herkömmliche Transaktionen (33 %). Bezogen auf das wertmässige Rechnung 210 2.6 64 430 16.6 99.16 Volumen (Umsatz) wird bei beiden Bezahlformen aber Tabelle 2 FORTSETZUNG TABELLE 2 → S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 21
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN immer noch der grösste Anteil auf herkömmliche Weise Z A H L U N G S M I T T E L N A C H T R A N S A K T I O N S Z A H L U N D U M S AT Z umgesetzt. Der Kontaktlos-Anteil (gemessen als Anteil zum gemäss Tagebuch im Inland Umsatz der jeweiligen Kartenart) der Debitkarte (26 %) liegt inzwischen über demjenigen der Kreditkarte (22 %). Zahlungsmittel Verteilung nach Verteilung nach Mittlerer (vgl. Tabelle 2). Transaktionszahl Umsatz Transaktionsbetrag Rechnungen (für einmalige oder unregelmässig wieder- Anzahl Trans- Umsatz Umsatz Median kehrende Ausgaben) werden überwiegend per Online- Trans aktionsanteil in CHF anteil in % überweisung bzw. E-Banking beglichen. So werden bei- aktionen in % nahe 82 % der Zahlungen auf Rechnung online ausgeführt, was einem Umsatzanteil von 95 % entspricht. Vorauskasse 8 0.1 612 0.2 47.51 Im Gegensatz zur Selbsteinschätzung (welche auch Ein- mal- oder Gelegenheitsnutzer berücksichtigt) mit zum Teil Nutzungsquoten von 50 % und mehr für mobile Bezahlver- fahren weist die Analyse der Tagebuchstudie mit Werten Lastschriftverfahren (LSV) 5 0.1 466 0.1 6.94 im einstelligen Bereich ein deutlich geringeres (effektives) Nutzungsverhalten aus (Transaktionen 5,9 %, Umsatz 3,9 %). Analog zur Selbsteinschätzung kann allerdings Mobiles Bezahlen (Mobile Payment) 475 5.9 15 288 3.9 10.74 auch hier eine signifikante Zunahme des (mengen- und wertmässigen) Transaktionsvolumens festgestellt werden. Mobiles Bezahlen hält je länger je mehr Einzug in das all- Internetbezahlverfahren 84 1.0 16 978 4.4 56.43 tägliche Zahlungsverhalten. Andere 133 1.7 6 095 1.6 6.74 Summe 8 019 100.0 387 274 100.0 Tabelle 2 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 22
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Debitkarte TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT SCHWEIZER Abb. 1 1 KO N TA K T L O S E R D E B I T K A R T E N I M J A H R 2 0 1 9 Die Beliebtheit der Debitkarte zeigt sich zusätzlich in der im Analyse SNB-Daten – in Millionen Vergleich zur Kreditkarte mehr als doppelten Einsatzhäufig- keit. Mit Schweizer Debitkarten wurden in 2019 erstmals über 1 Mia. Transaktionen abgewickelt – davon 98 % im 99 % Präsenzgeschäft In- und 2 % im Ausland (vgl. Abb. 12). Von 2005 bis 2019 sind 999 539 die Schweizer Debitkartentransaktionen um mehr als das 1 % Distanzgeschäft 55 % herkömmlich Vierfache gestiegen. Kontaktlose Debitkartenzahlungen 14 357 96 % 547 353 machten im Jahr 2019 45 % der Präsenzzahlungen im 1 013 896 45 % kontaktlos Inland aus (plus 17 PP ggü. 2018) (vgl. Abb. 11). 4 % Ausland 452 186 Mit Schweizer Debitkarten wurden in 2019 rund 46 798 54 Mia. Fr. umgesetzt – davon rund 50 Mia. Fr. (ca. 93 %) 96 % Inland im In- und rund 4 Mia. Fr. (ca. 7 %) im Ausland (vgl. Abb. 14). 1 013 896 Der Umsatz hat sich seit 2005 mehr als verdoppelt. 27 % des inländischen Debitkartenumsatzes in der Schweiz am stationären Verkaufspunkt wurden in 2019 kontaktlos ge- neriert (plus 13 PP ggü. 2019) (vgl. Abb. 13). ENT WICKLUNG TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT SCHWEIZER DEBITKARTEN Abb. 12 Analyse SNB-Daten – in Millionen 1000 900 800 Schweizer 700 Debitkarten- transaktionen 600 im Inland 500 Schweizer 400 Debitkarten- transaktionen 300 im Ausland 200 Total Schweizer 100 Debitkarten- 0 transaktionen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 23
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN U M S AT Z S C H W E I Z E R KO N TA K T L O S E R D E B I T K A R T E N Abb. 13 ENT WICKLUNG TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT Abb. 15 IM JAHR 2019 IM INL AND S C H W E I Z E R KO N TA K T L O S E R D E B I T K A R T E N Analyse SNB-Daten- in Millionen CHF Analyse SNB-Daten – in Millionen 500 50% 99 % Präsenzgeschäft 49 121 400 40% Schweizer 1 % Distanzgeschäft Debitkarten- 678 93 % transaktionen 300 30% 49 799 im Inland Kontaktlosquote 200 20% 7 % Ausland Schweizer 3 773 Debitkarte 100 10% 73 % herkömmlich im Vergleich 93 % Inland zu Präsenz- 35 899 49 799 zahlungen 0 0% 27 % kontaktlos im Inland 13 222 (rechte Skala) 2015 2016 2017 2018 2019 E N T W I C K L U N G U M S AT Z S C H W E I Z E R D E B I T K A R T E N Abb. 14 E N T W I C K L U N G U M S AT Z Abb. 16 Analyse SNB-Daten – in Milliarden CHF S C H W E I Z E R KO N TA K T L O S E R D E B I T K A R T E N Analyse SNB-Daten – in Milliarden CHF 60 15 30% Schweizer 50 Debitkarten- Schweizer 12 24% transaktionen 40 Debitkarten- im Inland transaktionen 9 18% 30 im Inland Schweizer Debitkarten- Kontaktlosquote 6 12% transaktionen 20 Schweizer im Ausland Debitkarte 10 im Vergleich 3 6% Total zu Präsenz- Schweizer 0 umsatz 0 0% Debitkarten- im Inland transaktionen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 (rechte Skala) 2015 2016 2017 2018 2019 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 24
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Kontaktlose inländische Debitkartentransaktionen sind A N Z A H L D E B I T K A R T E N T R A N S A K T I O N E N P R O KO P F Abb. 17 D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G im Inland von 2015-2019 um das 390-fache gestiegen Analyse SNB-Daten (vgl. Abb. 15). Der Umsatz mit kontaktlosen inländischen Debitkarten ist von 2015-2019 um das 490-fache gestiegen 150 (vgl. Abb. 16). Im Durchschnitt machte eine erwachsene Person in der 125 Schweiz in 2019 149 Debitkartentransaktionen – davon 142 (95 %) im In- und rund 7 (5 %) im Ausland (vgl. Abb. 17). 100 Von 2005 bis 2019 hat sich der Debitkarteneinsatz pro er- 75 wachsene Person mehr als verdreifacht. Der Jahresumsatz der Debitkarte pro Kopf einer erwach- 50 senen Person belief sich in 2019 auf 7509 Fr. (vgl. Abb. 18). Seit 2005 haben sich die Ausgaben pro Kopf verdoppelt. 25 Schweizer Debitkarten- 0 transaktionen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 im Inland Schweizer Debitkarten- J A H R E S U M S AT Z D E R D E B I T K A R T E P R O KO P F Abb. 18 transaktionen D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G im Ausland Analyse SNB-Daten – in CHF Total 8000 Schweizer Debitkarten- 7000 transaktionen 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 25
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Kreditkarte TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT SCHWEIZER Abb. 19 KO N TA K T L O S E R K R E D I T K A R T E N I M J A H R 2 0 1 9 I M I N L A N D Mit Schweizer Kreditkarten wurden in 2019 rund 530 Mio. Analyse SNB-Daten – in Millionen Transaktionen abgewickelt – davon 60 % im In- und 40 % im Ausland (vgl. Abb. 20). Dies entspricht rund der Hälfte der Transaktionen mit Debitkarten. Etwas mehr als die Hälf- 68 % Präsenzgeschäft 44 % herkömmlich te der Präsenzzahlungen im Inland waren dabei Kontakt- 224 836 98 819 loszahlungen (plus 10 PP ggü. 2018) (vgl. Abb. 19). Von 2005 32 % Distanzgeschäft 56 % kontaktlos bis 2019 sind die Schweizer Kreditkartentransaktionen um 104 634 126 017 das Fünffache gewachsen. 62 % Mit Schweizer Kreditkarten wurden in 2019 rund 329 471 62 % Inland 47 Mia. Fr. umgesetzt – davon rund 26 Mia. Fr. (ca. 53 %) im 329 471 38 % In- und rund 21 Mia. Fr. (ca. 47 %) im Ausland (vgl. Abb. 22). 200 091 Der Umsatz hat sich seit 2005 mehr als verdoppelt. 34 % 38 % Ausland 200 091 des inländischen Kreditkartenumsatzes in der Schweiz am stationären Verkaufspunkt wurden im Jahr 2019 kontaktlos generiert (plus 10 PP ggü. 2018) (vgl. Abb. 21). ENT WICKLUNG TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT Abb. 20 SCHWEIZER KREDITKARTEN Analyse SNB-Daten – in Millionen 550 Schweizer 450 Kreditkarten- transaktionen im Inland 350 Schweizer 250 Kreditkarten- transaktionen im Ausland 150 100 Total 50 Schweizer Kreditkarten- 0 transaktionen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 26
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN U M S AT Z S C H W E I Z E R KO N TA K T L O S E R K R E D I T K A R T E N Abb. 21 ENT WICKLUNG TRANSAKTIONSHÄUFIGKEIT Abb. 23 IM JAHR 2019 IM INL AND S C H W E I Z E R KO N TA K T L O S E R K R E D I T K A R T E N Analyse SNB-Daten – in Millionen CHF Analyse SNB-Daten – in Millionen 150 60% 66 % Präsenzgeschäft 16 746 66 % herkömmlich Schweizer 120 48% 34 % Distanzgeschäft 11 049 Kreditkarten- 8 705 34 % kontaktlos transaktionen 90 36% 55 % im Inland 25 452 5 697 55 % Inland Kontaktlosquote 60 24% 25 452 45 % Schweizer 21 198 Kreditkarte 30 12% 45 % Ausland im Vergleich 21 198 zu Präsenz- zahlungen 0 0% im Inland (rechte Skala) 2015 2016 2017 2018 2019 E N T W I C K L U N G U M S AT Z S C H W E I Z E R K R E D I T K A R T E N Abb. 22 E N T W I C K L U N G U M S AT Z Abb. 24 Analyse SNB-Daten – in Milliarden CHF S C H W E I Z E R KO N TA K T L O S E R K R E D I T K A R T E N Analyse SNB-Daten – in Milliarden CHF 50 6 36% Schweizer 40 Kreditkarten- 5 30% Schweizer transaktionen Kreditkarten- im Inland 30 transaktionen 4 24% im Inland Schweizer 3 18% Kreditkarten- 20 Kontaktlosquote transaktionen Schweizer 2 12% im Ausland Kreditkarte 10 im Vergleich 1 6% Total zu Präsenz- Schweizer umsatz 0 0% Kreditkarten- 0 im Inland transaktionen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 (rechte Skala) 2015 2016 2017 2018 2019 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 27
V. Z A H LU N G SV ERHA LTEN Kontaktlose Schweizer Kreditkartentransaktionen sind A N Z A H L K R E D I T K A R T E N T R A N S A K T I O N E N P R O KO P F Abb. 25 D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G im Inland von 2015-2019 um das Siebenfache gestiegen, Analyse SNB-Daten während der Umsatz mit kontaktlosen inländischen Kredit- karten um das Zwölffache zugenommen hat (vgl. Abb. 23 75 und Abb. 24). Im Durchschnitt machte eine erwachsene Person in der Schweiz in 2019 74 Kreditkartentransaktionen – davon 60 46 (60 %) im In- und 28 (40 %) im Ausland (vgl. Abb. 25). Die inländische Kreditkarte wurde somit in 2019 pro Kopf 45 rund halb so viel mal verwendet wie die Debitkarte. Von 2005 bis 2019 hat der Kreditkarteneinsatz pro Kopf um 30 mehr als das Vierfache zugenommen. Der Jahresumsatz der Kreditkarte pro Kopf einer erwach- 15 senen Person belief sich in 2019 auf 6463 Fr. (vgl. Abb. 26). Schweizer Seit 2005 haben sich die Ausgaben pro Kopf mit Kredit- Kreditkarten- 0 karte verdoppelt. transaktionen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 im Inland Schweizer Kreditkarten- J A H R E S U M S AT Z D E R K R E D I T K A R T E P R O KO P F Abb. 26 transaktionen D E R E R WA C H S E N E N B E V Ö L K E R U N G im Ausland Analyse SNB-Daten – in CHF Total 7000 Schweizer Kreditkarten- transaktionen 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 S W I S S PAY M E N T M O N I T O R 2 0 2 0 | 28
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