Swiss Banking Juli 2021 - IFBC AG
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IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 2 Das Geschäftsjahr 2020 stand ganz im Zeichen der Im IFBC Sector Report – Swiss Banking COVID-19-Pandemie. Neben den epidemiologie- halten wir für Sie auch dieses Jahr unsere bedingten Massnahmen war auch die Milderung der aktuellsten Einschätzungen zur finanziellen wirtschaftlichen Folgen ein zentrales Element der Performance und Wertschaffung von Schweizer Pandemiebekämpfung. In diesem Kontext spielen Retail- und Privatbanken fest. Zusätzlich werden die Schweizer Banken durch die Vergabe von die Aktienkurse und die Bewertung kotierter COVID-19-Krediten weiterhin eine zentrale Rolle. Schweizer Retail- und Privatbanken analysiert. Trotz optimistischer Aussichten und realistischer Eine umfassende Datengrundlage schaffen Hoffnungen auf ein baldiges Ende der COVID-19- wiederum die bis Anfang Juni 2021 publizierten bedingten Massnahmen herrschen weiterhin Jahresabschlüsse von 55 Retail- und 31 substanzielle Unsicherheiten, insbesondere in Privatbanken. Bezug auf wirtschaftliche Spätfolgen der Krise. Es Wir wünschen Ihnen spannende Einsichten und ist deshalb mehr denn je entscheidend, eine freuen uns, Ihnen als Partner zur Verfügung zu nachhaltige finanzielle Wertschaffung umzusetzen stehen. und mögliche Wertschöpfungspotenziale konsequent zu realisieren. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, Ihnen unseren aktuellen Sector Report zu den Schweizer Dr. Thomas Vettiger Retail- und Privatbanken präsentieren zu können. Managing Partner IFBC Sector Report – Swiss Banking Editorial
IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 3 Executive Summary Retailbanken Privatbanken Aktienanalyse und Bewertung Aktienanalyse und Bewertung Seit Beginn der COVID-19-Pandemie hat der SPI die Renditen der Schweizer Nach einem Einbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie zeigt die Retailbanken übertroffen. Aktienperformance der Schweizer Privatbanken eine starke Erholung. Steigenden Erwartungen an künftige Gewinnsteigerungen als Herausforderung für Geringere Erwartungen an die künftige operative Performance reduzieren die Schweizer Retailbanken. die Bewertungsniveaus der Privatbanken per Ende 2020. Profitabilität und Wachstum Profitabilität und Wachstum Nach einem tiefen Wert im letzten Jahr ist die Cost/Income-Ratio 2020 im Auch die Privatbanken weisen mit 84.2% eine höhere Cost/Income-Ratio als im Median auf 65.1% angestiegen. Vorjahr auf. Der Geschäftserfolg pro Mitarbeiter zeigt eine rückläufige Tendenz. Im Jahr 2020 sind die Schweizer Retailbanken mit sinkenden Zinserfolgen bei Im Jahr 2020 sind die verwalteten Vermögen der Privatbanken deutlich angestiegen; konstantem Geschäftsaufwand konfrontiert. die durchschnittliche Marge im indifferenten Geschäft hat sich aber weiter reduziert. Wertschaffung Wertschaffung 76.9% der untersuchten Retailbanken können die regulatorisch erforderlichen Ein Grossteil der Schweizer Privatbanken (64.5%) erwirtschaftet eine Überrendite Eigenmittel auch während der COVID-19-Pandemie rentabilisieren, jedoch können auf dem regulatorischen Eigenkapital. Auf dem gesamthaft gebundenen Eigenkapital lediglich 20% der Banken die Kosten des bilanziellen Eigenkapitals decken. kann aber nach wie vor nur eine Minderheit ökonomisch Wert schaffen. Die Verbesserung der Kosteneffizienz stellt im Jahr 2020 den Hauptwerttreiber dar. Den zentralen Werttreiber für eine positive ökonomische Wertschaffung stellt, wie bei den Retailbanken, die Kosteneffizienz dar.
1 Retailbanken 2 Privatbanken 1.1 Aktienanalyse und Bewertung 5 2.1 Aktienanalyse und Bewertung 17 1.2 Profitabilität und Wachstum 8 2.2 Profitabilität und Wachstum 20 1.3 Wertschaffung 11 2.3 Wertschaffung 23 1.4 Herausforderungen und Trends 15 2.4 Herausforderungen und Trends 27 3 Anhang 29 Inhalt Hinweis: Die Median-Werte können aufgrund methodischer Anpassungen und Sample-Veränderungen vom letztjährigen «IFBC Sector Report – Swiss Banking» Edition 2020 abweichen.
IFBC Sector Report – Retailbanken 1.1 Aktienanalyse und Bewertung
Retailbanken – Aktienanalyse und Bewertung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 6 Seit Beginn der COVID-19-Pandemie hat der SPI die Renditen der Schweizer Retailbanken übertroffen Kursverlauf IFBC Retailbanken Index, SPI Seit seiner Initiierung per 1. Januar 2016 hat der ungewichtete IFBC Kenngrössen Retailbanken Index, gemessen am Total Shareholder Return (TSR), Der Vergleich der Aktienperformance stützt sich auf den eine deutlich tiefere Rendite (+43.2%) als der SPI (+71.9%) erzielt. 170 Total Shareholder Return (TSR) ab. Auch der gewichtete IFBC Retailbanken Index (+57.1% seit dem 1. 150 Januar 2016) liegt bezogen auf den gesamten Betrachtungszeitraum Der TSR als Renditegrösse berücksichtigt sowohl die unter der Rendite des SPI. Aktienkursveränderungen als auch die Dividenden und 130 Kapitalrückzahlungen. 110 Die höhere Rendite des SPI seit dem 1. Januar 2016 ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich der IFBC Retailbanken Der IFBC Retailbanken Index, welcher auf den Titeln der 90 Index deutlich langsamer vom COVID-19-bedingten Einbruch im an der SIX kotierten Retailbanken (Kantonal- und 70 ersten Quartal 2020 erholt hat als der SPI: Seit Anfang 2020 hat der Regionalbanken) beruht, wird mit dem SPI verglichen. Die 01.16 06.16 11.16 04.17 09.17 02.18 07.18 12.18 05.19 10.19 03.20 08.20 01.21 06.21 SPI eine deutlich stärkere Performance als der ungewichtete IFBC Rendite des IFBC Retailbanken Index wird ungewichtet SPI IFBC Retailbanken Index (ungewichtet) Retailbanken Index erzielt (+14.2 Prozentpunkte). sowie mit einer Gewichtung relativ zur Marktkapitali- Von den 16 analysierten Schweizer Retailbanken erzielten seit dem sierung ausgewiesen. 1. Januar 2016 14 Institute einen positiven TSR. Den grössten Der IFBC Retailbanken Index wurde per 1. Januar 2016 Index Performance 1. Jan 21 1. Jan 20 1. Jan 19 1. Jan 16 Zuwachs verzeichnet die Aktie der Glarner Kantonalbank mit einer auf 100 Punkte indexiert und setzt sich aus 16 Titeln (in %, ab, bis 30. Juni 2021) Rendite von 89.1%. zusammen. IFBC Retailbanken Index 4.9% 5.4% 14.8% 43.2% Während der COVID-19-Pandemie (1. Januar 2020 bis zum (ungewichtet) Stichtag) erwirtschafteten 11 der 16 Indexteilnehmer einen IFBC Retailbanken Index positiven TSR, wobei die Zuger Kantonalbank die höchste Rendite 1.4% 10.3% 18.7% 57.1% (gewichtet) erzielen konnte. SPI 15.1% 19.5% 56.1% 71.9% Differenz (ungewichteter Index vs. -10.2 -14.2 -41.3 -28.7 SPI in Prozentpunkten)
Retailbanken – Aktienanalyse und Bewertung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 7 Gestiegene Erwartungen an künftige Gewinnverbesserungen Marktwert-Buchwert-Verhältnis Kurs-Gewinn-Verhältnis COV-FGV-Verhältnis Kenngrössen Im Vergleich zu den Vorjahren liegt die M/B- Per Ende 2020 stieg die Median P/E-Ratio der Der Median FGV-Anteil hat sich mit 10% per Zur Beurteilung des Bewertungsniveaus der kotierten Ratio kotierter Schweizer Retailbanken mit Schweizer Retailbanken deutlich an (+8.4% auf Ende 2020 gegenüber dem Vorjahr reduziert. Schweizer Retailbanken wird die Entwicklung der einem Median von 0.87 per Ende 2020 seit 2014 16.8), was auf höhere Erwartungen an künftige Grund für diesen Rückgang sind trotz erhöhten folgenden relativen Kennzahlen herangezogen: auf einem Minimalniveau. Gewinnsteigerungen schliessen lässt. Erwartungen an Gewinnverbesserungen eine Marktwert-Buchwert-Verhältnis (M/B-Ratio) und Die grössten Rückgänge der M/B-Ratio Diese Entwicklung ist unter anderem auf einen angepasste Methodik der Eigenkapitalkosten- Kurs-Gewinn-Verhältnis (P/E-Ratio). verzeichneten die Genfer und die Basler deutlichen Rückgang der bereinigten Gewinne bestimmung in der diesjährigen Analyse, welche Die Marktbewertung der Retailbanken lässt sich zudem Kantonalbank sowie die Valiant. (Median um rund 15.1% tiefer) zurückzuführen. zu einer Reduktion des Eigenkapitalkostensatzes in zwei Komponenten aufteilen: In den Current und somit zu einer Erhöhung des COV führt.1) Operations Value (COV) und in den Future Growth 22 Value (FGV). Der COV widerspiegelt den Wert der 1.4 100% 4% 20 6% 8% 11% 11% 10% aktuellen Geschäftstätigkeit und entspricht der Summe 90% 20% 1.2 18 aus dem durchschnittlichen Eigenkapital und dem mit 80% 16 dem Eigenkapitalkostensatz (CoE) kapitalisierten 1.0 70% 14 Economic Profit II (vgl. Seite 14). Der FGV beschreibt den 60% 0.8 12 Mehrwert, den Investoren in Erwartung künftiger 50% 96% 0.6 10 94% 92% 89% 89% 90% operativer Performanceverbesserungen zu bezahlen 16.8 40% 80% 0.93 0.94 0.97 8 14.2 14.7 14.2 15.5 15.3 15.5 bereit sind. Je grösser der FGV, desto höher schätzen die 0.91 0.92 0.92 0.87 30% 0.4 6 Investoren das Potential für künftige Performance 4 20% 0.2 verbesserungen ein. 2 10% - - 0% Per 2020 wurde die Berechnungsmethodik des CoE 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 angepasst, was zu leicht tieferen CoE und damit zu höheren COV-Werten führt, als dies bei einem Median M/B-Ratio Median P/E-Ratio COV in % des Marktwerts unveränderten Eigenkapitalkostensatz der Fall wäre.1) 1. und 3. Quartil 1. und 3. Quartil FGV in % des Marktwerts 1) Vgl. Erläuterung zum Eigenkapitalkostensatz (CoE) im Glossar.
IFBC Sector Report – Retailbanken 1.2 Profitabilität und Wachstum
Retailbanken – Profitabilität und Wachstum IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 9 Nach einem tiefen Wert im Vorjahr ist die Cost/Income- Ratio 2020 im Median deutlich angestiegen Entwicklung Geschäftserfolg pro Mitarbeiter (Median in TCHF) Zum ersten Mal seit 2014 hat sich der Geschäftserfolg pro Kenngrössen Mitarbeiter im Median per Ende 2020 verringert. Dieser hat um 20 40 60 80 100 120 140 160 180 Um die Vergleichbarkeit zwischen den Banken sicher- 8.9% auf TCHF 153 abgenommen. zustellen, basieren die nachfolgenden Analysen, mit 2020 153 Mit TCHF 408 hat, wie in den vergangenen Jahren, die Freiburger Ausnahme der Cost/Income-Ratio, auf einer Pro- 2019 168 Kantonalbank den höchsten Geschäftserfolg pro Mitarbeiter erzielt. Mitarbeiter-Betrachtung. Dies mit deutlichem Abstand vor der zweitplatzierten Bank EEK, 2018 167 Die operative Effizienz lässt sich so mittels des welche demgegenüber rund TCHF 94 weniger Geschäftserfolg pro 2017 156 Geschäftserfolgs pro Mitarbeiter und der Cost/Income- Mitarbeiter erwirtschaftete. 2016 150 Ratio messen. Beide Kennzahlen sind zentrale bankbetriebliche Schlüsselgrössen. 2015 141 2014 136 Entwicklung Cost/Income-Ratio Die Cost/Income-Ratio hat sich im Zeitverlauf der COVID-19- Pandemie nach einer Verbesserung im Vorjahr wieder erhöht und 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% liegt mit einem Median von 65.1% per 2020 innerhalb des 2020 37.0% 21.9% 6.2% 65.1% Betrachtungszeitraumes auf einem Höchststand. Top 5 Cost/Income-Ratio 2020 2019 35.5% 21.5% 5.9% 63.0% Von den 55 untersuchten Retailbanken konnten im vergangenen 1. Freiburger Kantonalbank 43.0% 2018 35.2% 22.2% 7.2% 64.5% Jahr 13 Institute ihre Cost/Income-Ratio verbessern. Auch bei der 2. Schaffhauser Kantonalbank 43.9% 2017 36.0% 21.9% 6.3% 64.2% Cost/Income-Ratio liegt die Freiburger Kantonalbank mit einem 3. Aargauische Kantonalbank 50.3% 2016 35.0% 22.1% 6.3% 63.5% Wert von 43.0% per Ende 2020 an der Spitze. 2015 36.5% 22.0% 6.4% 64.9% 4. Appenzeller Kantonalbank 50.4% 2014 36.1% 21.4% 6.0% 63.6% Hinter der unverändert zweitrangierten Schaffhauser Kantonalbank 5. Luzerner Kantonalbank 51.5% liegt neu die Aargauische Kantonalbank (Sprung von Rang 11 auf Median Personalaufwand in % des Betriebsertrags Median Sachaufwand in % des Betriebsertrags Rang 3). Median Abschreibungen in % des Betriebsertrags
Retailbanken – Profitabilität und Wachstum IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 10 Im Jahr 2020 weisen die Schweizer Retailbanken sinkende Zinserfolge bei konstantem Geschäftsaufwand auf Entwicklung Zinserfolg, Sachaufwand und Personalaufwand pro Mitarbeiter Der durchschnittliche Zinserfolg pro Mitarbeiter ist im Jahr 2020 Kenngrössen auf TCHF 300 gesunken (um rund 2%) und liegt durchschnittlich bei Mit Blick auf die Ertrags- und die Kostenseite wird der TCHF 298. 306 ø 298 bei Retailbanken dominante Ertrag aus dem 300 302 303 300 Der Personalaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht, Zinsdifferenzgeschäft mit dem Personal- und 284 288 während der Median des Sachaufwandes pro Mitarbeiter leicht Sachaufwand verglichen. gesunken ist. In der Gesamtbetrachtung bleibt der Geschäfts- aufwand praktisch konstant. Der reduzierte Zinserfolg pro Mitarbeiter führt in Kombination mit Generelle Entwicklung den mehrheitlich unveränderten operativen Kosten zu einer Die Cost/Income-Ratio der Retailbanken ist im Jahr 2020 Erhöhung der zuvor gezeigten Cost/Income-Ratio. im Durchschnitt angestiegen. Dies ist u.a. auf höhere ø 148 In der Höhe des Zinserfolgs pro Mitarbeiter sind grundlegende Wertberichtigungen und Abschreibungen zurück- 146 148 148 151 150 151 Unterschiede zwischen den einzelnen Instituten erkennbar. Dem zuführen. Da aufgrund der COVID-19-Pandemie noch 142 tiefsten Wert von TCHF 160 steht ein Höchstwert von TCHF 600 weitere Abschreibungen notwendig werden können, ø 90 gegenüber. erscheint eine Umkehr dieser Entwicklung in naher Mit einem Medianwert von TCHF 343 erreichen mittelgrosse Zukunft als herausfordernd. Institute (gemessen an der Bilanzsumme) den höchsten Zinserfolg In TCHF pro Mitarbeiter. Grosse Banken weisen den tiefsten durchschnitt- lichen Zinserfolg pro Mitarbeiter auf (TCHF 283). 86 86 87 90 94 94 93 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Median Zinserfolg pro Mitarbeiter Median Personalaufwand pro Mitarbeiter Median Sachaufwand pro Mitarbeiter
IFBC Sector Report – Retailbanken 1.3 Wertschaffung
Retailbanken – Wertschaffung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 12 Die Mehrheit der Retailbanken konnte auch im Jahr 2020 das regulatorische Eigenkapital rentabilisieren Verteilung des RorE-CoE-Spread (Economic Profit I) Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil der Retailbanken mit Kenngrössen einem positiven RorE-CoE-Spread reduziert. Nach rund 87% im Die Analyse der Wertschaffung der Schweizer Vorjahr haben im Jahr 2020 76.9% der Banken einen positiven Retailbanken stützt sich auf die Kennzahlen Economic Economic Profit 1 erzielt. Profit I sowie Economic Profit II ab. Die Ermittlung des In der langfristigen Betrachtung zeigt sich, dass 13.5% der zunächst verwendeten Economic Profit I geht von den untersuchten Banken lediglich während der COVID-19-Pandemie regulatorisch erforderlichen Eigenmitteln aus. (Berichtsjahr 2020) einen negativen RorE-CoE-Spread erzielten, in Demgegenüber berücksichtigt der Economic Profit II der Periode von 2014 bis 2020 jedoch durchschnittlich positive das durchschnittliche Eigenkapital gemäss den Werte aufwiesen. publizierten Jahresrechnungen. 75.0% der untersuchten Retailbanken erzielten sowohl langfristig Zusätzlich wird die Differenz zwischen der Rendite auf (Durchschnitt von 2014 bis 2020) als auch kurzfristig (im dem regulatorisch erforderlichen Eigenkapital (RorE) und Berichtsjahr 2020) einen positiven Economic Profit 1. Lediglich 5 dem institutsspezifischen Eigenkapitalkostensatz (CoE) Institute können im längerfristigen Durchschnitt, wie auch im Jahr analysiert. Die Differenz wird als RorE-CoE-Spread 2020, keinen positiven Economic Profit 1 erwirtschaften. bezeichnet und ist positiv, wenn eine Bank eine Rendite Der Median RorE-CoE-Spread steht 2020 bei 1.8% und somit 0.3 auf den regulatorisch erforderlichen Eigenmitteln Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr. Auch im Mehrjahresvergleich erwirtschaftet, die über dem institutsspezifischen liegt der Median RorE-CoE- Spread 2020 unter dem Durchschnitt Eigenkapitalkostensatz liegt. der Vorjahre (2014 bis 2019). Dieser liegt bei 2.0%. Im längerfristigen Durchschnitt, wie auch im Jahr 2020, erzielen 40.4% der untersuchten Retailbanken einen unterdurchschnitt- lichen RorE-CoE-Spread. 13.5% der Banken konnten im Jahr 2020 den Median zwar übertreffen, liegen in der langfristigen Betrachtung jedoch hinter den Vergleichsunternehmen zurück.
Retailbanken – Wertschaffung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 13 Sinkende Economic Profits I sind auf eine Reduktion der Kosteneffizienz und des Ertragsniveaus zurückzuführen Top Performer Werttreiberanalyse Economic Profit I Kenngrössen Unter den Top 5 Performern 2020 befinden sich drei grosse (Bilanzsumme Insgesamt konnten im Jahr 2020 56% der untersuchten Retailbanken ihren Betrachtet man die Veränderung des Economic- grösser als CHF 20 Mrd.) und mit der Schaffhauser Kantonalbank und der Economic Profit 1 steigern. Profit I, so lässt sich diese auf die Werttreiber SB Saanen Bank zwei kleine Banken (Bilanzsumme unter CHF 10 Mrd.). Von diesen 29 Banken konnten 72% die Kosteneffizienz und 59% das Ertragswachstum, Kosteneffizienz und Die Banque Cantonale Vaudoise, die Graubündner Kantonalbank sowie die Ertragswachstum verbessern. Bei den Banken mit einem gegenüber dem Kapitaleffizienz aufteilen. UBS Schweiz figurieren unter den grossen Banken und weisen entsprechend Vorjahr tieferen Economic Profit 1 gelang dies lediglich 17% resp. 35%, Dabei wird das Ertragswachstum als Veränderung des höhere absolut gemessene Economic-Profit-1-Werte auf. womit eine Mehrheit der betroffenen Institute nicht in der Lage war, die Betriebsertrags bei konstanter Adjusted-Profit-Marge Von den Top Performern konnten die Banque Cantonale Vaudoise sowie Kosteneffizienz und das Ertragsniveau zu steigern. definiert, die Kosteneffizienz als Veränderung der die UBS Schweiz ihren Economic Profit 1 im Jahr 2020 nicht steigern. Die leicht tieferen CoE aufgrund der angepassten Berechnungsmethodik1) Adjusted-Profit-Marge bei konstantem Betriebsertrag und führt bei einem Grossteil der Banken zu einer verbesserten Kapitaleffizienz. die Kapitaleffizienz als Veränderung des Produkts aus Economic-Profit-I-Verbesserung Economic-Profit-I-Verschlechterung adjustiertem Eigenkapital und Eigenkapitalkostensatz. Für die Analyse der Top Performer auf Ebene der Kosteneffizienz Einzelinstitute wird der (grössenunabhängige) RorE-CoE- 17% Spread herangezogen. Da grössere Banken auch höhere 72% absolut gemessene Economic-Profit-I-Werte als kleinere Institute erwirtschaften, muss diese Analyse auf einer Ertragswachstum relativen Grösse basieren. 59% 35% Kapitaleffizienz 86% 61% 1) Vgl. Erläuterung zum Eigenkapitalkostensatz (CoE) im Glossar.
Retailbanken – Wertschaffung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 14 Die Kosten des gesamten Eigenkapitals können nur wenige Schweizer Retailbanken decken Verteilung des RoE-CoE-Spread (Economic Profit II) Lediglich 11 der 55 untersuchten Retailbanken können ihr Eigen- Kenngrössen kapital rentabilisieren, also einen positiven RoE-CoE- Spread Analog zur Analyse des Economic Profit I wird die erzielen. Wertschaffung zusätzlich anhand des Economic Sowohl langfristig (2014 bis 2020) als auch kurzfristig (per 2020) Profit II analysiert. gelingt es 72.7% oder 40 der 55 Banken nicht, ihre Kapitalkosten auf Der Economic Profit II stützt auf das durchschnittliche dem gesamten Eigenkapital zu erwirtschaften. Dies ist 10 Banken Eigenkapital gemäss der publizierten Jahresrechnung ab. (18.2%) gelungen. Auf Stufe des regulatorisch erforderlichen Kapitals war es noch Zusätzlich wird die Differenz zwischen der Rendite auf 76.9% der Retailbanken möglich, das entsprechende Eigenkapital zu dem Eigenkapital (RoE) und dem institutsspezifischen rentabilisieren. Die Wertschaffung in Bezug auf den Economic Eigenkapitalkostensatz (CoE) ermittelt und analysiert. Profit II ist für die untersuchten Banken deutlich schwieriger zu Der damit resultierende RoE-CoE-Spread einer Bank erreichen. ist positiv, wenn es dieser gelingt, einen höheren Gewinn als die Eigenkapitalkosten zu erwirtschaften. Top Performer auf Stufe RoE Auf Stufe Economic Profit II konnten 2 der 5 Banken überzeugen, welche bereits bei der Analyse auf Basis des regulatorisch erforderlichen Eigenkapitals zu den Top 5 gehörten: Die UBS Schweiz und die Banque Cantonale Vaudoise. Im Unterschied zu den Top Performern auf Stufe RorE sind die Credit Suisse Schweiz, die Bank CIC Schweiz sowie die Luzerner Kantonalbank in den Top 5 vorzufinden. Die Schweizer Gesellschaften der beiden Grossbanken konnten im Jahr 2020 jedoch keine Performance-Verbesserung erzielen, die Veränderung des RoE-CoE-Spread war negativ.
IFBC Sector Report – Retailbanken 1.4 Herausforderungen und Trends
Retailbanken – Trends und Herausforderungen IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 16 Die Digitalisierung sowie die Folgen der COVID-19-Krise werden die Retailbanken weiterhin beschäftigen Trends Herausforderungen Markteintritte durch Wirtschaftsentwicklung Wachsende Konkurrenz Digitalisierung neue Geschäftsmodelle nach COVID-19 im Kreditgeschäft Die Digitalisierung bleibt ein zentrales Thema Im Schweizer Retailbankenmarkt können Obwohl die Situation betreffend COVID-19 Die Markteintritte sowie das Volumen- für die Schweizer Retailbanken. vermehrt Markteintritte von Neo-Banken und mit den steigenden Impfzahlen mehrheitlich wachstum von Finanzierungsplattformen Plattformen beobachtet werden. Von Crowd- unter Kontrolle scheint, sind die längerfristigen bedrohen die Margen der Retailbanken im Darüber, dass künftig effizientere, digitalisierte Lending über kostenlose Bankkonten bis hin wirtschaftlichen Folgen der Krise noch nicht Finanzierungsgeschäft. Um profitabel zu Prozesse sowie digitale Angebote für die zum Fremdwährungshandel zu Interbanken- abschätzbar. Trotz der staatlichen Garantie bleiben, versuchen verschiedene Institute, ihre Kunden im Markt gefragt sein werden, kursen werden wechselbereiten Kunden sind notleidende Kredite und Zahlungsausfälle Ertragsquellen stärker zu diversifizieren. Teils herrscht mehrheitlich bankseitiger Konsens. verschiedenste Vorteile geboten. aufgrund der zu erwartenden Konkurswelle wird auch die Zusammenarbeit mit den neuen Bei der Umsetzung der Digitalisierungs- wahrscheinlich, was die Schweizer Retail- Marktteilnehmern durch die Retailbanken Schweizer Retailbanken reagieren sehr strategien zeigen sich jedoch Schwierigkeiten, banken massgeblich betreffen wird. gesucht. unterschiedlich auf die Markteintritte dieser die vorhandenen Ressourcen zu priorisieren. neuen Konkurrenz. Während sich einige Insbesondere kleinere Banken mit grösseren Institute auf ihre Kernkompetenzen und die Rückständen in ihrem Digitalisierungsgrad regionale Verankerung verlassen, lancieren laufen Gefahr, den neuen Anforderungen des andere eigene Produkte und Lösungen, um der Negativzinsen Regulatorische Vorgaben Marktes nicht gerecht zu werden, sollten sie Konkurrenz zu begegnen. Wieder andere keine klare Positionierung vornehmen können. suchen aktiv die Kooperation mit neuen Marktteilnehmern und versuchen, über flexible Das Negativzinsumfeld hat weiterhin Bestand Aufgrund der einschneidenden Ereignisse rund Gemäss einer Studie der Hochschule Luzern Anbindungen an ihre Kernbankensysteme eine bestehen zudem Divergenzen zwischen den und beeinflusst das Zinsdifferenzgeschäft der um die COVID-19-Krise wurde die Umsetzung digitale Zusammenarbeit zu ermöglichen. Retailbanken fundamental. Neben den der Basel-III-Regularien um ein Jahr vertagt. Digitalisierungsthemen, welche die Retail- banken für ihre Kunden als wichtig erachten Wie bei der Digitalisierung ist für die bekannten negativen Effekten bietet sich Die Umsetzung wird nach der überstandenen und der Akzeptanz der Lösungen auf Schweizer Retailbanken auch hier eine klare kleinen Retailbanken jedoch auch die Chance, COVID-19-Pandemie weiter Zeit und Kundenseite. Eine Fokussierung auf die von Positionierung gegenüber diesen neuen mittels Ausnutzung der von der SNB finanzielle Ressourcen binden, was es den den Kunden gewünschten Lösungen wird bei Geschäftsmodellen von zentraler Bedeutung. gewährten Freigrenze zusätzliche Erträge zu Retailbanken tendenziell erschweren wird, der Priorisierung der Mittel entscheidend sein. erwirtschaften. notwendige Investitionen zu tätigen.
IFBC Sector Report – Privatbanken 2.1 Aktienanalyse und Bewertung
Privatbanken – Aktienanalyse und Bewertung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 18 Nach einem Einbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie zeigen die Schweizer Privatbanken eine starke Erholung Kursverlauf IFBC Privatbanken Index, SPI Seit der Initiierung (1. Januar 2016 bis zum Stichtag) des IFBC Kenngrössen Privatbanken Index hat dieser in seiner ungewichteten Variante Der Vergleich der Aktienperformance stützt sich auf den 190 (+70.6%) eine ähnliche Performance wie der SPI (71.9%) Total Shareholder Return (TSR) ab. 170 verzeichnet. Der TSR als Renditegrösse berücksichtigt sowohl die 150 Der gewichtete IFBC Retailbanken Index hat im selben Zeitraum Aktienkursveränderungen als auch die Dividenden und mit 76.8% eine höhere Performance erzielt, was einer Überrendite 130 Kapitalrückzahlungen. gegenüber dem SPI von 4.9 Prozentpunkten entspricht. 110 Während der COVID-19-Pandemie (Betrachtungshorizont vom Der IFBC Privatbanken Index, welcher auf den Titeln der 90 an der SIX kotierten Privatbanken basiert, wird mit dem 1. Januar 2020 bis zum Stichtag) konnte insbesondere der 70 gewichtete IFBC Privatbanken Index mit einer hohen Performance SPI verglichen. Die Rendite des Index wird ungewichtet 01.16 06.16 11.16 04.17 09.17 02.18 07.18 12.18 05.19 10.19 03.20 08.20 01.21 06.21 sowie mit einer Gewichtung relativ zur Marktkapitali- von +26.3% überzeugen. Der ungewichtete Index erholte sich in SPI IFBC Privatbanken Index (ungewichtet) derselben Zeitperiode indessen weniger als der SPI (9.6 Prozent- sierung ausgewiesen. punkte Differenz). Der IFBC Privatbanken Index setzt sich aus fünf Titeln Index Performance Der Index umfasst fünf kotierte Schweizer Privatbanken. Seit dessen zusammen, wobei die Banque Profil de Gestion im 1. Jan 21 1. Jan 20 1. Jan 19 1. Jan 16 Lancierung konnte die Bank Vontobel den höchsten TSR erzielen Gegensatz zum Vorjahr aufgrund einer eingeschränkten (in %, ab, bis 30. Juni 2021) (+91.0%), dicht gefolgt von der LLB (+82.6%). Datengrundlage nicht mehr berücksichtigt wird.1) Der IFBC Privatbanken Index 14.5% 9.9% 36.8% 70.6% Im Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum Stichtag verzeichnete die Index wurde per 1. Januar 2016 auf 100 Punkte (ungewichtet) Bank Julius Bär die höchste Performance und hat sich somit am indexiert. IFBC Privatbanken Index 19.1% 26.3% 74.3% 76.8% raschesten von den Folgen der COVID-19-Pandemie erholt. (gewichtet) SPI 15.1% 19.5% 56.1% 71.9% Differenz (ungewichteter Index vs. -0.6 -9.6 -19.3 -1.3 SPI in Prozentpunkten) 1) EFG International, Julius Baer, LLB, Vontobel, VP Bank.
Privatbanken – Aktienanalyse und Bewertung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 19 Sinkende Erwartungen an die künftige Performance reduzieren das Bewertungsniveau per Ende 2020 Equity Value/AuM-Verhältnis Kurs-Gewinn-Verhältnis COV-FGV-Verhältnis Kenngrössen Zum Dritten Mal in Folge ist das Median Equity Im Gegensatz zu den Retailbanken ist bei den Analog zur Entwicklung der P/E-Ratio zeigt auch Zur Beurteilung des Bewertungsniveaus kotierter Value/AuM-Verhältnis gesunken und liegt 2020 Privatbanken ein rückläufiger Trend bei der P/E- die Analyse des COV-FGV-Verhältnisses Schweizer Privatbanken werden, analog zur Analyse des bei 1.8%. Ratio zu beobachten, was auf abnehmende sinkende Erwartungen an operative Bewertungsniveaus der Retailbanken, das Kurs- Dies ist insbesondere auf eine Reduktion des Erwartungen an die künftige Performance Performanceverbesserungen. Gewinn-Verhältnis (P/E-Ratio) und das COV-FGV- Marktwertes zurückzuführen, da die Assets- zurückzuführen ist. Der Mittelwert des FGV-Anteils ist 2020 auf Verhältnis (vgl. Seite 7) herangezogen. Zusätzlich wird under-Management im Jahr 2020 um durch- Der historische Durchschnitt (2014 bis 2020) 19% gesunken und liegt somit 8 Prozentpunkte der durchschnittliche Marktwert des Eigenkapitals ins schnittlich rund 4% gesteigert werden konnten. der P/E-Ratio liegt bei 16.7, wobei sich die P/E- tiefer als noch im Vorjahr.1) Verhältnis zu den Assets-under-Management (Equity Ratio eher volatil verhält. Value/AuM-Ratio) gesetzt. 4.0% 35 100% 9% 90% 19% Aussagekraft der Analyse 3.5% 30 27% 33% 32% 80% 39% 42% 3.0% 25 Aufgrund der geringen Anzahl börsenkotierter Schweizer 70% 2.5% Privatbanken ist die Aussagekraft der hier gezeigten 60% 20 Analyse eingeschränkt. In dieser Analyse werden, anders 2.0% 50% 15 91% als bei den übrigen Auswertungen, Mittelwerte anstelle 1.5% 40% 81% 67% 68% 73% von Medianwerten betrachtet. 2.3% 2.3% 2.3% 2.2% 2.4% 2.3% 10 20.6 21.3 30% 61% 58% 1.0% 1.8% 17.5 15.8 15.7 12.3 14.0 20% Aufgrund der verfügbaren Datenbasis wird die Banque 0.5% 5 10% Profil de Gestion ab 2020 in den kapitalmarktbezo- 0.0% - 0% genen Analysen nicht mehr berücksichtigt. 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Mittelwert Equity Value/AuM-Ratio Mittelwert P/E-Ratio COV in % des Marktwerts Min / Max Min / Max FGV in % des Marktwerts 1) Im Gegensatz zu den Auswertungen der Retailbanken hat die angepasste Methodik der Eigenkapitalkostenbestimmung bei den Privatbanken keinen wesentlichen Einfluss auf die Eigenkapitalkostensätze 2020 und somit auf die COV-Bestimmung. Vgl. Ausführungen im Glossar zum Eigenkapitalkostensatz.
IFBC Sector Report – Privatbanken 2.2 Profitabilität und Wachstum
Privatbanken – Profitabilität und Wachstum IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 21 Der Geschäftserfolg pro Mitarbeiter zeigt seit drei Jahren eine sinkende Tendenz Entwicklung Geschäftserfolg pro Mitarbeiter (Median in TCHF) Nach 2019 sinkt auch per Ende 2020 der Median des Geschäftser- Kenngrössen folges pro Mitarbeiter (-29%) und damit wieder auf das Niveau von 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Die Entwicklung der Profitabilität von Schweizer 2016. Privatbanken wird nachfolgend anhand finanzieller 2020 60 Ein Vergleich mit den Retailbanken zeigt, dass der Geschäftserfolg Kennzahlen aufgezeigt. Damit die Kennzahlenwerte der 2019 85 pro Mitarbeiter der Privatbanken deutlich tiefer ausfällt. Per 2020 erfassten Banken vergleichbar sind, stützen einzelne beträgt die Differenz TCHF 93 oder rund 61%. Analysen auf einer Pro-Mitarbeiter-Betrachtung ab. 2018 91 Analog zur Analyse der Retailbanken weisen auch die Kennzahlen 2017 80 Zur Beurteilung der operativen Effizienz werden der Privatbanken erhebliche, institutsspezifische Differenzen auf. So 2016 60 zunächst der Geschäftserfolg pro Mitarbeiter und die reicht die Bandbreite der Geschäftserfolge pro Mitarbeiter von Cost/Income-Ratio als wesentliche Kennzahlen analysiert. 2015 64 TCHF -94 bis TCHF 234. 2014 57 Entwicklung Cost/Income-Ratio Die Cost/Income-Ratio der Privatbanken erhöhte sich per Ende 2020 bereits zum dritten Mal in Folge und liegt nun im Median bei 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 84.2%. Im Vergleich mit den Retailbanken liegen die Privatbanken Top 5 Cost/Income-Ratio 2020 2020 56.9% 22.0% 5.2% 84.2% damit im Schnitt 19.1 Prozentpunkte höher. 2019 54.5% 22.4% 5.7% 82.7% 1. J. Safra Sarasin 57.3% Die Cost/Income-Ratio-Werte der Privatbanken zeigen einen 2018 53.5% 23.0% 4.2% 80.7% Zusammenhang zur Grösse der Institute: Die durchschnittliche 2. Dreyfus Söhne & Cie 64.3% 2017 51.9% 22.4% 4.4% 78.6% 3. Privatbank von Graffenried 67.0% Cost/Income-Ratio kleiner Privatbanken (Assets under 2016 55.0% 22.8% 4.9% 82.6% Management unter CHF 25 Mrd.) ist um 15.5 Prozentpunkte höher 4. Lienhardt & Partner 67.6% 2015 54.4% 21.6% 4.8% 80.8% als jene der grossen Privatbanken (AuM über CHF 50 Mrd.). 5. CBH Compagnie Bancaire Helvétique 68.1% 2014 54.2% 21.6% 5.4% 81.1% Spitzenreiterin bei der Cost/Income Ratio ist die Bank J. Safra Median Personalaufwand in % des Betriebsertrags Median Sachaufwand in % des Betriebsertrags Sarasin (57.3%), welche im Vorjahr noch auf Rang zwei gelegen Median Abschreibungen in % des Betriebsertrags hatte.
Privatbanken – Profitabilität und Wachstum IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 22 Während der COVID-19-Pandemie sind die verwalteten Vermögen der Privatbanken deutlich angestiegen Kommissions- und Dienstleistungserfolg pro MA (in TCHF) Entwicklung Net New Money und Return on Assets Kenngrössen Die steigende Tendenz des Kommissions- und Dienstleistungserfolgs pro Die Schweizer Privatbanken konnten ihr Net New Money bereits im vierten Die operative Effizienz der Privatbanken wird anhand Mitarbeiter setzt sich im Jahr 2020 weiter fort. aufeinanderfolgenden Jahr erhöhen. Im Zeitverlauf der COVID-19-Pandemie der zentralen Werttreiber Kommissions- und Den höchsten Kommissions- und Dienstleistungserfolg pro Mitarbeiter konnten die Schweizer Privatbanken einen Net-New-Money-Zuwachs von Dienstleistungserfolg sowie der Personal- und verzeichnen die grossen Privatbanken (TCHF 304 im Durchschnitt), 3.6% verzeichnen. Dabei erreichten insbesondere die grossen Institute ein Sachaufwand analysiert. während die kleinen Privatbanken im Durchschnitt den tiefsten Erfolg hohes Asset-Wachstum (Median von 4.6%). Für die Entwicklung des Kommissions- und aufweisen (TCHF 193). Ein anderes Bild zeigt sich bei der Marge, welche über die vergangenen Jahre Dienstleistungserfolgs ist neben dem Wachstum der Weiterhin auf vergleichsweise hohem Niveau befindet sich der rückläufig war. Wie schon im Vorjahr reduzierte sich der Return on Assets verwalteten Vermögen, gemessen am performance- Personalaufwand pro Mitarbeiter der Privatbanken (TCHF 244 per 2020). (RoA) um 2 Basispunkte und liegt per Ende 2020 bei 47 BP. bereinigten Net New Money-Wachstum (NNM- Der Sachaufwand pro Mitarbeiter ist im aktuellen Jahresvergleich konstant. Wachstum), insbesondere die auf den verwalteten ø 272 4.0% 80 Vermögen erzielte Marge (Return on Assets, RoA) 292 277 264 270 270 271 ø 235 3.5% 70 entscheidend. 258 244 3.0% 60 236 232 235 247 224 225 2.5% 50 2.0% 40 Generelle Entwicklung 3.6% 1.5% 57 2.8% 30 Bei den Privatbanken zeigen sich ausgeprägte ø 98 52 51 52 51 49 47 1.0% 2.2% 20 grössenabhängige Unterschiede. Während grosse 97 97 96 99 103 98 98 1.2% 1.6% 0.5% 10 0.8% Privatbanken eine tiefere Cost/Income-Ratio und höheres 0.0% 0 -0.4% Volumenwachstum verzeichnen, können kleine Institute -0.5% -10 höhere Margen am Markt durchsetzen (47.1 BP 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 -1.0% -20 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 gegenüber 45.8 BP). Median Kommissions- und DL-Erfolg pro Mitarbeiter NNM-Wachstum Median Personalaufwand pro Mitarbeiter Return on Assets (rechte Achse, in BP) Median Sachaufwand pro Mitarbeiter
IFBC Sector Report – Privatbanken 2.3 Wertschaffung
Privatbanken – Wertschaffung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 24 Ein Grossteil der Schweizer Privatbanken erwirtschaftet eine Überrendite auf dem regulatorischen Eigenkapital Verteilung des RorE-CoE-Spread (Economic Profit I) Auf dem regulatorischen Eigenkapital erwirtschafteten im Kenngrössen Geschäftsjahr 2020 64.5% der Schweizer Privatbanken eine Für die Analyse der Wertschaffung der Schweizer Überrendite (positiver RorE-CoE-Spread), wobei 3.2% der Banken Privatbanken wird, analog der Vorgehensweise bei den langfristig (2014 bis 2020) keinen positiven Economic Profit 1 Retailbanken, zwischen den Begriffen Economic Profit I erzielen konnten. und II unterschieden. Der Economic Profit I basiert 8 der 31 untersuchten Privatbanken weisen sowohl 2020 als auch auf den regulatorisch erforderlichen Eigenmitteln. im langfristigen Durchschnitt einen negativen RorE-CoE-Spread auf Demgegenüber berücksichtigt der Economic Profit II und erwirtschaften somit einen negativen Economic Profit 1. 9.7% das durchschnittliche Eigenkapital gemäss der der Banken können auf lange Sicht (2014 bis 2020) zwar in Bezug publizierten Jahresrechnung. Für die Beurteilung der auf das regulatorisch notwendige Kapital Wert schaffen, im operativen Performance des aktuellen Jahres wird hier aktuellen Jahr ist ihnen dies jedoch nicht gelungen. und folgend auf den Economic Profit I abgestellt. Zur Ermittlung der operativen Wertschaffung wird die Differenz zwischen der Rendite auf dem regulatorisch Der Median RorE-CoE-Spread liegt per Ende 2020 bei 4.4% und erforderlichen Eigenkapital (RorE) und dem somit 2.4 Prozentpunkte tiefer als der Durchschnitt der Vorjahre institutsspezifischen Eigenkapitalkostensatz (CoE) (6.8% von 2014 bis 2019). gebildet. Die Differenz wird als RorE-CoE-Spread Auf der Basis des Medians konnten 45.2% oder 14 Privatbanken bezeichnet und ist positiv, wenn eine Bank eine Rendite sowohl lang- als auch kurzfristig höhere RorE-CoE-Spreads als ihre auf den regulatorisch erforderlichen Eigenmitteln Konkurrenten erzielen. 41.9% der Privatbanken liegen auf der erwirtschaftet, die über dem institutsspezifischen anderen Seite des Spektrums und sind über die Periode 2014 bis Eigenkapitalkostensatz liegt. 2020 wie auch per Ende 2020 unterdurchschnittlich in der ökonomischen Wertschaffung.
Privatbanken – Wertschaffung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 25 Die Verbesserung der Kosteneffizienz stellt ein entschei- dendes Merkmal wertschaffender Privatbanken dar Top Performer Werttreiberanalyse Economic Profit I Kenngrössen An der Spitze der Top Performer befinden sich mit Lombard Odier und Im Vergleich zum Vorjahr konnten 13 der 31 untersuchten Privatbanken Die Economic-Profit-I-Veränderung lässt sich auf Pictet zwei grosse Privatbanken (AuM über CHF 50 Mrd.). Den ersten Rang ihren Economic Profit 1 steigern. die Werttreiber Ertragswachstum, Kosteneffizienz belegt Lombard Odier mit einem deutlich höheren RorE-CoE-Spread als die und Kapitaleffizienz aufteilen. Von diesen 13 Instituten verbesserten 85% ihre Kosteneffizienz, was keiner zweitplatzierte Pictet (+16.6 Prozentpunkte). Privatbank gelungen ist, welche einen tieferen Economic Profit 1 als im Dabei wird das Ertragswachstum als Veränderung des Bei der Mirabaud Gruppe, der CBH sowie der Privatbank von Graffenried Vorjahr auswies. Betriebsertrags bei konstanter Adjusted-Profit-Marge hat sich im Jahr 2020 der RorE-CoE-Spread reduziert. Trotzdem finden sich Beim Ertragswachstum konnten 77% der Banken, welche ihren Economic definiert, die Kosteneffizienz als Veränderung der diese Institute per Ende 2020 in der Liste der Top Performer wieder. Profit 1 gesteigert haben, Verbesserungen aufzeigen, was lediglich 17% der Adjusted-Profit-Marge bei konstantem Betriebsertrag und Institute mit einer Economic-Profit-1-Verschlechterung geschafft haben. die Kapitaleffizienz als Veränderung des Produkts aus adjustiertem Eigenkapital und Eigenkapitalkostensatz. Economic-Profit-I-Verbesserung Economic-Profit-I-Verschlechterung Kosteneffizienz Generelle Entwicklung 0% Im Jahr 2020 konnten hauptsächlich grosse Institute 85% ihren durchschnittlichen RorE-CoE-Spread gegenüber dem Vorjahr steigern. Über den Betrachtungszeitraum Ertragswachstum von 2014 bis 2020 gelang Lombard Odier die grösste 77% Steigerung ihres RorE-CoE-Spreads, gefolgt von Maerki 17% Baumann. Kapitaleffizienz 31% 44%
Privatbanken – Wertschaffung IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 26 Ungenügende Wertschaffung in Bezug auf das gesamte gebundene Eigenkapital Verteilung des RoE-CoE-Spread (Economic Profit II) Analog zur Wertschaffung der Retailbanken sind auch bei den Kenngrössen Privatbanken nur wenige Institute in der Lage, die Kapitalkosten auf Analog zur Analyse des Economic Profit I wird die dem gesamten Eigenkapital zu erwirtschaften. 22 der 31 Wertschaffung anhand des Economic Profit II untersuchten Banken weisen per Ende 2020 keinen positive RoE- bestimmt. CoE-Spread auf. Mit 29.0% können dementsprechend nur rund die Hälfte der Institute, welche einen positiven Economic Profit I Der Economic Profit II stützt auf das durchschnittliche ausweisen, auch die Kosten auf dem gesamten Eigenkapital decken. Eigenkapital gemäss der publizierten Jahresrechnung ab. 64.5% der untersuchten Privatbanken können sowohl lang- wie auch Zusätzlich wird die Differenz zwischen der Rendite auf kurzfristig keinen positive Economic Profit II erwirtschaften. Eine dem Eigenkapital (RoE) und dem institutsspezifischen der erfassten Banken schaffte durchschnittlich über den Eigenkapitalkostensatz (CoE) analysiert. Die Differenz Betrachtungszeitraum von 2014 bis 2020 keinen ökonomischen wird als RoE-CoE-Spread bezeichnet und ist positiv, Wert (Stufe RoE), obwohl ihr dies im Jahr 2020 gelungen ist. wenn eine Bank in der Lage ist, einen höheren Gewinn als die Kapitalkosten zu erwirtschaften. Top Performer auf Stufe RoE Bei der Betrachtung des Economic Profit II weist Lombard Odier Sowohl für den Economic Profit I wie auch den Economic den höchsten RoE-CoE-Spread per Ende 2020 auf. Gemeinsam mit Profit II wird der CoE als Vergleichsgrösse herangezogen. Pictet, der Privatbank von Graffenried und der Mirabaud Gruppe sind somit 4 der 5 Institute, welche bereits auf Stufe RorE als Top Performer figurieren, unter den Top Performern auf Stufe RoE- CoE-Spread zu finden. Schliesslich gehört die Bank Vontobel betreffend ihres RoE-CoE Spreads zu den Top Performern. Auf Stufe Economic Profit I belegt die Bank Vontobel Rang 6.
IFBC Sector Report – Privatbanken 2.4 Herausforderungen und Trends
Privatbanken – Herausforderungen und Trends IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 28 Neben der COVID-19-Krise sehen sich Privatbanken mit sich wandelnden Kundenbedürfnissen konfrontiert Trends Herausforderungen Digitalisierung Auswirkungen der COVID-19-Pandemie Auch die Schweizer Privatbanken stehen vor der zentralen Herausforderung, ihre Mittel auf Im Jahr 2020 konnten die Schweizer Privatbanken ihre Assets under Management weiter ausbauen. unterschiedliche Digitalisierungsvorhaben aufzuteilen. Einen zentralen Aspekt der Digitalisierungs- Dies ist unter anderem auf eine erhöhte Handelsaktivität während des Jahres zurückzuführen. Die bemühungen im Schweizer Privatbankenmarkt stellen die gestiegenen Ansprüche der Kunden dar. Steigerung der verwalteten Vermögen ging jedoch mit einer tieferen Marge einher. In der Durch- Die Privatbanken sind darum bemüht, ihr digitales Kundenerlebnis aufzuwerten und moderne schnittsbetrachtung ist der Kommissions- und Dienstleistungserfolg pro Mitarbeiter entsprechend Dienstleistungen wie etwa den Handel mit Krypto-Assets anzubieten. leicht zurückgegangen. Auch wenn die aktuelle COVID-19-Situation als stabil bezeichnet werden kann, sind die wirtschaftlichen Spätfolgen noch nicht absehbar. Sollten bei einem weiteren Einbruch der Ändernde Kundenbedürfnisse Aktienmärkte die gewonnen Vermögen wieder wegfallen, muss mit einem Rückgang der Erträge im indifferenten Geschäft gerechnet werden. In den kommenden Jahren sehen sich die etablierten Schweizer Privatbanken einer Kundschaft gegenübergestellt, die zusehends mit dem Internet und digitalen Lösungen aufgewachsen ist. Dieser Generationenwechsel bringt einen grundlegenden Wandel der Kundenbedürfnisse mit sich. So ist insbesondere für jüngere Kunden ein unkomplizierter digitaler Zugang zu den Bankdienstleistungen Verschärfte Konkurrenzsituation im Markt essentiell. Dabei gilt es, aktuelle Trends früh zu antizipieren und mit innovativen Lösungen neue Angebote für Kunden zu entwickeln. Schliesslich ist bei jüngeren Kunden ein akzentuiertes Bedürfnis für Nachhaltigkeit zu beobachten. Aufgrund des anhaltenden Negativzinsumfeldes planen vermehrt auch Retailbanken einen Ausbau Insbesondere im Anlagegeschäft ist dieser Trend bereits deutlich spürbar. So haben Anlageprodukte, ihres Anlagegeschäftes. Zusammen mit dem Markteintritt neuer, digitaler Anbieter verschärft sich so welche sich an ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) orientieren, einen deutlichen Boom die Konkurrenz im Schweizer Privatbankenmarkt zusehends. erlebt. Ein Einbruch der Nachfrage nach nachhaltigen Anlageprodukten ist nicht absehbar, und das Produktangebot der Privatbanken sollte dem entsprechend Rechnung tragen. Es ist deshalb zu erwarten, dass sich die etablierten Privatbanken stärker engagieren müssen, um ihre verwalteten Vermögen weiter steigern und ihre Margen halten zu können.
3 Anhang
Anhang IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 30 Kennzahlen Retailbanken (1/2) Profitabilität Wertschaffung Datengrundlage Retailbanken Methodik EP I Methodik EP II Für die Studie wurden Schweizer Retailbanken mit Geschäftserfolg Cost/Income- Zinserfolg pro Personalaufwand Sachaufwand pro Kennzahlen 2020 einer Bilanzsummer von über CHF 1.0 Mrd. erfasst. pro Mitarbeiter Ratio Mitarbeiter (in pro Mitarbeiter Mitarbeiter (in RorE-CoE-Spread Economic Profit RoE-CoE-Spread Economic Profit Von den 55 untersuchten Retailbanken sind 16 (in CHF '000) (in %) CHF '000) (in CHF '000) CHF '000) (in %) (in Mio. CHF) (in %) (in Mio. CHF) Institute an der SIX Swiss Exchange kotiert. Aargauische Kantonalbank 274 50.3 413 170 98 4.7 80 0.6 16 Die Datengrundlage der quantitativen Analysen Appenzeller Kantonalbank 256 50.4 422 134 107 4.0 7 -2.6 -8 bilden die konsolidierten Jahresabschlüsse gemäss Banca dello Stato del Cantone Ticino 231 61.6 403 233 116 2.8 25 -1.3 -17 Rechnungslegung der Banken (RVB) sowie Banque Cantonale de Fribourg 408 43.0 600 160 106 3.9 57 0.2 4 Kapitalmarktinformationen von Bloomberg und Banque Cantonale de Genève 141 68.9 269 185 112 1.1 17 -0.9 -16 Refinitiv Eikon. Banque Cantonale du Jura 103 70.0 239 133 84 0.9 2 -4.2 -11 Da die Analysen auf externen Daten basieren, Banque Cantonale Neuchâteloise 212 55.5 342 144 91 3.6 21 -1.0 -9 werden beim Adjusted-Profit Anpassungen für die Banque Cantonale Vaudoise 196 59.7 240 177 82 8.9 204 3.1 110 Auflösung bzw. Bildung von Reserven für allgemeine Basellandschaftliche Kantonalbank 223 56.5 358 161 93 3.6 55 -0.8 -19 Bankrisiken, für offensichtlich ausserordentliche Basler Kantonalbank 121 70.9 257 157 105 -0.5 -14 -2.5 -100 Effekte und für Goodwill-Abschreibungen Berner Kantonalbank 111 74.9 265 140 94 0.6 10 -2.4 -63 vorgenommen. Um bankenspezifische Steuereffekte Glarner Kantonalbank 142 62.7 287 144 75 2.3 8 -1.0 -3 Graubündner Kantonalbank 243 51.8 321 160 86 5.4 84 0.6 17 in der Wertanalyse zu eliminieren, wenden wir für Luzerner Kantonalbank 239 51.5 341 164 68 3.0 79 1.4 41 alle Institute einen einheitlichen kalkulatorischen Nidwaldner Kantonalbank 193 58.9 352 149 100 -1.3 -8 -2.5 -12 Gewinnsteuersatz des jeweiligen Jahres an. Obwaldner Kantonalbank 153 59.0 301 133 67 1.7 5 -1.9 -9 Bei den Kantonalbanken wird zusätzlich eine Schaffhauser Kantonalbank 271 43.9 300 151 47 8.9 41 0.2 2 einheitliche Abgeltung der Staatsgarantie im Schwyzer Kantonalbank 222 52.7 334 156 70 3.2 35 -1.3 -25 Zinsaufwand eingerechnet, um ein unverzerrtes Bild St. Galler Kantonalbank 176 57.1 275 158 76 3.5 66 0.5 12 der ökonomischen Wertschaffung zu erhalten. Thurgauer Kantonalbank 239 52.8 363 161 85 3.7 57 -0.1 -3 Für die Ermittlung der Pro-Mitarbeiter-Kennzahlen Urner Kantonalbank 106 75.1 336 146 96 0.9 2 -4.1 -13 werden Vollzeitäquivalente verwendet, sofern diese Walliser Kantonalbank 181 63.6 343 223 68 2.6 25 -1.3 -18 verfügbar sind. Dabei wird der FINMA-Definition Zuger Kantonalbank 258 52.3 360 168 84 5.0 44 -0.1 -2 gefolgt und Praktikanten und Lehrlinge werden mit Zürcher Kantonalbank 160 66.1 230 218 84 1.2 113 -0.6 -74 50% gewichtet.
Anhang IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 31 Kennzahlen Retailbanken (2/2) Profitabilität Wertschaffung Methodik EP I Methodik EP II Geschäftserfolg Cost/Income- Zinserfolg pro Personalaufwand Sachaufwand pro Kennzahlen 2020 pro Mitarbeiter Ratio Mitarbeiter (in pro Mitarbeiter Mitarbeiter (in RorE-CoE-Spread Economic Profit RoE-CoE-Spread Economic Profit (in CHF '000) (in %) CHF '000) (in CHF '000) CHF '000) (in %) (in Mio. CHF) (in %) (in Mio. CHF) acrevis 179 63.9 291 152 147 3.4 9 -1.4 -6 Datengrundlage Retailbanken AEK Bank 1826 140 67.4 393 130 67 1.0 3 -3.0 -16 Alpha Rheintal Bank 119 61.5 251 154 103 1.7 3 -3.6 -8 Für die Studie wurden Schweizer Retailbanken mit Alternative Bank Schweiz 11 91.8 185 145 79 -4.7 -7 -8.0 -16 einer Bilanzsummer von über CHF 1.0 Mrd. erfasst. Baloise Bank SoBa 68 75.4 245 157 71 -0.5 -2 -3.9 -16 Von den 55 untersuchten Retailbanken sind 16 Banca Popolare di Sondrio (Suisse) 85 72.7 184 154 67 3.9 10 -0.8 -3 Institute an der SIX Swiss Exchange kotiert. Bank Avera 67 83.3 307 174 120 -2.2 -5 -4.8 -10 Die Datengrundlage der quantitativen Analysen Bank BSU 57 83.9 285 135 122 2.8 1 -2.8 -2 bilden die konsolidierten Jahresabschlüsse gemäss Bank CIC (Schweiz) 128 70.9 277 186 98 1.8 11 1.6 7 Rechnungslegung der Banken (RVB) sowie Bank EKI 70 75.9 220 132 68 -0.6 -0 -5.6 -6 Kapitalmarktinformationen von Bloomberg und Bank Linth 162 68.5 365 172 152 1.1 4 -1.9 -10 Refinitiv Eikon. Bank SLM 142 66.5 316 131 84 0.2 0 -4.3 -6 Bank Thalwil 140 67.3 323 163 100 -1.5 -2 -4.9 -5 Da die Analysen auf externen Daten basieren, Bernerland Bank 101 71.2 285 123 97 -0.9 -1 -5.2 -7 werden beim Adjusted-Profit Anpassungen für die Bezirks-Sparkasse Dielsdorf 98 71.6 271 137 80 -0.4 -0 -4.0 -4 Auflösung bzw. Bildung von Reserven für allgemeine Clientis 131 64.5 286 125 84 1.8 13 -2.0 -25 Bankrisiken, für offensichtlich ausserordentliche Crédit Agricole next bank (Suisse) 44 86.1 229 150 121 -2.3 -6 -4.7 -19 Effekte und für Goodwill-Abschreibungen Credit Suisse (Schweiz) 202 65.1 243 188 198 4.4 504 2.5 352 vorgenommen. Um bankenspezifische Steuereffekte DC Bank 76 78.9 228 147 126 -2.0 -2 -5.8 -6 in der Wertanalyse zu eliminieren, wenden wir für EEK Gruppe 314 51.6 426 172 112 -3.4 -10 alle Institute einen einheitlichen kalkulatorischen Hypothekarbank Lenzburg 71 75.1 194 119 56 0.6 2 -4.2 -21 Gewinnsteuersatz des jeweiligen Jahres an. Migros Bank 171 58.1 303 140 87 3.0 74 -0.5 -21 Bei den Kantonalbanken wird zusätzlich eine PostFinance 42 87.7 160 133 164 -2.4 -102 -3.5 -214 einheitliche Abgeltung der Staatsgarantie im Raiffeisen 103 68.3 245 142 51 1.3 160 0.0 4 Zinsaufwand eingerechnet, um ein unverzerrtes Bild Regiobank Solothurn 160 59.4 322 144 61 3.0 5 -2.6 -6 der ökonomischen Wertschaffung zu erhalten. SB Saanen Bank 169 58.6 360 134 105 8.3 6 -0.5 -1 Für die Ermittlung der Pro-Mitarbeiter-Kennzahlen SeeBeteiligungsAG 159 69.2 384 186 143 2.3 1 -3.6 -3 werden Vollzeitäquivalente verwendet, sofern diese Spar- und Leihkasse Frutigen 114 62.0 297 124 59 -4.0 -6 verfügbar sind. Dabei wird der FINMA-Definition Sparkasse Schwyz 113 70.5 258 140 77 -2.2 -4 -5.5 -10 gefolgt und Praktikanten und Lehrlinge werden mit UBS Switzerland 203 73.6 283 220 351 5.3 717 6.1 773 50% gewichtet. Valiant 159 63.6 341 145 115 2.2 38 -1.2 -27 Median Retailbanken 153 65.1 297 151 91 1.8 8 -1.9 -8
Anhang IFBC Sector Report – Swiss Banking | Juli 2021 | 32 Kennzahlen Privatbanken Profitabilität Wertschaffung Kommissions- & Personal- Methodik EP I Methodik EP II Geschäftserfolg Cost/Income- Sachaufwand Kennzahlen 2020 Dienstleistungs- aufwand pro Return on Asset pro Mitarbeiter Ratio pro Mitarbeiter RorE-CoE- erfolg pro MA Mitarbeiter (in BP) Economic Profit RoE-CoE-Spread Economic Profit (in CHF '000) (in %) (in CHF '000) Spread (in CHF '000) (in CHF '000) (in Mio. CHF) (in %) (in Mio. CHF) (in %) Datengrundlage Privatbanken Arab Bank (Switzerland) -74 121.8 268 269 113 79 -9.5 -30 -9.8 -56 Für die Studie wurden Schweizer und Banca del Sempione 58 82.4 230 168 63 83 6.8 3 -5.2 -7 Liechtensteinische Privatbanken mit einer Banque Privée Edmond de Rothschild 35 88.7 290 198 99 46 4.4 30 -3.5 -55 Bilanzsummer von über CHF 1.0 Mrd. erfasst. Banque Profil de Gestion -47 116.3 177 204 128 24 -24.7 -2 -13.4 -7 CA Indosuez (Switzerland) -15 92.5 193 199 113 47 -8.4 -94 -9.4 -152 Von den 31 untersuchten Privatbanken sind 6 CBH Compagnie Bancaire Helvétique 125 68.1 239 190 98 68 23.9 19 0.0 -0 Institute an der SIX Swiss Exchange kotiert. Deutsche Bank (Suisse) 2 99.3 287 282 237 62 -6.7 -21 -8.3 -49 Die Datengrundlage der quantitativen Analysen Dreyfus Söhne & Cie 214 64.3 447 336 66 47 13.8 25 -1.9 -11 bilden die konsolidierten Jahresabschlüsse der Banken DZ Privatbank (Schweiz) -37 109.2 239 191 136 46 -17.3 -5 -11.6 -24 gemäss Rechnungslegung der Banken (RVB) bzw. EFG International1) 49 84.2 211 217 64 50 3.8 46 -0.9 -15 IFRS sowie Kapitalmarktinformationen von Bloomberg J. Safra Sarasin 234 57.3 289 253 65 37 21.7 399 2.3 120 und Refinitiv Eikon. Julius Bär1) 101 78.8 304 241 93 48 15.4 391 2.0 126 LGT1) 89 81.2 316 299 72 112 4.1 107 4.5 107 Da unsere Analysen auf externen Daten basieren, Lienhardt & Partner 146 67.6 271 198 87 38 5.8 4 -3.6 -4 werden beim Adjusted-Profit Anpassungen für die LLB1) 103 74.1 186 169 80 27 2.2 23 -3.8 -79 Auflösung bzw. Bildung von Reserven für allgemeine Lombard Odier 143 74.1 467 333 84 78 48.7 265 14.0 189 Bankrisiken, für offensichtlich ausserordentliche Maerki Baumann & Co. 66 87.4 407 298 142 33 8.7 2 -3.6 -2 Effekte und für Goodwill-Abschreibungen Mirabaud Gruppe 60 85.4 342 251 101 74 26.2 29 4.5 11 vorgenommen. Um bankenspezifische Steuereffekte Pictet 145 75.0 526 330 111 43 32.1 486 11.0 346 in der Wertanalyse zu eliminieren, wenden wir für Piguet Galland & Cie 22 91.8 231 214 78 68 -0.6 -0 -5.9 -4 alle Institute einen einheitlichen kalkulatorischen PKB PRIVATBANK 8 94.5 159 163 49 113 -5.1 -9 -7.6 -31 Privatbank IHAG Zürich -94 123.2 145 244 142 42 -22.2 -14 -16.6 -24 Gewinnsteuersatz des jeweiligen Jahres an. Privatbank von Graffenried 130 67.0 422 187 114 53 28.4 3 5.0 1 Für die Ermittlung der Pro-Mitarbeiter-Kennzahlen QNB (Suisse) 69 88.3 189 275 249 27 -3.8 -2 -9.0 -13 werden Vollzeitäquivalente verwendet, sofern diese REYL & Cie -5 100.9 245 288 94 50 7.7 4 -0.4 -0 verfügbar sind. Dabei wird der FINMA-Definition Rothschild Bank, Zürich 73 83.6 283 268 91 44 10.7 12 -2.3 -6 gefolgt und Praktikanten und Lehrlinge werden Schroder & Co Bank 5 98.6 83 191 72 37 -2.9 -1 -8.9 -13 mit 50% gewichtet. SYZ & CO -56 117.0 298 247 143 35 -11.1 -12 -11.9 -31 Union Bancaire Privée 159 73.4 414 298 106 55 19.7 177 2.3 55 Vontobel1) 161 74.2 418 320 100 41 23.7 207 6.4 118 VP Bank1) 55 78.3 156 181 66 31 0.0 0 -4.2 -43 Median Privatbanken 60 84.2 271 244 98 47 4.4 4 -3.6 -7 1) Jahresabschluss nach IFRS.
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