Jahresbilanz 2021 und Ausblick 2022 - Daten für die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein - Bundesagentur für ...

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Jahresbilanz 2021 und Ausblick 2022 - Daten für die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein - Bundesagentur für ...
Agentur für Arbeit Lübeck, Stand März 2022
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Jahresbilanz 2021 und Ausblick 2022
Daten für die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein
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Inhaltsverzeichnis

A. Zusammenfassung der Pressemitteilungen                              Seiten 3 – 18

   1. Rückblick und Beschäftigung                                                3-4
   2. Kurzarbeit                                                               4–6
   3. Arbeitskräftenachfrage                                                       7
   4. Arbeitskräfteangebot und Arbeitslosenquoten                             7 – 11
   5. Arbeitslosigkeit einzelner Personengruppen                             11 – 13
   6. Unterbeschäftigung                                                          13
   7. Ausgaben der Arbeitsagentur Lübeck                                     13 – 14
   8. Entwicklung beim Jobcenter Lübeck                                      14 – 15
   9. Entwicklung beim Jobcenter Ostholstein                                 15 – 16
   10. Ausbildungsmarkt                                                      16 – 17
   11. Handlungsbedarf 2022                                                  17 – 18

B. Grafiken zur Jahresbilanz                                           Seiten 19 – 41

   -   Beschäftigung                                                         19 – 22
   -   Stellenangebote, Fachkräfteengpässe                                   23 – 24
   -   Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung in der Hansestadt Lübeck         25 – 27
   -   Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung im Kreis Ostholstein             27 – 30
   -   Dauer der Arbeitslosigkeit                                            30 – 31
   -   Ausgaben der Arbeitsagentur Lübeck                                    31 – 34
   -   Kurzarbeit                                                            32 – 34
   -   Daten Jobcenter Lübeck                                                35 – 36
   -   Daten Jobcenter Ostholstein                                           37 – 38
   -   Ausbildungsmarkt, Demografie                                          38 – 40
   -   Zusammenfassung Rückblick 2021 und Herausforderungen 2022                  41

Impressum

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Zusammenfassung der Pressemitteilungen vom 31. März 2022

Arbeitsmarkt                    erholt           sich               vom                  Corona-
Einbruch
•    Kurzarbeit sicherte 2021 insbesondere in der ersten Jahreshälfte viele Existenzen
•    Arbeitslosigkeit geht wieder zurück
•    Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt weiter
•    Bekannte Herausforderungen, wie die Sicherung des Fachkräftebedarfes, rücken
     wieder verstärkt in den Vordergrund

Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt war auch 2021 von der Corona-Pandemie geprägt.
Insbesondere in der ersten Jahreshälfte konnten mit Hilfe der Kurzarbeit Arbeitsplätze
erhalten und Fachkräfte gesichert werden. Im Laufe des Jahres wurde Kurzarbeit teilweise
auch in Anspruch genommen, weil Firmen von den indirekten Folgen der Pandemie
(Lieferengpässe von Rohstoffen und Vorprodukten) betroffen waren.

„Mit Lockerung der Corona-Eindämmungsmaßnahmen im Frühsommer startete auch der
Arbeitsmarkt wieder durch und insbesondere Ostholstein konnte als beliebtes Urlaubsgebiet
vom verstärkten Tourismus profitieren. Die Personalnachfrage stieg, die Arbeitslosigkeit und
Kurzarbeit gingen zurück und die Beschäftigung nahm weiter zu. Die Folgen der Corona-Krise
werden zunehmend kleiner und die Arbeitslosigkeit ist im Agenturbezirk zum Ende des Jahres
bereits wieder so niedrig wie vor über 40 Jahren. Sorgen bereitet uns dabei allerdings die
Langzeitarbeitslosigkeit, die immer noch deutlich erhöht ist“, erläutert Markus Dusch,
Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Lübeck.

„Die weitere Entwicklung ist aktuell schwierig einzuschätzen. Während die Zeichen in
Deutschland grundsätzlich auf wirtschaftliche Erholung nach dem Pandemie-Winter stehen,
überschattet der russische Angriff auf die Ukraine die weiteren Aussichten. Wirtschaftliche
Auswirkungen können sich unter anderem auf die Handelsverflechtungen, die
Energieversorgung, Fluchtmigration und über eine steigende Unsicherheit ergeben. Auch das
weitere Infektionsgeschehen und die daraus resultierenden Einschränkungen der
wirtschaftlichen Tätigkeit können den Aufwärtstrend wieder dämpfen. Ich gehe jedoch davon
aus, dass die Lübecker Bucht auch 2022 vom innerdeutschen Tourismus profitieren und wie
im letzten Jahr für eine steigende Personalnachfrage sorgen wird“, so Dusch.

„Bekannt Herausforderungen, wie Fachkräfteengpässe, demografischer Wandel,
Digitalisierung und Strukturwandel, beschäftigen uns während der Pandemie und werden sich
in den nächsten Jahren noch weiter verstärken. Deshalb müssen wir gemeinsam alle
Potenziale nutzen. Neben der Qualifizierung von Arbeitslosen und Beschäftigten gehören die
aktive Teilnahme Älterer am Erwerbsleben, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die
Integration von Migrantinnen und Migranten dazu. Ein wichtiger Baustein der
Fachkräftesicherung ist die Ausbildung. Hier dürfen Unternehmen in ihrer Bereitschaft nicht
nachlassen und junge Menschen sich nicht verunsichern lassen. Ihnen stehen trotz der
Pandemie viele Möglichkeiten offen. Kümmern Sie sich rechtzeitig um Ausbildung oder
Studium. Wir unterstützen Sie dabei,“ bietet Dusch jungen Menschen an.

                                                 1)   Personen – oder Gruppenangaben betreffen immer alle Geschlechter

                                                                                                                         3
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1. Beschäftigung

Daten zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegen aufgrund des
Meldeverfahrens mit einer sechsmonatigen Wartezeit vor. Der aktuelle Wert von Ende Juni
2021 zeigt im Agenturbezirk Lübeck weiterhin keine Einbrüche durch die Corona-Pandemie.
Die Beschäftigung nimmt seit 2006 kontinuierlich zu, wenn auch in den letzten beiden Jahren
etwas langsamer. Mit Hilfe der Kurzarbeit wurden und werden viele Arbeitsplätze in der
Region gesichert und das eingearbeitete Personal im Unternehmen gehalten. Mitte des
Jahres waren 164.382 Frauen und Männer zwischen Fehmarn und Lübeck beschäftigt, ein
Plus von 2.455 oder 1,5 Prozent zum Vorjahr. Mit 2,1 Prozent fiel der Anstieg in Schleswig-
Holstein etwas höher aus, während das Bundesgebiet einen Anstieg von 1,4 Prozent
verzeichnete.

In der Hansestadt Lübeck stieg das sechzehnte Jahr in Folge die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 101.062 Frauen und Männer an. Das waren
831 oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Eine Zunahme verzeichneten Wirtschaftszweigen wie zum Beispiel Heime- und Sozialwesen
(+481), Gesundheitswesen (+262), öffentliche Verwaltung (+262), Erziehung und Unterricht
(+149), Energie-, Wasserversorgung und Entsorgungswirtschaft (+132), Immobilien,
freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (+101) sowie das
verarbeitende Gewerbe (+100).
Einen weiteren Rückgang gab es im Handel (-277), in der Arbeitnehmerüberlassung (-228)
sowie im Gastgewerbe (-39).

Nachdem die Beschäftigung im Kreis Ostholstein zehn Jahre lang anstieg, gab es 2020
einen leichten Rückgang. Der Anstieg 2021 fiel höher als im Landes- und Bundesschnitt aus
und die Beschäftigung lag sogar über dem Vor-Corona-Niveau. Die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betrug im Juni 2021 63.320, ein Plus zum Vorjahr
von 1.624 oder 2,6 Prozent.
Insbesondere in den Wirtschaftszweigen Handel (+444), Gastgewerbe (+326),
Gesundheitswesen (+271), Baugewerbe (+243) und verarbeitendes Gewerbe (+138) gab es
Zuwächse, während einige wenige Bereiche wie Heime und Sozialwesen (-84) oder Verkehr
und Lagerei (-22) einen leichten Rückgang verzeichneten.

Die Zahl der geringfügig Beschäftigten ist ebenso wie im Bund (+1,1 Prozent) und Land
(+2,5 Prozent) in zahlreichen Wirtschaftsbereichen wieder gestiegen. Im Agenturbezirk waren
37.332 Personen geringfügig beschäftigt, 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
Nachdem die Zahl der geringfügig Beschäftigten in der Hansestadt Lübeck im Juni 2020 um
8,4 Prozent zum Vorjahr zurückging, gab es 2021 wieder einen Anstieg um 488 oder 2,6
Prozent auf 19.234.
Auch im Kreis Ostholstein ist die Zahle der geringfügig Beschäftigten 2021 um 645 oder 3,7
Prozent auf 18.098 gestiegen, nach einem Rückgang 2020 um 6,3 Prozent.

2. Kurzarbeit

Noch nie zuvor befanden sich so viele Menschen in Lübeck und Ostholstein in Kurzarbeit wie
2020 und 2021.

Die meisten Anzeigen zur Kurzarbeit gingen mit 3.713 für 33.909 Personen im April 2020
ein. Danach sank die Zahl stark und verzeichnete durch den Teil-Lockdown im November
und die weiteren Einschränkungen im Dezember 2020 einen erneuten Anstieg auf 735
Anzeigen für 5.844 Personen. In den Sommermonaten 2021 gab es eine deutliche
Entspannung und zum Jahresende 2021 erneut einen Anstieg auf 97 Anzeigen für 1.170
Personen und im Januar 2022 auf 3.132 Personen.

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Nahezu alle Wirtschaftsbereiche zeigten Kurzarbeit an. Die meisten Arbeitnehmenden
wurden seit 2020 im Einzelhandel (13,8 Prozent aller Anzeigen), in der Gastronomie (10,8
Prozent) und in der Beherbergung (10,8 Prozent) gemeldet.
In 2021 wurde Kurzarbeit teilweise auch in Anspruch genommen, weil Firmen von den
indirekten Folgen der Pandemie (Lieferengpässe von Rohstoffen und Vorprodukten) betroffen
waren.

Wie umfangreich die angezeigte Kurzarbeit tatsächlich genutzt wird, zeigt sich erst in den
Arbeitszeitabrechnungen. Dann steht fest, ob wirklich alle Beschäftigten im Unternehmen
verkürzt gearbeitet haben oder nur ein Teil, weil sich zum Beispiel zwischenzeitlich Aufträge
ergeben haben oder Vorsorgemaßnahmen gelockert wurden. Für die Abrechnung haben
Unternehmen drei Monate Zeit. Die Daten liegen deshalb erst mit einer Wartezeit vor.
Tatsächlich verkürzt gearbeitet haben im April 2020 27.160 Personen. Die höchste davor
verzeichnete Kurzarbeiterzahl lag bei 2.971 im Mai 2009. 2021 wurde die höchste Anzahl an
Kurzarbeitenden im Februar mit 20.398 verzeichnet, die bis auf 1.614 im Oktober 2021
zurückging.
Der Anteil der Kurzarbeitenden an der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
ergibt im April 2020 eine Kurzarbeiterquote von 16,9 Prozent und im Jahresdurchschnitt 2020
von 7,0 Prozent. Im letzten Höchstwert im Mai 2009 lag diese bei 2,2 Prozent. Der Höchstwert
2021 lag im Februar bei 12,6 Prozent und der aktuelle Wert im Oktober bei 1,0 Prozent.
Der Arbeitsausfall betrug im April 2020 durchschnittlich 56,7 Prozent, so dass sich ein
Beschäftigungsäquivalent von 15.410 gesicherten Arbeitsplätzen und verhinderter
Arbeitslosigkeit errechnet. Das Beschäftigungsäquivalent ging im Sommer zurück und
verzeichnete den niedrigsten Wert im Oktober 2020 mit 2.126. Nach einem erneuten Anstieg
in den Wintermonaten wurde im Februar 2021 mit 13.278 der nächste Höchststand erreicht,
der seitdem zurückgeht.
Zwei Drittel der Kurzarbeitenden waren in Kleinst- und Kleinbetrieben tätig. Nahezu die Hälfte
der verkürzt arbeitenden Betriebe nutzte länger als sechs Monate die Kurzarbeit und der
durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 55 Prozent.

In der Hansestadt Lübeck gingen die meisten Anzeigen mit 1.722 für 17.675 Personen im
April 2020 ein. Danach sank die Zahl stark und verzeichnete durch den Teil-Lockdown im
November und die weiteren Einschränkungen im Dezember 2020 einen erneuten Anstieg auf
334 Anzeigen für 3.349 Personen. In den Sommermonaten 2021 gab es eine deutliche
Entspannung und zum Jahresende 2021 einen erneuten Anstieg auf 22 Anzeigen für 196
Personen und im Januar 2022 für 1.510 Personen.
Tatsächlich verkürzt gearbeitet haben im April 2020 13.913 Personen. 2021 wurde die
höchste Anzahl an Kurzarbeitenden im Februar mit 10.723 verzeichnet, die bis auf 1.229 im
August 2021 zurückging.
Der Anteil der Kurzarbeitenden an der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
ergibt im April 2020 eine Kurzarbeiterquote von 13,8 Prozent und im Jahresdurchschnitt 2020
von 6,2 Prozent. Davor wurde der höchste Wert mit 2,2 Prozent im Mai 2009 verzeichnet. Der
Höchstwert 2021 lag im Februar mit 10,6 Prozent und der aktuelle Wert im August 2021 bei
1,2 Prozent.
Im Durchschnitt betrug der Arbeitsausfall im April 2020 52,3 Prozent, so dass sich eine
Entlastung von 7.729 gesicherten Arbeitsplätzen und verhinderter Arbeitslosigkeit errechnet.
Das Beschäftigungsäquivalent ging im Sommer zurück und verzeichnete den niedrigsten
Wert im Oktober 2020 mit 1.348. Nach einem erneuten Anstieg in den Wintermonaten wurde
im Februar 2021 mit 6.584 der nächste Höchststand erreicht, der seitdem zurückgeht.
58,5 Prozent der Kurzarbeitenden waren in Kleinst- und Kleinbetrieben tätig. Mehr als die
Hälfte der verkürzt arbeitenden Betriebe nutzte länger als sechs Monate die Kurzarbeit und
der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 52 Prozent.

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Im Kreis Ostholstein gingen die meisten Anzeigen mit 1.991 für 16.234 Personen im April
2020 ein. Danach sank die Zahl stark und verzeichnete durch den Teil-Lockdown im
November und die weiteren Einschränkungen im Dezember 2020 einen erneuten Anstieg auf
401 Anzeigen für 2.495 Personen. In den Sommermonaten 2021 gab es eine deutliche
Entspannung und zum Jahresende 2021 einen erneuten Anstieg auf 75 Anzeigen für 974
Personen und im Januar 2022 für 1.622 Personen.
Tatsächlich verkürzt gearbeitet haben im April 2020 13.247 Personen. 2021 wurde die
höchste Anzahl an Kurzarbeitenden im Februar mit 9.675 verzeichnet, die bis auf 751 im
August 2021 zurückging.
Der Anteil der Kurzarbeitenden an der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
ergibt im April 2020 eine Kurzarbeiterquote von 21,9 Prozent und im Jahresdurchschnitt 2020
von 8,3 Prozent. Davor wurde der höchste Wert mit 2,4 Prozent im Mai 2009 verzeichnet. Der
Höchstwert 2021 lag im Februar mit 16,0 Prozent und der aktuelle Wert im August 2021 bei
1,2 Prozent.
Im Durchschnitt betrug der Arbeitsausfall im April 2020 61,4 Prozent, so dass sich eine
Entlastung von 8.132 gesicherten Arbeitsplätzen und verhinderter Arbeitslosigkeit errechnet.
Das Beschäftigungsäquivalent ging im Sommer zurück und verzeichnete den niedrigsten
Wert im Oktober 2020 mit 778. Nach einem erneuten Anstieg in den Wintermonaten wurde
im Februar 2021 mit 6.694 der nächste Höchststand erreicht, der seitdem zurückgeht.
Nahezu drei Viertel der Kurzarbeitenden waren in Kleinst- und Kleinbetrieben tätig. 41
Prozent der verkürzt arbeitenden Betriebe nutzte länger als sechs Monate die Kurzarbeit und
der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 58 Prozent

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3. Arbeitskräftenachfrage

Nachdem die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften, die über den Zugang der
gemeldeten Arbeitsstellen abgebildet werden kann, 2020 stark zurückgegangen war, gab es
2021 wieder einen Anstieg.

Im Agenturbezirk Lübeck wurden im Laufe des Jahres 10.521 offene Stellen zur Besetzung
angeboten, das waren 1.643 oder 18,5 Prozent mehr als 2020. 5.832 (+747 oder 14,7
Prozent) dieser Stellen wurden in der Hansestadt Lübeck und 4.689 (+896 oder 23,6 Prozent)
im Kreis Ostholstein gemeldet. Der Anstieg lag in Schleswig-Holstein bei 19,9 Prozent und
im Bundesgebiet bei 21,5 Prozent.

Die meisten Stellen wurden in der Hansestadt Lübeck von der Arbeitnehmerüberlassung
(1.546) angeboten. Weitere Schwerpunkte der Arbeitskräftenachfrage kamen aus den
Wirtschaftszweigen Gesundheits- und Sozialwesen (816), Handel (703), freiberufliche,
wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (575) sowie verarbeitendes Gewerbe
(446).
Im Jahresdurchschnitt waren monatlich 2.369 Stellen im Angebot, 80 oder 3,5 Prozent mehr
als im Vorjahr. Bei drei Viertel dieser Stellen wurden Fachkräfte und Spezialisten gesucht.

Die stärkste Nachfrage gab es im Kreis Ostholstein im Gastgewerbe (824), Handel (715),
sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (627), Gesundheits- und Sozialwesen (552),
verarbeitendes Gewerbe (358) sowie öffentliche Verwaltung (253).
Im Jahresdurchschnitt waren monatlich 1.972 Stellen im Angebot, 387 oder 24,4 Prozent
mehr als im Vorjahr. Bei rund drei Viertel dieser Stellen wurden Fachkräfte und Spezialisten
gesucht.

Auch während der Corona-Pandemie haben Wirtschaftszweige mit Fachkräfteengpässen
zu kämpfen, die weiter zunehmen.

In Berufen der Mechatronik, Energie und Elektronik standen in der Hansestadt Lübeck zum
Beispiel nur noch rechnerisch 0,3 Arbeitslose je gemeldeter Stelle zur Verfügung. In Berufen
Metallerzeugung, -bearbeitung und Metallbau waren es 0,9 und in nicht medizinischen sowie
medizinischen Gesundheitsberufen waren es je 1,2 Arbeitslose pro Stelle.
Entsprechend lang ist auch die Zeit von dem gewünschten Besetzungstermin bis zur
tatsächlichen Besetzung der Stelle. Sie lag zum Beispiel in Berufen der Mechatronik, Energie
und Elektronik bei 289 Tagen, in Metallberufen bei 359 Tagen, in nicht medizinischen
Gesundheitsberufen bei 220 Tagen und in medizinischen Gesundheitsberufen bei 194
Tagen.

Im Kreis Ostholstein standen zum Beispiel in Berufen der Mechatronik, Energie und
Elektronik nur noch rechnerisch 0,5 Arbeitslose je gemeldeter Stelle zur Verfügung. In nicht
medizinischen sowie medizinischen Gesundheitsberufen und Reinigungsberufe waren es 0,7
Arbeitslose pro Stelle.
Entsprechend lang ist auch die Zeit von dem gewünschten Besetzungstermin bis zur
tatsächlichen Besetzung der Stelle. Sie lag zum Beispiel in Berufen der Mechatronik, Energie
und Elektronik bei 198 Tagen, in nicht medizinischen Gesundheitsberufen bei 195 Tagen, in
medizinischen Gesundheitsberufen bei 134 Tagen und in Reinigungsberufen bei 153 Tagen.

4. Arbeitskräfteangebot

Nachdem die Arbeitslosigkeit sechs Jahre in Folge im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit
Lübeck zurückging, gab es 2020 einen starken Corona-bedingten Anstieg. Dieser fiel jedoch
moderater aus als im Landes- und Bundesschnitt. Nach den Lockerungen der Maßnahmen
erholte sich der Arbeitsmarkt in den Sommermonaten 2021 wieder und die Arbeitslosigkeit

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fiel auf das Vor-Corona-Niveau. Zum Ende des Jahres war die Arbeitslosigkeit im
Agenturbezirk bereits wieder so niedrig wie vor über 40 Jahren. Im Jahresdurchschnitt zeigt
sich diese Entwicklung noch nicht so deutlich. Im Schnitt waren zwischen Fehmarn und
Lübeck 14.718 arbeitslose Menschen gemeldet, 474 oder 3,1 Prozent weniger als 2020.
Einen ähnlich starken Rückgang gab es in Schleswig-Holstein (-3,6 Prozent) und im
Bundesgebiet (-3,0 Prozent).

Konjunkturelle Schwankungen wirken sich bei den Arbeitsagenturen im Rechtskreis SGB III
deutlicher aus als in den Jobcentern in der Grundsicherung, so dass die Zahl der von der
Arbeitsagentur betreuten Menschen 2020 stärker anstieg, aber auch 2021 stärker zurückging.
Von den 14.718 Arbeitslosen wurden 5.118 (-575 oder 10,1 Prozent) von der Agentur für
Arbeit und 9.600 (+101 oder 1,1 Prozent) vom Jobcenter Lübeck und Ostholstein betreut. Der
Anteil, der Arbeitslosen, die bei der Arbeitsagentur gemeldet waren, ist damit von 37,5 auf
34,8 Prozent gefallen. Von den beiden Jobcentern wurden 65,2 Prozent (Vorjahr 62,5
Prozent) der Arbeitslosen betreut.

In der Hansestadt Lübeck ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 57 oder 0,6
Prozent auf 9.347 Frauen und Männer zurück. Die meisten Arbeitslosen waren mit 10.237 im
März 2021 und die wenigsten mit 8.256 im November 2021 gemeldet.
Von den 9.347 Arbeitslosen wurden 2.721 (-287 oder 9,5 Prozent) von der Agentur für Arbeit
und 6.626 (+230 oder 3,6 Prozent) vom Jobcenter Lübeck betreut.

Im Kreis Ostholstein ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr mit 7,2 Prozent
(-417) auf 5.371 Frauen und Männer stärker zurück als im Landes- und Bundesschnitt. Bereits
seit September liegt die Arbeitslosigkeit wieder weit unter dem Vor-Corona-Nivea, was sich
im Jahresdurchschnittswert noch nicht so deutlich zeigt. Die meisten Arbeitslosen waren mit
6.658 im Februar 2021 und die wenigsten mit 4.498 im Oktober 2021 gemeldet.
Insbesondere das Hotel- und Gastgewerbe sowie der Handel konnten im Sommer vom
innerdeutschen Tourismus profitieren. Da viele Unternehmen ihre Fachkräfte mit dem
Instrument der Kurzarbeit hielten, fiel der übliche Saisonanstieg in den Wintermonaten
geringer aus.

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Jahresbilanz 2021 und Ausblick 2022 - Daten für die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein - Bundesagentur für ...
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Die Arbeitslosigkeit ist kein fester Block und es gab auch im Jahr 2021 Bewegungen am
Arbeitsmarkt. Positiv wirkte sich aus, dass Unternehmen ihre eingearbeiteten Arbeitskräfte
mit Kurzarbeit halten konnten und auch in den Wintermonaten durchgehend beschäftigen, so
dass es entsprechend weniger Arbeitslosmeldungen als sonst in den Wintermonaten gab.
Nachteilig haben sich die Kontaktbeschränkungen auf den Rückgang ausgewirkt, denn es
starteten zum Beispiel weniger mit einer Weiterbildung oder einer anderen
arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.
Im Laufe des Jahres 2021 haben sich im Gesamtbezirk in beiden Rechtskreisen 30.874 (-12,4
Prozent zum Vorjahr) Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet und 32.891 (-1,6 Prozent) Frauen
und Männer konnten die Arbeitslosigkeit wieder verlassen.

In der Hansestadt Lübeck mündeten mehr Personen in eine Beschäftigung ein und es
meldeten sich weniger aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos als in den letzten beiden Jahren.
Es meldeten sich 19.011 (-11,8 Prozent) Frauen und Männer arbeitslos; 8.179 (-13,5 Prozent)
davon in der Arbeitsagentur und 10.832 (-10,5 Prozent) im Jobcenter. Die Arbeitslosigkeit
wieder verlassen konnten 20.133 (+0,4 Prozent) Arbeitnehmende; 8.413 (+1,1 Prozent)
davon wurden von der Arbeitsagentur und 11.720 (-0,1 Prozent) vom Jobcenter betreut.
Dabei ist die Zahl der Meldungen aus einer Erwerbstätigkeit in der Arbeitsagentur um 999
oder 16,2 Prozent auf 5.164 Arbeitnehmende und im Jobcenter Lübeck um 267 oder 11,2
Prozent auf 2.122 Arbeitnehmende zurückgegangen. In eine Erwerbstätigkeit einmünden
konnten 4.552 der von der Arbeitsagentur betreuten Frauen und Männer (- 222 oder 4,7
Prozent). Im Jobcenter waren es 2.576 (+303 oder 13,3 Prozent).

Im Kreis Ostholstein meldeten sich 11.863 (-13,2 Prozent) Frauen und Männer arbeitslos;
7.176 (-16,1 Prozent) davon in der Arbeitsagentur und 4.687 (-8,5 Prozent) im Jobcenter. Die
Arbeitslosigkeit wieder verlassen konnten 12.758 (-4,5 Prozent) Arbeitnehmende; 7.521 (-6,7
Prozent) davon wurden von der Arbeitsagentur und 5.237 (-1,2 Prozent) vom Jobcenter
betreut.
Dabei ist die Zahl der Meldungen aus einer Erwerbstätigkeit in der Arbeitsagentur um 1.027
oder 17,7 Prozent auf 4.786 Arbeitnehmende und im Jobcenter Lübeck um 234 oder 19,4
Prozent auf 973 Arbeitnehmende zurückgegangen. In eine Erwerbstätigkeit einmünden
konnten 4.335 der von der Arbeitsagentur betreuten Frauen und Männer, 574 oder 11,7
Prozent weniger als 2020. Im Jobcenter waren es 1.235 (-21 oder 1,7 Prozent).

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Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in der Hansestadt
Lübeck im Jahresdurchschnitt 8,1 Prozent. Damit blieb sie erneut über den Quoten von
Schleswig-Holstein (5,6 Prozent) und vom Bundesgebiet (5,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote
bewegte sich zwischen dem niedrigsten Wert im November von 7,1 Prozent und dem
höchsten im März und April von 8,9 Prozent.
Die Jahresarbeitslosenquote der von der Arbeitsagentur betreuten Arbeitnehmenden ging um
0,2 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent zurück. Im Jahresverlauf bewegte sie sich zwischen 1,8
und 2,9 Prozent. Die Quote der Kunden des Jobcenters Lübeck stieg um 0,2 Prozentpunkte
auf 5,7 Prozent. Hier bewegte sie sich zwischen 5,3 und 6,2 Prozent.

Im Kreis Ostholstein lag die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt bei 5,1 Prozent. Damit
blieb sie erneut unter den Quoten von Schleswig-Holstein (5,6 Prozent) und vom
Bundesgebiet (5,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote bewegte sich zwischen dem höchsten
Wert im Februar 2021 von 6,3 Prozent und dem niedrigsten im September und Oktober von
4,3 Prozent.
Die Jahresarbeitslosenquote der von der Arbeitsagentur betreuten Arbeitnehmenden ging um
0,2 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent zurück. Im Jahresverlauf bewegte sie sich zwischen 1,6
und 3,4 Prozent. Die Quote der Kunden des Jobcenters Ostholstein ging um 0,1
Prozentpunkte auf 2,8 Prozent zurück. Hier bewegte sie sich zwischen 2,6 und 3,0 Prozent.

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            Auf allen regionalen Arbeitsmärkten gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

            Bezirk                 Bestand an          Prozent -   Arbeitslosenquote SGB III-             SGB II-
                                   Arbeitslosen      Veränd. zum auf Basis aller zivilen Anteil           Anteil
                                                       Vorjahr      Erwerbspersonen
Schleswig-Holstein                          88.865            -3,6                   5,6    37,4               62,6
Gesamtbezirk                                14.718            -3,1                   6,6    34,8               65,2
Hansestadt Lübeck                            9.347            -0,6                   8,1    29,1               70,9
Ostholstein                                  5.371            -7,2                   5,1    44,6               55,4
Südbezirk (Geschäftsstelle
Hauptagentur Lübeck und
Umgebung)                                   10.597                -1,2                   7,3       31,2        68,8
Mittelbezirk (Geschäftsstelle
Eutin und Umgebung)                          2.429                -6,9                   5,3       41,1        58,9
Nordbezirk (Geschäftsstelle
Oldenburg und Umgebung)                      1.693                -9,0                   5,4       48,3        51,7

            5. Arbeitslosigkeit einzelner Personengruppen

            Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Arbeitslosigkeit 2020 für alle Personengruppen
            gestiegen. 2021 hat sich die Situation verbessert, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß.
            Profitieren konnten insbesondere Arbeitnehmende, die von der Arbeitsagentur betreut
            werden.

            In der Hansestadt stieg im Jahresdurchschnitt die Zahl der Frauen (+0,8 Prozent) an,
            während die der Männer (-1,6 Prozent) zurückging. Damit stieg auch der Anteil der Frauen
            an allen Arbeitslosen auf 43,3 Prozent an. Insgesamt waren 4.052 Frauen (1.181 SGB III,
            2.870 SGB II) und 5.295 Männer (1.540 SGB III, 3.756 SGB II) im Jahresdurchschnitt
            arbeitslos.
            Im Kreis Ostholstein lag der Anstieg der Männer und Frauen jeweils bei 7,2 Prozent. 44,3
            Prozent aller Arbeitslosen waren hier weiblich. Insgesamt waren 2.381 Frauen (1.128 SGB
            III, 1.254 SGB II) und 2.990 Männer (1.269 SGB III, 1.720 SGB II) im Jahresdurchschnitt
            arbeitslos.

            Nach einem überproportionalen Anstieg bei Jüngeren unter 25 Jahren im Jahr 2020, konnten
            diese 2021 in Lübeck in beiden Rechtskreisen am stärksten vom Rückgang profitieren. Im
            Jahresdurchschnitt waren 800 Jüngere (292 SGB III, 509 SGB II) arbeitslos gemeldet, 13,2
            Prozent weniger als 2020. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag bei 8,6 Prozent. In Schleswig-
            Holstein betrug der Anteil 9,2 Prozent.
            Auch in Ostholstein konnten Jüngeren unter 25 Jahren in beiden Rechtskreisen am stärksten
            vom Rückgang profitieren. Im Jahresdurchschnitt waren 500 Jüngere (222 SGB III, 278 SGB
            II) arbeitslos gemeldet. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag bei 9,3 Prozent und damit knapp
            unter dem in Schleswig-Holstein.

            Mit 7,8 Prozent waren bei Älteren insbesondere die über 55-Jährigen immer noch von einer
            steigenden Arbeitslosigkeit betroffen. Insgesamt waren in der Hansestadt Lübeck 3.006 (992
            SGB III, 2.014 SGB II) der Arbeitslosen älter als 50 Jahre, 4,4 Prozent mehr als 2020. Ihr
            Anteil an allen Arbeitslosen lag bei 32,2 Prozent und blieb damit niedriger als in Schleswig-
            Holstein mit 35,2 Prozent.
            Im Kreis Ostholstein sind 43,2 Prozent der Arbeitslosen 50 Jahre und älter. Ihre
            Arbeitslosigkeit ging um 2,3 Prozent auf 2.323 Frauen und Männer (1.199 SGB III, 1.124 SGB
            II) zurück. Bei den über 55-Jährigen lag der Rückgang lediglich bei 0,4 Prozent.

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3.869 Arbeitnehmende waren in der Hansestadt ein Jahr und länger arbeitslos (+23,6
Prozent). Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag bei 41,4 Prozent. Er blieb damit höher als in
Schleswig-Holstein mit 38,3 Prozent. Bei der Arbeitsagentur waren 9,6 Prozent aller
Arbeitslosen Langzeitarbeitslose (261) und beim Jobcenter 54,5 Prozent (3.608). Je geringer
die Qualifikation, umso höher ist das Risiko, arbeitslos zu bleiben. 65 Prozent der
Langzeitarbeitslosen haben keinen Berufsabschluss. Da Corona-bedingt weniger Menschen
mit einer Weiterbildung oder einer anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahme starteten, ist
ihr Anteil weiter gestiegen. Als weiteres Risiko kommt das Alter dazu. Ein Viertel ist älter als
55 Jahre. Aber auch Langzeitarbeitslosen eröffneten sich 2021 Chancen. 889 Personen
konnten eine Erwerbstätigkeit aufnehmen und 1.011 mit einer Maßnahme starten.
Im Kreis Ostholstein waren 2.017 Arbeitnehmende länger als ein Jahr arbeitslos. Ihr Anteil an
allen Arbeitslosen lag bei 37,6 Prozent. Bei der Arbeitsagentur waren 10,8 Prozent aller
Arbeitslosen Langzeitarbeitslose (260) und beim Jobcenter 59,1 Prozent (1.757). 57 Prozent
der Langzeitarbeitslosen haben keinen Berufsabschluss. 37,4 Prozent sind älter als 55 Jahre.
Aber auch Langzeitarbeitslosen eröffneten sich im Kreisgebiet 2021 Chancen. 497 Personen
konnten eine Erwerbstätigkeit aufnehmen und 415 mit einer Maßnahme starten.

Arbeitslose ohne abgeschlossene Berufsausbildung hatten es weiterhin schwerer wieder
Fuß zu fassen. Im Jahresdurchschnitt waren im Jobcenter Lübeck 4.535 Arbeitslose ohne
abgeschlossene Berufsausbildung gemeldet. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen von 68,4
Prozent war nahezu doppelt so hoch wie in der Arbeitsagentur mit 35,9 Prozent. Hier hatten
976 Frauen und Männer keinen Berufsabschluss. Eine abgeschlossene Ausbildung
verbessert deutlich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. So war die Arbeitslosenquote bei
Arbeitslosen ohne Abschluss mit 27,0 Prozent mehr als sechs Mal so hoch wie bei Personen
mit Berufsabschluss (4,2 Prozent).
Im Kreis Ostholstein waren im Jahresdurchschnitt 2.666 Arbeitslosen ohne abgeschlossene
Berufsausbildung gemeldet. Im Jobcenter Ostholstein waren es 1.915. Ihr Anteil an allen
Arbeitslosen von 64,4 Prozent war mehr als doppelt so hoch wie in der Arbeitsagentur mit
31,3 Prozent. Hier hatten 751 Frauen und Männer keinen Berufsabschluss. Eine
abgeschlossene Ausbildung verbessert deutlich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. So war
die Arbeitslosenquote bei Arbeitslosen ohne Abschluss mit 18,9 Prozent mehr als sechs Mal
so hoch wie bei Personen mit Berufsabschluss (3,1 Prozent).

Dass sich ein Abschluss auch finanziell lohnt, belegen Untersuchungen des IAB (Institut für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit). Ausgebildete Fachkräfte
verdienen mehr als Beschäftigte ohne Ausbildung. Über das ganze Erwerbsleben hinweg
summiert sich der Unterschied auf rund 330.000 Euro. Unterstellt man eine ununterbrochene
Beschäftigung, verdienen Helferinnen und Helfer im Laufe ihres Erwerbslebens im
Durchschnitt 1,13 Millionen Euro brutto. Das durchschnittliche Brutto-Lebensentgelt von
Fachkräften liegt bei 1,46 Millionen Euro und das von Spezialisten (z.B. Meister oder
Techniker) bei 2,04 Millionen Euro. Arbeitsagenturen und Jobcenter beraten Arbeitslose und
Beschäftigte, die einen Berufsabschluss machen möchten, gerne zu den Möglichkeiten.
Informationen      zu      Entwicklungswegen       bietet    auch     die     Internetseite
www.arbeitsagentur.de/karriere-und-weiterbildung.

Arbeitslose mit ausländischer Staatsangehörigkeit konnten etwas besser als im Vorjahr
vom Aufschwung am Arbeitsmarkt profitieren. Im Jahresdurchschnitt waren in Lübeck 2.307
Ausländer arbeitslos gemeldet, 1,1 Prozent weniger als 2020. 479 der ausländischen
Arbeitslosen wurden von der Arbeitsagentur und 1.828 vom Jobcenter Lübeck betreut. Die
größte Gruppe stellen mit 18,6 Prozent türkische Staatsangehörige, gefolgt von syrischen mit
15,8 Prozent und irakischen mit 10,0 Prozent. Ukrainische Staatsangehörige spielen auf dem
Arbeitsmarkt in der Hansestadt bisher kaum eine Rolle. Lediglich 45 Arbeitslose waren im
Jahresdurchschnitt 2021 gemeldet und 117 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gab es
im Juni 2021.

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In Ostholstein waren 917 Ausländer arbeitslos gemeldet, 9,0 Prozent weniger als 2020. 290
der ausländischen Arbeitslosen wurden von der Arbeitsagentur und 627 vom Jobcenter
Ostholstein betreut. Die größte Gruppe stellen mit 23,0 Prozent syrische Staatsangehörige,
gefolgt von polnischen mit 10,3 Prozent und afghanischen mit 9,4 Prozent. Ukrainische
Staatsangehörige spielen auf dem Arbeitsmarkt im Kreisgebiet bisher kaum eine Rolle.
Lediglich fünf Arbeitslose waren im Jahresdurchschnitt 2021 gemeldet und 98
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gab es im Juni 2021.

6. Unterbeschäftigung

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne
Beschäftigung sind. Sie werden in der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich
veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt
damit das Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen
beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten,
Krankgeschriebene,      geförderte     Existenzgründer      oder     Arbeitsuchende     mit
Vorruhestandsregelungen ausgewiesen.

In Lübeck betrug 2021 die Unterbeschäftigung im Jahresdurchschnitt 12.555 Personen. Die
Zahl ging in den letzten zwölf Monaten um 417 Personen (-3,2 Prozent) zurück. Die
Unterbeschäftigungsquote lag mit 10,6 Prozent (-0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr) über der
von Schleswig-Holstein mit 7,2 Prozent. 3.208 Personen befanden sich im Jahresdurchschnitt
in Entlastungsmaßnahmen.

Im Kreis Ostholstein lag die Unterbeschäftigung im Jahresdurchschnitt bei 6.541 Personen,
ein Rückgang um 572 Personen (-8,0 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,1
Prozent (-0,5 Prozentpunkte zum Vorjahr) unter der in Schleswig-Holstein von 7,2. 1.170
Personen befanden sich im Jahresdurchschnitt in Entlastungsmaßnahmen.

7. Ausgaben für den Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck

Die Agentur für Arbeit Lübeck hat 2021 in der Hansestadt Lübeck und im Kreis Ostholstein
253,7 Millionen Euro ausgegeben, 33,6 Millionen oder 15,2 Prozent mehr als 2020. Einen
starken Anstieg gab es Corona-bedingt insbesondere beim Kurzarbeitergeld.

38,2 Prozent der Haushaltsmittel wurden für die Lohnersatzleistungen Arbeitslosengeld I (97
Millionen Euro, Vorjahr 100 Millionen Euro) und 0,4 Prozent für Insolvenzgeld (1,0 Millionen
Euro, Vorjahr 0,8 Millionen Euro) gezahlt. Im Jahresdurchschnitt gab es 4.769
Arbeitslosengeld I-Bezieher (-10,2 Prozent), die monatlich durchschnittlich 982 Euro erhielten
und für die 713 Euro Sozialversicherungsbeiträge entrichtet wurden.

Mit 109,9 Millionen Euro (Vorjahr 74,1 Millionen Euro) wurden 43,3 Prozent der
Haushaltsmittel für Kurzarbeitergeld gewährt. 66,2 Millionen Euro davon wurden den
Unternehmen      für    konjunkturelle Kurzarbeit  und    41,7    Millionen  Euro   für
Sozialversicherungsbeiträge erstattet. Für Saisonkurzarbeit wurden 1,6 Millionen Euro
(Vorjahr 0,9 Millionen Euro) und für Transferkurzarbeit 0,5 Millionen Euro (Vorjahr 0,1
Millionen Euro) entrichtet.

6,0 Prozent der Haushaltsmittel (15,1 Millionen Euro, Vorjahr 14,8 Millionen Euro) wurde für
die Teilhabe von Menschen mit Behinderung, 5,0 Prozent (12,6 Millionen Euro, Vorjahr 12,6
Millionen Euro) für Weiterbildung und Qualifizierung, 1,8 Prozent (4,6 Millionen Euro, Vorjahr
5,0 Millionen Euro) für die Förderung Jugendlicher sowie 0,5 Prozent (1,2 Millionen Euro,
Vorjahr 1,2 Millionen Euro) für die Förderung der Selbständigkeit gezahlt.

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Die Integration von Arbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt wird 2022 durch arbeitsmarktpolitische
Maßnahmen weiter unterstützt. Für Weiterbildung, Eingliederungszuschüsse, Aktivierung und
berufliche Eingliederung, Förderung der Selbständigkeit oder spezielle Maßnahmen für
Jugendliche wurden insgesamt 14,1 Millionen Euro veranschlagt.

Arbeitnehmenden, die sich beruflich neu oder umorientieren wollen, zeigt das Erkundungstool
‚NewPlan' unter www.arbeitsagentur.de/newplan Möglichkeiten für ihre Entwicklung auf.
Interessierten Unternehmen, die ihre Beschäftigten weiterentwickeln möchten, bietet die
Internetseite     www.arbeitsagentur.de/weiterbildung-qualifizierungsoffensive      weitere
Informationen.

8. Entwicklung beim Jobcenter Lübeck

Auf dem Lübecker Arbeitsmarkt boten sich trotz der Corona-Pandemie 2021 zum Teil gute
Chancen für die Arbeitslosen und Arbeitssuchenden. Angesichts steigender Zahlen bei den
Langzeitarbeitslosen profitierten allerdings viele Kund:innen in der Grundsicherung von der
Nachfrage nach Arbeitskräften nur in geringerem Maße.

Joachim Tag, Geschäftsführer des Jobcenter Lübeck, ist jedoch über die Integrationsquote
der Kund:innen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im vergangenen Jahr
sehr zufrieden. „3.550 Integrationen bedeuten eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um
225 Integrationen und 21,4 Prozent als Integrationsquote insgesamt. Die Integrationsquote
bei den Frauen konnte um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Das zeigt,
dass wir auf dem Weg zu einer geschlechterspezifischen Chancengleichheit auf dem
Arbeitsmarkt wieder ein Stück vorangekommen sind“, bewertet er die Situation.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im SGB II von Dezember 2020 auf Dezember 2021 um 2,7
Prozent zurückgegangen. So waren zum Ende des Jahres noch 6.216 Personen arbeitslos.
„Viel Förderung und auch Zeit wird es erfordern, die Entwicklung bei den
Langzeitarbeitslosenzahlen vollständig umzukehren. Zwar wurden vor Jahren noch 4.300
Langzeitarbeitslose im Jobcenter Lübeck betreut, aber 2021 ist die Zahl pandemiebedingt auf
3.539 langzeitarbeitslose Personen zum Ende des Jahres angewachsen. Der Anstieg zum
Vorjahresmonat fiel somit in Höhe von 363 Langzeitarbeitslosen vergleichsweise stark aus “,
so Tag weiter.
„Obwohl das Interesse in Lübeck an der Fördermöglichkeit für Langzeitleistungsbezieher
nach wie vor ungebrochen ist, konnte der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit damit auch im
Rahmen des Teilhabechancengesetzes mit der Förderung sozialversicherungspflichtiger
Beschäftigung leider nicht vollständig kompensiert werden. In Kombination mit den
Expert:innen unseres Teams Netzwerke ABCPlus konnten wir viel zur Unterstützung der
Langzeitarbeitslosen     und     Langzeitleistungsbezieher    beitragen.    Neben     vielen
Netzwerkkontakten, deren Dienstleistungen auch für unsere Kundinnen und Kunden genutzt
werden konnten, ist unsere Kooperation mit den gesetzlichen Krankenkassen
hervorzuheben. Viele unserer Kunden haben gesundheitliche Hemmnisse, bei deren
Überwindung wir ihnen gern helfen wollen“, erläutert Joachim Tag.

Gerade in der Pandemie hat das Jobcenter Lübeck den Schritt zu flexiblen Beratungsformen
gewagt, und der Präsenzberatung auch die telefonische Beratung sowie die
Videokommunikation zur Seite gestellt. „Unsere Beratungsfachkräfte haben sich um einen
guten und fallangemessenen Mix in den Beratungsgesprächen bemüht und Wert darauf
gelegt, für unsere Kund:innen immer gut erreichbar zu sein. Die gestiegenen Möglichkeiten
zum Einsatz digitaler Medien haben uns dabei unterstützt. Das hat nur mit großem Einsatz
unserer Mitarbeitenden geklappt und darüber freue ich mich sehr“, so Tag weiter.
„Das Angebot an Kursen und Maßnahmen, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der
Kund:innen zugeschnitten sind, haben wir auch in der Pandemie wo immer möglich und
sinnvoll aufrechterhalten. Wir wollen möglichst alle Kund:innen da abholen, wo sie in ihrem
Prozess zu einem selbstbestimmten Leben stehen.“

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2021 hat sich die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Vergleich zum
Vorjahresmonat um 1.198 auf 15.903 weiter reduziert. Die Zahl der betreuten
Bedarfsgemeinschaften ging nochmals um 836 auf 12.109 im September 2021 zurück. Dies
entspricht einem Rückgang von 6,5 Prozent.
Die Zahl der geflüchteten Menschen lag im Jahresdurchschnitt (Januar bis August) bei 2.344.
Das sind 2,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. „Gerade die Integration der Geflüchteten
leidet unter den Folgen der Pandemie. Digitale Angebote zum Spracherwerb sind aufgrund
der sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten für viele weniger geeignet. Zeitliche Lücken
in der Förderung bergen darüber hinaus die Gefahr, dass Integrationsfortschritte wieder
verlorengehen“, stellt Tag bilanzierend fest.

„Die Eröffnung der Jugendberufsagentur Ende 2019 in Lübeck war nach Ansicht aller
Beteiligten der richtige Schritt zur Verbesserung des Übergangs Schule-Beruf und geeignet,
die Startaussichten der jungen Lübecker:innen zu verbessern. Zusammen mit dem
Jugendamt der Hansestadt, den Schulen und der Agentur für Arbeit werden die
Dienstleistungen für junge Menschen unter einem Dach angeboten. Wenn auch die
Zusammenarbeit sich weiter gefestigt hat, so hat auch die Jugendberufsagentur
pandemiebedingt weniger Jugendliche zu Präsenzberatungen und Veranstaltungen in ihren
Räumlichkeiten begrüßen können. Mit kreativen Ideen versuchen die Mitarbeitenden der JBA
gegenzusteuern“, ergänzt Tag, der 2021 den Vorsitz der Steuerungsgruppe der JBA
innehatte.

Im vergangenen Jahr ist das Jobcenter Lübeck von der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit
weiterhin als Schwerpunktregion ausgewählt worden, die im Kampf gegen die
Langzeitarbeitslosigkeit einen neuen Beratungsansatz erproben darf. So hat das Jobcenter
Lübeck in der sozialen Stadt Moisling 2018 die Beratung der gesamten Bedarfsgemeinschaft
gestartet, damit nach Möglichkeit in jeder Bedarfsgemeinschaft mit Kindern das Thema Arbeit
und Beschäftigung verankert wird. „So wollen wir verhindern, dass Beschäftigungslosigkeit
und Hilfebedürftigkeit von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Auch
diese Bemühungen zahlen auf das Thema Prävention ein“, so Tag weiter.

2022 hofft das Jobcenter mit weniger Lockdowns und Kontakteinschränkungen agieren zu
müssen. „Digitale Zugangswege und Dienstleistungen werden sicherlich eine immer größere
Rolle spielen und dementsprechend ausgebaut. Die Kunden sollen im Mittelpunkt stehen. So
wird das Jobcenter eine neue digitale Kundensteuerung einführen, und es damit für die
Kund:innen spürbar bequemer machen, unsere Dienstleistungen zu erhalten“, so die
Einschätzung von Tag.
„Ein Wermutstropfen ist allerdings die reduzierte Ausstattung mit Haushaltsmitteln, sodass
wir bei der Förderung noch wirkungsorientierter vorgehen müssen. Hinsichtlich der
beruflichen Qualifizierung wollen wir keine Abstriche machen. Jeder, der eine Fortbildung
absolvieren möchte und dazu in der Lage ist, sie auch erfolgreich mitzumachen, soll vom
Jobcenter Lübeck auch gefördert werden“, sagt Tag voraus. „Dazu nutzen wir das gesamte
Spektrum, das an Weiterbildungen zur Verfügung steht, egal ob es sich um Modulschulungen,
Teilqualifizierungen oder Ausbildung und Umschulung handelt“, ergänzt er.

„Der Mix wird uns auch 2022 gut durch die Pandemie bringen und unsere vielfältigen
Netzwerkpartner:innen werden uns dabei unterstützen“, macht Tag Hoffnung für kommende
Herausforderungen.

9. Entwicklung beim Jobcenter Ostholstein

„Der trotz der Corona-Pandemie sehr robuste und aufnahmefähige Arbeitsmarkt in
Ostholstein hilft auch den Kundinnen und Kunden des Jobcenters Ostholstein. Rund 1.900
Frauen und Männer haben 2021 mit Unterstützung des Jobcenters einen Ausbildungs- oder

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Arbeitsplatz gefunden. Dazu haben auch die über 600 Förderungen von Führerscheinen und
Fahrzeugen zur Arbeitsaufnahme beigetragen. So stark wie in Ostholstein ist die Zahl der
Kundinnen und Kunden der Jobcenter in keinem anderen Kreis und keiner kreisfreien Stadt
in Schleswig-Holstein gesunken. Auch 2022 wollen wir für und mit unseren Kundinnen und
Kunden alles tun, damit viele einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz finden“, erklärt Karsten
Marzian, Geschäftsführer des Jobcenters Ostholstein.

Im Jobcenter Ostholstein ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um 8,9 Prozent auf 5.100
zurückgegangen (Stand Dezember 2021). Es wurden 2.300 (-11,5 Prozent) nicht
erwerbsfähige Leistungsberechtigte sowie 6.500 (-11,0 Prozent) erwerbsfähige
Leistungsberechtigte betreut. Insgesamt hat das Jobcenter Ostholstein 26,3 Millionen Euro
(-4,0 Prozent) für Arbeitslosgengeld II ausgegeben.

Nur zwei von fünf Arbeitslosengeld II- Bezieherinnen und Beziehern sind arbeitslos. Der
überwiegende Teil der nicht arbeitslosen Leistungsempfänger befindet sich in einer
ungeförderten (39 Prozent) oder geförderten (6 Prozent) Erwerbstätigkeit sowie im Studium
oder Schulbesuch (7 Prozent). Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem SGB II werden
auch bei arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (12 Prozent), vorruhestandsähnlichen
Regelungen (8 Prozent) oder bei Kindererziehung/ Pflege von Angehörigen (10 Prozent)
gewährt.

2021 wurden 9,0 Millionen Euro für Eingliederungsleistungen gezahlt. 2022 stehen 7,6
Millionen Euro für Eingliederungsleistungen wie zum Beispiel die Teilhabe am Arbeitsmarkt
und Eingliederung von Langzeitarbeitslosen (36,2 Prozent des Budgets), Aktivierung und
berufliche Eingliederung (27,4 Prozent), Vermittlungsbudget - und hier insbesondere
Führerscheine und Fahrzeuge (10,0 Prozent), Eingliederungszuschüsse (7,0 Prozent),
berufliche Weiterbildung (5,3 Prozent), Maßnahmen für Jugendliche (3,9 Prozent),
Arbeitsgelegenheiten (2,2 Prozent) oder die berufliche Rehabilitation und Förderung von
Menschen mit Behinderung (2,1 Prozent) zur Verfügung.

10. Ausbildungsmarkt 2021/2022

Die Berufsorientierung fiel Jugendlichen auch 2021 schwer und führte zu einem weiteren
Rückgang der Bewerbendenzahlen. Praktika, Messen und Veranstaltungen mit direktem
Kontakt zu Unternehmen konnten nicht wie üblich stattfinden. Auch die gewohnten Wege zur
Berufsberatung zum Beispiel über die Schulen waren eingeschränkt und konnten durch
digitale Angebote nicht vollständig ersetzt werden. Ein Teil der jungen Menschen sah
aufgrund der aktuellen Situation nur geringe individuelle Chancen und hat sich eher für
Alternativen wie zum Beispiel weiterführenden Schulbesuch oder Studium entschieden.
Deshalb ging auch der Anteil jüngerer Bewerbender und Schulabgehender aus dem aktuellen
Berichtsjahr zurück sowie stieg der Anteil Älterer.

Trotz der Corona-Auswirkungen blieb das Angebot an Ausbildungsstellen das fünfzehnte Jahr
in Folge höher als die Zahl der bei der Berufsberatung gemeldeten Jugendlichen. Der
Arbeitsagentur Lübeck wurden im sogenannten Berufsberatungsjahr, das von Oktober 2020
bis September 2021 dauerte, 3.393 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 160 oder 4,5
Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 2.132 Jugendliche haben die Berufsberatung bei
der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 360 oder 14,4 Prozent weniger als im
Vorjahr. Damit standen rein rechnerisch jedem Jugendlichen 1,59 Ausbildungsstellen (Vorjahr
1,43) zur Verfügung. Am Ende des Beratungsjahres waren noch 321 Bewerber auf der Suche
und 608 Stellen nicht besetzt; rechnerisch waren das 1,89 Ausbildungsstellen je
Jugendlichem.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigten sich in der Hansestadt Lübeck weniger
deutlich als in Ostholstein und das Ausbildungsangebot blieb nahezu unverändert. Es wurden

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1.901 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 8 oder 0,4 Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum. Die Verunsicherung war bei jungen Menschen groß. Ihnen fehlten die
gewohnten Zugangswege zum Beispiel über die Schule und konnten durch digitale Angebote
nicht vollständig ersetzt werden. Es haben 1.245 Bewerber die Berufsberatung bei der Suche
nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 244 oder 16,4 Prozent weniger als im Vorjahr.
Rein rechnerisch standen jedem Jugendlichen 1,53 Ausbildungsstellen zur Verfügung
(Vorjahr 1,28). Am Ende des Beratungsjahres waren noch 202 Bewerber auf der Suche und
304 Stellen nicht besetzt.

Im Kreis Ostholstein gab es einen spürbaren Rückgang an gemeldeten Stellen und betraf
verstärkt Ausbildungsberufe bei Unternehmen, die von den Lockdowns besonders betroffen
waren. Es wurden 1.492 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 152 oder 9,2 Prozent
weniger als im Vorjahreszeitraum. Ein niedrigeres Angebot gab es zuletzt 2017. Die
Verunsicherung war bei jungen Menschen groß. Ihnen fehlten die gewohnten Zugangswege
zum Beispiel über die Schule und konnten durch digitale Angebote nicht vollständig ersetzt
werden. 887 Bewerber haben die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz
eingeschaltet, 116 oder 11,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Rein rechnerisch standen jedem
Jugendlichen wie im Vorjahr 1,68 Ausbildungsstellen zur Verfügung (Vorjahr 1,64). Am Ende
des Beratungsjahres suchten noch 119 Bewerber einen Ausbildungsplatz und 304 Stellen
waren nicht besetzt.

Im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit wurden im Jahresdurchschnitt 873 Jugendliche von
der Arbeitsagentur und 86 vom Jobcenter Lübeck und Jobcenter Ostholstein zum Beispiel
durch    berufsvorbereitende    Bildungsmaßnahmen,         Assistierte  Ausbildung  und
ausbildungsbegleitende Hilfen oder Einstiegsqualifizierungen gefördert.

Laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung wurden bis Ende 2021 im Bezirk der Agentur für
Arbeit Lübeck insgesamt 3.009 Ausbildungsverträge eingetragen, 2,4 Prozent weniger als im
Vorjahr. In Schleswig-Holstein lag der Rückgang bei 1,8 Prozent und im Bundesgebiet gab
es ein Plus von 1,2 Prozent.

„In den nächsten Jahren gehen die Babyboomer-Jahrgänge in Rente und die
Fachkräftebedarfe steigen. Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist weiterhin groß und
die betriebliche Ausbildung bietet oft gute Verdienstmöglichkeiten und hervorragende
Karrierechancen. Mehr als 2.700 Ausbildungsstellen sind bereits in Lübeck und Ostholstein
für den Herbst im Angebot. Warten Sie nicht zu lange und starten Sie jetzt Ihre Bewerbungen.
Die Berufsberatung unterstützt Sie dabei“, rät Markus Dusch Jugendlichen.

Die Berufsberatung ist weiterhin für Jugendliche da und berät nicht nur in den
Schulsprechstunden und der Arbeitsagentur und, sondern auch telefonisch oder per Video-
Chat. Gespräche können unter der E-Mail Luebeck.Berufsberatung@arbeitsagentur.de oder
Ostholstein.Berufsberatung@arbeitsagentur.de        sowie          online         unter
www.arbeitsagentur.de/eServices vereinbart werden.

Jugendliche, die noch nicht genau wissen, welcher Ausbildungs- oder Studiengang der
richtige ist, können ihre Fähigkeiten und Interessen mit dem Erkundungstool 'Check-U' unter
www.check-u.de herausfinden.

11. Handlungsbedarf 2022

Für die Bundesagentur für Arbeit (BA) ist 2021 ein Jubiläumsjahr. Seit 70 Jahren bringt sie
nunmehr Menschen und Arbeit zusammen.
„Die wesentliche Aufgabe liegt für uns heute darin, Menschen ein Berufsleben lang erfolgreich
mit Arbeitgebenden zusammenzubringen. Im Strukturwandel setzen wir dabei noch stärker
auf die Qualifizierung Arbeitsloser und Beschäftigter. Im Hinblick auf den demographischen
Wandel kommt es am Arbeitsmarkt auf die Teilhabe einer möglichst großen Zahl von

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