Jahrespressekonferenz 2021 des Bayerischen Brauerbundes
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Jahrespressekonferenz 2021 des Bayerischen Brauerbundes 4. Februar 2021 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 1 1
Entwicklung des deutschen Gesamtbierabsatzes in thl seit Neuregelung der Bierbesteuerung 120.000 115.000 110.000 105.000 100.000 95.000 90.000 85.000 80.000 2002 2014 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2015 2016 2017 2018 2019 2020 = Trendlinie 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 2 Die deutsche Brauwirtschaft erzeugte in 2020 insgesamt einen Bierabsatz (ohne alkoholfreies Bier und Malztrunk) von gut 87,1 Mio. hl. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein dramatisches Minus von 5,08 Mio. hl oder 5,5 %.In einem einzigen Jahr verliert die deutsche Brauwirtschaft soviel Gesamtabsatzvolumen wie in den 8 Jahren zuvor zusammen – Folge der Corona-Pandemie und der zu ihrer Bekämpfung verfügten Stillegung des Gastgewerbes über 4 Monate und den Ausfall sämtlicher Feste, aber auch des Corona-bedingten Rückgangs der Bierexports. 2
Entwicklung des bayerischen Gesamtbierabsatzes in thl seit Neuregelung der Bierbesteuerung 27.000 26.000 Mit alkoholfreiem Bier und Malztrunk 25.000 24.000 Ohne alkoholfreies Bier und Malztrunk 23.000 22.000 21.000 20.000 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 3 Auch die Bayerische Brauwirtschaft musste 2020 schmerzhafte Absatzverluste hinnehmen. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass sie etwas besser abzuschneiden vermochte als der Bundestrend. Sie erreichte gut 22,8 Mio. hl Gesamtabsatz. Der Gesamtabsatz der Bayerischen Brauwirtschaft bewegt sich damit wieder auf dem Niveau der Jahre 2006/2007. Zu berücksichtigen ist, dass diese amtliche Statistik alkoholfreies und Malzbier nicht erfasst, da diese Produkte nicht unter die Biersteuerpflicht fallen. Diese beiden Sorten verzeichnen einer internen Verbandsstatistik zufolge im Jahr 2020 ebenfalls ein Minus von gut 93.000 hl oder 4,5%. Unter Einschluss alkoholfreien Bieres erreicht die bayerische Brauwirtschaft damit einen Absatz von gut 24,8 Mio. Hektolitern. 3
Entwicklung des Gesamtbierabsatzes Deutschland und Bayern 2020 nach Monaten Bayern gesamt 20 3,9 3,8 Deutschland gesamt 20 2,3 2,0 1,5 -0,2 -1,6 -1,6 -1,7 -1,9 -2,4 -3,1 -3,3 -3,5 -4,4 -7,6 -7,5 -8,7 -9,6 -12,2 -13,0 -18,8 -14,1 -17,3 Jan. Feb. Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 4 Die Darstellung der Gesamtabsatzentwicklung in den einzelnen Monaten zeigt deutlich die Spuren, die der zweimalige Lockdown in der Brauwirtschaft hinterlassen hat: 4
Entwicklung des Gesamtbierabsatzes 2020 in hl (ohne afB und Malztrunk) 5.803.938 Baden-Wtb. 6.242.202 Zzgl. 1,99 Mio. hl 22.812.204 Bayern alkoholfreies Bier 23.776.865 4.022.222 (2019: 2,09 Mio. hl) Berlin/Brandenbg. 4.048.996 1.785.659 Hessen 2.228.448 2.975.254 Mecklenbg./Vorp. 3.068.416 8.564.312 Nds./Bremen 8.731.010 20.321.340 NRW 21.941.989 5.368.010 Rld.Pfalz/Saarl. 5.868.923 7.520.670 Sachsen 7.760.338 1.831.465 Sachsen-Anhalt 1.902.597 3.005.427 2020 2019 HH/Sw-Holstein 3.701.641 3.102.648 Thüringen 2.923.364 Deutschland gesamt 2020: 87.113.148 hl (2019: 92.194.789 hl) 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 5 Seit 2014 ist der Gesamtabsatz der bayerischen Brauwirtschaft höher als der des größten deutschen Bundeslandes. NRW, das in Bezug auf dem Bierabsatz über Jahrzehnte an der Spitze der Bundesländer stand. Und das obwohl NRW fast 40% mehr Einwohner hat als Bayern. Bayern konnte im Jahr 2020 trotz herber Absatzverluste seine Spitzenposition behaupten und liegt nun knapp 2,49 Mio. hl vor NRW. Nicht eingerechnet ist hier wiederum alkoholfreies Bier, da uns für NRW keine Zahlen vorliegen. 5
Relative Veränderung des Gesamtbierabsatzes 2020 gegenüber 2019 in % Baden-Wtb. -7,0 Bayern -4,1 Berlin/Brandenbg. -0,7 Hessen -19,9 Mecklenbg./Vorp. -3,0 Nds./Bremen -1,9 NRW -7,4 Rld.Pfalz/Saarl. -8,5 Sachsen -3,1 Sachsen-Anhalt -3,7 HH/Sw-Holstein -18,8 Thüringen 6,1 Deutschland -5,5 = Bundesdurchschnitt 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 6 Die bayerische Brauwirtschaft verzeichnet im Jahr 2020 gegenüber 2019 ein Gesamtabsatzminus von 4,1%. Die Bayerische Brauwirtschaft fällt damit auf das Absatzniveau der Jahre 2006/2007 zurück. Die Zugewinn der letzten Jahre sind damit wieder verschwunden, der Aufwärtstrend Corona-bedingt gestoppt Die deutsche Brauwirtschaft insgesamt verzeichnet ebenfalls ein Minus, das mit 5,5% sogar noch höher ausfällt als das bayerische. Das einzige Bundesland, das in der Krise ein leichtes Plus erreicht, ist in 2020 Thüringen. 6
Absolute Veränderungen des Gesamtbierabsatzes 2020 gegenüber 2019 in hl Baden-Wtb. -438.264 Bayern -964.661 Berlin/Brandenbg. -26.775 Hessen -442.789 Mecklenbg./Vorp. -93.162 Nds./Bremen -166.698 NRW -1.620.649 Rld.Pfalz/Saarl. -500.913 Sachsen -239.668 Sachsen-Anhalt -71.132 HH/Sw-Holstein -696.214 Thüringen 179.283 Deutschland gesamt 2020 zu 2019: -5.081.641hl (ohne afB und Malztrunk!) 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 7 Von größerer Aussagekraft als die relative Veränderung des Gesamtabsatzes ist die absolute Ausstoßveränderung, die die bayerische Brauwirtschaft zu verzeichnen hat. Hier weist Bayern in 2020 ein Minus von 964.661 hl auf. Schon das Jahr 2019 hatte den bayerischen Brauern ein Minus beschert. Insgesamt verliert die deutsche Brauwirtschaft in 2020 knapp 5,08 Mio. hl, ein nie dagewesenes Minus in einem einzigen Jahr. Der Veränderungen im Markt für alkoholfreies Bier und Malztrunk sind hier allerdings noch nicht berücksichtigt. Auch hier verliert Bayern: Gut 93.000 hl oder knapp 4,5%. 7
Veränderung des Herstellungsvolumens alkoholfreien Bieres in Bayern 1-12/2020 zu 1-12/2019 Insgesamt -4,46% Malztrunk 2,01% a'frei Radler 109,93% a'frei untergärig -2,53% a'frei Russ 8,26% a'frei obergärig -10,48% -20,00% 0,00% 20,00% 40,00% 60,00% 80,00% 100,00% 120,00% 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 8 Dabei weisen die verschiedenen Sorten alkoholfreien Bieres und alkoholfreier Biermischgetränke eine stark unterschiedliche Entwicklung auf: Es sind vor allem die untergärigen alkoholfreien Biermischgetränke (Radler), die überdurchschnittliches Wachstum aufweisen. Auch obergärige Biermischgetränke können ebenso wie Malztrunk zulegen. Die größten Verluste muss alkoholfreies Weißbier hinnehmen. 8
Zusammensetzung des bayerischen Herstellungsvolumens an alkoholfreiem Bier 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 9 Wie setzt sich der Absatz bayerischen alkoholfreien Bieres zusammen? Mit 66,6 % entfallen 2/3 des Volumens auf alkoholfreies Weißbier – mit allerdings spürbar rückläufiger Tendenz (Minus 5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr) . Das untergärige alkoholfreie Bier kommt auf 20,84%. Untergärige Biermischgetränke haben mit 6,32% die obergärigen (Russ, …) trotz Wachstum vom 3. Platz verdrängt. Auf sie entfallen 4,16%. Das Schlusslicht bildet Malztrunk, der auf einen Ausstoßanteil von 2,05 % kommt. Die Daten entstammen einer exklusiven Vollerhebung unter allen in Bayern alkoholfreies Bier und Malztrunk herstellenden Brauereien durch den Bayerischen Brauerbund. 9
Entwicklung des Exportanteils am Gesamtabsatz Deutschland und Bayern seit 1991 in% 23,6 23,3 23,3 22,1 21,9 Deutschland 20,7 19,9 19,9 Bayern 19,1 17,4 17,4 17,3 17,3 17,3 17,2 16,8 16,1 15,9 15,9 15,6 15,6 15,3 15,0 15,0 15,0 14,7 14,6 13,9 13,8 13,2 13,0 12,7 11,5 11,5 10,3 10,1 9,8 9,6 8,6 8,2 8,2 8,0 7,8 7,4 7,2 7,2 7,1 6,9 6,5 6,3 6,0 5,9 5,8 5,7 5,7 5,6 5,0 4,4 4,1 4,0 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 10 Wirft man einen Blick auf die Exportentwicklung der deutschen und bayerischen Brauwirtschaft, so zeigt sich, welch herausragende Bedeutung der Absatz im Ausland für die Brauwirtschaft besitzt. Der gesamte deutsche Bierexport konnte seit der krisenbedingten Abnahme um 0,7 Prozentpunkte in 2009 zunächst wieder kontinuierlich zulegen. In 2013 hat er einen leichten Rückschlag hinnehmen müssen, der aber allein auf dem Ersatz zuvor exportierter Mengen durch die Produktion im bisherigen Zielland einer einzigen Brauerei beruht, was insofern das Gesamtbild etwas verzerrte. Seither beträgt die deutsche Bierexport-Quote gute 17%. An diesem relativen Anteil hat auch die Corona-Krise nichts geändert. Anders in Bayern: Das herausragende Gewicht, das der Export für die bayerische Brauwirtschaft besitzt, wurde ihm im Corona-Jahr 2020 zum Verhängnis. 2020 nahm der bayerische Bierexport in absoluten Hektolitern spürbar um 542.000 hl oder 10% ab. Die Exportquote sank auf 21,9%, ein Minus von 1,4 Prozentpunkten. Auch hier ist der Export alkoholfreien Bieres nicht berücksichtigt, da hierüber statistische Daten nicht vorliegen. Die Exportquote des bayerischen Braugewerbes liegt deutlich (4,6 Prozentpunkte) über der der Bundesrepublik insgesamt – der Vorsprung war indes schon bedeutend größer. 10
Entwicklung der Exportquote und des Exportvolumens der bayerischen Brauwirtschaft 7.000 25,0 Export-Quote 2020: 21,9% 5.743 Export in thl 5.636 5.547 6.000 5.205 20,0 5.004 4.917 Exportquote in 4.607 % 4.444 5.000 4.235 3.843 15,0 3.459 3.446 4.000 3.424 3.347 2.909 2.599 3.000 10,0 2.173 Exportvolumen 2020: 1.789 1.627 5,004 Mio. hl 1.601 1.586 1.475 2.000 1.275 5,0 1.000 0 0,0 thl % 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 11 In absoluten Zahlen: Mit rund 5,004 Mio. hl hat der bayerische Bierexport das Vorjahresniveau bei weitem nicht halten können. Der Export bayerischen Bieres sank um 542.000 hl oder 10%. Etwa 56% davon werden in Länder der EU geliefert, die verbleibenden ca. 44% gehen in Drittstaaten. Der Export in Drittstaaten war von der Krise allerdings nicht in so starkem Maße betroffen wie der in EU-Länder. Während der Export in Drittstaaten nur um 1,3% abnahm auf 2.183.998 hl , ging der in die EU um 15,4% auf 2.820.156 hl zurück. Insgesamt bleibt Bayern das Bundesland mit dem mit Abstand höchsten Bierexport. 11
Entwicklung des Anteils Bayerns am deutschen Gesamtabsatz und Bierexport seit 1991 40,00% Exportanteil Bayern Absatzanteil Bayern 33,28% 35,00% 30,00% 26,19% 25,29% 25,00% 18,04% 20,00% 15,00% 10,00% 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 12 Nach der Wiedervereinigung war der Anteil Bayerns am deutschen Gesamtbierabsatz zunächst kontinuierlich gesunken. Betrug er 1991 noch gut ein Viertel, so sank er bis zum Jahr 2000 auf noch 20%. Seitdem steigt er kontinuierlich wieder an und liegt 2020 mit 26,2% sogar oberhalb des Niveaus der frühen 90er Jahre. Zu begründen ist dies mit dem langjährigen überdurchschnittlichen Exporterfolg Bayerns: 18% des aus Deutschland exportierten Bieres stammten 1991 aus Bayern. Im Jahr 2020 waren es trotz leichter Rückgänge waren es fast 33,3%. Dies bedeutet: Jedes dritte aus Deutschland exportierte Bier stammt aus einem bayerischen Sudkessel! 12
Entwicklung des Exportanteils am Gesamtbierabsatz Bayern und Deutschland ohne Bayern in % 23,6 23,3 23,3 22,1 21,9 20,7 Bayern 19,9 19,9 19,1 Deutschland ohne Bayern 17,4 15,9 15,9 15,6 15,5 15,3 15,2 15,1 15,1 15,0 15,0 15,0 15,0 14,9 14,8 14,6 14,4 14,3 14,0 13,9 13,7 13,6 12,7 12,5 11,5 11,1 10,8 10,5 9,6 9,1 8,8 8,7 8,5 7,9 7,8 7,4 7,2 7,2 7,1 6,8 6,5 6,3 6,3 6,0 5,9 5,7 5,6 5,0 4,4 4,1 4,0 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 13 Die Gegenüberstellung der Exportanteile am Gesamtabsatz einerseits der bayerischen Brauwirtschaft und andererseits der um die bayerischen Werte bereinigten deutschen Brauwirtschaft (also Deutschland ohne Bayern) macht deutlich, welche Fortschritte der bayerische Bierexport im Vergleich zu den übrigen Bundesländern in den zurückliegenden Jahren hat erreichen können. Der Vorsprung Bayerns beträgt in 2020 trotz der Corona-bedingten Exporteinbußen noch 6,3 Prozentpunkte. 13
Gesamt- und steuerpfl. Bierabsatz Deutschland Gegenüberstellung der Entwicklung in hl seit 1993 120.000.000 115.000.000 110.000.000 105.000.000 100.000.000 95.000.000 90.000.000 85.000.000 80.000.000 75.000.000 steuerpfl. Bierabsatz (D) Gesamtbierabsatz (D) Linear (steuerpfl. Bierabsatz (D)) Linear (Gesamtbierabsatz (D) ) 70.000.000 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 14 Stellt man die Entwicklung des Gesamt- und des steuerpflichtigen Bierabsatzes für Deutschland insgesamt gegenüber, dann fällt auf, dass zwar beides rückläufig ist, die Trendlinie des Gesamtabsatzes jedoch etwas flacher verläuft als die des steuerpflichtigen Absatzes: deutschlandweit vermag der Export zumindest einen Teil der Binnenverluste zu kompensieren. 14
Gesamt- und steuerpflichtiger Bierabsatz Bayern Gegenüberstellung der Entwicklung seit 1995 25.000.000 23.000.000 21.000.000 19.000.000 17.000.000 steuerpfl. Bayern Gesamt Bayern Linear (steuerpfl. Bayern) Linear (Gesamt Bayern) 15.000.000 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 15 Völlig anders stellt sich die Situation in Bayern dar: zwar ist auch hier der Binnen-, also steuerpflichtige Bierabsatz rückläufig, wenngleich er sich in den letzten Vor-Corona-Jahren etwas stabilisiert hatte, die großen Exporterfolge führen jedoch dazu, dass der Zuwachs an Exporthektolitern den Verlust an Binnenhektolitern nahezu zu kompensieren vermag: Die Trendlinie des Gesamtabsatzes verläuft annähernd waagerecht. Und die positive Entwicklung alkoholfreien Bieres und alkoholfreier Biermischgetränke der letzten Jahre ist hierbei noch gar nicht berücksichtigt. 15
Steuerpflichtiger Bierabsatz 2020 nach Bundesländern in hl Baden-Wtb. 4.403.284 4.820.861 17.757.218 Bayern 18.176.331 Berlin/Brandenbg. 3.852.987 3.966.642 Hessen 1.704.236 2.094.064 Mecklenbg./Vorp. 2.624.855 2.667.163 Nds./Bremen 5.417.405 5.490.131 17.860.090 NRW 19.216.876 Rld.Pfalz/Saarl. 4.556.954 4.872.610 Sachsen 6.674.615 6.982.026 Sachsen-Anhalt 1.817.269 1.886.669 HH/Sw-Holstein 2.834.144 3.526.812 2020 2019 Thüringen 2.456.322 2.414.791 Deutschland gesamt 2020 71.959.379 hl (2019: 76.114.976 hl ) 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 16 Betrachten wir den steuerpflichtigen Bierabsatz, also im Wesentlichen den unter Außerachtlassung des Exports, so erreichte Bayern im Jahr 2020 einen Binnenabsatz von gut 17,7 Mio. Hektolitern - auch hier ohne alkoholfreies Bier und Malztrunk! Unter den Bundesländern entspricht dies Rang 2 hinter NRW. Der Abstand schrumpft allerdings auf nur noch gut 100.000 hl – obwohl es gerade beim Binnenabsatz natürlich eine entscheidende Rolle spielt, dass NRW gut 17,93 Mio. Einwohner hat, wohingegen Bayern auf nur 13,1 Mio. Einwohner kommt. 16
Relative Veränderung des steuerpfl. Bierabsatzes nach Ländern in % (2020 zu 2019) Baden-Wtb. - 8,7 Bayern - 2,3 Berlin/Brandenbg. - 2,9 Hessen - 18,6 Mecklenbg./Vorp. - 1,6 Nds./Bremen - 1,3 NRW - 7,1 Rld.Pfalz/Saarl. - 6,5 Sachsen - 4,4 Sachsen-Anhalt - 3,7 HH/Sw-Holstein - 19,6 Thüringen 1,7 Deutschland - 5,5 = Bundesdurchschnitt 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 17 Bezogen auf den steuerpflichtigen Bierabsatz hat Bayern mit einem Minus von 2,3 % insgesamt deutlich besser abgeschnitten als der Bundesdurchschnitt. Das relative Minus bewegt sich auf einem Niveau, das die Branche auch ohne Corona in der Vergangenheit bereits erreichte. Die reinen Mengenveränderung ist allerdings ein untaugliches Mittel, um die Lage der Brauwirtschaft zutreffend zu beurteilen, da den Unternehmen die deutlich ertragstärkeren Gastronomie- und Fest-Hektoliter fehlen. Und je kleiner die Brauerei, desto höher tendenziell die der Absatzanteile, der auf diese beiden Absatzwege entfallen. Der deutsche Binnenbiermarkt insgesamt verliert 5,5%. Während bundesweit die Gesamtabsatzentwicklung und die Entwicklung des steuerpflichtigen (also Binnen)Absatzes um den gleichen Prozentsatz abnehmen, verliert Bayern beim Gesamtabsatz deutlich stärker als beim Binnenabsatz – Indiz für den schwächelnden Export. 17
Veränderung steuerpfl. Bierabsatz Deutschland nach Ländern 2020 gegenüber 2019 in Hektolitern Baden-Wtb. -417.577 Bayern -419.113 Berlin/Brandenbg. -113.655 Hessen -389.828 Mecklenbg./Vorp. -42.308 Nds./Bremen -72.726 NRW -1.356.786 Rld.Pfalz/Saarl. -315.657 Sachsen -307.411 Sachsen-Anhalt -69.401 HH/Sw-Holstein -692.668 Thüringen 41.531 Deutschland steuerpfl. 2020 zu 2019: - 4.155.597 hl (ohne afB und Malztrunk!) 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 18 Die rein prozentualen Veränderungen des steuerpflichtigen Absatzes kaschieren zwangsläufig die sehr unterschiedliche Basis der Veränderungen: Nordrhein-Westfalen als binnenabsatzstärkstes Bundesland produziert zehnmal so viel Bier wie das ausstoßschwächste Erhebungsgebiet Sachsen- Anhalt. Deshalb müssen den relativen die absoluten Veränderungen gegenübergestellt werden: Die bayerische Brauwirtschaft verliert mit einem Minus von gut 419.000 hl im Inland sogar absolut weniger als im Jahr 2019 (623.000 hl) – trotz Corona- Krise! Am mit Abstand stärksten trifft die Krise NRW, das 1,36 Mio. hl Inlandsabsatz verliert. 18
Entwicklung des steuerpfl. Bierabsatzes Deutschland und Bayern nach Monaten kumuliert 1,2 Bayern kum. steuerpfl. 20 Deutschland kum. steuerpfl. 20 0,1 -0,2 Jan. Feb. Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -0,3 -0,8 -1,5 -2,2 -2,0 -2,5 -2,3 -1,9 -3,7 -3,6 -3,9 -4,4 -4,1 -4,7 -4,8 -5,4 -5,5 -5,7 -5,9 -6,0 -7,0 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 19 19
Bierabsatz Nord- und Südbayern im Vergleich 2020 zu 2019 -0,35% -1,82% -2,93% -2,49% -4,49% -4,61% -9,63% -10,60% -14,85% -19,89% Diff. Nord Diff.Süd Absatz gesamt Absatz versteuert Ausfuhr EU Ausfuhr Drittländer Ausfuhr gesamt Nordbayern: Ofr, Ufr, Mfr. und Opf. Südbayern: Obb, Ndb, Schw. 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 20 Bei einer getrennten Betrachtung Nord- und Südbayerns sehen wir eine sehr unterschiedliche Entwicklung der beiden Landesteile: Der südbayerische Gesamtabsatz fällt um 4,5%, während Nordbayern ein Minus von „nur“ 2,9% verkraften muss (einmal mehr ohne alkoholfreies Bier und Malztrunk). Beim steuerpflichtigen Bierabsatz sieht es ähnlich aus: Hier verliert Nordbayern 1,8%, wohingegen Südbayern ein Minus von 2,5% aufweist. Obwohl Nordbayern einen ohnehin deutlich niedrigeren Exportanteil aufweist, verliert die Region überproportional: Die nordbayerischen Exporte in Drittländer sinken um 4,6%, die in andere E-Länder sogar um 19,9% - allerdings auf sehr niedriger Basis. Südbayerns Exporte in die EU sinken um 14,8% in Drittländer hingegen nur um 0,3%. Seine relative Vormachtstellung bzgl. des bayerischen Bierexports kann Südbayern im Krisenjahr ausbauen. 20
Nord- und Südbayern 2020 im Vergleich (Anteil an Bayern gesamt in Prozent) Nord Süd 70,26% 66,34% 76,64% 84,28% 90,20% 29,74% 33,66% 23,36% 15,72% 9,80% Absatz gesamt Absatz versteuert Ausfuhr EU Ausfuhr Drittländer Ausfuhr gesamt Nordbayern: Ofr, Ufr, Mfr. und Opf. Südbayern: Obb, Ndb, Schw. 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 21 Der nordbayerische Export bewegt sich damit weiterhin insgesamt auf deutlich niedrigerem Niveau, denn der Export ist eindeutig eine Domäne der in Südbayern ansässigen Brauereien. Insgesamt ist die südbayerische Brauwirtschaft deutlich stärker aufgestellt als die nordbayerische, obwohl in Nordbayern knapp 60% aller bayerischen Brauereien ansässig sind. 21
Veränderung des steuerpfl. Bierabsatzes seit der Wiedervereinigung (1993 - 2020) in hl -5.121.716 Baden- Württemberg -7.187.782 Bayern -736.013 Berlin/ Brandenburg -4.385.764 Hessen Mecklenburg- Vorpommern 947.855 -2.053.595 Niedersachsen/ Bremen -11.282.910 Nordrhein-Westfalen -3.806.046 Rheinland-Pfalz/ Saarland Sachsen 1.074.615 Sachsen-Anhalt 410.269 -1.640.856 Schleswig-Holstein/ Hamburg Thüringen 534.322 Der deutsche Biermarkt verliert seit 1993 33,25 Mio. Hektoliter Binnenabsatz 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 22 Der deutsche Biermarkt hat seit der Neuordnung der Biersteuerstatistik 1993 33,25 Mio. hl Binnenabsatzvolumen verloren. 2,2 Mio. hl Zuwachs haben in dieser Zeit die neuen Bundesländer zu verzeichnen gehabt - inkl. Berlin, denn nachdem Berlin und Brandenburg gemeinsam erfasst werden, ist eine Trennung in die Entwicklung Berlin West (alt) und Berlin Ost und Brandenburg (neu) nicht möglich. 2009 betrug das ostdeutsche Plus gegenüber dem Zeitpunkt der Wiedervereinigung allerdings n on 5,9 Mio. hl, die Absatzrückgänge gehen also auch an den jüngeren Bundesländern nach dem rasanten Aufschwung in den frühen Wiedervereinigungsjahren nicht spurlos vorüber. Um 35,5 Mio. hl ist das Absatzvolumen in den alten Ländern demzufolge in diesen Jahren gesunken – fast 40% des ursprünglichen Volumens! 22
Verschiebungen des steuerpfl. Bierabsatzes seit der Wiedervereinigung (1993 - 2019) in % -53,77% Baden- Württemberg -28,81% Bayern -16,04% Berlin/ Brandenburg -72,02% Hessen Mecklenburg- Vorpommern 56,52% -27,49% Niedersachsen/ Bremen -38,72% Nordrhein-Westfalen -45,51% Rheinland-Pfalz/ Saarland Sachsen 19,19% Sachsen-Anhalt 29,16% -36,67% Schleswig-Holstein/ Hamburg Thüringen 27,80% -31,60% Deutschland 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 23 Das insgesamt rückläufige Absatzvolumen und die Verschiebungen von Absatzmengen aus den alten in die östlichen Bundesländer haben auch zur Folge, dass Bayern seit 1993 insgesamt 28,8% seines Binnenabsatzvolumens eingebüßt hat gegenüber einem Rückgang des Binnenabsatzes in Deutschland insgesamt von 31,6%. Bei der Deutung dieser Statistik ist zu berücksichtigen, dass aus EU-Ländern importiertes Bier steuerpflichtig ist und in diese Statistik eingeht, und zwar in demjenigen Bundesland, indem die Versteuerung erfolgt. Die „alten“ Bundesländer haben in dieser Zeit in der Summe fast 40% ihres ursprünglichen Binnenabsatzes eingebüßt, allein Hessen über 70% und Baden-Württemberg über die Hälfte. 23
Konzentration der Betriebsstätten und der Gesamt- jahreserzeugung auf Größenklassen 2019 (Bund) 55,68% Braustätten Gesamt jahreserzeugung 30,51% 28,90% 72,6 % aller Braustätten produzieren 72,6 % aller Braustätten produzieren zusammen 0,92 % des deutschenzusammen Bieres . 0,92 % des deutschen Bieres . 14,55% 13,18% 10,92% 9,12% 6,20% 6,02% 4,69% 4,49% 3,75% 3,55% 2,33% 1,55% 1,16% 1,10% 0,81% 0,58% 0,41% 0,26% 0,25% 4. Februar 2021 Bayerischer Brauerbund e.V. Pressekonferenz 2021 24 Das wahre Bild der Konzentration im deutschen Braugewerbe zeigt sich insofern dann, wenn man der Verteilung der Braustätten auf einzelne Größenklassen den Gesamtabsatz dieser Größenklassen gegenüberstellt: Die Gruppe der kleinsten Brauereien (bis 1.000 hl Jahresausstoß) stellt zwar über 55,7% aller Braustätten, produziert aber nur 0,25% des deutschen Bierausstoßes. Nimmt man die Brauereien bis 5.000 hl Jahresausstoß zusammen, so stellen sie 72,6% aller deutschen Brauereien. Zusammen produzieren sie aber nur 0,92% des deutschen Bieres, während die 26 deutschen Braustätten, die jährlich mehr als 1 Mio. hl Bier ausstoßen, zwar nur knapp 1,7% der Braustätten ausmachen, aber knapp 60,0% des Bieres erzeugen. Dass zwischen einzelnen dieser Braustätten zudem auch noch Konzernverflechtungen bestehen, bleibt bei dieser Form der Darstellung unberücksichtigt. 24
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