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Musik 1 Jakobi GLAUBEN · LEBEN · MITEINANDER · Mai 2021 Der Gemeindebrief der evangelisch-lutherischen Jakobikirchengemeinde Kirchrode Schräge Töne Frische Gedanken Alte Schriften Jazz-Gottesdienst Über das kleine Lebens- Sütterlin-Werkstatt am 16. Mai mit glück in einer nicht entziffert alte postalische Abstand und open-air! leichten Zeit Botschaften Seite 9 Seite 10 und 11 Seite 12 und 13
2 Editorial D iese Frage dürfte ähnlich alt Frischluft für die Seele ist, hat sich Rarität. Sie finden sich noch in sein, wie der Mensch selbst: die Redaktion für diese Mai-Ausga- alten Familienalben oder Nachläs- Die Frage nach dem Lebens- be umgehört. „Was erfrischt Dich?“ sen, sind aber nur noch für wenige glück. lautet die Frage und die Antworten lesbar – denn geschrieben wurde Und so vielfältig der Mensch in sind in der Tat erquickend und an- damals in Sütterlin. Eine vom preu- seinem Wesen auch ist, so unter- regend. Es sind die kleinen Dinge ßischen Kulturministerium entwi- schiedlich wird diese Frage seit des Lebens, die uns wieder wert- ckelte Schreibschrift, mit der un- jeher beantwortet. Gut möglich, voller denn je erscheinen. Ein son- sere Groß- und Urgroßeltern groß dass die emsige Alltagsroutine, die niges Lächeln, ein gutes Gespräch wurden. unser Leben in „normalen Zeiten“ – Mutter Natur oder der Stillstand Immer mehr Menschen melden beharrlich begleitet, dieses Thema der Zeit. Die geschilderten Eindrü- sich bei unserer Sütterlin-Werkstatt immer mal wieder verdrängt. Aber cke sind auf den Seiten 10 und 11 mit der Bitte, die Botschaften der jetzt nach 14 Monate Pandemie? zusammen gefasst . Blättern Sie alten Schriftstücke zu entziffern. Es gibt diesen normalen Alltag im- um und reflektieren Sie gern die Werfen Sie einen eindrucksvollen mer weniger, das Arbeitsleben hat Frage auch auf sich. Blick in diese Vergangenheit auf sich massiv verändert, das Freizeit- Es gab sie tatsächlich die Zeit vor den Seite 12 und 13. verhalten ohnehin. Freunde treffen E-Mail, Internet und Social Me- Der Rest des Inhalts spielt im Hier ist schwieriger geworden, unser dia. Mögen den älteren Menschen und Jetzt und beleuchtet umfäng- Leben ist für viele beladener. Mal handgeschriebene Urlaubs-Post- lich das bunte, vielfältige Leben ehrlich, haben wir uns nicht zuletzt karten – bevorzugt aus sommer- unserer Gemeinde im Sonnemonat deshalb auch in letzter Zeit sehr lichen Urlausbgebieten- noch Mai. viel öfter als sonst gefragt, was uns durchaus geläufig sein – so sind Die Redaktion wünscht Ihnen viel im Leben noch beglückt. mehr als 100 Jahre alte städtische Freude mit dieser Ausgabe Da bekanntlich das Pfingstfest auch Karten oder Urkunden eher eine Achim Balkhoff Ökumenische Bibelwoche an“. In der Wochenmitte am 30.06. findet eine gemeinsame Veranstal- tung in St. Martin-Anderten statt. Den Abschluss bildet am Samstag, 03.07. ein Gottesdienst unter der Überschrift „Unerwartet Gott be- gegnen“. Über derzeit nicht vorhersehba- re Planungsänderungen im Zu- sammenhang mit der Entwick- lung der Corona-Infektionslage werden Sie durch Abkündigun- gen, Plakate und auf der Home- page Ihrer Gemeinde sowie unter www.stmartin-anderten.de recht- zeitig informiert. D ie diesjährige Ökumenische Bibelwoche findet in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Martin-Ander- ten statt. Sie steht unter dem The- ma „Unerwartet Gott begegnen“ und bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Zugänge zum Lu- kas-Evangelium. Aktuell ist folgen- der Ablauf geplant: Die Bibelwoche beginnt am Sonntag, 27.06. mit dem Eröffnungsgottesdienst in den »Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht Gemeinden der Charta Oecumeni- aller Schwachen!« ca zum Thema „Gott meldet sich — Sprüche 31,8 © Markus Wolter, 2013 für den Jakobi-Gemeinde-Brief
Monatsspruch 3 Ö ffne Deinen Mund für die man nicht mehr weiß, wie es weiter- So sind wir füreinander da. Und so Stummen, für das Recht gehen soll. Weil der Beruf weg ist, haben wir auch Kraft da zu sein für aller Schwachen. Sprüche einfach nicht mehr geht, von einem Andere. Für die, die weniger Kraft 31,8 Tag auf den Anderen. Und damit haben. Für die, die stärker belastet zugleich das Geld und die Zukunft. sind. Für die, die stumm geworden Das sind Worte für einen König. Weil Menschen fehlen, einfach zum sind und zu schwach für die Last, Im Buch der Sprüche, das so viel Reden, zum Sehen, zum Fühlen. die sie zu tragen haben. Weisheit versammelt aus den alten Weil man Angst hat. Weil man al- Tagen Israels, sind sie uns überlie- Gott zugehörig lein ist mit sich und seinen immer fert als die Worte für Lemuel, den gleichen Gedanken. Und weil jeder Denn natürlich: das alte, schöne König von Massa. Worte seiner und jede genug mit sich zu tun hat. Wort der Mutter des Königs Lemuel Mutter sind es für den „erbetenen ist auch ein Wort für uns. Lemuel – Die Maske verhüllt unser Gesicht Sohn ihres Leibes“. Mich rührt die das heißt übersetzt: „Gott zugehö- und viele werden stumm dahinter Liebe einer Mutter, die aufscheint rig“. Eine, die glaubt, einer der sich und fremder füreinander. bis zu uns, über Tausende von zu Gott hält – für die ist dieses Wort Jahren. Und mich beeindruckt ihre Singen, Reden und Spielen, Beten ein Leitwort zum Leben. Klugheit, ihre Klarheit und ihr Mut. und Tun Öffne Deinen Mund für die Stum- Nicht nur ihren Sohn sieht sie, den Das alles berührt uns auch als Chris- men, für das Recht aller Schwachen. sie liebt – sie sieht auch ihr Volk; die ten; als Gemeinde in unserer Stadt. Aufgabe und das Amt, das er hat für In dieser Pandemie, die die Welt Wir sind davon betroffen, es ist Teil die Menschen. Er ist ihr König, da- derzeit heimsucht, sind es viele, unseres Lebens. Unser gemeindli- rum sind sie ihm anvertraut. Nicht sehr viele, die schwach und stumm ches Leben ist stark eingeschränkt, bequem soll er es haben; gerecht geworden sind. Wir wissen, dass wir sehen einander viel weniger. soll er sein. Er soll die sehen, die so die Corona-Krise die Kluft zwischen Auch im Gottesdienst sitzen wir gerne übersehen werden. Er soll für Stärkeren und Schwächeren, Rei- entfernt voneinander, tragen Mas- die sorgen, für die sonst niemand cheren und Ärmeren noch größer ken, können nicht mitsingen. sorgt. gemacht hat und weiter größer ma- Und dennoch: wir feiern Gottes- chen wird. Das gilt schon in unse- Und so wünscht man diese Worte dienst! In der Kirche und nun im- rem Land, das gilt noch stärker in in das Herz und den Kopf aller, die mer mehr im Freien. Oder digital weltweitem Maßstab. Die Not ist Verantwortung tragen für Andere, und über die Predigt, die wir von groß. Und darum ist es jetzt viel- Worte für unsere Politikerinnen und der Hoffnungsleine vor der Kirche leicht das Wichtigste, nicht zu re- Politiker; Worte für alle, die mit ih- mitnehmen. Kinder und Familien signieren und nicht die Hände zu rem Handeln Entscheidungen tref- entdecken unseren Kirchplatz vor strecken vor der Größe der Aufga- fen auch für Andere, die nicht mit dem Gemeindehaus als Platz zum be. Es ist ein wunderbares, es ist am Tisch sitzen. Spielen und Toben an frischer Luft. ein ermutigendes Zeichen, dass die Worte auch für uns? Menschen sitzen auf der Bank vor Spendenbereitschaft in Deutsch- unserer Kirche und genießen die land im Jahr 2020 nicht kleiner, Stumm hinter der Maske Sonne. Vom Markt kommen Men- sondern größer geworden ist. Wir Viele sind stumm geworden hinter schen in die Andacht am Freitag dürfen im Jahr 2021 nicht nachlas- der Maske. Mittag. Wir sind Gemeinde. Wir sen darin. Und auch nicht nachlas- Weil schon so viel geredet wird. Und wissen voneinander. Wir beten für- sen im Blick auf die Menschen hier vor allem gestritten. Weil die Nach- einander. Wir sind verbunden über direkt bei uns. Wie aufmerksam richten sich jagen und sich doch die Bibel, über Lieder und Gebete sind wir für Menschen, die neben immer um das Gleiche drehen. Weil mit all den Generationen vor uns in uns wohnen, in unserer Straße, in schon so viele reden, immer lauter, diesem Glauben, die in ihrem Leben unserer Gemeinde? Sehen wir noch immer heftiger, und gute, wohltu- auch Vieles und oft viel Schwereres die Menschen hinter der Maske? ende Worte doch so selten gewor- erlebt, erlitten und überstanden Blicken wir uns noch in die Augen den sind. Weil man nicht Teil eines haben. Wir wissen uns geborgen und versuchen zu verstehen, was Streits sein will, der zu nichts führt. in einer Liebe, die uns trägt, wie den Anderen, die Andere bewegt? sie sie getragen hat. Wir haben ei- Unsere Nächsten hier? Oder weil die Kraft fehlt. Weil man nen großen Schatz, den Schatz des verzehrt wird von einem Alltag, den Denn, Gott sei Dank, ein Lächeln er- Glaubens. Wir reden miteinander man sich nie als Alltag vorstellen kennt man auch an den Augen. und bleiben in Verbindung über die konnte in einer 24 Stunden Dauer- Pastor Michael Hartlieb Möglichkeiten, die wir heute haben; beanspruchung durch Beruf, Kinder Gott sei Dank! Und singen kann und Familie; ohne Pause, ohne Un- man auch mal alleine, für sich oder terbrechung über viele Monate. Weil in der Familie. Singen mach froh!
4 Bücherei & Literatur Die Welt wird schöner Neue Bücher: Hoffnung und ein positives Gefühl mit jedem Tag, • Haruf, Kent: Kostbare Tage. für die Zukunft. Mutter und Toch- Man weiß nicht, Roman ter Johnson kämpfen gegen ihre was noch werden mag, • Heidenreich, Elke: Männer Einsamkeit, der neue Reverend Das Blühen will nicht enden. im Kamelhaarmänteln. Kurze Lyle versucht, sich in der Gemein- Es blüht das fernste, tiefste Tal: Geschichte über Kleider und de einzuleben. Nicht nur das bringt Nun, armes Herz, Leute Schwierigkeiten, auch seine Familie vergiss die Qual! • Helfer, Monika: Vati. Roman bereitet ihm Probleme. All diese Nun muss sich alles, alles wenden. • Michauds, Martin: Aus dem Personen stehen Mary und Lorrai- Ludwig Uhland Schatten des Vergessens. Vic- ne trotz eigener Sorgen liebevoll zur Seite. M tor Lessard ermittelt.Thriller artin Michaud ist in sei- • Sandberg, Sigri; Bache, An- Dad ist ein geduldiger Sterbender. ner kanadischen Heimat ders: Polarliebe. Er lässt sein Leben Revue passie- sehr bekannt und mit dem ren und setzt sich mit den Situa- • Leidenschaftliche Briefe und Arthur-Ellis-Award sowie mit dem tionen auseinander, in denen er Geschichten aus dem ewigen Prix Saint -Pacome für Kriminalli- sich seiner Meinung nach schuldig Eis teratur ausgezeichnet worden. Mit gemacht hat. In seiner Vorstellung • Székely, János: Verlockung. seinem Thriller „Aus dem Schatten erscheint sein homosexueller Sohn, Roman des Vergessens“ ist der erste seiner den er mit seinem Starrsinn aus fünf Kriminalromane auf Deutsch dem Haus getrieben hat, erschei- erschienen. nen seine Eltern und seine Ange- Am Tag vor Weihnachten wird die stellten. Allen ist er etwas schuldig Psychologin Judith Harper bestia- in der Bücherei für Sie vorhanden. geblieben. lisch ermordet. Zur gleichen Zeit Eine Geschichte vom Abschiedneh- verschwindet Nathan Lawson, ein Eine ganz andere Sichtweise auf men, von Familie, Schuld und Tod. angesehener Anwalt, nachdem er den Tod zeigt der amerikanische Ein tröstlicher Roman. in Panik Dokumente auf einem Schriftsteller Kent Haruf auf. Ein Friedhof vergraben hat. Später wird Jahr vor seinem Tod hat er einen Mit auch er tot aufgefunden. Ein Ob- Roman über das Sterben geschrie- herzlichen Grüßen dachloser stürzt sich von einem ben. Wie schon in seinen vorheri- im Namen des Teams Hochhaus, in seiner Manteltasche gen Romanen führt er uns wieder in findet die Polizei die Brieftaschen die fiktive Kleinstadt Holt in Colora- Ulrike Billib von Harper und Lawson. Gibt es ei- do. Hier lebt Dad Lewis, dem eine nen Zusammenhang zwischen den große Eisenwarenhandlung gehört. Geschehnissen, kannten sich die Gerade hat Dad eine verheerende Toten? Diese Fragen beschäftigen Diagnose erhalten. Er hat Krebs Sergent-Détective Victor Lessard und es wird für ihn der letzte Som- und seine Partnerin Jacinthe Tail- mer seines Lebens sein. Seine Frau Neu – die Bücherei-Hotline! lon und stellen sie vor große Her- hat ihn bis hierher in allen Lebens- „Gerade jetzt mit Corona, da brau- ausforderungen bei ihren Ermitt- lagen begleitet, nun auch in der Zeit chen wir viel neuen Lesestoff“, sagte lungen, zumal alle Ereignisse im des Sterbens. Unterstützung erhält vergangene Woche ein Vater zu Zusammenhang mit dem Mord an sie in dieser schwierigen Situation mir, der gelesene Bücher zurück dem US-amerikanische Präsident von Tochter Lorraine, die in ihr El- brachte und neues Lesefutter für John F. Kennedy durch Lee Harvey ternhaus zurückgekehrt ist. Von die beiden Kinder mitnahm. Alles Oswald 1963 stehen sollen. Lessard dieser problematischen Zeit erzählt kontaktlos vor der Tür. und Taillon stoßen mit ihrem Fall der Autor in „Kostbare Tage“. Ne- Die Bücherei ist zwar geschlossen, auf die dunkelsten Abgründe der ben Dad, seiner Frau Mary und der aber online über die Homepage mit menschlichen Seele, eine Heraus- Tochter Lorraine lernt der Leser dem Online-Katalog und seit weni- forderung, die sie an ihre Grenzen den Sohn Frank kennen, obwohl gen Tagen auch über eine Hotline bringt. er nicht persönlich in Erscheinung zu erreichen. »Ein hochintelligenter, temporei- tritt, denn er hat sich von seiner Fa- Jakobi-Bücherei: Hotline 0162 5170549 cher Thriller voll scharfsinnigem milie losgesagt. Während Dad sich Homepage: jakobi-buecherei.wir-e.de Humor, der seinen Lesern überdies immer mehr aus den Ereignissen – und von da geht es weiter per Link politische Einblicke bietet.« (Jour- der Kleinstadt zurückzieht, geht das zum Online-Katalog. nal de Québec) Leben für die Nachbarn weiter. Die Über die Hotline ist jemand aus Der zweite „Kanada-Thriller“ ist im kleine Alice zieht im Nachbarhaus dem Team täglich Montag – Freitag April auf Deutsch erschienen. Er ist bei ihrer Großmutter Berta ein, eine von 9.00 bis 18.00 Uhr erreichbar.
Lebendige Gemeinde 5 Mein Baum im Jahr – (Folge 4) I n meiner Gymnastikgruppe heißt in die Erde es: Kein Stress bei den Übungen, bohrte. bleibt in eurem „Wohlfühlbe- reich“! Der Ausdruck gefällt mir, ich Mittlerwei- übertrage ihn unwillkürlich auf un- le ist diese sere Eiche. Da, wo sie steht, muss Pfahlwurzel sie bleiben. Sie kann ihre Stellung so lang wie nicht wechseln - mal stehen, mal der gan- liegen oder sitzen. Sie kann keiner ze Stamm Wetterlage entkommen. Wie also samt Krone muss der „Wohlfühlbereich“ mei- hoch ist – ner Eiche beschaffen sein, damit also etwa sie über einen langen Zeitraum 40 m! Diese hinweg an ihrem Dauerstandort ein Länge un- gedeihliches Leben hat? ter der Erde Fotos: S.Leibold: Erde aus dem Eichenboden mit Regenwurm Grundlage jeder Pflanze ist – was kann ich mir fast nicht vorstellen, stimmt die Eiche selbst. Sie richtet denn sonst? - der Boden. Die Wur- wenn ich sie an der sichtbaren Ge- sich nicht nach willkürlicher Winter- zeln müssen in seinem Dunkel Fuß stalt meiner Eiche messe.. Dabei ist und Sommerzeit! Sie wartet auf die fassen, Nahrung und Wasser auf- es mit dem Pfahl allein nicht getan - richtige Länge des Tageslichts und saugen, selber wachsen und gleich- der treibt noch ein ganzes Netz von die richtige Temperatur – da kann zeitig für das Wachstum des sicht- Seitenwurzeln aus und wetteifert es noch bis spät in den April oder baren Teils ihrer Pflanze sorgen. auf diese Weise mit dem Umfang sogar Mai dauern, ehe sie aus den Das ist schwer, wenn der Boden der Krone. Und wozu der Aufwand? jetzt anschwellenden Knospen ihre hart und verdichtet ist und weder Die Eiche kommt an tief liegendes jungen Blätter ausrollt. Die werden das Regenwasser noch das Klein- Wasser heran und kann heftigen dann der Wurzel mächtig Arbeit ab- getier sich in die Tiefe durcharbei- Stürmen trotzen. Wie gut, dass es nehmen – doch davon später ten kann. Unsere Eiche kann sich in der letzten Zeit ziemlich viel ge- Während sich die Eiche jetzt un- in dieser Beziehung wohlfühlen. regnet hatte! gerührt vorbereitet auf ihre „Som- In ihrer Ecke wird nicht gegangen Die winzige Eichel hat aber noch mer-Frische“, flitzen zunehmend und gefahren, auch kein Müll acht- mehr zu tun. Sie platzt auf und wird Vögel in ihr und um sie herum. Sie los weggeworfen. Alles Laub vom rot vor Anstrengung. (siehe Bild ist Nahrungsquell, Ausruhplatz, Herbst bleibt liegen, sodass die oben). Sie muss noch den Spross Singwarte. „Amsel, Drossel, Fink zahllosen „Bodenarbeiter“ reichlich „zu Tage“ fördern, der als Stamm und Star …“ - die Vogelschar ist Material haben, das sie zu nahrhaf- ins Licht wachsen soll. Die Eiche auf Partner-und Nestsuche. Unver- tem Humus zerkrümeln können. ist eine sogenannte „Lichtbau- kennbar schmettert die Singdros- mart“. Sie mag keine Buchen oder sel ihre Strophen drei-bis viermal Pappeln in der Nähe, die ihr Blät- hintereinander. Der Specht spielt terdach schneller in die Höhe schi- immer noch „Blechtrommel. Die cken als sie selbst und ihr damit Kohlmeise wiederholt unermüdlich auf der Überholspur das Licht weg- ihre Frühlingsterz. Der Gimpel flö- nehmen. Wie ist das bei unserer tet zart. Hummeln nippen an den Eiche? Von Ost, West und Süd her ersten Frühjahrsblüten, und ein Zi- kann sie sich frei dem Sonnenlicht tronenfalter gaukelt unter dem Ge- entgegenstrecken. Der benachbar- äst der Eiche hervor. Überwintert te Bergahorn weicht ihrer Krone hat er am Boden im Herbstlaub aus und die unter ihr wachsenden Was für ein einzigartiges Zusam- Brombeer- und Haselsträucher du- menspiel zwischen dem Dunkel cken sich in ihren Schatten. So hat der Wurzel und dem Licht der Kro- sie genug Licht, um sich wohl zu ne, den Lebewesen im Boden und fühlen! Zurzeit arbeitet ihre Wur- den Tieren im hellen Tag! Haben zel mit kräftigem Wasserpumpen wir nicht allen Grund, Bäumen ih- Vor langer Zeit war mein Baum eine daran, weit oben in der Krone den ren Wohlfühlbereich einzuräumen? winzige herunter gefallene Eichel, Wachstumstrieben Schub zu ge- Geht es ihnen gut, fühlen auch wir aus der sich zeitig im Frühling ein ben. Diese lassen die alten Blätter uns wohl. kleiner Wurzelspross herauswand, allmählich los. Susanne Leibold der sich wiederum wie ein Pfahl Loslassen und Neuanfang be-
6 Musik Einiges ist wieder möglich in unserer Gemeinde, dennoch können mit Rücksicht auf die besondere Lage in der Pandemie nicht alle Termine wie gewohnt stattfinden. Bitte erkundigen Sie sich im Zweifelfalls bei den Leiterinnen und Leitern der Gruppe – und beachten Sie gerne auch die aktuellen Hinweise auf unserer Homepage und in unserem Newsletter, den Sie kostenlos abonnieren können. Wenn nichts anderes angegeben ist, finden die Treffen im Gemeindehaus, Kleiner Hillen 3, statt Musikalische Gruppen Blechbläsergruppe: Uwe Rehling Seniorensingen: Uwe Rehling „Die hochbetagten Nachtigallen“: Jugendband: Ulrike Schmiesing, ( 52 03 16 Tuesday Vibrations: Uwe Rehling Kammerorchester Kirchrode: Vokalensemble: Uwe Rehling Musikalische Angebote für Kinder Anmeldung erforderlich über KIKIMU – Kinder, Kirche & Musik Gesa Rottler, Stadtkirchenverband, Hildesheimer Straße 165/167, 30173 Hannover, ( 98 78 702, * info@kikimu.de montags: Gesa Rottler freitags: Gesa Rottler 15.15 – 16.00 Uhr Kinderchor I (2.– 4. Klasse) 15.30 – 16.15 Uhr Rasselbande I (3 – 4 Jahre) 16.10 – 16.55 Uhr Kinderchor II (Vorschulkinder 16.15 – 17.00 Uhr Rasselbande II (3 – 4 Jahre) ab 5 Jahren und 1. Klasse) 17.00 – 17.45 Uhr Jugendchor (ab fünfte Klasse) Keinen Stein auf dem anderen lassen W ir allen kennen das: Wenn lässt. tatsächlich wieder irgendwo auf Auch diese gängige Redewendung von den Rö- diesem Planeten etwas ist uns durch die Bibel überliefert. mern zer- explodiert, ist beim Ausmaß des Jesus prophezeit dabei das Ende stört wor- Schadens gern die Rede davon, des Tempels von Jerusalem , wo- den. dass kein Stein auf dem anderen bei man nur vermuten kann, dass Ich bin mir ziemlich sicher, dass geblieben ist. Oder schauen wir er damit nicht nur das Gebäude an wir am Ende der Pandemie gesamt- auf große Wirtschaftsunterneh- sich gemeint hat. Und Jesus ging gesellschaftlich ganz viele Entschei- men, wenn sie ihre Strategien än- aus dem Tempel fort und seine Jün- dungen und Verhaltensweisen ana- dern und in diesem Zusammen- ger traten zu ihm und zeigten ihm lysieren und hinterfragen werden hang gern davon sprechen, künftig das Gebäude des Tempels. Er aber und ebenso gewiss ist, dass auch keinen Stein auf dem anderen zu sprach „Seht ihr nicht das alles? dabei kein Stein auf dem anderen lassen. Nicht anders bei politischen Wahrlich ich sage Euch: Es wird gelassen wird. Untersuchungsausschüssen, wenn hier nicht ein Stein auf dem ande- man mögliche Verfehlungen da- ren bleiben, der nicht zerbrochen durch aufdecken will, in dem man werde. Achim Balkhoff keinen Stein auf dem anderen be- Im Jahre 70 ist der Tempel dann
Lebendige Gemeinde 7 Einiges ist wieder möglich in unserer Gemeinde, dennoch können mit Rücksicht auf die besondere Lage in der Pandemie nicht alle Termine wie gewohnt stattfinden. Bitte erkundigen Sie sich im Zweifelfalls bei den Leiterinnen und Leitern der Gruppe – und beachten Sie gerne auch die aktuellen Hinweise auf unserer Homepage und in unserem Newsletter, den Sie kostenlos abonnieren können. Wenn nichts anderes angegeben ist, finden die Treffen im Gemeindehaus, Kleiner Hillen 3, statt Arbeitskreis der Kindernothilfe Vorbereitung und Durchführung von Aktionen vor Krabbelkinder Ort für Kinder der Welt, Infos: www.kindernothilfe.de Mutter-Vater-Kleinkind-Treff (Kinder von 0 – 2 Jahre) Kontakt: Claudia Bartels-Krupp ( 16 11 950 wöchentlich, montags von 16.00 – 17.30 Uhr und dienstags von 10.00 – 11.30 Uhr Besuchs-Team Kontakt: Diakonin Insa Siemers ( 0159/01 29 13 45 Treffen alle zwei Monate am zweiten Dienstag im Monat um 10.00 Uhr Literatur-Café Kontakt: Evelyn Binz ( 52 72 96 Einmal monatlich, am dritten Freitag des Monats, Bücherei-Team 17.00 – 19.00 Uhr, Kontakt: Regina Süßner ( 524 899 69 Kontakt: Regina Süßner ( 524 899 69 (nur zu den Öffnungszeiten der Jakobi-Bücherei) (nur zu den Öffnungszeiten der Jakobi-Bücherei) Dichtung und Religion Kundalini-Yoga jeden Mittwoch 18.00 – 19.30 Uhr Lesungen und Gespräche Dienstag Im Gemeinderaum der Gemeinde der Altkatholiken, Kontakt: Pastorin i. R. Dr. Rosemarie Woelfert Brabeckstr. 24, Unkostenbeitrag 2 € ( 5 51 00 49 Kontakt: Monika Berndt ( 54 444 177 Frauenkreis und Frauengesprächskreis * moberndt@gmx.de Treffen am 1. und 3. Dienstag im Monat, 15 Uhr Männerkreis Vorträge und Gespräch Am letzten Freitag im Monat mit Ausnahme Juli, Kontakt Hella Heere ( 514452 und August und Dezember um 10.30 Uhr zu wechseln- Rosemarie Peters ( 520462) den Themen aus Glaube, Gesellschaft und Kultur. Kontakt: Jürgen Schele ( 952 56 32 Gemeindebrief-Zustell-Team Kontakt: Sigrid Heise ( 51 42 98 Offene Häkel- und Strickwerkstatt 2. Montag im Monat, 19.00 – 20.30 Uhr Hauskreis Jakobi Kontakt: Sabine Wedekind ( 95 25 49 4 Gespräche über Bibeltexte * fam.wedekind@htp-tel.de Kontakt: Susanne Leibold ( 52 09 62 Seniorentanzgruppe Jakobi-Pilger-Team Gesellige Tänze (Kreis, Kontra, Square, Line Dance) Vorbereitung und Durchführung von Pilger-Touren unter Anleitung, Unkostenbeitrag 3 € in der Ferne und Nähe jeden Dienstag von 10.00 – 11.30 Uhr, Gemeindehaus Pilger-Treff: auf Anfrage Kontakt: Harlinde Tegtmeier ( 52 85 23 Kontakt: Ulrike Born ( 510 64 54 Stuhlgymnastik 60 Plus Kindergottesdienst-Team Übungen zum Fitbleiben gewürzt mit Spaß und Humor, Planung und Durchführung des Kindergottesdienstes jeden Donnerstag von 10.30 – 12.00 Uhr, Gemeindehaus Treffen alle zwei Monate dienstags nach Absprache Kontakt: Christa Wilch ( 52 62 34 um 19.30 Uhr, Nächstes Treffen auf Anfrage Kontakt: Diakonin Insa Siemers ( 0159/01 29 13 45 Sütterlin-Sprechstunde letzter Mittwoch im Monat, 20.00 – 21.30 Uhr Kirchenkaffee-Team Kontakt: Sabine Wedekind ( 952 54 94 Treffen nach Absprache * fam.wedekind@htp-tel.de Kontakt: Margrit Claessen ( 52 03 18 Zukunft Leben – Ein Nachbarschaftsprojekt Kontakt: Dr. med. Monika Krimmer ( 0175/57 30 399, * m.krimmer@web.de
8 Lebendige Gemeinde Solawi-Depot - Tag der Eröffnung am 6. April - E in bisschen sah es aus wie an „Richtig alt wer- einem Markttag. Am Diens- den die leider auch tag nach Ostern bildete sich nicht.“ Für einen eine lange Schlange vor der Gara- kleinen Plausch in ge hinter dem Gemeindehaus. Die der Schlange war Ernteteiler der Solawi kamen erst- also auch noch malig, um ihr Gemüse abzuholen. Zeit, die Themen Die Depot-Patin Yvonne Klein-Bär- vielfältig. All das mann hatte vieles vorbereitet und ist doch ein Hoff- dennoch alle Hände voll zu tun. nungsschimmer. Es galt Listen abzustreichen und Es rührt sich et- jeder sollte seinen Anteil an Früh- was auf unserem lingszwiebeln, Asia-Salat, Kartof- Kirchengelände. oder per Mail unter info@sola- feln usw. bekommen. Dann gab es wi-hannover.de. Ein ganzer Ern- auch noch Extrafragen. Kann man Wer auch dabei sein möchte, kann teanteil kostet monatlich 96,50 auch Eier bekommen? (man kann)! sich bei der Solawi Hannover Euro€ ein halber 48,25 Euro. Und was ist mit den Geschwistern, Martin Ingelmann anmelden, ent- Detmar Schäfer, den sogenannten Bruderhähnen? weder telefonisch 0171-8334486 stellv. Kirchenvorstand Was wir eigentlich ostern feiern ! Ein Weg für Kinder Fest begehen, warum es ein Fest dieser Weg ist Teil der Verheißung. der Freude ist und nicht der Trauer. Stevie und Lucie aus dem Kindergot- O stern ist für Kinder oft weit Deshalb gab es rund um die Jako- tesdienst begleiteten die Geschich- weg. Nicht die Ostereier bikirche einen Geschichtenweg. Der ten, stellten Fragen und schimpften und Osterhasen, aber der Weg begann mit dem Osterhasen auch schon mal über die Ungerech- eigentliche Grund warum wir dieses und endete mit dem Schmetterling. tigkeiten. Der Weg ging weiter über Dazwischen lag die Kreuzigung, zum Tod und dann das Eigentliche der zur Auferstehung. Jesus lebt und Kern von Ostern. deshalb können auch wir leben. Jesus Christus, Die christliche österliche Hoffnung, der nach langer dass die Leiden Jesu Christi für uns Zeit des Schaffens zum Leben führen. Bestimmt ist nach Jerusalem Ostern nicht so einfach zu erklä- kommt, um mit ren, wie Weihnachten, aber jede seinen Jüngern das oder jeder Erwachsene Christ sollte Passahmahl zu fei- Kindern zeigen und vorlesen, was ern. Er feiert das wir Ostern feiern. Und mit diesem erste Abendmahl, Weg können wir uns auf die nächs- betet, wird verra- ten großen Feste Himmelfahrt und ten und verhaftet. Pfingsten freuen. Dieser Weg ist ihm vorherbestimmt, Insa Siemers, Diakonin Kamishibai W er vom Parkplatz dort der Weg nach Emmaus, ins Friedhofbüro Himmelfahrt und Pfingsten schaut, der sieht erzählt. im Fenster ein kleines Er- Wer also mal kurz Zeit hat, zähltheater – ein Kamishibai. darf gerne abstoppen und Schon die gesamte Zeit der schauen, was es Neues gibt. geschlossenen Räume wer- Wenn eure Kinder danach den dort kleine Szenen oder Fragen haben, die ihr nicht Geschichten dargestellt. erklären könnt, dann schreibt Schon einmal gesehen? Mal mit doch eine Mail oder ei- segnet Jesus die Kinder, mal nen Brief. Ich werde dann gehen drei Könige los und und auch der schwere Weg von Os- antworten. suchen einen Stern, mal sucht das tern wird dort gezeigt. kleine Ich-bin-ich nach sich selbst In den kommenden Wochen wird Eure Insa (Diakonin)
10 Lebendige Gemeinde Was mich erfrischt Frisches Grün A n Pfingsten erfreut mich, dass Gottes Wirken in der Welt von den Menschen ohne Kommerz gefeiert wird. Außerdem ist ein wichtiger Punkt, dass die er- wachte Natur viel Anlass zur Freude gibt. Ein Spaziergang durch den Wald mit seinem frischen Grün und Vogelgezwitscher ist ein Grund, mit der ganzen Fami- lie einen kleinen Pfingstausflug zu unternehmen und ebenso Gärten in ihrer ganzen Pracht zu bewundern. Mir fällt dazu gleich das schöne Lied „Geh aus mein Herz“ ein. Das ist Balsam für Körper und Seele und eine gute Basis, um mit Gott und den Menschen in Beziehung zu treten. Ulrike Billib G utes Buch U m mich zwischendrin ein bisschen zu entspannen, lese ich gerne ein gutes Buch, denn damit komme ich auf andere Gedanken und tauche in eine andere Welt ab. Aber auch ein Spaziergang mit einer Freundin an der frischen Luft, und wenn auch nur auf Abstand, ist immer sehr schön. Stella Winkler, Konfirmandin M orgendliche Grüße P ing,… ping, ping, ping. Halb schlafend sitze ich am Frühstückstisch, neben mir mein Mann mit der Zeitung. Noch einmal: Ping! Mein Handy meldet sich energisch. Ich muss die Nachrichten gar nicht lesen. Sie kommen von Josy, der ältesten Tochter der Familie aus Ghana, die ich vor über sieben Jahren im Wohnheim Zweibrückener Straße kennenlernte. Josy geht inzwischen in die fünfte Klasse der Leibniz-Schule und fürs Online-Ler- nen hat sie ein Handy bekommen. Damit schreibt sie mir jeden Morgen: „Guten Morgen, Mama Selma!“ und dann kommen noch ungefähr fünf lustige Hundesti- cker. Klar, ich könnte das Handy auch lautlos stellen. Aber es ist einfach schön zu hö- ren, dass morgens schon jemand an mich denkt. Selma Schäfer
Lebendige Gemeinde 11 N atur atmen D as Wetter beständiger, mehr Sonnenstunden, weniger Regen: schnell das Fahrrad aus dem Keller geholt und auf nach Kirchrode in die Jakobi-Büche- rei. Der Weg: alte Bult, Bischofshol, Zuschlagstraße, Kleingärten, Bleekstraße usw. Die ganze Zeit begleitet von Vogelgezwitscher und immer grüner werdenden , blü- henden Bäumen, Sträuchern und Pflanzen. Eine kleine Anstrengung, den kleinen Hillen hinauf, ein Blick auf den Friedhof, blüht schon der schöne Baum an der Mauer? Kurz die Baumscheiben ansehen und dann Lesestoff für unsere Leser he- raussuchen. Zufriedenheit stellt sich ein und Freude auf einen schönen Rückweg. In der Natur und Mitmenschen Gutes tun – eine schöne Erfahrung. Regina Süßner F rische Düfte M ich erfrischen mental vor allem Düfte, die zur Jahreszeit gehören und mich ganz tief ansprechen. Es sind drei: Der Duft von frisch gemähten Rasen im Frühling, der Duft einer Straße nach einem Sommerregen und der Duft von frisch zubereiteten Schwimmbad-Pommes. Meine unmittelbarste „Erfrischungserinnerung“ ist die an die kalten Dusche bevor ich ins Freibad hineinsteige. Schon wenn ich mir das nur vorstelle fühle ich mich aufgemuntert und erfrischt und freue mich auf die Zeit, die kommt. Mein „Klassiker“ im späten Frühling ist es, früh morgens barfuß über unseren Rasen zu laufen und unsere Blumen zu gießen. Pastor Rüdiger Grimm A bendliches Innehalten Ü ber ein Jahr Corona – ja, es nervt. Permanente Corona-Schreckensmeldungen, Kontaktbeschränkungen, keine Reisen und Konzerte…. Die Corona-Pandemie trifft alle gleich – und doch jeden ganz anders! Nun kann man darüber den ganzen Tag jammern, man muss es aber nicht! Für mich sind die Maßnahmen verständlich: Die Gesundheit, auch die meiner Mit- menschen, geht schließlich vor. Ich versuche einfach positiv zu bleiben. Natürlich fehlt mir die Begegnung mit Freunden und der Familie. Telefonate, Skypen oder das virtuelle Anstoßen mit einem Glas Wein sind nur ein schwacher Ersatz für persönliche Kontakte. Aber gerade dieses „Social Distancing“ hat mich auch demüti- ger werden lassen und mir bewusst gemacht, wie gut es mir geht – und für wie selbst- verständlich ich dies immer gehalten habe. Ich habe es mir daher in letzter Zeit zur Gewohnheit gemacht, abends inne zu halten und mir 2-3 Begegnungen ins Bewusstsein zu rufen, die den Tag zu einem guten ge- macht haben, wie ein gutes Gespräch, ein beruflicher Erfolg, eine aufbauende Whats- App oder einfach nur ein Lächeln. Tatsächlich hilft es mir, dass ich jetzt viel mehr „an die frische Luft“ gehe. Manchmal an grauen, kalten Tagen muss ich meinen inneren Schweinehund überwinden, aber die Bewegung tut mir gut, man kommt auf andere Gedanken, genießt die Natur und trifft im Dorf oft nette Leute. Und jetzt in der Frühjahrszeit hoffe ich natürlich auf Sonne. Die Zeit, die mir am Ende des Tages nun mehr zur Verfügung steht, nutze ich auch um neue Rezepte, vor allem Backrezepte auszuprobieren. Und ich bin zuversichtlich, dass zum Basar im Dezember eine dieser Kreationen den Weg ins Gemeindehaus finden wir. Ulrike Sachs
12 Lebendige Gemeinde Besondere Fundstücke aus der Sütterlin-Werkstatt A uch wenn seit mehr als ei- nem Jahr keine Treffen der Sütterlin-Werkstatt im Ge- meindehaus stattfinden können, melden sich immer wieder Men- schen und bitten um Unterstüt- zung bei der Entzifferung alter Briefe, Tagebücher oder Urkunden. Leider können wir zurzeit nur sehr wenige Anfragen bearbeiten, da alle zugeschickten Texte von unseren Sütterlinexpertinnen und -experten nicht nur entziffert, sondern auch zeitaufwändig niedergeschrieben werden müssen. Während der Tref- fen im Gemeindehaus war es üb- lich, dass die transkribierten Inhalte der Dokumente ihren Eigentümern lediglich vorgelesen und von diesen dann mitgeschrieben oder mit dem ter ist bange sie sagt zeigt einen Blick über die Leine auf Smartphone aufgenommen wur- Du sollst Dich da keine Angeln Du den Beginenturm. Links vom Brü- den. sollst nur So lange warten bis Du wie- ckenhäuschen geht es hinab zur Von den aktuell schwierigen Ar- der hier bist. Die Hannoverschen sind Pferdeschwemme. Über die Brücke beitsbedingungen hat sich eine doch besser. Nochmal führt die Pferdestraße, die die Alt- der Damen aus unserer Gruppe, viele Grüße Deine stadt über die Leineinsel Klein-Ve- die die Sütterlinschrift noch in der Eltern“ nedig mit der Calenberger Neu- Schule erlernt hat, allerdings nicht stadt verband. Die abgebildeten abschrecken lassen. So konnten in Dass sie den Text an ihren Sohn auf Bauwerke wurden bei Luftangriffen den vergangenen Monaten zumin- die Vorderseite der Karte geschrie- 1943 fast alle schwer beschädigt dest einige kurze in Sütterlin oder ben haben, war zur damaligen Zeit oder zerstört. Nur der Beginenturm der deutschen Kurrentschrift ver- noch völlig üblich. Auf der Rück- steht auch heute noch. fasste Schriftstücke entschlüsselt seite durfte bis 1905 nach Postvor- und in die lateinische Schrift über- schrift nur die Anschrift des Emp- In dem kreisrunden Bildausschnitt tragen werden. fängers stehen. auf der Postkarte ist das Kaufhaus Unter den eingereichten Dokumen- Sältzer zu sehen, das seinen ersten ten befanden sich zwei historische So erklärt sich auch, warum auf dem Geschäftsstandort in der Seilwin- Postkarten, die auch deshalb inte- zweiten Fundstück aus der Sütter- derstraße hatte. Das Unternehmen ressant sind, weil auf ihnen Motive lin-Werkstatt die gesamte Bildseite warb 1913 nach Umbauten damit, aus Kirchrode bzw. der Altstadt von der Ansichtskarte beschrieben ist. größtes Kauf- und Versandhaus Hannover zu sehen sind. Verschickt wurde diese Postkarte Hannovers zu sein. Durch Flieger- Auf der nur als Schwarz-Weiß-Ko- im Jahre 1902 aus Schöningen nach bomben wurden auch diese Gebäu- pie erhaltenen Postkarte, die im Sternberg in Westpreußen. Die Ab- de im 2. Weltkrieg völlig zerstört. Jahr 1916 verschickt wurde, ist die senderin mit Namen Elli dankt der Straße „Großer Hillen“ in Blick- Freundin, dem lieben Elschen, für Historische Postkarten sind heute richtung Westen abgebildet. Im eine Karte, erinnert an gemeinsame ein beliebtes Sammelobjekt. Als die ersten Haus auf der linken Stra- Zeiten in Schöningen und leitet die ersten Exemplare vor etwa 150 Jah- ßenseite, das sich aufgrund der Adresse einer gemeinsamen Freun- ren auf den Markt kamen, schätzte schlechten Bildqualität nur erah- din in Bassum bei Bremen weiter. man zum einen die neue Möglich- nen lässt, befindet sich heute eine Die Grußformel lautet „Für heute, keit, sehr schnell Mitteilungen zu Kaffeerösterei. Der handschriftlich my dearest Else, noch einen Gruß verschicken, zum anderen sorgte eingefügte Text enthält nicht etwa und Kuß von Deiner Elli.“ Warum man sich um Datenschutz und den Zusatzinformationen zum Fotomo- Elli für diesen Gruß gerade eine An- Verfall der Schreibkultur. In großen tiv, sondern gibt die ganz privaten sichtskarte mit Motiven aus Han- Städten gab es für Postkarten bis Wünsche sehr besorgter Eltern wie- nover verwendet hat, bleibt unklar. zu elf Zustellungen am Tag. Man der: konnte sich also mittags per Karte „Lieber Friedrich Mut- Die große Abbildung auf der Karte zum Kaffeetrinken verabreden. Als
Lebendige Gemeinde 13 problematisch wurde die offene Lesbarkeit der Texte auf dem neuen Kommunikationsmittel angesehen. So könnte das Personal die an die Herrschaft adressierten Karten le- sen. Zusätzlich gab es Befürchtun- gen, dass sich die Notwendigkeit, sich beim Schreiben kurz zu fassen, negativ auf die Ausdrucksweise und den Schreibstil auswirken könnte. Viele Argumente aus den damali- gen Diskussionen tauchen aktuell im Zusammenhang mit elektroni- scher Kommunikation per SMS und E-Mail oder bei Messanger-Diens- ten wie WhatsApp wieder auf. Wer sich für weitere Informationen über historische Postkarten interes- siert, findet z.B. auf der Homepage des Altonaer Museums in Hamburg Sollte jemand noch eine alte An- ich diesen Fund an unsere „Schrif- ausführliches Material. Unter dem sichtskarte besitzen, deren Be- texpertin“ weiterleiten kann. Titel „Die ganze Welt im Wohnzim- schriftung nicht selbst entschlüs- mer“ kann man in „Die Geschichte selt werden kann, können Sie gerne Sabine Wedekind, Tel. 9525494 der Postkarte“ eintauchen. Kontakt zu mir aufnehmen, damit Anmeldung der neuen Vorkonfirmanden D er neue Vorkonfirmanden- Mittwoch um 16:00 Uhr und am kurs (KU7) beginnt nach den • Wenn Sie die Möglichkeit Donnerstag um 19:00 Uhr. Sommerferien. haben, laden sie sich bitte Die Kurse beginnen Mitte Septem- Mitte des Monats Mai versenden das Anmeldeformular von der ber, also in der 37. Kalenderwoche. wir wieder einen Informationsbrief Homepage unserer Kirchenge- Eine Elterninformation in mehreren an alle Familien unserer Kirchenge- meinde herunter. Sie finden es Gruppen findet am Dienstagabend, meinde mit Kindern im passenden unter: dem 7. September 2021, in der Kir- Alter. Darüber hinaus möchte ich https://www.jakobi-kirchrode. che statt. Nähere Einzelheiten er- an dieser Stelle über die Möglich- de/glauben-leben/feiern/kon- fahren Sie nach der Anmeldung per keit zur Anmeldung informieren. firmieren Email. Die Konfirmanden sollten zum • Wenn Sie dazu nicht die Mög- Die Einstiegs-Vorkonfirmandenfrei- Zeitpunkt der Konfirmation etwa 14 lichkeit haben, bitten wir Sie, im zeit in Abbensen wird in diesem Jahre alt sein, also zum Beginn des Kirchenbüro zur Bürozeit un- Jahr Corona-bedingt ausfallen. Ich knapp zweijährigen Kurses die 7. ter der Nummer: 0511/514298 plane, sie an einem Wochenende Klasse besuchen. anzurufen und uns um Zusen- im Juni 2022 nachzuholen. dung des Formulars zu bitten. Da wir zurzeit keine Anmeldungs- Pastor Rüdiger Grimm termine im Gemeindehaus orga- Die Vorkonfirmandenkurse werden nisieren können, bitten wir Sie zur jeweils stattfinden: am Dienstag Anmeldung um folgendes: um 17:00 und um 18:00 Uhr, am Konfi-Andacht Konfi-Andacht am 21. Mai um 18:00 Uhr Thema: „Der Geist weht, wo er will“, mit Pastor Rüdiger Grimm, Musik: Uwe Rehling
14 Lebendige Gemeinde Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Allen Geburtstagskindern in unserer Jakobi-Gemeinde gratulieren wir sehr herzlich! Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes neues Lebensjahr! Ganz besonders möchten wir allen gratulieren, die 80 Jahre und älter werden. Das sind in diesem Monat: Beerdigungen Taufgottesdienste Aufgrund der Verordnungen der Landesregierung können wir in der Jakobikirche einzelne Taufen im Familienkreis durchführen. Bitte wenden Sie sich an unser Kirchenbüro oder das Pfarramt. Dort erhalten Sie nähere Auskünfte.
Adressen 15 Hauptamt Kirchenmusik Pfarrbezirk I Kantor und Organist Pastor Rüdiger Grimm ( 47 33 00 55 Uwe Rehling ( 0171/789 36 03 Kleiner Hillen 1 * uwerehling@t-online.de * Ruediger.Grimm@jakobi-kirchrode.de Kinder-/Jugendchöre Pfarrbezirk II Gesa Rottler ( 98 78 702 Pastor Michael Hartlieb ( 64 06 98 94 Jugendband Kleiner Hillen 1 Ulrike Schmiesing ( 52 03 16 * Michael.Hartlieb@jakobi-kirchrode.de * Ulrike.Schmiesing@t-online.de Vikarin Maren Wehmeier ( 0176/75 89 31 75 Friedhofsverwaltung Sigrid Heise ( 51 42 98 * Maren.Wehmeier@jakobi-kirchrode.de Kleiner Hillen 3 Pfarrbüro * Sigrid.Heise@jakobi-kirchrode.de Sabine Reimann, Pfarramtssekretärin ( 51 42 98 Öffnungszeiten: Kleiner Hillen 3 54 28 934 Di., Do.: 9.30 – 11.00 Uhr * Sabine.Reimann@jakobi-kirchrode.de Öffnungszeiten: Kindertagesstätte Leiterin: Ulrike Fischer Mo.: 17.00 – 18.00 Uhr, Aussiger Wende 31 . ( 52 13 10 Di., Do., Fr.: 9.30 – 11.30 Uhr * KTS.Jakobi.Hannover@evlka.de Diakonin Förderverein: Katherina Witzmann ( 0162/9842084 Insa Siemers ( 0159/01 29 13 45 * Insa.Siemers@jakobi-kirchrode.de Familien-Treff Bemerode-Kirchrode Hinter dem Holze 32 ( 9 52 52 94 Küsterin und Hausmeisterin Ursula Westphal (montags frei) ( 0160/97 21 82 29 Blinden- und Taubblindenseelsorge Pastor Andreas Chrzanowski . ( 80 60 99 03 * Kuesterei@jakobi-kirchrode.de Silke Rosenwald-Job ( 510 08 39 Kirchenvorstand Diakoniestation Kleefeld/Roderbruch Vorsitz: Pastor Michael Hartlieb ( 64 06 98 94 Pflegedienst ( 65 55 030 Stellv. Vorsitz: Dr. Detmar Schäfer ( 51 42 98 Mo. – Fr.: 9.00 – 16.00 Uhr Jakobi-Bücherei Telefonseelsorge ( 08 00/1 11 01 11 Kleiner Hillen 3 ( 52 48 99 69 Öffnungszeiten: Kirchenkreissozialarbeiterin Mo., Di., Mi., Do.: 15.00 – 18.00 Uhr Sanna Jungclaus ( 36 87 197 So.: 11.00 – 12.00 Uhr * Sanna.Jungclaus@dw-h.de * Buecherei@jakobi-kirchrode.de Offene Kirche freitags an den Markttagen 10.00 – 12.00 Uhr Redaktionsschluss für Juni 2021 stiften fördern gestalten Immer am 1. des Vormonats! 1. Mai 2021 Jakobi-Stiftung (erscheint am letzten Freitag im März) Impressum Herausgeber: Der Kirchenvorstand IBAN DE 64 5206 0410 0000 6185 86 V.i.S.d.P. Pastor Rüdiger Grimm BIC: GENODEF1EK1 Redaktionsmitglieder dieser Ausgabe: Evangelische Bank e. G. Achim Balkhoff, Frieda Josi, Georg-Hilmer von der Wense Kontakt: Dr. Heinrich-Peter Sachs ( 52 29 61 Bilder Titelbild: Insa Siemers Herzlichen Dank für Ihre Spenden! Bankverbindung Jakobi-Gemeinde Kirchrode Sparkasse Hannover IBAN: DE 34 5206 0410 7001 0613 05 BIC: GENODEF1EK1 * gemeindebrief@jakobi-kirchrode.de Gemeindebrief – Zustellteam: Die Gemeindebriefe können am letzten Freitag im Monat im Gemeindehaus abgeholt werden!
Veranstaltungen und Gottesdienste in der Gemeinde Sonntag, 02. Mai, Cantate Montag, 24. Mai, Pfingstmontag 10.00 Uhr Gottesdienst 11.00 Uhr Gottesdienst der Charta Oecumenica Pastor Michael Hartlieb (digital oder Freiluftgottesdienst auf dem Thie am Kronsberg - bitte auf Sonntag, 09. Mai, Rogate kurzfristige Ankündigungen achten!) 10.00 Uhr Gottesdienst Sonntag, 30. Mai, Trinitatis Vikarin Maren Wehmeier 11.30 Uhr Konfirmation Pastor Rüdiger Grimm Donnerstag, 13. Mai, Christi Himmelfahrt 10.00 Uhr Gottesdienst Sonntag, 06. Juni, 1. Woche nach Trinitatis Pastor Rüdiger Grimm 10.00 Uhr Gottesdienst Pastor Rüdiger Grimm Sonntag, 16. Mai, Exaudi Sonntag, 13. Juni, 2. Woche nach Trinitatis 11.00 Uhr Kindergottesdienst 10.00 Uhr Gottesdienst Diakonin Insa Siemers und Team Pastor Michael Hartlieb 18.00 Uhr Jazzgottesdienst Open Air Sonntag, 20. Juni, 3. Woche nach Trinitatis Pastor Michael Hartlieb und das 11.00 Uhr Kindergottesdienst Jazzgottesdienst-Team Diakonin Insa Siemers und Team 18.00 Uhr Abendgottesdinst Sonntag, 23. Mai, Pfingstsonntag Pastor Michael Hartlieb 10.00 Uhr Festgottesdienst zu Pfingsten Sonntag, 27. Juni, 4. Woche nach Trinitatis Pastor Michael Hartlieb 10.00 Uhr Gottesdienst Pastor Rüdiger Grimm In der nun wärmeren Jahreszeit wollen wir - wenn möglich - draußen Gottesdienst feiern. Bitte melden Sie sich dazu an. Sollte es kurzfristige Änderungen geben, werden Sie von uns informiert. Informationen für die Anmeldung zu allen Gottesdiensten und Veranstaltungen finden Sie auf Seite 2. Offene Kirche und Andachten Gedankenanstöße im Internet Jeden Freitag haben wir unsere Kirche für Sie geöffnet. Ab Montag finden Sie die Predigt vom Sonntag zum Von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr haben Sie Gelegenheit zu ei- Nachhören oder Neuhören als Podcast. Und frei- nem Moment der Ruhe, der Besinnung und des Gebets. tags ab 12.00 Uhr ebenfalls als Podcast einen kurzen Und jeden Freitag um 12.00 Uhr laden wir Sie ein zu einer Impuls. kurzen Mittagsandacht. Wir freuen uns auf Sie! Beides auf unserer Homepage: www.Jakobi-Kirchrode.de Weitere Informationen und Termine unter www.jakobi-kirchrode.de
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