JETZT Wenn nicht jetzt, wann dann? - Engagement für den Klimaschutz - Katholische ...
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AUGUST 2021 ZEITUNG DER KATHOLISCHEN KIRCHE IN WESEL JETZT Wenn nicht jetzt, wann dann? Engagement für den Klimaschutz Nichts tun ist für mich keine Option Der Künstler Thomas Heweling Dog&Talk Gespräche über Hunde und das Leben
AUS DEM INHALT VORGESTELLT Elternnachmittag online ein unerwarteter Gewinn 4 INSOFA 5 PLUSPUNKT Ernährung 6 ERKLÄRT „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ 8 Im Jetzt leben im Alter 11 SELBSTGEMACHT Nichts tun ist keine Option 12 MITGEMACHT Stadtradeln: St. Nikolaus macht mit! 14 Ziele: Kleve – Nijmegen 15 Pastors Garten 16 Dog & Talk 17 KONTROVERS Wir verändern uns – immer 18 Jetzt! – Menschen brauchen eine Heimat 20 NOTIERT Die Feldmark bekommt ein neues Pfarrheim 22 Altsilber für den fairen Handel 24 ICH HAB DA MAL NE FRAGE Unterlassene Hilfeleistung 26 NACHERZÄHLT Wer ohne Sünde ist 28 Impressum31 Kontakt32 2
Liebe Leserinnen und Leser, JETZT halten Sie die Sommerausgabe des Seitenschiff über den Elternabend per Vi- in Händen. JETZT, in diesem Augenblick, in dem ich deo-Konferenz berichtet. Die dieses Editorial schreibe, sehe ich die Bilder der Über- Beteiligten haben, durch die flutungskatastrophe im südlichen Nordrhein-Westfa- Corona-Pandemie in das neue len und Rheinland-Pfalz. Ich höre die Meldungen über Medium gezwungen, eine gute Erfahrung gemacht, die Schäden und Todesopfer. Eine noch nie dagewesene in die Zukunft weiterwirkt. Katastrophe. Zugleich weiß ich: Diese – im wahrsten Der Künstler Thomas Heweling erzählt von seinen Sinn des Wortes – unfassbaren Regenmengen sind nachhaltigen Kunstwerken in Bislich, von denen eines eine der Folgen des Klimawandels, der Zeitlupenkata- direkt am Eingang der Johannes-Kirche zu sehen ist. strophe unseres Jahrhunderts: JETZT, in diesem Au- Mit seinen Holzskulpturen überrascht er im Hier und genblick wird sie schreckliche Realität. Ich wage vor- JETZT und regt zum Weiterdenken über die eigenen auszusagen, dass in den kommenden wenigen Wochen Haltungen und Anspannungen an. bis zur Bundestagswahl im September die Politik sich Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser JETZT-Ausga- überbieten wird mit Ankündigungen geeigneter Maß- be des Seitenschiff möchten wir Ihnen mitten im Som- nahmen dem Klimawandel zu begegnen: Was JETZT mer Anregung zum Nach- und Weiterdenken geben geschieht, hat Geschichte und wird in die Zukunft wei- und wünschen ganz in diesem Sinne: viele gute Entde- terwirken. ckungen und anregende Lektüre. Diese Ausgabe des Seitenschiff bietet Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine Reihe von Beiträgen zum Leben in unserer Pfarrei. Aus unseren KiTas wird Ihr Stefan Sühling, Pfarrer Anzeige WIR SIND FÜR SIE DA! Eine Einrichtung der pro homine Marien-Hospital Wesel · Pastor-Janßen-Str. 8-38 · 46483 Wesel · Tel.: 0281 104-0 · www.marien-hospital-wesel.de AUGUST 2021 3
VORGESTELLT Elternnachmittag online Ein unerwarteter Gewinn I n diesem Jahr hatten wir das erste Mal die Möglichkeit, unsere Eingewöhnungseltern- abende über das Programm Teams online gewöhnungen orientieren. Hierzu gestalteten wir vorab eine Power-Point-Präsentation, wo- mit wir die Eltern gut durch den Abend beglei- stattfinden zu lassen. Als wir Corona-bedingt ten konnten. Sie gab Struktur und wichtige In- diese Entscheidung trafen, haben wir uns be- formationen zu unserer Eingewöhnung in den sonders viele Gedanken darüber gemacht, KiTas von Sankt Nikolaus. wie dies wohl von Eltern angenommen wird. Nicht nur für uns war dies Neuland, sondern Eine Einladung, die vorher an die Eltern ver- auch für die Eltern. Nicht jeder hat vielleicht sendet wurde, enthielt die Möglichkeit, sich für Teams auf seinem Computer oder eine Mög- den Elternabend in der KiTa anzumelden. Wir lichkeit, sich online zuzuschalten. Unsere Ge- merkten schnell, dass die Resonanz gut war. danken bezogen sich auch auf die Präsentati- Für die angemeldeten Eltern gab es eine E-Mail on, wie wir zum Beispiel unsere pädagogische mit dem Link zur Teams-Veranstaltung, womit Arbeit ersichtlich machen können. Hier legen sie sich an dem Abend einwählen konnten. So wir sehr viel Wert auf das Berliner Eingewöh- hatten wir vorab eine Teilnehmerzahl und sa- nunsgmodell, an dem wir uns in unseren Ein- hen, wie viele Familien an dem Elternabend 4
Eltern meldeten uns positiv über die Veranstaltung zurück, dass sie keinen Babysitter brauchten, sie konnten teilweise zu zweit teilnehmen, da sie in ihrem eigenen Umfeld waren. teilnehmen würden. Wir stellten sicher, dass wir tele- KiTas stattfinden kann. Schön war auch, dass wir den fonisch erreichbar wären, falls sich jemand nicht ein- Eltern erklären konnten wie es mit den Ich-Büchern wählen könnte. Dies war aber nicht nötig, da die Eltern funktioniert, die wir in allen Kitas von Sankt Nikolaus gut vorbereitet waren. zur Verfügung stellen. Diese Ich-Bücher werden mit individuellen Fotos aus dem Familienleben bestückt, Für uns war diese Veranstaltung eine ganz wertvolle die später im Kindergarten eine stützende Beglei- Erfahrung, vor allem für die Verbundleitung Sandra tung ermöglichen und Sicherheit vermitteln. Nor- Gerdes: „Ich habe nach jeder Veranstaltung gemerkt, malerweise werden die Ich-Bücher an diesem Abend wie routinierter ich wurde und wie vertrauter ich gemeinsam mit den anderen Familien gestaltet, wo- mit dem Programm wurde. Die Hemmschwelle war bei man zwischendurch auch immer in ein kleines Ge- immer niedriger und ich konnte schnell erkennen, spräch kommen kann. Vielleicht kann dies im nächs- worauf man achten muss und welche Dinge ganz von ten Jahr wieder stattfinden.“ selbst gut klappen konnten. Die Sicherheit kam durch die Erfahrung und auch die Eltern konnten gut ver- Es war keine Option den Elternabend Corona-be- stehen, wie das Programm funktioniert, auf welche dingt ausfallen zu lassen und unser Fazit zu dieser Regeln wir bei der Gesprächsführung achten, und so neuen Erfahrung war, dass wir unseren Horizont konnten die Fragen aller Eltern gut beantwortet wer- erweitern konnten und uns solche Veranstaltungen den.“ auch für die Zukunft sehr gut vorstellen können. Die Einrichtungsleitung Sarah Rochel erzählte: „Die Wir danken den Familien für die Offenheit, denn auch Informationen, die wichtig waren, konnten wir an sie brauchten Mut, um mit uns diesen Weg zu gehen. dem Abend an die Eltern weitergeben. So wussten die Eltern zum Beispiel wie die Eingewöhnung im all- Verbundleitung Sandra Gerdes gemeinen abläuft, wann es den Betreuungsvertrag und Einrichtungsleitung Sarah Rochel geben wird und ab wann die Eingewöhnung in den Zertifizierung zur „Insoweit erfahrene Fachkraft“ erfolgreich abgeschlossen In der letzten Ausgabe haben wir über den an- stehenden Zertifikatskurs zur INSOFA berich- tet. Im Juni haben 10 pädagogische Fachkräfte aus unseren KiTas die Qualifikation erfolgreich abgeschlossen. Damit steht in jeder KiTa / in jedem Familienzentrum mindestens eine Fachkraft als Ansprechpartner*in zum Thema Kindeswohlgefährdung für Kolleg*innen, Eltern und Erziehungsverantwortliche zur Verfügung. AUGUST 2021 5
VORGESTELLT Pluspunkt Ernährung Wir haben es geschafft! S eit dem 25.06.2021 dürfen wir, die KiTa Sankt Nikolaus Schepersfeld, die offizielle Bezeichnung te sich heraus: „LECKER! Das schmeckt!“ Als nächstes musste das Glas mit der bekannten Nuss-Nougat-Creme dran glauben. Denn im- mer wieder freitags ist Schokotag und neben „Anerkannter Bewegungskindergarten mit dem Käse und Wurst gibt es eben auch die süße Pluspunkt Ernährung“ tragen. Schokocreme. Ein Blick auf die Zutatenliste lässt einen kleinen Schauer über den Rücken Nachdem wir im Jahr 2016 zum Anerkannten rieseln … Zucker und Palmfett ... puh, nicht so Bewegungskindergarten zertifiziert wurden, doll. Also musste eine Alternative her. Recher- folgte nun der nächste Schritt. chen im Internet förderten diverse Rezepte zutage und nach einigem Probieren fanden Aber von vorne … wir „unsere“ selbstgemachte Schokocreme. Die gibt es immer noch am Freitag und die Vor einiger Zeit gaben uns Eltern den An- Kinder freuen sich sehr darauf. Dann ging es stoß dazu, einmal über den allgemeinen Zu- der „Standard Marmelade“ an den Kragen. ckerkonsum von Kindern nachzudenken. Eine reiche Erdbeerernte ließ uns auch hier Zeitgleich ermöglichte uns der Förderverein eine zuckerarme Alternative finden. Während unserer KiTa, eine Müslitheke für das Bistro dieser Zeit fielen uns die Unterlagen zur Zer- anzuschaffen. Ein Sponsor schenkte uns noch tifizierung für den Pluspunkt Ernährung in die einen Gutschein von einem ortsnahen Bio- Hände. Beim Durchlesen merkten wir schon: markt und dann ging es los. Das ist was für uns! Denn ganz vieles setzten wir schon um. Bereits bei unserem ersten Einkauf im Bio- markt stellten wir fest: Auch Bio hat manch- Das Angebot, eine Zertifizierung zum „Aner- mal gaaaanz schön viel Zucker. Also hieß es gut kannten Bewegungskindergarten mit dem Plus- schauen und auswählen. Natürlich gab es Dis- punkt Ernährung“ zu erhalten, wird von der kussionen - auch im Team. Ob die Kinder wohl Landesregierung und den gesetzlichen Kran- Lebensmittel „pur“ mögen werden? Naturjo- kenkassen in NRW in Kooperation mit dem ghurt ungesüßt oder auch Cornflakes ohne Landessportbund NRW vorgehalten. Zucker? Basismüsli ohne Früchte oder Scho- kosterne? Aber wie heißt es doch so schön? Eine Voraussetzung zur Erlangung des Plus- „Probieren geht über Studieren!“ Nach dem punktes ist, dass die KiTa bereits ein „Aner- einen oder anderen zaghaften Versuch stell- kannter Bewegungskindergarten“ sein muss. 6
Hinzu kommen Fortbildungen im Bereich nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern Ernährung, geleitet von einer Ökotropholo- auch das Auseinandersetzen mit dem „Woher gin, und das Schreiben eines ausführlichen kommt unser Essen eigentlich?“ und „Was ist Konzepts. Während dieser Zeit setzten wir gut für meinen Körper und macht mich fit?“ uns noch einmal besonders intensiv mit den Mahlzeiten, welche wir in der KiTa anbieten, Nachdem alle Nachweise, Unterlagen und auseinander. Was können wir anders, besser Konzepte eingereicht waren hieß es: … warten gestalten? Was trägt dazu bei, dass die Kin- … Nach der Prüfung seitens der Verantwortli- der sich wohl fühlen, sie Lust und Freude am chen kam der ersehnte Telefonanruf: „Herzli- Essen und am Probieren neuer Lebensmittel chen Glückwunsch! Sie haben es geschafft!“ haben? Welche Lebensmittel sind eigentlich Neben einem Zertifikat dürfen wir uns auch wann sinnvoll? Wie ist das mit Kindern, die über ein tolles Schild freuen, das von einer sich sehr zurückhaltend zeigen, wenn es um Mitarbeiterin einer gesetzlichen Krankenkas- das Thema Essen geht, und wie ist es mit den se überreicht wurde. Kindern, die immer Hunger haben? Vieles gab es und gibt es noch zu bedenken. So konnten wir am 25.06.2021 im kleinen Kreis die Zertifikatsübergabe Corona-kon- Unser Förderverein ermöglichte uns noch form feiern. Mit unserem KiTa-Team haben weitere Neuanschaffungen, wie zum Beispiel sich, neben dem Elternrat, Vertreter des einen Ernährungsteller oder eine Puppe die Kreissportbundes, des Pfarreirates und dem geöffnet werden kann, damit die Kinder auch Förderverein, auch Vertreter des WTV als ko- mal schauen können, was sich so im Inneren operierender Sportverein gefreut. des menschlichen Körpers befindet. Außer- dem bekamen wir diverse Bilderbücher zum Sandra Schmidt Thema. Ernährungsbildung ist schließlich Anzeigen Das Forum Mittendrin - Kirche vor Ort Das Forum Mittendrin - Kirche vor Ort Wir sind für Sie da! Wir sind für Sie da! Wir übernehmen die Organisation von theol. Wunsch- Wir übernehmen angeboten in dendie Organisation von Pfarrgemeinden undtheol. Wunsch- zwar von der angeboten in den Planung über Pfarrgemeinden die Durchführung bisund zur zwar von der Werbung. Planung über die Sie wünschen Durchführung - wir machen! bis zur Werbung. Sie wünschen - wir machen! Forum Mittendrin – Kirche mittendrin Forum Mittendrin Katholisches – Kirche mittendrin Bildungsforum im Kreisdekanat Wesel Katholisches Kirchplatz Bildungsforum 10-12 im Kreisdekanat Wesel | 47475 Kamp-Lintfort Kirchplatz 02842 911210-12 | - 17 | 47475 Kamp-Lintfort 02842 9112 | - 17 Kbf-kd-wesel-zv@bistum-muenster.de Kbf-kd-wesel-zv@bistum-muenster.de www.bildung-im-forum.de www.bildung-im-forum.de AUGUST 2021 7
W enn nicht jetzt, wann dann?“ So singen die Höhner in einem Song. In Bezug auf unser Engagement für den Klimaschutz kommt mir das immer wie- der in den Sinn, und besser gestern als heute sollten wir uns für einen wirksa- men Klimaschutz einsetzen, denn die Klimakatastrophe ist eine bittere Reali- tät und nicht wegzuleugnen. Und immer wieder merke ich, wie wir es einfach vermasseln und Chance um Chance ver- streichen lassen, es substanziell anders zu machen. Das macht mich wütend. „Nach mir die Sintflut“, scheint das Motto vieler mächtiger Menschen zu sein, die tiefgreifende Entscheidungen treffen. Nur dumm, dass die Sintflut schon da ist. Die sintflutartigen Regenfälle in un- serem Bundesland, die leider auch Men- schenleben gekostet haben, korrelieren in der Häufigkeit und Intensität, mit der sie auftreten, mit dem menschenge- machten Klimawandel. Der Klimawan- del wird für uns immer bedrohlicher. Die Dürren der letzten Jahre, mitverursacht durch den erlahmenden Jetstream, wa- ren auch schon gefährlich und führten zu Ernteeinbußen. Irgendwann steht dann auch die Existenz Vieler auf dem Spiel. Ob dann die Einsicht wächst, dass angehäufter Privatbesitz und der Traum von grenzenlosem Wachstum und Kon- sum einem das Leben nicht retten kön- nen? Ich frage mich, wie viele Warnschüsse wir noch brau- chen, um wirklich umzu- Umgebaute Bushaltestelle in Lützerath am Rand des Tagebaus Garzweiler 2 denken und zu wirksamem Handeln zu kommen. Es ist doch offensichtlich, dass unsere Art zu wirtschaften und ein dauerkon- sumierendes Leben, ursächlich für die Klimakatastrophe ist. „Wir können uns AUGUST 2021 9
ERKLÄRT Wenn ich allein für die Lösung aller Pro- bleme verantwortlich sein soll, greift das zum einen viel zu kurz und zum anderen werde ich heillos überfordert. eher das Ende der Welt vorstellen als ein damit mein ökologisches Gewissen. Nur ich Ende des Kapitalismus“, hat ein kluger Mensch allein kann etwas tun und die anderen sollen einmal gesagt und leider scheint sich das zu tun, was sie wollen.“ bewahrheiten. Vermutlich wird bei einigen so- gar der Gedanke aufkommen, dass man gera- Das Joch aber, das Jesus auflegt, ist nicht drü- de jetzt noch mehr Geld und Macht anhäufen ckend. (Mt 11,29) muss, um im Konkurrenzkampf um die knap- per werdenden Güter seine Überlebenschan- Gemeinschaftlich lässt sich alles besser tra- cen zu vergrößern. gen. Aus dem hoffnungsvollen Glauben an das gute Leben für alle, kommt man nicht umhin, Dabei liegen Hoffnungslosigkeit, Konkurrenz- angesichts der lebensbedrohenden Klima- denken und Todestrieb nun wirklich nicht im katastrophe die Systemfrage zu stellen, was Glauben von uns Christ*innen. Im Gegenteil! mehr gilt: ein Weiter-so im kohlengetriebenen Jesus erzählt Hoffnungsvolles und bietet et- Kapitalismus mit Wohlstand für einige wenige was anderes. Er redet vom Gottesreich, von und seinen bequemen Versprechen oder ein universaler Gerechtigkeit, Geschwisterlich- radikaler Umbau unserer Gesellschaft mit keit, Frieden und Liebe, das alles schon jetzt Fokus auf die Ausgebeuteten jeder Art, bei da sein soll. „Das Reich Gottes ist mitten unter dem auf Profitmaximierung und Privatbesitz euch.“ (LK 21,17) Das passiert dann, wenn wir verzichtet wird und wir eine genügsame und an die Liebe glauben, uns einander öffnen und teilende Lebensweise bevorzugen. Wo wir ein einlassen und universale Gerechtigkeit und gemeinsames Leben versuchen, das nieman- Frieden suchen. den zurücklässt. So erwachsen auch wirklich tragfähige Alter- Im Sinne des Evangeliums und des Klimas nativen zur gegenwärtigen Misere immer in wäre die zweite Option zu bevorzugen. Noch Gemeinschaft mit anderen. Gemeinschaftlich haben wir die Chance dazu. Dafür sollten wir das Heil zu suchen beinhaltet auch eine Absa- als Gemeinschaft von Kirche einstehen und ge an die gängigen neoliberalen Lösungsstra- uns einsetzen und Wege suchen, wie das im- tegien der Klimakrise, die alle Problemlösun- mer mehr Wirklichkeit werden kann. Wenn gen einer kollektiven, systemischen Krise ins nicht jetzt, wann dann? solitär stehende Subjekt verlagern à la: „Ich kaufe mir jetzt ein Elektroauto und beruhige Jan Henrik Röttgers 1 Vgl. https://www.deutschlandfunk.de/klimawandel-oder-nur-wetter-was-die-wissenschaft-dazu-sagt.1939.de.html?drn:news_ id=1281103 10
Im Jetzt leben im Alter H eute besuche ich den neuen Bewohner im Martinistift, Herrn W. In einem über- schaubar, aber freundlich ausgestatteten Zim- Ich glaube, Herrn W. ist es gelungen, die Tat- sachen nüchtern zu betrachten, das Für und Wider seiner Entscheidung abzuwägen und mer sitzt ein stattlicher Mann mit grauen Haa- schließlich seinen Blick auf das Positive, auf ren in einem Rollstuhl. Ich erkläre ihm, wer ich die Ressourcen zu lenken. Leben im Jetzt ist bin und warum ich ihn besuche. Er stellt sich auch im Alter eine wichtige Devise! ebenfalls vor und sagt dann: „Ich bin hier und es ist gut so!“ Dann erzählt er mir im Schnell- Richten junge Menschen ihr Denken und Tun durchlauf, wie er die letzten Jahre verlebt hat auf ihre Zukunft, blicken die Älteren meist zu- und betont immer wieder, dass die Wahl der rück. Dagegen ist zunächst nichts einzuwen- Senioreneinrichtung die richtige Entschei- den. Der Blick in die Zukunft kann Motivation dung war. Er erzählt, welche Möglichkeiten er spenden und die Erinnerungen können eine jetzt hat und was für eine gute Betreuung! Ich Lehre und eine Quelle für Dankbarkeit sein. wundere mich ein wenig über seine überaus Wenn jedoch die meiste Zeit und Energie da- positive, ja sogar ein wenig euphorische Dar- für verwendet wird, dann bleibt keine Kraft stellung seiner Situation. „Wenn Sie wüssten, mehr für das Jetzt, kein Mut, die Aufgaben wie viel Angst ich davor hatte … Es wird so viel der Gegenwart zu meistern. Das Geschenk Negatives über Pflegeheime erzählt …“ – „Ich der vielen kleinen Augenblicke, die das Leben mache gerade zum Glück eine ganz andere lebenswert machen, wird nicht wahrgenom- Erfahrung und bin so froh darüber!“ – lässt er men: Da sind die vielen Altenpfleger*innen mich wissen. mit ihrer liebevollen Zuwendung, da der So- zialdienst mit Angeboten zur Freizeitgestal- Der Besuch bei Herrn W. ist mir noch lange tung, da die Angehörigen mit den Zeichen der nachgegangen. Die meisten Menschen, die Wertschätzung, da die Mitbewohner*innen ich in Seniorenheimen zum ersten Mal treffe, mit einer netten Geste, da ist einfach ein schö- sind voller Trauer und Bitterkeit. Sie haben ner Tag… Es wäre noch viel mehr aufzulisten… Schwierigkeiten, sich zu akklimatisieren, ver- Die Fähigkeit, im Jetzt zu leben, ist zugegebe- missen ihr Hab und Gut und das hinterlassene nermaßen auch ein Stück Arbeit, die man, ob Leben. Warum ist das bei Herrn W. anders? Jung oder Alt, leider nicht delegieren kann. Auch er hat vor wenigen Jahren seine liebe Frau verloren, auch er musste mit einigen we- nigen persönlichen Gegenständen sein Haus Katharina Mikolaszek verlassen … AUGUST 2021 11
SELBSTGEMACHT 12
„Nichts tun ist für mich keine Option!“ Thomas Heweling stellt seine Kunst „FIGUR-PUR“ in und sind nach wie vor wichtige Themen. Mit mei- der Bislicher Rheinaue aus. Martin Knauer kam mit ner Kunst hier in der Rheinaue versuche ich, ohne ihm ins Gespräch über Engagement und die Möglich- Zeigefinger die Menschen für den Naturschutz zu keit sich einzusetzen. sensibilisieren. Bei „FIGUR-PUR“ handelt es sich um ein Kunst- Sie stellen im Moment in der Bislicher Rheinaue und gleichermaßen Spendenprojekt. Warum? Figuren aus Schwemmgut aus. Was ist die Idee Mir ist es wichtig, dass mit meiner Kunst ein Mehr- hinter dem Projekt? wert entsteht. Ich mache meine Kunst aus einer Mit meinen Figuren möchte ich Menschen und Haltung der Dankbarkeit für alles, was ich im Leben ihren Müll in einem Kontext zeigen. Meine Figu- habe und erreicht habe. Mir war es wichtig, ein lo- ren sind aus Treibholz, das in den Rhein geworfen kales Projekt zu finden, das sich für Kinder einsetzt. wurde. Beim Sammeln bin ich erschreckt, wieviel Ich habe im Friedensdorf International in Oberhau- Schwemmgut man immer noch findet. Alle fünf Fi- sen wirklich starke und kostbare Menschen erleben guren haben eine Aussage. Sie beschreiben uns als dürfen. Wenn ich da ein bisschen helfen kann, dann Menschen in einer positiven Art und Weise. Das freut es mich. Nichtstun ist keine Option für mich. Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz war und Ich bin so privilegiert, da muss ich einfach was ma- ist mir wichtig. Wenn die Figuren den Betrachter chen, etwas Positives aufbauen. einladen, sich mit dem Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen, finde ich das gut. Wie wichtig ist es Ihnen, dass Natur und Mensch INFO im Einklang leben? Bis September beziehungsweise bis zum Hoch- Das ist mir sehr wichtig. Wenn ich mich an die Zeit wasser können die großen „FIGUR-PUR“-Skulp- als Kind zurückerinnere, war die Verschmutzung des turen in den Bislicher Rheinauen betrachtet Rheins durch Plastik und Schaum auf dem Wasser werden. Nachbildungen aus Stahl sind käuflich sichtbar und riechbar. Dies hat sich mittlerweile ge- zu erwerben. 50% der Einnahmen fließen als ändert. Und dennoch wird Umweltschutz zukünftig Spende an Friedensdorf International® das Thema sein, an dem keiner mehr vorbeikommt. Wir zerstören unseren eigenen Lebensraum. Ich www.thomas-heweling.de war selbst Messdiener und die Bewahrung der Schöpfung und Wertschätzung der Umwelt waren AUGUST 2021 13
„Sankt Nikolaus macht mit“ MITGEMACHT BEOBACHTET – nicht nur beim Stadtradeln N ach der Premiere im Jahr 2020 haben sich auch dieses Jahr wieder Gemeindemit- glieder gefunden, die unter dem Teamnamen ren beachtet werden sollten und nicht zuletzt ihre Lieblingsstrecke. „Sankt Nikolaus macht mit“ trotz widrigen Die Liebe zum Radfahren – spätberufen oder Wetters – gefühlt hat es permanent geregnet – in die Wiege gelegt? für ein besseres Klima in die Pedale gestiegen Ehrlich – die Freude am Radfahren habe ich sind und das Auto haben stehengelassen. Über erst 2017 in Schweden für mich entdeckt, wo 1 Tonne CO2 konnten im 3-wöchigen Aktions- mein Mann beruflich tätig ist. Bei einem Besuch zeitraum eingespart werden. Damit wurde das in einem Fahrradgeschäft hat er mich geschickt gute Ergebnis des Vorjahres bestätigt, was in in die Abteilung E-Bikes gelotst. Das war für der „Endabrechnung“ einen Platz unter den mich bis dato was völlig Unbekanntes. Ich habe Top 10 im Stadtgebiet bedeutete. mich aber bereits bei der ersten Probefahrt wohlgefühlt. Schweden ist schon sehr hügelig. Fest steht, dass eine Aktion wie das Stadtradeln Da fährst du nicht eben mal so zig Kilometer die Sensibilisierung für Umweltthemen und mit dem Rad. Mit dem E-Bike erweiterte sich Klimaschutz stärkt. Nicht wenige lassen insbe- mein Bewegungsradius enorm und ich bin auf sondere für kurze Strecken das Auto bewusst den Geschmack gekommen. Letztes Jahr habe stehen und steigen aufs Rad um oder setzen ich mir dann auch für hier ein E-Bike zugelegt auf einen Mobilitätsmix: Auto oder Bahn & Rad und mir für das Stadtradeln 2021 fest vorge- lautet oftmals die Devise. nommen, möglichst täglich zu fahren. Und das schaffte ich auch. Im Team „Sankt Nikolaus macht mit“ hat dieses Jahr Walburga Kalus die meisten Kilometer ge- Allein oder in der Gruppe, spontan oder ge- radelt. Sie verrät uns, wie sie zur „Vielfahrerin“ plant – wie bist du unterwegs? geworden ist, welche Tipps bei weiteren Tou- Wenn es sich einrichten lässt, bin ich mit mei- nem Mann unterwegs, in Schweden und auch hier. Ich habe aber auch Freude daran gefun- den, allein unterwegs zu sein. Sicher fühle ich mich mit der passenden Kleidung samt Helm. Und geplant sollte die Tour schon sein. Über KOMOOT.de teile ich meine Routen. Es ist rat- sam eine Powerbank für das Handy mitzuneh- men, damit die Navigation sicher ist. Zudem ha- ben wir uns eine Tracking-App zugelegt. Wenn wir allein unterwegs sind, kann so der andere immer schauen, wo wir gerade sind. Das gibt uns schon ein Stück mehr Sicherheit. Niederrhein, Rheinland oder Ruhrgebiet – welches ist deine Lieblingstour? Ganz spontan – es ist die Tour „Kleve – Nijme- gen – und zurück“. Die ist einfach traumhaft! Eine richtige Schönwettertour mit schattiger Wegstrecke. Petra Klingberg 14
Kleve – Nijmegen – und zurück Tourlänge: 61,5 km Fahrzeit: 3 Std 30 bei Ø 17,4 km/h Sonntagsmorgens mit den Fahrrädern auf dem Auto nach Kleve aufgebrochen. Vom Parkplatz am Spoykanal führte die Tour bei bestem Radfahrwetter zunächst über die alte Eisenbahnlinie Ölwerke Spyck nach Griethausen zur ältesten er- haltenen stählernen Flussüberbauung Deutschlands aus dem Jahr 1865. Von dort immer entlang des Wassers – Griethauser Altrhein – vorbei an Düf- felward – bis zur Waal – Millingerwaard – weiter bis Nijmegen uns zu Füßen lag. Entlang netter kleiner Wasserläufe „Het Meertje“, Wiesen und Feldern, kamen wir durch Zyyfflich. Nach 48,5 km hatten wir ein weiteres Highlight unserer Tour erreicht – die Draisinenstrecke Kranenburg-Kleve. So legten wir – mein Mann Thomas und ich – die verbleibenden 12 km bis nach Kleve parallel zu dieser Strecke zurück und waren uns einig – traumhaft! AUGUST 2021 15
„Pastor‘s Garten“ MITGEMACHT Idylle zwischen Deich und Dorf Im Schatten der Bislicher Kirche befindet sich eine grüne Oase, die im Dorf unter dem Namen „Pastor’s Garten“ bekannt ist. genießen. Die Ruhe dort wird nur vom Stun- denschlag der Kirchenglocke unterbrochen. Ein Häuschen mit einer Marienfigur darin lädt dazu ein, mit der Gottesmutter Direkt hinter der St. Johannes-Kirche betritt Zwiesprache zu halten und bietet einen Ort für man einen Ort, der aus der Zeit gefallen zu sein ein ganz persönliches Gebet. scheint. Alte, hohe Bäume spenden Schatten und filtern das Licht mit ihren Blättern. Schaut man aus dem Garten hinaus in die Um- gebung, sieht man linker Hand den Rheindeich, Bei schräg einfallendem Sonnenlicht hat es der bei Radfahrern besonders beliebt ist. Bei eine fast magische Wirkung. Der Garten ist Westwind hört man die Schiffe auf dem Rhein von schmalen Wegen durchzogen und die dahinter besonders deutlich. Blumenbeete sind von niedrigen Buchsbaum- Geradeaus liegt eines der Bislicher Storchen- hecken umgeben. Pflanzliche Skulpturen, in nester inmitten der Kirchenwoy, einem kleinen Form von Kugeln und Pyramiden geschnitten, See, der manchmal allerdings trocken liegt. lockern die Blumenbeete auf, dazwischen befinden sich einige steinerne Säulenkapitelle, Dort haben in den letzten Jahren schon viele die aus der alten St. Johannes-Kirche stammen kleine Störche das Licht der Welt erblickt. Dank und mittlerweile von Moos überzogen sind. Ein der „Storchencam“ auf www.bislich.de lässt sich Grabstein mit den Namen mehrerer Bislicher das Wachsen der Jungen im Nest verfolgen. Familien erzählt Dorfgeschichte und wurde vom kommunalen Friedhof hierhin auf einen Anfang der 90er Jahre hat Georg Schmid mit neuen Platz gebracht. diesem Garten ein Refugium geschaffen, einen kleinen Garten voll christlicher Symbolik, als Im Frühling ist es in „Pastor’s Garten“ beson- Ort der Ruhe und der Besinnung. Eine Ruhein- ders schön, weil die Frühblüher in bunten Far- sel zwischen Deich und Dorf, die auch vielen ben dem Besucher entgegenleuchten. Es sind Tieren einen Lebensraum bietet. vermutlich tausende von Blumenzwiebeln, die in der Erde ruhen und den Garten in ein Blüten- Nach seinem Tod im Jahr 2006, hat ein Team meer verwandeln. Der Lauf der Jahreszeiten von Ehrenamtlichen die Pflege dieser Oase ändert auch die Blumen und Farben in dieser übernommen. Dafür sind sie 2019 mit dem Oase, deshalb ist ein Besuch jederzeit empfeh- Heimatpreis der Stadt Wesel ausgezeichnet lenswert. worden. Sitzgelegenheiten laden ein, sich aus- Ein herzliches Dankeschön an das Kirchengar- zuruhen, sich Zeit zu nehmen und tenteam, dass sie diese Idylle für uns alle innezuhalten, um dieses Idyll zu erhalten. Sigrid Hochstrat 16
Dog&Talk – Gespräche über Hunde und das Leben A ls sich im Laufe des Aprils herauskristallisierte, dass bis auf Weiteres im öffentli- Und so liefen wir und kamen miteinander ins Gespräch. Und wir kamen über kurz chen Raum lediglich das Tref- oder lang zu all den Fragen, zu fen von Personen aus nur zwei denen sich jeder von uns eine Hausständen gestattet war, Meinung bilden musste in den wurde im Pastoralteam nach letzten Wochen und Mona- Alternativen gesucht, wie wir ten: Wie funktioniert das Zu- Corona-konform weiterhin in sammenleben, wenn alle zu Kontakt bleiben könnten. Da Hause sind? Was ist mir in die- Gruppen- und Gemeindetref- ser besonderen Zeit wichtig fen untersagt waren, entwi- geworden? Wie werden wir ckelten wir digitale Angebote uns weiterentwickeln? Zuver- wie den „Frühlingsplausch“, sicht war oft ein Thema und um über aktuelle Themen nicht selten war zu spüren: miteinander ins Gespräch zu Ich glaube daran, dass jemand kommen. mitgeht. Es wurde erzählt von dem, was einem gut tut in die- Es traf sich, dass Mitte März ser Zeit, zuweilen verbunden mein Hund Alwin bei mir ein- mit der Frage: „Wo ist der gezogen war. Tägliche Spazier- Hund?“ Denn den kann man gänge strukturierten nun den schon mal vergessen, wenn Tagesablauf, und der Gedanke, man eine Wegstrecke gemein- diese Zeit als Gesprächsange- sam geht. bot zu nutzen, ließ mich nicht mehr los, und so veröffent- Als Lockerungen wieder Tref- lichte ich das Angebot „Do- fen im größeren Rahmen zu- g&Talk“ im Newsletter und ließen, rief keiner mehr an. auf Instagram. Die Resonanz Doch Alwin und unsere täg- war breit gefächert: Einige lichen Spaziergänge sind ge- fanden die Idee gut, andere blieben und das Angebot, sich mutmaßten, dass der Hund eine Zeit lang gemeinsam auf nur für das Projekt geliehen den Weg zu machen und mit- worden ist, und Dritte riefen einander Worte und Gedan- einfach an und fragten: „Wann ken kreisen zu lassen, besteht hast du Zeit?“ weiterhin. … und auch über mich habe INFO ich einiges dazugelernt. Die Mit Martin Knauer typischen Hundehalter-Sätze und Alwin unterwegs wie „Der will nur spielen!“, „Ist im Nordglacis, Aaper ‘n ganz Lieber!“ oder „Macht Busch, am Auesee … er sonst nie!“ gehörten ganz 0281 3002669-280 schnell zu meinem Repertoire. Martin Knauer AUGUST 2021 17
WIR VERÄNDERN KONTROVERS UNS – IMMER! W ir verändern uns – immer! Das gilt für jede und jeden persönlich, das gilt für unsere Welt. Gerade in diesen Synodale Weg dem Wahrnehmen von Veränderungen und dem „Von-Innen-her- aus-neu-Werden“ verschrieben. Jahren mit anhaltender Dürre und Hitze, gefolgt von einem Sommer der Überflu- Wir verändern uns – immer! Auch an uns, tungen, wird deutlich: Das gilt auch für den Christen in Wesel, geht das nicht unser Klima und damit für unsere ganze spurlos vorüber. So haben wir in unserem Lebenswelt. Wir verändern uns – gilt auch Pastoralplan vor nun schon sieben Jah- für unsere Gesellschaft, die durch die ren die Entwicklung zusammengefasst. Aufnahme von Geflüchteten ein anderes Allein die Zahlen sprechen für sich: Seit Gesicht erhält. Nicht zuletzt gilt das auch Anfang dieses Jahres zählt unsere Kir- für unser „Kirche-Sein“. Um dieses in der chengemeinde keine 20.000 Mitglieder Kirche noch etwas diffuse „Sich-Verän- mehr (2013 waren es noch 24.000). Ak- dern“ klarer erkennen zu können, hat der tuell sind nur noch drei Priester im akti- Papst der ganzen Kirche einen Synodalen ven Dienst in unserer Pfarrei und – Gott Prozess verordnet. In Deutschland ist der sei Dank – fünf Pastoralreferent*innen. 18
Für mich Signal genug darüber nachzu- bäude unter die Lupe genommen, um zu denken, wie die Gemeinden in unserer sehen, wo wir uns getrost kleiner setzen großen Pfarrei gestaltet sein sollen. Wie können oder attraktivere und vor allem können Ehrenamtliche, wie können vor barrierefreie Räume, Häuser und auch allen Dingen Frauen gleichberechtigt Kirchen schaffen müssen. Vor allem und auf Augenhöhe Verantwortung und deswegen ist in den letzten Jahren im- Leitung in allen Bereichen unseres Ge- mer wieder vom Bauen die Rede, an der meindelebens, auch im Bereich von Got- Franziskus-Kirche, in Flüren, in der Feld- tesdienst und Seelsorge, übernehmen? mark und auch in der Innenstadt um die Himmelfahrt-Kirche. Der Kirchenvor- „Wir werden weniger und wir stand ist der Überzeugung: Wir müssen werden älter“ unsere Kirchen und Häuser pflegen und attraktiv halten. Auch hier gilt die alte Dieser Wahrnehmung aus unserem Weisheit: Eigentum verpflichtet. Pastoralplan hat sich der Kirchenvor- stand verpflichtet und alle unsere Ge- Stefan Sühling AUGUST 2021 19
KONTROVERS JETZT Menschen brauchen eine Heimat J etzt“ – dieser Titel spricht mich gerade ganz besonders im Hinblick auf die aktuelle Situ- es meines Erachtens in einigen Jahren zu spät. Es ist mir zu ein- fach, die vielen Kirchenaustritte ation der katholischen Kirche an. auf die Missbrauchsskandale zu Wenn Kirche jetzt nicht handelt reduzieren! Selbstverständlich und Strukturen verändert, ist besteht hier akuter Handlungs- 20
Ihr alle seid der eine Leib von Christus, und jeder Einzelne von euch gehört als ein Teil dazu“ (1Kor 13, 27). bedarf, den ich jedoch an dieser Stelle die Berechtigung, sich mit diesen Fä- voraussetze und nicht weiter ausführen higkeiten einzubringen, ohne blockiert möchte. Menschen, die sich von ihrer und ausgegrenzt zu werden – selbst- Kirche getragen fühlen, dort Akzeptanz verständlich unter Beachtung gewisser erfahren und sich aktiv einbringen dür- Spielregeln und Leitlinien. Durch Aus- fen, treffen eher selten aufgrund großer schluss, Ignoranz und Übersehen von Skandale so eine Entscheidung. In die- Menschen schadet sich die Institution sem Falle würde es sich ja lohnen, trotz Kirche in hohem Maße und zeigt sich als allem für diese Institution zu kämpfen eine Kirche, die weitab des Evangeliums und für sie einzustehen. In meinem Um- eigene, für viele Christen nicht nach- feld sind die Menschen, die die Kirche vollziehbare und inakzeptable Wege verlassen, diejenigen, die schon lange geht. von ihren Gemeinden enttäuscht wur- den – die dort schon vor Jahren ihre Ich persönlich gehe nicht davon aus, Heimat verloren haben und aufgrund dass sich Menschen mit neu gestalte- dieser Erfahrung jetzt den endgültigen ten Kirchenräumen gewinnen lassen, Schlussstrich ziehen. wie es vielerorts stark favorisiert wird. Ein Haus ist nur so großartig, wie die Ich erlebe, dass viele Menschen die- Menschen, die darin leben und agieren se Heimat vermissen, nach Spiritua- und es mit Liebe und Akzeptanz füllen. lität suchen und sich von der Kirche Darauf zu warten, ist meines Erachtens im Stich gelassen fühlen. Das Klischee zudem absolute Zeitverschwendung. vom feinen Sonntagsmantel für den Um Menschen zu begegnen, sie einzu- Gottesdienst hat sich in unserer Kirche laden, ins Gespräch zu kommen, Inter- lediglich verlagert. Es gibt wenige Orte esse zu zeigen und sich aktiv mit ihnen im Bereich Kirche, in denen jede(r) will- auszutauschen, bedarf es maximal einer kommen ist und sich im Sinne des Evan- Sitzgelegenheit – bei passendem Wet- geliums angenommen fühlen darf. ter vielleicht sogar einer Kirchenbank mitten in der Stadt! Solange kirchliche Machtstrukturen erlauben, dass diesem Satz widerspro- Ute Schmitz chen wird, kann Kirche nicht funktionie- ren. Jede(r) von uns ist mit persönlichen Talenten ausgestattet und jede(r) hat AUGUST 2021 21
NOTIERT Die Feldmark bekommt ein neues Pfarrheim A nfang August schließt das Pfarrheim an der Herz-Jesu-Kirche seine Pforten. Als letztes beendet die Bücherei dort ihre Auslei- gang und die Treppe ins Obergeschoss für äl- tere und gehbehinderte Menschen die barrie- refreie Erreichbarkeit nicht gegeben. he. Im August wird dann die Zunger-Stiftung beginnen das Pfarrheim umzubauen. In den Für den Neubau des Pfarrheims direkt an der Räumen werden 13 kleine Wohnungen ent- Herz-Jesu-Kirche sind die Pläne fertig. Es stehen, in denen Menschen wohnen werden, wird zwar kleiner aber dafür umso zweckmä- die von Spix betreut werden. Das ehemalige ßiger und gänzlich barrierefrei werden. Das Pfarrbüro wird Arbeitsplatz für Mitarbeiter Generalvikariat in Münster hat den Planun- von Spix. gen zugestimmt. Aktuell geht es in die Fein- planung und der Bauantrag wird vorbereitet. Spix ist die Kurzform für Sozialpsychiatrische Der Kirchenvorstand hofft, dass am Ende des Initiative Xanten e.V. SPIX bietet psychisch Jahres die Bauarbeiten beginnen können. erkrankten Erwachsenen und Menschen in Krisen Hilfen an. Konkrete Angebote sind: Ar- Dankbar sind wir für die Gastfreundschaft beit, (betreutes) Wohnen und Freizeit, Einzel- der evangelischen Gemeinde in der Feldmark, beratung und Gruppengespräche. Spix wurde die den Pfadfindergruppen Unterschlupf ge- 1986 in Xanten gegründet mit dem Ziel, die währt. Andere Gruppen der Herz-Jesu-Ge- Versorgung psychisch kranker Menschen zu meinde, wie Ü-55-aktiv oder der Familien- verbessern. Seit Jahren ist Spix auch in Wesel kreis sind in den weiteren Pfarrheimen der präsent und bietet seine Hilfen auch auf unse- Nikolaus-Pfarrei und auch im Gemeinde- rer Rheinseite an. haus an der Friedenskirche willkommen. Die Bücherei wird im Herbst ihre Türen in der Wir sind froh, für unser Pfarrheim diese neue Volksbankfiliale am Feldmarker Markt öffnen. Nutzung gefunden zu haben. Das Gebäude Aktuell wird geklärt, ob dort auch das Büro war in den letzten Jahren für die Gemeinde Sprechzeiten anbieten kann. an der Herz-Jesu-Kirche zu groß geworden. Weiter ist durch die Treppenanlage zum Ein- Stefan Sühling 22
Zum Tag der Schöpfung 26. September 2021 14 Uhr Ökumenischer Gottesdienst auf Gut Grenzenlust Bruchweg 4-6, Hamminkeln Anzeigen AUGUST 2021 23
NOTIERT 24
Altsilber für den fairen Handel P akilia ist eine Firma, die nach Fair-Trade-Prinzipi- en Silberschmuck verkauft. Durch direkten Kon- takt zu den mexikanischen Kunsthandwerkerfami- möchte ganz praktisch helfen und auch wir alle kön- nen mitmachen. lien in Taxco und den Verzicht auf Zwischenhändler Hat nicht jede*r von uns geerbten Silberschmuck agiert die Firma als unmittelbarer Ansprechpartner oder ungenutzte Silbergegenstände, die nicht mehr für Hersteller und Kunden. getragen oder verwendet werden? Warum sollte die- ser wertvolle Rohstoff unbeachtet in der Schatulle Die Silberpreise sind im letzten Jahr um mehr als liegen, wenn er andernorts Sorgen erleichtern und 80% gestiegen! Dies bedeutet für die Silberschmie- wieder nutzbar gemacht werden könnte? Macht mit d*innen in Taxco eine zusätzliche finanzielle Belas- bei der Sammelaktion, denn Schenken macht glück- tung beim Einkauf des wertvollen Rohstoffs und ein lich und der Umwelt ist auch etwas Gutes getan! höheres Risiko, wenn sie den handwerklich herge- stellten Schmuck nicht sicher verkaufen können. So einfach funktioniert es: Ihr habt noch alte Ringe, Ketten, Armbänder oder Außerdem erschweren die Folgen der Pandemie Gegenstände aus Silber und leider keine Verwen- den Alltag der Menschen: Der ausbleibende Tou- dung mehr … dafür? rismus und die landesweite Wirtschaftskrise haben direkte Auswirkungen auf die Einkommenssituation Dann meldet euch bei mir telefonisch 0281 der Kunsthandwerker*innen in Taxco. Die Verkaufs- 20685947 oder per E-Mail melbers@t-online.de möglichkeiten für ihre Handwerksprodukte sind noch weniger geworden und die Umsatzeinbußen Maria Elbers treffen die Familien wegen des Mangels an Alterna- tiven oder staatlicher Unterstützung schwer. Pakilia Anzeigen INFO www.pakilia.com/Aktion- Altsilber-sammeln AUGUST 2021 25
N ach § 323c StGB (Strafgesetzbuch) ist „Un- ICH HAB DA MAL terlassene Hilfeleistung“ ein Straftatbe- stand des Deutschen Strafrechts. UNTERLASSENE NE FRAGE Wow, höre ich Dich schon fragen, wie kommt der ausgerechnet JETZT auf dieses Thema? Antwort: Ja, es packt mich jedes Mal neu, wenn alles Elend, das diese verrückte Welt für uns HILFELE bereithält und durch alle Medien jeden Abend –was bede wieder aufs Neue rauf und runter beschrieben wird und ich meine persönliche Ohnmacht spü- re, die mich jedes Mal erbarmungslos wieder runterzuziehen droht. Dann kommt auch das Bild von dem zweijähri- gen syrischen Jungen Alan Kurdi wieder in mein Bewusstsein. Sein Leichnam war nach seinem Ertrinken an der türkischen Mittelmeerküste angeschwemmt worden. Das Bild, das um die Welt ging, zeigte das tote Kind, bekleidet, die Schuhe noch an den Füßen, bäuchlings auf dem nassen Strand in der Brandung liegend. Jeder kennt dieses unheimliche, bedrückende, fast schon irreale Bild. Jede Hilfe kam seinerzeit zu spät und so starben mit ihm auch seine Mutter und sein Bruder in den Fluten des Mittelmee- res nahe der türkischen Küste. Nur der Vater überlebte. Die Aufzählung von fehlender oder unzureichender Hilfeleistung ließe sich endlos fortsetzen. Man denke nur an die Konzentrati- onslager in der Nazizeit oder aktuell an die glo- bale Unterernährung der Menschen, vor allem auf der Südhalbkugel der Erde, die dazu führt, dass mehr als 20.000 (!) Menschen jeden Tag verhungern, darunter alle fünf Sekunden ein Kind. Die Weltgemeinschaft hilft nicht oder nur unzulänglich, um das Elend zu beenden. Das ist die menschliche Seite der unterlasse- nen Hilfeleistung, aber viele Menschen fragen sich, wo ist und wo war Gott? Die Frage, warum ein gütiger und allmächtiger Gott die Not und das Leid zulässt. Ist Gott vielleicht gar nicht all- chen. Viele halten es heute noch so. Doch für mächtig, wie wir im Glaubensbekenntnis bezeu- die zunehmende Zahl von Christen hat diese gen? Selbstverständlichkeit tiefe Risse bekommen. Angesicht des immensen Leids, vielfältiger Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmäch- unverschuldeter Not durch zunehmende Um- tigen …? weltkatastrophen und Kriege, ganz zu schwei- gen von den unzähligen Hungertoten dieser Generationen von Christen haben den Satz Erde stellt sich die Frage: „Kann man Gott aus dem Glaubensbekenntnis nachgespro- noch als allmächtig und als liebenden Schöpfer 26
Daran haben sich schon große Geister abgear- beitet. Die Erklärungen waren allerdings immer schon sehr unterschiedlich. Was bedeutet das für den selbstbewussten, gläubigen Christen EISTUNG von HEUTE? - Millionenfache Gebete täglich mit dem Nachsatz: „WIR BITTEN DICH, ER- HÖRE UNS“ haben die Bittsteller, nüchtern be- trachtet, nicht viel weitergebracht. eutet das? Warum aber wird Gott für seine unterlasse- ne Hilfeleistung nicht bestraft, wie das bei uns Menschen in demokratischen Staaten möglich ist? Zugegeben, eine eher zynische Frage. Die Relativitätstheorie eines Albert Einstein zu er- klären, ist dagegen vielleicht vergleichsweise einfach. Wäre es unter Umständen hilfreich, die Frage an einen Theologen seines Vertrau- ens weiterzureichen. Die haben ja auch über Jahrhunderte hinweg beispielsweise die Jung- frauengeburt Marias und weitere strittige Fra- gen des Glaubens erklären können - sorry, oder drifte ich jetzt wieder ins Zynische ab? Nun werde ich bald 77, und nach all den Le- bensjahren habe ich begriffen, dass die Frage, ob ein Mensch, wissend oder unwissend, gut oder böse ist, eine ganz sinnlose Frage ist. Der Mensch kann ja alles sein, selbst ein Priester, wie wir immer wieder erfahren müssen. Ferdinand von Schirach sagt: >Wir müssen uns damit abfinden, dass es ge- nauso töricht ist zu sagen, das Leben habe kei- nen Sinn, wie das Gegenteil. Das ist kein kalter Nihilismus, kein zynisches Weltbild, keine Ab- kehr und kein Aufgeben. Es ist das Gegenteil.< Deshalb wäre es, meine ich, hilfreich und viel- versprechend, wenn du sowohl über dich selbst mehr nachdächtest, wie auch über die Theolo- gie der letzten 2000 Jahre und darüber, ob dein persönlicher Glaube genügend selbstbewusst wahrnehmen, oder ist er sogar ohnmächtig? Ist und kritisch ist, ….und vielleicht stellt sich dir er noch ein guter und liebender Freund seiner dann gar nicht mehr die Frage nach der Verant- Geschöpfe und Hintergrund der Evolution? wortung Gottes, sondern nach deiner eigenen. Verkommt er nicht eher zunehmend zum Kum- merkasten in unserm Leben, gleichsam einem Das ist alles – aber es ist wichtig. Nur das bringt Callcenter für unsere Hilferufe. dich weiter. Die Theodizeefrage, also die Frage nach der Rainer Döller Gerechtigkeit Gottes, ist nicht neu. AUGUST 2021 27
NACHERZÄHLT 28
„Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein“ Martina lachte trocken. „Du redest von der Bibel?“ Thomas stellte die Schuhe neben seiner Wohnungstür Ein harter Zug schlich sich um ihren Mund. Gegen die ab und kramte seinen Schlüssel hervor. „Oh, bekom- Wand des Treppenhauses gelehnt, spähte sie zu ihrem men sie Besuch? Wenn nicht, könnten wir dann viel- Nachbar herab, der dort Staub aufkehrte. „Naja Max, leicht eine der Chipstüten gegen Eier tauschen? Ich im Gegensatz zu dir habe ich noch nie zu spät das Trep- habe aus Versehen zu viele gekauft.“ penhaus gefegt. Natürlich ist es manchmal lästig, aber wir leben hier in einer Gemeinschaft, da muss man sich Sofort krallte sie die Finger fester um den Griff der an die Regeln halten und es wie alle anderen machen. Tüte und machte einen Schritt zurück. „Nein, die brau- Selbst Leute wie du.“ che ich.“ In Gedanken fügte sie hinzu: „Wenn ich teilen wollte, hätte ich sie mir nicht gekauft. Mit euch schon Mitten in der Bewegung hielt er inne. „Wie bitte?“ gar nicht.“ „Ach, du weißt, was ich meine.“ „Schade.“ Thomas legte Max eine Hand auf die Schul- ter. „Ich geh schon mal rein und fange an zu kochen, Max warf den Kopf in den Nacken, die Lippen zusam- okay?“ mengepresst, als müsse er ein Stöhnen unterdrücken. „Es tut mir sehr leid, wenn ich Ihnen Unannehmlichkei- „Mach das. Ich bin gleich fertig, dann helfe ich dir.“ ten bereitet habe. Nächstes Mal werde ich das Trep- penhaus direkt am Montag fegen, aber…“ In diesem Martina verdrehte die Augen. Ohne ein Abschieds- Moment fiel die Haustür im Erdgeschoss ins Schloss. wort drehte sie sich weg und stapfte die Treppe herauf, sodass der Schlamm von ihren Schuhen in alle Richtun- „Max?“, kam es von dort. „Soll ich die Schuhe hier schon gen flog. Da hatte der Regen wenigstens einen Nutzen ausziehen? Dann trag ich nicht direkt den Dreck wie- gehabt. der herein.“ Auf halben Weg kam ihr Lina entgegen. Sie trug ein en- „Das wäre nett, danke Thomas!“ ges Kleid, ihre Absätze klapperten auf den Stufen und mit jedem Schritt wippten ihre Haare fröhlich hin und Nur Augenblicke später kam der junge Mann die Trep- her. „Schönen Abend, Frau Mayer!“ Lächelnd hob sie pen hoch, seine Schuhe in der einen, eine Einkaufstüte die Hand. in der anderen Hand. Als er die beiden sah, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Guten Abend Martina grunzte nur. „Wenn sie sich so anzieht, darf Frau Mayer.“ sie sich nicht wundern, wenn mit ihr etwas passiert.“, dachte sie, „Sie hält sich wohl für ein Model…ich war in Martina bedachte ihn mit einem Nicken. Als sie sich ihrem Alter doppelt so schön.“ bückte, um ihre eigenen Einkaufstüten aufzuheben, verzog sie abfällig den Mund. „Sorry Max, meine Schuhe sind wirklich sauber.“, tönte es von unten, bevor Martina ihre Tür zuschlug. Schnaufend „Waren Sie auch einkaufen? Wenn Sie mir nächstes lehnte sie sich dagegen. „Die Jugend ist echt zu nichts zu Mal Bescheid geben, kann ich Ihnen gerne etwas mit- gebrauchen. Kein Wunder, dass sie nicht mal das Trep- bringen. Ich komme eh nach der Arbeit am Supermarkt penhaus vernünftig fegen können.“ Ihr Schlüssel fiel ne- vorbei.“ ben dem Schlüsselkasten zu Boden und sie bahnte sich ihren Weg durch gefüllte Müllsäcke und wochenalte Piz- „Das ist nicht nötig. Ich brauche nicht viel.“ Demons- zaschachteln ins Wohnzimmer. „Denen ist nicht mehr zu trativ hob sie die Tüten an. Darin raschelten Chips, helfen … Ich muss mich jetzt erst mal entspannen.“ knisterte die Schokoladenverpackung und klirrten die Weinflaschen gegeneinander. Lara Robbie AUGUST 2021 29
J E T Z T ist die Zeit … den Augenblick zu genießen den Menschen, die ich liebe, dies zu zeigen dankbar zu sein für mein Leben und für die Menschen, die mein Leben bereichern Rainer Döller 30
IMPRESSUM Sankt Nikolaus | Pfarrbüro Fotos Martinistr. 10a, 46483 Wesel Titelbild: pixabay Tel.: 0281/ 3002669-111 Seite 18, 22, 28: Peter Weidemann / service@sanktnikolaus-wesel.de pfarrbriefservice seitenschiff@sanktnikolaus-wesel.de Pixabay: Seiten 4, 6, 11, 16, 17, 20, 24, 26, 30 Privat: Seiten 5, 8, 12, 14, 15, 23 Redaktion Stefan Sühling, Rainer Döller, Gerd Heiming, Sigrid Layout und Satz Hochstrat, Petra Klingberg / Redaktionsleitung, Barbara Börgers, Sandra Schmidt, Ute Schmitz, Eva Lotta Stein Sarah Rochel, Sandra Gerdes Cheruskerring 19 48147 Münster Anzeigen Tel.: 0251/ 4839-290 Nico Helmer kontakt@kampanile.de Tel.: 0251/ 4839-231 www.kampanile.de anzeigen@kirche-und-leben.de Druck Lektorat Bonifatius, Paderborn Heidi Schmidt www.bonifatius-druckerei.de Anzeigen Anz. Biesemann105x75ZW 11.3.2016 9:23 Uhr Seite 1 Werner-von-Siemens-Str. 11 | 46485 Wesel C M Y CM MY CY CMY K Fon: 02 81/8 98 89 | www.elektro-berscheid.de Wir sind für Sie da !!! Mehrgenerationenhaus Schepersfeld Mehrgenerationenhaus Bogen Familienfördernde Dienste Alle Angebote, unter Berücksichtigung der aktuellen Auflagen, finden Sie unter www.mgh-skfwesel.de/spass-begegnung/aktuelles.php oder telefonisch unter 0281- 952 38 135 oder 0281-28267 von Montag - Freitag von 9.00 Uhr - 17.30 Uhr AUGUST 2021 31 Probedruck
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