Jugendhilfe - Verein für Jugendhilfe im Landkreis ...

 
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Verein für
                                                Jugendhilfe

Jahresbericht 2020
Rehabilitationseinrichtung Schloss Börstingen
Jugendhilfe - Verein für Jugendhilfe im Landkreis ...
Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort                                                  3

2. Überblick                                                5

3. Ergebnisqualität 2019 als statistischer Überblick        7
3.1 Auslastung                                              7
3.2 Belegungsübersicht der letzten drei Jahre               8
3.3 Abhängigkeitsdiagnosen                              10
3.4 Rückfälle und deren Häufigkeit im Jahresvergleich   12
3.5 Altersverteilung                                    14
3.6 Leistungs- und Kostenträger                         15
3.7 Zusammenarbeit mit der Justiz                       16
3.8 Vermittlung in Arbeit                               16

4. Ergebnisqualität im Schloss Börstingen               17

5. Katamnese des Entlassjahrgangs 2018                  18

6. Dank                                                 20

7. Formalia                                             21

8. Impressum                                            22

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Vorwort

                                                                         Durch den hohen und kreativen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen
  Liebe Leserin, lieber Leser,                                           und Mitarbeiter war es uns möglich, fast alle Angebote auch unter
  gerne präsentieren wir Ihnen unseren Jahresbericht 2020 und freuen     schwierigen Bedingungen aufrecht zu erhalten. Wie Sie in den
  uns über Ihr Interessen an unserer Arbeit.                             Berichten lesen können, ist es uns trotz aller Schwierigkeiten, die
                                                                         das Jahr 2020 brachte, gelungen, eine gute Arbeit zu leisten und
  Als Anfang des Jahres 2020 einzelne Presseartikel und Warn-            bestmöglich für alle unsere Kunden, sowohl in der Jugend- als
  meldungen über ein neuartiges Virus in den Medien erschienen,          auch der Suchthilfe, da zu sein.
  wussten wir alle nicht, in welch kurzer Zeit und wie drastisch unser
  komplettes Leben und Zusammenleben sich verändern würde.               Eine weitere große Herausforderung ist die Personalsituation: Wird
                                                                         es uns gelingen, die benötigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                                         in ausreichender Anzahl mit der notwendigen Qualifikation zur
Am 17. März 2020 beschloss die Landesregierung Baden–Württem-
                                                                         richtigen Zeit im Unternehmen zu haben? Hier muss der Verein
berg die erste Corona-Verordnung, der im Laufe des Jahres noch
                                                                         neue Ideen entwickeln und sich als attraktiver Arbeitgeber präsen-
weitere Überarbeitungen und Neuverordnungen folgten. Daraufhin
                                                                         tieren.
mussten wir alle unsere beruflichen wie privaten Kontakte auf ein
Minimum reduzieren. Das öffentliche Leben, so wie wir es kennen,         Wir waren und sind ein zuverlässiger und engagierter Partner für
wurde stark eingeschränkt. Durch diese Maßnahmen wurden viele            alle unsere Kunden und Auftragsgeber. Diesen Weg gilt es weiter
Prozesse und gewohnten Arbeitsabläufe stark verändert. Bereits           zu beschreiten, um auch zukünftig die an uns gestellten Aufgaben
geplante Veranstaltungen und Termine mussten leider ersatzlos            und Herausforderungen bestmöglich zu erfüllen.
ausfallen. Gleichzeitig entwickelten sich zahlreiche neue Formate
                                                                         Ich bedanke mich herzlich für die gute Zusammenarbeit bei allen
und Arbeitsweisen, die es zukünftig auszubauen gilt.
                                                                         Kooperations- und Vertragspartnern, Kostenträgern, Landkreisen,

                                                                                                                                           3
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Städten und Gemeinden, Freunden und Mitgliedern, Förderern und
ganz besonders bei all unseren hauptberuflichen und ehrenamt-
lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Verwaltungsrat.

Ich wünsche Ihnen für das verbleibende Jahr vor allem viel Ge-
sundheit, Zuversicht und alles Gute; verhalten wir uns doch alle so
vernünftig, dass wir bald wieder zu liebgewonnen Gewohnheiten
und Formen des Zusammenlebens zurückkehren können.

Mit herzlichen Grüßen
Steffen Reitz (Vorsitzender)

PS: Dieser Bericht, wie auch alle anderen Regional- und Jahresberich-
te, stehen im Downloadbereich unserer Website zur Verfügung unter:
www.verein-fuer-jugendhilfe.de

Zur besseren Lesbarkeit wird in unseren Berichten im Allgemeinen nur die männliche Form verwendet –   Unser Vorstand (von links nach rechts): Uta Kachel, Fachvorstand Jugendhilfe; Steffen Reitz, Vorsitzender;
gemeint sind immer die Angehörigen aller Geschlechter.                                                Helena Resch, Fachvorstand Suchthilfe

                                                                                                                                                                                                           4
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Überblick

                                                                       Die Mitgliedschaft im Bundesverband für stationäre Suchthilfe war
  Im vorliegenden Bericht möchten wir Ihnen einen Überblick über       an dieser Stelle ebenfalls hilfreich. Wir konnten unsere Erfahrungen
  das Jahr 2020 verschaffen. An erster Stelle möchten wir uns bei      untereinander austauschen und von- und miteinander lernen,
  Ihnen für das in uns gesetzte Vertrauen und die gute Zusammen-       scheinbar ausweglose Lagen doch probat zu meistern. Die Unter-
  arbeit im vergangenen Jahr herzlich bedanken. Nachfolgend            stützung von verlässlichen Partnern in herausfordernden Situa-
  informieren wir Sie gerne über Entwicklungen, Ereignisse und         tionen ist die Erfahrung, die wir in diesem besonderen Jahr 2020
  Veränderungen im Berichtsjahr in unserer Einrichtung.                machen durften und bei all denen, die uns zur Seite gestanden sind,
                                                                       möchten wir uns unbedingt an dieser Stelle bedanken.
Das Jahr 2020 hat erfreulicherweise mit einer Auslastung von 103 %
begonnen und die Nachfrage blieb über das gesamte Jahr verteilt
sehr gut. Dadurch konnten wir Therapieabbrüche und andere
Störungen gut kompensieren. Die Neu- bzw. Nachbesetzung von
offenen Stellen trug zur Stabilisierung der Personalsituation bei,
ebenso zeigte sich ihre positive Wirkung im Klinikalltag.

Mitte März trat der Corona-Virus in unser Leben und in der Folge der
erste Lockdown, der nachhaltig unseren Alltag und Sprachgebrauch
beeinflusst und verändert hatte. Wir sind froh und dankbar über die
rasche und umfassende Unterstützung unserer Leistungsträger, die
uns diese auf vielfältige Weise zukommen haben lassen. Wir wurden
in jeglicher Hinsicht unterstützt und unsere Arbeit wertgeschätzt.

                                                                                                                                          5
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Das Team des Rehabilitationszentrums
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Ergebnisqualität 2020
als statistischer Überblick

                                                                       Erfreulicherweise konnte auch das Nahtlosverfahren wiederholt in
  Die dargestellte Datenerhebung erfolgt mit dem von der               gutem Maß bedient werden.
  Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) veröffentlichten
  „Deutschen Kerndatensatz zur Dokumentation im Bereich der
  Suchtkrankenhilfe“ (KDS). Sie werden durch das Programm
  PATFAK erhoben und jährlich ausgewertet.

3.1 Auslastung
Wir starteten das Jahr 2020 mit einer 103 % Auslastung, die mit den
typischen Schwankungen weitestgehend aufrechterhalten werden
konnte. Trotz der Pandemie blieb die Nachfrage nach Therapieplätze
für Jugendliche und junge Erwachsene auf einem hohen Niveau
und hat maßgeblich zu der guten Auslastung beigetragen. Zum
Jahresende konnten wir eine durchschnittliche Belegung von 99 %
erreichen.

Die Reduzierung der Entgiftungsplätze in den Kliniken stellte unsere
Aufnahmeplanung immer wieder vor Herausforderungen. Die jahre-
lange Zusammenarbeit und eine gute Kommunikation mit unseren
Zuweisern half uns diese Hürde gut zu meistern und die Ankommer-
quote trotz dieser erschwerten Situation stabil zu halten.

                                                                                                                                      7
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3.2 Belegungsübersicht der letzten drei Jahre

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                                                                     Patienten                     %          Patienten            %      Patienten           %
 Aus dem Vorjahr übernommen                                                22                    75,9            31               106,9      30              103,4
 Neuaufnahmen                                                             111                    83,5           118               79,2      109              78,4
 Behandlungen insgesamt                                                   133                     100           149               100       139              100
 Reguläre Entlassungen                                                     20                    15,0            36               24,2       41              29,5
 Verlegt in Adaption                                                       18                    13,5            18               12,08      24              17,3
 Verlegungen                                                                0                       0            0                 0         1                0,7
 Verhaftung                                                                 1                     0,7            0                 0         0                0
 Selbstentlassungen                                                        29                    21,8            40               26,8       31              22,3
 Disziplinarische Entlassungen                                             34                    25,6            25               16,8       15              10,8
 Verstorben                                                                  -                      -             -                 -         -                -
 Übernahmen ins Folgejahr                                                  31                    23,3            30               20,1       27              19,4
 Haltequote*                                                                         38,24                                45.38                       58,9
* Die bereinigte Haltequote bezieht sich auf die Anzahl aller entlassenen Patienten zu regulärem Abschluss.

                                                                                                                                                                     8
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Von insgesamt 112 beendeten Aufenthalten im Jahre 2020 wurden
66 Patienten (58,9 %) „regulär“ entlassen, darin enthalten sind 24
Entlassungen (21,4 %) in adaptive Folgebehandlungen. Von den
weiteren 42 regulären Entlassungen wurden 9 Patienten (19,6 %) in
Arbeit oder Ausbildung und 18 Patienten (39 %) auf ärztliche Veran-
lassung entlassen. Zu Gunsten einer „regulären“ Entlassung hat sich
die Anzahl der Abbrüche und der disziplinarischen Entlassungen
reduziert. Die Verweildauer bei regulärem Abschluss betrug zum
Jahresende 122,5 Tage und bei irregulären Therapiebeendigungen
53 Tage. Der Verweildurchschnitt lag somit bei 94 (Vorjahr 78,3)
Tagen. Der Frauenanteil betrug erstmalig 9,4 % bei allen laufenden
Behandlungen im Berichtsjahr.

                                                                      Freizeitangebot Kraftraum

                                                                                                  9
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3.3 Abhängigkeitsdiagnosen
Insgesamt wurden bei 109 begonnene Aufenthalte 183 Abhängig-
keitsdiagnosen (ohne Nikotinabhängigkeit und Pathologisches
Spielen) gestellt.

                                                  2018                           2019                                2020
                                     Diagnosen             %        Diagnosen              %            Diagnosen             %
 Alkoholabhängigkeit                      35              18,1           42               20,6               25              13,7
 Opioide Abhängigkeit                     3                1,4           10                4,9               8                4,4
 Kokainabhängigkeit                       18               9,3           80               39,2               69              37,7
 Cannabisabhängigkeit                     78              40,4           19                9,3               28              15,3
 Stimulanzien                             42              21,8           25               12,3               26              14,2
 Mehrfachabhängigkeit                     16               8,8           28               13,7               27              14,8
 Summe                                   193              100           204               100               183               100

Die am meisten vergebene Hauptdiagnose war eine Abhängigkeit        Opioiden (F11) ist weiterhin bei der Altersklasse unserer Patienten
von Cannabinoiden. Danach folgt die Kokain- (F14) und Stimulan-     gleich gering geblieben.
zienabhängigkeit (F15). Ähnlich hoch war die Anzahl von Patienten
                                                                    Weitere F-Diagnose: Insgesamt drei Diagnosen aus dem schizophre-
mit einer polyvalenten (F19) und einer Alkoholabhängigkeit. Im
                                                                    nen Formenkreis, neun affektive Störungen, sieben Belastungsstö-
Vergleich zum Vorjahr ist eine Verschiebung der Substanzen zu
                                                                    rungen, 27 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, davon zehn
Kokain und den Stimulanzien zu verzeichnen. Die Abhängigkeit von

                                                                                                                                     10
mit pathologischem Spielen und/oder Mediensucht (F63). Die            halten unserer Patientengruppe als sehr kritisch zu betrachten, auch
Gruppe der Patienten mit einem problematischen Umgang mit dem         wenn keine Abhängigkeit vorliegt. Zwar vergaben wir ca. 37,3 %
Medium PC/Internet war im Berichtsjahr etwas größer geworden.         aller begonnenen Aufenthalte eine Cannabinoidabhängigkeitsdia-
Hier war ebenfalls feststellbar, dass das stundenlange Anschauen      gnose, jedoch spielte Cannabis bei allen Mehrfachabhängigkeiten
von Serien viele Alltagsaktivitäten eingeschränkt hatte. Angesichts   eine Hauptrolle. Ähnlich wie in den letzten Jahren spielte bei mehr
der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Einschrän-         als 95 % unserer Patienten der Konsum von Cannabis, synthetischen
kungen sollte eine Interpretation nur mit Bedacht vorgenommen         Cannabinoiden und von neuen psychoaktiven Substanzen (NPS)
werden. Insgesamt bleiben der Mediengebrauch und das Spielver-        eine unterschiedlich wichtige Rolle.

                                                                                                                                       11
3.4 Rückfälle und deren Häufigkeit im Jahresvergleich

                                                                   2018                       2019                               2020
 Art des Rückfalls                                      Anzahl            %        Anzahl              %              Anzahl              %
 Kein Rückfall                                               83           62,4       121              81,2              119              85,6
 Alkohol                                                     10           7,5         5                3,4               4                2,9
 Medikamente                                                  1           0,7         1                0,7               4                2,9
 Drogen*                                                     29           21,8        17              11,4               6                4,3
 Alkohol und Drogen                                           3           2,3          -                -                0                 0
 GBL/GHB                                                      4            3          4                2,7               5                3,6
 Psychotrope Substanzen                                       3           2,3         1                0,7               1                0,7
 Gesamtzahl                                                  133          100        149              100               139               100
* Spice, Legal Highs und Kräutermischungen sowie Badesalze

Die Anzahl der Rückfälle bei den laufenden Behandlungen ging im                  Personen und die Rückfallaufarbeitung blieben unter bestimmten
Vergleich zum Vorjahr (42,84 %) zurück und betrug im Berichtsjahr                Voraussetzungen grundsätzlich weiterhin möglich. Insbesondere
insgesamt 14,4 %. Zur Erfassung des Rückfallgeschehens wurden                    bei den Patienten, bei denen sich zeigte, dass sie durch Andere
die Häufigkeiten, Anzahl Rückfälliger sowie Rückfallaufarbeitung                 mit Suchtmitteln konfrontiert wurden und der Versuchung nicht
und Beendigung der Behandlung gesondert erhoben, da in der                       widerstehen konnten und ihren Rückfall zeitnah eingeräumt hatten,
oberen Tabelle die Patienten mit Rückfallaufarbeitung und regulärer              bestand eine Basis zur Weiterbehandlung. Von insgesamt 28 Pati-
Entlassung nicht enthalten sind. Die Zusammenarbeit mit rückfälligen             enten, die rückfällig geworden sind, sind neun Patienten (32,1 %)

                                                                                                                                                   12
unmittelbar nach bekannt werden der Rückfälligkeit aus disziplina-
rischen Gründen entlassen worden. Sie hatten sich maßgeblich an
der Beschaffung und Verteilung der Drogen beteiligt oder hatten
versucht eine Aufklärung zu behindern und zeigten weiterhin
kriminelles szenenhaftes Verhalten innerhalb der Einrichtung.
Sieben Patienten (25 %) wurden auf ärztliche Veranlassung entlassen
und sechs Patienten (21,4 %) haben im Rahmen der Rückfallauf-
arbeitung die Behandlung abgebrochen. Weitere sechs Patienten
konnten nach erfolgreicher Rückfallaufarbeitung ihre Behandlung
regulär abschließen.

                                                                      Freizeitangebot Bogenschießen

                                                                                                      13
3.5 Altersverteilung

                                                     2018                           2019                      2020
                                        Patienten              %        Patienten          %      Patienten          %
 17-21 Jahre                                 56               50,5         55              46,6      59              54,1
 22-25 Jahre                                 28               25,5         30              25,4      31              28,4
 26-29 Jahre                                 22               19,8         21              17,8      9               8,3
 Ab 30 Jahre                                 5                4,5          12              10,2      10              9,2
 Summe                                      111               100         118              100      109              100

Das Durchschnittsalter bei der Aufnahme lag im Berichtsjahr bei
22,3 Jahren und ist gegenüber dem Vorjahr mit 23,1 Jahren leicht
zurückgegangen. Im Jahre 2018 lag das Durchschnittsalter bei 22,3
und im Jahr 2017 bei 22,8 Jahren.

82,5 % der behandelten Rehabilitanden sind zwischen 17 und 25 Jahre
alt. Die Gruppe der Patienten unter 18 Jahren war mit neun Patienten
(8,3 %) vertreten. Insgesamt haben wir unsere Zielgruppe der jungen
Patienten auch in diesem Jahre sehr gut erreicht. In der Altersgruppe
33-35 Jahren hatten wir zwei Patienten (1,8 %) betreut. Im Vorjahr
waren es in dieser Altersgruppe sechs Patienten (5,1 %) gewesen.

                                                                                                                            14
3.6 Leistungs- und Kostenträger

                                                   2018                           2019                               2020
                                       Patienten              %       Patienten             %            Patienten             %
 DRV BW Stuttgart                         34                30,63         19               16,1              12               11,0
 DRV BW Karlsruhe                         18                16,22         22              18,64              21               19,3
 DRV Bund                                  -                   -          22              18,64              18               16,5
 Andere DRV                                6                  5,41         5               4,25               6                5,5
 Krankenkassen                            52                46,85         50              41,78              50               45,9
 Sozialamt                                 -                   -           -                 -                -                 -
 Jugendhilfe                               -                   -           -                 -                -                 -
 Selbstzahler                              1                  0,9          1               0,85               2                1,8
 Gesamt                                   111                 100        118               100               109              100

Bei allen begonnen Aufenthalten im Berichtsjahr ist die DRV          die DRV Saarland belegten uns mit 5,5 %. Somit lag der Anteil aller
Baden-Württemberg (Stuttgart und Karlsruhe) mit 30,3 %               DRVen bei 52,3 %.
Gesamtbelegung Hauptbeleger der Einrichtung. Gegenüber
                                                                     Die Krankenkassen sind mit einem Anteil der Kostenzusagen von
dem Vorjahr (34,74 %) sank die Belegung durch die DRV Ba-
                                                                     45,9 % ein weiterer bedeutender Partner. Der Anteil der „Kranken-
den-Württemberg um 4,4 %. Erfreulicherweise belegte uns
                                                                     kassenpatienten“ ist im Vergleich zum Vorjahr (41,78 %) leicht ge-
die DRV Bund mit 16,5 % (Vorjahr 18,64 %). Andere Renten-
                                                                     stiegen. Davon waren 28,4 % Patienten der verschiedenen AOKen.
versicherungsträger wie die DRV Bayern/Bayern Süd und

                                                                                                                                     15
Die zweitstärkste belegenden Krankenkassen waren die unterschied-      3.7 Zusammenarbeit mit der Justiz
lichen BKKen mit einem Anteil von 5,5 %. Der Anteil der Selbstzahler   Insgesamt traten im Berichtsjahr 40 Patienten (36,7 %) eine Behand-
lag bei 1,8 %.                                                         lung bei uns direkt aus der Haft an. Bei 10 Patienten (9,2 %) musste
                                                                       die Behandlung vorzeitig beendet werden und weitere 13 Patienten
Die Ankommerquote lag erfreulicherweise bei 90,1 %. Die Vermitt-
                                                                       (11,9 %) haben die Behandlung, z.T. noch am Aufnahmetag, abge-
lerverteilung aus den unterschiedlichen Drogenberatungsstellen
                                                                       brochen. Zehn Patienten (9,2 %) konnten erfolgreich in adaptive
ist nach wie vor nicht nur regional, sondern auch überregional breit
                                                                       Behandlung vermittelt werden oder nach Hause entlassen werden.
gestreut. Bei den neu aufgenommenen Patienten lag der Anteil von
                                                                       Die Kooperation mit den Justizbehörden, der örtlichen Polizei und
Personen mit Migrationshintergrund bei 19,27 % (Vorjahr 22,03 %).
                                                                       dem Regierungspräsidium läuft seit Jahren gut. Die Staatsanwalt-
Hiervon waren drei Flüchtlinge aus dem Nahen Osten.
                                                                       schaften und Gerichte erhalten gemäß dem Beschluss eine Aufnahme-
Bei den Vermittlungen im Rahmen der Nahtlosverfahren konnten           und Entlassmitteilung sowie einen kurzen Abschlussbericht über die
12 Patienten ihre Therapie bei uns beginnen. Fünf davon haben          Prognose und den Behandlungsverlauf des Patienten.
ihre Behandlung vorzeitig beendet. Zwei Patienten wurden mit
ärztlichem Einverständnis entlassen und weitere zwei mussten aus       3.8 Vermittlung in Arbeit
disziplinarischen Gründen entlassen werden. Die verbleibenden drei     Vor der Aufnahme in die Einrichtung hatten immerhin sechs Pa-
Patienten durchliefen ihre Behandlung bei uns erfolgreich und hatten   tienten 5,5 % ein Arbeitsverhältnis oder einen Ausbildungs- oder
sich für eine Weiterbehandlung in einer Adaptionseinrichtung ent-      Schulplatz. Arbeitslos oder als arbeitssuchend gemeldet waren
schieden, in die wir sie gerne vermittelt hatten.                      103 Patienten, das sind 94,5 % aller Patienten die eine Behandlung
                                                                       begonnen haben. Von allen regulären Entlassungen ohne adaptive
                                                                       Anschlussbehandlung wurden lediglich 9 Patienten (8,2 %) in
                                                                       Arbeit oder Ausbildung entlassen.

                                                                                                                                         16
Ergebnisqualität
in Schloss Börstingen

                                                                                                 Bewertung        Durchschnittl.
  Wir führen eine anonyme und freiwillige Befragung zur Patien-
                                                                                                                   Bewertung
  tenzufriedenheit bei allen regulär entlassenen Patienten durch.
                                                                      Vorbereitung und           Trifft voll zu        1,3
  An der Befragung haben alle 31 regulär entlassenen Patienten        Aufnahme
  (insgesamt 100 %) teilgenommen. Die Fragen können mit einer
                                                                      Rahmenbedingungen          Trifft voll zu        1,9
  Werteskala von 1-4 (positiv-negativ) bewertet werden. Die Er-
                                                                      Umgang und Atmosphäre      Trifft voll zu        1,4
  gebnisse sind nach den Fragekomplexen zusammengefasst. Die
                                                                      in der Einrichtung
  Gesamtbewertung lag erneut bei einem Wert von 1,6.
                                                                      Ziele und Behandlungs-     Trifft voll zu        1,4
                                                                      plan
Der Aufnahmekontext wird mit 1,3 weiterhin sehr gut bewertet.         Bewertung der Veranstal-   Trifft oft zu         2,1
Rahmenbedingungen wie Freizeitmöglichkeiten, Therapieange-            tungen/Therapieprogramm
bote, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten werden mit gut         Zufriedenheit mit der      Trifft voll zu        1,7
bewertet. Die Zusammenarbeit mit den Einzeltherapeuten wird mit       Behandlung
einem Wert von 1,5 erneut sehr gut bewertet. Dies spiegelt sich in    Zufriedenheit mit den      Trifft voll zu        1,5
der Zufriedenheit mit der Therapieplanung (1,7), der Zielerreichung   Mitarbeitenden
(1,4) und der Veränderung in der Therapie (1,6) wider.                Veränderungen in der       Trifft voll zu        1,6
                                                                      Therapie

                                                                                                                              17
Katamnese
des Entlassjahrgangs 2019

  Die Datenerhebung bezog sich auf alle Patienten, die im Jahr
  2019 aus unserer Einrichtung entlassen wurden. Für die Katamnese
  im Jahr 2019 wurden die Patienten wieder telefonisch kontaktiert.
  Insgesamt wurden von 119 Personen, 118 Personen angerufen,
  da eine Person in dem Zeitraum wiederholt anwesend war. Am
  Telefon wurde den Patienten zuerst das Vorgehen erklärt (Hinter-
  grund der Befragung, anonyme Statistikerhebung). Anschließend
  wurde zusammen mit dem ehemaligen Patienten der Fragebogen
  ausgefüllt.

Von den 118 angerufenen Patienten konnten 17 erreicht werden.
Eine Person hat die Katamnese nach der Hintergrunderläuterung
verweigert. 16 Personen haben an der Katamnese teilgenommen.
Damit ergibt sich ein Rücklauf von 13,4 %. Von den 16 Teilnehmern
hatten zwei Patienten ihre Behandlung regulär beendet und wurden
direkten nach Hause entlassen. Zwei Patienten wurden disziplinarisch
entlassen. Fünf Patienten haben die Behandlung vorzeitig gegen
ärztlichen Rat abgebrochen. Zwei Patienten wurden mit ärztlichem
Einverständnis und drei Patienten wurden zur Weiterbehandlung
in eine Adaptionsbehandlung vermittelt.

                                                                       18
Im Rahmen der Katamnese werden Rückmeldungen zu den Themen               Die Partner- und Familiensituation hat sich bei 12 Patienten (75 %)
Erwerbs-, Wohn-, Partner- und Familiensituation erbeten. Diese           gebessert und ist bei zwei (12,5 %) gleich geblieben und bei weite-
wurden wie folgt beantwortet: Suchtmittelgebrauch in den letzten         ren zwei Patienten ist sie eher schlechter geworden. Die seelische
12 Monaten: 12 Patienten (75 %) gaben an, dass sich ihr Suchtmittel-     Gesundheit hat sich bei 11 Patienten (68,8 %) gebessert und die
gebrauch deutlich verbessert hat, sie jedoch nicht durchgehend           körperliche Gesundheit besserte sich bei 13 Patienten (81,3 %).
abstinent geblieben sind. Vier Patienten (25 %) gaben an durch-          Sport, Freizeitverhalten und die Tagesstruktur hat sich bei 15 Patienten
gehend abstinent zu sein.                                                (93,8 %) gebessert. Bei einem Patienten ist sie gleich geblieben.

Überwiegende Erwerbssituation in den letzten 12 Monaten: Acht
Patienten (50 %) sind in Arbeit, sechs (37,5 %) in einem Ausbil-
dungsverhältnis. Lediglich ein Patient war arbeitslos. Eine Teilhabe
in Arbeit und Ausbildung haben somit 99 % der teilnehmenden
Personen erreicht. Die Arbeits- und Ausbildungssituation erleben 13
Patienten (81,2 %) als viel besser, zwei Patienten (12,5 %) als gleich
geblieben und ein Patient (6,25 %) als verschlimmert.

Überwiegende Wohnsituation in den letzten 12 Monaten: Acht
Patienten (50 %) wohnen in einer eigenen Wohnung bzw. selbstän-
dig. Die Wohnsituation hat sich insgesamt für 14 Patienten (87,5 %)
deutlich verbessert. Sieben Patienten lebten bei den Eltern oder in
Partnerschaften bzw. Wohngemeinschaften. Bei einem Rehabilitan-
den (6,3 %) verschlechterte sich die Wohnsituation.

                                                                                                                                             19
Dank

Allen Mitarbeitenden danke ich für ihr hohes Engagement und
die ideenreiche, konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit.
Hierdurch konnten alle mit der Pandemie einhergehenden
Anforderungen sachlich und ruhig angegangen werden. Für
wertvolle Anregungen, angemessene Kritik und wertvolle
Unterstützung bedanken wir uns bei unseren Patienten, den
Kostenträgern und den Mitarbeitenden der vermittelnden Sucht-
beratungsstellen.

Muin Hassunah (Einrichtungsleitung) und das gesamte Börstinger
Team

                                                                 20
Formalia

Rehaeinrichtung zur Behandlung junger alkohol- und mehr-       Leitungsteam
fachabhängiger Frauen und Männer im Alter von 17 – 35 Jahren   Med. Leitung: Mattias Wagner, FA für Psychiatrie
                                                               Einrichtungsleitung: Muin Hassunah, Dipl. Psych., Suchttherapeut
Rehabilitationseinrichtung Schloss Börstingen
Rottenburger Straße 6                                          Rechtsträger
72181 Starzach-Börstingen                                      Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e.V.
Tel.: +49 7031-2181430                                         Talstraße 37
Fax: +49 7031-21819430                                         71034 Böblingen
www.reha-boerstingen.de                                        Tel.: +49 7031 2181-0
info@reha-boerstingen.de                                       Fax: +49 7031 2181-61
                                                               Vorsitzende des Verwaltungsrates: Elke Wallenwein
Behandlungsangebote Schloss Börstingen (29 Plätze)             Vorstandsvorsitzender: Steffen Reitz
• Kurzzeitbehandlung                                           Vorstand Fachbereich Suchthilfe: Helena Resch
• Kombinationstherapie
• Mittelzeitbehandlung                                         Dachverband
• Langzeitbehandlung                                           Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg
• Integrierte Suchtbehandlung für Jugendliche und junge
  Erwachsene                                                   Belegt
                                                               von Deutscher Rentenversicherung Baden-Württemberg (federfüh-
                                                               render Leistungsträger) und Krankenkassen (Versorgungsvertrag
                                                               §111 SGB V)

                                                                                                                              21
Impressum

  Der Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e. V. ist
  durch das Finanzamt Böblingen als gemeinnützig anerkannt.

  Unterstützen Sie uns bei unseren Aufgaben:
  IBAN: DE77 5206 0410 0000 4058 25
  BIC: GENODEF1EK1
  Kennwort: Regionalbericht 2020

  Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg

Herausgeber
Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e. V.
Talstraße 37 • 71034 Böblingen
Vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden des Vereins: Steffen Reitz

Gestaltung
Achim Szabo
achim.szabo@gmail.com

                                                                       22
Kontakt

Rehabilitationseinrichtung Schloss Börstingen   Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e. V.
Rottenburger Str. 6                             Talstraße 37
72181 Starzach-Börstingen                       71034 Böblingen

Telefon 		 07031 21 81 430                      Telefon 		 07031 21 810
Telefax 		 07031 21 81 94 30                    Telefax 		 07031 21 81 90
E-Mail   info@reha-boerstingen.de               E-Mail   info@vfj-bb.de
www.reha-boerstingen.de                         www.verein-fuer-jugendhilfe.de
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