Jugendhilfe - Verein für Jugendhilfe im Landkreis ...
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Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 3 2. Überblick 5 3. Ergebnisqualität 2019 als statistischer Überblick 7 3.1 Auslastung 7 3.2 Belegungsübersicht der letzten drei Jahre 8 3.3 Abhängigkeitsdiagnosen 10 3.4 Rückfälle und deren Häufigkeit im Jahresvergleich 12 3.5 Altersverteilung 14 3.6 Leistungs- und Kostenträger 15 3.7 Zusammenarbeit mit der Justiz 16 3.8 Vermittlung in Arbeit 16 4. Ergebnisqualität im Schloss Börstingen 17 5. Katamnese des Entlassjahrgangs 2018 18 6. Dank 20 7. Formalia 21 8. Impressum 22 2
Vorwort Durch den hohen und kreativen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen Liebe Leserin, lieber Leser, und Mitarbeiter war es uns möglich, fast alle Angebote auch unter gerne präsentieren wir Ihnen unseren Jahresbericht 2020 und freuen schwierigen Bedingungen aufrecht zu erhalten. Wie Sie in den uns über Ihr Interessen an unserer Arbeit. Berichten lesen können, ist es uns trotz aller Schwierigkeiten, die das Jahr 2020 brachte, gelungen, eine gute Arbeit zu leisten und Als Anfang des Jahres 2020 einzelne Presseartikel und Warn- bestmöglich für alle unsere Kunden, sowohl in der Jugend- als meldungen über ein neuartiges Virus in den Medien erschienen, auch der Suchthilfe, da zu sein. wussten wir alle nicht, in welch kurzer Zeit und wie drastisch unser komplettes Leben und Zusammenleben sich verändern würde. Eine weitere große Herausforderung ist die Personalsituation: Wird es uns gelingen, die benötigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ausreichender Anzahl mit der notwendigen Qualifikation zur Am 17. März 2020 beschloss die Landesregierung Baden–Württem- richtigen Zeit im Unternehmen zu haben? Hier muss der Verein berg die erste Corona-Verordnung, der im Laufe des Jahres noch neue Ideen entwickeln und sich als attraktiver Arbeitgeber präsen- weitere Überarbeitungen und Neuverordnungen folgten. Daraufhin tieren. mussten wir alle unsere beruflichen wie privaten Kontakte auf ein Minimum reduzieren. Das öffentliche Leben, so wie wir es kennen, Wir waren und sind ein zuverlässiger und engagierter Partner für wurde stark eingeschränkt. Durch diese Maßnahmen wurden viele alle unsere Kunden und Auftragsgeber. Diesen Weg gilt es weiter Prozesse und gewohnten Arbeitsabläufe stark verändert. Bereits zu beschreiten, um auch zukünftig die an uns gestellten Aufgaben geplante Veranstaltungen und Termine mussten leider ersatzlos und Herausforderungen bestmöglich zu erfüllen. ausfallen. Gleichzeitig entwickelten sich zahlreiche neue Formate Ich bedanke mich herzlich für die gute Zusammenarbeit bei allen und Arbeitsweisen, die es zukünftig auszubauen gilt. Kooperations- und Vertragspartnern, Kostenträgern, Landkreisen, 3
Städten und Gemeinden, Freunden und Mitgliedern, Förderern und ganz besonders bei all unseren hauptberuflichen und ehrenamt- lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Verwaltungsrat. Ich wünsche Ihnen für das verbleibende Jahr vor allem viel Ge- sundheit, Zuversicht und alles Gute; verhalten wir uns doch alle so vernünftig, dass wir bald wieder zu liebgewonnen Gewohnheiten und Formen des Zusammenlebens zurückkehren können. Mit herzlichen Grüßen Steffen Reitz (Vorsitzender) PS: Dieser Bericht, wie auch alle anderen Regional- und Jahresberich- te, stehen im Downloadbereich unserer Website zur Verfügung unter: www.verein-fuer-jugendhilfe.de Zur besseren Lesbarkeit wird in unseren Berichten im Allgemeinen nur die männliche Form verwendet – Unser Vorstand (von links nach rechts): Uta Kachel, Fachvorstand Jugendhilfe; Steffen Reitz, Vorsitzender; gemeint sind immer die Angehörigen aller Geschlechter. Helena Resch, Fachvorstand Suchthilfe 4
Überblick Die Mitgliedschaft im Bundesverband für stationäre Suchthilfe war Im vorliegenden Bericht möchten wir Ihnen einen Überblick über an dieser Stelle ebenfalls hilfreich. Wir konnten unsere Erfahrungen das Jahr 2020 verschaffen. An erster Stelle möchten wir uns bei untereinander austauschen und von- und miteinander lernen, Ihnen für das in uns gesetzte Vertrauen und die gute Zusammen- scheinbar ausweglose Lagen doch probat zu meistern. Die Unter- arbeit im vergangenen Jahr herzlich bedanken. Nachfolgend stützung von verlässlichen Partnern in herausfordernden Situa- informieren wir Sie gerne über Entwicklungen, Ereignisse und tionen ist die Erfahrung, die wir in diesem besonderen Jahr 2020 Veränderungen im Berichtsjahr in unserer Einrichtung. machen durften und bei all denen, die uns zur Seite gestanden sind, möchten wir uns unbedingt an dieser Stelle bedanken. Das Jahr 2020 hat erfreulicherweise mit einer Auslastung von 103 % begonnen und die Nachfrage blieb über das gesamte Jahr verteilt sehr gut. Dadurch konnten wir Therapieabbrüche und andere Störungen gut kompensieren. Die Neu- bzw. Nachbesetzung von offenen Stellen trug zur Stabilisierung der Personalsituation bei, ebenso zeigte sich ihre positive Wirkung im Klinikalltag. Mitte März trat der Corona-Virus in unser Leben und in der Folge der erste Lockdown, der nachhaltig unseren Alltag und Sprachgebrauch beeinflusst und verändert hatte. Wir sind froh und dankbar über die rasche und umfassende Unterstützung unserer Leistungsträger, die uns diese auf vielfältige Weise zukommen haben lassen. Wir wurden in jeglicher Hinsicht unterstützt und unsere Arbeit wertgeschätzt. 5
Ergebnisqualität 2020 als statistischer Überblick Erfreulicherweise konnte auch das Nahtlosverfahren wiederholt in Die dargestellte Datenerhebung erfolgt mit dem von der gutem Maß bedient werden. Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) veröffentlichten „Deutschen Kerndatensatz zur Dokumentation im Bereich der Suchtkrankenhilfe“ (KDS). Sie werden durch das Programm PATFAK erhoben und jährlich ausgewertet. 3.1 Auslastung Wir starteten das Jahr 2020 mit einer 103 % Auslastung, die mit den typischen Schwankungen weitestgehend aufrechterhalten werden konnte. Trotz der Pandemie blieb die Nachfrage nach Therapieplätze für Jugendliche und junge Erwachsene auf einem hohen Niveau und hat maßgeblich zu der guten Auslastung beigetragen. Zum Jahresende konnten wir eine durchschnittliche Belegung von 99 % erreichen. Die Reduzierung der Entgiftungsplätze in den Kliniken stellte unsere Aufnahmeplanung immer wieder vor Herausforderungen. Die jahre- lange Zusammenarbeit und eine gute Kommunikation mit unseren Zuweisern half uns diese Hürde gut zu meistern und die Ankommer- quote trotz dieser erschwerten Situation stabil zu halten. 7
3.2 Belegungsübersicht der letzten drei Jahre 2018 2019 2020 Patienten % Patienten % Patienten % Aus dem Vorjahr übernommen 22 75,9 31 106,9 30 103,4 Neuaufnahmen 111 83,5 118 79,2 109 78,4 Behandlungen insgesamt 133 100 149 100 139 100 Reguläre Entlassungen 20 15,0 36 24,2 41 29,5 Verlegt in Adaption 18 13,5 18 12,08 24 17,3 Verlegungen 0 0 0 0 1 0,7 Verhaftung 1 0,7 0 0 0 0 Selbstentlassungen 29 21,8 40 26,8 31 22,3 Disziplinarische Entlassungen 34 25,6 25 16,8 15 10,8 Verstorben - - - - - - Übernahmen ins Folgejahr 31 23,3 30 20,1 27 19,4 Haltequote* 38,24 45.38 58,9 * Die bereinigte Haltequote bezieht sich auf die Anzahl aller entlassenen Patienten zu regulärem Abschluss. 8
Von insgesamt 112 beendeten Aufenthalten im Jahre 2020 wurden 66 Patienten (58,9 %) „regulär“ entlassen, darin enthalten sind 24 Entlassungen (21,4 %) in adaptive Folgebehandlungen. Von den weiteren 42 regulären Entlassungen wurden 9 Patienten (19,6 %) in Arbeit oder Ausbildung und 18 Patienten (39 %) auf ärztliche Veran- lassung entlassen. Zu Gunsten einer „regulären“ Entlassung hat sich die Anzahl der Abbrüche und der disziplinarischen Entlassungen reduziert. Die Verweildauer bei regulärem Abschluss betrug zum Jahresende 122,5 Tage und bei irregulären Therapiebeendigungen 53 Tage. Der Verweildurchschnitt lag somit bei 94 (Vorjahr 78,3) Tagen. Der Frauenanteil betrug erstmalig 9,4 % bei allen laufenden Behandlungen im Berichtsjahr. Freizeitangebot Kraftraum 9
3.3 Abhängigkeitsdiagnosen Insgesamt wurden bei 109 begonnene Aufenthalte 183 Abhängig- keitsdiagnosen (ohne Nikotinabhängigkeit und Pathologisches Spielen) gestellt. 2018 2019 2020 Diagnosen % Diagnosen % Diagnosen % Alkoholabhängigkeit 35 18,1 42 20,6 25 13,7 Opioide Abhängigkeit 3 1,4 10 4,9 8 4,4 Kokainabhängigkeit 18 9,3 80 39,2 69 37,7 Cannabisabhängigkeit 78 40,4 19 9,3 28 15,3 Stimulanzien 42 21,8 25 12,3 26 14,2 Mehrfachabhängigkeit 16 8,8 28 13,7 27 14,8 Summe 193 100 204 100 183 100 Die am meisten vergebene Hauptdiagnose war eine Abhängigkeit Opioiden (F11) ist weiterhin bei der Altersklasse unserer Patienten von Cannabinoiden. Danach folgt die Kokain- (F14) und Stimulan- gleich gering geblieben. zienabhängigkeit (F15). Ähnlich hoch war die Anzahl von Patienten Weitere F-Diagnose: Insgesamt drei Diagnosen aus dem schizophre- mit einer polyvalenten (F19) und einer Alkoholabhängigkeit. Im nen Formenkreis, neun affektive Störungen, sieben Belastungsstö- Vergleich zum Vorjahr ist eine Verschiebung der Substanzen zu rungen, 27 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, davon zehn Kokain und den Stimulanzien zu verzeichnen. Die Abhängigkeit von 10
mit pathologischem Spielen und/oder Mediensucht (F63). Die halten unserer Patientengruppe als sehr kritisch zu betrachten, auch Gruppe der Patienten mit einem problematischen Umgang mit dem wenn keine Abhängigkeit vorliegt. Zwar vergaben wir ca. 37,3 % Medium PC/Internet war im Berichtsjahr etwas größer geworden. aller begonnenen Aufenthalte eine Cannabinoidabhängigkeitsdia- Hier war ebenfalls feststellbar, dass das stundenlange Anschauen gnose, jedoch spielte Cannabis bei allen Mehrfachabhängigkeiten von Serien viele Alltagsaktivitäten eingeschränkt hatte. Angesichts eine Hauptrolle. Ähnlich wie in den letzten Jahren spielte bei mehr der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Einschrän- als 95 % unserer Patienten der Konsum von Cannabis, synthetischen kungen sollte eine Interpretation nur mit Bedacht vorgenommen Cannabinoiden und von neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) werden. Insgesamt bleiben der Mediengebrauch und das Spielver- eine unterschiedlich wichtige Rolle. 11
3.4 Rückfälle und deren Häufigkeit im Jahresvergleich 2018 2019 2020 Art des Rückfalls Anzahl % Anzahl % Anzahl % Kein Rückfall 83 62,4 121 81,2 119 85,6 Alkohol 10 7,5 5 3,4 4 2,9 Medikamente 1 0,7 1 0,7 4 2,9 Drogen* 29 21,8 17 11,4 6 4,3 Alkohol und Drogen 3 2,3 - - 0 0 GBL/GHB 4 3 4 2,7 5 3,6 Psychotrope Substanzen 3 2,3 1 0,7 1 0,7 Gesamtzahl 133 100 149 100 139 100 * Spice, Legal Highs und Kräutermischungen sowie Badesalze Die Anzahl der Rückfälle bei den laufenden Behandlungen ging im Personen und die Rückfallaufarbeitung blieben unter bestimmten Vergleich zum Vorjahr (42,84 %) zurück und betrug im Berichtsjahr Voraussetzungen grundsätzlich weiterhin möglich. Insbesondere insgesamt 14,4 %. Zur Erfassung des Rückfallgeschehens wurden bei den Patienten, bei denen sich zeigte, dass sie durch Andere die Häufigkeiten, Anzahl Rückfälliger sowie Rückfallaufarbeitung mit Suchtmitteln konfrontiert wurden und der Versuchung nicht und Beendigung der Behandlung gesondert erhoben, da in der widerstehen konnten und ihren Rückfall zeitnah eingeräumt hatten, oberen Tabelle die Patienten mit Rückfallaufarbeitung und regulärer bestand eine Basis zur Weiterbehandlung. Von insgesamt 28 Pati- Entlassung nicht enthalten sind. Die Zusammenarbeit mit rückfälligen enten, die rückfällig geworden sind, sind neun Patienten (32,1 %) 12
unmittelbar nach bekannt werden der Rückfälligkeit aus disziplina- rischen Gründen entlassen worden. Sie hatten sich maßgeblich an der Beschaffung und Verteilung der Drogen beteiligt oder hatten versucht eine Aufklärung zu behindern und zeigten weiterhin kriminelles szenenhaftes Verhalten innerhalb der Einrichtung. Sieben Patienten (25 %) wurden auf ärztliche Veranlassung entlassen und sechs Patienten (21,4 %) haben im Rahmen der Rückfallauf- arbeitung die Behandlung abgebrochen. Weitere sechs Patienten konnten nach erfolgreicher Rückfallaufarbeitung ihre Behandlung regulär abschließen. Freizeitangebot Bogenschießen 13
3.5 Altersverteilung 2018 2019 2020 Patienten % Patienten % Patienten % 17-21 Jahre 56 50,5 55 46,6 59 54,1 22-25 Jahre 28 25,5 30 25,4 31 28,4 26-29 Jahre 22 19,8 21 17,8 9 8,3 Ab 30 Jahre 5 4,5 12 10,2 10 9,2 Summe 111 100 118 100 109 100 Das Durchschnittsalter bei der Aufnahme lag im Berichtsjahr bei 22,3 Jahren und ist gegenüber dem Vorjahr mit 23,1 Jahren leicht zurückgegangen. Im Jahre 2018 lag das Durchschnittsalter bei 22,3 und im Jahr 2017 bei 22,8 Jahren. 82,5 % der behandelten Rehabilitanden sind zwischen 17 und 25 Jahre alt. Die Gruppe der Patienten unter 18 Jahren war mit neun Patienten (8,3 %) vertreten. Insgesamt haben wir unsere Zielgruppe der jungen Patienten auch in diesem Jahre sehr gut erreicht. In der Altersgruppe 33-35 Jahren hatten wir zwei Patienten (1,8 %) betreut. Im Vorjahr waren es in dieser Altersgruppe sechs Patienten (5,1 %) gewesen. 14
3.6 Leistungs- und Kostenträger 2018 2019 2020 Patienten % Patienten % Patienten % DRV BW Stuttgart 34 30,63 19 16,1 12 11,0 DRV BW Karlsruhe 18 16,22 22 18,64 21 19,3 DRV Bund - - 22 18,64 18 16,5 Andere DRV 6 5,41 5 4,25 6 5,5 Krankenkassen 52 46,85 50 41,78 50 45,9 Sozialamt - - - - - - Jugendhilfe - - - - - - Selbstzahler 1 0,9 1 0,85 2 1,8 Gesamt 111 100 118 100 109 100 Bei allen begonnen Aufenthalten im Berichtsjahr ist die DRV die DRV Saarland belegten uns mit 5,5 %. Somit lag der Anteil aller Baden-Württemberg (Stuttgart und Karlsruhe) mit 30,3 % DRVen bei 52,3 %. Gesamtbelegung Hauptbeleger der Einrichtung. Gegenüber Die Krankenkassen sind mit einem Anteil der Kostenzusagen von dem Vorjahr (34,74 %) sank die Belegung durch die DRV Ba- 45,9 % ein weiterer bedeutender Partner. Der Anteil der „Kranken- den-Württemberg um 4,4 %. Erfreulicherweise belegte uns kassenpatienten“ ist im Vergleich zum Vorjahr (41,78 %) leicht ge- die DRV Bund mit 16,5 % (Vorjahr 18,64 %). Andere Renten- stiegen. Davon waren 28,4 % Patienten der verschiedenen AOKen. versicherungsträger wie die DRV Bayern/Bayern Süd und 15
Die zweitstärkste belegenden Krankenkassen waren die unterschied- 3.7 Zusammenarbeit mit der Justiz lichen BKKen mit einem Anteil von 5,5 %. Der Anteil der Selbstzahler Insgesamt traten im Berichtsjahr 40 Patienten (36,7 %) eine Behand- lag bei 1,8 %. lung bei uns direkt aus der Haft an. Bei 10 Patienten (9,2 %) musste die Behandlung vorzeitig beendet werden und weitere 13 Patienten Die Ankommerquote lag erfreulicherweise bei 90,1 %. Die Vermitt- (11,9 %) haben die Behandlung, z.T. noch am Aufnahmetag, abge- lerverteilung aus den unterschiedlichen Drogenberatungsstellen brochen. Zehn Patienten (9,2 %) konnten erfolgreich in adaptive ist nach wie vor nicht nur regional, sondern auch überregional breit Behandlung vermittelt werden oder nach Hause entlassen werden. gestreut. Bei den neu aufgenommenen Patienten lag der Anteil von Die Kooperation mit den Justizbehörden, der örtlichen Polizei und Personen mit Migrationshintergrund bei 19,27 % (Vorjahr 22,03 %). dem Regierungspräsidium läuft seit Jahren gut. Die Staatsanwalt- Hiervon waren drei Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. schaften und Gerichte erhalten gemäß dem Beschluss eine Aufnahme- Bei den Vermittlungen im Rahmen der Nahtlosverfahren konnten und Entlassmitteilung sowie einen kurzen Abschlussbericht über die 12 Patienten ihre Therapie bei uns beginnen. Fünf davon haben Prognose und den Behandlungsverlauf des Patienten. ihre Behandlung vorzeitig beendet. Zwei Patienten wurden mit ärztlichem Einverständnis entlassen und weitere zwei mussten aus 3.8 Vermittlung in Arbeit disziplinarischen Gründen entlassen werden. Die verbleibenden drei Vor der Aufnahme in die Einrichtung hatten immerhin sechs Pa- Patienten durchliefen ihre Behandlung bei uns erfolgreich und hatten tienten 5,5 % ein Arbeitsverhältnis oder einen Ausbildungs- oder sich für eine Weiterbehandlung in einer Adaptionseinrichtung ent- Schulplatz. Arbeitslos oder als arbeitssuchend gemeldet waren schieden, in die wir sie gerne vermittelt hatten. 103 Patienten, das sind 94,5 % aller Patienten die eine Behandlung begonnen haben. Von allen regulären Entlassungen ohne adaptive Anschlussbehandlung wurden lediglich 9 Patienten (8,2 %) in Arbeit oder Ausbildung entlassen. 16
Ergebnisqualität in Schloss Börstingen Bewertung Durchschnittl. Wir führen eine anonyme und freiwillige Befragung zur Patien- Bewertung tenzufriedenheit bei allen regulär entlassenen Patienten durch. Vorbereitung und Trifft voll zu 1,3 An der Befragung haben alle 31 regulär entlassenen Patienten Aufnahme (insgesamt 100 %) teilgenommen. Die Fragen können mit einer Rahmenbedingungen Trifft voll zu 1,9 Werteskala von 1-4 (positiv-negativ) bewertet werden. Die Er- Umgang und Atmosphäre Trifft voll zu 1,4 gebnisse sind nach den Fragekomplexen zusammengefasst. Die in der Einrichtung Gesamtbewertung lag erneut bei einem Wert von 1,6. Ziele und Behandlungs- Trifft voll zu 1,4 plan Der Aufnahmekontext wird mit 1,3 weiterhin sehr gut bewertet. Bewertung der Veranstal- Trifft oft zu 2,1 Rahmenbedingungen wie Freizeitmöglichkeiten, Therapieange- tungen/Therapieprogramm bote, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten werden mit gut Zufriedenheit mit der Trifft voll zu 1,7 bewertet. Die Zusammenarbeit mit den Einzeltherapeuten wird mit Behandlung einem Wert von 1,5 erneut sehr gut bewertet. Dies spiegelt sich in Zufriedenheit mit den Trifft voll zu 1,5 der Zufriedenheit mit der Therapieplanung (1,7), der Zielerreichung Mitarbeitenden (1,4) und der Veränderung in der Therapie (1,6) wider. Veränderungen in der Trifft voll zu 1,6 Therapie 17
Katamnese des Entlassjahrgangs 2019 Die Datenerhebung bezog sich auf alle Patienten, die im Jahr 2019 aus unserer Einrichtung entlassen wurden. Für die Katamnese im Jahr 2019 wurden die Patienten wieder telefonisch kontaktiert. Insgesamt wurden von 119 Personen, 118 Personen angerufen, da eine Person in dem Zeitraum wiederholt anwesend war. Am Telefon wurde den Patienten zuerst das Vorgehen erklärt (Hinter- grund der Befragung, anonyme Statistikerhebung). Anschließend wurde zusammen mit dem ehemaligen Patienten der Fragebogen ausgefüllt. Von den 118 angerufenen Patienten konnten 17 erreicht werden. Eine Person hat die Katamnese nach der Hintergrunderläuterung verweigert. 16 Personen haben an der Katamnese teilgenommen. Damit ergibt sich ein Rücklauf von 13,4 %. Von den 16 Teilnehmern hatten zwei Patienten ihre Behandlung regulär beendet und wurden direkten nach Hause entlassen. Zwei Patienten wurden disziplinarisch entlassen. Fünf Patienten haben die Behandlung vorzeitig gegen ärztlichen Rat abgebrochen. Zwei Patienten wurden mit ärztlichem Einverständnis und drei Patienten wurden zur Weiterbehandlung in eine Adaptionsbehandlung vermittelt. 18
Im Rahmen der Katamnese werden Rückmeldungen zu den Themen Die Partner- und Familiensituation hat sich bei 12 Patienten (75 %) Erwerbs-, Wohn-, Partner- und Familiensituation erbeten. Diese gebessert und ist bei zwei (12,5 %) gleich geblieben und bei weite- wurden wie folgt beantwortet: Suchtmittelgebrauch in den letzten ren zwei Patienten ist sie eher schlechter geworden. Die seelische 12 Monaten: 12 Patienten (75 %) gaben an, dass sich ihr Suchtmittel- Gesundheit hat sich bei 11 Patienten (68,8 %) gebessert und die gebrauch deutlich verbessert hat, sie jedoch nicht durchgehend körperliche Gesundheit besserte sich bei 13 Patienten (81,3 %). abstinent geblieben sind. Vier Patienten (25 %) gaben an durch- Sport, Freizeitverhalten und die Tagesstruktur hat sich bei 15 Patienten gehend abstinent zu sein. (93,8 %) gebessert. Bei einem Patienten ist sie gleich geblieben. Überwiegende Erwerbssituation in den letzten 12 Monaten: Acht Patienten (50 %) sind in Arbeit, sechs (37,5 %) in einem Ausbil- dungsverhältnis. Lediglich ein Patient war arbeitslos. Eine Teilhabe in Arbeit und Ausbildung haben somit 99 % der teilnehmenden Personen erreicht. Die Arbeits- und Ausbildungssituation erleben 13 Patienten (81,2 %) als viel besser, zwei Patienten (12,5 %) als gleich geblieben und ein Patient (6,25 %) als verschlimmert. Überwiegende Wohnsituation in den letzten 12 Monaten: Acht Patienten (50 %) wohnen in einer eigenen Wohnung bzw. selbstän- dig. Die Wohnsituation hat sich insgesamt für 14 Patienten (87,5 %) deutlich verbessert. Sieben Patienten lebten bei den Eltern oder in Partnerschaften bzw. Wohngemeinschaften. Bei einem Rehabilitan- den (6,3 %) verschlechterte sich die Wohnsituation. 19
Dank Allen Mitarbeitenden danke ich für ihr hohes Engagement und die ideenreiche, konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit. Hierdurch konnten alle mit der Pandemie einhergehenden Anforderungen sachlich und ruhig angegangen werden. Für wertvolle Anregungen, angemessene Kritik und wertvolle Unterstützung bedanken wir uns bei unseren Patienten, den Kostenträgern und den Mitarbeitenden der vermittelnden Sucht- beratungsstellen. Muin Hassunah (Einrichtungsleitung) und das gesamte Börstinger Team 20
Formalia Rehaeinrichtung zur Behandlung junger alkohol- und mehr- Leitungsteam fachabhängiger Frauen und Männer im Alter von 17 – 35 Jahren Med. Leitung: Mattias Wagner, FA für Psychiatrie Einrichtungsleitung: Muin Hassunah, Dipl. Psych., Suchttherapeut Rehabilitationseinrichtung Schloss Börstingen Rottenburger Straße 6 Rechtsträger 72181 Starzach-Börstingen Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e.V. Tel.: +49 7031-2181430 Talstraße 37 Fax: +49 7031-21819430 71034 Böblingen www.reha-boerstingen.de Tel.: +49 7031 2181-0 info@reha-boerstingen.de Fax: +49 7031 2181-61 Vorsitzende des Verwaltungsrates: Elke Wallenwein Behandlungsangebote Schloss Börstingen (29 Plätze) Vorstandsvorsitzender: Steffen Reitz • Kurzzeitbehandlung Vorstand Fachbereich Suchthilfe: Helena Resch • Kombinationstherapie • Mittelzeitbehandlung Dachverband • Langzeitbehandlung Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg • Integrierte Suchtbehandlung für Jugendliche und junge Erwachsene Belegt von Deutscher Rentenversicherung Baden-Württemberg (federfüh- render Leistungsträger) und Krankenkassen (Versorgungsvertrag §111 SGB V) 21
Impressum Der Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e. V. ist durch das Finanzamt Böblingen als gemeinnützig anerkannt. Unterstützen Sie uns bei unseren Aufgaben: IBAN: DE77 5206 0410 0000 4058 25 BIC: GENODEF1EK1 Kennwort: Regionalbericht 2020 Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg Herausgeber Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e. V. Talstraße 37 • 71034 Böblingen Vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden des Vereins: Steffen Reitz Gestaltung Achim Szabo achim.szabo@gmail.com 22
Kontakt Rehabilitationseinrichtung Schloss Börstingen Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e. V. Rottenburger Str. 6 Talstraße 37 72181 Starzach-Börstingen 71034 Böblingen Telefon 07031 21 81 430 Telefon 07031 21 810 Telefax 07031 21 81 94 30 Telefax 07031 21 81 90 E-Mail info@reha-boerstingen.de E-Mail info@vfj-bb.de www.reha-boerstingen.de www.verein-fuer-jugendhilfe.de
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