Jugendraum - jugenD &Pfarrei Jubiläum 70 Jahre - Erzbischöfliches Jugendamt München und Freising
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jugendraum Kirchliche Jugendarbeit in der Erzdiözese München und Freising 2|17 jugenD & Pfarrei Erzbischöfliches Jugendamt Thema BDKJ München und Freising Jugendkorbinian Jugendarbeit Jubiläum 70 Jahre in der Pfarrei
inhalt thema: JUGEND & PFARREI Vorwort: Miteinander von Pfarrei und Jugend 3 Quo vadis Pfarrei – Jugendarbeit vor Ort? 4-5 Interview: Pfarrjugendarbeit in der Stadt 6 Interview: Pfarrjugendarbeit auf dem Land 7 wegweiser 8-9 Zirkus Pfarrelli 10 JuPfBri? Ist das ansteckend? 11 Perspektivwechsel – Jugendgottesdienst 12 BDKJ München und Freising Ran an aktuelle Themen! – Bericht Herbst-DV 13 Jubiläum 70 Jahre BDKJ 14 GESCHENKPAPIER 15-18 „Grill den Weihbischof“ – Veranstaltungen zur Jugendsynode 19 Jugend und Politik 19 Personalien 20 Erfahrungen im Pfarrgemeinderat – PRO und KONTRA 21 PGR-Videos „Mehr junges Gemüse!“ 22 Du bist gewählt! - Jugendvertreter/innen im Pfarrgemeinderat 23 Kommentar: Allein in der Kirche 24 siebensachen 25 Bibel & Kassenbuch 26-27 Diözesaner Ministrantenverband 28 Pueri Cantores 29 Das war Jugendkorbinian 2017! 30 gadgets 31 Impressum 31 Foto: Jugendstelle Freising waswannwo 32 2
jugendraum 2|17 Liebe Leserinnen und liebe Leser, wenn ich an meine Zeit als Jugendlicher oder zur Kirchenverwaltung engagierte in meiner Heimatpfarrei St. Martin- junge Menschen gesucht, die das Ge- Langengeisling zurückdenke, weiß ich, meindeleben mitgestalten wollen. wie wichtig das gute Miteinander von Pfarrei und Jugend ist. Aktionen meiner Hierfür möchte ich die Ordensregel des KLJB Ortsgruppe waren fest im Pfarrei- Heiligen Benedikt zitieren, dort heißt es leben verankert. Als wir 1998 unser im III. Kapitel: „Sooft etwas Wichtiges mehrtägiges Gründungsfest feierten, im Kloster zu behandeln ist, soll der Abt wurden wir tatkräftig von „unserer Pfar- die ganze Gemeinschaft zusammenrufen rei“ unterstützt. und selbst darlegen, worum es geht.“ Der Heilige Benedikt fordert dann weiter: Jugendliche, die sich mit ihren Anliegen „Dass aber alle zur Beratung zu rufen in der Pfarrei angenommen und gehört seien, haben wir [der Heilige Benedikt] wissen, sind auch bereit Verantwortung deshalb gesagt, weil der Herr oft einem zu übernehmen. Die Entwicklungen in Jüngeren offenbart, was das Bessere unsere Erzdiözese, hin zu neuen For- ist.“ Wenn man in die Geschichte der Be- men der Pfarreileitung, bieten Chancen nediktiner schaut, kann man die Früchte junge Menschen mit in die Leitung und dieser klugen Regel erkennen. damit in die Zukunftsgestaltung der Pfarrei oder des Pfarrverbands einzu- Ich wünsche Ihnen/Euch Gottes Segen binden. Ebenso werden für die anste- für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwi- Richard Greul henden Wahlen zum Pfarrgemeinderat schen jungen Menschen und Pfarreien! Diözesanjugendpfarrer 3
Quo vadis Pfarrei Jugendarbeit vor Ort? Der entscheidende pastorale Dienst durch, mit und für junge Menschen geschieht auf der Ortsebene. So klar schreiben das die deutschen Bischöfe in den Jugendpastoralen Leitlinien 1991. Das gilt heute, über ein Vierteljahrhundert später, immer noch. Vor Ort setzt kirchliche Jugend- Arbeitskulturen und Verabredungen der Eingeständnis, dass aus blinden Flecken (verbands-)arbeit auf Gruppenarbeit, Zusammenarbeit. Das gestaltet sich fast der Jugendpastoral, die es da und dort Ferienfreizeiten und die Teilnahme an nirgendwo einfach. Dazu kommen der schon immer gab, an manchen Orten größeren Veranstaltungen. So wird Nachwuchsmangel, eine Überalterung weiße Landschaften werden könnten, (Glaubens-)Identität entwickelt und in kirchlichen Berufen und ein Forma- in denen nichts mehr passiert. Es gilt soziales Handeln erprobt. Erfahrungs- lisierungsdruck in der Jugendarbeit: Ungleichzeitigkeiten zu akzeptieren und felder neben der Schule bereit zu halten Hygienevorschriften, Führungszeugnis- auszusprechen. Wahrscheinlich ist eine und Verlässlichkeit in den Angeboten zu se, Arbeitsschutz, Reiserecht, Versiche- flächendeckende, möglichst identisch gewährleisten, stehen heute vor neuen rungsschutz und vieles mehr. Am Ende gestaltete und zentral gesteuerte ju- Herausforderungen. sind nicht einmal mehr die jungen Leute gendpastorale Praxis zu Ende. dieselben wie früher. Alles ändert sich Keine rosarote Brille Ehrlichkeit ist angesagt mmerzeltlager, Pfarrei 14 Nothelfer, München Fast jede Pfarrei im Erzbistum München Das Zerbrechen der rosaroten Brille und Freising wurde in einem Pfarrver- Es braucht den Mut die derzeitigen ermöglicht das selbstkritische Hinse- band neu verortet und sollte mit der Anstrengungen nicht zu verleugnen; hen auf das, was erfolgreich ist, was (jugend-)pastoralen Arbeit nicht einfach nicht zu schnell von der Zumutung der Nutzen bringt, wo Bedarf ist und Men- so weitermachen wie bisher. Andere Gegenwart in eine Ermutigung für die Zu- schen, die sich engagieren. Manches, Strukturen brauchen neue Prioritäten, kunft zu gehen. Es braucht das ehrliche was als Verlust erscheint, bietet die 4
jugendraum 2|17 jugendraum 2|17 Be connected Orientation wanted In größer gewordenen Einheiten ist es Jugendstudien zeigen, dass es ein richtig sich zu vernetzen und nicht Ener- jugendliches Bedürfnis nach Spirituali- gie in Abgrenzung zu verschwenden. Das tät gibt. Wenn Spiritualität (von spiritus Zusammenarbeiten darf dabei lustvoll = Geist) eine Geisteshaltung ist, dann und zeitgemäß sein. Die Einführung beginnt sie nicht erst, wenn ich meine einer „Mini-Bonus-Card“ in der Minis Hände zum Gebet falte. Sie ist Offen- trantenarbeit ist genau das. Sie schafft heit und Orientierung auf Gott hin, die zugleich ein Anreizsystem zum häufigen mein Leben bestimmt. Jugendliche Ministrieren, ermöglicht Identifikation sollen – entsprechend ihrer lebensge- und – da man in allen beteiligten Sak- schichtlichen und religiösen Erfahrung risteien Punkte sammeln kann – ebenso – Spiritualität erleben und gestalten. einen niederschwelligen Anreiz sich in- Das entscheidende Kriterium für eine nerhalb des Pfarrverbands zu bewegen. christliche Spiritualität ist ihre „Lebens- Verrückte Bonusaktionen für‘s Ministrie- dienlichkeit“. Anders gesagt: Macht sie ren nach 22 Uhr können den Spaßfaktor mich beziehungsfähiger, lässt sie mich deutlich erhöhen und wer am Ende seine – nach dem Beispiel Jesu – solidarischer Punkte für ein Partnerschaftsprojekt werden mit den Notleidenden, verhilft einlöst tut noch etwas Gutes. sie mir zu einem eigenverantwortlichen, hoffnungsvollen Leben? Infos zur Mini-Bonus-Card Neues Rollenmodell www.mehr-als-messdiener.de Auf den Geist Gottes vertrauen heißt weg vom „hätte, könnte und eigentlich Attraktiv sein müsste man“ hin zum: • Was kann ich jetzt tun? Das große Partizipationsprojekt steht mit • Wer ist da? der Pfarrgemeinderatswahl im Febru- • Wo fließt unsere Energie hin? ar 2018 schon vor der Tür. Es ist nicht • Was packen wir an? Rekrutierung angesagt, denn Jugendliche sind keine Lückenbüßer. Die Wahl sollte Darin steckt ein neues Rollenmodell für Anlass sein, sich ehrlich und selbstkri- modernes Christsein, das Wege eröffnet: tisch zu fragen: Wie können wir attraktiv „Spiritueller Animateur“ sein, mittel- sein, damit junge Menschen hier mit- und nutzerorientiert, mit Prioritäten. Das arbeiten wollen? Eben nicht zu fragen: geht und das braucht’s! Chance Kräfte zu bündeln und Prioritä- Was müssen die jungen Menschen tun, ten zu setzen. Kirchliche Jugendarbeit um möglichst gut zu uns zu passen und ist bundesweit der größte Anbieter wenig Unruhe hineinbringen? Wer seine Literatur von Freizeitveranstaltungen, die Sinn Ruhe möchte, wer will, dass alles so Sekretariat der Deutschen Bischöfe und Spaß machen. Abenteuer erleben, bleibt, wie es ist, der braucht sich nicht zu (Hrsg.): Leitlinien zur Jugendpastoral. reale Herausforderungen meistern: Das wundern, wenn sich keine jungen Erwach- Bonn 1991. kranke Kind, zu wenig gekocht oder senen beteiligen. der Supergau – kein Handyempfang! Shell Deutschland (Hrsg.): Jugend 2015. Diese Erfahrungen anzubieten gehört Frankfurt 2016. auf die oberste Stufe der Prioritäten einer Jugendarbeit vor Ort. Auf der nächsten Stufe gilt es allen temporären Begegnungen mit jungen Menschen Beachtung zu schenken. Egal ob Firm- Joachim Burkard vorbereitung, Sternsingeraktion oder 72-Stunden-Aktion – wenn klar ist, Professor für Pastoraltheologie an der KSH in Benediktbeuern und was der Nutzen und das Ziel ist, sind Direktor der Stiftung St. Matthias dies Möglichkeitsräume, um positive in Wolfratshausen-Waldram Kirchenerfahrungen zu machen. 5
Wo, was, wie, wohin? Foto: Pfarrverband Altschwabing Jugendarbeit in der Stadt Was läuft an Jugendarbeit in den Pfarreien und im Dekanat? Welche Herausforderungen gibt es in der Stadt? #jugendraum war im Gespräch zur Situation der Jugendarbeit in München mit Dekan David W. Theil, Leiter des Pfarrverbandes Altschwabing und Pfarrer von St. Ursula und St. Sylvester. #jugendraum: Was ist das Besondere an kirchlicher Jugendar- #jugendraum:Wie arbeiten Sie mit der Jugendstelle im Dekanat beit in einer Großstadt wie München? zusammen? David Theil: In den vielfältigen Angeboten einer multikultu- David Theil: Es gibt ein vertrauensvolles offenes Miteinander, rellen Stadtgesellschaft mit jungen Menschen sinnstiftend in wir sind für einander jederzeit ansprechbar, der Alltagskontakt Kontakt zu treten und dabei zu erleben, dass vieles, was wir in geschieht über pastorale Mitarbeiter, auch aus meinen Pfarrei- der Kirche als maßgeblich verhandeln, in der Welt der Jugendli- en, so dass ich im Bilde bin. chen kaum eine, bis gar keine Rolle spielt. #jugendraum: Was hat sich in der Jugendarbeit in den letzten #jugendraum: Welchen Kontakt haben Sie als Dekan persönlich zehn Jahren aus Ihrer Sicht verändert? zu Jugendlichen? David Theil: Die sogenannten sozialen Medien sind maß- David Theil: Als Dekan zu den Jugendlichen direkt eher wenig – als und tonangebend, die schulischen Herausforderungen und Pfarrer meiner beiden Pfarreien zu den Ministranten/innen und Ganztagsangebote verkleinern die Zeitfenster für jugendli- Pfadfinderstämmen, zu einzeln Jugendlichen auch den Raum per- ches Engagement in den Pfarrgemeinden und auf Dekanats- sönlicher Gespräche bis hin zu menschlich-geistlicher Begleitung. ebene. #jugendraum: Wie läuft heute die Jugendarbeit in Ihrem Dekanat? #jugendraum: Was braucht katholische Jugendarbeit aus Ihrer Sicht in der Zukunft? David Theil: Es gibt einen regen Austausch mit der Jugendstel- le, besonders auch über den Jugendseelsorgekreis. Hervor- David Theil: Große Frage: Wir müssen als Kirche wieder mehr zuheben ist das in diesem Gremium gemeinsam entwickelte die Kernthemen unseres christlichen Glaubens in den Mittel- Firmprojekt für unser Innenstadtdekanat. Die Jugendlichen im punkt stellen. „Du Mensch bist vom Ewigen, das wir Schöp- Dekanat erleben die Jugendstelle als Möglichkeit der Ver- fergott nennen, unbedingt gewollt, ohne Vorleistung geliebt netzung. Verbandlich sind vor allem die Pfadfinder aktiv und und unwiderruflich erlöst! Dieses Wesen Gottes, der uns in pfarrlich die Ministranten/innen. unserem Menschsein ernst nimmt, zeigt sich für Christinnen und Christen in dem konkreten Menschen Jesus von Naza- Dekan David W. Theil reth, an dem wir sehen wie Gott Menschsein und Beziehung immanent und transzendent meint. Ein angstfreies, dem Leben Leiter des Pfarrverbandes Altschwabing, vertrauendes Miteinander auch gesellschaftlich neu einzuüben Pfarrer von St. Ursula und St. Sylvester ist für mich christlicher Kernauftrag und in dieser Haltung darf im Dekanat München-Innenstadt katholische Jugendarbeit Begegnungs- und Probierräume mit jungen Menschen schaffen. 6
jugendraum 2|17 Wir kennen uns Jugendarbeit auf dem Land Kirchliche Jugendarbeit auf dem Land – wo, was, wie, wohin? #jugendraum sprach dazu mit Dekan Franz Eisenmann, Leiter des Pfarrverbands Neumarkt – St. Veit im Dekanat Mühldorf. #jugendraum: Wie läuft die Jugendarbeit in Ihrem Dekanat? #jugendraum: Wie arbeiten Sie mit der Jugendstelle im Dekanat zusammen Franz Eisenmann: Ja, die Jugendarbeit läuft, aber unter- schiedlich je nach Pfarrei bzw. Pfarrverband. Im Dekanat Franz Eisenmann: Wir kennen uns. Das sind einfach kurze gibt es rund 200 Ministranten, dazu kommen fünf Gruppen Wege. Das Jugendstellen-Team ist bei den Jugendlichen be- der KLJB, 150 Pfadfinder und Pfadfinderinnen sowie junge kannt und man weiß, dass dort fachliche Beratung bei Proble- Erwachsene der Kolpingjugend, die zukünftig Jugendgruppen men und Unterstützung gegeben wird. Eine sehr wertvolle und machen möchten. Ich gehe in die Schule, gebe Religionsun- gut funktionierende Zusammenarbeit. terricht und lerne wirklich alle Drittklässler kennen. Dann ist es viel leichter sie für die Ministranten oder kirchliche Jugend- #jugendraum: Was ist das Besondere von Jugendarbeit auf dem Land? gruppen zu begeistern. Ich kenne sie einfach alle! Franz Eisenmann: Eine Besonderheit ist die Mobilität, denn auf #jugendraum: Was hat sich in den letzten zehn Jahren ver dem Land sind weite Wege normal. Das muss bei Angeboten ändert? am Abend, aber auch sonst, berücksichtigt werden. Geprägt wird die Jugendarbeit bei uns vor allem durch die Jugendver- Franz Eisenmann: Insgesamt wird immer deutlicher, dass bände wie KLJB, die Pfadfinder oder die Kolpingjugend. die „Konkurrenz“ zu kirchlichen Angeboten stärker wird. Unterschiedlichste Vereine – Feuerwehr, Schützen, Trachtler, #jugendraum: Es gibt neue Leitungsteams und Leitungsstruk- Sportvereine usw. – fangen immer früher an, Nachwuchs zu turen in den Pfarrverbänden. Welche Auswirkungen hat das auf suchen. Dazu muss man wissen, dass es in Neumarkt St. Veit die Jugendarbeit? insgesamt 43 Vereine gibt, bei 6.000 Einwohnern. Franz Eisenmann: In meinem Dekanat sind die Teams altersmäßig #jugendraum: Welchen Kontakt haben Sie als Dekan persön- sehr gemischt. Wir sind da gut aufgestellt. Es ist aber generell lich zu Jugendlichen? nicht eine Frage des Alters, sondern des Typs und der Einstellung, ob jemandem Jugendarbeit liegt oder nicht. Allerdings dürfte es Franz Eisenmann: Mir ist der Kontakt zu den Jugendlichen von den Jugendarbeits-Begeisterten ruhig ein paar mehr geben! wichtig. Ich fahre selbst mit zum Zeltlager oder anderen Aktivi- täten. Da lernt man sich besser kennen und die Jugendlichen Dekan Franz Eisenmann schätzen das. Wichtig ist, dass es auch Räume für Jugendli- chen und junge Erwachsene gibt. Derzeit wird unser Pfarrheim Leiter des Pfarrverbands saniert und da war es ganz wichtig, dass wir für Ausweichräu- Neumarkt – St. Veit im Dekanat Mühldorf me im alten Pfarrhof gesorgt haben. Geben und nehmen ist wichtig! 7
jugendraum 2|17 „Du bist ein Geschenk“ Als kleines Kind kann man Tage, an denen es Geschenke gibt, kaum erwar- ten. Der Moment, das bunt verpackte Geschenk in den Händen zu halten, das Papier abzureißen, die Spannung, was sich wohl darin verbirgt und die Über- raschung, den Inhalt dann in den Händen zu halten. All das erlebt ein Kind sehr intensiv. Später freut man sich immer noch über Geschenke, aber dieser Moment der Spannung ist weniger intensiv. Dafür wächst ein Bewusstsein für ganz andere Geschenke. Wir entdecken Men- schen als Geschenke. Es ist der beste Freund oder die beste Freundin, denen man alles anvertrauen kann. Es ist die große Liebe, die einen immer wieder überrascht, weil man sich immer besser kennen lernt. Sie werden zu Geschen- ken, die man so intensiv erleben kann, wie die Spannung beim Auspacken von Geschenken in der Kindheit. Wir haben solche Menschen, die Geschenke sind in unserem Leben und wir selbst sind solche Geschenke im Leben anderer. Viel Spaß beim Geschenke entdecken in dir und in anderen Menschen! Und denk daran, Geschenke sind kostbar! Agnes Huber Pastoralassistentin Pfarrverband Pasing, München 9
Zirkus in der Pfarrei? Seit 13 Jahren erleben Kinder und Jugendliche, dass Zirkus echt stark macht! Der Kinder und Jugendzirkus „Pfarrelli“ entstand als kleines Projekt einer Kindergruppe in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Partenkirchen. Derzeit verzaubern 40 Kinder und Jugendliche ihre Zuschauer mit Schwarzlicht-Theater oder Zirkusshows. Trainiert und geprobt wird jede Woche in der Pfarrei. Fasching 2004 wollte eine Kindergruppe für die Eltern eine kleine gemeinsam trainiert wird. Höhepunkte waren dabei auf jeden Fall Zirkusaufführung auf die Beine stellen. Schnell griff der „Zirkus- die „Europäischen Jonglier- und Artistiktreffen“, wo man gemein- virus“ um sich und bereits zum Pfarrfest im Sommer gab es eine sam mit mehreren Tausend Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus weitere Auflage des „Zirkus Pfarrelli“. Jahr für Jahr entstanden nun aller Welt in eine kunterbunte Zirkuswelt eintaucht. Im Juli 2017 phantasievolle Aufführungen für Pfarrfeste, Seniorennachmittage kam es zu einer großartigen Kooperation zwischen dem Zirkus und Straßenfeste. Pfarrelli und der Grundschule Partenkirchen. In einem einwöchi- gen Zirkusprojekt erarbeiteten 170 Kinder eine abendfüllende Selbstsicherheit gewinnen Fotos: Zirkus Pfarrelli, Susanne Weber Zirkusshow. In der Workshop-Phase arbeiteten Jugendliche des Zirkus Pfarrelli mit und wurden dafür vom Unterricht freigestellt. Momentan trainieren etwa 40 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren regelmäßig grundlegende Zirkusdisziplinen wie Guter Geist spürbar Akrobatik, Jonglage, Poi-Schwingen, Einradfahren, Rope-Skipping (Seilspringen) und Clownerie. Eine besondere Spezialität im „Zir- Bei allen Treffen ist uns noch keine weitere kirchliche Zirkusgrup- kus Pfarrelli“ ist das Schwarzlicht-Theater, mit dem die Gruppe pe begegnet. Wir hingegen fallen immer wieder auf, weil „unsere regelmäßig ihre Zuschauer begeistert; wie beim Jugendkorbi- Kids so nett sind und so gut miteinander umgehen“. Vermutlich nian-Festival 2016 in Freising. Im Zirkus lernen die Kinder und scheinen hier unsere kirchlichen Wurzeln durch und ein guter Jugendlichen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu haben. Sie Geist ist spürbar. Die meisten unserer Zirkus- entwickeln ein positives Verhältnis zu ihrem eigenen Körper und kinder sind noch anderweitig in der Pfarrei gewinnen Selbstsicherheit durch die Auftritte vor dem Publikum. eingebunden, zum Beispiel bei den Ministranten oder im Chor. Jugend- Blick über den Tellerrand liche, die mit dem „Zirkus Pfarrelli“ groß geworden sind, übernehmen Regelmäßig nimmt der Pfarrei-Zirkus an Treffen mit anderen Zir- mittlerweile einzelne Trainingseinhei- kusgruppen teil, bei denen neue Kontakte geknüpft werden und ten für die Jüngeren. Dazu erhalten sie über die Gruppenleiterkurse Susanne Weber der Katholischen Jugendstelle und über spezielle Workshops Gemeindereferentin, in unterschiedlichen Zirkusdis- Pfarrei Mariä Himmelfahrt ziplinen das nötige Handwerks- in Partenkirchen zeug. Der „Zirkus Pfarrelli“ ist für uns und andere eine tolle Sache! 10
JuPfBri jugendraum 2|17 Ist das ansteckend? Seit 2013 gibt es den Jugendpfarrbrief – kurz JuPfBri – der Pfarrjugend Hl. Geist im Pfarrverband Pullach-Großhesselohe. Demnächst erscheint die fünfte Ausgabe. Sorgte der Name zuerst noch für Irritationen, ist er inzwischen frisch – jung – innovativ fester Bestandteil der Pfarrei. Mit den Ausgaben 2014 und 2015 gewannen die jungen Redakteure den Sonderpreis des Pfarr- Bei der Zusammenstellung der Inhalte sind die jungen Redakteu- briefwettbewerbs im Erzbistum München und Freising. 2017 re professionell unterwegs. Gelayoutet wird mit QuarkExpress, erscheint bereits die 5. Ausgabe – mit einem Rekordumfang. es gibt Redaktionssitzungen, in denen die Beiträge gegengele- sen und redigiert werden. Bildauswahl, Bildrechte, Fotostory, Jeder darf mitschreiben Gastbeiträge, dazu Zuschriften zu Artikeln aus dem Vorjahr – es summiert sich, bis der neue 68 Seiten umfassende JuPfBri ent- Wie stemmt die Pfarrjugend ein solches Projekt? Viele enga- steht und dann online in einer Auflage von 1.000 Stück gedruckt gierte Jugendliche sind unerlässlich. In Hl. Geist gibt es eine wird. Die Kosten laufen über den Jugendetat der Pfarrei. Leiterrunde, die aus 17 ausgebildeten Jugendleitern besteht. Sie leiten derzeit drei Jugendgruppen, organisieren das Einen JuPfBri zu veröffentlichen, ist eine Riesenleistung. Nun jährliche Zeltlager und sind mit den Ministranten sowie möchten die Pullacher hier die Gelegenheit nutzen, dich der Jugendband eng vernetzt. Für den JuPfBri darf und deine Jugend zu ermutigen, es ihnen nach zu tun. jeder aus der Leiterrunde schreiben, worüber er Denn auch sie haben nur mit einer Idee angefangen. möchte. Somit ist eine Reihe von Beiträgen ge- Der JuPfBri hat dann alle angesteckt. Wichtig ist sichert. Mit den letzten Ausgaben wuchs der also nur, dass ihr etwas zu erzählen habt. Und JuPfBri weiter an, inzwischen es auch erzählen wollt. gibt es drei Kapitel: Dann ist es auf Rückblick auf das einmal ganz ein- Jahr in der Pfarrju- fach. Schreibt gend, Ausland und uns unter Feuilleton. Für die pfarrjugend@ Ausgabe 2017 kommt gmx.de, um ein Themen- Exemplare kapitel des JuPfBri hinzu: anzufor- Politik. dern. Jugendseiten im Pfarrbrief oder ein eigener Jugendpfarrbrief bieten Jugendlichen eine Plattform zur Meinungsäußerung. Damit ein solches Projekt gelingt, braucht es: • Ein engagiertes Redaktionsteam Martin Salfer • eine verantwortliche Chefredaktion oder Projektleitende Pfarrjugendleitung, Oberministrant, • detaillierte Heftplanung mit Zeitplan Zeltlagerleitung, Projektkoordinator, • Zeit für mehrere Redaktionssitzungen Chefredaktion und Layout JuPfBri, • eigene Kenntnisse oder Unterstützung für das Layout Pfarrei Hl. Geist im Pfarrverband • Budget aus dem Jugendetat für die Kosten (Druck, Bildlizenzen) Pullach-Großhesselohe • Absprachen mit dem Pfarrer, der presserechtlich verantwortlich ist. Redaktion #jugendraum 11
Perspektivwechsel Zunächst wird analysiert, was im vergangenen Jahr schlecht gelaufen ist und was es zu verbessern gilt. Im nächsten Schritt nimmt man sich viele Veränderungen vor, die man – wenn es gut läuft – oft auch immerhin eine Woche lang durchhält. Dann ist wieder alles beim Alten. Es folgt die Enttäuschung, weil man es wieder nicht geschafft hat. Schade. Versager! Wäre es nicht besser die Vergangenheit zu vergessen und darauf zu schauen, wer man gerne wäre, wie man gerne wäre, wo man hin will? Also die Perspektive zu wechseln – nicht rückwärts sondern vorwärts zu Jugendgottesdienst zum Jahresbeginn schauen. Von der eigenen Zukunft auszugehen und sich somit für andere Menschen zu öffnen, für neue Begegnungen und Möglichkeiten. Es geht nicht um mein Schlechtestes, das ich verbessern will, sondern um mein Bestes, das ich erreichen will. Plötzlich liegt der Blick auf dem Erreichen und nicht auf dem Versagen, er ist auf die Zukunft gerichtet und nicht auf Enttäuschung. Alles neu? Neuanfang? Falsch! Fang doch einfach an! Ablauf Liederbuch: God for you(th) - DonBosco Verlag Foto: Marco2811/fotolia.de Bibelstellen: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten. Lied: „Here I am Lord“, Nr. 530 Aktion: Handy herausnehmen und Selfie machen Lesung: Jesaja 43, 16-21 Lied: „Wo ich auch stehe, Du warst schon da“, Nr. 387 Aktion: Eigenes Selfie betrachten Impulsfragen: Was sehe ich? Was ist im Zentrum des Bildes? Sehe ich mich im „richtigen Licht“? Evangelium: Lukas 18, 9-14 Aktion: Neues „Selfie“ machen! Dabei das fotografieren, was sich hinter einem befindet, z, B. die Menschen, der Raum, die Atmosphäre oder Gegenstände. Impulse: Dieselbe Bewegung, aber andere „Aussicht“. Neue Sichtweisen entdecken! Den Blick weiten. Gedanken zur Predigt: (mehr unter magazin-jugendraum.de) • Der Pharisäer im Evangelium denkt nur an sich. Er macht quasi ein Selfie und bewundert sich. Er sieht die anderen, aber nur ihre schlechten Seiten, damit er selbst besser dasteht („Ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin.“). Seine schlechten Seiten, seine unbelichteten Momente sieht er nicht, sondern stellt sich ins beste Licht. Zum neuen Jahr macht man sich gerne • Gott sagt in der Lesung: „Nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt gute Vorsätze. Diese werden auch in es, merkt ihr es nicht?“ Also Augen auf für das Neue. Jesaja weist kurzer Zeit umgesetzt. Aber dann? Der damit auch auf Jesus hin, der unsere Sichtweisen verändern will. Wortgottesdienst „Perspektivwechsel“ • Beobachtung: Wenn ich ein Selfie mache, dann kann ich auf das kleine Display schauen, aber ich kann auch die Welt drum rum se- beschäftigt sich mit guten Vorsätzen und hen. Jesaja sagt: „Auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr!“ dem Neuanfang zum Jahreswechsel. Wir schauen immer nur zurück. Schauen wir doch mal nach vorne. Lied: „Stern über Bethlehem“, Nr. 400 Tobias Hartmann Fürbitten Vater Unser Stadtjugendpfarrer München Segen Lied: „Komm, lobe unsern Herrn und Gott“, Nr. 334 12
jugendraum 2|17 BDKJ Herbst-Diözesanversammlung im Jugendhaus Josefstal Ran an aktuelle Themen! Jung, frisch und diskussionsfreudig zeigten sich die rund 60 Delegierten aus Kreis- und Mitgliedsverbän- den des BDKJ München und Freising bei ihrer Herbst-Diözesanversammlung am 14. und 15. Oktober 2017. Wie sich der Diözesanverband mit dem nicht neuen, aber aktuellen Thema „Kirche und Homosexualität“ auseinander Nächste BDKJ-Diözesanversammlung: 3. März 2018 setzen soll, diskutierten die Jugendlichen und jungen Er- wachsene ausführlich. Einstimmig beschloss die Versamm- lung dann einen diözesanen Arbeitskreis einzurichten, der Redebeitrag? Ja gerne, aber bitte zuerst Nennung von sich inhaltlich mit diesem Thema beschäftigt und dessen Vorname und Verband für das Sitzungsprotokoll, Antrag zur Ergebnisse einen Dialog mit Kirchenvertretern und Kirchen- Geschäftsordnung, „Mauschelpause“, offene oder gehei- vertreterinnen eröffnen soll. me Abstimmung und, und, und... Gut, dass sich auch die Konferenzneulinge beteiligten, unerschrocken nachfragten, Deutlich wurde die Grundhaltung der Kreis- und Mitglieds- Änderungsanträge formulierten und mitredeten. verbände im Wortlaut des einstimmig gefassten Beschlus- ses, in dem es unter anderem heißt: “Es ist den katholi- Zum zweiten Mal Sozialaktion schen Jugendverbänden ein großes Anliegen, dass alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unabhängig Ja! Vom 23. bis 26. Mai 2019 wird der BDKJ München und von ihrer sexuellen Orientierung Heimat in unseren Verbän- Freising zum zweiten Mal an der bundesweiten Sozialak- den und unserer Kirche finden, keine Diskriminierung oder tion „72-Stunden-Aktion“ teilnehmen. Dafür wird, so der Ausschluss erfahren, sondern Akzeptanz und die Möglich- Beschluss der Diözesanversammlung, eine Kooperation mit keit, sich frei zu entfalten, erleben“. dem Erzbischöflichen Jugendamt angestrebt. “Wir freuen uns schon jetzt auf die vielen kreativen Ideen für Sozialak- tionen, die dazu beitragen werden unsere Gesellschaft vor Ort zu gestalten“, sagte BDKJ-Diözesanpräses Richard Greul. Die Liste, in die sich Interessenten für die Mitarbeit in der diözesanen Steuerungsgruppe der 72-Stunden-Aktion ein- tragen konnten, füllte sich schnell. Die Steuerungsgruppe nimmt im Februar 2018 ihre Arbeit auf. Claudia Hoffmann Referentin für Öffentlichkeitsarbeit BDKJ München und Freising 13
jugendraum 2|17 70 Jahre BDKJ Susanne Hornberger, Chefredakteurin der Münchner Kirchenzeitung, moderierte die Podiumsdiskussion „Der BDKJ und seine Zukunft“ mit Gästen: Generalvikar Prälat Dr. Peter Beer, Thomas Andonie (BDKJ-Bundesvorsitzender), Prof. Dr. Martin Lechner und Monika Huber (Diözesanleitung Kolpingjugend München und Freising) Von 1947 bis 2017 – katholisch, politisch, aktiv Festlich, nachdenklich, auffordernd und humorvoll war die Jubiläumsfeier des BDKJ München und Freising am 14. Oktober 2017 in Josefstal. Viele BDKJler aus unterschiedlichen Jahrzehnten kamen und feierten gemeinsam mit den „heutigen“ Jugendlichen und jungen Erwachsenen im BDKJ. Vor 70 Jahren gründete sich der Bund der Deutschen Katholi- schen Jugend (BDKJ) in der Erzdiözese München und Freising. Was sich seitdem in Kirche und Gesellschaft getan hat, wurde beim Jubiläumsabend nicht nur auf Schautafeln mit Dokumenten und Bildern von 1947 bis 2017 deutlich. Wie engagiert die Jugendlichen unterwegs waren, berichtete Ge- org Aschauer, der 1962 bis 1966 aktiv war. Katholisch, politisch, aktiv, das galt auch später, zum Beispiel für Klaus Zacher, der 1987 bis 1990 in einer Zeit mit vielen politisch brisanten Themen BDKJ-Diözesanvorsitzender war. Unverändert wichtige BDKJ- Themen sind Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Die Geschichte des BDKJ München und Freising verdeutlichte Prof. Dr. Martin Lechner in seinem Festvortrag ebenso wie er einen Blick in die Zukunft warf. Generalvikar Dr. Peter Beer zelebrierte den Gottesdienst zum Jubiläum und sprach über die „lebendigen Steine“ des BDKJ, welche die Kirche ausmachen würden. Der Diözesanvorstand des BDKJ München und Freising freute sich über die vielen „Geburtstagsgrüße“, die dem Diözesanver- band zum 70-jährigen Jubiläum überbracht wurden. So übermit- telte Prof. Dr. Hans Tremmel, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken in der Erzdiözese München und Freising, seine Glück- wünsche. Ruth Huber (Leiterin der Hauptabteilung Generationen und Lebensalter im Erzbischöflichen Ordinariat München) und Monsignore Thomas Schlichting (Ordinariatsdirektor Ressort 4 Seelsorge und kirchliches Leben, Erzbischöfliches Ordinariat München) überraschten mit einer Kartenaktion des Fachbe- reichs Seniorenseelsorge. Fröhlich gefeiert wurde das Jubiläum anschließend bis in die Nacht hinein. Claudia Hoffmann, BDKJ-Öffentlichkeitsreferentin 14
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jugendraum 2|17 Grill den Weihbischof Foto: Jag_cz/shutterstock.com Gesprächsreihe zur Jugendsynode In Vorbereitung auf die Jugendsynode im Herbst 2018 in Rom möchte der BDKJ München und Freising die Kirche in den Dialog Freising, 19. Juni: Weihbischof Bernhard Haßlberger mit jungen Menschen bringen. Dafür wird es bei einem ge- München, 20. Juni: Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg meinsamen Grillabend für Jugendliche und junge Erwachsene Rosenheim, 22. Juni: Weihbischof Wolfgang Bischof die Gelegenheit geben mit ihren regionalen Weihbischöfen ins Gespräch zu kommen. Bei drei Abendveranstaltungen (jeweils ab 18:30 Uhr) besteht unter dem Motto „Grill den Weihbischof“ Sebastian Appolt hierzu die Möglichkeit. BDKJ-Dözesanvorsitzender Detaillierte Informationen gibt es ab März 2018 unter www.bdkj.org Mit Politikim Gespräch Am 14. September 2017 veranstaltete der BDKJ Kreisverband Am 13. September 2017 lud der BDKJ Kreisverband Ebersberg Dachau mit dem Kreisjugendring Dachau und der im Landkreis zu einer Podiumsdiskussion mit allen Direktkandidierenden organisierten Sportjugend ein politisches Speed-Dating mit den des Wahlkreises Erding/Ebersberg ein. Bei bester Stimmung lokalen Direktkandidierenden für die Bundestagswahl 2017. Rund diskutierten dabei fast 200 Erstwählerinnen und Erstwähler 70 junge Menschen nahmen dabei die Möglichkeit wahr den unter anderem mit den Bundestagsabgeordneten Andreas sieben anwesenden Politiker/innen jeweils nacheinander in Klein- Lenz (CSU) und Ewald Schurer (SPD). Im Anschluss nutzen die gruppen Fragen zu stellen und diese zu diskutieren. Alle Beteilig- Jugendlichen begeistert die Chance mit den Kandidierenden, ten hoben den unmittelbaren Kontakt zueinander als sehr positiv wie dem 19-jährigen Lukas Schmid (Die Linke), persönlich zu hervor und werteten die Veranstaltung als vollen Erfolg. sprechen. Monika Godfroy, BDKJ-Diözesanvorsitzende Sebastian Appolt, BDKJ-Diözesanvorsitzender 19
personalien Mühldorf Neu gewählt wurde im BDKJ-Kreisverband Mühldorf. Dem Vorstand gehören jetzt Mi- chael Bichlmaier und Dorothea Klein an, ausgeschieden sind Sabine Fehr und Andreas Riedl. Die geistliche Leitung liegt weiterhin bei Rupert Schönlinner. Auf dem Bild v.l.n.r: Sabine Fehr, Michael Bichlmaier, Dorothea Klein, Rupert Schönlinner, Andreas Riedl. Landshut Porträtfotos: Katharina Zöpfl Im BDKJ-Kreisverband Landshut Stadt gibt es einen neuen geistlichen Lei- ter. Gewählt wurde Philip Werner (Bild 2. von links). Nicht mehr im Kreisvor- stand ist Simon Steurer (Bild 6. von links). Bad Tölz/ Wolfratshausen In den Vorstand des BDKJ-Kreisverbands Bad Tölz/ Wolfratshausen wurde ein weibli- ches Mitglied neu gewählt: Herzlichen Glückwunsch an Elisabeth Finger. KjG München und Freising Der Diözesanleitung der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) München und Freising ge- hören an (Bild v.l.n.r. hintere Reihe): Michael Kral, Manuela Soller, Massimo Zanoner, Isa- bell Prothmann, Elisabeth Eckardt und Andreas Spöttl. Im Senat der KjG sind (Bild v.l.n.r. vordere Reihe): Annemarie Eckardt, Konstantin Riedel, Ronny Wittkowski und Clara Jäkel. Fotos: BDKJ Kreisverbände Mühldorf, Landshut, PSG München und Freising Bad Tölz/Wolfratshausen; KjG; PSG Neu in den Vorstand der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) München und Freising gewählt wurde im Oktober 2017 Caitlin Arnold-Brogan. Bereits seit ihrer Wahl im Januar 2017 ist Agnes Arnold Mitglied des PSG-Vorstands. Auf dem Bild v.l.n.r.: Caitlin Arnold- Brogan, Cäcilia Hauber, Irene Kischkat (PSG Landesleitung) und Agnes Arnold. 20
jugendraum 2|17 Jugendliche im Pfarrgemeinderat? Mit Rückenwind ins Amt Ich im PGR – mehr als Die Jugendarbeit in der Pfarrei Holzkirchen ist wahr- nur ein Quotenjugendlicher? scheinlich mit eine der lebendigsten in der Erzdiözese München und Freising. Wir haben über 150 Pfadfinder Das war die Frage, die ich mir in meinen vier Jahren im (DPSG), 150 Ministranten und 40 Mitglieder in der KjG. Pfarrgemeinderat „dahoam“ sehr oft stellte. Wenn ich Entsprechend sind auch wir drei bereits seit jungen heute daran zurückdenke, dann kann ich die Frage immer Jahren in den verschiedenen Jugendverbänden aktiv und deutlicher mit einem Nein beantworten. haben uns als Gruppenleiter um unseren kirchlichen Nachwuchs gekümmert. „Warum gehen keine Jugendliche mehr in die Kirche?“, „Warum sind so wenige Ministranten da?“ - zu sol- Mit dem Alter wuchs auch die Lust an neuen Herausforde- chen und anderen Fragen musste ich mich nicht selten rungen und so entschieden wir uns, für den Pfarrgemein- verteidigen, obwohl ich zu dieser Zeit nicht einmal mehr derat (PGR) zu kandidieren. Bei der Wahl 2014 hatten wir ministrierte. Sehr oft kam es mir auch so vor, als bestehe einen großen Rückhalt, sowohl von den Jugendlichen, die gesamte inhaltliche Arbeit nur aus der Frage, wer zum als auch von vielen älteren Pfarreimitgliedern, die sich nächsten Kuchenverkauf welchen Beitrag leisten kann mehr frischen Wind in der Kirche wünschten. Die vielen und welche Schicht übernommen wird. Stimmen, die wir auf uns vereinen konnten, motivierten uns, um mit Elan ins Amt zu starten. „Ach ja und den Rest machen wir wie immer, oder?“ Ich weiß nicht, wie oft ich diese Frage des PGR-Vorsitzenden Die Aufgabe des PGR besteht in erster Linie darin, die gehört habe. Wie denn „immer“ so sei, wurde von uns Pfarreimitarbeiter in pastoralen Fragen zu beraten und drei Jugendlichen nur einmal gefragt. Denn da hieß es die Meinung der Kirchengemeinde einzubringen. Dabei nur: „Geht euch nichts an, ihr habt eh keine Ahnung von geht es zum Beispiel darum, die Liturgie zu gestalten Organisation.“ Eine solche Herabstufung der eigenen und Schwerpunkte für unsere Gemeinde zu setzen. Noch Arbeits- und Denkleistung tut weh, vor allem, wenn man dazu wird der PGR über alle Neuigkeiten im Pfarrverband zu diesem Zeitpunkt bereits ein Vorstandsamt eines aus erster Hand informiert, was natürlich ein positiver Jugendverbandes auf Kreisebene innehat. Nebeneffekt im Amt ist. Uns liegt es besonders am Herzen, diese Informationen auch weiter in die Jugend- Leider waren diese Erfahrungen, die ich machte, keine verbände zu tragen. Einzelfälle oder Eigenheiten meiner Pfarrei. In vielen Austauschgesprächen mit Jugendlichen aus anderen Die Jugend ist ein wertvoller Teil der Kirche und genau Pfarrgemeinderäten spiegelt sich diese Arbeitsweise aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir uns auch im leider eins zu eins wieder. Pfarrgemeinderat engagieren. Denn wir sind die Kirche von morgen! Jugend im Pfarrgemeinderat Alexander Klug der Pfarrei Holzkirchen Vorsitzender BDKJ-Diözesanausschuss v.l.n.r.: Vroni Burgmayr, München und Freising, Simon Orlando, Vorsitzender BDKJ Kreisverband Lisa Knopp Traunstein (Max Knopp fehlt). 21
Wo ist die Kokosnuss? Wählen gehen! Sich für die Pfarrgemeinderatswahl am 25. Februar 2018 aufstellen lassen! Darum geht's! Von den Dreharbeiten zu den sieben Videos zur BDKJ-Jugendkampagne „Mehr junges Gemüse! Die Mischung macht’s.“ berichtet #jugendraum Redakteurin Claudia Hoffmann. Sechs Jugendliche, zwei Videofilmer und jede Menge Obst und als nicht nur die Luftschlangen flogen – oder bei der Grapefruit- Fotos: Julia Schwarz Gemüse – das war die Grundmischung für die Dreharbeiten zu geschichte und den Zitronen, die jongliert wurden. Und dann die den sieben Videos der BDKJ-Jugendkampagne. Ende August, bei Suppe, in die Thomas bei jedem neuen Take noch mehr Salz da- glühender Sommerhitze zu drehen, ist nicht unbedingt die reine zugab – nun ja, es hieß doch auch „Sei das Salz in der Suppe!“ Freude, insbesondere, wenn man in einem Muskelanzug steckt oder über Sofas hüpft. Wenn dann die Nebelmaschine zu viel Leonie aß tapfer Zitronenscheiben, Gregor mampfte Spinatblät- Krach macht oder draußen ein Flugzeug zu hören ist – klar dann ter und Cessie ließ es sich nicht nehmen, wirklich herzhaft in die wird alles noch einmal vor vorne gedreht! Chili zu beißen. Und die Kokosnuss? Zuerst hämmert Leah damit den Nagel in die Wand (echt, oder?) und dann durften wir die Jede Menge Spaß hatten alle auf jeden Fall! Sei es bei der Kokosnuss aus dem zweiten Stock auf den Boden knallen, damit Popcorn-Party in der Lounge des Erzbischöflichen Jugendamts – wir sie endlich in Stücken zeigen konnten... Was für ein Spaß! # Schaut euch die Videos auf YouTube im Kanal des BDKJ München und Freising an! # Teilt die sieben „Junges Gemüse“-Videos zur Pfarrgemeinderatswahl 2018! # Seid dabei – geht am 25. Februar 2018 wählen! # Seid dabei – lasst euch für den Pfarrgemeinderat aufstellen! 22
jugendraum 2|17 Du bist gewählt! Jugendvertreter und Jugendvertreterinnen im Pfarrgemeinderat Am 25. Februar 2018 finden Pfarrgemeinderatswahlen in den bayerischen Diözesen statt. In der Vorbereitung stellt sich die Frage: Welche Rahmenbedingungen motivieren Personen zur Wie- derwahl und welche Entscheidungshilfe brauchen mögliche Kandidierende – insbesondere für den Posten als Jugendvertreter oder Jugendvertreterin? Die Katholische Jugendstelle Berchtes- Antworten wie, „die Jugend im Pfarrge- Fazit gadener Land bot in Zusammenarbeit meinderat zu vertreten“ oder „die fehlen- mit dem Diözesanrat nach den letzten de Jugend in der Pfarrei wieder aktivieren Die Chancen eines Informationsabends Pfarrgemeinderatswahlen 2014 Informa- zu müssen“, aber auch, „dass diese Posi- liegen darin, den Kontakt zwischen den tions- und Austauschtreffen für Jugend- tion einfach noch zu besetzen war“. Klar Jugendvertretern und Jugendvertreterin- vertreter und Jugendvertreterinnen an. wurde: sehr oft gab es keine konkrete oder nen und der Jugendstelle herzustellen, Aus den gewonnenen Erfahrungen lassen realistische Vorstellung von den Aufgaben sowie Grundlagen zu vermitteln. Der sich Konsequenzen ziehen. in diesem Amt. Die daraus resultierende Erfahrungsaustausch mit anderen wird Überforderung und Demotivation bei den anfänglich als gewinnbringend erlebt. Handlungswissen erwerben gewählten Personen ließ sich in den Aus- tauschtreffen wahrnehmen. Das Amt des Jugendvertreters oder der Ju- Damit die Vertreter und Vertreterinnen ihr gendvertreterin ist per se nicht eindeutig Amt für sich und für die Pfarrei sinnvoll Zeit nehmen und lässt viel Spielraum für eigene und erfüllen können, ist es wichtig ihre Aufgabe fremde Vorstellungen. Deshalb ist neben und die damit verbundenen Zusammenhän- Zu Beginn einer neuen Amtszeit des einer Begleitung eine Aufgabenklärung ge zu kennen. Informationsveranstaltungen Pfarrgemeinderats ist es deshalb ratsam, notwendig. Denn Menschen werden von Jugendstellen können dabei helfen. sich Zeit zu nehmen, um (nicht nur) die unzufrieden, wenn sie nicht selbstver- Informiert wird über Grundlagen, wie: Aufgabe des Jugendvertreters oder der antwortlich handeln oder ihre Aufgabe Aufgaben und Rechte des Pfarrgemeindera- Jugendvertreterin konkret und vor allem nicht erfüllen können. Externe Angebote tes, Aufgaben des Sachausschuss Jugend, realistisch zu klären. Leitende Fragen reichen deshalb nicht aus, um diese Finanzmittel für die Jugendarbeit, Leitlinien können dabei sein: Frustration zu reduzieren! der kirchlichen Jugendarbeit, Lebenssitua- • Welche konkreten Aufgaben übernehmen tion von Jugendlichen. Besteht der Bedarf Ein Informationsabend und weiteren Hauptberufliche in der Jugendarbeit? nach weiteren Austauschtreffen, kann eine Austauschrunden, als Angebot von • Welche realistische Rolle kann der/die Jugendstelle solche organisieren. Jugendstellen, können unterstützen, Jugendvertreter/in einnehmen? • Welche Wünsche und Vorstellungen hat ersetzen jedoch nicht die Klärung von Klärung der Aufgaben die gewählte Person? realistischen, klar definierten Aufgaben und Zielen mit anderen Verantwortlichen Fragte man während der Treffen die frisch Eine solche Absprache ist ein wichtiger in der Pfarrei. Gewählten, welche Vorstellung sie von Grundstein für eine als sinnvoll erlebte ihrem zukünftigen Amt haben, erhielt man Tätigkeit. Sylvia Scheifler Foto: Thomas Bergmeister Jugendvertreter/innen im Pfarrgemeinderat brauchen: Jugendpflegerin an der • Konkrete Vorstellungen von leistbaren Aufgaben und Zielen Katholischen Jugendstelle • Informationen zu Aufgaben und Rechten des Pfarrgemeinderats Berchtesgadener Land • Austausch mit anderen Jugendvertretern/innen 23
Allein in der Kirche Ein Kommentar zur Situation des Ministrantendienstes Ministranten und Ministrantinnen sind oft die einzigen Kinder und Jugend- liche, die in die Kirche kommen. Dabei sind sie treu, hoch engagiert und manchmal von daheim wenig unterstützt. Pastoralreferent Konstantin Bischoff kommentiert die derzeitige Situation. Sonntag. 9:45 Uhr. Claudia betritt die Sa- Familien alle Flexibilität bietet, sind Stan- kristei und grüßt in die Runde. Die Minist- dard. Folge ist, dass unsere Ministranten rantin ist alleine gekommen. Nicht nur in die längst auf weiten Strecken, neben dem Sakristei, sondern in die Kirche. Ihre Eltern Kinderchor, die einzigen Kinder und Ju- kommen nicht, aber sie. Das aber seit Jah- gendlichen in der Pfarrei sind. Sie beginnen ren. Damit ist sie nicht die einzige bei unse- in der dritten Klasse, werden irgendwann ren Minis. Diese aber sind oft die einzigen Gruppenleiter, Oberministranten, Firmhel- Kinder, die überhaupt da sind. fer … und engagieren sich teilweise im Ju- gendverband oder machen beim BDKJ ein Die Jugendarbeit in unserem Großstadt- Freiwilliges Soziales Jahr. pfarrverband wandelt sich gerade schnell. Zum einen konzentriert sich alles auf die Mi- Ungebrochenes Interesse nistrantenarbeit. Nicht, weil wir Seelsorger so fromm wären und nichts anderes zulas- Die Prozentzahl der Kinder, die das Minist- sen würden oder weil es keine Jugendleiter rieren beginnen ist keineswegs rückläufig. gäbe, sondern weil niemand kommt. Offe- Ein knappes Drittel beginnt mit dem Dienst, ne Kindergruppen kommen mangels Inter- wird von Oberministranten kompetent esse nicht zu Stande. Ganztagsklassen und angeleitet und bleibt oft über viele Jahre. Hort bedeuten für viele Familien, dass die Erstaunlich ist, dass immer mehr Kinder Kinder erst spät nach Hause kommen. Flö- das ohne elterliche Unterstützung tun. Be- tenstunde, Ballettangebot, Fußballtraining, geistert von Religionsunterricht und Erst- aber auch die Ministrantenstunde werden kommunionvorbereitung braucht es oft viel überlegt auf die verbleibende Zeit verteilt. Überzeugungskraft von Seelsorgern bei Eher zielfreie Angebote, wie eine Freizeit- den Eltern, dass die Kinder anfangen dür- gruppenstunde, haben keinen Platz mehr. fen. Nicht immer gelingt es – schade, wenn die communio des Feiertages nicht Teil des Spezialisten für Religion Alltags werden darf – aber wenn, dann gibt es Geschichten, wie die von Claudia, die Entscheidend ist, dass wir mit den Minis- seit fünf Jahren treu ministriert und dieses tranten ein gut nachgefragtes Angebot Jahr Firmung haben wird. Und ihre Eltern haben. Während der Sportverein für Wett- werden da sein, gut so. bewerb und Gesundheit da ist, sind wir in den Augen der Eltern die Spezialisten für Die Minis sind unser stärkstes Angebot. Gott, Glauben und Kirche. Entsprechend Rumheulen, dass früher alles entspannter hoch ist der Anspruch: Gut ausgebildete und die Eltern hilfreicher waren, hilft nicht. Gruppenleiter, erreichbare Hauptamtliche, Wir werden weiterhin Kindern communio ein verlässlicher Ministrantenplan, der den ermöglichen: untereinander und mit Gott. Konstantin Bischoff Pastoralreferent im PV St. Clemens und St. Vinzenz München Neuhausen 24
jugendraum 2|17 siebensachen Diesmal geht’s bei #siebensachen um? Für einen sauberen Po. War ein bisschen schwer zu transportieren. Petr Bonek/fotolia.com; Schatztruhe: Zsolt Biczó/fotolia.com; Baum: kram9/shutterstock.com Wer einen Pass für die EU hat, Genau! Die Heiligen Drei Könige. "Was wäre, wenn Weihnachten dieses muß nicht fliehen. Jahr zum ersten Mal wäre?" Welche Geschenke hätten sie für das Jesus- kind dabei? Lieber Caspar, Melchior, Balthasar zeigt uns eure guten Ideen. Ja, diesmal bitte sieben Geschenke! Wir bringen sauberes Wasser. fotolia.com; Schaukel: Oft mehr wert als Gold. Fotos: Hl. Drei Könige: Gstudio Group/fotolia.com; Windeltorte: Anna Lurye/fotolia.com; Pässe: Bene Images/fotolia.com; Flasche: markus dehlzeit/ Spielen und lernen zu dürfen, gilt immer noch nicht für alle Kinder. Wir pflanzen einen Baum für die Zukunft. Bestimmt heute noch ein cooles Geschenk. Kein Kind sollte in einem Stall geboren werden. 25
Bibel & Kassen Kirchliche Jugendarbeit braucht engagierte Ehren- und Hauptamtliche, geeignete Räumlichkeiten und finanzielle Mittel. Damit der Jugendetat nicht jährlich zwischen Jugendlichen und Pfarrverantwortlichen neu ausgehandelt werden muss, gibt es klare Vorgaben. Begleitet im Folgenden Sophia und Michael bei ihrem Ausflug in die Welt der Finanzierung. Voller Begeisterung kommen Sophia und Michael von ihrem Gruppenleiterkurs zurück, im Gepäck viele kreative Ideen. Haushaltsplan aufstellen Noch auf dem Heimweg schreiben sie eine Liste mit all den Dingen, die sie dafür benötigen. Schnell stellen sie fest: das Sophia und Michael wollen es genauer wissen und fragen können sie nicht aus eigener Tasche finanzieren! Sophia erin- bei ihrer Jugendseelsorgerin Katharina nach. Katharina zeigt nert sich an den Hinweis im Kurs, dass die Pfarrei Gelder für ihnen den Haushaltsplan für die Jugendarbeit in der Pfarrei. die Jugendarbeit zur Verfügung stellt. Dort haben die finanzverantwortlichen Pfarrjugendleiter/ innen festgehalten, für welche Maßnahmen und Projekte sie ihren Etat verwenden wollen und wie hoch die Einnahmen und „Zur finanziellen Förderung und Absicherung der gesamten Ausgaben voraussichtlich sein werden. Die Kirchenverwaltung gemeindlichen Jugendarbeit hat jede Pfarrei im Rahmen hat den Haushaltsplan für das laufende Jahr bereits genehmigt ihres Haushalts einen eigenen Jugendetat (bis zu 5 Prozent und dabei, gemäß den Vorgaben der Erzbischöflichen Finanz- des Haushaltsvolumens). Der Betrag soll allen Gruppierun- kammer, berücksichtigt, dass die Budgets für Ministrante- gen, Zusammenschlüssen und Aktionsgemeinschaften der narbeit und Firmvorbereitung nicht zum Jugendetat gehören. pfarrlichen, verbandlichen und nichtverbandlichen Jugend- Die beiden Gruppenleiter-Neulinge stellen fest, dass sie nicht arbeit zu Gute kommen. Die Verantwortlichen der Jugend- nur für Gruppenstunden-Materialien finanzielle Unterstützung arbeit, Jugendleitung, Seelsorgerinnen und Seelsorger erhalten können sondern auch für Medienarbeit, Fahrtkosten, erstellen gemeinsam den Jugendetat, der von den Jugend- Bücher oder Porto. vertreterinnen und Jugendvertretern verantwortet wird; er orientiert sich in seinen Positionen an den Anforderungen Beratung an Jugendstellen der einzelnen Gruppierungen. Der Etat wird der Kirchenver- waltung zur Genehmigung vorgelegt.“ Katharina hat noch einen guten Tipp für die beiden: soweit die (Leitlinien für die kirchliche Jugendarbeit, 1992/2010, S. 60) benötigten Materialien in der Pfarrei nicht bereits vorhanden 26
jugendraum 2|17 nbuch Glossar • Im Kassenbuch werden alle Einnahmen und Ausgaben er- fasst. Der Saldo, also die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben, ergibt den Betrag, der als Bargeld in der Kasse vorhanden sein muss. Kassenbücher können im Schreib- warenhandel erworben werden, sind aber auch als digitale Version erhältlich. • Die Jugendleiter/In-Card (Juleica) ist der bundesweit einheitliche Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in der Jugendarbeit. Nach der Absolvierung eines Gruppen- leiterkurses, der den Vorgaben des Bayerischen Jugendrings entspricht, kann die Karte beantragt werden. www.juleica.de • Der Haushaltsplan ist die schriftliche Jahresplanung der Einnahmen und Ausgaben einer Pfarrjugend für die Kirchen- verwaltung. Vorlage unter www.magazin-jugendraum.de • In den Leitlinien für die kirchliche Jugendarbeit sind die Grundlagen für die kirchliche Jugendarbeit in der Erzdiöze- se München und Freising zusammengefasst. http://bit.ly/2hFgb8J • Öffentliche Zuschüsse gibt es von unterschiedlichen Zuschussgebern, z.B. Gemeinden, Landkreisen oder dem Freistaat Bayern für Veranstaltungen, Fahrten und Bildungs- maßnahmen in der Jugendarbeit. Beratung und Informatio- nen gibt es bei den Katholischen Jugendstellen oder unter www.bdkj.org sind, können sie eventuell von der Katholischen Jugendstelle sie rechtzeitig von allen Gruppen eine Aufstellung über die im im Dekanat ausgeliehen werden. Das spart Zeit und Geld! Die kommenden Jahr geplanten Einnahmen und Ausgaben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Jugendstel- len geben auch gerne Auskunft über öffentliche Zuschüsse des Vergünstigungen wahrnehmen Landkreises, auf Bayernebene oder für internationalen Jugend- austausch. Natürlich kann man sich schon vorab beim BDKJ Sophia und Michael stellen sich nicht allein diesen Herausfor- Diözesanverband München und Freising informieren, welcher derungen: In der Erzdiözese gibt es über 15.000 ehrenamtlich Zuschuss in Frage kommt. Ein Blick in die jeweiligen Richtlinien Engagierte. Viele von ihnen haben einen Gruppenleiterkurs lohnt sich und kann bares Geld für die Jugendarbeit bedeuten. absolviert und eine „Jugendleiter/In-Card“ erhalten. Damit können sie für sich oder ihre Gruppen Vergünstigungen in An- Ordnungsgemäße Belege spruch nehmen. Beim Blick auf die Liste der Vergünstigungen bekommen Sophia und Michael sofort wieder viele Anregungen Als frisch ausgebildete Gruppenleiterin plant Sophia aber erst für ihre Gruppenstunden und Ausflüge. Ob der Jugendetat der Foto: magele-picture/fotolia.de, strichfiguren.de/fotolia.de einmal nur für ihre Gruppenstunden. Sie möchte gerne wissen, Pfarrei bei all den Ideen der neuen Gruppenleiter/innen aufge- wie sie die verauslagten Kosten wieder erstattet bekommt. Ganz stockt werden muss? Katharina wäre dafür! wichtig sei, so Katharina, dass sie ordnungsgemäße Belege habe: Rechnungen, Kassenbons, Quittungen oder Fahrkarten. Größere Beträge würden von der Pfarrei an sie überwiesen, Georgia Melchner kleinere Beträge können über die Jugendkasse bar ausgezahlt Bereichsleitung Verwaltung, werden. Die Jugendkasse wird von der verantwortlichen Pfarrju- Erzbischöfliches Jugendamt gendleitung verwaltet. Über die Einnahmen und Ausgaben wird München und Freising ein Kassenbuch geführt. Damit die verantwortliche Pfarrju- gendleitung den Haushaltsplan gut aufstellen kann, benötigt 27
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