Gemeindebrief - Jahreswechsel 2020 / 2021 - Evangelische Kirchengemeinde Gemen
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G emeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gemen Die neuen Katechumenen Chor in der Warteschleife Jeder braucht einen anderen Heiligabend zuhause Aus der Gemeindeküche Jahreswechsel 2020 / 2021
Inhalt Seite Liebe Leserinnen und liebe Leser 3 Presbytereinführung 4 Infos - Infos - Infos - Infos - Infos - Infos 5 Konfirmation 2020 6 Konfirmanden 2020 7 Die neuen Katechumenen 8 Nina und Freunde 9 Chorsingen in der Warteschleife... 10 Jeder braucht einen anderen 12 Religion für Einsteiger 15 Konstanze Ebel 16 Omas gegen rechts 17 Adventskalender 19 Kika produziert Krippenspiel nach Vorlage von Kirsten Boie 20 Kinderseite 22 Heiligabend zu Hause 23 Was passiert in der Kirche? A ... Z 27 Einfach in den Arm nehmen 28 Mund-Nasen-Schutz-Fotos 33 Sie könnte es jetzt bequem haben 34 Weltgebetstag 2021 36 Aus der Gemeindeküche 37 Friedenslicht aus Betlehem 38 Adventssammlung der Diakonie 39 475. Todestag von Luther 40 Luthereiche 41 Fürchtet euch nicht 42 Die Gottesdienstzeiten in der Johanneskirche 43 Adressen Gemen 44 Gottesdienste im Advent und zu Weihnachten 45 Die Fastenaktion der Evangelischen Kirche „7 Wochen ohne“ 46 Beginn der Sommerzeit 47 Die Losung 2021 48 Impressum: Der Gemeindebrief für den Pfarrbezirk Gemen erscheint in der Regel zwei Mal jährlich, im Sommer und in der Adventszeit. Er wird im Auftrag des Presbyteriums herausgegeben von Karl-Heinz Andresen, Chris- tian Bohn, Clas von Hunnius, Siglinde Lorenz, Hinrich Petersen, Detlef Stürcken, Barbara Werschkull, Giselher Werschkull, (v.i.S.d.P.) Bild und Typo: Christian Bohn, Rehms Druck, Auflage 1000 Exemplare
3 Liebe Leserinnen und liebe Leser, der 2. „Coronabrief“ aus Ihrer evange- kirche zu öffnen und jeder Besucher lischen Kirchengemeinde liegt hiermit kann eine Andacht in Schriftform von vor. Und dabei hatten wir alle gehofft, der Krippe mitnehmen. Da gibt es dann dass sich das Gemeindeleben ab dem für Kinder und Erwachsenen vorberei- Sommer wieder normalisieren würde. tete „Briefe“. Was für ein Jahr! Die Öffnungszeiten stehen noch nicht Immer wieder bekam ich Erinnerun- fest, werden aber rechtzeitig bekannt gen, was eben doch noch geht in Zeiten gegeben. der Distanz, der Einschränkungen, der Auch im Mittelteil dieses Briefes finden Vorsicht. Auch in unserer Gemeinde Sie eine kleine Hausandacht mit der „ging“ Einiges noch: Der Konfirman- Weihnachtsgeschichte und Liedern. denunterricht der neuen Gruppen Am 1. und 2. Weihnachtstag sollen konnte nach den Sommerferien star- Gottesdienste unter den üblichen ten. Wir haben die durch Wahl bestä- Schutzbestimmungen stattfinden, tigten Presbyterinnen und Presbyter in jeweils um 11.00Uhr. ihr Amt eingeführt. Wir haben gelernt, dass wir nicht sehr Mittlerweile fanden am Reformati- weit im Voraus planen können. Wir onswochenende auch Konfirmationen haben gelernt, Einschränkungen zu statt. Am meisten hat es mich gefreut, akzeptieren, wenn sie andere und uns dass ab Mitte Mai die Gottesdienste selbst schützen. Wir machen weiter, wieder gefeiert werden konnten, und wir machen das Beste daraus. Und wir in zahlreichen Einzelgottesdiensten befehlen uns, unsere Lieben und die wurden über 20 Kinder getauft. ganze Welt der Sorge Gottes an im Ver- Die „Minutenandachten“ waren eine trauen des Psalmbeters: Er wird deinen Erfolgsgeschichte, auch wenn sie sehr Fuß nicht gleiten lassen; und der dich wetterabhängig waren. behütet schläft nicht. (Psalm 121) Überall gab es Einschränkungen. Herzlich grüßt Sie Ihre Manches bleibt schmerzlich. Aber Barbara Werschkull einige Gruppen trafen sich unter Schutzbestimmungen. Andere pausie- ren nun wieder. Wie wird es Weihnachten? Zur Zeit können wir einfach nur sagen, dass die Heiligabendgottesdienste, wie wir sie gewohnt sind, nicht stattfinden können. Der Plan ist, die Johannes-
4 Presbytereinführung Nach der Wahl am 1. März dieses Jah- Mal auch mit der Versammlung des res sollten die Gewählten am 29. März Gremiums unter Wahrung der Ab- feierlich eingeführt werden. standsregelung und gemäß Schutz- Aber ab Mitte des Monats begann konzept im Gemeindehaus in Gemen die Corona-bedingte Schließung der stattfinden konnte, folgte am letzten Kirchen für die Gemeindegottesdiens- Sonntag des Juni die gottesdienstli- te, schließlich bis zum Beginn des che Einführung der neuen Presbyte- Monats Mai. riumsmitglieder aus Gemen und die In dieser besonderen Notlage konnte aufgeschobene Verabschiedung von zunächst das Presbyterium der Evan- Günter Großmann. Dieser war nach dem gelischen Kirchengemeinde Gemen nur Tod von Presbyterin Jutta Duensing im durch eine schriftliche Verpflichtungs- Jahre 2018 für die Restzeit der erklärung der Mitglieder konstituiert Presbyteriumsperiode bis 2020 nach- werden und anstelle von Sitzungen berufen worden. eine Beratung und Entscheidung per Die für die Wahlperiode 2020 bis 2024 Umlaufbeschlüssen durchgeführt wer- durch Gemeindeentscheid bestimm- den. ten Presbyterinnen und Presbyter sind Nachdem die Junisitzung zum ersten (die Namen nach dem Foto von links): Albert Osing, Waltraud Schneider, Wolfgang Müller, dazu Pfarrerin Barbara Werschkull, Rita Schwenzfeier, der verabschiedete Presbyter Günter Großmann und Ralf Lorenz.
5 Infos - Infos - Infos - Infos - Infos - Infos Neue Leitung im Bodelschwinghhaus: Frau Nadine Brand Die Konfirmationstermine für das Jahr 2021 (unter Vorbehalt) sind: • 08.05.2021 • 09.05.2021
6 Konfirmation 2020 Durch Licht und Schattenwirkung ergibt sich eine Kreuzform; die Konfirmanden hatten das gan- ze Glaubensbekenntnis auf ein viele Meter langes Papierband geschrieben. Dieses wurde vom Taufbecken der Johanneskirche Richtung Ausgang ausgerollt – und es reichte tatsächlich bis auf den Gehweg des Kirchenportals. Das Ziel war erreicht: Der Glaube und das Bekenntnis zum christlichen Glauben soll von der Gottesdienst- stätte die Außen-welt erreichen und sich dort bewähren. Nach den Sommerferien wurden die Konfirmandeneltern zu den weiteren Planungen eingeladen. Es bestand das Angebot: im Ori- ginaljahr 2020 eine Konfirmation mit mehreren kleineren Gruppen Der geplante Konfirmationstermin fiel am Wochenende vom 31. Okto- in Gemen ebenso wie der Vorstellungs- ber/ 1. November durchzuführen, oder gottesdienst in die Zeit der Kirchen- die kirchliche und familiäre Feier auf schließung. das neue Jahr aufzuschieben. Der Vorstellungsgottesdienst war fertig Zunächst planten die meisten Famili- vorbereitet. Die Texte waren verfasst en den diesjährigen Termin ein; aber und die Leserollen verteilt; für die Kir- in der Folgezeit wurde dann doch die chenausschmückung war alles bereit: Konfirmation für insgesamt die Hälfte Aber dann kam die Ankündigung, dass der Konfirmandinnen und Konfirman- die Kirche ab Mitte März geschlossen den auf das neue Jahr verlegt. Dennoch werden musste. Als Ersatz stand der konnte in jeweils kleiner und würdiger ganze Entwurf samt Fotos aus der men- Form die diesjährige Konfirmation an schenleeren Kirche eine Zeit lang auf dem abgesprochenen Wochenende der Homepage unserer Gemeinde. durchgeführt werden.
8 Die neuen Katechumenen Ben, Erfan, Ahoura, (Martin J ), Rose, Ben, Mailo, Max, Ben Ben, Amy, Bea, Amelie, (Martin), Liam, Ahoura, Erfan, Ivan, Jonas
10 Chorsingen in der Warteschleife... „Denn er hat seinen Engeln befohlen, genommen hatte. Aber bereits ab März dass sie dich behüten auf allen deinen mussten die Proben wegen „Corona“ Wegen und du deinen Fuß nicht an ei- eingestellt werden - vorübergehend nen Stein stoßest....“ aus dem E l i a s , dachten wir - und im Gottesdienst ist op. 70, von Felix-Mendelssohn Barthol- seitdem das Singen tabu. Dabei lagen di war nur einer von drei geplanten doch die erwartungsvollsten Singeter- Liedvorträgen, die der Kirchenchor sich mine des 1. Halbjahres gerade vor uns: für den Gottesdienst am Sonntag „Kan- Mitwirkung beim Oster-Festgottes- tate“, was soviel wie „Singet“ heißt, vor- dienst, gemeinsame Chorprobe mit den Ein gutes Lied wächst mit dem Singen: „Wie herrlich grünen Baum und Strauch und zieren Tal und Hänge. Ein zarter, milder, warmer Hauch umspielt das Blattgemenge. Im Sonnenschein wogt Flur und Hain und wiegt sich in den Winden. Der Sommer will sich finden. Dem hellen Lied im Wiesengrund, dem dumpfen Waldesrauschen, dem kann man nun so manche Stund mit aller Ehrfurcht lauschen. Und Vogelsang im Überschwang, gewürzt durch Blütendüfte, erhebt sich in die Lüfte. O guter Gott, wie ist Dir gleich der lichte Sonnenreigen. Im Sommer willst Du gnadenreich uns Deine Größe zeigen. All Fleisch ist Heu, all Leben Streu, vergänglich alles Treiben; Nur Dein Wort wird ewig bleiben.“ Konfirmanden/-innen, die Konfirma- tionsgottesdienste und, wie eingangs bereits erwähnt, der Sonntag „Kanta- te“ am 10. Mai. Passend zur Jahreszeit hatte Chorleiterin Monika Dachselt den wunderschönen „Sommerpsalm“ des schwedischen Komponisten Wal- demar Àhlen ins Programm gesetzt. Der Text lässt die besondere Stimmung von Frühling zu Sommer mitempfinden und erinnert ein wenig an Paul Ger- nen Einschränkungen, sich draußen als hards „Geh´ aus mein Herz und suche C h o r unter Beachtung der Hygiene- Freud`“.Im Juli erlaubten es die erlasse- bestimmungen und bei entsprechen-
11 dem Abstand zu treffen. Die Grünf- Nun sind Monate ohne Chorsin- läche hinter dem Gemeindehaus bot gen vergangen, und die zweite Welle der Pandemie hat uns erreicht. Eine schwierige Zeit mit zu erwarten- den Brüchen. Hätten wir doch schon wieder ein neues Frühjahr... Aber: Was sind die paar Monate im Vergleich zu der hof- fentlich „normalen“ Zeit, die dann vor uns liegt mit der guten Erwartung, end- lich den „Sommerpsalm“ zu hören und zu singen. sommerliches Flair und lud bei pas- Dass Sie gut behütet durch die Zeit sender Musik, dargeboten vom Posau- kommen, das wünschen Ihnen der nenchor unter der Leitung von Heinz Vorstand, die Sängerinnen und Sänger Schimmack, zu anregender Unterhal- des evangelischen gemischten Chores tung ein. 107 Jahre Chor! Die Borkener Gemen. Zeitung berichtete darüber in einem ausführlichen Beitrag. Karl-Heinz Andresen
12 Jeder braucht einen anderen Über 300 Menschen hat die Sea-Watch 4 im Mittelmeer gerettet und nach Palermo gebracht. Wie geht es weiter für die Bootsflüchtlinge? „Jeder weiß, "Jeder weiß,wie Migranten wie Migranten hierherge- sind", hierhergekommen verkaufen sagt Amadou sieDiallo. im Internet. Der 21-jährige„Jeder gibt, kommen sind“, sagt Amadou Diallo. Der was er kann“, sagt Amadou. Mann aus Guinea erzählt die Geschichte seiner Flucht ungern. In Palermo auf Sizilien hat erDas ist sich eine neue Existenz aufgebaut. Seit fünf Jahren ist er in Italien. Sein Weg in Europa bleibt 21-jährige steinig. Mann aus Guinea erzählt die die Idee von „Giocherenda“. Das Wort Geschichte seiner Flucht ungern. In kommt aus der afrikanischen Sprache Palermo Amadou auf Sizilien spricht fließendhat er sichund Französisch eine Pular Italienisch, undhinaus darüber heißtein„solidarisch gutes Englisch. sein“, Er ge- hat mit befreundeten Migranten:innen in Palermos Altstadt einen Laden aufgebaut, da sitzt er neuemeistens Existenz aufgebaut. Seit fünf Jah- meinsam Freude, Wissen am Computer: In der "Giocherenda" ist er für die Verwaltung zuständig. Andere und Fähig- ren ist nähener Taschen in Italien. Sein Weg und verkaufen siein imEuropa keiten Internet. "Jeder teilen. gibt, was Herzstück er kann", des Das sagt Amadou. Ladens ist an bleibt diesteinig. Idee von "Giocherenda". Das Wort kommt ausder Via Aragona der afrikanischen sindPular Sprache Spiele, die nicht und heißt "solidarisch sein", gemeinsam Freude, Wissen und Fähigkeiten teilen. Herzstück des Ladens an der Via Aragona sind Spiele, die nicht auf Gewinnen auf Gewinnen und Verlierenund Verlieren aus sind, sondern aus sind, Gemeinschaft stiften. Gemeinschaft ist ein hoher Wert sondernin der Gemeinschaft afrikanischen Kultur, stiften. sagt Gemein- schaft ist ein hoher Amadou. Ein Wert, den das Team von "Giocherenda" auch Europäer:innen vermitteln will. Das Logo ist ein Baum, um den sich Menschen tummeln, junge und alte. Wert in der afrika- nischen Kultur, sagt Amadou. Ein Wert, Amadou kam als 16-Jähriger mit dem Boot nach Italien. den das Als Team von „Giocherenda“ unbegleiteter Minderjähriger auch Europäer:innen hatte er einen besonderen Schutzstatus in Europa. In einem Gemeinschaftscenter des vermitteln italienischen SPRAR (System zum Schutz der Asylbeantragenden und Flüchtlinge) verbrachte will. Das er das erste Jahr auf dem Kontinent. Er bekam Essen Logound ist einenein Baum, um Schlafplatz. Schondendamalssich Men- sagte er: "Danke dafür, aber ich bin nicht gekommen, schen tummeln, um hier junge bloß zu essen undund alte. zu schlafen". Amadou kam als 16-Jähriger mit dem Amadou wollte weiter, er wollte die Schule beenden, die er in Guinea angefangen hatte. 2016 machte er seinen Schulabschluss und begann, Tourismus-Wissenschaften an der Universität von Palermo zu studieren. Um sich das Studium zu Boot nacharbeitete finanzieren, Italien. Als er als unbegleiteter Rezeptionist in einem Restaurant. Wegen Covid-19 fällt der JobMinderjähriger im Restaurant jetzt hatte weg. Auch er einen für das beson- Amadou spricht fließend Französisch deren Schutzstatus in Europa. In einem Studium ist Amadou derzeit blockiert. Das sogenannte Salvini-Dekret von 2018 wirkte in Italien bis Anfang Oktober noch, die Vergabe von humanitären Aufenthaltsbewilligungen war und ausgesetzt, Italienisch, und dasdarüber hieß: keinehinaus ein keinGemeinschaftscenter Beschäftigung, nationaler Gesundheitsdienst, desSozialhilfe italienischen gutes Englisch. Er hat mit befreun- SPRAR (System zum Schutz der Asylbe- und Wohnraum. Ob sich die Situation für die Flüchtlinge durch ein beschlossenes neues Gesetz verbessern wird, ist noch unklar. Die "Giocherenda" ist derzeit das Einzige, was er tun deten Migranten:innen in Palermos antragenden und Flüchtlinge) verbrach- kann, dort ist er ehrenamtlich im Einsatz. Altstadt einen Laden aufgebaut, da te er das erste Jahr auf dem Kontinent. sitztAmadou er meistens am Computer: gehört immerhin zu denen, dieIn nicht der sofort Erzurückgeschickt bekam Essenwerden, und einen wenn sieSchlafplatz. von den Rettungsschiffen oder den Gummibooten, die sie über das Mittelmeer gebracht haben, an „Giocherenda“ Land kommen.ist er fürbekommen Tunesier die Verwaltung Schon direkt nach der Anlandungdamals sagte ein Papier er:Hand in die „Danke dafür, zuständig. gedrückt,Andere nähen Taschen das sie unterzeichnen müssen. und aberdass Darauf steht, ichsiebin nicht das umgehend gekommen, Land verlassen um hier
13 an Land kommen. Tunesier bekom- men direkt nach der Anlandung ein Papier in die Hand gedrückt, das sie unterzeichnen müssen. Darauf steht, dass sie umgehend das Land verlassen sollen. „Die meisten unterschreiben das“, sagt Sergio Petrona Baviera vom Zentrum „Porco Rosso“ in Palermo. Er und einige Freiwillige helfen Migrant:in- nen in Palermo, zu ihrem Recht zu bloß zu essen und zu schlafen“. Amadou kommen. Denn legal wäre es, dass wollte weiter, er wollte die Schule be- die Geflüchteten zumindest wegen ih- enden, die er in Guinea angefangen res Asylbegehrens angehört werden. hatte. 2016 machte er seinen Schulab- Petrona sagt, dass inzwischen viele Tu- schluss und begann, Tourismus-Wis- nesier wegen der Folgen des Klimawan- senschaften an der Universität von dels fliehen. „Als Fischer finden sie in Palermo zu studieren. Um sich das Stu- ihrem Land keine guten Bedingungen dium zu finanzieren, arbeitete er als Re- mehr vor.“ Doch klimatische Bedingun- zeptionist in einem Restaurant. Wegen gen sind kein Asylgrund. Und so landen Covid-19 fällt der Job im Restaurant viele Geflohene ohne Aufenthaltssta- jetzt weg. Auch für das Studium ist tus auf den Straßen Europas, nicht Amadou derzeit blockiert. Das soge- selten in Prostitution und Kriminalität. nannte Salvini-Dekret von 2018 wirkte Bevor sie in Europa landen, haben die in Italien bis Anfang Oktober noch, die meisten Abenteuerliches hinter sich. Vergabe von humanitären Aufenthalts- Die Fluchtgeschichten, die wir an Bord bewilligungen war ausgesetzt, und das der Sea-Watch 4 hörten, ähneln sich. hieß: keine Beschäftigung, kein nati- Immer sind es Krieg, Gewalt, Armut onaler Gesundheitsdienst, Sozialhilfe oder familiäre Konflikte, die Menschen und Wohnraum. Ob sich die Situation zur Flucht zwingen. Viele Afrikaner für die Flüchtlinge durch ein beschlos- müssen zunächst die Wüste durchque- senes neues Gesetz verbessern wird, ren, ehe sie nach Nordafrika kommen. ist noch unklar. Die „Giocherenda“ ist Sie durchqueren sie auf Trucks, die von derzeit das Einzige, was er tun kann, Kriminellen gelenkt werden, oder sie dort ist er ehrenamtlich im Einsatz. gehen zu Fuß, tagelang ohne Wasser. Amadou gehört immerhin zu denen, Viele überleben schon das nicht. An die nicht sofort zurückgeschickt wer- Bord der „Sea-Watch 4“ waren allein den, wenn sie von den Rettungsschif- 98 unbegleitete Jugendliche, wie einst fen oder den Gummibooten, die sie Amadou einer war. Viele waren auch in über das Mittelmeer gebracht haben, Libyen. „Libyen ist die Hölle“, war einer
14 der meistgesagten Sätze an Bord der auch den US- amerikanischen Psycho- „Sea-Watch 4“. In dem Bürgerkriegs- logen Philip Zimbardo aufhorchen las- land würden Ost- und Westafrikaner sen. Der ehemalige Stanford- Professor behandelt wie Vogelfreie. In Auffangla- hat die Gründer der „Giocherenda“ ge- gern sind Folter und sexueller Miss- coacht. Heute bringen die ehemaligen brauch an der Tagesordnung. „Wir sind Flüchtlinge sogar europäischen Füh- für die wie Sklaven“, berichteten Geret- rungskräften bei, wie man konstruktiv tete. Da es für Afrikaner keine Möglich- Teams führt. „Denn“, sagt Amadou, keit gibt, auf legalem Weg nach Europa „jeder braucht jemand anderen.“ zu kommen und einen Asylantrag zu Constanze Broelemann stellen, bleibt nur die Flucht über das Mittelmeer. Bis heute gibt es keine gesamt-euro- päische Lösung, um das Sterben im Mittelmeer aufzuhalten. „Mare Nos- trum“, eine Operation der italienischen Marine und Küstenwache, wurde 2014 mangels finanzieller Unterstützung aus der EU eingestellt. Heute sind es vor allem zivile Seenotretter wie die „Sea- Watch“, die schiffbrüchige Flüchtlinge Die Autorin, Jahrgang 1978, leitet die aufnehmen. Graubündner Redaktion der evange- Dass Amadou mit seinen friedlichen lisch-reformierten Zeitung in Chur. Spielen für Solidarität zwischen Euro- Die Zeitung „reformiert“ ist die aufla- päer:innen und Afrikaner:innen wer- genstärkste evangelische Zeitung in ben will, ist ein Hoffnungsschimmer. der Schweiz. Außerdem arbeitet sie in Wer die Lebenskraft und Resilienz Teilzeit im Pfarramt in der Schweiz und aufbringt, die Strapazen einer Flucht macht schwerpunktmäßig Konfirman- durchzustehen, kann mehr. Das hat denarbeit.
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16 Konstanze Ebel Konstanze Ebel (Jahrgang 1974) malt Für Konstanze Ebel sind ihre bebilder- und reimt seit dem Lockdown im März ten Verse „eine Art Selbsttherapie“. tagtäglich ihren Kommentar zur Lage. Mit vier Kindern in der hauseigenen Die in Bad Godesberg lebende Kunst- „Privatschule“ hatte sie kaum noch historikern nimmt in ihren Cartoons Momente ganz für sich. So begann sie, immer wieder die uns derzeit über- um fünf Uhr morgens aufzustehen und aus vertraute Mund-Nasen-Maske ins bei der ersten Kanne Tee diese Bilder Visier: „Corona-Gebete“ nennt sie die zu malen. „Das ist meine Art, meine witzigen Karikaturen, die mit einem Gedanken und Gefühle los zu werden“, feinen Gespür für den Kern der Sache so Ebel. Und mit Humor die Angst ein entstehen. Die Pandemie und ihre Aus- Stück weit zu vertreiben. Zu sehen wirkungen auf unser Alltagsleben sind sind die „Corona-Gebete“ auch auf eine sehr ernste Angelegenheit – hin Konstanze Ebels Instagram-Kanal @ und wieder aber auch so richtig zum dichtungsding (https://www.instagram. Lachen oder zumindest zum Schmun- com/dichtungsding/?hl=de) sowie in zeln. ihrem Blog (https://dichtungsding.jim- Eine Auswahl ihrer Cartoons gibt dofree.com/coronagebete-blog/). es jetzt auch auf gemeindebrief.de https://www.kirche-im-wdr.de/nix/de/nc/startseite/ zum fleißigen Weiterveröffentlichen. programuid/dichtungsding/formatstation/wdr2/
17 Mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivil- Zentralrat der Juden vergeben und er- courage an die bundesweite Initiative innert an dessen früheren Präsidenten „Omas gegen rechts“ werde neben Paul Spiegel (1937-2006). dem Engagement älterer Menschen Die zivilgesellschaftliche und überpar- für Demokratie und Menschenrech- teiliche Initiative „Omas gegen rechts“ te auch der Mut der Aktivistinnen wurde im Januar 2018 in Deutsch- und Aktivisten gewürdigt, teilte der land gegründet, nach dem Vorbild der Zentralrat der Juden in Deutschland gleichnamigen Wiener Initiative. Sie am Mittwoch in Berlin mit. besteht den Angaben zufolge aus rund Berlin (epd). Wegen der Corona-Pan- 100 Regionalgruppen und beteiligt sich demie finde die Preisverleihung erst im an Demonstrationen gegen Antisemi- Frühsommer 2021 statt. Der mit 5.000 tismus und Rassismus und für Toleranz Euro dotierte Preis wird seit 2009 vom und Menschenwürde. Auslöser für
18 die Gründung waren der wachsende Ihr Engagement ist vorbildlich und Rechtspopulismus und Rechtsextremis- sollte in unserem Land stärker gewürdigt mus. werden als bislang.“ „Zeichen gegen Antisemitismus und Mit Blick auf die Corona-Pandemie füg- Rassismus“ te Schuster hinzu: „Momentan ist die „Die ‚Omas gegen rechts‘ bringen ihre politische Arbeit zivilgesellschaftlicher Lebenserfahrung und ihre Zeit ein, Organisationen sehr erschwert. Umso um sich für unsere Demokratie zu wichtiger ist es für unsere Demokratie, engagieren. Sie setzen laut und deut- dass die Zivilgesellschaft andere Wege lich ein Zeichen gegen den wachsenden wie etwa über die Social Media nutzt, Antisemitismus und Rassismus sowie um unsere politische Kultur in dieser gegen Frauenfeindlichkeit“, erklärte Krise zu pflegen. Genau jetzt brauchen Zentralrats-Präsident Josef Schuster: wir solches Engagement wie das der „Ihre Protestformen sind kreativ und ‚Omas gegen rechts‘.“ modern. Leider sind sie regelmäßig © Copyright Evangelischer Pressedienst (epd) – alle Anfeindungen ausgesetzt. Doch davon Rechte vorbehalten. lassen sie sich nicht einschüchtern.
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20 Kika produziert Krippenspiel nach Vorlage von Kirsten Boie Damit Kinder an Weihnachten in Co- und Krippenspiele fielen vielerorts aus rona-Zeiten nicht ganz auf das liebge- oder seien nur für wenige zugänglich. wonnene Ritual verzichten müssen, Deswegen solle an Heiligabend die Pre- produzieren Kika und MDR für Heilig- miere von „Paule und das Krippenspiel“ abend ein „Krippenspiel für die ganze gezeigt werden. Familie“. Die Kinder- und Jugendbuch- autorin Kirsten Boie habe dafür die lite- Gemeinsam mit Boie erarbeitet Filmau- rarische Vorlage geschrieben, teilte der tor Michael Demuth laut Kika derzeit Kinderkanal von ARD und ZDF (Kika) am das Drehbuch. Dabei solle eine Ge- 4. November in Erfurt mit. schichte aus Boies erstem Buch „Paule ist ein Glücksgriff“ als Vorlage dienen Mit steigenden Infektionszahlen zeich- und „zeitgemäfl für Heiligabend“ um- ne sich ab, dass die diesjährige Ad- gearbeitet werden. In „Paule und das vents- und Weihnachtszeit anders ver- Krippenspiel“ gehe es neben der weih- laufen werde als gewohnt, erklärten nachtlichen Botschaft um Zusammen- die Sender. Weihnachtsgottesdienste halt, Durchhaltevermögen, Freund-
21 schaft, Kreativität und Hilfsbereitschaft, Kika-Programmgeschäftsführerin Ast- sagte die Jugendbuchautorin Boie. Sie rid Plenk sagte: „Wir freuen uns sehr, wünsche sich, dass der Film für viele dass wir erstmals in filmischer Form an Menschen in der schwierigen Coro- Heiligabend ein Krippenspiel zeigen.“ na-Zeit „eine Viertelstunde der Weih- Beherzt und engagiert planten derzeit nachtsfreude“ sein könne. alle Beteiligten die kurzfristige Produk- tion unter hohen Hygienebestimmun- „Jeder kann ein Engel sein“ gen. Die Produktionsfirma Crossmedia will den Kurzspielfilm in der zweiten „Es ist ein Krippenspiel, das alle einbe- Novemberhälfte in Halle drehen. Pro- zieht. Bei dem Maria ein muslimisches duzent ist die Tellux Film. Die redaktio- Mädchen und der Verkündigungs- nelle Verantwortung liegt bei Kika und engel Schwarz sein kann“, sagte Boie. MDR. Die Botschaft sei: „Jede und jeder kann ein Engel sein!“ epd/GB
Heiligabend zu Hause Vom Himmel hoch da komm ich her EG 24 1. Vom Himmel hoch da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär; der guten Mär bring ich so viel, davon ich singn und sagen will. 2. Euch ist ein Kindlein heut geborn von einer Jungfrau auserkorn, ein Kindelein so zart und fein, das soll eu‘r Freud und Wonne sein. 3. Es ist der Herr Christ, unser Gott, der will euch führn aus aller Not, er will eu‘r Heiland selber sein, von allen Sünden machen rein. 4. Er bringt euch alle Seligkeit, die Gott der Vater hat bereit‘, daß ihr mit uns im Himmelreich sollt leben nun und ewiglich. 5. So merket nun das Zeichen recht: die Krippe, Windelein so schlecht, da findet ihr das Kind gelegt, das alle Welt erhält und trägt.« 6. Des laßt uns alle fröhlich sein und mit den Hirten gehn hinein, zu sehn, was Gott uns hat beschert, mit seinem lieben Sohn verehrt. 7. Merk auf, mein Herz, und sieh dorthin; was liegt doch in dem Krippelein? Wes ist das schöne Kindelein? Es ist das liebe Jesulein. 8. Sei mir willkommen, edler Gast! Den Sünder nicht verschmähet hast und kommst ins Elend her zu mir: wie soll ich immer danken dir? 9. Ach Herr, du Schöpfer aller Ding, wie bist du worden so gering, daß du da liegst auf dürrem Gras, davon ein Rind und Esel aß! 10. Und wär die Welt vielmal so weit, von Edelstein und Gold bereit‘, so wär sie doch dir viel zu klein, zu sein ein enges Wiegelein. 11. Der Sammet und die Seiden dein, das ist grob Heu und Windelein, darauf du König groß und reich herprangst, als wär‘s dein Himmelreich. 12. Das hat also gefallen dir, die Wahrheit anzuzeigen mir, wie aller Welt Macht, Ehr und Gut vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut. 13. Ach mein herzliebes Jesulein, mach dir ein rein sanft Bettelein, zu ruhen in meins Herzens Schrein, daß ich nimmer vergesse dein. 14. Davon ich allzeit fröhlich sei, zu springen, singen immer frei das rechte Susaninne schön, mit Herzenslust den süßen Ton. 15. Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron, der uns schenkt seinen ein‘gen Sohn. Des freuet sich der Engel Schar und singet uns solch neues Jahr.
Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 2 Jesu Geburt Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Heiland geboren, welcher ist Christus, Gebot von dem Kaiser Augustus aus- der Herr, in der Stadt Davids. ging, dass alle Welt geschätzt würde. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet Und diese Schätzung war die allerers- finden das Kind in Windeln gewickelt te und geschah zur Zeit, da Quirinius und in einer Krippe liegen. Statthalter in Syrien war. Und alsbald war da bei dem Engel die Und jedermann ging, dass er sich schät- Menge der himmlischen Heerscharen, zen ließe, ein jeder in seine Stadt. die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Da machte sich auf auch Josef aus Gott in der Höhe und Friede auf Erden Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das bei den Menschen seines Wohlgefal- jüdische Land zur Stadt Davids, die da lens. heißt Bethlehem, weil er aus dem Hau- Und als die Engel von ihnen gen Him- se und Geschlechte Davids war, damit mel fuhren, sprachen die Hirten unter- er sich schätzen ließe mit Maria, seinem einander: Lasst uns nun gehen nach vertrauten Weibe; die war schwanger. Bethlehem und die Geschichte sehen, Und als sie dort waren, kam die Zeit, die da geschehen ist, die uns der Herr dass sie gebären sollte. Und sie gebar kundgetan hat. Und sie kamen eilend ihren ersten Sohn und wickelte ihn in und fanden beide, Maria und Josef, Windeln und legte ihn in eine Krippe; dazu das Kind in der Krippe liegen. denn sie hatten sonst keinen Raum in Als sie es aber gesehen hatten, breite- der Herberge. ten sie das Wort aus, das zu ihnen von Und es waren Hirten in derselben diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die es kam, wunderten sich über das, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und was ihnen die Hirten gesagt hatten. der Engel des Herrn trat zu ihnen, und Maria aber behielt alle diese Worte die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und bewegte sie in ihrem Herzen. und sie fürchteten sich sehr. Und die Hirten kehrten wieder um, Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet priesen und lobten Gott für alles, was euch nicht! Siehe, ich verkündige euch sie gehört und gesehen hatten, wie große Freude, die allem Volk wider- denn zu ihnen gesagt war. fahren wird; denn euch ist heute der
1. Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin und l aß dir‘s wohlgefallen. 2. Da ich noch nicht geboren war, da bist du mir geboren und hast mich dir zu eigen gar, eh ich dich kannt, erkoren. Eh ich durch deine Hand gemacht, da hast du schon bei dir bedacht, wie du mein wolltest werden. 3. Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest meine Sonne, die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freud und Wonne. O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht‘, wie schön sind deine Strahlen! 4. Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen; und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen. O daß mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer, daß ich dich möchte fassen! Gott, wir konnten es uns gar nicht vorstellen, dass der Heilige Abend einmal ganz anders aussehen könnte, als wir ihn nach unseren Traditionen Jahr um Jahr gefeiert hatten. In unserem Land seit zwei, drei Generationen ein Fest des Friedens, der Ruhe, gefeiert im vertrauten Gottesdienst und im persönlichen Wohlstand. Nun müssen wir uns daran gewöhnen, dass Not, Gefahr, bedrohliche Krankheit nicht nur fernab bei den armen Völkern der Welt herrschen, sondern das Bedrohliche in der Pandemie auch uns umgibt. So kommen wir in diesem Jahr zur Krippe, dorthin, wo wir der Weihnachtsbotschaft begegnen. In ganz anderen Gemeindegottes- diensten, oder dann auch noch einmal bewusster, bei uns zu Hause, in dem Bereich, der nun für uns verblieben ist. Wir bitten dich: lass uns dein Heil schauen und uns der Sache mit Jesus Christus gewiss werden, dass er unser Heil ist. Amen
1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit! 2. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit! 3. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!
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28 Berührungen in Zeiten von Corona Einfach in den Arm nehmen für mehr Freiheit. Zu Hause wurde ge- feiert und gelacht – Monty balancierte zwischen zwei Welten. Und manchmal trat sie daneben. Als sie mit zwölf Jah- ren in der Schule bestraft wurde, weil sie in der Pause ein Lied sang, warf sie der Lehrerin trotzig an den Kopf: „Vögel dürfen doch auch zwitschern.“ © Elissavet Patrikiou „Gott sagt, für ihn sind tausend Jahre wie ein Tag. Und ein Tag wie tausend Jahre. Dazwischen kommen eben ein paar Tage Corona“ Heidemarie Förster Annas Sohn mochte sich lange nicht be- rühren lassen. Heidemarie ist vorsichtig - weil sie Risikopatientin ist. Und Monty, die so gern Menschen drückt, kann sich schwer zurückhalten. Aber klar, ist ja Corona-Zeit. Eine Umarmung in der Öffentlichkeit – das war für Monty Navabi, 48, be- reits echter Luxus, bevor Covid-19 uns erreichte. Denn Emotionen zu zeigen, gar mit körperlicher Nähe, konnte sie sich jahrelang kaum vorstellen. Sie ist Monty Navabi hat ein kleines Mode im Iran aufgewachsen, erlebte dort als label namens Mon-T und ist Mutter von Sheyda © Elissavet Patrikiou Kind die Revolution und als Jugendliche den Krieg. „Ich musste meine Gefühle draußen verstecken.“ Und zwar genau Wiebe Bökemeier so strikt wie ihre Locken unter dem Wiebe Bökemeier, Autorin, umarmte Kopftuch und ihre Haut unter langen Är- plötzlich im Traum fremde Leute in der meln und Hosenbeinen. Verbote waren Kneipe. Sie fragte sich: Wie kommen für Monty ebenso Realität wie die Ver- andere mit diesem Berührungsentzug schleierung der Ansichten ihrer Eltern. klar? Sie waren Regimegegner und kämpften
29 ment ganz fest – und die hält still. Dann Elissavet Patrikiou fließen die Berührungen durch ihren Elissavet Patrikiou, Fotografin, verlieb- Corona-Kraulkreislauf: Sheyda kribbelt te sich während des Lockdowns. Als er mit blau lackierten Fingernägeln die dann ihre Hand halten wollte, zückte Hündin Limu zwischen den Pinseloh- sie im Park das Desinfektionsmittel. ren, die presst sich wiederum an Mon- tys Beine. Mutter und Tochter retteten die Hündin vor zwölf Wochen aus dem Tierheim. „Unser Corona-Baby. Limu hält jetzt all die Umarmungen aus, die unsere Freunde sonst bekommen hät- ten.“ Berühren möchte Monty Menschen trotzdem. Ihr sei durchaus bewusst, sagt sie, dass eine Seele ohne Körper- ©privat kontakt schwieriger zu erreichen sei. Bei diesen Erinnerungen wird Monty Die wohne schließlich auch unter der Navabi ernst: „Ich verabscheue Regeln, Haut, und über die Haut komme man die keinen Sinn machen, das habe ich halt am besten an die Seele ran. Trifft lange genug erlebt.“ Als sie 15 Jahre sie eine Freundin, sagt Monty ganz alt war, schickten ihre Eltern sie nach deutlich zu ihr: „Ich würde dich jetzt Deutschland. Da habe ihr zweites Le- so gern drücken“ und küsst in die Luft. ben begonnen – eines ohne ihre zwei „Ich kann sie dann zwar nicht festhal- Schwestern und ihre Eltern, dafür eines ten, aber zumindest kann ich sie mit mit mehr Chancen. Sprache, Gestik und Mimik berühren.“ Wer Monty im letzten Jahr auf der Vor Corona drückte und küsste Monty Straße traf, fand sich schnell mit einem etwa zehnmal am Tag, wenn sie durch Espresso auf ihrer kleinen Terrasse ihr Viertel St. Pauli in Hamburg lief. Das wieder, frisch umarmt und warm ein- aktuell gebotene Abstandhalten emp- gepackt zwischen den bunten Kissen findet sie dennoch nur als kleine Ein- auf der Hollywoodschaukel. Inzwischen schränkung, sogar eher als Ausdruck ist es erst mal vorbei mit der körperli- von Freiheit: „In vielen Teilen der Welt chen Nähe. Nur für ihre zehnjährige leben Menschen zurzeit auf engstem Tochter gilt das nicht. „Die kann ja auch Raum, in Flüchtlingslagern oder Ar- nicht weglaufen“, sagt die Singlemut- menvierteln, und haben gar nicht die ter, presst Sheyda an ihre Brust und Wahl. Wir leben in einer Gesellschaft, küsst sie drei, vier Mal auf die Schläfe. in der wir öffentlich Zuneigung zeigen Sheyda grinst und rollt mit den Augen. dürfen – und im Notfall Abstand halten Nun hält Monty ihre Tochter einen Mo- können.“ Also gewissermaßen ein dop-
30 peltes Privileg, sagt Monty. „Im Grund- Umarmung, findet Anna, ist eben bes- gesetz steht: Die Würde des Menschen ser als gar keine. ist unantastbar. Das gilt auch bei der Zwischen den Häusern sitzen die Nach- Erhaltung eines Lebens. Ich beschütze, barn eng beisammen und winken von indem ich Abstand halte“, erklärt Mon- weitem, Kinder fahren Skateboard und ty lächelnd und zuckt mit den Schul- kichern. Annas Welt, vor Corona mit tern. „Ich habe ja Übung in Verzicht.“ Bühne und Publikum, ist auf diesen Mi- krokosmos geschrumpft. Die Hausge- „Angefasst zu werden, hat mein Sohn meinschaft, zu der auch Annas Freund, jahrelang kaum ertragen“ - Anna Irm- der Musiker Florian, und ihr Ex-Mann gard Jäger Jonny gehören, hat entschieden, wie eine große Familie durch diese Zeit zu gehen. „So sind wir nie allein“, sagt die 33-Jährige, während Florian pfeifend bei offener Terrassentür scharfe Quesa- dillas backt und der achtjährige Paul auf seinem Vater herumturnt. Anna setzt Mokka für alle auf. Neben der Spüle spendet eine Lampe mattes Licht, der Schirm ist eine CT-Aufnahme. „Ein Beweis für mein gesundes Hirn“, erklärt sie leise. Sie stammt aus einer Zeit, in der die Ärzte vermuteten, Anna könne unter Multipler Sklerose leiden. „Sie ermahnt mich, dankbar für jeden Tag mit meinen Lieben zu sein.“ In fast jedem Zimmer hängen Fotos von Paul. Aus einer Zeit, „als alles noch normaler Anna Irmgard Jäger ist Schauspielerin, Tanzpä- dagogin und Mutter von Paul ©Elissavet Patrikiou war“. Paul hat frühkindlichen Autismus. Er „Braucht ihr eine Umarmung, ihr Lie- war anderthalb, als die Diagnose kam, ben?“ Anna Irmgard Jäger steht hinter Anna gerade Mitte zwanzig. Aus dem dem Tor zum Innenhof und linst durch Baby, das seinen Eltern lächelnd in die die Gitterstäbe. „Ist seit Monaten ja Augen sah und brabbelte, wurde ein eine rhetorische Frage“, sagt sie seuf- Kind, das meist durch andere hindurch- zend. Dann strafft sie die Schultern, lä- sah. Bis heute trägt er Windeln und chelt aufmunternd und legt ihre Arme spricht so gut wie nie. „Ich dachte nach über Kreuz, um sich selbst zu drücken. dem ersten Schock: Na ja, man kann Eine gut vorgespielte, ernst gemeinte Liebe auch ohne Worte zeigen, eben
31 durch Berührung.“ Doch auch diese Art muss. Das ist ein großer Trost, vor al- der Kommunikation verwehrte ihr Paul. lem in dieser Zeit.“ Dann zwinkert sie „Er ließ in seiner inneren Welt keine und sagt: „Hey, wer kann das schon von Berührungen mehr von der Außenwelt sich behaupten? Ich bekomme Liebe zu“ – und wehrte sich mit Händen und auf Knopfdruck!“ Füßen. „Angefasst zu werden, hat er „Einsamkeit tut Herzen gar nicht gut“ - jahrelang kaum ertragen“, sagt Anna. Heidemarie Förster „Ich fragte mich jeden Tag: Wie soll ich Gefühl zeigen und geben, wenn mein Kind Sprache nicht wahrnimmt und kei- ne Nähe zulassen kann?“ Paul trat und boxte – Anna liebte mit aller Kraft auf Abstand. Vor etwa drei Jahren veränderte sich Pauls Verhalten. Er suchte wieder Kon- takt. „Das war unglaublich.“ Anna fährt sich mit den Fingern über ihren linken Ellenbogen. Wie so oft, wenn sie über Paul spricht. Am Ellenbogen trägt sie ein kleines Tattoo: Pauls Kuschelknopf. Dieser Punkt an ihrem Arm ist Pauls „Lieblingsknubbel“. Das Tattoo darauf ließ Anna sich stechen, weil es sie an Heidemarie Förster lebt allein. Sie hat fünf einen besonderen Moment erinnert. Kinder und vier Enkel © Elissavet Patrikiou Eines Abends brachte sie Paul ins Bett Wie sie so barfuß und mit leuchtenden und flüsterte ihm, wie immer, „Ich lie- Augen in ihrer Küche steht, fest auf den be dich“ ins Ohr. Eine Antwort hatte alten Holzdielen, scheint es, als könne Anna zuvor nie erhalten. Aber diesmal nichts Heidemarie Försters Humor er- reagierte Paul: „Ich liebe dich.“ Und schüttern. Dabei waren die vergange- drückte währenddessen ihren Ellbo- nen Monate alles andere als lustig. Die gen. Es blieb bei diesem einen Mal. 69-Jährige hatte bereits sechs Wochen Doch Anna braucht die Worte nicht. stramme Bettruhe nach einer Fußope- Nicht mehr. Sie weiß, wenn er diesen ration hinter sich. Und dann, mit dem Punkt an ihrem Ellenbogen berührt, Tag, als sie endlich wieder aufstehen sagt er es, auf seine Art. „Es ist ein Ri- durfte, endlich wieder rausgehen woll- tual zwischen uns. Und das Tattoo erin- te, um die Sonne zu sehen und ihre nert mich jeden Tag daran, dass keine Freundinnen und ihre Familie zu besu- Berührung selbstverständlich ist und chen, kam der Shutdown und forderte dass man jede einzelne wertschätzen ihr weitere sechs Wochen ab.
32 Heidemarie Förster hielt durch. „Ich Gottesdienst sonst richtig“, erzählt Hei- habe gelernt, Gott zu vertrauen“, lau- demarie. „Wir tanzen, singen und be- tet ihre simple Erklärung. Zum Glau- rühren uns gern und oft.“ Gottesdienst ben fand sie, nachdem ihr erster Sohn wird es vorerst nicht geben, spontanes geboren war. Damals erlebte sie eine Festhalten ebenfalls nicht. Heidemarie tiefe Krise. Sie war 28 Jahre alt – so alt wird mittlerweile wieder von ihren fünf wie ihre Mutter war, als sie sich das Le- Kindern und vier Enkeln umarmt. Und ben nahm und zwei kleine Kinder hin- sie wünscht sich, dass es so bleibt, sie terließ. Mutterliebe hatte Heidemarie ist Risikopatientin. Förster nie erfahren, und jetzt sollte Sich und andere zu schützen, indem sie selber Mutter sein? Sie arbeitete man für sich bleibt, das findet Heide- damals als Krankenschwester in einem marie Förster logisch und doch para- Baptistenkrankenhaus in Berlin. Gern dox: „Einsamkeit tut Herzen nämlich habe sie anderen geholfen, sagt Heide- gar nicht gut.“ Einmal hat sie sich des- marie Förster, immer, aber sich selbst halb bei Gott beschwert. „Ich habe habe sie damals nicht helfen können. In ihm gesagt: Jesus hat die Leute doch diesem Krankenhaus gab es Menschen, auch berührt, auch die, die an der Pest die sie zwar nur flüchtig kannte, die litten!“ aber für sie beteten. Heidemarie war Auf die Frage, ob sie jemals wieder ihre tief bewegt, dass Fremde sich ihrer Not Freunde und Gemeindemitglieder ganz annahmen. „Die Liebe Jesu hatte mein ohne Angst berühren wird, antwortet Herz berührt“, sagt sie über diese Zeit. sie mit fester Stimme: „Ich glaube da- Dank dieser Begegnung brachte sie ran, ja. Nur wann, ist die Frage. Gott die Kraft auf, ein neues Leben zu be- sagt, für ihn sind tausend Jahre wie ein ginnen. Diese Kraft ist geblieben: „Ich Tag. Und ein Tag wie tausend Jahre. spüre in meinem Herzen, dass ich von Irgendwo dazwischen kommen die Gott geliebt und von Menschen unab- paar Tage Corona. Das ist auszuhal- hängig bin. Das wiederum gibt mir die ten. Und so lange ich die Menschen Freiheit, Menschen zu lieben und mich nicht drücken darf, lasse ich mir eben schwierigen Situationen zu stellen. etwas anderes einfallen. Als Gott mich Auch Corona.“ berührt hat, ist das ja auch irgendwie Denn sie hat ziemlich gern Leute um ohne Anfassen vonstattengegangen.“ sich. Deshalb macht es sie auch traurig, Sie deutet auf die große Tafel neben das Fernhalten voneinander und die dem Geschirr, auf der sie ihr Lieblings- ewige Vorsicht. Was ihr vor allem fehlt, zitat von Schriftsteller Joachim Ringel- ist ihre Hamburger Kirchengemeinde natz mit Kreide notiert hat. Dort steht Elim Sternschanze. Deren Leitspruch schwungvoll geschrieben: „Humor ist lautet: „Komm so, wie du bist!“ Und der Knopf, der verhindert, dass uns der jetzt kommt keiner. „Wir feiern den Kragen platzt. (aus Chrismon.evangelisch.de)
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34 Überlebende des Zwangslagers Theresienstadt Sie könnte es jetzt bequem haben Eine meiner frühesten Erinnerungen ist die an meine Spielkameraden in Prag. Als die Deutschen die Tschechoslowa- kei besetzten, durfte ich als jüdisches Kind nicht mehr mit ihnen spielen. Sie durften nicht mal antworten, wenn ich ihnen „Hallo“ sagte. Sie taten so, als sei © Christina Stohn ich nicht da! Durch Zufall hat Michaela Vidláková, 83, als Kind das Zwangslager Theresienstadt überlebt Aber sie muss noch immer erzählen. Von ihrer Kindheit im Lager. Von den Toten. Michaela Vidláková, Jahrgang 1936: Irgendwann wurde es mir zu viel: „Ich Michaela Vidláková mit 5 Jahren © privat möchte das Wort ‚Theresienstadt‘ nie wieder hören“, sagte ich zu meinen El- 1941 mussten wir unsere Wohnung für tern. Der Krieg war da schon Jahrzehnte einen SS-Mann räumen. Wir bekamen vorbei. Ich hatte durchaus verstanden, ein Zimmer in einer „jüdischen Sam- dass sie das Erinnern als ihre Lebens- melwohnung“. Nur ein Mal war ich dort aufgabe sahen, denn schon im Lager froh: Am Abend bevor wir nach Theres- hatte es geheißen: Die Überlebenden ienstadt mussten. Meine Eltern gaben sind verpflichtet, Zeugnis abzulegen. mir einen Bleistift und sagten, dass ich Aber ich wollte mit meinen Eltern über auf die Wände zeichnen darf, damit sie andere Sachen reden. Und ich woll- Ruhe zum Packen haben. te keinen Kontakt zu Deutschen. Aber Eigentlich sollten wir von Theresien- meine Eltern überzeugten mich nach stadt gleich weitertransportiert wer- vielen Jahren, dass da jetzt eine neue den in ein Vernichtungslager. Aber Generation ist, die keine Schuld für die mein Vati konnte gut mit Holz umge- Vergangenheit hat. Und nachdem mei- hen, solche Leute wurden gebraucht in ne Eltern gestorben waren, habe ich ihr Theresienstadt, diesem Vorzimmer des Lebenswerk fortgeführt. Es ist zu mei- Todes. Das schützte auch meine Mutti ner Verpflichtung geworden. Es erfüllt und mich. mich. Dann bekam ich Typhus, Scharlach
35 und Masern, alles auf einmal. Später war schon im Transport, aber dann auch noch Gelbsucht und eine Herz- brauchte man für die Reparatur ei- muskelentzündung. Es gab keine Me- nes zerstörten Daches Freiwillige – er dikamente für mich. Ich blieb ein Jahr meldete sich. So überlebten wir. im Lagerkrankenhaus. Dort lernte ich „Erst an der Uni konnte ich jung und ein einen Waisenjungen aus Deutschland bisschen sorglos sein“ kennen, ich wollte, dass er mein Bru- Nach dem Krieg, unter dem kommu- der wird. Wir brachten uns gegenseitig nistischen Regime, wuchs schon wie- Deutsch und Tschechisch bei. Als ich der der Antisemitismus. Wir wollten entlassen wurde, musste er noch im aus der Tschechoslowakei nach Israel Krankenhaus bleiben – ich habe ihn nie fliehen. Aber der Fluchthelfer verriet wiedergesehen. Damals stand der Kon- uns, wir kamen ins Gefängnis. Ich war trollbesuch vom Internationalen Roten furchtbar verzweifelt. Ich hatte mich Kreuz an, und vorher deportierte man so auf das Leben in Israel gefreut! We- viele Kranke und Alte. Leider habe ich gen des Fluchtversuchs durfte ich nicht mittlerweile seinen Namen vergessen. mehr aufs Gymnasium zurück. Ich ging Ausgerechnet den Namen! arbeiten und machte doch Abitur, auf Zu der Schlange im Lager, in der ich der Abendschule. Auch die Zulassung immer für Suppe mit etwas Kartoffeln zu meinem naturwissenschaftlichen anstand, kamen oft alte, halb verhun- Studium musste ich mir hart erkämp- gerte Menschen. Sie fragten mich ganz fen – ich gehörte zu einer unerwünsch- bescheiden, ob ich ihnen meine Sup- ten Gruppe. Erst an der Uni konnte ich pe geben könnte. Sie sagten „Sie“ zu wieder jung und entlastet sein. So ein mir – ich war sieben. Natürlich hätte bisschen sorglos! ich meine Suppe gern selbst gegessen, In meinem Alter wäre ein Leben ohne aber diese Menschen erinnerten mich Verpflichtung bequemer, mit Konzer- an meine Großeltern. Ich wusste nicht, ten und Ausstellungen. Aber das kann dass man sie schon längst in Auschwitz ich nicht. Natürlich tut es mir weh, ermordet hatte. Ich dachte, wenn ich wenn ich erzähle, wie meine Oma wohl diesen Menschen helfe, dann gibt viel- den Weg zur Gaskammer ging. Aber leicht auch jemand meinen Großeltern ich rede weiter, weil es meine Pflicht etwas zu essen. Aber es standen da ist. Die Jugendlichen sind sehr interes- mehrere hungrige Menschen! Wie soll siert. Oft sagen mir Lehrer: „Bei mir im ein Kind entscheiden, wer die Suppe Unterricht sind die nie so ruhig!“ Ich am meisten braucht? Die Enttäuschung sage den jungen Menschen, dass man in den Augen derjenigen, die leer aus- gegen das Böse kämpfen muss, solange gingen . . . es noch schwach ist. Der Zufall und das Gespür meines Protokoll: Lena Christin Ohm Vatis retteten uns vor Auschwitz. Er (aus Chrismon.evangelisch.de)
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37 Aus der Gemeindeküche Ein leckeres Rezept aus der libanesischen Küche:
39 Adventssammlung der Diakonie Insgesamt wurden in diesem Zeitraum fast 75 Millionen Euro für die diakoni- sche Arbeit gesammelt. Solidarität über Gemeindegrenzen hinweg Vom Sammlungsaufkommen 35 Pro- zent bei den sammelnden Kirchenge- meinden, 25 Prozent im jeweiligen Kir- chenkreis. 40 Prozent des Aufkommens werden an das Diakonische Werk wei- tergeleitet und von dort landeskirchen- weit für diakonische Aufgaben einge- setzt. Somit ist die Diakoniesammlung eine solidarische Hilfsaktion, die über die Grenzen der einzelnen Gemeinde hinausgeht. Was geschieht mit dem Geld? Tradition seit mehr als 60 Jahren Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lip- Seit 1948 führen die Diakonischen Wer- pe setzt Sammlungsmitteln gezielt für ke in Rheinland, Westfalen und Lippe die Begleitung und Beratung von in- Haus- und Straßensammlungen durch. novativen Projekten ein und fördert In NRW geschieht dies jeweils als Som- Konzepte für die Arbeit mit Ehrenamt- mer- und als Adventssammlung ge- lichen. In Fortbildungen und Semina- meinsam mit den Caritas-Verbänden. rangeboten werden Kirchengemein- den und diakonische Einrichtungen im Gebiet der drei Landeskirchen unter- Konto der Ev. Kirchengemeinde Ge- stützt. Sie werden bei der Etablierung men bei der Volksbank Gemen von neuen diakonischen Angeboten IBAN: DE 25 4286 1515 0400 1473 00 beraten und bekommen Hilfen wie Eh- Stichwort „Diakonie“ renamtliche in die Arbeit einbezogen Sie können Ihre Gabe auch im Kuvert werden können. Das ist eine wichtige zum Gottesdienst oder ins Gemein- debüro bringen. strukturelle Hilfe für viele diakonische Ab einem Betrag von 10 € gibt es Projekte, für die sich oft keine anderen eine Spendenbescheinigung. Geldgeber finden.
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43 Die Gottesdienstzeiten in der Johanneskirche und die Termine der Gruppen im Gemeindehaus Sonntag 11.00 Uhr Gottesdienst; am ersten Sonntag im Monat und an den kirchlichen Festtagen mit Feier des heili- gen Abendmahls 10.00 Uhr Kindergottesdienst im Gemeindehaus (außer in den Schulferien) nach dem Gottesdienst Gemeinde Kaffeetrinken Montag 19.30 Uhr Presbyteriumssitzungen (verschiedene Orte) 20.00 Uhr Probe des Kirchenchors Dienstag 15 Uhr bis 17 Uhr offene Johanneskirche 15 Uhr KU 3 Unterricht (kirchlicher Unterricht für die Drittklässler) 16:00 Uhr KU 8 Konfirmandenunterricht 19:30 Uhr Meditationskreis (jeweils am 3. Dienstag) Mittwoch 15.00 Uhr Strickkreis (außer am letzten Mittwoch, s.u.) 15.00 Uhr Frauenhilfe; jeweils am letzen Mittwoch 16.00 Uhr vier Termine im Jahr „Früh dabei“ - ök.Gottesdienste mit Kleinkindern, Donnerstag 15 Uhr bis 17 Uhr offene Johanneskirche 18.00 Uhr Klöppelkurs Freitag 09.00 Uhr Freitagstreff 20.00 Uhr alle zwei Wochen: Bibelstunde, vom Jahresbe- ginn bis Ostern als ökumenische Bibelstunde Öffnungszeiten des Gemeindebüros Gemen, Coesfelder Straße 2 Mo - Mi + Fr 10 Uhr bis 12 Uhr Gemeindesekretärinnen Do 17 Uhr bis 19 Uhr Frau Hussmann und Frau Hüging Telefon 1680
44 Pfarramt Pfarrerin Barbara Werschkull für Gemen Cordulastr. 11, 46325 Borken-Gemen und Raesfeld 02861 / 24 93 E-mail: werschkull-gemen@t-online.de Adressen Gemen Gemeindebüro: Coesfelder Str. 2 - Astrid Hussmann und Kirsten Hüging 02861 / 16 80 (Montag bis Mittwoch und Freitag von 10 Uhr bis 12 Uhr, Donnerstag von 17 Uhr bis 19 Uhr) E-mail: info@kirchengemeinde-gemen.de Prädikanten: Sabrina Heinsdorff, Pelzeresch 22, Gemen, 02861 / 6 48 79 Bettina Stürcken, Lönsstr.6, Weseke, 02862 / 41 67 16 Detlef Stürcken, Lönsstr.6, Weseke, 02862 / 41 67 16 Presbyter/innen: Ralf Lorenz, Graf-Hermann-Otto-Weg 8,Gemen Wolfgang Müller, Theikamp 11, Gemen 02861 / 7 03 90 01 Albert Osing, Feldstiege 6, Gemen 02861/ 8 92 08 90 Waltraud Schneider, Matthias-Grünewald-Weg 27, Gemen 02861 / 6 63 08 Rita Schwenzfeier, Kreuzberg 15, Gemen 02861 / 6 34 69 Organist: Christian Bohn, Neumühlenallee19, Gemen 02861 / 6 38 80 E-mail: bohn.gemen@googlemail.com Küsterin: Marina Fridt, Siegfried-Lenz-Weg 6A, Borken 02861 / 90 31 23 Kirchenchor: Monika Dachselt, August Brust Str. 38, 48249 Dülmen Karl- Heinz Andresen, Amselstr. 16, Borken 02861 / 36 07 Frauenhilfe: Pfarrerin B. Werschkull, Cordulastr. 11, Gemen 02861 / 24 93 Mediationsgruppe:Bettina Stürcken, Lönsstr.6, Weseke, 02862 / 41 67 16 Diakonie: Ahauser Str.64, Gemen 02861 / 90 35 54 Bodelschwinghhaus: Frau Brands Markstiege, Gemen 02861 / 94 16-0
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