K-EINS-18 interventionen im öffentlichen raum - Linda Steck, 6c Kantonsschule Hohe Promenade, Zürich Schuljahr 2018/2019 - Impuls Mittelschule
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Linda Steck, 6c Kantonsschule Hohe Promenade, Zürich Schuljahr 2018/2019 K-EINS-18 interventionen im öffentlichen raum Betreuende Lehrperson Irene Ledermann Korreferentin Veronica Votta 0
INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG 1 INTERVENTIONEN IM ÖFFENTLICHEN RAUM 3 KERI SMITH 4 BANKSY 5 GUERILLA GARDENING 6 EINE AUSWAHL DER AKTIONEN VON K-EINS-18 7 POST-IT 7 VERÄNDERE DIESE KARTE 10 RESERVIERT FÜR... 11 FÜR DICH, EINFACH SO no.1 – BRIEFKASTEN 13 FÜR DICH, EINFACH SO no. 2 – SCHWARZ-WEISS ZU VERSCHENKEN 15 PROZESS 16 REFLEXION 22 LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS 23 GEDRUCKTE QUELLEN Fehler! Textmarke nicht definiert. INTERNETQUELLEN Fehler! Textmarke nicht definiert. ABBILDUNGSVERZEICHNIS Fehler! Textmarke nicht definiert. ANHANG Fehler! Textmarke nicht definiert. 0
EINLEITUNG mir war schon immer klar, dass ich meine maturarbeit im rahmen des bildnerischen gestaltens schreiben will, denn ich bin sehr gerne kreativ tätig, male oft, erfinde gerne neue gerichte oder nähe kleider nach selbst entworfenen schnittmustern. im herbst 2017 habe ich den artikel Willkommen in der verrückten Welt von Keri Smith im MAGAZIN1 gelesen. in diesem artikel erfuhr ich von Smiths buch The Guerilla Art Kit, in dem sie dazu anregte, unkonventionelle verbreitungsmethoden für kunstwerke zu suchen, etwa auf gehsteigen, stickern, posters, flugblättern2. diese idee faszinierte mich unglaublich und ich wusste sofort, dass ich das zum thema meiner maturarbeit machen will. die vorstellung, anonym kleine nachrichten zu verteilen, die bei der leserin3 eine reaktion auslösen – und sei sie noch so klein – gefiel mir. viel früher schon hatte ich eine andere idee. ich wollte einen fragekatalog im stil von Rolf Dobellis Fragen an das Leben4 aufstellen. als ich mir jetzt die frage stellte, was für nachrichten ich verbreiten will, war mir schnell klar, ich würde die beiden ideen verbinden und post-it zettel mit fragen bedrucken. 1 Das Magazin N° 39 1 Seiler, Christian: Willkommen in der verrückten Welt von Keri Smith, in: Das Magazin N° 39, 30. September 2017. 2 Ebd., S. 14. 3 in dieser maturarbeit wird der einfachheit halber nur die weibliche form verwendet. die männliche form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen. 4 Dobelli, Rolf: Fragen an das Leben, Zürich 2004. 1
ich war so begeistert von diesem thema, dass ich unmöglich bis im frühling warten konnte, um meine interventionen im öffentlichen raum zu starten. deshalb beschloss ich, mein projekt unter dem namen K-EINS-18 bereits im januar 2018 zu beginnen. ich wählte diesen namen, da es sich um meine erste kunstaktion handelt, K-EINS. die 18 verweist auf das jahr 2018. am 1. januar frühmorgens, damit mich möglichst niemand sehen würde – ich wollte ja anonym bleiben – machte ich mich auf den weg, um in zürich meine ersten post-it zettel aufzuhängen. passend zum datum lautete die frage: „wird es ein gutes jahr?“. dass es nicht bei den post-it- fragen bleiben würde, sondern dass noch viele andere, ganz verschiedenartige aktionen dazukommen würden, wusste ich damals noch nicht. 1. januar – im seefeld 2
INTERVENTIONEN IM ÖFFENTLICHEN RAUM interventionen im öffentlichen raum können sehr vielfältig sein. meistens haben sie folgende merkmale: • sie spielen mit dem urbanen raum, dem ort, der umgebung und dem vorhandenen. • sie werden in eigeninitiative autonom hergestellt, sind nicht kommerziell und selbst finanziert. • sie autorisieren sich selbst. beim eingriff in den öffentlichen raum wird nicht um erlaubnis gefragt. • sie sind kostenlos zugänglich und außerhalb etablierter orte der kunstvermittlung anzutreffen5. auch ich habe mir diese grundsätze zu eigen gemacht. zusätzlich war mir wichtig, dass kein fremdes eigentum beschädigt wird, d.h. meine interventionen im öffentlichen raum sollten wieder entfernt werden können. zudem wollte ich mit meinen aktionen anonym bleiben. einerseits strahlt anonymität immer etwas geheimnisvolles aus, andererseits schafft sie freiheit. ich bin freier in meinem tun und die betrachterin meiner aktionen ist freier im interpretieren meiner interventionen, da sie unvoreingenommen ist. bevor ich von meinen aktionen berichte, möchte ich drei etablierte exponenten dieser kunstgattung vorstellen: • Keri Smith, weil ihre ideen mich hauptsächlich inspiriert haben • Banksy, weil ich seine arbeiten schon seit längerem verfolge und sie mir ausserordentlich gefallen • guerilla gardening in zürich aufgrund des lokalen bezugs 5 Gabbert, Jan: Street Art. Kommunikationsstrategie von Off-Kultur im urbanen Raum, Masterarbeit, Potsdam 2007, S.16. 3
KERI SMITH die gebürtige kanadierin ist kaum bekannt, obwohl ihre bücher bestseller sind. das liegt daran, dass sie sich schlicht weigert, ein star zu sein. sie widersetzt sich nach dem vorbild der musikband fugazi6 den spielregeln der branche, sich selbst zu kommerzialisieren und verzichtet freiwillig auf ruhm, anerkennung und geld.7 der fokus der konzeptkünstlerin liegt darin, das publikum als gestalterin miteinzubeziehen, wie in einem ihrer bekanntesten und erfolgreichsten bücher wreck this journal 8, welches 2007 erschien. das im deutschsprachigen raum unter dem titel mach dieses buch fertig erschienene buch ist voller anweisungen, was man mit dem buch machen soll. die leserin wird beispielsweise aufgefordert, eine seite in brand zu setzen oder mit kaffee zu bekleckern oder gnadenlos durch mehrere seiten hindurch zu schneiden. 2 Ausschnitt aus Keri Smiths Buch Mach dieses Buch im selben jahr erschien auch The Guerilla Art Kit9, in dem Keri Smith unkonventionelle fertig verbreitungsmethoden für kunstwerke vorstellt und die leserinnen animiert, selbst künstlerisch tätig zu werden. 6 fugazi waren eine postpunk- und hardcoreband der achtziger- und neunzigerjahre und verweigerten sich dem kommerz der musikindustrie. sie unterschrieben nie bei einem grossen label und verkauften ihre konzertkarten billig, damit sie sich jeder fan leisten konnte. sie machten für nichts und niemanden werbung, nicht einmal für sich selbst. 7 Seiler, Christian: Willkommen in der verrückten Welt von Keri Smith, in: Das Magazin N° 39, 30. September 2017, S. 12. 8 Smith, Keri : Wreck This Journal. New York 2013. 9 Smith, Keri : The Guerilla Art Kit. New York 2007. 4
BANKSY Banksy gehört weltweit zu den berühmtesten sprayern. wer hinter dem pseudonym steckt, ist aber nach wie vor unbekannt. er ist hauptsächlich für seine graffitis bekannt, die er meistens mithilfe von schablonen zahlreich an die wände sprayt. er ist der meinung, dass eine wand der beste platz ist, kunst zu verbreiten 10 , da sie so für alle zugänglich ist. die motive sind zum teil witzig, wie zum beispiel die zwei sich küssenden bobbys11. es gibt aber auch politische und gesellschaftskritische arbeiten von banksy, wie sein neustes werk vom märz 2018 in new york. auf einer 21 meter langen mauer sind schwarze striche wie gitterstäbe eines gefängnisfensters zu sehen. durch die gitterstäbe schaut die kurdische künstlerin und journalistin Zehra Dogan hindurch. sie wurde inhaftiert wegen einem gemälde, welches die zerstörung einer türkischen stadt zeigt. wie Keri Smith kritisiert auch Banksy den kunstkommerz. mit einer aufsehen erregenden aktion machte er erst kürzlich darauf aufmerksam, wie sehr er den kunsthandel verabscheut. eine kopie von The Girl with Balloon wurde versteigert und im moment, als der hammer fiel, aktivierte sich ein schredder-mechanismus, der im rahmen versteckt war. The Girl with Balloon wurde vor den augen der auktionsbesucherinnen zum neuen kunstwerk Love is in the Bin. 3 Schablonengraffiti von Banksy in Brighton: kissing coppers 10 „a wall has always been the best place to publish your work“ aus: Banksy: Wall and Piece. London 2005, S. 8. 11 Banksy: Wall and Piece. London 2005, S. 31. 5
GUERILLA GARDENING nicht alle blumen, die man in zürich im öffentlichen raum sieht, wurden von der stadt gepflanzt. so werden in einer guerilla gardening aktion seit vielen jahren malvensamen gesät. der erste zürcher guerilla gardener ist Maurice Maggi. seit 1984 sät der „blumenrebell“ – wie er mittlerweile genannt wird – in zürich und umgebung malvensamen. er wählte diese blumensorte, weil sie bis zum ersten kälteeinbruch blühen, anspruchslos und robust sind. zudem gibt es sie in vielen verschiedenen farben, von weiss bis violett. Maurice Maggi schloss eine lehre als landschaftsgärtner ab und bildete sich später autodidaktisch zum koch aus. als er anfang der neunziger jahre nach new york reiste, um dort als küchenchef zu arbeiten, lernte er die dortige green-guerilla bewegung kennen. bis in die achtziger jahre hat Grün Stadt Zürich Maggis blumen entfernt, mittlerweile werden sie stehen gelassen und man freut sich auch bei Grün Stadt Zürich darüber. seit april 2018 verteilt Grün Stadt Zürich eigene malvenmischungen und animiert die bevölkerung, ebenfalls guerilla gardening zu betreiben. sogar auf der werbung für die stadt zürich von Schweiz Tourismus sind Maggis malven zu sehen12. 4 Maggis malven in zürich 12 Grossrieder, Beat: Der Blumenrebell, in: NZZ, 16. Juli 2016. URL: https://www.nzz.ch/gesellschaft/aktuelle- themen/guerilla-gaertner-maurice-maggi-der-blumenrebell-ld.105831 [31.10.2018] 6
EINE AUSWAHL DER AKTIONEN VON K-EINS-18 von januar bis dezember 2018 habe ich insgesamt 70 post-it-fragen gestreut und 19 andere kunstaktionen realisiert. sie alle zu beschreiben würde den rahmen dieser arbeit sprengen. ich stelle deshalb im folgenden nur eine auswahl vor 13. POST-IT die post-it-fragen waren meine grösste aktion, denn sie dauerte ein ganzes jahr. 5. januar – im seefeld am 1. januar begann ich meine ersten post-its aufzuhängen. bis ende februar klebte ich im seefeld pro woche an 2-3 tagen je ungefähr 120 post-its auf. die gelben zettel befestigte ich bei tramhaltestellen, an strassenlaternen, auf schaufenstern oder an briefkästen. ich bedruckte die post-its mit fragen, die zum nachdenken anregen oder gar provozieren sollten, fragen, welche die aktualität aufnahmen, aber auch fragen mit einem augenzwinkern. schon am 6. januar, als ich dabei war, meine dritte post-it-frage zu streuen, sprach mich ein taxifahrer darauf an und fragte, um was es bei meiner aktion gehe und wo man mehr darüber erfahren könne. nun war mir klar, dass ich die webseite, die ich bereits geplant, aber noch nicht aufgesetzt hatte, sofort in angriff nehmen musste. ich wählte den anbieter yola.com, der zwar nicht sehr viele gestaltungsmöglichkeiten bietet, aber als einziger kostenlos die besucherzahlen aufzeichnet. wichtig war mir zudem die feedback-funktion. 9. januar – im seefeld schon bald erhielt ich nicht nur persönliche rückmeldungen beim aufhängen im seefeld, 13 eine auflistung aller aktionen und aller post-it-fragen befindet sich im anhang. 7
sondern auch auf meiner homepage. es kam aber auch vor, dass leute ihre antwort direkt unter meine frage schrieben. ende februar begann ich, die post-its an anderen orten aufzuhängen und fragen mit einem bezug zum ort zu stellen. im zug und in trams stellte ich beispielsweise die frage wohin fährt wohl die person vis à vis von Ihnen?, in buchhandlungen klebte ich post-its auf bücher mit fragen wie fällt es Ihnen schwer in bücher reinzuschreiben?, wie fühlt sich lesen an? oder wie wird Sie dieses buch verändern?. dann ging ich dazu über, meine fragen überall aufzuhängen, wo ich vorbeikam, oder auch in private briefkästen zu kleben. eine serie von fragen liess ich ins persönliche fach einiger lehrpersonen der Hohen Promenade legen. 10. februar - seefeld das feedback fiel ganz unterschiedlich aus. im januar kam Donald Trump fürs WEF nach davos. anlässlich seines besuches stellte ich die frage was trägt trump wohl für ein pyjama?. von allen nicht persönlich adressierten post-its generierte diese frage am meisten klicks auf der homepage. das hat mich sehr überrascht. es könnte sein, dass die besucher auf der webseite eine antwort erwarteten. auf persönlich adressierte post-it-fragen erhielt ich jeweils deutlich mehr klicks als auf wild aufgehängte, was nachvollziehbar ist. besonders gefreut haben mich natürlich jeweils positive feedbacks auf meiner homepage. so schrieb mir Elli: Ich halte jedesmal nach einem neuen post it Ausschau. Danke für die schöne Idee. als ich am 22. februar im seefeld mein vorläufig letztes post-it aufhängte mit der frage ich ziehe nun weiter, werden Sie mich vermissen?, antwortete mir Carmelo: Und wie werde ich Sie vermissen! Die Zettel haben Suchtpotential...! 19. märz – in der S16 8
provozierende fragen riefen logischerweise negatives feedback hervor. in der Hohen Promenade stellte ich folgende zwei fragen: gucci, longchamp, balenciaga: sind gymnasiasten luxusgeschöpfe? fjällräven, stussy, yeezy: wo bleibt die individualität der jugendlichen? ein kommentar darauf lautete: ...Ist die Idee, Menschen zum Denken anzuregen? Oder schlicht die Jugend und die Bevölkerung zu beleidigen? ... Lasst die Menschen anziehen, was sie wollen... bis ende september hängte ich regelmässig post-it-fragen auf. dann wollte ich wissen, welche fragen sich andere stellen. ich druckte alle meine bisher erschienen fragen auf einen farbigen papierbogen. 5. april – am löwenplatz diesen fragekatalog drückte ich den passantinnen auf der chinawiese in die hand mit der aufforderung, mir zu verraten, welche fragen sie sich stellen. die idee war, die fragen der passantinnen später auf post-its zu drucken. leider waren nicht sehr viele leute bereit, ihre fragen zu notieren. immerhin kamen fünf listen mit fragen zusammen. die fragen, die mir am besten gefielen, begann ich ab mitte september zu streuen. das letzte post-it werde ich am 31. dezember 2018 aufhängen gehen. 9
VERÄNDERE DIESE KARTE mein aktion mit den zeitungsfotokarten war eine weiterentwicklung von Keri Smiths Postcard Project14. auf A6 karten klebte ich fotos von bekannten personen, vorwiegend politikerinnen, die ich aus zeitungen ausgeschnitten hatte. ich wählte personen aus, die gerade im gespräch oder sicher allen bekannt waren, so zum beispiel den neu gewählten zürcher regierungsrat, Trump und Macron oder Putin und Merkel. auf der rückseite forderte ich dazu auf, das bild auf der karte so zu verändern, bis es der finderin gefällt, und sie anschliessend zurückzuhängen. zusammen mit kugelschreibern befestigte ich die karten an die tiefhängenden äste einer trauerweide an der zürcher seepromenade. die aktion fand grossen anklang. kaum hatte ich am mittag die ersten karten aufgehängt, stürzten sich passantinnen förmlich darauf und begannen zu malen. als ich abends wieder vorbeiging, waren alle fotos mit kommentaren und zeichnungen versehen. wie erwartet, gab es hauptsächlich kritische bemerkungen, vereinzelt aber auch lustige. wer hat nicht schon einmal das zeitungsfoto einer öffentlichen person mit einem schnauz versehen? genau diese idee stand hinter meiner aktion. ich wollte den passantinnen die möglichkeit geben, kreativ zu werden, aber auch ihre kritik auszudrücken. die aktion lebt aber auch davon, dass die karten zurückgehängt werden müssen, sodass jede die künste der anderen begutachten kann. 14 Smith, Keri: The Guerilla Art Kit. New York 2007, S. 88-89. im Postcard Project regt Keri Smith dazu an, im öffentlichen raum kunstkarten zu streuen mit der aufforderung, die karten zu verändern und dann wieder zurückzulegen oder weiterzugeben. im mai führte auch ich ein kunstkarten projekt durch. 10
RESERVIERT FÜR... seit ein paar jahren stehen auf dem sechseläutenplatz stühle, auf denen sich passantinnen ausruhen können. frühmorgens an einem julisonntag begann ich 110 stühle für bestimmte leute zu reservieren. an der lehne des stuhls befestigte ich eine laminierte A6 karte, auf der zum beispiel stand reserviert für alltagsheld. die begriffe auf den reservationskarten können grob in 4 kategorien unterteilt werden: • namen und vornamen, wie laura, valentin, olga, ahmed, ruth, frau meier, herr huber, etc. • alte dialektausdrücke15 wie rätschbäse, bodesuri, chratzbürschte, blödian, modetüpfi, etc. • aktuellere bezeichnungen wie dramaqueen, 1 nicer dude, suchti, bücherwurm, etc. • namen aus der literatur, der politik oder aus einem lied, die ich paarweise oder in gruppen aufstellte wie max und moritz, leonce und lena, romeo und julia, vladimir, donald, angela, emmanuel, lööl, blöde siech, glünggi, sürmel. ein paar bäume auf dem sechseläutenplatz reservierte ich zudem für hunde, so zum beispiel für idefix, struppi, lassie, etc.16 auf meiner webseite schaltete ich gleichzeitig den post, dass wer seinen namen oder einen gewünschten begriff nicht gefunden hat, mir schreiben soll. andreas, emilia und sabina haben sich darauf bei mir gemeldet und nachträglich eine eigene reservation bekommen. 15 Gallmann, Heinz: Zürichdeutsches Wörterbuch. Zürich 2009. 16 die liste aller reservationsschilder findet man auf meiner webseite: www.k-eins-18.ch, eintrag vom 22. juli. 11
die aktion hat etwas spielerisches an sich. die begriffe sollen überraschen oder amüsieren. zudem könnte ich mir vorstellen, dass die eine oder andere die stühle auch absuchte, in der hoffnung ihren namen zu finden. reserviert für... erreichte am meisten leute. nicht nur konnte ich zahlreiche passantinnen beobachten, die von einem stuhl zum andern gingen, um die reservationen zu lesen, laut seitenaufruf-diagramm besuchten auch 192 leute meine webseite, ein record. die schilder blieben sieben tage hängen, bevor sie entfernt wurden. 12
FÜR DICH, EINFACH SO no.1 – BRIEFKASTEN in den sommerferien startete ich die briefkastenaktion. ich griff dabei die idee auf, einfach so etwas zu verschenken, ohne dass es werbung ist oder ein profitgedanke dahinter steckt. während mehreren wochen hinterliess ich in 35 ausgewählten briefkästen im niederdorf unregelmässig botschaften. bei der ersten nachricht handelte es sich um eine wiesenblume, die in einer karte mit der aufschrift für dich steckte. das zweite mal klebte ich ein post-it mit der aufschrift wofür bist du in deinem leben am meisten dankbar? bitte antworte mir auf K-EINS-18.ch in die gleichen briefkästen. das dritte geschenk war eine karte mit einem walfisch und einem etwas abenteuerlichen tagebucheintrag eines kapitäns. er erzählte, wie er von einem walfisch verschluckt und schliesslich von seiner mannschaft gerettet wurde. diese kleine anekdote fand ich in einem buch17 und konnte sie fast nicht glauben, deshalb suchte ich im internet nach beweisen für diese geschichte. ich wollte diese anekdote weiterschenken und stellte mir vor, wie vielleicht auch die beschenkten personen zu recherchieren beginnen. die vierte karte war ein bild aus der zeitung, das vier balletttänzer während einem anmutigen luftsprung zeigt. es scheint fast, als würden sie schweben. auf der rückseite notierte ich handschriftlich fühle dich heute federleicht. schenke die karte weiter, wenn du willst. 17 Riva Verlag (Hg.): Die Freiheitsstatue hat Schuhgrösse 1200. Die neue Dosis unnützes Wissen. München 2013, S. 204. 13
meine letzten beiden botschaften ähnelten der zweiten briefkastenaktion, wobei die thematik einmal die nase und einmal das auge darstellte18. auf all die briefkastenbotschaften fielen die reaktionen unerwartet gering aus. ich erhielt während dieser zeit lediglich einen einzigen kommentar, doch immerhin besuchten ungefähr 30 leute die webseite. mit so wenig echo habe ich nicht gerechnet. ich nahm an, dass wer mehrmals etwas persönlich erhält, ein feedback auf der homepage hinterlassen würde. trotzdem bin ich mir sicher, dass die kleinen botschaften irgendetwas ausgelöst haben. 18 die details dazu findet man auf meiner webseite: www.k-eins-18.ch, eintrag vom 26. august und september. 14
FÜR DICH, EINFACH SO no. 2 – SCHWARZ-WEISS ZU VERSCHENKEN die idee des verschenkens habe ich später in einer weiteren aktion wieder aufgenommen. auf dem lindenhof und dem sechseläutenplatz spannte ich zwischen mehreren bäumen orangefarbene wollschnüre und hängte daran schwarz-weisse fotografien auf. es waren einerseits alte französische postkarten mit elegant gekleideten pariserinnen, andererseits aufnahmen, die einen lustigen moment festhielten, wie zum beispiel ein mann, der auf einem liegestuhl schlafend von der flut überrascht wird oder ein kind, das im kinderwagen seinen hund spazieren fährt. neben den schwarz-weiss-bildern befestigte ich orangefarbene zettel mit der aufforderung, eine karte auszuwählen und weiterzuschenken. die idee des weiterschenkes war mir dabei sehr wichtig. es ging nicht darum, etwas gratis zu bekommen, sondern eine passende karte für jemand anderen auszuwählen und sie dann weiterzugeben. die aktion ist zudem nicht in dem moment zu ende, wo eine passantinn eine karte von der leine nimmt, sie geht weiter und involviert noch eine weitere person. schon während ich die karten aufhängte, kamen passantinnen vorbei und fragten mich etwas ungläubig, ob sie wirklich einfach eine karte mitnehmen dürften. als ich die installation beendet hatte, setzte ich mich in der nähe hin und beobachtete das geschehen. es gab leute, die fotografierten einige karten oder die ganze installation. andere nahmen mit einem lächeln im gesicht eine karte von der schnur, und ich stellte mir vor, dass sie nun gerade an die person dachten, der sie die karte später überreichen würden. 15
PROZESS das erste konzept meiner arbeit vom 14. april sah zwei arten von interventionen vor. geplant waren das ganze jahr über post-it-fragen an verschiedenen orten und von april bis august monatlich eine grössere aktion19. die post-it-fragen realisierte ich regelmässig bis ende jahr. wie geplant stellte ich fragen zum nachdenken und provozieren. angeregt von meinen anderen aktionen, die dazu aufforderten, kreativ zu werden, stellte ich später aber auch multiple-choice-fragen oder ich fügte der frage die aufforderung hinzu, mir auf meiner homepage zu antworten. die fragen waren meist ein spiegel meiner gedanken. ich nahm auf, was mich gerade beschäftigte oder stellte fragen zur aktualität oder zu in der zeitung gelesenem. als ich in den frühlingsferien 9 tage in südspanien verbrachte, streute ich auch dort meine post-it-fragen. es stellte sich jedoch als ziemlich schwierig heraus, für spanien passende fragen zu finden. ich realisierte, dass ich den ort spüren musste, um zu wissen, welche fragen passen würden. zu beginn stellte ich meine fragen immer in der höflichkeitsform. ende märz war mir das Sie plötzlich zu distanziert und ich ging zum du über. dank der feedbacks, die ich erhalten hatte, war meine leserschaft von einer anonymen masse zu einem publikum geworden, dem ich mich nun näher fühlte. wie im konzept vorgesehen streute ich meine fragen im januar und februar nur im seefeld. ende februar verabschiedete ich mich von den passantinnen im seefeld mit der frage ich ziehe nun weiter, werden Sie mich vermissen? um in öffentlichen verkehrsmitteln, in buchhandlungen oder schulen weiterzumachen. 19 das detaillierte, erste konzept befindet sich im anhang. 16
ende märz realisierte ich plötzlich, dass ich mich von meinem eigenen konzept hatte einengen lassen. im seefeld hatte ich von ein paar leuten nämlich immer wieder feedback erhalten, auf das ich zum teil auch reagierte. es entstand ein kleines ping-pong von fragen und antworten, das ich dummerweise abbrach, nur um mich an mein konzept zu halten und zur nächsten phase überzugehen. im nachhinein bedaure ich das sehr. ich nahm mir vor, ab sofort flexibel zu sein und nicht mehr stur an meinem konzept festzuhalten. ich wollte meine aktionen in zukunft nach der devise weniger kopf, mehr intuition realisieren. ab april ging ich dann dazu über, meine post-it-fragen überall dort aufzuhängen, wo ich gerade war. von meinen grösseren aktionen, die in den sommermonaten vorgesehen waren, realisierte ich nur zwei genau so wie geplant: die frühlingsgedichte an ostern und die umfrage wie lautet deine frage? 20 die anderen aktionen änderte ich leicht ab oder ich realisierte sie gar nicht, weil sie mir nicht mehr stimmig, unbrauchbar oder gar langweilig schienen. beispielweise hatte ich geplant, alle stühle auf dem sechseläutenplatz in einer linie aufzustellen und auf jeden stuhl ein wort zu kleben. aneinandergereiht hätten die wörter eine kurzgeschichte ergeben. als ich im juni meine erste aktion auf dem sechseläutenplatz startete21 und dabei die stühle in grossen und kleinen kreisen aufstellte, sah ich, dass leute die stühle, kaum hatte ich sie plaziert, wieder wegtrugen. die idee mit der kurzgeschichte konnte also gar nicht funktionieren. entstanden ist dann später die aktion reserviert für... 20 siehe kapitel POST-IT, seite 9 dieser arbeit. 21 siehe weiter unten: aktion auf dem sechseläutenplatz kannst du dich verwirklichen. 17
auch die für juli geplante aktion realisierte ich nicht. geplant war ein wörterpuzzle, das ich an der seepromenade auflegen wollte. auf steine oder auf holztäfelchen aufgemalte wörter sollten verschieden arrangiert unterschiedliche fragen ergeben. die idee erschien mir zum zeitpunkt, als ich sie laut konzept hätte realisieren müssen, zu starr. möglich wäre nur eine beschränkte anzahl fragen gewesen. ich wollte meine aktionen aber offener gestalten und die leute in ihrer kreativität nicht limitieren. es gab auch aktionen, die ich, obwohl geplant, nie verwirklichte. inspiriert von Keri Smiths Guerilla Art Scavenger Hunt 22 arbeitete ich ein konzept für einen HoPro parcours aus. die planung lag schon sehr detailliert vor, doch als es an die eigentliche realisierung ging, fand ich die idee plötzlich langweilig und kindisch. entstanden sind daraus aber später andere interventionen wie follow this arrow 23 oder der faden der ariadne 24. beeinflusst von Keri Smith buch The Guerilla Art Kit, realisierte ich ab mai immer wieder interventionen, welche das publikum miteinbezogen und aktiv werden liessen. ich begann mit sehr einfach gestalteten, selbst gemalten kunstkarten, die viel raum zum interpretieren und verändern liessen. ich hängte sie an der seepromenade auf und regte dazu an, die karten zu verändern und zurückzuhängen oder mitzunehmen. die karten waren innert kürzester zeit weg. entweder hatten alle die zweite option gewählt und die karten mitgenommen oder es lag an den fehlenden stiften. als ich das nächste mal am selben ort die fotokarten mit den politikerinnen aufhängte, klammerte ich kugelschreiber an die blätter. daraufhin habe ich deutlich mehr echo erhalten. alle benötigten materialien standen bereit, die aktion wurde ein erfolg. 22 Smith, Keri: The Guerilla Art Kit. New York 2007. S. 111. 23 genaueres zu dieser aktion siehe weiter unten in diesem kapitel. 24 aus verschiedenen richtungen führten gelbe wollfäden zu einem baum auf dem grossmünsterplatz. unter diesen baum stellte ich ein glas, darin ein blatt mit der aufschrift wenn es dir heute gut geht, mach hier einen strich. 18
motiviert von diesem erfolg suchte ich weitere möglichkeiten und formen, das publikum zu aktivieren. anlässlich der abstimmung über die nutzung des sechseläutenplatzes vom 9. juni realisierte ich die aktion auf dem sechseläutenplatz kannst du dich verwirklichen. ich gruppierte die stühle auf dem platz zu kreisen und legte kleine kreidepäcklein in die mitte mit der aufforderung, kreativ zu werden. die kreide wurde rege genutzt und der sechseläutenplatz war am ende des tages mit kreidezeichnungen und kurzen botschaften verziert. auch bei späteren aktionen stellte ich immer wieder kreide zur verfügung, weil ich merkte, dass das die leute ansprach. im august veranstaltete ich unter dem namen follow this arrow einen kleinen parcours in der nähe des grossmünsters. am ende des pfades lagen unter anderem kreiden bereit und die möglichkeit, ein feedback zu geben. nicht nur der boden, sondern auch die mauern wurden bemalt und beschriftet. zwei feedbacks freuten mich ganz besonders und erklären vielleicht auch den erfolg dieser kreide- aktionen. Anna aus spanien schrieb: it’s beeing a child again. und Deepack aus indien: never did before something like this. neben den post-it-fragen und den interventionen, welche die kreativität anregen sollten, rückte eine dritte idee immer mehr in den vordergrund, nämlich einfach so etwas zu schenken. bereits die frühlingsgedichte, die ich am ostersamstag ans geländer der quaibrücke und an die bäume auf dem lindenhofplatz hängte, versah ich mit der bemerkung: wenn Ihnen dieses gedicht gefällt, dürfen Sie es mitnehmen. 19
ab ende juli realisierte ich eine ganze reihe von aktionen mit der idee des schenkens und weiterschenkens, so zum beispiel die bereits vorgestellte briefkastenaktionen oder schwarz-weiss zu verschenken, aber auch die kleine zugslektüre25 der kluge liest im zuge oder die wolkenkarten 26. der aspekt des schenkens setzte sich immer mehr durch, vor allem auf grund der positiven feedbacks, die ich persönlich oder via homepage erhielt, aber auch weil mir die idee immer mehr gefiel. unsere gesellschaft ist geprägt vom gedanken, dass fast nichts gratis ist, jedenfalls empfinde ich das so. mit meinen aktionen wollte ich einen gegenpol dazu setzen. reserviert für... ist eine aktion, die gänzlich aus dem rahmen fällt. entstanden ist sie am 21. juli abends innerhalb von nur 6 stunden. schon seit längerem war ich krampfhaft auf der suche nach originellen nachrichten oder texten, die ich auf die stühle des sechseläutenplatzes kleben wollte. ich fand nichts brauchbares und die idee erschien mir je länger desto fader. ich wurde immer nervöser. in der not fragte ich meine mutter um rat. sie hatte die idee, den stühlen begriffe zuzuordnen, wie glück oder freude. besucherinnen des sechseläutenplatzes könnten sich so beispielsweise auf den glücksstuhl setzen. diese idee überzeugte mich auch nicht ganz, stattdessen entwickelte ich sie weiter: statt glück wollte ich glückspilz auf den stuhl schreiben oder alltagsheld oder dramaqueen oder... die aktion war geboren! ich wollte stühle für bestimmte personen reservieren. nun begannen die ideen nur so zu sprudeln. innerhalb kürzester zeit hatte ich eine lange liste mit unterschiedlichen begriffen zusammen. ans aufhören war nun nicht zu denken. 25 ein exemplar der zugslektüre befindet sich im anhang. 26 während den sommerferien fotografierte ich unzählige wolkenformationen. ich bedruckte A6 karten doppelseitig mit zwei verschiedenen sujets und dem spruch verpass das schauspiel am himmel nicht, schau mal wieder in die wolken. vier karten befinden sich als beispiel im anhang. 20
ich arbeitete wie im rausch und war völlig absorbiert von meiner idee. ich druckte die begriffe noch am selben abend auf farbige blätter, laminierte sie, schnitt sie zu A6 karten und versah sie mit kabelbinder oder schnüren. am nächsten tag frühmorgens ging ich auf den sechseläutenplatz und reservierte 110 stühle. auch wenn diese aktion, wie bereits erwähnt, nicht viel gemeinsam hat mit all meinen anderen interventionen, ist sie für mich eines der highlights dieses jahres. das liegt einerseits daran, dass ich sie mit grosser leidenschaft realisierte und schon während dem realisieren intuitiv wusste, dass es ein erfolg werden würde. andererseits hat diese aktion etwas leichtes, spielerisches an sich, das mir sehr gefällt. eine aktion mit augenzwinkern sozusagen. 21
REFLEXION wenn ich mir nochmals vor augen führe, was ich anfänglich geplant hatte und zu was sich meine arbeit schliesslich entwickelt hat, staune ich. geplant hatte ich, regelmässig post-it-fragen zu streuen und in den sommermonaten 5 grössere aktionen zu realisieren. die erste lektion, die ich dann lernte, war, dass kreativität und kunst nicht planbar sind. zwei mal wöchentlich eine originelle frage zu finden setzte mich manchmal ganz schön unter druck. griff ich in der not auf meine zu beginn verfasste frageliste zurück, war das selten befriedigend. liess ich mich bei der fragefindung hingegen von gelesenem oder erlebtem inspirieren, fühlte sich das richtig und stimmig an. auch die grösseren aktionen entstanden meist auf umwegen. geplante interventionen habe ich nicht realisiert oder erst, nachdem ich sie weiterentwickelt hatte. die in meinen augen besten resultate entstanden immer, wenn ich mich von meiner intuition leiten liess und wenn ich die eigendynamik, die gewisse projekte entwickelten, auch zuliess.die zweite lektion, die ich lernte, war also, dass intuition und eine offenheit des geistes voraussetzungen sind für künstlerisches schaffen. für mich persönlich lernte ich auch, wie gut es mir tut, kreativ zu sein. während den sommerferien habe ich verschiedene grössere interventionen realisiert. ich beschäftigte mich während tagen nur mit meinen projekten und vergass dabei manchmal sogar zu essen, so absorbiert war ich. fuhr ich von einem projekt in zürich nach hause, dachte ich schon auf dem nachhauseweg über die nächste aktion nach. während dieser zeit fühlte ich mich unglaublich lebendig und voller energie. ich war konstant in einem euphorischen zustand und die ideen sprudelten nur so. 22
wie sollte ich die vielen gedanken, die vielen entwicklungsschritte, die jeder aktion vorangingen, für die leserin dieser arbeit nachvollziehbar zu papier bringen? es fiel mir nicht einfach, die verschiedenen projekte und den prozess, den ich mit meiner arbeit durchlief, zu beschreiben. gerne lasse ich deshalb auch die bilder meines fotobuches sprechen, mit dem ich meine interventionen zusätzlich dokumentierte. einen weiteren einblick in meine arbeit gibt meine homepage www.K-EINS-18.ch leider sind die gestaltungsmöglichkeiten meiner homepage ziemlich eingeschränkt und im nachhinein bedaure ich, keinen anderen anbieter ausgewählt zu haben. man kann kritisieren, dass die gesamtheit meiner aktionen ein sehr heterogenes bild abgibt. die meisten interventionen sind jedoch teil eines entwicklungsprozesses, der sich intuitiv ergab und in den ich nicht korrigierend eingreifen wollte, nur um ein konzept einzuhalten oder damit ein homogenes bild entsteht. ich wollte mich nicht beschränken, sondern zulassen, was kam. bei der arbeit an meinen projekten begleiteten mich stets verschiedene gefühle. da war einerseits die unruhe, die ich jeweils verspürte, bis eine idee soweit gediehen war, dass ich zur realisation übergehen konnte, dann die grosse motivation und freude, mit der ich meine aktionen umsetzte, aber auch die zweifel, die immer wieder hochkamen. was mach‘ ich da eigentlich? hat das alles einen sinn? in einer zeitung entdeckte ich zufällig einen interviewausschnitt von Christo. unsere projekte haben keinen sinn. ihr zweck ist es, das zu sein, was sie sind, meinte der verpackungskünstler. diese aussage verstand ich zu hundert prozent und ich fühlte mich wieder bestätigt in meinem schaffen. und jetzt? die arbeit das ganze jahr über hat etwas in gang gesetzt, das nur schwer zu stoppen ist. ich stelle immer wieder fest, dass ich schon über neue projekte nachdenke. am meisten gefällt mir der gedanke einfach so. aber wer weiss, vielleicht nutze ich mein neu gefundenes medium auch, um auf anliegen des umweltschutzes aufmerksam zu machen, ein thema, das mir sehr am herzen liegt. 23
LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS GEDRUCKTE QUELLEN Aron, Arthur: 36 Fragen um sich in einem Gespräch (noch) besser kennenzulernen, aus: The Experimental Generation of Interpersonal Closeness 1997. Banksy: Wall and Piece. London 2005. Dobelli, Rolf: Fragen an das Leben. Zürich 2014. Frisch, Max: Fragebogen. Frankfurt am Main 1992. Gallmann, Heinz: Zürichdeutsches Wörterbuch. Zürich 2009. Riva Verlag (Hg.): Die Freiheitsstatue hat Schuhgrösse 1200. Die neue Dosis unnützes Wissen. München 2013. Seiler, Christian: Willkommen in der verrückten Welt von Keri Smith, in: Das Magazin N° 39, 30. September 2017. Smith, Keri : Wreck This Journal. New York 2013. Smith, Keri : The Guerilla Art Kit. New York 2007. INTERNETQUELLEN Banksy Homepage. URL: http://banksy.co.uk/out.asp [11.10.2018] Gabbert, Jan: Street Art. Kommunikationsstrategie von Off-Kultur im urbanen Raum, Masterarbeit, Potsdam 2007. https://www.rosalux.de/fileadmin/ls_sh/dokumente/veranstaltungen_2010/reclaimStreet_masterarbeit_gabbert.pdf [11.10.2018] Grossrieder, Beat: Der Blumenrebell, in: NZZ, 16.7.2016. https://www.nzz.ch/gesellschaft/aktuelle-themen/guerilla-gaertner-maurice-maggi-der- blumenrebell-ld.105831 [31.10.2018] Güll, Birgit: Der Mann ohne Gesicht und sein zerstörtes Werk, in: welt, 27.7.2011. https://www.welt.de/kultur/article13509062/Der-Mann-ohne-Gesicht-und- sein-zerstoertes-Werk.html [31.10.2018] 24
Keri Smith Homepage. http://www.kerismith.com/bio [31.10.2018] Maurice Maggi Homepage. http://maurice-maggi.ch/blumengraffiti/tag/malven-stadtplan/ [11.10.2018] Metzler, Beat: Stadt Zürich kreiert eigene Guerilla-Mischung, in: Tagesanzeiger, 10.4.2012. https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Stadt-Zuerich-kreiert- eigene-GuerillaMischung/story/12769102 [31.10.2018] Müller, Monica: Gefahr für Zürichs Guerilla-Malven?, in: Tagesanzeiger, 6.8.2010. https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Gefahr-fuer-Zuerichs- GuerillaMalven/story/28491811 [31.10.2018] Proust, Marcel: Fragebogen. http://www.alphas.de/downloads/proustfragebogen.pdf [19.10.2018] ABBILDUNGSVERZEICHNIS 1 Das Magazin N° 39, 30. September 2017. https://www.dasmagazin.ch/aktuelles_heft/n39/ [16.12.2018] 2 Smith, Keri: Wreck This Journal. New York 2013. 3 Schablonengraffiti von Banksy in Brighton: kissing coppers. http://freakytrigger.co.uk/wedge/2005/10/its-his-subversion-thats-interesting/ [22.10.2018] 4 Maggi, Maurice: Malven in Zürich, Zürich 2009. http://maurice-maggi.ch/blumengraffiti/malven/malven-zurich/ [31.10.2018] ANHANG auflistung aller aktionen konzept vom 14. april 2018 der kluge liest im zuge wolkenbilder 25
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