Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat

 
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Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat
Kalkstein-
   verhinderung -
   klassisch oder
   physikalisch?

   - Ein Beitrag
  zur sachlichen
  Verbraucher-
   aufklärung -

Bundesverband Scfiwimmbad-, Sauna
und Wassertechnik e.V. (BSSW)
Frankfurt am Main
Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat
KalkslA ■»rhinderung-
                           klassisch oder                  Kalkstein'Ärhinderung -
Inhalt                     physikalisch?                   klassisch oder physikalisch?
                           (Vorwort)             Seite 1
                           Klassische Verfahren zur
                           Kalksteinverhinderung
                                                                          Bewohner in Gegenden mit hartem und sehr hartem
                           Wasserenthärtung durch                         Wasser können ein Lied davon singen;
                           lonenaustausch                                 Zuviel Kalk im Wasser läßt wertvolle Sanitärein-
                           - Funktion, Leistung,                          richtungen durch häßliche Kalkablagerungen grau
                             Wirksamkeit                                  und unansehnlich werden. Zuviel Kalk im Wasser
                                            Seite 2-5                     verursacht einen erheblichen Mehrverbrauch an
                           Härtestabilisierung durch                      Waschmitteln, scharfen Haushaltsreinigern und
                           „Mineralstoff'-Dosierung                       Energie und belastet damit die Umwelt. Und zuviel
                           - Funktion, Leistung,                          Kalk im Wasser kann letztendlich zu erheblichen
                             Wirksamkeit                                  Schäden in der Hauswasser-Installation und den
                                            Seite 6-7                     angeschlossenen Geräten führen.

                           Die klassischen Verfahren                      Die Indsutrie hat sich dieses Problems schon früh
                           auf dem Prüfstand                              angenommen und bietet mit der bekannten
                                           Seite 8 + 9                    klassischen Wasserenthärtung durch lonen-
                                                                          austausch Abhilfe an. Das Prinzip ist ebenso einfach
                           Physikalische Verfahren                        wie wirkungsvoll. Dem zu harten Wasser wird ein Teil
                           zur Kalksteinverhinderung                      der Kalzium-Ionen, die zu den unerwünschten
                                                                          Kalkablagerungen führen, entzogen und gegen
                           Verfahrensgruppen                              Natrium-Ionen ausgetauscht. Das Verfahren ist seit
                           - Funktion, Leistungsver-                      Jahrzehnten millionenfach und weltweit im Einsatz
                             sprechen, Wirksamkeit
                                                                          bewährt.
                                          Seite 10+ 11
                                                                          Von Zeit zu Zeit treten auf dem Markt Anbieter von
                           Die physikalischen Ver-                        physikalischen Kalksteinverhütern auf. Über die
                           fahren auf dem Prüfstand
                                                                          Wirkungsweise dieser Physikalischen gibt es
                                         Seite 12+ 13                     höchst unterschiedliche Angaben der Hersteller.
                                                                          Ob sie ihrer Aufgabe der Kalksteinverhinderung
                           Referenzangaben und
                                                                          überhaupt gerecht werden können, ist sehr
                           Garantieerklärurigen
                                                                          umstritten.
                                         Seite 14+ 15
                                                                          Durch die Vielfalt verwirrender und widersprüch-
                           Entscheidungshilfe für den                     licher Informationen über die verschiedenen
Herausgegeben vom          Verbraucher                                    Verfahren ist beim Verbraucher große Verunsiche-
BSSW,                                                                     rung entstanden.
Barckhausstraße 18         Die offiziellen Prüfzeichen
Postfach 170114                            Seite 16+ 17
6000 Frankfurt a. M.17                                                    Diese Broschüre dient deshalb zur Orientierung und
Telefon 069/724294         Checkliste                                     Aufklärung sowie als Leitfaden zur Entscheidungs-
                           Was Sie bei der Auswahl                        hilfe.
                           eines Gerätes zur Kalkstein-
Nachdruck oder auszugs-    verhinderung unbedingt
weise Wiedergabe nur mit   beachten sollten.
Genehmigung des Heraus-                       Seite 18
gebers.
Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat
v                                                                                   Wasserenthärtung
Klassische Verfahren zur                                                                                                                     durch
                                                                                                                                             lonenaustausch
Kalksteinverhinderung

Die Wasserenthär-     Wasserenthärtung durch lonenaustausch
tung durch lonen-
austausch ist das     Funktion, Leistung, Wirksamkeit
bekannteste Ver-                                                                                      Betrieb                 Regeneration
fahren. Bei diesem                                                Betriebsbereit
Verfahren findet
eine meßbare
Teilenthärtung des     Q Austauschermaterial
Wassers auf ca.          (Harzkügelchen)
8 Grad deutsche
Härte (8 0d) statt.     O Natrium-Ionen

                       O Kalzium-Ionen

                                                                                        Weiches Wasser

                      Das zu harte, kalkhaltige Wasser durchfließt ein             Salzkartoffeln) durchgespült und so wieder mit
                      Austauschermaterial, das mit Natrium-Ionen ange-             den notwendigen Natrium-Ionen angereichert.
                      reichert ist.-  '                                            Die angelagerten Kalzium-Ionen werden bei diesem
                      Die im Wasser enthaltenen Kalzium-Ionen, die für die         Vorgang mit dem Spülwasser ins Abwasser geleitet.
                      Wasserhärte verantwortlich sind, werden an das
                      Austauschermaterial angelagert. Gleichzeitig werden          Mit diesem Verfahren erhält der Verbraucher Wasser
                      Natrium-Ionen an das Wasser abgegeben. Diesen                mit der idealen Härte von ca. 8 0d, was dem unteren
                      Vorgang bezeichnet man als lonenaustausch.                   Wert des Härtebereichs II entspricht.
                                                                                   Dieses Wasser schützt die gesamte Hausinstallation
                      Wenn die Aufnahmekapazität des Austauscher-                  zuverlässig vor Schäden durch Kalk und bewahrt
                      materials erschöpft ist, wird es mit einer schwachen         die Schönheit der Sanitär-Bereiche im privaten
                                                                                                                                                                3
2          ^          Kochsalzlösung (vergleichbar de roK ochwasser von            Haushalt.        ^                                                 ,
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;                                                   Wasserenthärtung
                                                                                                                                                                                             durch
                                                                                                                                                                                             lonenaustausch
                                                                                                                                       9

Der Genuß von                                                                                                 Teilenthärtetes Wasser ist absolut einwandfreies
teilenthärtetem
Wasser ist gesund-                                           Natrium im menschlichen Körper                   Trinkwasser entsprechend den gesetzlichen
heitlich unbedenk-                                                                                            Bestimmungen. Alle Mineralien und Spurenele-
lich. Der Anteil an                                                                                           mente, die im harten Wasser enthalten sind, finden
der Versorgung des                                                                                            sich in ausreichender Menge auch im teilenthärte-
Körpers mit Mine-
ralien und Spuren-                                                                                            ten Wasser wieder. Zum Beispiel
elementen über
das Trinkwasser                                                                                                       □ mindestens 60 mg Kalzium/1,
ist unbedeutend.                                                                                                        - das ist mehr als in den natürlichen
Insbesondere die                                                                                                        Weichwässern des Härtebereichs 1 enthal-
Aufnahme der                      Tagesaufnahme                       tägliche Aufnahme mit
Mengenelemente                    an Natrium                          dem Trinkwasser bei                               ten ist -
wie Natrium und                   ca. 4.000 mg                        Teilenthärtung max. 300 mg
                                                                                                                      □ höchstens 150 mg Natrium/!,
Kalzium erfolgt fast
ausschließlich über                                                                                                     - dies ermöglicht auch bei Einhaltung einer
die feste Nahrung.                                                                                                      streng natriumarmen Diät den Genuß von
                                 Natriumgehalt in                   Natrium in Getränken in mg/l                        teilenthärtetem Wasser -
                                 Lebensmitteln in mg/kg
                                                                                                                        Dr. Hässelbarth, Bundesgesundheitsamt:
                                                                                                                        „Schreiben zur Presseinformation 9/86", Berlin 1986
                                                                                                              Der Gesamtmineralgehalt des Wassers wird nicht
                                                                                                              reduziert. Daneben verfügt dieses Wasser über
                                                                                                              weitere positive Eigenschaften, die in der allge-
                                                                                                              meinen öffentlichen Diskussion häufig unerwähnt
                                .J                                                                            bleiben:
                       Sauer-   Roggen- Spinal Schoko- lellenl-   Kaiser- Oberklnger Slaall. Milch lellenl-
                       kraul    brot           lade haneles       Friedrich- Quelle/ Fachingen     haneies
                                                        Trink-    Quelle Ursellers                 Trink-     Da Kalkablagerungen in der Hauswasser-Installation
                                                       wasser                                      wasser
                       7.300    5.600          580 max. 150       ca. 1 400 ca. 1.000 602      480 max. ISO   vermieden werden, erübrigt sich der Einsatz
                                                                                                              scharfer und säurehaltiger Reiniger zur Entfernung                             Das Wasser, das
                                   Natrium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der                          solcher Ablagerungen. Ein Beitrag zum aktiven                                  nach dem lonen-
                                   wesentlich zum gesundheitlichen Gleichgewicht                              Umweltschutz.                                                                  austauscherprinzip
                                   beiträgt. Natrium sorgt für die Erhaltung der                                                                                                             enthärtet wird,
                                                                                                                                                                                             erspart bis zu 50 %
                                   Gewebespannung und die Aktivierung von                                     Oder. Das Wasser, das nach dem lonenaus-                                       an Waschmitteln.
                                   Enzymen.                                                                   tauschprinzip enthärtet wird, erspart bis zu 50%
                                   Ein erwachsener Mensch nimmt täglich ca.                                   an Waschmitteln. Das bedeutet nicht nur Geld-
                                   4.000 mg Natrium auf.                                                      ersparnis für den Haushalt. Vielmehr verringert sich
                                                                                                              dadurch auch die Abwasserbelastung mit den z.T.
                                   Natrium ist in fast allen Lebensmitteln, zum Teil in                       als schädlich betrachteten Phosphatersatzstoffen
                                   großen Mengen, enthalten. Z.B. in Brot, Wurst,                             und deren noch gefährlicheren Abbauprodukten.
                                   Käse, Schinken, Gemüse, Milch usw.
                                                                                                              Und seit man weiß, daß die gefährlichen Erreger der
                                   Auch die meisten Heil- und Mineralquellen enthal-                          oft tödlich verlaufenden Legionärskrankheit
                                   ten einen hohen Anteil an Natrium. Im Haushalt                             (Legionellen) sich besonders auch in Kalknestern im
                                   kommt es als Natriumchlorid (Kochsalz) zur                                 Leitungswassernetz festsetzen, kann Wasserenthär-
                                   Anwendung.                                                                 tung sogar aus hygienischen Gründen sinnvoll sein.
                                   AID Verbraucherdienst:                                                     Dr. Volker Hingst, Hygiene Institut Heidelberg, in der.Rhein-Neckar-Zeitung"
                                   .Mineralstoffe sind lebensnotwendig". Bonn 1984                            vom 11. 09.1986: „Die Erreger der Legionärs-Krankheit sind überall".

            w'--
Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat
Härtestabilisierung
                                                                                                                                                                                durch .Mineralstoll'-
                                                                                                                                                                                Dosierung

                               Härtestabilisierung durch „Mineralstoff'-Dosierung            Phosphatgehalt im menschlichen                   Phosphatgehalt in Lebensmitteln
                               Funktion, Leistung, Wirksamkeit                               Körper                                                    in mg/kg bzw. in mg/l
                               Bei der Härtestabilisierung wird dem zu harten,                                  Tagesaul nähme an
                                                                                                                Phosphaten
                               kalkhaltigen Wasser mit Hilfe eines Dosiergerätes                                ca. 6.000 mg
                               ein Wirkstoff zugegeben (5 mg/l), der den Kalk in
                               Lösung hält und damit verhindert, daß er sich abla-
                               gert. Ein Teil dieses Wirkstoffes wird dabei zur
                               Bildung einer Schutzschicht innerhalb der Rohr-
                               leitungen verbraucht.                                         Gesamimenge Phosphate    tägliche Aulnahme mit   Schoko- Schwarz- Milch   Trink-
                                                                                             im menschlichen Korper   behandeltem TrinK-      lade    brot             wasser
                               Die verwendeten Wirkstoffe sind „Mineralstoff-                ca. 2 100.000 mg         wasser - max. 10 mg     9.170 8.480      2.130   -5
                               Kombinationen" (Phosphate).
                                                                                               Phosphor ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der
           1. Ohne                                                                             wesentlich an der Energieübertragung im Stoff-
Härtestabilisierung                                                                            wechsel beteiligt und unentbehrlich für die Muskel-
                                                                                               und Gehirntätigkeit ist. Er ist darüber hinaus ein
                                                                                               wichtiger Baustoff der Knochen.
                                                                                               Der Körper eines erwachsenen Menschen enthält
    Hartes Wasser
                                                                                               im Durchschnitt 700.000 mg Phosphor. Dies ent-
                                                                                               spricht ca. 2.100.000 mg Phosphat
                                                                                               Ein erwachsener Mensch nimmt täglich
                                                                                               ca. 6.000 mg Phosphat auf.
                                                                                               Phosphate sind in vielen Lebensmitteln zum Teil in                                 Die „Mineralstoff-
                                                                                                                                                                                  Kombinationen''
                                                                       Hartes Wasser:          großen Mengen enthalten. Z.B. in Brot, Wurst,                                      entsprechen den
                                                                       Kalkablagerungen        Schmelzkäse, Fisch, Eiern, Milch usw.                                              Reinheitsan-
                                                                                               Auch koffeinhaltige Erfrischungsgetränke ent-                                      forderungen des
              2. Mit                                                                                                                                                              Lebensmittel-
                                                                                               halten einen hohen Anteil an Phosphaten.
Härtestabilisierung                                                                                                                                                               gesetzes und sind
                                                                                               AID Verbraucherdienst:                                                             nach der Trink-
                                                                                               „Mineralstolle sind lebensnotwendig". Bonn 1984                                    wasser-Aufberei-
                                                                                                                                                                                  tungs-Verordnung
                                                                                                                                                                                  ausdrücklich zuge-
    Hartes Wasser                                                                                                                                                                 lassen.

                                                                                                    Beide klassische Verfahren, die Wasserent-
                                                                                                    härtung nach dem lonenaustauschprinzip
                                                                                                    und die Härtestabilisierung durch „Mineral-
                                                                     „Härtestabilisierles"          stoff'-Dosierung, sind klar definiert, ihre
                                                ,Mineralstoff"       Wasser:                        Wirkungsweisen wissenschaftlich bewiesen
                o       Natrium-Ionen             Zugabe             keine Kalkablage-              und jederzeit nachprüfbar. Sie funktionieren
                                                                     rungen                         sicher und zuverlässig, die versprochene
                        Kalzium-Ionen
                                                                                                    Wirkung kann garantiert werden. Sie sind
                        „ Mineralstoff-                                                             seit Jahrzehnten weltweit und millionenfach
                        Kombination"                                                                im Einsatz bewährt.
                        (Phosphat)
                                                                                                                                                                                                        7

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                                  . :■
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Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat
Die klassischen Verfahren                                                                                                          Die klassischen
                                                                                                                                       Verfahren auf dem
    auf dem Prüfstand                                            #                                                                     Prüfsjand      ,

                               Wasserenthärter und Dosiergeräte unterliegen den   Den Prüfvorschriften liegen die einschlägigen Ver-
                               Prüfungen durch den DVGW (Deutscher Verein des     ordnungen, Normen und Richtlinien zugrunde:
                               Gas- und Wasserfaches). Die Prüfvorschriften
                               (DIN-Normen), bei deren Erstellung maßgebliche     Trinkwasser-Verordnung (TrinkwV), Trinkwasser-
                               Fachleute aus vielen Bereichen mitgewirkt haben,   Aufbereitungs-Verordnung (TAVO), EG-Richtlinie
                               (u.a. auch das Bundesgesundheitsamt) gehören zu    über die Qualität von Wasser für den menschlichen
                               den strengsten der Welt. Ihre Einhaltung wird      Gebrauch, Verordnung über allgemeine Bedingun-
                               überwacht.                                         gen über die Versorgung mit Wasser (AVB Was-
                               Geprüft werden:                                    ser V), Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände-
                                                                                  Gesetz (LmBG), Arbeitsblätter des Deutschen Ver-
                               □ alle Werk- und Betriebsstoffe                    eins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW),
                               □ Temperatur- und Druckbeständigkeit               einschlägige DIN-Normen.
                               □ alle Betriebs- und Funktionsabläufe
                               □ sicherer Betrieb der Anlagen in hygienischer          Geräte, die diese Prüfungen bestehen,
                                 sowie sicherheitstechnischer Hinsicht                 erhalten das DVGW/GS-Prüfzeichen als
                               C Sparsamkeit des Salz- und Wasserverbrauches           offiziellen Ausweis für Sicherheit, Hygiene
                                 (bei Wasserenthärtern)                                und Wirksamkeit.
                               □ Dosiergenauigkeit und exakte Einhaltung der
                                 Grenzwerte auch bei Dauerbetrieb, Druck-
                                 schwankungen, Stromausfall sowie nach länge-
                                 ren Stillstandszeiten (bei Dosiergeräten)
                               □ Problemlose Bedienbarkeit sowie Schutz vor
                                 unbefugter Betätigung
                               □ „Mineralstoffkombinationen" auf Einhaltung der
                                 Lebensmittelqualität.

                                                                       „f
                                                                       r

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                                                                                                                                                   9

        Xv-ir'/.-'v   '»uWJ.
Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat
f
Physikalische Verfahren zur Kaikstt..!
Verhinderung

                         Verfahrensgruppen                                         ...auf galvanischer Basis
                         Funktion, Leistungsversprechen, Wirksamkeit               „Die Salzteilchen in hartem Wasser, die Steinbildung
                         Auf dem Markt werden im wesentlichen vier Gruppen         verursachen, tragen eine elektrische Ladung bei
                         physikalischer Kalksteinverhüter angeboten, deren         ihrem Zetapotential. Wenn diese Ladung durch
                         Wirkungsweisen von den Herstellern wie folgt              Zugabe von mehr Elektrizität herabgesetzt wird,
                         angegeben werden:                                         koagulieren die Salzpartikel im Wasser. ...Indem
                                                                                   hartes Wasser durch den Apparat fließt, wird derselbe
Physikalische Kalksteinverhütung                                                   Mechanismus hervorgerufen und die Partikel bilden
  auf elektronischer Basis                                                         Keime".
                       „Die im Wasser enthaltenen Bikarbonatmoleküle
                       werden durch bestimmte Amplituden und Frequen-                    Die Wirksamkeit der genannten Verfahren,
                       zen, die durch die im Wasser befindlichen Elektroden              sowohl hinsichtlich der Kalkstein- als auch
                       zugeführt werden, verändert Die Wirkung des                       der Korrosionsverhinderung, ist heute mehr
                       elektrischen Feldes verursacht die Bildung von                    denn je umstritten, weil sie einer Überprü-
                       Kristallkeimen, die die Struktur minderer Energie                 fung nach wissenschaftlichen Kriterien
                       annehmen Unter diesen Voraussetzungen formt                       nicht standhält.
                       sich das Aragonit zu der beständigeren Form Calzit
                       um".
                                                                                   Die Europäische Vereinigung für Wasseraufberei-
.... auf permanentmagnetischer Basis                                               tung „Aqua Europa" stellt fest: „Über physikalische
                        „Der Wasseraufbereiter... ist grundsätzlich ein Ener-      Wasserbehandlungsgeräte gibt es weder eine
                        gieerzeuger, welcher magnetische Kraft entwickelt,         wissenschaftlich akzeptierte Theorie, noch eine
                        um die magnetische Struktur der äußeren Elektronen,        statistisch gesicherte, empirisch ermittelte Abhängig-
                        der Atome, der Moleküle sowie der verschiedenen            keit zwischen Voraussetzung und Wirkung".
                        im Wasser gelösten Minerale und Salze zu verändern,        Aqua Europa: „Physikalische Wasserbehandlungsgeräte - Eine
                                                                                   Stellungnahme der Aqua Europa", Köln 1986
                        wobei deren Magnetfelder in ein und dieselbe Rich-
                        tung ausgerichtet werden, dabei ihre Anziehungskraft,      Dies wird teilweise auch von den Herstellern selbst
                        ihre Kristallisation und schließlich die Kalkstein-        bestätigt. Ein Anbieter über die Wirkungsweise
                        bildung unterdrücken Die kristalline Focm Kalzit           seines Verfahrens: „Eine Erklärung hierfür gibt es
                        wird in die amorphe Form Aragonit umgewandelt".            leider nicht".
                                                                     A
.... auf elektromagnetischer Basis
                        „Das .... Gerät zeichnet sich als erstes Wasserauf-
                        bereitungsgerät'der Welt durch die revolutionäre
                        Zweiphasenwirkung aus. Sogleich nach dem Wasser-
                        eintritt erfolgt die Phase 1 - also die Teilaktivierung.
                        Unmittelbar danach die desintegrierende Phase 2 -
                        also die Vollaktivierung. Betont sei, daß nur mittels
                        beider, der Natur nachempfundenen Phasen
                        normales Leitungswasser den Charakter von Regen-
                        wasser erhält".
Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat
A
 Die physikalischen Verfahren
 auf dem Prüfstand

                            Während die Wirksamkeit der klassischen Verfahren                            Im August 1985 veröffentlichte die international
                            durch vielfältige wissenschaftliche Untersuchungen                           renommierte DVGW-Forschungssteiie am Engler-
                            belegt ist, fehlen vergleichbare Ergebnisse im Bereich                       Bunte-institut der Universität Karlsruhe einen Bericht
                            der physikalischen Wasseraufbereitung bis heute.                             zum Thema physikalische Wasserenthärtung:

  J STIFTUNG WARENTESTfl                                                                                 Mehr als 6 Monate lang wurden verschiedene Geräte
     Schon 1970 hat die Stiftung Warentest physika-
     lische Kalksteinverhüter getestet. Sie war damals                                                   der einzelnen Verfahrensgruppen getestet. Dabei
     zu einem vernichtenden Urteil gekommen:                                                             wurden typische Wasserverbrauchsgewohnheiten im
                                                                                                         Haushalt zugrunde gelegt.
fest „Alle fünf Testgeräte versagten auf der ganzen Linie...                                             Ergebnis: Auch hier wurde allen getesteten Geräten
     Es sollte endlich etwas unternommen werden, um die                                                  eine fehlende Wirkung attestiert.
     Geschäfte mit Geräten, deren Wirkungslosigkeit                                                      GWF-Wasser/Abwasser: „Untersuchungen zur Wirksamkeit von Geräten
     erwiesen ist, zu unterbinden."                                                                      zur physikalischen Wasserbehandlung", Heft 126/85, Seite 519-527
     Zeitschrift „Test": „Physikalische Wasseraufbereitung: Der große Bluff mit
     Kalkverhütern", Heft 9/70, S. 402 - 405                                                             Auch ausländische Institute berichten von
                                                                                                         vergleichbaren Ergebnissen nach Abschluß umfang-
                           Bei einem erneuten Test im Jahr 1985 kommt                                    reicher Testreihen.
                           Stiftung Warentest zum gleichen Ergebnis:                                     Versuche der Hersteller von physikalischen Kalk-
                           „Uber ein Jahr lang ließen wir Apparate zur physika-                          steinverhütern, gegen diese objektiven Ergebnisse
                           lischen Kalksteinverhütung auf ihre Wirksamkeit                               gerichtlich vorzugehen, gibt es immer wieder.
                           prüfen. Das Ergebnis: Der Kalkstein blieb hart".
                           Zeitschrift „Test": „Physikalische Kalksteinverhüter: Kalk-Killer ohne Wir-   Das jüngste Urteil:
                           kung", Heft 8/85

                           Ähnliche Erkenntnisse kommen aus dem Ausland.                                         Die Aqua Suisse, Schweizer Vereinigung
                           Die belgische Verbraucherzeitung „Test Achats"                                        der Wasseraufbereitungsunternehmen, darf
lest achats                                                                                                     weiterhin behaupten, daß die physikali-
                           in ihrer Ausgabe vom September 1981:
                           „In der Praxis sieht es so aus, daß diese Geräte für den                             schen Geräte wirkungslos sind, und daß
                           Verbraucher, der etwas gegen hartes Wasser unter-                                    wissenschaftlich haltbare Wirkungserklä-
                           nehmen muß, nutzlos sind".                                                           rungen fehlen. Im Verlaufe der gerichtli-
                           Test Achats: „Test Antikalkgeräte - Hart wie Wasser", Heft 9/81                      chen Auseinandersetzung konnten die
                                                                                                                klagenden Hersteller physikalischer
                                                                                                                Geräte die behauptete Wirksamkeit nicht
KaUCI  imrnt               Gleichlautende Aussagen auch in dem österreichi-                                     belegen.
■W1 ■OUII MUt IL           sehen Testmagazin „Der Konsument" 1 /86.
                                                                                                                Schweizerische Spenglermeister- und Installateur-Zeitung:
                           Konsument: „Physikalische Kalksteinverhüter - ohne Wirkung", Heft 1/86             N
                                                                                                                „Gerichte befassen sich mit Wasseraufbereitung", Heft 11/86,
                           Seite 22/23                                                                        ■ Seite 472.

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Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat
Referenzangaben
Referenzangaben und Garantie-                                                                                                                                   und Garantie-
                                                                                                                                                                erklärungen
erklärungen                                                                                                                                                 t

                      Der fehlende Wirksamkeits-Nachweis von physika-                           Manchmal werden Selbstverständlichkeiten garan-
                      lischen Kalksteinverhütern bringt die Hersteller in                       tiert. Gesetzliche Bestimmungen, die bei jedem Kauf-
                      Schwierigkeiten, wenn es um die werbliche Präsen-                         vertrag gelten, werden einfach zur Garantie um-
                      tation ihrer Geräte geht. Sie greifen deshalb gerne                       formuliert. Darunter fallen z. B. Begriffe wie „Material-
                      auf ein Reklamemittel zurück, das sich in der allge-                      garantie", „Funktionsgarantie", „Vollgarantie".
                      meinen Werbung großer Beliebtheit erfreut: den
                      „Referenzangaben".                                                        Oder es werden Bezeichnungen gewählt, die inter-
                                                                                                pretationsbedürftig sind, z. B. „Langzeitgarantie". (Wie
Referenzen sind       Die Werbung versucht auf diese Weise, Vertrauen                           lang ist eine lange Zeit?)
immer nur die         in ihre Produkte zu wecken. Das ist legitim, sollte den
Darstellung von       kritischen Verbraucher aber nicht davon abhalten,                         Auch „Garantien" über den gesetzlich vorgeschrie-
Einzelfällen bei
denen nicht nach-     nach handfesten, sachlichen Argumenten zu fragen.                         benen Zeitraum hinaus erfüllen bei näherem Hin-
geprüft wurde, auf    Und im Falle der physikalischen Kalksteinverhüter                         sehen nicht das, was der Verbraucher eigentlich
welchen Einflüssen    kann die Frage nur lauten: Gibt es abgesicherte,                          erwartet. Eine „zehnjährige Garantie für die Funk-
ein angeblicher       objektive und nachprüfbare Beweise für die Wirk-                          tionstüchtigkeit des Gerätes" sagt nur, daß das Gerät
Erfolg beruht.
Einzelfälle können,   samkeit der Geräte?                                                       mindestens 10 Jahre „arbeitet". Daß es auch den
insbesondere                                                                                    versprochenen Erfolg bringt, ist damit nicht
wenn wissen-           In den Referenzschreiben wird in der Regel bestätigt,                    garantiert.
schaftliche           daß nach Einbau des physikalischen Kalkstein-
Beweise für die
generelle             verhüters eine positive Wirkung festzustellen war.
Wirksamkeit eines     Bei näherer Überprüfung einiger Fälle stellte sich                              Referenzangaben und Garantieerklärungen
Verfahrens fehlen,    allerdings heraus, daß die Ursache ganz woanders                                ersetzen nicht die fehlenden Beweise für die
nicht verallgemei-
nert werden.          zu suchen war." Z. B. gleichzeitige Verringerung                                generelle Wirksamkeit der physikalischen
                      der allgemeinen Warmwassertemperatur; oder zeit-                                Geräte zur Kalksteinverhinderung.
                      gleiche Einführung einer zentralen Phosphat-
                      behandlung durch das örtliche Wasserwerk; oder
                      die Wasserbeschaffenheit war so, daß der Einbau
                      eines physikalischen Gerätes ebenso überflüssig
                      war, wie der Einbau eines Wasserenthärters.
                      * Zeitschrift „Test": Physikalische Wasseraufbereitung: Der große Bluff
                      mit Kalkverhütern". Heft 9/70, S. 402 - 405

                      Auch seriös wirkende Garantieerklärungen helfen
                      den Physikalischen nicht über ihre Beweisnot
                      hinweg. Wo von absolut unüblichen Garantiezusagen
                      die Rede istrsollte der Verbraucher hellhörig werden.

                                                                                                                                                                                  15
Kalkstein-verhinderung - klassisch oder physikalisch? - Ein Beitrag zur sachlichen Verbraucher-aufklärung - Maicat
Entscheidungshilfe für den
                                                                     Quelienvei ^eichnis
 Verbraucher                                                         ■ AID Verbra^perdienst:                              ■ Zeitschrift „Test": „Physikalische*
                                                                       „Mineralstoffe sind lebensnot-                       Kalksteinverhüter: Kalk-Killer ohne
                                                                       wendig", Bonn 1984                                   Wirkung", Heft 8/85
                                                                     ■ Dr. Hässelbarth, Bundesgesund-                     ■ Test Achats: „Test Antikalkgeräte -
                Die offiziellen Prüfzeichen                            heitsamt:                                            Hart wie Wasser", Heft 9/81
                                                                       „Schreiben zur Presseinforma-                      ■ Konsument: „Physikalische Kalk-
               Wir leben in einer freien Marktwirtschaft mit einem     tion 9/86", Berlin 1986                              steinverhüter - ohne Wirkung",
               vielfältigen Produktangebot. Nicht immer kann der     ■ Dr. Volker Hingst, Hygiene Institut                  Heft 1/86, Seite 22/23
               Verbraucher dieses Angebot so sachkundig beur-          Heidelberg, in der „Rhein-Neckar-
               teilen, wie es zu seinem eigenen Vorteil notwendig                                                         ■ GWF-Wasser/Abwasser: „Unter-
                                                                       Zeitung" vom 11. 09.1986:                            suchungen zur Wirksamkeit von
               wäre.
                                                                       „Die Erreger der Legionärs-Krank-                    Geräten zur phsysikalischen Was-
                                                                       heit sind überall"                                   serbehandlung", Heft 126/85,
               Offizielle Prüfzeichen sind deshalb für den
               Verbraucher wertvolle Anhaltspunkte bei seiner        ■ Aqua Europa: „Physikalische Was-                     Seiten 519-527
               Kaufentscheidung.                                       serbehandlungsgeräte - Eine Stel-                  ■ Schweizerische Spenglermeister-
                                                                       lungnahme der Aqua Europa",                          und Installateur-Zeitung:
                                                                       Köln 1986                                            „Gerichte befassen sich mit Was-
                     Für Wasseraufbereitungsanlagen gibt es          ■ Zeitschrift „Test": „Physikalische                   seraufbereitung", Heft 11/86,
                     in der Bundesrepublik Deutschland nur             Wasseraufbereitung: Der große                        Seite 472.
                     ein einziges Prüfeeichen als Ausweis für          Bluff mit Kalkverhütern", Heft 9/70,
                     Sicherheit, Hygiene und Wirksamkeit:              Seiten 402 - 405

                     Das kombinierte DVGW/GS-Prüfzeichen.

                     Kein Anbieter physikalischer Kalkstein-
                     verhüter verfügt über ein solches Zeichen.
                                                                     Möchten Sie weitere Informationen zum Thema
               Aussagen wie       sind nach den einschlägigen        „ Kalksteinverhinderung"?
               Vorschriften des DVGW entwickelt und gebaut" sind
               kein Ersatz für das echte Prüfzeichen.

                        In Ermangelung des DVGW/GS-Prüf-             Sehr geehrter Hausbesitzer,
                        zeichens verwenden manche Anbieter
                        physikalischer Kalksteinverhüter statt       bitte kreuzen Sie hier an, welche der Sonderdrucke Sie interessieren.
                        dessen nur das bekannte GS-Prüfzeichen.      Wir senden sie Ihnen gerne zu. Natürlich kostenlos und ganz unverbindlich.
               Dieses Zeichen besagt aber nur, daß das Gerät bei     r-1 Aqua Europa: .Physikalische Wasserbehandlungsgeräte -
               seiner bestimmungsgemäßen Verwendung sicher ist.          Eine Stellungnahme der Aqua Europa", Köln 1986
                                                                     rn Zeitschrift „Test": „Physikalische Wasseraufbereitung:
               Über die Wirksamkeit gegen Kalk oder Rost sagt            Der große Bluff mit Kalkverhütern". Heft 9/70, Seiten 402 - 405               •y
               dieses Prüfzeichen allerdings nichts.                 r—i Zeitschrift „Test": „Physikalische Kalksteinverhüter:                         ■?
                                                                         Kalk-Killer ohne Wirkung", Heft 8/85
                                                                     r-i GWF-Wasser/Abwasser: „Untersuchungen zur Wirksamkeit
                                                                         von Geräten zur physikalischen Wasserbehandlung", Heft 126/85, Seiten 519-527 -

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                                                                                                                Datum/Unterschrift

                          ■-       ■
Checkliste
                                                         Was Sie bei der Auswahl eines Gerätes zur Kalksteinverhinderung un-
                                                         bedingt beachten sollten:
          Auch mit dem Schweizer SVGW-Prüf-
          zeichen bzw. mit der Zulassung durch das       pjT] Handelt es sich um ein DVGW-geprüftes Gerät?
          Schweizer Bundesamt für Gesundheits-
          wesen (BAG) wird von den Anbietern                      Ist das Verfahren erprobt und mit wissenschaftlichen Kriterien
          physikalischer Kaiksteinverhüter                        nachprüfbar?
          geworben.
                                                          371 Kann das Verfahren die versprochene Leistung garantieren (z. B.
Um den Wert dieser Angaben sachlich überprüfen                dauerhaften Schutz der wertvollen Hausinstallation vor
                                                              Kalkablagerungen, Verhinderung häßlicher Kalkflecken im
zu können, muß man jedoch wissen;
Vom Schweizerischen Verein des Gas- und Wasser-               Sanitärbereich des privaten Haushalts)?
faches erfolgt auf Antrag eine Zulassung bereits
dann, wenn der Nachweis geführt ist, daß das ein-        Wenn Sie diese Fragen uneingeschränkt mit Ja beantworten können, kön-
gebaute Gerät das Trinkwasser hygienisch nicht           nen Sie sich Ihrer Wahl sicher sein. Die Fachleute des deutschen Installa-
verändert bzw. beeinträchtigt.                           teur-Handwerks stehen Ihnen gern jederzeit beratend zur Seite.

Auf Wirksamkeit wird das Gerät nicht untersucht,
weshalb das Zeichen nur mit dem Zusatz geführt
werden darf: „Auf Wirksamkeit nicht geprüft".

Die Anbieter physikalischer Kalksteinverhüter, die
mit dem SVGW-Prüfzeichen werben, müssen diesen
Zusatz führen. Wenn sie es nicht tun, verstoßen sie   Absender:
gegen eindeutige Vorschriften und tragen zur
Verunsicherung der Verbraucher bei.

                                                                                                         BSSW
                                                                                                         Barckhausstraße 18
                                                                                                         Postfach 170114^
                                                                                                         6000 Frankfurt a. M. 17
Kalkstem-
                 verhinderung -
                 klassisch oder
                 physikalisch?

                 -Ein Beitrag
                 zur sachlichen
                 Verbraucher-
                 aufklärung -

         Bundesverband Schwimmbad-, Sauna-
         und Wassertechnik e.V. (BSSW)
B SS III Frankfurt am Main
Kalksteinverhinderung -
                           klassisch oder
Inhalt                     physikalisch?
                           (Vorwort)             Seite 1
                           Klassische Verfahren zur
                           Kalksteinverhinderung
                           Wasserenthärtung durch
                           lonenaustausch
                           - Funktion, Leistung,
                             Wirksamkeit
                                            Seite 2-5
                           Härtestabilisierung durch
                           „Mineralstoff'-Dosierung
                           - Funktion, Leistung,
                             Wirksamkeit
                                            Seite 6-7
                           Die klassischen Verfahren
                           auf dem Prüfstand
                                           Seite 8 + 9

                           Physikalische Verfahren
                           zur Kalksteinverhinderung
                           Verfahrensgruppen
                           - Funktion, Leistungsver-
                             sprechen, Wirksamkeit
                                          Seite 10-1-11
                           Die physikalischen Ver-
                           fahren auf dem Prüfstand
                                         Seite 12+ 13
                           Referenzangaben und
                           Garantieerklärungen
                                         Seite 14+ 15

                           Entscheidungshilfe für den
Herausgegeben vom          Verbraucher
BSSW,
Barckhausstraße 18         Die offiziellen Prüfzeichen
Postfach 170114                            Seite 16+ 17
6000 Frankfurt a. M. 17
Telefon 069/724294         Checkliste
                           Was Sie bei der Auswahl
                           eines Gerätes zur Kalkstein-
Nachdruck oder auszugs-    verhinderung unbedingt
weise Wiedergabe nur mit   beachten sollten.
Genehmigung des Heraus-                       Seite 18
gebers.
Kalksteinverhinderung -
klassisch oder physikalisch?

               Bewohner in Gegenden mit hartem und sehr hartem
               Wasser können ein Lied davon singen:
               Zuviel Kalk im Wasser läßt wertvolle Sanitärein-
               richtungen durch häßliche Kalkablagerungen grau
               und unansehnlich werden. Zuviel Kalk im Wasser
               verursacht einen erheblichen Mehrverbrauch an
               Waschmitteln, scharfen Haushaltsreinigern und
               Energie und belastet damit die Umwelt. Und zuviel
               Kalk im Wasser kann letztendlich zu erheblichen
               Schäden in der Hauswasser-Installation und den
               angeschlossenen Geräten führen.

               Die Indsutrie hat sich dieses Problems schon früh
               angenommen und bietet mit der bekannten
               klassischen Wasserenthärtung durch lonen-
               austausch Abhilfe an. Das Prinzip ist ebenso einfach
               wie wirkungsvoll. Dem zu harten Wasser wird ein Teil
               der Kalzium-Ionen, die zu den unerwünschten
               Kalkablagerungen führen, entzogen und gegen
               Natrium-Ionen ausgetauscht. Das Verfahren ist seit
               Jahrzehnten millionenfach und weltweit im Einsatz
               bewährt.

               Von Zeit zu Zeit treten auf dem Markt Anbieter von
               physikalischen Kalksteinverhütern auf. Über die
               Wirkungsweise dieser Physikalischen gibt es
               höchst unterschiedliche Angaben der Hersteller.
               Ob sie ihrer Aufgabe der Kalksteinverhinderung
               überhaupt gerecht werden können, ist sehr
               umstritten.

               Durch die Vielfalt verwirrender und widersprüch-
               licher Informationen über die verschiedenen
               Verfahren ist beim Verbraucher große Verunsiche-
               rung entstanden.

               Diese Broschüre dient deshalb zur Orientierung und
               Aufklärung sowie als Leitfaden zur Entscheidungs-
               hilfe.

                                                                    1
Klassische Verfahren zur
Kalksteinverhinderung

Die Wasserenthär-     Wasserenthärtung durch lonenaustausch
tung durch lonen-
austausch ist das     Funktion, Leistung, Wirksamkeit
bekannteste Ver-
fahren. Bei diesem                                                Betriebsbereit
Verfahren findet
eine meßbare
Teilenthärtung des     Q Austauschermaterial
Wassers auf ca.          (Harzkügelchen)
8 Grad deutsche
Härte (8 0d) statt.     O Natrium-Ionen

                       O Kalzium-Ionen

                      Das zu harte, kalkhaltige Wasser durchfließt ein
                      Austauschermaterial, das mit Natrium-Ionen ange-
                      reichert ist.
                      Die im Wasser enthaltenen Kalzium-Ionen, die für die
                      Wasserhärte verantwortlich sind, werden an das
                      Austauschermaterial angelagert. Gleichzeitig werden
                      Natrium-Ionen an das Wasser abgegeben. Diesen
                      Vorgang bezeichnet man als lonenaustausch.

                      Wenn die Aufnahmekapazität des Austauscher-
                      materials erschöpft ist, wird es mit einer schwachen
                      Kochsalzlösung (vergleichbar dem Kochwasser von
Betrieb                 Regeneration

      Hartes Wasser

         '& • **
               • i

         w

                                       m

                                             ^

     Weiches Wasser                   Abwasser

Salzkartoffeln) durchgespült und so wieder mit
den notwendigen Natrium-Ionen angereichert.
Die angelagerten Kalzium-Ionen werden bei diesem
Vorgang mit dem Spülwasser ins Abwasser geleitet.

Mit diesem Verfahren erhält der Verbraucher Wasser
mit der idealen Härte von ca. 8 0d, was dem unteren
Wert des Härtebereichs II entspricht.
Dieses Wasser schützt die gesamte Hausinstallation
zuverlässig vor Schäden durch Kalk und bewahrt
die Schönheit der Sanitär-Bereiche im privaten
Haushalt.
Der Genuß von
teilenthärtetem
Wasser ist gesund-                                           Natrium im menschlichen Körper
heitlich unbedenk-
lich. Der Anteil an
der Versorgung des
Körpers mit Mine-
ralien und Spuren-
elementen über
das Trinkwasser
ist unbedeutend.                                                      0
Insbesondere die
Aufnahme der                      Tagesaufnahme                       tägliche Aufnahme mit
Mengenelemente                    an Natrium                          dem Trinkwasser bei
wie Natrium und                   ca. 4.000 mg                        Teilenthärtung max. 300 mg
Kalzium erfolgt fast
ausschließlich über
die feste Nahrung.
                                 Natriumgehalt in                    Natrium in Getränken in mg/l
                                 Lebensmitteln in mg/kg

                                        3
                       Sauer-   Roggen- Spinat Schoko- leiient-   Kaiser- Uberkinger Staat/. Milch   teilent-
                       kraul    brot           lade härleles      Friedrich- Quelle/ Fachingen       härtetes
                                                       Trink-     Quelle Ursellers                   Trink-
                                                       wasser                                        wasser
                       7.300    5.600 3.000 580 max. 150          ca. I 400 ca. 1.000 602      480   max. ISO

                                   Natrium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der
                                   wesentlich zum gesundheitlichen Gleichgewicht
                                   beiträgt. Natrium sorgt für die Erhaltung der
                                   Gewebespannung und die Aktivierung von
                                   Enzymen.
                                   Ein erwachsener Mensch nimmt täglich ca.
                                   4.000 mg Natrium auf.

                                   Natrium ist in fast allen Lebensmitteln, zum Teil in
                                   großen Mengen, enthalten. Z.B. in Brot, Wurst,
                                   Käse, Schinken, Gemüse, Milch usw.

                                  Auch die meisten Heil- und Mineralquellen enthal-
                                  ten einen hohen Anteil an Natrium. Im Haushalt
                                  kommt es als Natriumchlorid (Kochsalz) zur
                                  Anwendung.
                                  AID Verbraucherdienst:
4                               ■ „Mineralstoffe sind lebensnotwendig", Bonn 1984
Wasserenthärtung
                                                                                durch
                                                                                lonenaustausch

Teilenthärtetes Wasser ist absolut einwandfreies
Trinkwasser entsprechend den gesetzlichen
Bestimmungen. Alle Mineralien und Spurenele-
mente, die im harten Wasser enthalten sind, finden
sich in ausreichender Menge auch im teilenthärte-
ten Wasser wieder. Zum Beispiel
        □ mindestens 60 mg Kalzium/I,
          - das ist mehr als in den natürlichen
          Weichwässern des Härtebereichs 1 enthal-
          ten ist -
             höchstens 150 mg Natrium/1,
             - dies ermöglicht auch bei Einhaltung einer
             streng natriumarmen Diät den Genuß von
             teilenthärtetem Wasser -
             Dr. Hässelbarth, Bundesgesundheitsamt:
             „Schreiben zur Presseinformation 9/86", Berlin 1986
Der Gesamtmineralgehalt des Wassers wird nicht
reduziert. Daneben verfügt dieses Wasser über
weitere positive Eigenschaften, die in der allge-
meinen öffentlichen Diskussion häufig unerwähnt
bleiben:

Da Kalkablagerungen in der Hauswasser-Installation
vermieden werden, erübrigt sich der Einsatz
scharfer und säurehaltiger Reiniger zur Entfernung                              Das Wasser, das
solcher Ablagerungen. Ein Beitrag zum aktiven                                   nach dem ionen-
Umweltschutz.                                                                   austauscherprinzip
                                                                                enthärtet wird,
Oder. Das Wasser, das nach dem lonenaus-                                        erspart bis zu 50 %
                                                                                an Waschmitteln.
tauschprinzip enthärtet wird, erspart bis zu 50%
an Waschmitteln. Das bedeutet nicht nur Geld-
ersparnis für den Haushalt. Vielmehr verringert sich
dadurch auch die Abwasserbelastung mit den z.T.
als schädlich betrachteten Phosphatersatzstoffen
und deren noch gefährlicheren Abbauprodukten.

Und seit man weiß, daß die gefährlichen Erreger der
oft tödlich verlaufenden Legionärskrankheit
(Legionellen) sich besonders auch in Kalknestern im
Leitungswassernetz festsetzen, kann Wasserenthär-
tung sogar aus hygienischen Gründen sinnvoll sein.
Dr. Volker Hingst, Hygiene Institut Heidelberg, in der „Rhein-Neckar-Zeitung"
vom 11. 09.1986: „Die Erreger der Legionärs-Krankheit sind überall".
Härtestabilisierung durch „MineralstofT'-Dosierung
                               Funktion, Leistung, Wirksamkeit
                               Bei der Härtestabilisierung wird dem zu harten,
                               kalkhaltigen Wasser mit Hilfe eines Dosiergerätes
                               ein Wirkstoff zugegeben (5 mg/l), der den Kalk in
                               Lösung hält und damit verhindert, daß er sich abla-
                               gert. Ein Teil dieses Wirkstoffes wird dabei zur
                               Bildung einer Schutzschicht innerhalb der Rohr-
                               leitungen verbraucht.
                               Die verwendeten Wirkstoffe sind „Mineralstoff-
                               Kombinationen" (Phosphate).

            1. Ohne
Härtestabilisierung

    Hartes Wasser

                                                                       Hartes Wasser:
                                                                       Kalkablagerungen
              2. Mit
Härtestabilisierung

   Hartes Wasser

                                               „Mineralstoff"        „Härtestabilisiertes''
                                                                     Wasser:
                o      Natrium-Ionen             Zugabe              keine Kalkablage-
                                                                     rungen
                       Kalzium-Ionen
                       „ Mineralstoff-
                       Kombination"
                       (Phosphat)
Härtestabilisierung
                                                                                   durch „Mineralstoff"-
                                                                                   Dosierung

Phosphatgehalt im menschlichen                   Phosphatgehalt in Lebensmitteln
Körper                                                    in mg/kg bzw. in mg/l
                   Tagesautnahme an
                   Phosphaten
                   ca. 6.000 mg

Gesamtmenge Phosphate    tägliche Aufnahme mit                          Trink-
im menschlichen Körper   behandeltem Trink-                             wasser
ca. 2.100.000 mg         wasser - max. 10 mg                    2.130   ~S

  Phosphor ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der
  wesentlich an der Energieübertragung im Stoff-
  wechsel beteiligt und unentbehrlich für die Muskel-
  und Gehirntätigkeit ist. Er ist darüber hinaus ein
  wichtiger Baustoff der Knochen.
  Der Körper eines erwachsenen Menschen enthält
  im Durchschnitt 700.000 mg Phosphor. Dies ent-
  spricht ca. 2.100.000 mg Phosphat
  Ein erwachsener Mensch nimmt täglich
  ca. 6.000 mg Phosphat auf.
  Phosphate sind in vielen Lebensmitteln zum Teil in                                 Die „Mineralstoff-
                                                                                     Kombinationen''
  großen Mengen enthalten. Z.B. in Brot, Wurst,                                      entsprechen den
  Schmelzkäse, Fisch, Eiern, Milch usw.                                              Reinheitsan-
  Auch koffeinhaltige Erfrischungsgetränke ent-                                      forderungen des
  halten einen hohen Anteil an Phosphaten.                                           Lebensmittel-
  AID Verbraucherdienst:                                                             gesetzes und sind
  „Mineralstoffe sind lebensnotwendig", Bonn 1984                                    nach der Trink-
                                                                                     wasser-Auf berei-
                                                                                     tungs-Verordnung
                                                                                     ausdrücklich zuge-
                                                                                     lassen.

       Beide klassische Verfahren, die Wasserent-
       härtung nach dem lonenaustauschprinzip
       und die Härtestabilisierung durch „Mineral-
       stoff"-Dosierung, sind klar definiert, ihre
       Wirkungsweisen wissenschaftlich bewiesen
       und jederzeit nachprüfbar. Sie funktionieren
       sicher und zuverlässig, die versprochene
       Wirkung kann garantiert werden. Sie sind
       seit Jahrzehnten weltweit und millionenfach
       im Einsatz bewährt.
Die klassischen Verfahren
auf dem Prüfstand

               Wasserenthärter und Dosiergeräte unterliegen den
               Prüfungen durch den DVGW (Deutscher Verein des
               Gas- und Wasserfaches). Die Prüfvorschriften
               (DIN-Normen), bei deren Erstellung maßgebliche
               Fachleute aus vielen Bereichen mitgewirkt haben,
               (u.a. auch das Bundesgesundheitsamt) gehören zu
               den strengsten der Welt. Ihre Einhaltung wird
               überwacht.
               Geprüft werden:

              □ alle Werk- und Betriebsstoffe
              □ Temperatur- und Druckbeständigkeit
              □ alle Betriebs- und Funktionsabläufe
              lJ sicherer Betrieb der Anlagen in hygienischer
                 sowie sicherheitstechnischer Hinsicht
              □ Sparsamkeit des Salz- und Wasserverbrauches
                (bei Wasserenthärtern)
              □ Dosiergenauigkeit und exakte Einhaltung der
                Grenzwerte auch bei Dauerbetrieb, Druck-
                schwankungen, Stromausfall sowie nach länge-
                ren Stillstandszeiten (bei Dosiergeräten)
              □ Problemlose Bedienbarkeit sowie Schutz vor
                unbefugter Betätigung
              □ „Mineralstoffkombinationen" auf Einhaltung der
                Lebensmittelqualität.

8
Den Prüfvorschriften liegen die einschlägigen Ver-
ordnungen, Normen und Richtlinien zugrunde:

Trinkwasser-Verordnung (TrinkwV), Trinkwasser-
Aufbereitungs-Verordnung (TAVO), EG-Richtlinie
über die Qualität von Wasser für den menschlichen
Gebrauch, Verordnung über allgemeine Bedingun-
gen über die Versorgung mit Wasser (AVB Was-
ser V), Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände-
Gesetz (LmBG), Arbeitsblätter des Deutschen Ver-
eins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW),
einschlägige DIN-Normen.

      Geräte, die diese Prüfungen bestehen,
      erhalten das DVGW/GS-Prüfzeichen als
      offiziellen Ausweis für Sicherheit, Hygiene
      und Wirksamkeit.
Physikalische Verfahren zur Kalkstein
Verhinderung

                        Verfahrensgruppen
                        Funktion, Leistungsversprechen, Wirksamkeit
                        Auf dem Markt werden im wesentlichen vier Gruppen
                        physikalischer Kalksteinverhüter angeboten, deren
                        Wirkungsweisen von den Herstellern wie folgt
                        angegeben werden:

Physikalische Kalkstein Verhütung
  auf elektronischer Basis
                       „Die im Wasser enthaltenen Bikarbonatmoleküle
                       werden durch bestimmte Amplituden und Frequen-
                       zen, die durch die im Wasser befindlichen Elektroden
                       zugeführt werden, verändert Die Wirkung des
                       elektrischen Feldes verursacht die Bildung von
                       Kristallkeimen, die die Struktur minderer Energie
                       annehmen Unter diesen Voraussetzungen formt
                       sich das Aragonit zu der beständigeren Form Calzit
                       um".

.... auf permanentmagnetischer Basis
                      „Der Wasseraufbereiter... ist grundsätzlich ein Ener-
                      gieerzeuger, welcher magnetische Kraft entwickelt,
                      um die magnetische Struktur der äußeren Elektronen,
                      der Atome, der Moleküle sowie der verschiedenen
                      im Wasser gelösten Minerale und Salze zu verändern,
                      wobei deren Magnetfelder in ein und dieselbe Rich-
                      tung ausgerichtet werden, dabei ihre Anziehungskraft,
                      ihre Kristallisation und schließlich die Kalkstein-
                      bildung unterdrücken Die kristalline Form Kalzit
                      wird in die amorphe Form Aragonit umgewandelt".

.... auf elektromagnetischer Basis
                       „Das .... Gerät zeichnet sich als erstes Wasserauf-
                       bereitungsgerät der Welt durch die revolutionäre
                       Zweiphasenwirkung aus. Sogleich nach dem Wasser-
                       eintritt erfolgt die Phase 1 - also die Teilaktivierung.
                       Unmittelbar danach die desintegrierende Phase 2 -
                       also die Vollaktivierung. Betont sei, daß nur mittels
                       beider, der Natur nachempfundenen Phasen
                       normales Leitungswasser den Charakter von Regen-
                       wasser erhält".
... auf galvanischer Basis
„Die Salzteilchen in hartem Wasser, die Steinbildung
verursachen, tragen eine elektrische Ladung bei
ihrem Zetapotential. Wenn diese Ladung durch
Zugabe von mehr Elektrizität herabgesetzt wird,
koagulieren die Salzpartikel im Wasser. ...Indem
hartes Wasser durch den Apparat fließt, wird derselbe
Mechanismus hervorgerufen und die Partikel bilden
Keime".

      Die Wirksamkeit der genannten Verfahren,
      sowohl hinsichtlich der Kalkstein- als auch
      der Korrosionsverhinderung, ist heute mehr
      denn je umstritten, weil sie einer Überprü-
      fung nach wissenschaftlichen Kriterien
      nicht standhält.

Die Europäische Vereinigung für Wasseraufberei-
tung „Aqua Europa" stellt fest; „Über physikalische
Wasserbehandlungsgeräte gibt es weder eine
wissenschaftlich akzeptierte Theorie, noch eine
statistisch gesicherte, empirisch ermittelte Abhängig-
keit zwischen Voraussetzung und Wirkung".
Aqua Europa: „Physikalische Wasserbehandlungsgeräte - Eine
Stellungnahme der Aqua Europa", Köln 1986
Dies wird teilweise auch von den Herstellern selbst
bestätigt. Ein Anbieter über die Wirkungsweise
seines Verfahrens: „Eine Erklärung hierfür gibt es
leider nicht".
Die physikalischen Verfahren
auf dem Prüfstand

                         Während die Wirksamkeit der klassischen Verfahren
                         durch vielfältige wissenschaftliche Untersuchungen
                         belegt ist, fehlen vergleichbare Ergebnisse im Bereich
                         der physikalischen Wasseraufbereitung bis heute.

     Schon 1970 hat die Stiftung Warentest physika-
 JSmHGWAAElUHTJ
     lische Kalksteinverhüter getestet. Sie war damals
     zu einem vernichtenden Urteil gekommen:
fest „Alle fünf Testgeräte versagten auf der ganzen Linie...
     Es sollte endlich etwas unternommen werden, um die
     Geschäfte mit Geräten, deren Wirkungslosigkeit
     erwiesen ist, zu unterbinden."
     Zeitschrift „Test": „Physikalische Wasseraufbereitung: Der große Bluff mit
     Kalkverhütern", Heft 9/70, S. 402 - 405

                         Bei einem erneuten Test im Jahr 1985 kommt
                         Stiftung Warentest zum gleichen Ergebnis:
                         „Über ein Jahr lang ließen wir Apparate zur physika-
                         lischen Kalksteinverhütung auf ihre Wirksamkeit
                         prüfen. Das Ergebnis: Der Kalkstein blieb hart".
                         Zeitschrift „Test": „Physikalische Kalksteinverhüter: Kalk-Killer ohne Wir-
                         kung". Heft 8/65

                         Ähnliche Erkenntnisse kommen aus dem Ausland.
lest achats              Die belgische Verbraucherzeitung „Test Achats"
                         in ihrer Ausgabe vom September 1981:
                         „In der Praxis sieht es so aus, daß diese Geräte für den
                         Verbraucher, der etwas gegen hartes Wasser unter-
                         nehmen muß, nutzlos sind".
                         Test Achats: „Test Antikalkgeräte - Hart wie Wasser", Heft 9/81

                         Gleichlautende Aussagen auch in dem österreichi-
Konsument                schen Testmagazin „Der Konsument" 1/86.
                         Konsument: „Physikalische Kalksteinverhüter - ohne Wirkung", Heft 1/86,
                         Seite 22/23

12
Im August 1985 veröffentlichte die international
renommierte DVGW-Forschungsstelle am Engler-
Bunte-Institut der Universität Karlsruhe einen Bericht
zum Thema physikalische Wasserenthärtung:
Mehr als 6 Monate lang wurden verschiedene Geräte
der einzelnen Verfahrensgruppen getestet. Dabei
wurden typische Wasserverbrauchsgewohnheiten im
Haushalt zugrunde gelegt.
Ergebnis: Auch hier wurde allen getesteten Geräten
eine fehlende Wirkung attestiert.
GWF-Wasser/Abwasser: „Untersuchungen zur Wirksamkeit von Geräten
zur physikalischen Wasserbehandlung", Heft 126/85, Seite 519-527
Auch ausländische Institute berichten von
vergleichbaren Ergebnissen nach Abschluß umfang-
reicher Testreihen.
Versuche der Hersteller von physikalischen Kalk-
steinverhütern, gegen diese objektiven Ergebnisse
gerichtlich vorzugehen, gibt es immer wieder.
Das jüngste Urteil:

       Die Aqua Suisse, Schweizer Vereinigung
       der Wasseraufbereitungsunternehmen, darf
       weiterhin behaupten, daß die physikali-
       schen Geräte wirkungslos sind, und daß
       wissenschaftlich haltbare Wirkungserklä-
       rungen fehlen. Im Verlaufe der gerichtli-
       chen Auseinandersetzung konnten die
       klagenden Hersteller physikalischer
       Geräte die behauptete Wirksamkeit nicht
       belegen.
       Schweizerische Spenglermeister- und Installateur-Zeitung:
       „Gerichte befassen sich mit Wasseraufbereitung", Heft 11/86,
       Seite 472.
Referenzangaben und Garantie-
erklärungen

                      Der fehlende Wirksamkeits-Nachweis von physika-
                      lischen Kalksteinverhütern bringt die Hersteller in
                      Schwierigkeiten, wenn es um die werbliche Präsen-
                      tation ihrer Geräte geht. Sie greifen deshalb gerne
                      auf ein Reklamemittel zurück, das sich in der allge-
                      meinen Werbung großer Beliebtheit erfreut: den
                      „Referenzangaben".

Referenzen sind       Die Werbung versucht auf diese Weise, Vertrauen
immer nur die         in ihre Produkte zu wecken. Das ist legitim, sollte den
Darstellung von       kritischen Verbraucher aber nicht davon abhalten,
Einzelfällen bei
denen nicht nach-     nach handfesten, sachlichen Argumenten zu fragen.
geprüft wurde, auf    Und im Falle der physikalischen Kalksteinverhüter
welchen Einflüssen    kann die Frage nur lauten: Gibt es abgesicherte,
ein angeblicher       objektive und nachprüfbare Beweise für die Wirk-
Erfolg beruht.
Einzelfälle können,   samkeit der Geräte?
insbesondere
wenn wissen-          In den Referenzschreiben wird in der Regel bestätigt,
schaftliche           daß nach Einbau des physikalischen Kalkstein-
Beweise für die
generelle             verhüters eine positive Wirkung festzustellen war.
Wirksamkeit eines     Bei näherer Überprüfung einiger Fälle stellte sich
Verfahrens fehlen,    allerdings heraus, daß die Ursache ganz woanders
nicht verallgemei-
nert werden.          zu suchen war.* Z. B. gleichzeitige Verringerung
                      der allgemeinen Warmwassertemperatur; oder zeit-
                      gleiche Einführung einer zentralen Phosphat-
                      behandlung durch das örtliche Wasserwerk; oder
                      die Wasserbeschaffenheit war so, daß der Einbau
                      eines physikalischen Gerätes ebenso überflüssig
                      war, wie der Einbau eines Wasserenthärters.
                      * Zeitschrift „Test": Physikalische Wasseraufbereitung: Der große Bluff
                      mit Kalkverhütern". Heft 9/70, S. 402 - 405

                      Auch seriös wirkende Garantieerklärungen helfen
                      den Physikalischen nicht über ihre Beweisnot
                      hinweg. Wo von absolut unüblichen Garantiezusagen
                      die Rede ist, sollte der Verbraucher hellhörig werden.

14
Referenzangaben
                                                            und Garantie-
                                                            erklärungen

Manchmal werden Selbstverständlichkeiten garan-
tiert. Gesetzliche Bestimmungen, die bei jedem Kauf-
vertrag gelten, werden einfach zur Garantie um-
formuliert. Darunter fallen z. B. Begriffe wie „Material-
garantie", „Funktionsgarantie", „Vollgarantie".

Oder es werden Bezeichnungen gewählt, die inter-
pretationsbedürftig sind, z. B. „Langzeitgarantie". (Wie
lang ist eine lange Zeit?)

Auch „Garantien" über den gesetzlich vorgeschrie-
benen Zeitraum hinaus erfüllen bei näherem Hin-
sehen nicht das, was der Verbraucher eigentlich
erwartet. Eine „zehnjährige Garantie für die Funk-
tionstüchtigkeit des Gerätes" sagt nur, daß das Gerät
mindestens 10 Jahre „arbeitet". Daß es auch den
versprochenen Erfolg bringt, ist damit nicht
garantiert.

      Referenzangaben und Garantieerklärungen
      ersetzen nicht die fehlenden Beweise für die
      generelle Wirksamkeit der physikalischen
      Geräte zur Kalksteinverhinderung.

                                                                              15
Entscheidungshilfe für den
Verbraucher

               Die offiziellen Prüfzeichen

               Wir leben in einer freien Marktwirtschaft mit einem
               vielfältigen Produktangebot. Nicht immer kann der
               Verbraucher dieses Angebot so sachkundig beur-
               teilen, wie es zu seinem eigenen Vorteil notwendig
               wäre.

               Offizielle Prüfzeichen sind deshalb für den
               Verbraucher wertvolle Anhaltspunkte bei seiner
               Kaufentscheidung.

                     Für Wasseraufbereitungsanlagen gibt es
                     in der Bundesrepublik Deutschland nur
                     ein einziges Prüfzeichen als Ausweis für
                     Sicherheit, Hygiene und Wirksamkeit:

                     Das kombinierte DVGW/GS-Prüfzeichen.

                     Kein Anbieter physikalischer Kalkstein-
                     verhüter verfügt über ein solches Zeichen.

               Aussagen wie      sind nach den einschlägigen
               Vorschriften des DVGW entwickelt und gebaut" sind
               kein Ersatz für das echte Prüfzeichen.

                        In Ermangelung des DVGW/GS-Prüf-
                        zeichens verwenden manche Anbieter
                        physikalischer Kalksteinverhüter statt
                        dessen nur das bekannte GS-Prüfzeichen.

               Dieses Zeichen besagt aber nur, daß das Gerät bei
               seiner bestimmungsgemäßen Verwendung sicher ist.

               Über die Wirksamkeit gegen Kalk oder Rost sagt
               dieses Prüfzeichen allerdings nichts.

16
Die offiziellen
                                                      Prüfzeichen

                                                                                 Checkliste
                                                                                Was Sie bei der Auswahl eines Gerätes zur Kalksteinverhinderung un-
                                                                                bedingt beachten sollten:
          Auch mit dem Schweizer SVGW-Prüf-
          zeichen bzw. mit der Zulassung durch das                                1.     Handelt es sich um ein DVGW-geprüftes Gerät?
          Schweizer Bundesamt für Gesundheits-
          wesen (BAG) wird von den Anbietern                                     2.      Ist das Verfahren erprobt und mit wissenschaftlichen Kriterien
          physikalischer Kalksteinverhüter                                               nachprüfbar?
          geworben.
                                                                                 3.      Kann das Verfahren die versprochene Leistung garantieren (z. B.
Um den Wert dieser Angaben sachlich überprüfen                                           dauerhaften Schutz der wertvollen Hausinstallation vor
zu können, muß man jedoch wissen;                                                        Kalkablagerungen, Verhinderung häßlicher Kalkflecken im
Vom Schweizerischen Verein des Gas- und Wasser-                                          Sanitärbereich des privaten Haushalts)?
faches erfolgt auf Antrag eine Zulassung bereits
dann, wenn der Nachweis geführt ist, daß das ein-                               Wenn Sie diese Fragen uneingeschränkt mit Ja beantworten können, kön-
gebaute Gerät das Trinkwasser hygienisch nicht                                  nen Sie sich Ihrer Wahl sicher sein. Die Fachleute des deutschen Installa-
verändert bzw. beeinträchtigt.                                                  teur-Handwerks stehen Ihnen gern jederzeit beratend zur Seite.

Auf Wirksamkeit wird das Gerät nicht untersucht,
weshalb das Zeichen nur mit dem Zusatz geführt
werden darf: „Auf Wirksamkeit nicht geprüft".

Die Anbieter physikalischer Kalksteinverhüter, die
mit dem SVGW-Prüfzeichen werben, müssen diesen
Zusatz führen. Wenn sie es nicht tun, verstoßen sie                          Absender:
gegen eindeutige Vorschriften und tragen zur
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                                                                                                                               Barckhausstraße 18
                                                                                                                               Postfach 170114
                                                                                                                               6000 Frankfurt a. M. 17

                                                                        17
Quellenverzeichnis
■ AID Verbraucherdienst:                             ■ Zeitschrift „Test": „Physikalische
  „Mineralstoffe sind lebensnot-                       Kalksteinverhüter: Kalk-Killer ohne
  wendig", Bonn 1984                                   Wirkung", Heft 8/85
■ Dr. Hä^selbarth, Bundesgesund-                     ■ Test Achats: „Test Antikalkgeräte -
  heitsamt:                                            Hart wie Wasser", Heft 9/81
  „Schreiben zur Presseinforma-                      ■ Konsument: „Physikalische Kalk-
  tion 9/86", Berlin 1986                              steinverhüter - ohne Wirkung",
■ Dr. Volker Hingst, Hygiene Institut                  Heft 1/86, Seite 22/23
  Heidelberg, in der „Rhein-Neckar-                  ■ GWF-Wasser/Abwasser: „Unter-
  Zeitung" vom 11. 09.1986;                            suchungen zur Wirksamkeit von
  „Die Erreger der Legionärs-Krank-                    Geräten zur phsysikalischen Was-
  heit sind überall"                                   serbehandlung", Heft 126/85,
■ Aqua Europa: „Physikalische Was-                     Seiten 519 - 527
  serbehandlungsgeräte - Eine Stel-                  ■ Schweizerische Spenglermeister-
  lungnahme der Aqua Europa",                          und Installateur-Zeitung:
  Köln 1986                                            „Gerichte befassen sich mit Was-
■ Zeitschrift „Test": „Physikalische                   seraufbereitung", Heft 11/86,
  Wasseraufbereitung: Der große                        Seite 472.
  Bluff mit Kalkverhütern", Heft 9/70,
  Seiten 402 - 405

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i—j Aqua Europa: „Physikalische Wasserbehandlungsgeräte -
     Eine Stellungnahme der Aqua Europa", Köln 1986
 (—i Zeitschrift „Test": „Physikalische Wasseraufbereitung:
     Der große Bluff mit Kalkverhütern", Heft 9/70, Seiten 402 - 405
rn Zeitschrift „Test": „Physikalische Kalksteinverhüter:
L
  -' Kalk-Killer ohne Wirkung". Heft 8/85
r—| GWF-Wasser/Abwasser: „Untersuchungen zur Wirksamkeit
     von Geräten zur physikalischen Wasserbehandlung", Heft 126/85, Seiten 519-527

                                           Datum/Unterschrift
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