Kammer - ermusik - Scharoun Ensemble Berlin Dienstag 05.10.21 - Berliner Philharmoniker
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Kammermusiksaal Dienstag, 05.10.21, 20 Uhr Serie Philharmonische Kammermusik Scharoun Ensemble Berlin: Wolfram Brandl Violine Christophe Horák Violine Julia Gartemann Viola Claudio Bohórquez Violoncello Peter Riegelbauer Kontrabass Alexander Bader Klarinette Markus Weidmann Fagott Stefan de Leval Jezierski Horn Majella Stockhausen Klavier AUSSERGEWÖHNLICHER KLANG – EINZIGARTIGES ERLEBNIS Tauchen Sie ein in die C. Bechstein Welt und begeben Sie sich auf eine Klangreise in unser C. Bechstein Centrum Berlin. Kirill Petrenko Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Berliner P hilharmoniker Andrea Zietzschmann C. Bechstein Centrum Berlin · Kantstraße 17 · 10623 Berlin Intendantin der Stiftung Berliner Telefon +49 (0)30 2260 559 100 · berlin@bechstein.de · bechstein-berlin.de Philharmoniker
Franz Schreker (1878 –1934) Der Wind Tanz-Allegorie nach einer Dichtung von Grete Wiesenthal für V ioline, Klarinette, Horn, Violoncello und Klavier Dauer: ca. 10 Min. Egon Wellesz (1885 –1974) Oktett op. 67 für Klarinette, Fagott, Horn, zwei Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass 1. Andante – Allegretto 2. Adagio 3. Presto – Trio 4. Andante con moto 5. Allegretto – Presto Dauer ca. 30 Min. Pause Ludwig van Beethoven (1770 –1827) Septett Es-Dur op. 20 für Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass 1. Adagio – Allegro con brio 2. Adagio cantabile 3. Tempo di Menuetto – Trio 4. Tema con variazioni: Andante 5. Scherzo: Allegro molto e vivace 6. Andante con moto alla marcia – Presto Fotoaufnahmen, Die Stiftung Berliner Bild- und Tonaufzeich Philharmoniker Dauer: ca. 40 Min. nungen sind nicht wird gefördert durch: gestattet. Bitte schalten Sie vor dem Konzert Ihre Mobiltelefone aus. 2 Saison 2021/22 3 Programm
Auf- und Umbrüche Drei Wegbereiter der Wiener Musik Wiener Moderne in einer Grafik von Koloman Moser, 1904 (Ausschnitt) Wien ist zugleich ein Ort der Tradition und der Avantgarde. Das Scharoun Ensemble stellt zwei Komponisten vor, die maßgeblich am musikalischen Aufbruch dieser Stadt in das 20. Jahrhundert mit- wirkten: Franz Schreker und Egon Wellesz. Sie beide starteten erfolgreiche Karrieren, bis sie sich antisemi- tischer Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt sahen. Am heutigen Abend sollen sie im Zuge des Saisonschwerpunkts »Lost Generation« gewürdigt werden, der sich den zu Unrecht ver gessenen Komponisten zwischen Spätromantik und Moderne widmet. Am Ende des Abends steht Ludwig van Beethoven auf dem Programm, der hundert Jahre vor Schreker und Wellesz ebenfalls ein musikalischer Wegbereiter Wiens war. 4 Saison 2021/22
»Ordnung ist, wo nichts ist«, spottete Bert Brecht in seinen posthum erschienenen Flüchtlingsgesprächen. Sein bit- terer Hohn galt der deutschen Gründlichkeit, mit der die Nazis ihr Vernichtungswerk vollzogen. Indem Millionen Menschen ums Leben kamen, starben auch ihre Ideen, Hoffnungen und Träume – alles, was im geistigen Leben, in Kunst und Kultur Ausdruck und Gestalt hätte finden können. Die Liste ermordeter, verfolgter und ins Exil ge- triebener Musiker ist unübersehbar lang – Juden zumeist, doch oft auch politisch Unerwünschte oder als »entartet« gebrandmarkte »Neutöner«. Zu letzteren wurden die erfolgreichen österrei- chisch-jüdischen Komponisten Franz Schreker und Egon Wellesz erklärt, obwohl der eine als Spätromantiker allenfalls zum Impressionismus strebte, der andere das Problem der Modernität zu lösen versuchte, indem er aus traditionellen Quellen schöpfte. Ihre Gegensätzlich- keit wirft ein Schlaglicht auf die Buntheit und Vielfalt des künstlerischen Schaffens im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts, die nach dem Kulturbruch des Zweiten Weltkriegs nicht wiederzubeleben war. Die Buntheit von Expressionismus, Dada, Neoklassizismus und Agitprop war nach dem Kulturbruch des Zweiten Welt- kriegs nicht wiederzubeleben. Eine veränderte Ästhetik ging über sie hinweg, härter und schneller, humor- und kompromissloser als diejenige der sinnlichen oder rebellischen Experimentier freude in allen Stilen und Genres, zwischen Expressionis mus, Dada, Neoklassizismus und Agitprop. Wer über- lebt hatte, konnte häufig an frühere Erfolge nicht mehr anknüpfen, erlebte unter dem strengen Urteil der Nachkriegsavantgarde quasi eine zweite Vertreibung. Musik am Abend, Gemälde von Conrad Felixmüller, 1925 Mit Recht lässt sich so auf die Generation der zwischen 1880 und 1920 geborenen Komponisten Gertrude Steins Begriff der »Lost Generation« anwenden. Sie im Konzert- saal wieder zu Wort kommen zu lassen, ist Anliegen des gleichnamigen Saisonschwerpunkts der Berliner Philhar- moniker. 6 Saison 2021/22 7 Werkeinführungen
Franz Schreker Der Wind Unfassbar, dass die Werke Franz Schrekers nur langsam auf die Opernbühnen zurückkehren. Der ferne Klang, Irrelohe und Der Schatzgräber waren S ensationserfolge, ihre Aufführungszahlen übertrafen diejenigen von Richard Strauss. 1920 wurde Schreker als Direktor an die Berliner Akademische Hochschule für Musik berufen – hier und als Leiter einer Meisterklasse an der Akademie der Künste war er ein gefragter Kompositionslehrer. Ständige Angriffe der NS-Kulturpolitik zwangen ihn zur Niederlegung dieser Ämter, zuletzt 1933. Nur ein Jahr später erlag er 56-jährig einem Herzinfarkt. Die Tanz-Allegorie Der Wind ist ein typisches Bei- spiel für die Suche nach neuen Ausdrucksformen im Wien der Jugendstilepoche: Bild und Klang, Kammermusik und Pantomime vermischen sich hier auf ganz eigenartige Weise. Die Tänzerin Grete Wiesenthal hatte 1908 die Kunstschau der Wiener Secession bereits mit Schrekers Pantomime Der Geburtstag der Infantin nach Oscar Wilde eröffnet. Der Erfolg ließ sie daraufhin ein eigenes Prosa-Szenario für den 30-jährigen Komponisten ver- fassen, in dem sie ihre berühmten Schwungbewegungen Die Tänzerin Grete Wiesenthal, von der die Prosavorlage zu Schrekers Der Wind besonders eindrucksvoll präsentieren konnte. stammt. Holzschnitt von Erwin Lang, 1910 Die Tanz-Allegorie Der Wind ist ein typisches Beispiel für die Suche nach neuen Ausdrucks formen im Wien des Jugendstils. Im selben Jahr schrieb Arnold Schönberg, mit dem Schreker damals in intensivem Austausch stand, sein zweites Streichquartett, an dessen Ende eine Sopran- stimme »luft von anderem planeten« fühlt. Auch Schreker bewegt sich in seiner Musik am Rande der Atonalität, wenn auch weniger radikal. Kreisende Doppelgriff figuren des Klaviers, irisierende, ineinander fließende Harmonien, weiträumig gewundene, sich kräuselnde 8 Saison 2021/22 9 Werkeinführungen
Linien von Violine und Klarinette in raffinierten, orchestral wirkenden Mischungen deuten eher auf impressionis- Egon Wellesz tische Naturschilderungen à la Debussy hin. Triller und Oktett op. 67 Tremoli zeichnen das Brausen und Flüstern des Windes, das Zittern der Bäume im Sturm, schwere chromatische Akkordgänge die Zuspitzung der Gefahr in fast szeni- scher Plastizität. Entstehungszeit Nicht nur die Nazis verunglimpften Schrekers sinnliche 1909 Klangsprache als »sexualpathologisch«, schmähten ihn Uraufführung den »Magnus Hirschfeld der Opernbühne«. Dass er wie 2. März 1909 im Wiener Raimund-Theater mit der Berliner Sexualforscher auf der Basis der Freudschen Musikern des hauseigenen Orchesters Theorie unbewusste, erotisch angetriebene Prozesse auf musikalischer Ebene zu durchleuchten versuchte, krei- deten ihm auch andere an. So kritisierte Egon Wellesz die »Überfülle des Klangs, Überladung des Details, [das] Übermaß an Psychologie« als »Verfallserscheinungen«. Knapp zehn Jahre jünger als Schreker, erschien Wellesz nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs das »roman tische Empfinden« überholt; ähnlich wie Busoni strebte er nach einer »Jungen Klassizität«. Mozart war sein Ideal, doch nicht retrospektiv: »Es gibt in der Kunst kein Zurück, sondern nur ein Vorwärts.« So blieb er auch Strawinskys Neoklassizismus gegenüber skeptisch. Der promovierte Musikwissenschaftler Wellesz zog seine Inspiration aus der Erforschung der byzantinischen Musik – schon 1932 hatte er dafür die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford erhalten, wo er nach seiner Emigration 1938 als anerkannter Forscher wirken konnte. Wellesz hielt romantisches Empfinden für überholt und strebte nach Klassizität. Die Entstehung des Oktetts op. 67 verdankt sich einem Gastspiel der Wiener Philharmoniker in London, bei dem Musiker des Orchesters Wellesz um ein Stück baten, das man zusammen mit dem Schubert’schen Oktett aufführen könne. Das Werk, 1949 bei den Salz- burger Festspielen uraufgeführt, entspricht formal einem fünfsätzigen Divertimento nach klassischer Tradition. Sein Leitstern ist neben Schuberts Oktett auch Beethovens Septett, und wie diese Werke beginnt Wellesz mit einer langsamen Einleitung, einer Aufschichtung von Quinten 10 Saison 2021/22 11 Werkeinführungen
in den Streichern. Wie ein spröde-dramatisches Motto durchzieht sie den ersten Satz, taucht in unterschied- lichen Streicher-Bläser-Kombinationen immer wieder auf. Zwischen diesen Zäsuren entfaltet sich ein energi- sches, kontrapunktisch geführtes Allegro, ein wenig an Hindemith oder auch den kollegial verbundenen Freund Bartók erinnernd, dessen Volksmusik-Studien Wellesz nacheiferte. Der Einfluss des Byzantinischen zeigt sich immer wieder in langen, einstimmigen Melodielinien, welche das komplexe Geschehen durchbrechen und strukturie- ren; so auch im feierlichen Unisono-Beginn des Adagios in den tiefen Streichern, der sich expressiv verdichtet. Die beiden langsamen Sätze umschließen ein rasantes Scherzo, von einer burschikosen Klarinette angeführt und rhythmisch scharf akzentuiert. Mit dem Oktett passte sich Wellesz, der im Exil einige Jahre als Komponist verstummt war, sicher einem traditionelleren Geschmack an, doch findet er eine überzeugende individuelle Lösung, auch indem er den heiteren Grundgestus immer wieder dra- matisch-melancholisch hinterfragt. Entstehungszeit 1948/49 Uraufführung 25. August 1949 im Rahmen der Salzburger Festspiele durch das Wiener Oktett Der junge Egon Wellesz in einem Porträt von Oskar Kokoschka, 1911 12 Saison 2021/22 13 Werkeinführungen
Ludwig van Beethoven Septett op. 20 Beethovens Septett op. 20 entstand in zeitlicher und gedanklicher Nähe zur Ersten Symphonie und zum Ersten Klavierkonzert. Zusammen präsentierte er die drei Werke – die wichtigsten Produktionen seiner frühen Wiener Jahre – in seinem ersten eigenen Konzert am 2. April 1800, wobei das Septett der längste Programm- punkt war. Als Vorbild hatte dem jungen Komponisten Mozarts bewundertes Divertimento Es-Dur KV 563 ge- dient, ein Streichtrio, dem er auch in seinem eigenen Trio op. 3 nacheiferte. Indem er im Septett die Besetzung Violine, Viola und Violoncello um einen Kontrabass erweiterte und dieser Streichergruppe ein Bläsertrio aus Klarinette, Horn und Fagott gegenüberstellte, knüpfte er nicht nur an die Se- renadentradition des 18. Jahrhunderts an, sondern schuf zugleich einen äußerst beweglichen Klangapparat, der sich sowohl solistisch einsetzen als auch zu o rchestraler Beethoven zur Zeit Fülle steigern ließ. Schon Mozart hatte die leichten Unter der Entstehung des haltungsformen als Laboratorium für symphonische Septetts, Punktierstich von Johann Joseph Experimente benutzt; Beethoven begründete geradezu Neidl eine Form der symphonischen Kammermusik zur Erpro bung von Dialogstrukturen und Klangmischungen. Schubert und Brahms folgten ihm auf diesem Weg, und auch Egon Wellesz sprach bei seiner Oktettbesetzung von einem »Miniaturorchester« und ließ eine reiche sym- phonische Produktion folgen. Ist das Septett Beethovens »Nullte« Symphonie? Auch in der Satzanlage folgt Beethoven Mozart: Nach einem Allegro und Adagio in Sonatenform schlie- ßen zwei Tanzsätze einen Variationensatz ein, gefolgt vom ausladend-übermütigen Finale. Allerdings mit einer Neuerung: dem gemächlichen Tempo di Menuetto, dessen Thema Beethovens Klaviersonate op. 49 Nr. 2 14 Saison 2021/22 15 Werkeinführungen
entnommen ist, steht nicht ein weiteres Menuett, sondern die »wilde Jagd« eines vom Horn angeführtes Scherzos gegenüber. Vergangenheit und Zukunft treffen hier unmittelbar aufeinander – denn das Scherzo sollte das Menuett dauerhaft verdrängen, und der Septettsatz wirft seine Schatten auf die Scherzi der Dritten und Sieb- ten Symphonie voraus. Auch das Prinzip der langsamen Einleitung, die hier in die raschen Ecksätze mal besinn- lich, mal gewichtig einführt, hat Beethoven in der Ersten Klassik Symphonie wieder angewandt, während das Adagio als Vorbild des langsamen Satzes der Vierten gilt. Kann man also das Septett als Beethovens » Nullte« bezeichnen? An Popularität jedenfalls übertraf sein zu seinen Lebzeiten meistgespieltes Stück alle anderen Werke so weit, dass das Thema des Andante con varia- erleben zioni 1838 in einer Volkliedsammlung als »Niederrheini- sches Volkslied« auftauchte. Den Meister ärgerte später die Beliebtheit seines Frühwerks, in dem er selbst »viel natürliche Empfindung«, aber »wenig Kunst« erblickte. Ein Ausspruch, der zeigt, dass auch Genies irren können. Isabel Herzfeld Entstehungszeit 1799 Uraufführung am 20. Dezember 1799 in einem privaten Konzert des Geigers Ignaz Schuppanzigh; die erste öffentliche Aufführung folgte am 2. April 1800 im Wiener Hof- burgtheater im Rahmen einer von Beethoven veran- stalteten »Akademie«. Unterstützen Sie uns beim Kauf hochwertiger Instrumente, bei der Verbesserung der Ausstattung in Philharmonie und Kammermusiksaal oder bei der Förderung besonderer musikalischer Projekte. Wir freuen uns auf Sie! Freunde der Berliner Philharmoniker e. V. berliner-philharmoniker.de/freunde 16 Saison 2021/22 17 Werkeinführungen
Scharoun Ensemble Berlin Das Scharoun Ensemble Berlin verdankt seine Existenz Franz Schuberts Oktett in F-Dur. Um diese geniale Kom- position einzustudieren und aufzuführen, gründeten einige junge Philharmoniker 1983 ein Ensemble und machten Hans Scharoun, den Architekten der Philhar- monie Berlin, zum Namensgeber. »Wir wollten einen prägnanten Begriff, mit dem wir ein markantes Profil ent- wickeln konnten, der aber gleichzeitig einen gewissen Bezug zur Philharmonie hat«, erinnert sich Kontrabassist und Gründungsmitglied Peter Riegelbauer. Heute ge- hört das Scharoun Ensemble dank seines unverwechsel- baren Timbres, in dem Streicher und Bläser zu einem ideal ausbalancierten Gesamtklang verschmelzen, zu den erfolgreichsten Kammermusikgruppen der interna- tionalen Musikszene. Seit 2005 kuratiert es das von ihm gegründete Zermatt Festival. Das Scharoun Ensemble versteht sich als flexible Gruppe, sowohl hinsichtlich sei- ner Besetzung – die klassische Oktettformation wird bei Bedarf verkleinert oder erweitert – als auch bezüglich des Repertoires. Dessen Eckpfeiler sind Schuberts Oktett und Beethovens Septett, insgesamt jedoch reicht es von Kompositionen des Barock bis zu zeitgenössischen Stücken. Gerade die Zusammenarbeit mit großen Kom- ponistinnen und Komponisten unserer Zeit empfinden die Musikerinnen und Musiker als inspirierend, und so nimmt die Neue Musik einen großen Raum in den Kon- zerten des Scharoun Ensembles ein, das u. a. Werke von Hans Werner Henze, Pierre Boulez, Wolfgang Rihm und Jörg Widmann initiiert und uraufgeführt hat. 18 Saison 2021/22 19 Scharoun Ensemble Berlin
© Conny Maier, Courtesy of König Galerie © A Gentil Carioca, Maxwell Alexandre Blick auf die Conditio humana Artists of the Year 2021 der Deutschen Bank im PalaisPopulaire Die Auszeichnung „Artist of the Year“ der Deutschen Bank wird zehn Jahre alt. Junge Künstler*innen, die mit Papier oder Fotografie arbeiten, werden seit 2010 durch Ankäufe ihrer Werke für die Sammlung Deutsche Bank, einen Katalog und Einzelausstellungen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Anlässlich des Jubiläums werden erstmals drei Künstler*innen ausgezeichnet, die jetzt mit neuen Werken im PalaisPopulaire zu sehen sind. Das gewalt und schwarze Identität. Virtuos in der Farbgebung, kraftvoll und Besondere: Alle drei kamen über ungewöhnliche Wege zur Kunst, nicht ohne Ironie knüpft die Berlinerin Conny Maier an die Traditionen reflektieren elementare Themen wie Gemeinschaft, Spiritualität der französischen Fauvisten und des deutschen Expressionismus an. und Umweltzerstörung. Der 30-jährige Maxwell Alexandre stammt Im Zentrum ihrer Malerei-Installation steht ein riesiges, im wahrsten aus Rio de Janeiros größter Favela. Seine Gemälde, Performances Sinne überwältigendes Triptychon, dem sie den Titel „Dominanz“ und Installationen kreisen um Rassismus, Musik, Religion, Polizei- gegeben hat. Und genau darum geht es auch in ihren Bildern: um den Konflikt zwischen moderner Zivilisation und Natur, die Frage, wer wen beherrscht, die Oberhand behält. Der taiwanesische Künstler Zhang Xu Zhan fertigt für seine Filme und Installationen filigrane Figuren und Landschaften aus Pappmaschee an. Sein immersiver Kosmos ist von märchenhaften Wesen, singenden Tieren und Pflanzen © Zhang Xu Zhan, courtesy of the artist and Project Fulfill Art Space sowie Naturgeistern bevölkert – und transformiert alte Fabeln für das Internetzeitalter. Drei Statements zur Conditio humana, die radikales Um- und Neudenken einfordern. Deutsche Bank „Artists of the Year“ 2021 Maxwell Alexandre – Conny Maier – Zhang Xu Zhan Bis zum 7. Februar 2022 PalaisPopulaire Unter den Linden 5, 10117 Berlin db-palaispopulaire.de
Konzerttipps Daniil Trifonov spielt Bachs »Kunst der Fuge« Die Musik von Johann Sebastian Bach ist für Starpianist Frank Peter Zimmermann – eine musikalische Daniil Trifonov eine Herzensangelegenheit. In u nserer Reihe Klavier erleben wir den russischen Pianisten deswegen ausschließlich als Bach-Interpreten – mit einem der heraus Freundschaft forderndsten Werke, die uns der Thomaskantor hinter- lassen hat: der Kunst der Fuge. Es sei dies eine Musik – so Trifonov –, die zwar mathematisch und kontrapunktisch Frank Peter Zimmermann zählt zu den langjährigen Weggefährten der Berliner Philharmoniker, konzipiert ist, die man aber auch »zum Schweben« bringen die in der Zusammenarbeit immer wieder besondere Impulse setzen und anregende Perspektiven müsse. Entsprechend beschwingt, transparent und spiele- eröffnen. Seine Auftritte knüpfen einen roten Faden zwischen Generationen von Musikerinnen und risch klingt Bachs Werk unter seinen Händen. Musikern – kaum ein für das Orchester prägender Dirigent dieser Jahre hat nicht mit dem Ausnah- megeiger zusammengearbeitet. Mo 25.10.21 20 Uhr Die exklusive Edition präsentiert nun mit Violinkonzerten von Beethoven, Bartók und Berg vier Großer Saal herausragende Momentaufnahmen dieser intensiven musikalischen Freundschaft. Daniil Trifonov Klavier Karten von 31 bis 76 Euro Renaud Capuçon und die Karajan-Akademie Ein heiter-melancholisches Programm mit dem franzö- sischen Geiger Renaud Capuçon und der Karajan-Aka- demie: Für den heiteren Aspekt sorgen zwei Werke Wolfgang Amadeus Mozarts, dessen Violinkonzert Nr. 3 G-Dur und seine »Haffner-Symphonie« die Wiener Klassik von ihrer lichten Seite zeigen. Melancholisch hingegen geben sich Richard Strauss’ Metamorphosen, in denen der Komponist die Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg betrauert. Sa 30.10.21 20 Uhr Kammermusiksaal Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker Renaud Capuçon Violine und Leitung Berliner Philharmoniker Ludwig van Beethoven Alban Berg Béla Bartók Frank Peter Zimmermann Konzert für Violine und Konzert für Violine und Konzert für Violine und Karten von 15 bis 35 Euro Orchester D-Dur op. 61 Orchester »Dem Andenken Orchester Nr. 1 Sz 36 Kadenzen: Fritz Kreisler eines Engels« Konzert für Violine und 2 CD · 1 Blu-ray Daniel Harding Kirill Petrenko Orchester Nr. 2 Sz 112 Alan Gilbert Jetzt erhältlich unter berliner-philharmoniker-recordings.com und im Shop der Philharmonie Berlin 23 Konzerttipps
Ticketverkauf • online unter berliner-philharmoniker.de • t elefonisch unter +49 30 254 88-999 Montag – Freitag 9 –16 Uhr • a n der Konzertkasse der Philharmonie Montag – Freitag 15–18 Uhr Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11–14 Uhr Hier spielen wir nur für Sie Impressum Newsletter und Social Media Herausgegeben von der Berliner berliner-philharmoniker.de/newsletter Philharmonie gGmbH für die Stiftung instagram.com/BerlinPhil Berliner Philharmoniker facebook.com/BerlinPhil Direktorin Marketing, Kommunikation und twitter.com/BerlinPhil Vertrieb: Kerstin Glasow youtube.com/BerlinPhil Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin redaktion@berliner-philharmoniker.de Redaktion: Tobias Möller (V. i. S. d. P.) Mitarbeit: Stephan Kock, Anne Röwekamp, Hendrikje Scholl · Porträt Scharoun Ensemble: Nicole Restle · Abbildungen: S. 5 Heritage Images / Fine Art Images / akg-images, S. 6 akg-images / © Conrad Felixmüller / VG Bild- Kunst, S. 9, S. 14 akg-images, S. 12 Artimages / Alamy Stock Foto, S. 19 Felix Broede, S. 23 Dario Acosta (o.), Marc Ribes (u.) · Artwork: Studio Oliver Helfrich · Layout: Stan Hema Jetzt in Satz: Bettina Aigner · Herstellung: Reiter-Druck, Hi-Res 12247 Berlin Audio Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten Offizieller Streaming-Partner Einzelheftpreis: 3 Euro der Digital Concert Hall PH 10, 2021/22 digitalconcerthall.com 24 Saison 2021/22
15.9.2021 – 7.2.2022 Deutsche Bank “Artists of the Year” MA XWELL ALEXANDRE CONNY © Conny Maier. Courtesy of König Galerie MAIER ZHANG XU ZHAN
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