Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten

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Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten
Direktion für Bildung und Kultur
                                         Amt für gemeindliche Schulen

Kinder und Jugendliche
im Fernunterricht und in
den Ferien begleiten
Für Eltern und Erziehungsberechtigte
Ideensammlung für die Pandemiephase

                                             Direktion
                                       Direktion        für Bildung
                                                 für Bildung        und Kultur
                                                              und Kultur
                                       Amt fürAmt für gemeindliche
                                               gemeindliche          Schulen
                                                               Schulen
Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten
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Herausgeber
Direktion für Bildung und Kultur
Amt für gemeindliche Schulen
Artherstrasse 25, 6300 Zug

Bezugsquelle
Amt für gemeindliche Schulen

Gestaltung und Illustration
Katja Weber

Ausgabe
Stand April 2020

Autorinnen
Martina Krieg ist Leiterin der Abteilung Schulentwicklung des Kantons Zug. Sie ist Dozentin für
Lerncoaching, hat langjährige Erfahrung in der Elternbildung und -beratung und unterrichtete
über 20 Jahre auf allen Schulstufen. Sie ist Mutter dreier erwachsener Kinder.

Katja Weber ist Verantwortliche für Unterrichtsfragen der Abteilung Schulentwicklung des Kan-
tons Zug. Sie hat mehrjährige Unterrichtserfahrung vorwiegend auf der 5./6. Klasse und war in
der Schulleitung tätig. Sie ist Mutter zweier Kinder, wovon eines im Kindergarten ist.
Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten
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Inhaltsverzeichnis

1.     Allgemeine Hinweise zum Familienleben während der Pandemiephase                5

2.     Struktur des Familienalltags                                                   6
2.1. Allgemeine Hinweise                                                              6
2.2. Themenblöcke für die Gestaltung von Ferientagen                                  8
2.2.1. Repetition des Schulstoffs                                                     9
2.2.2. Lesen                                                                         10
2.2.3. Projekt/e verfolgen                                                           10
2.2.4. Medien nutzen                                                                 13
2.2.5. Pausen                                                                        14
2.2.6. Zeit für Familienarbeiten (kochen, putzen, aufräumen, etc.)                   14
2.2.7. Gemeinsame Zeit für Spass                                                     14
2.2.8. Freies Spiel (spontan)                                                        14
2.2.9. Freie Tätigkeit (geplant)                                                     16
2.3. Checkliste zur Organisation der Ferienzeit                                      20
2.4. Tagesplan pro Kind für die Ferienzeit                                           22
2.5. Musterwochenpläne für die verschiedenen Altersstufen                            23
2.5.1. Zyklus 1 – Kindergarten                                                       23
2.5.2. Zyklus 1 – 1./2. Klasse                                                       24
2.5.3. Zyklus 2 – 3./4. Klasse                                                       25
2.5.4. Zyklus 2 – 5./6. Klasse                                                       26
2.5.5. Zyklus 3: 7. – 9. Klasse                                                      27
2.6. Kinder und Jugendliche zur Einhaltung der Struktur im Ferienalltag motivieren   28
2.6.1. Ziele setzen und erreichen mit jüngeren Kindern: Aktivitätenplan              29
2.6.2. Ziele setzen und erreichen mit Teenagern: Verhaltensvertrag                   31

3.     Tagesstruktur im Alltag des Fernunterrichts                                   32
3.1.   Allgemeine Hinweise                                                           32
3.2.   Struktur im Alltag der Fernlernzeit                                           33
3.3.   Checkliste zur Organisation des Fernunterrichts und der freien Zeit           36
3.4.   Tagesplan pro Kind für den Fernunterricht und die freie Zeit                  38

4.     Kinder und Jugendliche zu Kooperation ermutigen                               39
4.1.   Motivation entfachen                                                          40
4.2.   Hilfe zur Selbsthilfe                                                         41
4.3.   Mit Kindern und Jugendlichen auf den Tag zurückblicken                        42

5.     Beurteilung im Zeugnis                                                        43

6.     Unterstützende Dokumente                                                      44

Anhang I – Beispiel eines Wochenplans                                                45

Anhang II – Gesellschaftsspiele                                                      46
Spiele, die Sprachkompetenz fördern                                                  46
Spiele, die Mathekompetenz fördern                                                   48
Spiele, die Geschicklichkeit fördern                                                 50
Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten
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Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte

Sie werden in dieser Zeit noch stärker als sonst gefordert. Schulen und Lehrpersonen haben in
kürzester Zeit auf Fernunterricht umgestellt. Die Struktur des Schulunterrichts kann einerseits
eine Entlastung für Sie bedeuten, andererseits benötigen Sie unter Umständen viel Energie für
die Begleitung Ihrer Kinder und Jugendlichen bei der Bearbeitung der aufgetragenen Arbeiten.
Nun stehen die Frühlingsferien bevor. Die Ideensammlung
− ist ein Fundus an Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche
− zeigt Ihnen auf, wie Sie eine Struktur in den Familienalltag bri ngen können
− erläutert Strategien, wie Sie Kinder und Jugendliche zu Kooperation ermuntern können.
Haben Sie nicht den Anspruch an sich, all das hier Vorgestellte umzusetzen. Wir laden Sie ein,
davon einzusetzen, was Ihnen, Ihren Kindern und Jugendlichen persönlich sinnvoll erscheint.

Dr. Myriam Ziegler
Leiterin Amt für gemeindliche Schulen
Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten
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1.      Allgemeine Hinweise zum Familienleben während der Pandemiephase

Gespräche            Sprechen Sie mit Ihren Kindern über das Coronavirus. Es kann so besser ver-
                     stehen, warum Sie noch mehr als sonst Kooperation erwarten. Berichten Sie
                     ihm auch, was herausfordernd für Sie selber ist und fragen Sie auch beim Kind
                     nach, was es schwierig findet. Das Familienbarometer ist eine Strategie, wie
                     Sie spielerisch mit Ihren Kindern ins Gespräch kommen und über Gefühle spre-
                     chen können.

Bewegung und         Bewegung und sportliche Aktivitäten helfen Stress abzubauen. Als Möglichkei-
Sport                ten für sportliche Betätigung gibt es:
                     − Bewegung an der frischen Luft in sicherer Umgebung unter Einhaltung der
                         BAG-Regeln
                     − Sport und Bewegung mit Videos aus dem Internet
                     − Yoga
                     − Tanzen
                     − Bodenübungen
                     − weitere Tipps finden Sie in Kapitel 2.2.9

Kontakt mit          Kinder und Jugendliche sollen in Kontakt mit Freunden bleiben können. Regel-
Freunden             mässige Telefonanrufe, Videochats, E-Mails, Videoanrufe ermöglichen Kindern
                     und Jugendlichen regelmässigen Kontakt mit ihren Freunden. Und wieso nicht
                     wieder einmal einen Brief schreiben? Oder eine Gratispostkarte mit dem Post-
                     cardCreator versenden? Auch eine physisch distanzierte Begegnung vom
                     Fenster aus zum Freund oder zur Freundin im Hauseingang hilft.

Struktur auch in     Schaffen Sie Ihre eigene Familienstruktur für einen geordneten Tagesablauf .
den Ferien           Sie planen zusammen mit Ihren Kindern den Tages- und den Wochenverlauf.
                     Wenn Sie selber Ferien haben, können Sie jederzeit von der Struktur abwei-
                     chen.

                     Der Familienalltag kann mittels Themenblöcken gegliedert werden. In Kapitel
                     2.2 finden Sie einige Beispiele für solche Themenblöcke, mit denen Sie einen
                     Tagesplan in der Ferienzeit der Kinder zusammenstellen können. In den Kapi-
                     teln 2.4 und 2.5 stehen Ihnen für die verschiedenen Altersstufen mögliche Wo-
                     chenplanungen und Tagesabläufe zur Verfügung. Kinder und Jugendliche ak-
                     zeptieren Pläne besser, wenn sie von Anfang an bei der Gestaltung mitbestim-
                     men dürfen.

Eng                  Für Familien ist die aktuelle Situation eine besondere Herausforderung. Die
zusammenleben        Website dureschnufe.ch enthält viele Tipps, um die psychische Gesundheit der
                     Familienmitglieder zu pflegen.

Mit Kindern lernen   Wir können Ihnen die Website www.mit-kindern-lernen.ch sehr empfehlen. Hier
                     finden Sie praktische und wirklich alltagstaugliche Tipps, wie Kinder lernen
                     können, bzw. ihre Selbstständigkeit und vieles mehr gefördert werden kann. Es
                     gibt witzige Filmepisoden, die Sie sich zusammen mit Ihrem Kind ansehen kön-
                     nen, wenn es z. B. darum geht, sich besser zu konzentrieren, Merkstrategien
                     zu entwickeln, sich zu motivieren usw. Die Website
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                 www.swisshomeschoolfamily.org enthält Tipps rund um «Homeschooling». Die
                 Webseite «Tipps und Tricks für Eltern» der Pädagogischen Hochschule Zürich
                 gibt wertvolle Hinweise, was beim Lernen und Begleiten von Kindern im Alter
                 von 4 bis 8 Jahren zentral ist. Es sind zudem zahlreiche Anregungen zu den
                 verschiedenen Entwicklungsbereichen aufgeführt.

Enkelschule      Viele Grosseltern sehen zurzeit ihre Grosskinder nicht. Sie waren aber vorher
                 in der Begleitung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen eine wichtige fa-
                 miliäre Stütze. Das Projekt Enkelschule ermöglicht, dass Grosseltern ihre
                 Grosskinder beim Lernen virtuell begleiten können. Die Webseite
                 https://www.enkelschule.ch/ gibt Informationen und Tipps, wie die Enkelschule
                 umgesetzt werden kann und Eltern in der aktuellen Zeit durch Grosseltern Ent-
                 lastung erfahren können.

Kostenlose       Punkto Zug: kostenlose Kinder- und Jugend- & Elternberatung: 041 728 34 40,
Elternberatung   mail@punkto-zug.ch. In Notsituationen und ausserhalb der Bürozeiten sind Sie
                 nicht allein. Unter der Telefonnummer 0848 35 34 55 erhalten Sie sofort Hilfe
                 oder: Elternnotruf Zug, Tel 0848 35 45 55 (Festnetz Ortstarif) wählen.

                 Der kantonale Schulpsychologische Dienst bietet Beratung rund um Erziehung,
                 das Lernen und Leisten an. Rufen Sie an, wenn Sie Frag en haben. Die Bera-
                 tung ist kostenlos. Tel. 041 723 68 40.

                 Pro Juventute bietet eine Elternberatung rund um die Uhr . Sie werden rasch
                 und unkompliziert durch Fachpersonen in Fragen zu Erziehung, Entwicklung, Be-
                 treuung und Familienorganisation beraten: Tel. 058 261 61 61 oder Online-Bera-
                 tung.

Kostenloses      Die Universität Zürich stellt Paaren kostenlos ein Online-Training sowie ein On-
Paar-Coaching    line-Coaching zur Pflege ihrer Partnerschaft zur Verf ügung. Ziel ist es, Paar-
                 beziehungen in Zeiten von Stress und die gegenseitige Unterstützung zu stär-
                 ken.

2.     Struktur des Familienalltags
In diesem Kapitel finden Sie mögliche Themenblöcke (Kapitel 2.2.), die dem Tag der Kinder
und Jugendlichen während der Ferienzeit Struktur bieten. Die «Checkliste zur Organisation der
Ferienzeit» (Kapitel 2.3) unterstützt Sie mit Leitfragen in der Alltagsgestaltung. Die Modellwo-
chenpläne in Kapitel 2.5 sollen Ihnen Anhaltspunkte geben, wie Sie die Tage zeitlich und in-
haltlich gestalten können. Kapitel 2.6 enthält Vorschläge, die Sie und Ihr Kind, Ihre Kinder und
Jugendliche unterstützen, sich an den erstellten Tagesablauf zu halten.

2.1.   Allgemeine Hinweise

Arbeitsplatz     Definieren Sie mit Ihren Kindern und Jugendlichen, wo sie arbeiten können. Al-
                 lenfalls haben sie bereits einen Arbeitsplatz für sich. Sollte dies nicht der Fall
                 sein, finden Sie einen Ort, wo es möglichst ruhig ist und bei Bedarf Internetzu-
                 gang gewährleistet ist.
Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten
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Computer,        Kinder und Jugendliche haben zum Teil ihre eigenen Geräte, welche sie nutzen
Tablets          können. Prüfen Sie innerhalb der Familie, welche Geräte und wie viele Sie zur
                 Verfügung haben. Berücksichtigen Sie dies beim Verteilen des Themenblocks
                 «Medien nutzen» (Kapitel 2.2.4).

Onlinezeit       Beaufsichtigen Sie die Online-Zeit der Kinder und Jugendlichen. Kinder und Ju-
                 gendliche sollen Medien nutzen, jedoch mit Mass.

Home-Office      Viele Firmen haben auf Home-Office umgestellt. Arbeiten beide Elternteile oder
                 der alleinerziehende Elternteil im Home-Office, sollen bei der Strukturierung
                 des Tages Zeiten geplant sein, in denen die Kinder und Jugendlichen für sich
                 einer Tätigkeit nachgehen. Wir empfehlen auf einer Wochenübersicht oder in
                 der Tagesübersicht zu kennzeichnen, wann Sie im Home -Office arbeiten. Be-
                 sprechen Sie dies mit Ihren Kindern.

Ansprechperson   Arbeiten beide Elternteile oder der alleinerziehende Elternteil im Home -Office,
                 klären Sie mit den Kindern und Jugendlichen, an wen sie sich bei dringenden
                 Fragen während Ihrer Arbeitszeit wenden können. Unterstützung können gege-
                 benenfalls in gegenseitiger Absprache und unter Einhaltung der BAG -Regeln
                 auch Nachbarn bieten. Dabei ist es empfehlenswert, immer mit den gleichen
                 Personen Kontakt zu haben.
                 Eltern und Erziehungsberechtigte, bei denen ein Elternteil Teilzeit arbeitet, kön-
                 nen sich die Betreuung aufteilen. Jeweils der eine oder andere Elternteil ist für
                 einen (Halb-)Tag zuständig für die Kinderbetreuung, die Zubereitung der Mahl-
                 zeiten sowie die Führung des Haushalts.

Wochenplan für   Ein Wochenplan für die ganze Familie zeigt Kindern und Jugendlichen auf,
alle             wann Sie als Eltern und Erziehungsberechtigte arbeiten. Der Plan soll für alle
                 gut ersichtlich zugänglich sein. Wenn Sie Kindergartenkinder oder Kleinkinder
                 haben, können Farben und Bilder den Kindern helfen, den Plan zu lesen. Im
                 Anhang I finden Sie ein mögliches Beispiel.

Erwartungen      Klären Sie mit den Kindern und Jugendlichen gegenseitige Erwartungen. Was
                 erwarten Sie, dass Ihre Kinder und Jugendlichen z. B. im Haushalt mithelfen,
                 bezüglich Medienzeit?

Rückblick und    Alle sammeln ihre Erfahrungen in der Zeit, wo alle gleichzeitig und viel zu
Ausblick         Hause sind. Was war positiv, beeindruckend, berührend, erfreulich? Was kann
                 in einer kommenden Woche optimiert werden? Eine Besprechung in der Fami-
                 lienrunde kann Gelungenem und Herausforderndem auf die Spur gehen.

Zeit für sich    In dieser belastenden Zeit ist es besonders wichtig, dass Sie sich und Ihrer Ge-
                 sundheit und auch der Partnerschaft Sorge tragen. Planen Sie daher Zeitfens-
                 ter ein, in denen Sie als Eltern und Erziehungsberechtigte einmal durchatmen
                 können. Dies kann z. B. eine Zeit während des Tages sein, in welcher Ihre Kin-
                 der und Jugendlichen einer Beschäftigung nachgehen.
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2.2.   Themenblöcke für die Gestaltung von Ferientagen

In diesem Kapitel finden Sie mögliche Themenblöcke, die in einem Familienkalender eingetra-
gen werden können, damit der Alltag auch in den Schulferien strukturiert bleibt:

Tabelle 1: Themenblöcke für die Gestaltung von Ferientagen
                    Repetition des Schulstoffs

                    Lesen

                    Projekt/e verfolgen

                    Medien nutzen

                    Pausen

                    Zeit für Familienarbeiten (kochen, putzen, aufräumen,
                    etc.)

                    Gemeinsame Zeit für Spass

                    Freies Spiel (spontan)

                    Freie Tätigkeit (geplant)

Sie können Ihrem Kind Themenblöcke vorschlagen, aus denen es sich etwas auswählen kann.
Sie können aber auch Ihnen sinnvoll erscheinende Themenblöcke (wie z. B. Schulstoff repetie-
ren, Zeit für Familienarbeiten) setzen. Erklären Sie Ihrem Kind, warum Ihnen dieser oder jener
Themenblock wichtig ist. Im Folgenden sind die einzelnen Themenblöcke kurz beschrieben. Sie
finden zu jedem Themenblock eine Linksammlung. Hinter jedem Link ist die empfohlene Alters-
klasse aufgeführt ( empfohlen für ).

Legende
     Zyklus 1: Kindergarten, 1. – 2. Klasse Primarstufe
     Zyklus 2: 3. – 6. Klasse Primarstufe
     Zyklus 3: 7. – 9. Klasse Sekundarstufe I
     graue Zahl: trifft für diesen Zyklus eher nicht zu
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2.2.1. Repetition des Schulstoffs

Repetieren von Schulstoff oder Üben von etwas bereits Gelerntem ist extrem sinnvoll, da vieles
Übung braucht, bis es automatisiert ist. Am besten, Sie sagen Ihrem Kind, was es genau repe-
tieren oder üben und auch wie es das machen soll. Je nach Alter ist dies eine unterschiedlich
lange Zeit pro Tag. Ein Kind kann sich etwa solange konzentrieren, wie in Tabelle 2 aufgelistet.
Bei jüngeren Kindern zeigen Sie Ihnen auf der Uhr , wie lange sie üben sollen. Sie können den
Timer des Backofens auf die entsprechende Zeit einstellen. Beim Klingelton endet die Übungs-
phase.

Tabelle 2: Konzentrationsphasen
                    Konzentrationsspanne am Stück

Kindergarten        8-12 Minuten
1. Klasse           14 Minuten
2. Klasse           16 Minuten
3. Klasse           18 Minuten
4. Klasse           20 Minuten
5. Klasse           22 Minuten
6. Klasse           24 Minuten
7. Klasse           26 Minuten
8. Klasse           28 Minuten
9. Klasse           30 Minuten

Kinder und Jugendliche können die Inhalte und Aufgaben aus dem Fernunterricht, die sie vor
den Ferien von der Lehrperson erhalten haben, repetieren. Zudem gibt es zahlreiche Websei-
ten, die Onlineübungen zu Schulinhalten anbieten. Beachten Sie die Zyklenempfehlungen und
verbringen Sie nicht zu viel Zeit bei der Auswahl, sondern wählen Sie eine Webseite an und
lassen das Kind dort arbeiten.

Linksammlung    − «schularena» empfohlen für : Auf der Plattform schularena stehen kos-
                  tenlose Übungsmaterialien ab Zyklus 2 zur Verfügung. Die Materialien sind
                  nach Themen geordnet, es kann zwischen «einfach», «mittel» und «schwie-
                  rig» ausgewählt werden.
                − «ilern» empfohlen für : Die Plattform ilern.ch enthält Arbeitsblätter für
                  die Primarstufe in fast allen Fachbereichen.
                − Lerntutor empfohlen für : Beinhaltet eine umfangreiche Sammlung an
                  Lernvideos für Primarschulkinder im Bereich Mathem atik.
                − LearningApps empfohlen für : Enthält viele interaktive Übungen in zahl-
                  reichen Fachbereichen.
                − Schabi empfohlen für : Enthält viele Übungen für jüngere Kinder: Ein-
                  maleins, Kopfrechnen, Basiswortschatz.
                − In der Lehrmittelboutique empfohlen für  finden Sie Unterrichtsmateria-
                  lien zu vielen Themen für die Primarstufe, differenziert nach d rei Schwierig-
                  keitsgraden.
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               − Auf der AntonApp empfohlen für  finden sich Materialien für alle Fachbe-
                 reiche und Stufen.
               − IXL Learning empfohlen für  enthält interaktive Mathematik-Übungen ab
                 der 1. Klasse.
               − Schlaufkopf empfohlen für  sucht sich von anderen kostenlosen Anbie-
                 tern Aufgaben zusammen und deckt alle Zyklen (Kindergarten bis 9. Klasse)
                 ab.
               − Sicher Kopfrechnen kann in allen Schwierigkeitsgraden bei Sikore und beim
                 Mathemonsterchen empfohlen für  geübt werden.
               − Appolino empfohlen für  ist eine LernApp für Mathematik und Deutsch für
                 die ersten Schuljahre. In individuellem Tempo und Stufe um Stufe wird das Lern-
                 niveau erhöht.

2.2.2. Lesen

Lesen fördert in hohem Masse die Sprachkompetenz Ihres Kindes. In der Schule haben Schü-
lerinnen und Schüler Zugang zur Plattform «Antolin». Lassen Sie Ihr Kind die Bücher aussu-
chen, die es lesen möchte. Bibliotheken bieten teils digitale Ausleihe an. Die Motivation für Le-
sen steigt, wenn man am Thema wirklich interessiert ist .

Linksammlung   −   «Antolin» empfohlen für  ist eine webbasierte Plattform zur Förderung
                   der Lesekompetenz für jedes Alter. Die Zugangsdaten, die Ihr Kind in der
                   Schule nutzt, dienen auch zu Hause als Zugang.
               −   Amira empfohlen für  ist ein Leseangebot für jüngere Kinder. Hier finden
                   sich Bücher in neun Sprachen.
               −   Auch mit Nachbarn, Freunden und Bekannten kann man Bücher über den
                   Milchkasten tauschen, nach 24 Stunden sind die Bücher virenfrei.

2.2.3. Projekt/e verfolgen

Lassen Sie Ihr Kind einem Thema nachgehen, für das es Interesse gezeigt hat. Im Internet fin-
den sich viele Produkte oder Apps, die es dabei unterstützen k önnen. Lassen Sie Ihr Kind eine
oder mehrere Projektideen verfolgen. Nachfolgend finden Sie ein paar Vorschläge, welche Art
von Projekt dies sein könnte.

Forscherfragen nachgehen
Experimentieren, Forschen und entdeckendes Lernen macht Kindern und Jugendlichen Freude.
Zu Beginn steht eine Frage, die Ihr Kind wirklich interessiert. Wenn die Frage mit Ja oder Nein
beantwortet oder die Antwort ganz einfach im Internet gefunden werden kann, dann ist es keine
echte Forscherfrage. Forscherfragen könnten sein:
− Warum ist der Apfel so schrumpelig?
− Warum kann man sich im Spiegel sehen?
− Wie wächst eine Pflanze (z. B. eine Bohne setzen) ?
− Sind die schwersten Traktoren auch die schnellsten?
− Warum steigen Luftblasen im Wasser nach oben?
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Linksammlung   −   Das Buch «Forscherkiste» empfohlen für  enthält über hundert span-
                   nende und unterhaltsame Experimente aus den Bereichen Mechanik, Op-
                   tik, Akustik, Chemie, Biologie bzw. Experimente zum Sehen, Tasten, Hö-
                   ren, Riechen, Schmecken. Die Experimente sind zum grossen Teil nach-
                   baubar und können selber durchgeführt werden. Weitere Bezugsquellen zu
                   thematischen Forscherkisten gibt es hier und in vielen anderen Online -
                   Shops, wenn Sie mit «Experimentierkasten» im Internet suchen (z. B. Cor-
                   nelson, kosmos).
               −   Einfache Experimente für jüngere Kinder finden Sie auf der Seite « Haus
                   der kleinen Forscher» empfohlen für , bei Geolino empfohlen für 
                   oder im «Haus der Kleinen Forscher» empfohlen für .

               Websites zu spezifischen Fachbereichen finden Kinder hier:
               Geografie
               − Schweizer Geschichte kennenlernen empfohlen für 
               − Die Schweiz kennenlernen empfohlen für 
               − Nationalpark besuchen empfohlen für 
               − Die Schweiz als Landkarte empfohlen für 
               − Die ETH Zürich bietet auf einer Website spannendes Material zu Geografie
                  empfohlen für 

               Geschichte
               − Die Vergangenheit erkunden mit einer Zeitmaschine empfohlen für 
               − Lernen sich im Internet bewegen empfohlen für 

               Biologie, Physik, Chemie
               − Mehr über Pflanzen erfahren empfohlen für 
               − Faszination Regenwald empfohlen für 
               − Was weisst du über Gemüse? empfohlen für 
               − ABC des Körpers empfohlen für 
               − Wissenschaft einfach empfohlen für 
               − Kinder und Wissenschaft empfohlen für 
               − Die ETH Zürich bietet auf einer Website spannendes Material für Biologie
                   empfohlen für .
               − swissTecladies ist ein eine Online-Challenge: Hier können alle mitmachen.
                   Und ihr technisches Talent entdecken. Die Online-Challenge beinhaltet 26
                   Fragen, die in acht Missionen zu lösen sind.

               Zu ganz vielen Themen oder Forscherfragen finden Sie spannende Beiträge
                  bei TV-Sendern:
               − «SRF my school» empfohlen für  bietet tolle Unterlagen und aufberei-
                  tete Filme für Schülerinnen und Schüler der Primarstufe und der Sekundar-
                  stufe I.
               − Auch der deutsche Sender BR empfohlen für hat eine Seite mit Lern-
                  materialien und einem grossen Angebot an Videos für die Fachbereiche
                  Deutsch, Englisch, Mathematik, Biologie und Chemie zusammengestellt .
               − SWR Kindernetz bietet Geschichten, Videos zu Sachthemen und Spiel an.
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Eine Sprache lernen
Es gibt zahlreiche Apps mit denen Ihr Kind spielerisch eine Sprache lernen kann.

Linksammlung   −    Duolingo ist eine Website für kostenloses Sprachenlernen empfohlen für
                    .

Musik – ein Instrument lernen
Haben Sie eine Blockflöte, ein Xylophon, eine Gitarre eine Mundharmonika oder ein anderes
Instrument im Haus oder Bekannte haben ein Instrument, das sie nicht mehr benötigen? Dann
aktivieren Sie das Instrument wieder, wenn Ihr Kind Interesse daran zeigt.
Wenn Ihr Kind bereits ein Musikinstrument in der Musikschule lernt, dann vereinbaren Sie eine
Übungszeit pro Tag. Die Motivation Ihres Kindes wird steigen, wenn Sie als Familie zusammen
musizieren oder sich z. B. zweimal pro Woche ein Minikonzert von Ihrem Kind geben lassen
und Sie ganz aufmerksam zuhören. Aufnahmen können digital auch mit Freunden oder den
Grosseltern geteilt werden.

Linksammlung   −    Im Internet (z. B. auf youtube) finden Sie sicher ein passendes Tutorial, wie
                    man das Instrument in aufbauenden Lektionen lernen kann. empfohlen für
                    .
               −    Body Percussion: Schlagzeug spielen mit dem eigenen Körper? Das geht
                    mit Body Percussion. empfohlen für 

Kochen
Schon im Kindergartenalter können Kinder einfache Rezepte zubereiten.

Linksammlung   −    Im Internet finden Sie viele leicht verständliche Anleitungen, z. B. bei Fooby.
                    empfohlen für .
               −    Bei Famigros empfohlen für  finden Sie Tipps und Tricks rund ums Ko-
                    chen und Backen mit Kindern sowie Rezepte.

Basteln, Nähen, Stricken
Es gibt einfache Anleitungen zum Basteln, Stricken oder Nähen. Zumeist können auch die Zu-
taten im Internet innert Kürze bestellt werden.

Tastaturschreiben üben

Linksammlung   −    Kinder ab der 3. Klasse haben einen Account bei zg.typewirter.ch empfohlen
                    für .
               −    Ein rasantes Typing-Spiel finden Sie hier: Typing Race empfohlen für .

Jonglieren lernen

Linksammlung   Ihr Kind braucht Bewegung? Dann wäre vielleicht jonglieren lernen eine Idee?
               Wie man Jonglierbälle selber macht und wie man sich jonglieren beibringen
               kann, erfahren Sie hier empfohlen für .
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An einem Wettbewerb mitmachen

Linksammlung   −   Der «Gewerbeverband Kanton Zug» bietet während den Frühlingsferien
                   Projektideen zur Umsetzung an und stellt teilweise das Material kostenlos
                   oder gegen Entgelt zur Verfügung, z. B. sich sein «Traumhaus» bauen.
               −   Musik komponieren mit Hilfe der Sonic Programmiersprache (jüngere Kin-
                   der: zw. 13. und 26.4.2020, Tag 1 Installation, Tag 2-4 Trainingstage, mit
                   Betreuung eines Mentors)
               −   Roboter Tank gegen einen anderen Roboter virtuell testen (Jugendliche:
                   zw. 13. und 26.4.2020, Tag 1 Installation, Tag 2-4 Trainingstage, mit Be-
                   treuung eines Mentors)
               −   Philosophie-Wettbewerb empfohlen für : Die «Sternstunde Philosophie»
                   des Schweizer Senders SRF hat einen Zeichen- und Schreibwettbewerb für
                   Kinder und Jugendliche ausgeschrieben. Die besten Kunstwerke werden in
                   der TV-Sendung diskutiert.
               −   Video-Wettbewerb empfohlen für  Jugendliche ab 14 Jahren.
               −   Lernfilm-Wettbewerb empfohlen für  zum Thema «Aufbrechen – unter-
                   wegs sein – ankommen» für drei Altersklassen, ab Kindergarten.
               −   Balladen- Wettbewerb empfohlen für : für Kinder und Jugendliche von
                   10-18 Jahren zum Motto «Oben und Unten»

2.2.4. Medien nutzen

Egal mit welchen Geräten Kinder und Jugendliche unterwegs sind: Je grösser das Verständnis
für Medien und das Wissen über die Themen «Internet», «Social Media», «Gamen», «Wer-
bung», «Datenschutz» und «Sicherheit im Netz» ist, desto besser können Risiken und Gefah-
ren erkannt und abgewendet werden.
Um mit Freunden in Kontakt zu bleiben, nutzen Kinder und Jugendliche Smartphones, Tablets
und Computer. Mittels installierten Apps wie FaceTime, Skype, WhatsApp (ab 16 Jahren) etc.
können Kinder und Jugendliche in Kontakt treten über Videochats. Videoprogramme, Fotoka-
meras sowie AudioApps für Höraufnahmen ermöglichen, dass Kinder und Jugendliche ihre Pro-
jekte auch über solche Apps dokumentieren können.

Linksammlung   −   Die Internetseite https://www.internet-abc.de/ empfohlen für  bietet Kin-
                   dern und Jugendlichen ab der dritten Klasse viele Informationen und Ga-
                   mes, wodurch das Wissen auf spielerische Weise angeeignet werden kann.
                   Ausserdem bietet die Webseite eine Menge an tollen Lernmodulen – für
                   Kinder und Erwachsene.
               −   Youtube Kids: Mit YouTube Kids empfohlen für  können Kinder in ei-
                   ner sichereren Umgebung Videos nutzen. Dafür gibt es für das iPad (iOS)
                   und das Betriebssystem Android eine App. Der Kanal bietet sowohl eine
                   Hilfestellung für Eltern wie auch familienfreundliche Vid eos. Die Daten-
                   schutzinformationen sind verständlich, eine Anmeldung bei Google ist nicht
                   nötig. Helfen Sie Ihrem Kind, den Kanal einzurichten, für Kinder ist es zu
                   schwierig.
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                −   Youtube: YouTube ist der grösste offen zugängliche Fundus an Videos.
                    Kinder und Jugendliche können Videos aus dieser gewaltigen Sammlung
                    für ihren Wissenserwerb oder einfach nur zum Spass nutzen.
                    Mit dem «Brave Browser» empfohlen für  kann YouTube ohne Werbung
                    genutzt werden.
                −   zoom.us empfohlen für  erlaubt es Kindern und Jugendlichen eigene
                    Konferenzen mit ihren Freundinnen und Freunden durchzuführen. Für das
                    Installieren und Einrichten sind Kinder auf die Unterstützung von Erwachse-
                    nen angewiesen.

2.2.5. Pausen

Pausen für Znüni aber auch für Bewegung und frische Luft sind mehrmals täglich einzuplanen.
Es empfiehlt sich, das Znüni der Kinder so aufzubereiten, wie wenn sie in den Kindergarten
oder zur Schule gehen würden.

2.2.6. Zeit für Familienarbeiten (kochen, putzen, aufräumen, etc.)

Eine Familie ist ein Team. Zeigen Sie Ihren Kindern auf, welche Arbeit/en es im Team überneh-
men kann. Listen Sie zu Beginn die anfallenden Arbeiten auf, dann verteilen Sie miteinander
die Aufgaben. Erwarten Sie Kooperation, aber verlangen Sie nicht Perfektion (z. B. beim Staub-
saugen oder Bügeln). Die Verteilung kann z. B. für eine Woche gelten, dann kann sie neu ver-
handelt werden (Termin vereinbaren).

2.2.7. Gemeinsame Zeit für Spass

Planen Sie als Familie gemeinsame Zeit ein. Nutzen Sie diese Phase, um entspannte Zeit mit-
einander zu verbringen, dann freuen sich Kinder und Jugendliche darauf. Sie können sich aus-
tauschen über den Tag, über Ihre Gefühle oder die der Kind er in Bezug auf den erlebten Alltag,
Sie können gemeinsam Spiele spielen usw. Planen Sie etwas, das allen Spass macht, worauf
sich alle freuen können. Sie können nach der gemeinsamen Zeit als Familie auch gezielt mit
einem Kind Zeit verbringen, z. B. als Belohnung, wenn es sich gut an den vereinbarten Aktivitä-
tenplan gehalten hat (vgl. Kapitel 2.6).

2.2.8. Freies Spiel (spontan)

Spielen ist für die Entwicklung und das Lernen der Kinder zentral. Im freien Spiel ahmen Kinder
Rollen und Handlungen von Erwachsenen nach. Sie setzen sich damit auseinander und verin-
nerlichen so Abläufe des täglichen Lebens. Das Spiel mit Klötzen, Kugelbahnen, Lego, Playmo-
bil oder alten Kleidern zum Verkleiden fördert die Kreativität und das räumliche Vorstellungs-
vermögen. In Rollenspielen mit den verschiedenen Figuren entwickeln sich sprachliche Fähig-
keiten. Kinder vertiefen sich in etwas, das sie selber entstehen lassen und verweilen ausdau-
ernd, sei es alleine oder mit Geschwistern.
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2.2.9. Freie Tätigkeit (geplant)

In diesem Kapitel finden Sie eine grosse Anzahl von Beschäftigungsideen für drinnen und
draussen. Im Anhang I «Gesellschaftsspiele» sind diverse Gesellschaftsspiele aufgeführt , die
Sprachkompetenzen, Mathematikkompetenzen und die Geschicklichkeit fördern.

Freie Tätigkeiten für drinnen

Hörbücher 1          −   Kostenlose Hörbücher von audible für Kinder:
                            o deutsch (erst 10 Bücher)
                            o französisch (21 Bücher)
                     −   Kostenlose Hörbücher für 4 Wochen: nextory.de
                     −   Kostenlose Hörbücher: https://www.ohrka.de/

Fadenspiele          Mit nur mit einem Faden Figuren formen? Können Kinder bei labbe lernen.

Yoyo                 Entweder ihr Kind gibt entnervt auf oder lässt das Yoyo nicht mehr los.

Lesen                −   SJW-Lesehefte sind aktuell zu einem Sonderpreis erhältlich und werden
                         per Post geliefert: http:// www.sjw.ch
                     −   Auch E-Books sind erhältlich: http://www.sjw.ch/sjw/e-books-shop.html
                     −   Ziel des Lesequiz ist es, die Freude am Umgang mit neuen Medien und
                         die Freude am Lesen miteinander zu verbinden. Erworbenes Wissen über
                         einen gelesenen Text kann selbständig am Bildschirm überprüft werden.

Schreiben        •   Selber mal ein Märchen schreiben? Die Bauanleitung finden Kinder hier.

Geheimschriften •    Auf stopkidsmagazin finden Kinder Geheimschriften, die sie selber lernen
                     können.
                 •
Webseiten        •   Jeden Tag um 9:00 Uhr gibt es bei Schlaumeier eine Live-Lektion für 30 Mi-
                     nuten zu abwechslungsreichen Themen.
                 •
                     Spass: Jassen lernen, das Fingeralphabet lernen, Gebärdensprache lernen
                     Musik: Das Gehör schulen

                     Weitere Websites finden Sie in Kapitel 2.2.3.

Bewegung             −   Jeden Tag um 9:30 Uhr gibt es bei Schlaumeier eine Live-Lektion für 30
                         Minuten mit Bewegung und Spass.
                     −   Yoga für Kinder? Z. B. hier.
                     −   Coole Tanz-Choreografien nachmachen
                     −   Ball-Training allein oder zu zweit für ganz viele Ballsportarten (Dokument
                         10erli_TOTAL.pdf downloaden)
                     −   Springseil Training Bronze, Silber, Gold
                     −   Die Sportlehrer des Berufsbildungszentrums Pfäffikon haben Bewegungs-
                         lektionen aufgeschalten:
1
    Tipps stammen von Website www.lernentrotzcorona.ch.
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                          o Einführung: https://youtu.be/RQrD-YyPsMM
                          o Lektion 1: https://youtu.be/Cbmc__9kfgY
                          o Lektion 2: https://youtu.be/0XA8w8ywA74 (mit WC- Rollen)

Buch schreiben        −   Auf minibook können Kinder und Jugendliche ein eigenes Buch schreiben,
                          gestalten, veröffentlichen, downloaden, ausdrucken und verschenken.
                      −   MyMoment bietet das gleiche, hier können Kinder jedoch auch an anderen
                          Geschichten noch weiterschreiben.

Schach lernen    •    Schach fördert die Konzentration, räumliches Denken und weitere Kompeten-
                      zen. Ein gratis-App für iPhone und iPad finden Sie hier:
                      https://apps.apple.com/ch/app/schach/id496358246
                      − Hier geht es zur Schachseite für Kinder: www.chesskid.com
                      − Hier geht es zu Erklärvideos der Süddeutschen Zeitung

                •
Virtueller Museums-   Lassen Sie Ihr Kind eines der grossen Museen der Welt auf einer virtuellen
besuch                Tour besuchen.
                      Das Getty Museum in Los Angeles lädt zu einer besonders lustigen Heraus-
                      forderung ein. Werke des Museums können als «tableau vivant» nachgestellt
                      werden.

Basteln und           Lesehinweis: Je älter die Kinder sind, desto weiter unten stehen die Tipps
Gestalten             −   Zahlreiche Gestaltungstechniken können Kinder bei Labbé lernen.
                      −   Klebband und leere WC Rollen: Bemalen und/oder einfach irgendwie
                          zusammenkleben
                      −   Leere WC Rollen bemalen und auf einer Schnur aufreihen. So erhält man
                          z. B. eine Schlange die immer weiterwächst, oder eine Dekoration für die
                          Decke oder den Eingang.
                      −   Selbstgemachte Puzzles: Zeichnungen auf Karton kleben und dann
                          zerschneiden
                      −   Packpapierrolle: Das Kind legt sich auf den Boden auf das Packpapier.
                          Die Silhouette des Kindes wird gezeichnet, ausgeschnitten und an die
                          Wand geklebt. Das Kind kann sich dann selber ausmalen .
                      −   Mit Waldmaterialien und Hartleim ein Bild kleben.
                      −   Mit Leim spielen: z.B. Reis, Teigwaren, alte Verpackungen, Alufolie,
                          Knöpfe usw. aufkleben.
                      −   Salzteig (1 Teil Salz / 1 Teil Mehl evtl. verstärken mit Alaun-Pulver aus
                          der Drogerie) für plastische Formen und Kunstwerke. Können trocken
                          auch noch angemalt werden.
                      −   Stoffresten zum Basteln (kleben / nähen).
                      −   Wunderflasche herstellen: In durchsichtige Petflasche 1 Teelöffel Salz,
                          etwas Fensterputzmittel und Wasser geben. Dann können wahlweise
                          Gegenstände dazu eingefüllt werden: z. B. Glitter, Blätter, Knöpfe,
                          Geschenkbändeli usw. Den Deckel der Petflasche mit Leim zukleben.
                      −   Grosse Papierbogen, Packpapier und Fingerfarben, Wasserfarben,
                          andere dicke Farbstifte
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              −   Auf Kartonstücke (z. B. Postkartengrösse) die Zahlen 1- 10 malen. Auf
                  andere Kartonstücke werden Bilder aus Illustrierten aufgeklebt oder
                  gezeichnet, die Gegenstände, Tiere oder Menschen in der
                  entsprechenden Anzahl zeigen. Das Kind kann so lernen, d ie Karte mit
                  der , «2» und die Karte mit den zwei Pinguinen zusammenzulegen.
              −   Pastakette: Stumpfe Nadel, Faden (nicht reissfest) und Teigwaren mit
                  Löchern zu Ketten aufreihen
              −   Packpapierrolle, Schere, Leim und alte Illustrierte. Damit Collagen kleben
              −   Steine mit Acrylfarbe bemalen
              −   Seifen selber machen: Seifenflocken selber raffeln oder kaufen. Kleinere
                  Kinder formen daraus Kugeln, grössere können mit Weihnachtsguetzli -
                  Formen auch verschiedene Sujets ausstechen. Nach Belieben mit
                  ätherischen Ölen parfümieren und mit Lebensmittelfarbstoff verschönern.
                  Seife kann auch in Block-Form gekauft werden und durch Erhitzen
                  bearbeitet werden.
              −   Kneten mit selber hergestelltem Knetteig: 400 g Mehl, 200 g Salz, 2 EL
                  Zitronensäure oder 2 TL Weinsteinsäure, 500 ml kochendes Wasser, 3 EL
                  Speiseöl, Lebensmittelfarbe (Achtung: Weinsteinpulver verträgt sich nicht
                  mit flüssiger blauer Farbe)
              −   Holzabfälle aus einer Schreinerei können mit Nägeln, Hammer, Sägen
                  usw. bearbeitet werden (Achtung Unfallgefahr für kleinere Kinder)
              −   T-Shirt selber bemalen
              −   Vogelhaus aus Milchtüte basteln
              −   Flache Holzfiguren bemalen und z. B. noch Glitter auf kleben. Mit einem
                  auf der Rückseite angeklebten Magnet erhält man so dekorative Notiz -
                  und Postkarten-Fixierer
              −   Tischset selber malen: Papier oder Karton in gewünschter Grösse und
                  Form zurechtlegen bemalen lassen und z. B. später laminieren lassen
              −   Fotobuch erstellen
              −   Einen Familienstammbaum zeichnen
              −   Kinderzimmer aufräumen oder umstellen
              −   Mit Schminke experimentieren
              −   Eine Modenschau machen und fotografieren

Spielen       −   Verkleiden, mit alten Kleidern und Tüchern; ein Fotoshooting machen
              −   Zirkus / Manege / improvisiertes Zelt: Kinder studieren Nummern ein
              −   Kasperlifiguren / Kasperli-Theater
              −   Eine Höhle, ein Tunnel bauen mit Tüchern und Kisten
              −   Schlagzeug mit Pfannen und Kisten bauen (Beispiel M. Stämpfli aus
                  Unterägeri)
              −   Einen Raum frühlingshaft dekorieren (z. B. für Ostern)
              −   HulaHop-Reifen kreisen lassen
              −   Glasharfe spielen: Gläser mit unterschiedlich viel Wasser drin am
                  Glasrand zart streicheln
              −   Melodien erraten
              −   Bekannte Persönlichkeiten nachahmen und erraten
              −   Playback oder Karaoke singen
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                  −   Eine Mahlzeit wie im Restaurant zubereiten und einnehmen (inkl.
                      Service)
                  −   Einen Parcours erstellen und absolvieren. Mögliche Posten: Springseil,
                      Purzelbaum, Puzzle zusammensetzen, einen Satz abschreiben, ein Lied
                      singen, eine Flasche mit Wasser füllen, eine Rechnung lösen, ein Tuch
                      falten usw. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
                  −   Zaubertricks lernen
                  −   Ein Essen blind einnehmen
                  −   Miteinander raufen und ein Stichwort für «Stop» abmachen
                  −   Frühlingsputz planen und ausführen
                  −   Einem Nachbarn oder Nachbarin ein kleines Geschenk basteln oder
                      backen
                  −   Einen Raum frühlingshaft dekorieren (z. B. für Ostern)
                  −   Zu allen Stilrichtungen tanzen, hier gibt’s auch passende Lieder

Beschäftigungen für draussen

Spielen           −   Eine Hütte bauen, auf dem Balkon oder im Garten
                  −   Im Wald: Vorgeben was gesucht wird, z. B. 3 Tannzapfen . Wer das
                      Gesuchte zuerst findet, darf sagen, was als nächstes gesucht wird.
                  −   Hexensuppe oder Zaubertrunk: Etwas Wasser in einen Eimer (Behälter)
                      geben und die Kinder werfen alles mögliche hinein. Blätter, Steine, Erde,
                      Pflanzen usw. Rühren mit einem Stock (und evtl. dazu Zaubersprüche
                      aufsagen).
                  −   Frisbee spielen
                  −   Freie Plätze mit Kreide bemalen
                  −   Am Bachbeet Steine mit Wasserfarbe bemalen
                  −   Herumliegendes Material im Wald zu Mustern legen
                  −   Picknick zusammen vorbereiten und draussen essen
                  −   Vierblättrige Kleeblätter suchen
                  −   Loop it Video ansehen und Übungen nachmachen

Bewegungsspiele   Ganz viele Bewegungsspiele finden Sie bei labbe: Bälle, Murmeln,
                  Laufspiele, Fitness, Hüpfspiele, Kraftspiele

Geocaching        Geocaching ist eine Schnitzeljagd für die ganze Familien mit
                  Satellitenunterstützung. So bringen Sie Ihre Kindern zum Wandern!
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2.3.    Checkliste zur Organisation der Ferienzeit

         Zeiten

 Definieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, Ihren Kindern die Rahmenzeiten. Es sind jeden
  Tag die gleichen Zeiten.
   Wann steht ihr Kind auf?
   Wann ist die Pause für Znüni und etwas frische Luft?
   Wann gibt es Mittagessen und wie lange ist die Mittagspause (mind. 1 Stunde)
   Wann ist die Pause für Zvieri?
   Wann gibt es Abendessen?
   Wann ist Nachtruhe?

         Home-Office und Betreuung

      Zeigen Sie Ihrem Kind auf, wann Sie als Eltern arbeiten.
      Definieren Sie, wann Sie für die Kinder da sein können.
      Sagen Sie den Kindern, an wen Sie sich wenden, wenn Sie im Home -Office arbeiten.
      Halten Sie diese Zeiten fest, mit jüngeren Kindern mit Symbolen.

       Beschäftigungsblöcke

 Definieren Sie je nach Alter der Kinder das Wochenprogramm täglich, h albwöchentlich,
  mindestens aber einmal in der Woche.
 Definieren Sie über die Woche verteilt, welche Blöcke täglich, welche nur an bestimmten
  Tagen im Programm stehen.
 Achten Sie auf eine ausgewogene Verteilung.
 Achten Sie darauf, dass gemeinsame Zeit immer wieder eingeplant ist.
 Nehmen Sie sich am Morgen oder am Vorabend 5 Minuten Zeit, um den Tagesablauf mit
  Ihrem Kind, Ihren Kindern zu besprechen.
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    Tabelle 3: Themenblöcke für den Tagesablauf
                Block                             Bemerkung
                Medien nutzen                     Kontakt mit Freunden
                                                  Filme, Hörspiele, Gamen, etc.

                Lesen                             Buch, Zeitschrift, Zeitung

                Projekt/e                         Forscherfrage nachgehen, Instrument,
                                                  Sprache lernen, Gestalten, etc.

                Repetition Schulstoff             Schülerinnen und Schüler repetieren
                                                  den Schulstoff.

                Freie Tätigkeit (geplant)         Üben eines Musikinstruments, freies
                                                  Spiel, Zeichnen, Basteln, Lesen, etc.
                Gemeinsame                        Haushaltarbeiten wie Putzen, Staub-
                Familienarbeiten                  saugen, Tisch decken, Waschen etc.
                Gemeinsame Zeit für               Spielen, an der frischen Luft, Gesprä-
                Spass                             che
                Freies Spiel (spontan)            Nach Lust und Laune etwas Spielen

       Rückblick und Ausblick

 Schauen Sie gemeinsam mit dem Kind, den Kindern einmal täglich, halb wöchentlich aber
  mindestens einmal in der Woche zurück. Machen Sie danach gemeinsam einen Ausblick
  auf die kommende Woche.
 Erklären Sie Ihren Kindern, was Sie machen, wenn Sie im Home -Office arbeiten.
 Erzählen Sie den Kindern, was Sie beschäftigt.
 Lassen Sie die Kinder erzählen, was diese beschäftigt.
 Besprechen Sie Positives und Entwicklungsmöglichkeiten. Folgende Fragestellungen kön-
  nen unterstützen:
       Was hat den einzelnen Familienmitgliedern besonders gefallen?
       Was ist dem Kind im Fernunterricht besonders gut gelungen?
       Was ist dem Kind in der freien Zeit besonders gut gelungen?
       Was packen wir am kommenden Tag, in der kommenden Woche an?
       Worauf achten wir am kommenden Tag, in der kommenden Woche besonders?
       Was wünschen sich die einzelnen Familienmitglieder für den kommenden Tag, die
          kommende Woche?
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2.4.      Tagesplan pro Kind für die Ferienzeit

Für die einzelnen Tage können Sie gemeinsam mit Ihren Kinder n und Jugendlichen Tages-
pläne erstellen.

Vorlage             Die Wordvorlage steht Ihnen auf der Webseite des Amtes für gemeindliche
                    Schulen zur Verfügung. Die Links finden Sie in Kapitel 6.
Zeitaufwand         Für die Besprechung des Tagesplans brauchen Sie mind. fünf Minuten pro
                    Kind.

Anpassen            Passen Sie die Vorlage nach Ihren Bedürfnissen an, indem Sie weglassen
der Vorlage         oder ergänzen. Sie können in der letzten Spalte jeweils die Aktivitäten festhal-
                    ten, denen Ihr Kind nachgehen soll.

Mitteilung an das   Sie können Ihrem Kind, Ihrem Jugendlichen eine kleine Mitteilung als Einstieg
Kind                in den Tag verfassen. Dies kann etwas sein, worauf Sie besonders stolz sind,
                    was Sie gefreut hat etc.

Arbeit mit der      Was erledigt ist, kreuzt das Kind ab. Die Checkliste kann an der Zimmertür
Checkliste          oder an einem anderen, für alle ersichtlichen Ort, aufgehängt sein.

                                                      Abbildung 2: Beispiel einer Checkliste Sekundarstufe I

Abbildung 1: Beispiel einer Checkliste Kindergarten
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2.5. Musterwochenpläne für die verschiedenen Altersstufen
In diesem Kapitel finden Sie mögliche Wochenpläne. Es sind Beispiele, eine Woche zu gestal-
ten und die verschiedenen Themenblöcke zu verteilen.

2.5.1. Zyklus 1 – Kindergarten

   Kindergarten     Konzentrationsspanne am Stück     8-12 Minuten

Tabelle 4: Modell für Tagesstruktur - Kindergarten
 Zeitpunkt Montag                 Dienstag            Mittwoch        Donnerstag       Freitag

 7:30 Uhr
                       Aufstehen

 9:00 Uhr
                       Projekt           Projekt           Projekt         Projekt           Projekt

                      Lesen              Haushalt          Lesen          Haushalt          Lesen

 9:45 Uhr
                       Pause

 10:15 Uhr
                       Spiel              Lesen            Spiel           Spiel             Spiel

                       Haushalt          Spiel                             Lesen             Haushalt
                                                            Projekt

 12:30 Uhr
                       Mittagessen

 13:30 Uhr
                       Medien            Medien             Medien         Medien            Medien

                       Spiel              Tätigkeit        Spiel           Tätigkeit         Spiel

 16:00 Uhr
                       Pause

 16:15 Uhr
                       Familie            Familie          Familie         Familie           Familie

                       Spiel              Spiel                            Spiel
                                                           Medien                            Medien

 18:30 Uhr
                       Abendessen

                       Familie            Familie          Familie         Familie           Familie

 20:00 Uhr
                       Nachtruhe
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2.5.2. Zyklus 1 – 1./2. Klasse

                     Konzentrationsspanne am Stück

1. Klasse            14 Minuten
2. Klasse            16 Minuten

Tabelle 5: Modell für Tagesstruktur – 1./2. Klasse Primarstufe
 Zeitpunkt Montag                   Dienstag           Mittwoch            Donnerstag       Freitag

 7:30 Uhr
                       Aufstehen

 9:00 Uhr
                       Projekt            Projekt            Projekt            Projekt           Projekt

                      Lesen               Haushalt          Lesen               Haushalt         Lesen

 9:45 Uhr
                       Pause

 10:15 Uhr
                       Schulstoff         Lesen              Spiel              Spiel             Schulstoff

                       Haushalt           Schulstoff             Projekt        Lesen             Haushalt

 12:30 Uhr
                       Mittagessen

 13:30 Uhr
                       Medien             Haushalt               Medien         Haushalt          Medien

                       Spiel              Tätigkeit          Spiel              Tätigkeit         Spiel

 16:00 Uhr
                       Pause

 16:15 Uhr
                       Familie            Familie            Familie            Familie           Familie

                       Spiel              Spiel              Medien             Spiel             Medien

 18:30 Uhr
                       Abendessen

                       Familie            Familie            Familie            Familie           Familie

 20:15 Uhr
                       Nachtruhe
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2.5.3. Zyklus 2 – 3./4. Klasse

                    Konzentrationsspanne am Stück

3. Klasse           18 Minuten
4. Klasse           20 Minuten

Tabelle 6: Modell Tagesstruktur – 3./4. Klasse Primarstufe
 Zeitpunkt Montag                   Dienstag           Mittwoch         Donnerstag        Freitag

 7:30 Uhr
                       Aufstehen

 9:00 Uhr
                       Projekt            Projekt            Projekt         Projekt            Projekt

                      Lesen               Haushalt           Lesen           Haushalt          Lesen

 9:45 Uhr
                       Pause

 10:15 Uhr
                       Schulstoff         Lesen              Spiel           Schulstoff         Schulstoff

                       Haushalt           Schulstoff          Projekt        Lesen              Haushalt

 12:30 Uhr
                       Mittagessen

 13:30 Uhr
                       Medien             Haushalt            Medien         Haushalt           Medien

                       Tätigkeit          Tätigkeit          Spiel           Tätigkeit          Spiel

 16:00 Uhr
                       Pause

 16:15 Uhr
                       Familie            Familie            Familie         Familie            Familie

                       Spiel              Spiel              Medien          Spiel              Medien

 18:30 Uhr
                       Abendessen

                       Familie            Familie            Familie         Familie            Familie

 20:30 Uhr
                       Nachtruhe
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2.5.4. Zyklus 2 – 5./6. Klasse

                    Konzentrationsspanne am Stück

5. Klasse           22 Minuten
6. Klasse           24 Minuten

Tabelle 7: Modell Tagesstruktur – 5./6. Klasse Primarstufe
 Zeitpunkt Montag                   Dienstag           Mittwoch          Donnerstag        Freitag

 7:30 Uhr
                       Aufstehen

 9:00 Uhr
                       Projekt            Projekt            Projekt          Projekt            Projekt

                      Lesen               Haushalt           Lesen            Haushalt          Lesen

 9:45 Uhr
                       Pause

 10:15 Uhr
                       Schulstoff         Lesen              Projekt          Schulstoff         Schulstoff

                       Haushalt           Schulstoff          Haushalt        Lesen              Haushalt

 12:30 Uhr
                       Mittagessen

 13:30 Uhr
                       Medien             Haushalt            Medien          Haushalt           Medien

                       Tätigkeit          Tätigkeit          Spiel            Tätigkeit          Tätigkeit

 16:00 Uhr
                       Pause

 16:15 Uhr
                       Spiel              Projekt            Lesen            Projekt            Familie

                       Medien             Spiel              Medien           Spiel              Medien

 18:30 Uhr
                       Abendessen

                       Familie            Familie            Familie          Familie            Familie

 21:00 Uhr
                       Nachtruhe
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2.5.5. Zyklus 3: 7. – 9. Klasse

                     Konzentrationsspanne am Stück

7. Klasse            26 Minuten
8. Klasse            28 Minuten
9. Klasse            30 Minuten

Tabelle 8: Modell Tagesstruktur – 7. bis 9. Klasse
 Zeitpunkt Montag                 Dienstag           Mittwoch   Donnerstag   Freitag

 8:00 Uhr      Aufstehen

 9:00 Uhr      Projekt            Projekt            Projekt    Projekt      Projekt

               Lesen              Haushalt           Lesen      Haushalt     Lesen

 9:45 Uhr
                       Pause
 10:15 Uhr Schulstoff             Lesen              Projekt    Schulstoff   Schulstoff

               Haushalt           Schulstoff         Haushalt   Lesen        Haushalt

 12:30 Uhr
                       Mittagessen

 13:30 Uhr     Medien              Haushalt          Medien     Haushalt     Medien

               Tätigkeit          Tätigkeit          Projekt    Tätigkeit    Tätigkeit

 16:00 Uhr
                       Pause

 16:15 Uhr     Projekt            Projekt            Lesen      Projekt      Haushalt

               Medien             Medien             Medien     Medien       Medien

 18:30 Uhr
                       Abendessen

               Familie            Familie            Familie    Familie      Familie

 22:00 Uhr      Nachtruhe
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2.6.      Kinder und Jugendliche zur Einhaltung der Struktur im Ferienalltag motivieren

Gemeinsame Zeit     Reservieren Sie sich «gemeinsame Zeit» für Spass und tragen Sie diese am
für Spass           besten gemeinsam mit Ihrem Kind, Ihren Kindern und Jugendlichen in den Fa-
                    milienkalender ein. Diese Eltern-Kind-Zeit darf Ihrem Kind nicht entzogen wer-
                    den, wenn es sich «daneben» benimmt. Sie ist im Gegenteil dazu da, die Be-
                    ziehung soweit zu stärken, dass die Kinder überhaupt dazu motiviert sind, sich
                    auf die Eltern einzulassen. Damit Kinder lernen, dass sie als Menschen wert-
                    voll und liebenswert sind, benötigen sie immer wieder die Erfahrung, dass an-
                    dere gerne mit ihnen zusammen sind und den Umgang mit ihnen schätzen. Im
                    Alltag können Sie dieses Erlebnis ganz gezielt durch diese gemeinsame Zeit
                    fördern.

Beziehung           Soviel Zeit miteinander zu verbringen, wie dies in der Pandemiephase der Fall
stärken             ist, ist Risiko und Chance zugleich. Zum Risiko wird es dann, wenn Sie als El-
                    tern zu hohe Erwartungen an Ihr Kind haben und ständige Hilfsbereitschaft,
                    Kooperation und Verständnis verlangen. Kaum ein Kind wird sich s o verhalten!
                    Vor allem wenn sich Kinder über längere Zeit langweilen, kaum Bewegung ha-
                    ben oder sie wenig entspannte Zeit mit den Eltern verbringen, kann dies zu
                    Frustrationen auf beiden Seiten führen. Wenn Frustrationen nicht abgebaut
                    werden (z. B. durch Spiel, Spass oder Bewegung), führt dies häufig zu
                    Aggression.

Selbstständigkeit   Sie können die Kooperationsbereitschaft, die Tagesstruktur einzuhalten för-
fördern             dern, indem Sie dem Kind, den Kindern mit einer Checkliste helfen. Jüngere
                    Kinder können mit Bildern auf der Checkliste unterstützt werden (vgl. Kapitel
                    2.5.1 und 2.5.2).
                    Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene mögen Aufmerksamkeit von ande-
                    ren Menschen. Viele Kinder machen die Erfahrung, dass sie mehr Aufmerk-
                    samkeit von ihren Eltern erhalten, wenn sie nicht kooperieren, d. h. für Kinder
                    lohnt sich unselbstständiges Arbeiten mehr, denn sie machen die Erfahrung:
                         Wenn mir jemand hilft
                     − bin ich schneller fertig, es ist immer jemand zum Erklären da
                     − mache ich weniger Fehler
                     − fühle ich mich nicht so unsicher
                     − verbringe ich Zeit mit meinen Eltern.

                    Für die meisten Kinder ist das selbstständige Arbeiten hingegen äusserst un-
                    attraktiv:
                    −    Die Arbeiten dauern länger, weil man sich die Inhalte selbst erarbeiten
                         muss.
                    −    Es passieren mehr Fehler, die am Ende korrigiert werden müssen.
                    −    Wenn die Eltern bei den Hausaufgaben nicht in der Nähe sind, fühle n
                         sich ängstliche Kinder schnell unsicher und unwohl.
                    −    Wer selbstständig arbeitet, verliert die so notwendige «Eltern- Zeit».
                    Mit spezifischem Lob können Sie Kinder sehr zur Selbstständigkeit und Ko-
                    operation ermutigen.
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    Kinder             Sie können Ihrem Kind zeigen, wie wichtig Ihnen selbstständiges Verhalten
    spezifisch loben   ist, indem Sie dies über entsprechende Anweisungen und spezifisches Lob
                       verdeutlichen. Durch spezifisches Lob lernt Ihr Kind, dass es Ihre Wertschät-
                       zung vor allem dann erhält, wenn es selbstständig ist oder kooperiert. Sie
                       können dabei darauf achten, dass die Wörter «alleine», «selbst», «selbst-
                       ständig» immer wieder in Ihrem Lob auftauchen. Z. B.:
                       − Ich sehe, wie sehr du dir Mühe gegeben hast, jetzt 10 Minuten selbst-
                            ständig zu arbeiten.
                       − Mir ist klar, dass du dich sehr bemüht hast.
                       − Du hast dir viel Zeit genommen, es alleine zu schaffen und warst sehr ge-
                            duldig.
                       − Schau, was für grosse Fortschritte du ganz alleine gemacht hast.
                       − Ich bin mir sicher, dass du es alleine schaffen wirst.
                       − Du hast dein Ziel zwar noch nicht ganz erreicht, aber schau mal, wie weit
                            du selbstständig gekommen bist.

                       Wenn Ihr Kind bei Arbeiten oder beim Aufgabenlösen Ihre Unterstützung
                       sucht, dann geben Sie ihm Hilfe zur Selbsthilfe, indem Sie es mit aktivieren-
                       den Fragen unterstützen, anstelle ihm einfach die Antworten zu geben. Z. B.:
                       − Erklär mir, wie du es in der Schule gelernt hast.
                       − Was kannst du zuerst machen?
                       − Was kannst du dabei zur Hilfe nehmen?
                       − Wie teilst du deine Zeit ein?

                       Grundsätzlich ist es immer idealer, wenn Kinder und Jugendliche aufgrund
                       von Erklärungen einsichtig sind und kooperieren. Wenn Sie wahrnehmen,
                       dass die Tonlage lauter und übellauniger wird, dann können Sie auch eine
                       der folgenden Strategien ausprobieren, um die Kinder und Jugendlichen zu
                       Kooperation zu bewegen.

2.6.1. Ziele setzen und erreichen mit jüngeren Kindern: Aktivität enplan
Die hier beschriebenen Strategien «Aktivitätenplan» 2 und «Verhaltensvertrag» 3 kann Ihrer Fa-
milie helfen, dass der Alltag gar nicht erst als Problem erlebt werden muss.

    Planung des        Bereiten Sie sich vor: Planen Sie den Alltag zusammen mit Ihrem Kind, in-
    Alltags            dem Sie Themenblöcke in einen Plan eintragen und ihn gut sichtbar aufhän-
                       gen (vgl. Kapitel 2.2, 3 oder 3.2).

2
  Die Strategie «Aktivitätenplan» stammt aus dem Elternprogramm «Triple P» und wird von vielen Familien als grosse
Unterstützung erlebt: Markie-Dadds, C., Turner, K. & Sanders, M. (1999). Gruppenarbeitsbuch für Eltern. Münster:
Verlag für Psychotherapie.
3 Die Strategie «Verhaltensvertrag» stammt aus dem Elternprogramm «Triple P Teen».
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Erwartungen,    Sprechen Sie über Ihre Erwartungen: Sprechen Sie in Ruhe mit Ihrem Kind,
Regeln, Ziele   was Sie von ihm erwarten. Sie können Ihr Kind die Regeln für den Alltag
                auch wiederholen lassen, z. B. «ich halte mich an meinen Plan», «ich lasse
                Mami und Papi in Ruhe arbeiten», «ich verhalte mich friedlich gegenüber
                meinem Bruder». Je jünger Kinder sind, desto weniger Regeln sollten Sie
                aufstellen. Der Name des Kindes wird auf einem Blatt Papier festgehalten.
                Sie notieren oben auf dem Blatt das Ziel bzw. die Regeln, die es einzuhalt en
                gilt (vgl. Abbildung 3). Setzen Sie Ihrem Kind zuerst ein einfach erreichbares
                Ziel. Am ersten Tag des Einhaltens des Aktivitätenplans, gibt es gleich am
                ersten Abend die Belohnung. Danach können Sie die Zielerreichung etwas
                erhöhen, z. B. sich zwei Tage lang daranhalten, dann drei Tage usw. Jeden
                Abend klebt ihr Kind ein Klebebild in einen Kreis (= 1 Tag lang gut gemacht)
                oder Sie zeichnen ein Smiley (vgl. Abbildung 1). Sobald jeder Kreis ein Kle-
                bebild enthält, darf die Belohnung bezogen werden. Lobe n Sie unbedingt Ihr
                Kind für das Erreichen des Zieles.

Belohnung       Belohnen Sie angemessenes Verhalten: Überlegen Sie sich zusammen mit
                Ihrem Kind, was es erhält, wenn es sich gut (nicht perfekt) an die Regeln hält.
                Die Belohnungen sollten unmittelbar nach Erreichen des definierten Ziels ge-
                geben werden. Die Belohnung schenken Sie ihm in Form von Zeit, die Sie mit
                ihm zusätzlich verbringen (also keine materiellen Belohnungen und auch
                keine Süssigkeiten). Das Kind sucht sich eine Belohnung aus. Am besten Sie
                schlagen ihm einige Belohnungen vor, die in Frage kommen.
                Ideale Belohnungen sind:
                − Eine Geschichte vorlesen
                − Zusammen kochen oder backen
                − Ein Mittagessen wünschen
                − Zusammen basteln, zeichnen
                − Spiele spielen
                − Etwas Sportliches zusammen machen
                − Eine Massage von Mama oder Papa
                − Ältere Kinder kann man zur Kooperation ermutigen, wenn sie sich zusätz-
                    liche Medienzeit verdienen können.
Lob             Loben Sie Ihr Kind im Alltag häufig, wenn es sich an die Struktur des verein-
                barten Plans hält.

Rückblick und   Besprechen Sie am Abend mit Ihrem Kind, wie gut es sich an die Regeln
Ausblick                                        gehalten hat und was es morgen noch
                                                besser machen kann. Geben Sie ihm
                                                die Belohnung, wenn es sich gut an die
                                                Vereinbarungen gehalten hat. Nehmen
                                                Sie dem Kind nie Punkte weg, die es
                                                sich bereits verdient hat und drohen Sie
                                                ihm auch nicht damit.

                Abbildung 3: Beispiel für einen Aktivitätenplan
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