Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten
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Direktion für Bildung und Kultur Amt für gemeindliche Schulen Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten Für Eltern und Erziehungsberechtigte Ideensammlung für die Pandemiephase Direktion Direktion für Bildung für Bildung und Kultur und Kultur Amt fürAmt für gemeindliche gemeindliche Schulen Schulen
Seite 2/53 Herausgeber Direktion für Bildung und Kultur Amt für gemeindliche Schulen Artherstrasse 25, 6300 Zug Bezugsquelle Amt für gemeindliche Schulen Gestaltung und Illustration Katja Weber Ausgabe Stand April 2020 Autorinnen Martina Krieg ist Leiterin der Abteilung Schulentwicklung des Kantons Zug. Sie ist Dozentin für Lerncoaching, hat langjährige Erfahrung in der Elternbildung und -beratung und unterrichtete über 20 Jahre auf allen Schulstufen. Sie ist Mutter dreier erwachsener Kinder. Katja Weber ist Verantwortliche für Unterrichtsfragen der Abteilung Schulentwicklung des Kan- tons Zug. Sie hat mehrjährige Unterrichtserfahrung vorwiegend auf der 5./6. Klasse und war in der Schulleitung tätig. Sie ist Mutter zweier Kinder, wovon eines im Kindergarten ist.
Seite 3/53 Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeine Hinweise zum Familienleben während der Pandemiephase 5 2. Struktur des Familienalltags 6 2.1. Allgemeine Hinweise 6 2.2. Themenblöcke für die Gestaltung von Ferientagen 8 2.2.1. Repetition des Schulstoffs 9 2.2.2. Lesen 10 2.2.3. Projekt/e verfolgen 10 2.2.4. Medien nutzen 13 2.2.5. Pausen 14 2.2.6. Zeit für Familienarbeiten (kochen, putzen, aufräumen, etc.) 14 2.2.7. Gemeinsame Zeit für Spass 14 2.2.8. Freies Spiel (spontan) 14 2.2.9. Freie Tätigkeit (geplant) 16 2.3. Checkliste zur Organisation der Ferienzeit 20 2.4. Tagesplan pro Kind für die Ferienzeit 22 2.5. Musterwochenpläne für die verschiedenen Altersstufen 23 2.5.1. Zyklus 1 – Kindergarten 23 2.5.2. Zyklus 1 – 1./2. Klasse 24 2.5.3. Zyklus 2 – 3./4. Klasse 25 2.5.4. Zyklus 2 – 5./6. Klasse 26 2.5.5. Zyklus 3: 7. – 9. Klasse 27 2.6. Kinder und Jugendliche zur Einhaltung der Struktur im Ferienalltag motivieren 28 2.6.1. Ziele setzen und erreichen mit jüngeren Kindern: Aktivitätenplan 29 2.6.2. Ziele setzen und erreichen mit Teenagern: Verhaltensvertrag 31 3. Tagesstruktur im Alltag des Fernunterrichts 32 3.1. Allgemeine Hinweise 32 3.2. Struktur im Alltag der Fernlernzeit 33 3.3. Checkliste zur Organisation des Fernunterrichts und der freien Zeit 36 3.4. Tagesplan pro Kind für den Fernunterricht und die freie Zeit 38 4. Kinder und Jugendliche zu Kooperation ermutigen 39 4.1. Motivation entfachen 40 4.2. Hilfe zur Selbsthilfe 41 4.3. Mit Kindern und Jugendlichen auf den Tag zurückblicken 42 5. Beurteilung im Zeugnis 43 6. Unterstützende Dokumente 44 Anhang I – Beispiel eines Wochenplans 45 Anhang II – Gesellschaftsspiele 46 Spiele, die Sprachkompetenz fördern 46 Spiele, die Mathekompetenz fördern 48 Spiele, die Geschicklichkeit fördern 50
Seite 4/53 Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte Sie werden in dieser Zeit noch stärker als sonst gefordert. Schulen und Lehrpersonen haben in kürzester Zeit auf Fernunterricht umgestellt. Die Struktur des Schulunterrichts kann einerseits eine Entlastung für Sie bedeuten, andererseits benötigen Sie unter Umständen viel Energie für die Begleitung Ihrer Kinder und Jugendlichen bei der Bearbeitung der aufgetragenen Arbeiten. Nun stehen die Frühlingsferien bevor. Die Ideensammlung − ist ein Fundus an Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche − zeigt Ihnen auf, wie Sie eine Struktur in den Familienalltag bri ngen können − erläutert Strategien, wie Sie Kinder und Jugendliche zu Kooperation ermuntern können. Haben Sie nicht den Anspruch an sich, all das hier Vorgestellte umzusetzen. Wir laden Sie ein, davon einzusetzen, was Ihnen, Ihren Kindern und Jugendlichen persönlich sinnvoll erscheint. Dr. Myriam Ziegler Leiterin Amt für gemeindliche Schulen
Seite 5/53 1. Allgemeine Hinweise zum Familienleben während der Pandemiephase Gespräche Sprechen Sie mit Ihren Kindern über das Coronavirus. Es kann so besser ver- stehen, warum Sie noch mehr als sonst Kooperation erwarten. Berichten Sie ihm auch, was herausfordernd für Sie selber ist und fragen Sie auch beim Kind nach, was es schwierig findet. Das Familienbarometer ist eine Strategie, wie Sie spielerisch mit Ihren Kindern ins Gespräch kommen und über Gefühle spre- chen können. Bewegung und Bewegung und sportliche Aktivitäten helfen Stress abzubauen. Als Möglichkei- Sport ten für sportliche Betätigung gibt es: − Bewegung an der frischen Luft in sicherer Umgebung unter Einhaltung der BAG-Regeln − Sport und Bewegung mit Videos aus dem Internet − Yoga − Tanzen − Bodenübungen − weitere Tipps finden Sie in Kapitel 2.2.9 Kontakt mit Kinder und Jugendliche sollen in Kontakt mit Freunden bleiben können. Regel- Freunden mässige Telefonanrufe, Videochats, E-Mails, Videoanrufe ermöglichen Kindern und Jugendlichen regelmässigen Kontakt mit ihren Freunden. Und wieso nicht wieder einmal einen Brief schreiben? Oder eine Gratispostkarte mit dem Post- cardCreator versenden? Auch eine physisch distanzierte Begegnung vom Fenster aus zum Freund oder zur Freundin im Hauseingang hilft. Struktur auch in Schaffen Sie Ihre eigene Familienstruktur für einen geordneten Tagesablauf . den Ferien Sie planen zusammen mit Ihren Kindern den Tages- und den Wochenverlauf. Wenn Sie selber Ferien haben, können Sie jederzeit von der Struktur abwei- chen. Der Familienalltag kann mittels Themenblöcken gegliedert werden. In Kapitel 2.2 finden Sie einige Beispiele für solche Themenblöcke, mit denen Sie einen Tagesplan in der Ferienzeit der Kinder zusammenstellen können. In den Kapi- teln 2.4 und 2.5 stehen Ihnen für die verschiedenen Altersstufen mögliche Wo- chenplanungen und Tagesabläufe zur Verfügung. Kinder und Jugendliche ak- zeptieren Pläne besser, wenn sie von Anfang an bei der Gestaltung mitbestim- men dürfen. Eng Für Familien ist die aktuelle Situation eine besondere Herausforderung. Die zusammenleben Website dureschnufe.ch enthält viele Tipps, um die psychische Gesundheit der Familienmitglieder zu pflegen. Mit Kindern lernen Wir können Ihnen die Website www.mit-kindern-lernen.ch sehr empfehlen. Hier finden Sie praktische und wirklich alltagstaugliche Tipps, wie Kinder lernen können, bzw. ihre Selbstständigkeit und vieles mehr gefördert werden kann. Es gibt witzige Filmepisoden, die Sie sich zusammen mit Ihrem Kind ansehen kön- nen, wenn es z. B. darum geht, sich besser zu konzentrieren, Merkstrategien zu entwickeln, sich zu motivieren usw. Die Website
Seite 6/53 www.swisshomeschoolfamily.org enthält Tipps rund um «Homeschooling». Die Webseite «Tipps und Tricks für Eltern» der Pädagogischen Hochschule Zürich gibt wertvolle Hinweise, was beim Lernen und Begleiten von Kindern im Alter von 4 bis 8 Jahren zentral ist. Es sind zudem zahlreiche Anregungen zu den verschiedenen Entwicklungsbereichen aufgeführt. Enkelschule Viele Grosseltern sehen zurzeit ihre Grosskinder nicht. Sie waren aber vorher in der Begleitung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen eine wichtige fa- miliäre Stütze. Das Projekt Enkelschule ermöglicht, dass Grosseltern ihre Grosskinder beim Lernen virtuell begleiten können. Die Webseite https://www.enkelschule.ch/ gibt Informationen und Tipps, wie die Enkelschule umgesetzt werden kann und Eltern in der aktuellen Zeit durch Grosseltern Ent- lastung erfahren können. Kostenlose Punkto Zug: kostenlose Kinder- und Jugend- & Elternberatung: 041 728 34 40, Elternberatung mail@punkto-zug.ch. In Notsituationen und ausserhalb der Bürozeiten sind Sie nicht allein. Unter der Telefonnummer 0848 35 34 55 erhalten Sie sofort Hilfe oder: Elternnotruf Zug, Tel 0848 35 45 55 (Festnetz Ortstarif) wählen. Der kantonale Schulpsychologische Dienst bietet Beratung rund um Erziehung, das Lernen und Leisten an. Rufen Sie an, wenn Sie Frag en haben. Die Bera- tung ist kostenlos. Tel. 041 723 68 40. Pro Juventute bietet eine Elternberatung rund um die Uhr . Sie werden rasch und unkompliziert durch Fachpersonen in Fragen zu Erziehung, Entwicklung, Be- treuung und Familienorganisation beraten: Tel. 058 261 61 61 oder Online-Bera- tung. Kostenloses Die Universität Zürich stellt Paaren kostenlos ein Online-Training sowie ein On- Paar-Coaching line-Coaching zur Pflege ihrer Partnerschaft zur Verf ügung. Ziel ist es, Paar- beziehungen in Zeiten von Stress und die gegenseitige Unterstützung zu stär- ken. 2. Struktur des Familienalltags In diesem Kapitel finden Sie mögliche Themenblöcke (Kapitel 2.2.), die dem Tag der Kinder und Jugendlichen während der Ferienzeit Struktur bieten. Die «Checkliste zur Organisation der Ferienzeit» (Kapitel 2.3) unterstützt Sie mit Leitfragen in der Alltagsgestaltung. Die Modellwo- chenpläne in Kapitel 2.5 sollen Ihnen Anhaltspunkte geben, wie Sie die Tage zeitlich und in- haltlich gestalten können. Kapitel 2.6 enthält Vorschläge, die Sie und Ihr Kind, Ihre Kinder und Jugendliche unterstützen, sich an den erstellten Tagesablauf zu halten. 2.1. Allgemeine Hinweise Arbeitsplatz Definieren Sie mit Ihren Kindern und Jugendlichen, wo sie arbeiten können. Al- lenfalls haben sie bereits einen Arbeitsplatz für sich. Sollte dies nicht der Fall sein, finden Sie einen Ort, wo es möglichst ruhig ist und bei Bedarf Internetzu- gang gewährleistet ist.
Seite 7/53 Computer, Kinder und Jugendliche haben zum Teil ihre eigenen Geräte, welche sie nutzen Tablets können. Prüfen Sie innerhalb der Familie, welche Geräte und wie viele Sie zur Verfügung haben. Berücksichtigen Sie dies beim Verteilen des Themenblocks «Medien nutzen» (Kapitel 2.2.4). Onlinezeit Beaufsichtigen Sie die Online-Zeit der Kinder und Jugendlichen. Kinder und Ju- gendliche sollen Medien nutzen, jedoch mit Mass. Home-Office Viele Firmen haben auf Home-Office umgestellt. Arbeiten beide Elternteile oder der alleinerziehende Elternteil im Home-Office, sollen bei der Strukturierung des Tages Zeiten geplant sein, in denen die Kinder und Jugendlichen für sich einer Tätigkeit nachgehen. Wir empfehlen auf einer Wochenübersicht oder in der Tagesübersicht zu kennzeichnen, wann Sie im Home -Office arbeiten. Be- sprechen Sie dies mit Ihren Kindern. Ansprechperson Arbeiten beide Elternteile oder der alleinerziehende Elternteil im Home -Office, klären Sie mit den Kindern und Jugendlichen, an wen sie sich bei dringenden Fragen während Ihrer Arbeitszeit wenden können. Unterstützung können gege- benenfalls in gegenseitiger Absprache und unter Einhaltung der BAG -Regeln auch Nachbarn bieten. Dabei ist es empfehlenswert, immer mit den gleichen Personen Kontakt zu haben. Eltern und Erziehungsberechtigte, bei denen ein Elternteil Teilzeit arbeitet, kön- nen sich die Betreuung aufteilen. Jeweils der eine oder andere Elternteil ist für einen (Halb-)Tag zuständig für die Kinderbetreuung, die Zubereitung der Mahl- zeiten sowie die Führung des Haushalts. Wochenplan für Ein Wochenplan für die ganze Familie zeigt Kindern und Jugendlichen auf, alle wann Sie als Eltern und Erziehungsberechtigte arbeiten. Der Plan soll für alle gut ersichtlich zugänglich sein. Wenn Sie Kindergartenkinder oder Kleinkinder haben, können Farben und Bilder den Kindern helfen, den Plan zu lesen. Im Anhang I finden Sie ein mögliches Beispiel. Erwartungen Klären Sie mit den Kindern und Jugendlichen gegenseitige Erwartungen. Was erwarten Sie, dass Ihre Kinder und Jugendlichen z. B. im Haushalt mithelfen, bezüglich Medienzeit? Rückblick und Alle sammeln ihre Erfahrungen in der Zeit, wo alle gleichzeitig und viel zu Ausblick Hause sind. Was war positiv, beeindruckend, berührend, erfreulich? Was kann in einer kommenden Woche optimiert werden? Eine Besprechung in der Fami- lienrunde kann Gelungenem und Herausforderndem auf die Spur gehen. Zeit für sich In dieser belastenden Zeit ist es besonders wichtig, dass Sie sich und Ihrer Ge- sundheit und auch der Partnerschaft Sorge tragen. Planen Sie daher Zeitfens- ter ein, in denen Sie als Eltern und Erziehungsberechtigte einmal durchatmen können. Dies kann z. B. eine Zeit während des Tages sein, in welcher Ihre Kin- der und Jugendlichen einer Beschäftigung nachgehen.
Seite 8/53 2.2. Themenblöcke für die Gestaltung von Ferientagen In diesem Kapitel finden Sie mögliche Themenblöcke, die in einem Familienkalender eingetra- gen werden können, damit der Alltag auch in den Schulferien strukturiert bleibt: Tabelle 1: Themenblöcke für die Gestaltung von Ferientagen Repetition des Schulstoffs Lesen Projekt/e verfolgen Medien nutzen Pausen Zeit für Familienarbeiten (kochen, putzen, aufräumen, etc.) Gemeinsame Zeit für Spass Freies Spiel (spontan) Freie Tätigkeit (geplant) Sie können Ihrem Kind Themenblöcke vorschlagen, aus denen es sich etwas auswählen kann. Sie können aber auch Ihnen sinnvoll erscheinende Themenblöcke (wie z. B. Schulstoff repetie- ren, Zeit für Familienarbeiten) setzen. Erklären Sie Ihrem Kind, warum Ihnen dieser oder jener Themenblock wichtig ist. Im Folgenden sind die einzelnen Themenblöcke kurz beschrieben. Sie finden zu jedem Themenblock eine Linksammlung. Hinter jedem Link ist die empfohlene Alters- klasse aufgeführt ( empfohlen für ). Legende Zyklus 1: Kindergarten, 1. – 2. Klasse Primarstufe Zyklus 2: 3. – 6. Klasse Primarstufe Zyklus 3: 7. – 9. Klasse Sekundarstufe I graue Zahl: trifft für diesen Zyklus eher nicht zu
Seite 9/53 2.2.1. Repetition des Schulstoffs Repetieren von Schulstoff oder Üben von etwas bereits Gelerntem ist extrem sinnvoll, da vieles Übung braucht, bis es automatisiert ist. Am besten, Sie sagen Ihrem Kind, was es genau repe- tieren oder üben und auch wie es das machen soll. Je nach Alter ist dies eine unterschiedlich lange Zeit pro Tag. Ein Kind kann sich etwa solange konzentrieren, wie in Tabelle 2 aufgelistet. Bei jüngeren Kindern zeigen Sie Ihnen auf der Uhr , wie lange sie üben sollen. Sie können den Timer des Backofens auf die entsprechende Zeit einstellen. Beim Klingelton endet die Übungs- phase. Tabelle 2: Konzentrationsphasen Konzentrationsspanne am Stück Kindergarten 8-12 Minuten 1. Klasse 14 Minuten 2. Klasse 16 Minuten 3. Klasse 18 Minuten 4. Klasse 20 Minuten 5. Klasse 22 Minuten 6. Klasse 24 Minuten 7. Klasse 26 Minuten 8. Klasse 28 Minuten 9. Klasse 30 Minuten Kinder und Jugendliche können die Inhalte und Aufgaben aus dem Fernunterricht, die sie vor den Ferien von der Lehrperson erhalten haben, repetieren. Zudem gibt es zahlreiche Websei- ten, die Onlineübungen zu Schulinhalten anbieten. Beachten Sie die Zyklenempfehlungen und verbringen Sie nicht zu viel Zeit bei der Auswahl, sondern wählen Sie eine Webseite an und lassen das Kind dort arbeiten. Linksammlung − «schularena» empfohlen für : Auf der Plattform schularena stehen kos- tenlose Übungsmaterialien ab Zyklus 2 zur Verfügung. Die Materialien sind nach Themen geordnet, es kann zwischen «einfach», «mittel» und «schwie- rig» ausgewählt werden. − «ilern» empfohlen für : Die Plattform ilern.ch enthält Arbeitsblätter für die Primarstufe in fast allen Fachbereichen. − Lerntutor empfohlen für : Beinhaltet eine umfangreiche Sammlung an Lernvideos für Primarschulkinder im Bereich Mathem atik. − LearningApps empfohlen für : Enthält viele interaktive Übungen in zahl- reichen Fachbereichen. − Schabi empfohlen für : Enthält viele Übungen für jüngere Kinder: Ein- maleins, Kopfrechnen, Basiswortschatz. − In der Lehrmittelboutique empfohlen für finden Sie Unterrichtsmateria- lien zu vielen Themen für die Primarstufe, differenziert nach d rei Schwierig- keitsgraden.
Seite 10/53 − Auf der AntonApp empfohlen für finden sich Materialien für alle Fachbe- reiche und Stufen. − IXL Learning empfohlen für enthält interaktive Mathematik-Übungen ab der 1. Klasse. − Schlaufkopf empfohlen für sucht sich von anderen kostenlosen Anbie- tern Aufgaben zusammen und deckt alle Zyklen (Kindergarten bis 9. Klasse) ab. − Sicher Kopfrechnen kann in allen Schwierigkeitsgraden bei Sikore und beim Mathemonsterchen empfohlen für geübt werden. − Appolino empfohlen für ist eine LernApp für Mathematik und Deutsch für die ersten Schuljahre. In individuellem Tempo und Stufe um Stufe wird das Lern- niveau erhöht. 2.2.2. Lesen Lesen fördert in hohem Masse die Sprachkompetenz Ihres Kindes. In der Schule haben Schü- lerinnen und Schüler Zugang zur Plattform «Antolin». Lassen Sie Ihr Kind die Bücher aussu- chen, die es lesen möchte. Bibliotheken bieten teils digitale Ausleihe an. Die Motivation für Le- sen steigt, wenn man am Thema wirklich interessiert ist . Linksammlung − «Antolin» empfohlen für ist eine webbasierte Plattform zur Förderung der Lesekompetenz für jedes Alter. Die Zugangsdaten, die Ihr Kind in der Schule nutzt, dienen auch zu Hause als Zugang. − Amira empfohlen für ist ein Leseangebot für jüngere Kinder. Hier finden sich Bücher in neun Sprachen. − Auch mit Nachbarn, Freunden und Bekannten kann man Bücher über den Milchkasten tauschen, nach 24 Stunden sind die Bücher virenfrei. 2.2.3. Projekt/e verfolgen Lassen Sie Ihr Kind einem Thema nachgehen, für das es Interesse gezeigt hat. Im Internet fin- den sich viele Produkte oder Apps, die es dabei unterstützen k önnen. Lassen Sie Ihr Kind eine oder mehrere Projektideen verfolgen. Nachfolgend finden Sie ein paar Vorschläge, welche Art von Projekt dies sein könnte. Forscherfragen nachgehen Experimentieren, Forschen und entdeckendes Lernen macht Kindern und Jugendlichen Freude. Zu Beginn steht eine Frage, die Ihr Kind wirklich interessiert. Wenn die Frage mit Ja oder Nein beantwortet oder die Antwort ganz einfach im Internet gefunden werden kann, dann ist es keine echte Forscherfrage. Forscherfragen könnten sein: − Warum ist der Apfel so schrumpelig? − Warum kann man sich im Spiegel sehen? − Wie wächst eine Pflanze (z. B. eine Bohne setzen) ? − Sind die schwersten Traktoren auch die schnellsten? − Warum steigen Luftblasen im Wasser nach oben?
Seite 11/53 Linksammlung − Das Buch «Forscherkiste» empfohlen für enthält über hundert span- nende und unterhaltsame Experimente aus den Bereichen Mechanik, Op- tik, Akustik, Chemie, Biologie bzw. Experimente zum Sehen, Tasten, Hö- ren, Riechen, Schmecken. Die Experimente sind zum grossen Teil nach- baubar und können selber durchgeführt werden. Weitere Bezugsquellen zu thematischen Forscherkisten gibt es hier und in vielen anderen Online - Shops, wenn Sie mit «Experimentierkasten» im Internet suchen (z. B. Cor- nelson, kosmos). − Einfache Experimente für jüngere Kinder finden Sie auf der Seite « Haus der kleinen Forscher» empfohlen für , bei Geolino empfohlen für oder im «Haus der Kleinen Forscher» empfohlen für . Websites zu spezifischen Fachbereichen finden Kinder hier: Geografie − Schweizer Geschichte kennenlernen empfohlen für − Die Schweiz kennenlernen empfohlen für − Nationalpark besuchen empfohlen für − Die Schweiz als Landkarte empfohlen für − Die ETH Zürich bietet auf einer Website spannendes Material zu Geografie empfohlen für Geschichte − Die Vergangenheit erkunden mit einer Zeitmaschine empfohlen für − Lernen sich im Internet bewegen empfohlen für Biologie, Physik, Chemie − Mehr über Pflanzen erfahren empfohlen für − Faszination Regenwald empfohlen für − Was weisst du über Gemüse? empfohlen für − ABC des Körpers empfohlen für − Wissenschaft einfach empfohlen für − Kinder und Wissenschaft empfohlen für − Die ETH Zürich bietet auf einer Website spannendes Material für Biologie empfohlen für . − swissTecladies ist ein eine Online-Challenge: Hier können alle mitmachen. Und ihr technisches Talent entdecken. Die Online-Challenge beinhaltet 26 Fragen, die in acht Missionen zu lösen sind. Zu ganz vielen Themen oder Forscherfragen finden Sie spannende Beiträge bei TV-Sendern: − «SRF my school» empfohlen für bietet tolle Unterlagen und aufberei- tete Filme für Schülerinnen und Schüler der Primarstufe und der Sekundar- stufe I. − Auch der deutsche Sender BR empfohlen für hat eine Seite mit Lern- materialien und einem grossen Angebot an Videos für die Fachbereiche Deutsch, Englisch, Mathematik, Biologie und Chemie zusammengestellt . − SWR Kindernetz bietet Geschichten, Videos zu Sachthemen und Spiel an.
Seite 12/53 Eine Sprache lernen Es gibt zahlreiche Apps mit denen Ihr Kind spielerisch eine Sprache lernen kann. Linksammlung − Duolingo ist eine Website für kostenloses Sprachenlernen empfohlen für . Musik – ein Instrument lernen Haben Sie eine Blockflöte, ein Xylophon, eine Gitarre eine Mundharmonika oder ein anderes Instrument im Haus oder Bekannte haben ein Instrument, das sie nicht mehr benötigen? Dann aktivieren Sie das Instrument wieder, wenn Ihr Kind Interesse daran zeigt. Wenn Ihr Kind bereits ein Musikinstrument in der Musikschule lernt, dann vereinbaren Sie eine Übungszeit pro Tag. Die Motivation Ihres Kindes wird steigen, wenn Sie als Familie zusammen musizieren oder sich z. B. zweimal pro Woche ein Minikonzert von Ihrem Kind geben lassen und Sie ganz aufmerksam zuhören. Aufnahmen können digital auch mit Freunden oder den Grosseltern geteilt werden. Linksammlung − Im Internet (z. B. auf youtube) finden Sie sicher ein passendes Tutorial, wie man das Instrument in aufbauenden Lektionen lernen kann. empfohlen für . − Body Percussion: Schlagzeug spielen mit dem eigenen Körper? Das geht mit Body Percussion. empfohlen für Kochen Schon im Kindergartenalter können Kinder einfache Rezepte zubereiten. Linksammlung − Im Internet finden Sie viele leicht verständliche Anleitungen, z. B. bei Fooby. empfohlen für . − Bei Famigros empfohlen für finden Sie Tipps und Tricks rund ums Ko- chen und Backen mit Kindern sowie Rezepte. Basteln, Nähen, Stricken Es gibt einfache Anleitungen zum Basteln, Stricken oder Nähen. Zumeist können auch die Zu- taten im Internet innert Kürze bestellt werden. Tastaturschreiben üben Linksammlung − Kinder ab der 3. Klasse haben einen Account bei zg.typewirter.ch empfohlen für . − Ein rasantes Typing-Spiel finden Sie hier: Typing Race empfohlen für . Jonglieren lernen Linksammlung Ihr Kind braucht Bewegung? Dann wäre vielleicht jonglieren lernen eine Idee? Wie man Jonglierbälle selber macht und wie man sich jonglieren beibringen kann, erfahren Sie hier empfohlen für .
Seite 13/53 An einem Wettbewerb mitmachen Linksammlung − Der «Gewerbeverband Kanton Zug» bietet während den Frühlingsferien Projektideen zur Umsetzung an und stellt teilweise das Material kostenlos oder gegen Entgelt zur Verfügung, z. B. sich sein «Traumhaus» bauen. − Musik komponieren mit Hilfe der Sonic Programmiersprache (jüngere Kin- der: zw. 13. und 26.4.2020, Tag 1 Installation, Tag 2-4 Trainingstage, mit Betreuung eines Mentors) − Roboter Tank gegen einen anderen Roboter virtuell testen (Jugendliche: zw. 13. und 26.4.2020, Tag 1 Installation, Tag 2-4 Trainingstage, mit Be- treuung eines Mentors) − Philosophie-Wettbewerb empfohlen für : Die «Sternstunde Philosophie» des Schweizer Senders SRF hat einen Zeichen- und Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche ausgeschrieben. Die besten Kunstwerke werden in der TV-Sendung diskutiert. − Video-Wettbewerb empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren. − Lernfilm-Wettbewerb empfohlen für zum Thema «Aufbrechen – unter- wegs sein – ankommen» für drei Altersklassen, ab Kindergarten. − Balladen- Wettbewerb empfohlen für : für Kinder und Jugendliche von 10-18 Jahren zum Motto «Oben und Unten» 2.2.4. Medien nutzen Egal mit welchen Geräten Kinder und Jugendliche unterwegs sind: Je grösser das Verständnis für Medien und das Wissen über die Themen «Internet», «Social Media», «Gamen», «Wer- bung», «Datenschutz» und «Sicherheit im Netz» ist, desto besser können Risiken und Gefah- ren erkannt und abgewendet werden. Um mit Freunden in Kontakt zu bleiben, nutzen Kinder und Jugendliche Smartphones, Tablets und Computer. Mittels installierten Apps wie FaceTime, Skype, WhatsApp (ab 16 Jahren) etc. können Kinder und Jugendliche in Kontakt treten über Videochats. Videoprogramme, Fotoka- meras sowie AudioApps für Höraufnahmen ermöglichen, dass Kinder und Jugendliche ihre Pro- jekte auch über solche Apps dokumentieren können. Linksammlung − Die Internetseite https://www.internet-abc.de/ empfohlen für bietet Kin- dern und Jugendlichen ab der dritten Klasse viele Informationen und Ga- mes, wodurch das Wissen auf spielerische Weise angeeignet werden kann. Ausserdem bietet die Webseite eine Menge an tollen Lernmodulen – für Kinder und Erwachsene. − Youtube Kids: Mit YouTube Kids empfohlen für können Kinder in ei- ner sichereren Umgebung Videos nutzen. Dafür gibt es für das iPad (iOS) und das Betriebssystem Android eine App. Der Kanal bietet sowohl eine Hilfestellung für Eltern wie auch familienfreundliche Vid eos. Die Daten- schutzinformationen sind verständlich, eine Anmeldung bei Google ist nicht nötig. Helfen Sie Ihrem Kind, den Kanal einzurichten, für Kinder ist es zu schwierig.
Seite 14/53 − Youtube: YouTube ist der grösste offen zugängliche Fundus an Videos. Kinder und Jugendliche können Videos aus dieser gewaltigen Sammlung für ihren Wissenserwerb oder einfach nur zum Spass nutzen. Mit dem «Brave Browser» empfohlen für kann YouTube ohne Werbung genutzt werden. − zoom.us empfohlen für erlaubt es Kindern und Jugendlichen eigene Konferenzen mit ihren Freundinnen und Freunden durchzuführen. Für das Installieren und Einrichten sind Kinder auf die Unterstützung von Erwachse- nen angewiesen. 2.2.5. Pausen Pausen für Znüni aber auch für Bewegung und frische Luft sind mehrmals täglich einzuplanen. Es empfiehlt sich, das Znüni der Kinder so aufzubereiten, wie wenn sie in den Kindergarten oder zur Schule gehen würden. 2.2.6. Zeit für Familienarbeiten (kochen, putzen, aufräumen, etc.) Eine Familie ist ein Team. Zeigen Sie Ihren Kindern auf, welche Arbeit/en es im Team überneh- men kann. Listen Sie zu Beginn die anfallenden Arbeiten auf, dann verteilen Sie miteinander die Aufgaben. Erwarten Sie Kooperation, aber verlangen Sie nicht Perfektion (z. B. beim Staub- saugen oder Bügeln). Die Verteilung kann z. B. für eine Woche gelten, dann kann sie neu ver- handelt werden (Termin vereinbaren). 2.2.7. Gemeinsame Zeit für Spass Planen Sie als Familie gemeinsame Zeit ein. Nutzen Sie diese Phase, um entspannte Zeit mit- einander zu verbringen, dann freuen sich Kinder und Jugendliche darauf. Sie können sich aus- tauschen über den Tag, über Ihre Gefühle oder die der Kind er in Bezug auf den erlebten Alltag, Sie können gemeinsam Spiele spielen usw. Planen Sie etwas, das allen Spass macht, worauf sich alle freuen können. Sie können nach der gemeinsamen Zeit als Familie auch gezielt mit einem Kind Zeit verbringen, z. B. als Belohnung, wenn es sich gut an den vereinbarten Aktivitä- tenplan gehalten hat (vgl. Kapitel 2.6). 2.2.8. Freies Spiel (spontan) Spielen ist für die Entwicklung und das Lernen der Kinder zentral. Im freien Spiel ahmen Kinder Rollen und Handlungen von Erwachsenen nach. Sie setzen sich damit auseinander und verin- nerlichen so Abläufe des täglichen Lebens. Das Spiel mit Klötzen, Kugelbahnen, Lego, Playmo- bil oder alten Kleidern zum Verkleiden fördert die Kreativität und das räumliche Vorstellungs- vermögen. In Rollenspielen mit den verschiedenen Figuren entwickeln sich sprachliche Fähig- keiten. Kinder vertiefen sich in etwas, das sie selber entstehen lassen und verweilen ausdau- ernd, sei es alleine oder mit Geschwistern.
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Seite 16/53 2.2.9. Freie Tätigkeit (geplant) In diesem Kapitel finden Sie eine grosse Anzahl von Beschäftigungsideen für drinnen und draussen. Im Anhang I «Gesellschaftsspiele» sind diverse Gesellschaftsspiele aufgeführt , die Sprachkompetenzen, Mathematikkompetenzen und die Geschicklichkeit fördern. Freie Tätigkeiten für drinnen Hörbücher 1 − Kostenlose Hörbücher von audible für Kinder: o deutsch (erst 10 Bücher) o französisch (21 Bücher) − Kostenlose Hörbücher für 4 Wochen: nextory.de − Kostenlose Hörbücher: https://www.ohrka.de/ Fadenspiele Mit nur mit einem Faden Figuren formen? Können Kinder bei labbe lernen. Yoyo Entweder ihr Kind gibt entnervt auf oder lässt das Yoyo nicht mehr los. Lesen − SJW-Lesehefte sind aktuell zu einem Sonderpreis erhältlich und werden per Post geliefert: http:// www.sjw.ch − Auch E-Books sind erhältlich: http://www.sjw.ch/sjw/e-books-shop.html − Ziel des Lesequiz ist es, die Freude am Umgang mit neuen Medien und die Freude am Lesen miteinander zu verbinden. Erworbenes Wissen über einen gelesenen Text kann selbständig am Bildschirm überprüft werden. Schreiben • Selber mal ein Märchen schreiben? Die Bauanleitung finden Kinder hier. Geheimschriften • Auf stopkidsmagazin finden Kinder Geheimschriften, die sie selber lernen können. • Webseiten • Jeden Tag um 9:00 Uhr gibt es bei Schlaumeier eine Live-Lektion für 30 Mi- nuten zu abwechslungsreichen Themen. • Spass: Jassen lernen, das Fingeralphabet lernen, Gebärdensprache lernen Musik: Das Gehör schulen Weitere Websites finden Sie in Kapitel 2.2.3. Bewegung − Jeden Tag um 9:30 Uhr gibt es bei Schlaumeier eine Live-Lektion für 30 Minuten mit Bewegung und Spass. − Yoga für Kinder? Z. B. hier. − Coole Tanz-Choreografien nachmachen − Ball-Training allein oder zu zweit für ganz viele Ballsportarten (Dokument 10erli_TOTAL.pdf downloaden) − Springseil Training Bronze, Silber, Gold − Die Sportlehrer des Berufsbildungszentrums Pfäffikon haben Bewegungs- lektionen aufgeschalten: 1 Tipps stammen von Website www.lernentrotzcorona.ch.
Seite 17/53 o Einführung: https://youtu.be/RQrD-YyPsMM o Lektion 1: https://youtu.be/Cbmc__9kfgY o Lektion 2: https://youtu.be/0XA8w8ywA74 (mit WC- Rollen) Buch schreiben − Auf minibook können Kinder und Jugendliche ein eigenes Buch schreiben, gestalten, veröffentlichen, downloaden, ausdrucken und verschenken. − MyMoment bietet das gleiche, hier können Kinder jedoch auch an anderen Geschichten noch weiterschreiben. Schach lernen • Schach fördert die Konzentration, räumliches Denken und weitere Kompeten- zen. Ein gratis-App für iPhone und iPad finden Sie hier: https://apps.apple.com/ch/app/schach/id496358246 − Hier geht es zur Schachseite für Kinder: www.chesskid.com − Hier geht es zu Erklärvideos der Süddeutschen Zeitung • Virtueller Museums- Lassen Sie Ihr Kind eines der grossen Museen der Welt auf einer virtuellen besuch Tour besuchen. Das Getty Museum in Los Angeles lädt zu einer besonders lustigen Heraus- forderung ein. Werke des Museums können als «tableau vivant» nachgestellt werden. Basteln und Lesehinweis: Je älter die Kinder sind, desto weiter unten stehen die Tipps Gestalten − Zahlreiche Gestaltungstechniken können Kinder bei Labbé lernen. − Klebband und leere WC Rollen: Bemalen und/oder einfach irgendwie zusammenkleben − Leere WC Rollen bemalen und auf einer Schnur aufreihen. So erhält man z. B. eine Schlange die immer weiterwächst, oder eine Dekoration für die Decke oder den Eingang. − Selbstgemachte Puzzles: Zeichnungen auf Karton kleben und dann zerschneiden − Packpapierrolle: Das Kind legt sich auf den Boden auf das Packpapier. Die Silhouette des Kindes wird gezeichnet, ausgeschnitten und an die Wand geklebt. Das Kind kann sich dann selber ausmalen . − Mit Waldmaterialien und Hartleim ein Bild kleben. − Mit Leim spielen: z.B. Reis, Teigwaren, alte Verpackungen, Alufolie, Knöpfe usw. aufkleben. − Salzteig (1 Teil Salz / 1 Teil Mehl evtl. verstärken mit Alaun-Pulver aus der Drogerie) für plastische Formen und Kunstwerke. Können trocken auch noch angemalt werden. − Stoffresten zum Basteln (kleben / nähen). − Wunderflasche herstellen: In durchsichtige Petflasche 1 Teelöffel Salz, etwas Fensterputzmittel und Wasser geben. Dann können wahlweise Gegenstände dazu eingefüllt werden: z. B. Glitter, Blätter, Knöpfe, Geschenkbändeli usw. Den Deckel der Petflasche mit Leim zukleben. − Grosse Papierbogen, Packpapier und Fingerfarben, Wasserfarben, andere dicke Farbstifte
Seite 18/53 − Auf Kartonstücke (z. B. Postkartengrösse) die Zahlen 1- 10 malen. Auf andere Kartonstücke werden Bilder aus Illustrierten aufgeklebt oder gezeichnet, die Gegenstände, Tiere oder Menschen in der entsprechenden Anzahl zeigen. Das Kind kann so lernen, d ie Karte mit der , «2» und die Karte mit den zwei Pinguinen zusammenzulegen. − Pastakette: Stumpfe Nadel, Faden (nicht reissfest) und Teigwaren mit Löchern zu Ketten aufreihen − Packpapierrolle, Schere, Leim und alte Illustrierte. Damit Collagen kleben − Steine mit Acrylfarbe bemalen − Seifen selber machen: Seifenflocken selber raffeln oder kaufen. Kleinere Kinder formen daraus Kugeln, grössere können mit Weihnachtsguetzli - Formen auch verschiedene Sujets ausstechen. Nach Belieben mit ätherischen Ölen parfümieren und mit Lebensmittelfarbstoff verschönern. Seife kann auch in Block-Form gekauft werden und durch Erhitzen bearbeitet werden. − Kneten mit selber hergestelltem Knetteig: 400 g Mehl, 200 g Salz, 2 EL Zitronensäure oder 2 TL Weinsteinsäure, 500 ml kochendes Wasser, 3 EL Speiseöl, Lebensmittelfarbe (Achtung: Weinsteinpulver verträgt sich nicht mit flüssiger blauer Farbe) − Holzabfälle aus einer Schreinerei können mit Nägeln, Hammer, Sägen usw. bearbeitet werden (Achtung Unfallgefahr für kleinere Kinder) − T-Shirt selber bemalen − Vogelhaus aus Milchtüte basteln − Flache Holzfiguren bemalen und z. B. noch Glitter auf kleben. Mit einem auf der Rückseite angeklebten Magnet erhält man so dekorative Notiz - und Postkarten-Fixierer − Tischset selber malen: Papier oder Karton in gewünschter Grösse und Form zurechtlegen bemalen lassen und z. B. später laminieren lassen − Fotobuch erstellen − Einen Familienstammbaum zeichnen − Kinderzimmer aufräumen oder umstellen − Mit Schminke experimentieren − Eine Modenschau machen und fotografieren Spielen − Verkleiden, mit alten Kleidern und Tüchern; ein Fotoshooting machen − Zirkus / Manege / improvisiertes Zelt: Kinder studieren Nummern ein − Kasperlifiguren / Kasperli-Theater − Eine Höhle, ein Tunnel bauen mit Tüchern und Kisten − Schlagzeug mit Pfannen und Kisten bauen (Beispiel M. Stämpfli aus Unterägeri) − Einen Raum frühlingshaft dekorieren (z. B. für Ostern) − HulaHop-Reifen kreisen lassen − Glasharfe spielen: Gläser mit unterschiedlich viel Wasser drin am Glasrand zart streicheln − Melodien erraten − Bekannte Persönlichkeiten nachahmen und erraten − Playback oder Karaoke singen
Seite 19/53 − Eine Mahlzeit wie im Restaurant zubereiten und einnehmen (inkl. Service) − Einen Parcours erstellen und absolvieren. Mögliche Posten: Springseil, Purzelbaum, Puzzle zusammensetzen, einen Satz abschreiben, ein Lied singen, eine Flasche mit Wasser füllen, eine Rechnung lösen, ein Tuch falten usw. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. − Zaubertricks lernen − Ein Essen blind einnehmen − Miteinander raufen und ein Stichwort für «Stop» abmachen − Frühlingsputz planen und ausführen − Einem Nachbarn oder Nachbarin ein kleines Geschenk basteln oder backen − Einen Raum frühlingshaft dekorieren (z. B. für Ostern) − Zu allen Stilrichtungen tanzen, hier gibt’s auch passende Lieder Beschäftigungen für draussen Spielen − Eine Hütte bauen, auf dem Balkon oder im Garten − Im Wald: Vorgeben was gesucht wird, z. B. 3 Tannzapfen . Wer das Gesuchte zuerst findet, darf sagen, was als nächstes gesucht wird. − Hexensuppe oder Zaubertrunk: Etwas Wasser in einen Eimer (Behälter) geben und die Kinder werfen alles mögliche hinein. Blätter, Steine, Erde, Pflanzen usw. Rühren mit einem Stock (und evtl. dazu Zaubersprüche aufsagen). − Frisbee spielen − Freie Plätze mit Kreide bemalen − Am Bachbeet Steine mit Wasserfarbe bemalen − Herumliegendes Material im Wald zu Mustern legen − Picknick zusammen vorbereiten und draussen essen − Vierblättrige Kleeblätter suchen − Loop it Video ansehen und Übungen nachmachen Bewegungsspiele Ganz viele Bewegungsspiele finden Sie bei labbe: Bälle, Murmeln, Laufspiele, Fitness, Hüpfspiele, Kraftspiele Geocaching Geocaching ist eine Schnitzeljagd für die ganze Familien mit Satellitenunterstützung. So bringen Sie Ihre Kindern zum Wandern!
Seite 20/53 2.3. Checkliste zur Organisation der Ferienzeit Zeiten Definieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, Ihren Kindern die Rahmenzeiten. Es sind jeden Tag die gleichen Zeiten. Wann steht ihr Kind auf? Wann ist die Pause für Znüni und etwas frische Luft? Wann gibt es Mittagessen und wie lange ist die Mittagspause (mind. 1 Stunde) Wann ist die Pause für Zvieri? Wann gibt es Abendessen? Wann ist Nachtruhe? Home-Office und Betreuung Zeigen Sie Ihrem Kind auf, wann Sie als Eltern arbeiten. Definieren Sie, wann Sie für die Kinder da sein können. Sagen Sie den Kindern, an wen Sie sich wenden, wenn Sie im Home -Office arbeiten. Halten Sie diese Zeiten fest, mit jüngeren Kindern mit Symbolen. Beschäftigungsblöcke Definieren Sie je nach Alter der Kinder das Wochenprogramm täglich, h albwöchentlich, mindestens aber einmal in der Woche. Definieren Sie über die Woche verteilt, welche Blöcke täglich, welche nur an bestimmten Tagen im Programm stehen. Achten Sie auf eine ausgewogene Verteilung. Achten Sie darauf, dass gemeinsame Zeit immer wieder eingeplant ist. Nehmen Sie sich am Morgen oder am Vorabend 5 Minuten Zeit, um den Tagesablauf mit Ihrem Kind, Ihren Kindern zu besprechen.
Seite 21/53 Tabelle 3: Themenblöcke für den Tagesablauf Block Bemerkung Medien nutzen Kontakt mit Freunden Filme, Hörspiele, Gamen, etc. Lesen Buch, Zeitschrift, Zeitung Projekt/e Forscherfrage nachgehen, Instrument, Sprache lernen, Gestalten, etc. Repetition Schulstoff Schülerinnen und Schüler repetieren den Schulstoff. Freie Tätigkeit (geplant) Üben eines Musikinstruments, freies Spiel, Zeichnen, Basteln, Lesen, etc. Gemeinsame Haushaltarbeiten wie Putzen, Staub- Familienarbeiten saugen, Tisch decken, Waschen etc. Gemeinsame Zeit für Spielen, an der frischen Luft, Gesprä- Spass che Freies Spiel (spontan) Nach Lust und Laune etwas Spielen Rückblick und Ausblick Schauen Sie gemeinsam mit dem Kind, den Kindern einmal täglich, halb wöchentlich aber mindestens einmal in der Woche zurück. Machen Sie danach gemeinsam einen Ausblick auf die kommende Woche. Erklären Sie Ihren Kindern, was Sie machen, wenn Sie im Home -Office arbeiten. Erzählen Sie den Kindern, was Sie beschäftigt. Lassen Sie die Kinder erzählen, was diese beschäftigt. Besprechen Sie Positives und Entwicklungsmöglichkeiten. Folgende Fragestellungen kön- nen unterstützen: Was hat den einzelnen Familienmitgliedern besonders gefallen? Was ist dem Kind im Fernunterricht besonders gut gelungen? Was ist dem Kind in der freien Zeit besonders gut gelungen? Was packen wir am kommenden Tag, in der kommenden Woche an? Worauf achten wir am kommenden Tag, in der kommenden Woche besonders? Was wünschen sich die einzelnen Familienmitglieder für den kommenden Tag, die kommende Woche?
Seite 22/53 2.4. Tagesplan pro Kind für die Ferienzeit Für die einzelnen Tage können Sie gemeinsam mit Ihren Kinder n und Jugendlichen Tages- pläne erstellen. Vorlage Die Wordvorlage steht Ihnen auf der Webseite des Amtes für gemeindliche Schulen zur Verfügung. Die Links finden Sie in Kapitel 6. Zeitaufwand Für die Besprechung des Tagesplans brauchen Sie mind. fünf Minuten pro Kind. Anpassen Passen Sie die Vorlage nach Ihren Bedürfnissen an, indem Sie weglassen der Vorlage oder ergänzen. Sie können in der letzten Spalte jeweils die Aktivitäten festhal- ten, denen Ihr Kind nachgehen soll. Mitteilung an das Sie können Ihrem Kind, Ihrem Jugendlichen eine kleine Mitteilung als Einstieg Kind in den Tag verfassen. Dies kann etwas sein, worauf Sie besonders stolz sind, was Sie gefreut hat etc. Arbeit mit der Was erledigt ist, kreuzt das Kind ab. Die Checkliste kann an der Zimmertür Checkliste oder an einem anderen, für alle ersichtlichen Ort, aufgehängt sein. Abbildung 2: Beispiel einer Checkliste Sekundarstufe I Abbildung 1: Beispiel einer Checkliste Kindergarten
Seite 23/53 2.5. Musterwochenpläne für die verschiedenen Altersstufen In diesem Kapitel finden Sie mögliche Wochenpläne. Es sind Beispiele, eine Woche zu gestal- ten und die verschiedenen Themenblöcke zu verteilen. 2.5.1. Zyklus 1 – Kindergarten Kindergarten Konzentrationsspanne am Stück 8-12 Minuten Tabelle 4: Modell für Tagesstruktur - Kindergarten Zeitpunkt Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 7:30 Uhr Aufstehen 9:00 Uhr Projekt Projekt Projekt Projekt Projekt Lesen Haushalt Lesen Haushalt Lesen 9:45 Uhr Pause 10:15 Uhr Spiel Lesen Spiel Spiel Spiel Haushalt Spiel Lesen Haushalt Projekt 12:30 Uhr Mittagessen 13:30 Uhr Medien Medien Medien Medien Medien Spiel Tätigkeit Spiel Tätigkeit Spiel 16:00 Uhr Pause 16:15 Uhr Familie Familie Familie Familie Familie Spiel Spiel Spiel Medien Medien 18:30 Uhr Abendessen Familie Familie Familie Familie Familie 20:00 Uhr Nachtruhe
Seite 24/53 2.5.2. Zyklus 1 – 1./2. Klasse Konzentrationsspanne am Stück 1. Klasse 14 Minuten 2. Klasse 16 Minuten Tabelle 5: Modell für Tagesstruktur – 1./2. Klasse Primarstufe Zeitpunkt Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 7:30 Uhr Aufstehen 9:00 Uhr Projekt Projekt Projekt Projekt Projekt Lesen Haushalt Lesen Haushalt Lesen 9:45 Uhr Pause 10:15 Uhr Schulstoff Lesen Spiel Spiel Schulstoff Haushalt Schulstoff Projekt Lesen Haushalt 12:30 Uhr Mittagessen 13:30 Uhr Medien Haushalt Medien Haushalt Medien Spiel Tätigkeit Spiel Tätigkeit Spiel 16:00 Uhr Pause 16:15 Uhr Familie Familie Familie Familie Familie Spiel Spiel Medien Spiel Medien 18:30 Uhr Abendessen Familie Familie Familie Familie Familie 20:15 Uhr Nachtruhe
Seite 25/53 2.5.3. Zyklus 2 – 3./4. Klasse Konzentrationsspanne am Stück 3. Klasse 18 Minuten 4. Klasse 20 Minuten Tabelle 6: Modell Tagesstruktur – 3./4. Klasse Primarstufe Zeitpunkt Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 7:30 Uhr Aufstehen 9:00 Uhr Projekt Projekt Projekt Projekt Projekt Lesen Haushalt Lesen Haushalt Lesen 9:45 Uhr Pause 10:15 Uhr Schulstoff Lesen Spiel Schulstoff Schulstoff Haushalt Schulstoff Projekt Lesen Haushalt 12:30 Uhr Mittagessen 13:30 Uhr Medien Haushalt Medien Haushalt Medien Tätigkeit Tätigkeit Spiel Tätigkeit Spiel 16:00 Uhr Pause 16:15 Uhr Familie Familie Familie Familie Familie Spiel Spiel Medien Spiel Medien 18:30 Uhr Abendessen Familie Familie Familie Familie Familie 20:30 Uhr Nachtruhe
Seite 26/53 2.5.4. Zyklus 2 – 5./6. Klasse Konzentrationsspanne am Stück 5. Klasse 22 Minuten 6. Klasse 24 Minuten Tabelle 7: Modell Tagesstruktur – 5./6. Klasse Primarstufe Zeitpunkt Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 7:30 Uhr Aufstehen 9:00 Uhr Projekt Projekt Projekt Projekt Projekt Lesen Haushalt Lesen Haushalt Lesen 9:45 Uhr Pause 10:15 Uhr Schulstoff Lesen Projekt Schulstoff Schulstoff Haushalt Schulstoff Haushalt Lesen Haushalt 12:30 Uhr Mittagessen 13:30 Uhr Medien Haushalt Medien Haushalt Medien Tätigkeit Tätigkeit Spiel Tätigkeit Tätigkeit 16:00 Uhr Pause 16:15 Uhr Spiel Projekt Lesen Projekt Familie Medien Spiel Medien Spiel Medien 18:30 Uhr Abendessen Familie Familie Familie Familie Familie 21:00 Uhr Nachtruhe
Seite 27/53 2.5.5. Zyklus 3: 7. – 9. Klasse Konzentrationsspanne am Stück 7. Klasse 26 Minuten 8. Klasse 28 Minuten 9. Klasse 30 Minuten Tabelle 8: Modell Tagesstruktur – 7. bis 9. Klasse Zeitpunkt Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 8:00 Uhr Aufstehen 9:00 Uhr Projekt Projekt Projekt Projekt Projekt Lesen Haushalt Lesen Haushalt Lesen 9:45 Uhr Pause 10:15 Uhr Schulstoff Lesen Projekt Schulstoff Schulstoff Haushalt Schulstoff Haushalt Lesen Haushalt 12:30 Uhr Mittagessen 13:30 Uhr Medien Haushalt Medien Haushalt Medien Tätigkeit Tätigkeit Projekt Tätigkeit Tätigkeit 16:00 Uhr Pause 16:15 Uhr Projekt Projekt Lesen Projekt Haushalt Medien Medien Medien Medien Medien 18:30 Uhr Abendessen Familie Familie Familie Familie Familie 22:00 Uhr Nachtruhe
Seite 28/53 2.6. Kinder und Jugendliche zur Einhaltung der Struktur im Ferienalltag motivieren Gemeinsame Zeit Reservieren Sie sich «gemeinsame Zeit» für Spass und tragen Sie diese am für Spass besten gemeinsam mit Ihrem Kind, Ihren Kindern und Jugendlichen in den Fa- milienkalender ein. Diese Eltern-Kind-Zeit darf Ihrem Kind nicht entzogen wer- den, wenn es sich «daneben» benimmt. Sie ist im Gegenteil dazu da, die Be- ziehung soweit zu stärken, dass die Kinder überhaupt dazu motiviert sind, sich auf die Eltern einzulassen. Damit Kinder lernen, dass sie als Menschen wert- voll und liebenswert sind, benötigen sie immer wieder die Erfahrung, dass an- dere gerne mit ihnen zusammen sind und den Umgang mit ihnen schätzen. Im Alltag können Sie dieses Erlebnis ganz gezielt durch diese gemeinsame Zeit fördern. Beziehung Soviel Zeit miteinander zu verbringen, wie dies in der Pandemiephase der Fall stärken ist, ist Risiko und Chance zugleich. Zum Risiko wird es dann, wenn Sie als El- tern zu hohe Erwartungen an Ihr Kind haben und ständige Hilfsbereitschaft, Kooperation und Verständnis verlangen. Kaum ein Kind wird sich s o verhalten! Vor allem wenn sich Kinder über längere Zeit langweilen, kaum Bewegung ha- ben oder sie wenig entspannte Zeit mit den Eltern verbringen, kann dies zu Frustrationen auf beiden Seiten führen. Wenn Frustrationen nicht abgebaut werden (z. B. durch Spiel, Spass oder Bewegung), führt dies häufig zu Aggression. Selbstständigkeit Sie können die Kooperationsbereitschaft, die Tagesstruktur einzuhalten för- fördern dern, indem Sie dem Kind, den Kindern mit einer Checkliste helfen. Jüngere Kinder können mit Bildern auf der Checkliste unterstützt werden (vgl. Kapitel 2.5.1 und 2.5.2). Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene mögen Aufmerksamkeit von ande- ren Menschen. Viele Kinder machen die Erfahrung, dass sie mehr Aufmerk- samkeit von ihren Eltern erhalten, wenn sie nicht kooperieren, d. h. für Kinder lohnt sich unselbstständiges Arbeiten mehr, denn sie machen die Erfahrung: Wenn mir jemand hilft − bin ich schneller fertig, es ist immer jemand zum Erklären da − mache ich weniger Fehler − fühle ich mich nicht so unsicher − verbringe ich Zeit mit meinen Eltern. Für die meisten Kinder ist das selbstständige Arbeiten hingegen äusserst un- attraktiv: − Die Arbeiten dauern länger, weil man sich die Inhalte selbst erarbeiten muss. − Es passieren mehr Fehler, die am Ende korrigiert werden müssen. − Wenn die Eltern bei den Hausaufgaben nicht in der Nähe sind, fühle n sich ängstliche Kinder schnell unsicher und unwohl. − Wer selbstständig arbeitet, verliert die so notwendige «Eltern- Zeit». Mit spezifischem Lob können Sie Kinder sehr zur Selbstständigkeit und Ko- operation ermutigen.
Seite 29/53 Kinder Sie können Ihrem Kind zeigen, wie wichtig Ihnen selbstständiges Verhalten spezifisch loben ist, indem Sie dies über entsprechende Anweisungen und spezifisches Lob verdeutlichen. Durch spezifisches Lob lernt Ihr Kind, dass es Ihre Wertschät- zung vor allem dann erhält, wenn es selbstständig ist oder kooperiert. Sie können dabei darauf achten, dass die Wörter «alleine», «selbst», «selbst- ständig» immer wieder in Ihrem Lob auftauchen. Z. B.: − Ich sehe, wie sehr du dir Mühe gegeben hast, jetzt 10 Minuten selbst- ständig zu arbeiten. − Mir ist klar, dass du dich sehr bemüht hast. − Du hast dir viel Zeit genommen, es alleine zu schaffen und warst sehr ge- duldig. − Schau, was für grosse Fortschritte du ganz alleine gemacht hast. − Ich bin mir sicher, dass du es alleine schaffen wirst. − Du hast dein Ziel zwar noch nicht ganz erreicht, aber schau mal, wie weit du selbstständig gekommen bist. Wenn Ihr Kind bei Arbeiten oder beim Aufgabenlösen Ihre Unterstützung sucht, dann geben Sie ihm Hilfe zur Selbsthilfe, indem Sie es mit aktivieren- den Fragen unterstützen, anstelle ihm einfach die Antworten zu geben. Z. B.: − Erklär mir, wie du es in der Schule gelernt hast. − Was kannst du zuerst machen? − Was kannst du dabei zur Hilfe nehmen? − Wie teilst du deine Zeit ein? Grundsätzlich ist es immer idealer, wenn Kinder und Jugendliche aufgrund von Erklärungen einsichtig sind und kooperieren. Wenn Sie wahrnehmen, dass die Tonlage lauter und übellauniger wird, dann können Sie auch eine der folgenden Strategien ausprobieren, um die Kinder und Jugendlichen zu Kooperation zu bewegen. 2.6.1. Ziele setzen und erreichen mit jüngeren Kindern: Aktivität enplan Die hier beschriebenen Strategien «Aktivitätenplan» 2 und «Verhaltensvertrag» 3 kann Ihrer Fa- milie helfen, dass der Alltag gar nicht erst als Problem erlebt werden muss. Planung des Bereiten Sie sich vor: Planen Sie den Alltag zusammen mit Ihrem Kind, in- Alltags dem Sie Themenblöcke in einen Plan eintragen und ihn gut sichtbar aufhän- gen (vgl. Kapitel 2.2, 3 oder 3.2). 2 Die Strategie «Aktivitätenplan» stammt aus dem Elternprogramm «Triple P» und wird von vielen Familien als grosse Unterstützung erlebt: Markie-Dadds, C., Turner, K. & Sanders, M. (1999). Gruppenarbeitsbuch für Eltern. Münster: Verlag für Psychotherapie. 3 Die Strategie «Verhaltensvertrag» stammt aus dem Elternprogramm «Triple P Teen».
Seite 30/53 Erwartungen, Sprechen Sie über Ihre Erwartungen: Sprechen Sie in Ruhe mit Ihrem Kind, Regeln, Ziele was Sie von ihm erwarten. Sie können Ihr Kind die Regeln für den Alltag auch wiederholen lassen, z. B. «ich halte mich an meinen Plan», «ich lasse Mami und Papi in Ruhe arbeiten», «ich verhalte mich friedlich gegenüber meinem Bruder». Je jünger Kinder sind, desto weniger Regeln sollten Sie aufstellen. Der Name des Kindes wird auf einem Blatt Papier festgehalten. Sie notieren oben auf dem Blatt das Ziel bzw. die Regeln, die es einzuhalt en gilt (vgl. Abbildung 3). Setzen Sie Ihrem Kind zuerst ein einfach erreichbares Ziel. Am ersten Tag des Einhaltens des Aktivitätenplans, gibt es gleich am ersten Abend die Belohnung. Danach können Sie die Zielerreichung etwas erhöhen, z. B. sich zwei Tage lang daranhalten, dann drei Tage usw. Jeden Abend klebt ihr Kind ein Klebebild in einen Kreis (= 1 Tag lang gut gemacht) oder Sie zeichnen ein Smiley (vgl. Abbildung 1). Sobald jeder Kreis ein Kle- bebild enthält, darf die Belohnung bezogen werden. Lobe n Sie unbedingt Ihr Kind für das Erreichen des Zieles. Belohnung Belohnen Sie angemessenes Verhalten: Überlegen Sie sich zusammen mit Ihrem Kind, was es erhält, wenn es sich gut (nicht perfekt) an die Regeln hält. Die Belohnungen sollten unmittelbar nach Erreichen des definierten Ziels ge- geben werden. Die Belohnung schenken Sie ihm in Form von Zeit, die Sie mit ihm zusätzlich verbringen (also keine materiellen Belohnungen und auch keine Süssigkeiten). Das Kind sucht sich eine Belohnung aus. Am besten Sie schlagen ihm einige Belohnungen vor, die in Frage kommen. Ideale Belohnungen sind: − Eine Geschichte vorlesen − Zusammen kochen oder backen − Ein Mittagessen wünschen − Zusammen basteln, zeichnen − Spiele spielen − Etwas Sportliches zusammen machen − Eine Massage von Mama oder Papa − Ältere Kinder kann man zur Kooperation ermutigen, wenn sie sich zusätz- liche Medienzeit verdienen können. Lob Loben Sie Ihr Kind im Alltag häufig, wenn es sich an die Struktur des verein- barten Plans hält. Rückblick und Besprechen Sie am Abend mit Ihrem Kind, wie gut es sich an die Regeln Ausblick gehalten hat und was es morgen noch besser machen kann. Geben Sie ihm die Belohnung, wenn es sich gut an die Vereinbarungen gehalten hat. Nehmen Sie dem Kind nie Punkte weg, die es sich bereits verdient hat und drohen Sie ihm auch nicht damit. Abbildung 3: Beispiel für einen Aktivitätenplan
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