Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln - "Der Geist ist kein Schiff, das man beladen kann, sondern ein Feuer, das man entfachen muss."
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Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln „Der Geist ist kein Schiff, das man beladen kann, sondern ein Feuer, das man entfachen muss.“ Plutarch (46 – 120)
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 Inhalt 1. Äußere Situation 2. Katholische Grundschule 3. Unsere Leitsätze 4. Zur pädagogischen Konzeption 4.1 Guter Unterricht 4.2 Offene Unterrichtsformen 4.3 Unterrichtsfächer 4.3.1 Deutsch 4.3.2 Mathematik 4.3.3 Sachunterricht 4.3.4 Katholische Religion 4.3.5 Sport 4.3.6 Kunst 4.3.7 Musik 4.3.8 Englisch 4.4 Fördermaßnahmen 4.4.1 Frühzeitige Förderung von zukünftigen Schüler/innen auf der Basis eines Schuleingangsprofils 4.4.2 Gemeinsame Richtlinien für Förderempfehlungen 4.4.3 Innere Differenzierung im Klassenverband 4.4.4 Jahrgangsübergreifende Förderung 4.4.5 Förderzeiten in kleinen Lerngruppen 4.4.6 Außerunterrichtliche Förderung 4.5 Bewegung 4.6 Leistungsbeurteilung 4.7 Vertretungsunterricht 4.8 Neue Medien 4.9 Das Klassenspiel 4.10 Zentrale Lernstandserhebungen 5. Der Schulanfang - Kindergarten und Schule - Schulanfang - Flexible Schuleingangsphase 6. Gemeinsame Gestaltung des Schullebens - Schulhofumgestaltung - Feste und Feiern 7. Verlässliche Schule 8. Öffnung der Schule nach außen 9. Entwicklungsvorhaben 10. Fortbildungsplanung
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 1. Äußere Voraussetzungen und Bedingungen Die Schule an der Andreas-Hermes-Str. liegt in Neubrück, einem Stadtteil, der in den 60er Jahren neu erbaut wurde, um bei der damals herrschenden Wohnungsnot für ca. 14 000 Menschen Wohnraum zu schaffen. Heute wohnen nur noch knapp 9000 Menschen in Neubrück. Die Schule wurde 1967 mit 77 Kindern eröffnet und wird in den letzten Jahren von etwas mehr als 200 Kindern pro Jahr besucht. Es gibt 8 Klassenverbände. Zur Zeit unterrichten hier 9 Kolleginnen und 1 Referendar. Neubrück wird durch den Europaring, der durch die ganze Siedlung verläuft, in 2 Ein- zugsgebiete geteilt. Während westlich des Europaringes Einfamilienhäuser überwiegen, stehen östlich davon fast ausschließlich Hochhäuser. Diese wurden früher vor allem von Bundeswehrfamilien bewohnt. In Neubrück steht den Kindern kaum natürliche Bewegungsräume zur Verfügung. Die wenigen Grünflächen, die es in dieser Siedlung gibt, werden vor allem als Hundeauslauf genutzt und die Spielplätze sind für die Kinder unattraktiv. Auch haben viele Eltern Angst vor Gefahren und lassen die Kinder aus diesem Grund nicht alleine nach draußen. So wird die Freizeit der Kinder vor allem von Erwachsenen organisiert: Es gibt Freizeitangebote von kirchlichen Institutionen (Pfadfinder, Chor...) und Sportvereinen. Unsere Schule legt deshalb großen Wert darauf, dass die Schule keine „Sitzschule“ ist, sondern dass die Kinder genügend Bewegungserfahrungen machen können. Die Bevölkerungsstruktur hat sich in Neubrück in den letzten Jahren sehr gewandelt. Die Bundeswehrfamilien sind aus den Mietshäusern ausgezogen. Nachgezogen sind viele „Aussiedlerfamilien“ und Migranten. Dementsprechend unterschiedlich ist die So- zialstruktur der beiden Einzugsgebiete. So wohnen in den Mietshäusern viele Sozialhil- feempfänger. Auffällig sind auch die vielen Kinder, die nur mit einem Elternteil leben, oder in einer ´Patchworkfamilie´. Entsprechend der Sozialstruktur ist auch das Engagement der Eltern. Einige Familien sind sehr einsatzfreudig und interessiert an den schulischen Belangen. In Neubrück gibt es 2 Grundschulen. Unsere Schule ist eine auf Elternwunsch einge- richtete katholische Grundschule. Der Anteil der katholischen Kinder liegt zur Zeit aber nur bei ca. 54 %. Die Kinder anderer Konfessionen oder Kinder ohne Konfession besuchen unsere Schule auf ausdrücklichem Wunsch der Eltern. Zu der Gemeinschaftsgrundschule Europaring besteht ein gutes Verhältnis. Kinder aus vielen unterschiedlichen Nationen besuchen zur Zeit unsere Schule. Ungefähr ein Drittel der Kinder sprechen zu Hause kein Deutsch. Neu ist der höhere Anteil der Aussiedlerkinder, die zwar die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, aber kaum Deutsch sprechen. Erschwerend für unsere Arbeit ist die große Fluktuation in den Mietshäusern, die in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Die Veränderungen sind für die Kinder in den Klassen erheblich. Einerseits müssen die neuen Mitschüler in die Klassengemeinschaft integriert werden, andererseits muss von liebgewonnenen Mitschülern Abschied genommen werden. Die Schule arbeitet eng mit den Nachbarinstitutionen, wie den beiden Kirchengemeinden, dem Bürgerverein und den Kindergärten/Hort, zusammen. Auch besteht ein enger Kontakt zum ASD und den Sportvereinen.
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 Katholische Grundschule Wir sind eine Katholische Schule und aufgrund der Zusammensetzung unserer Schüler- und Lehrerschaft ist es für uns wichtig, das Wort katholisch wörtlich übersetzt allgemein, allumfassend / gültig> in Bezug auf den christlichen Glauben zu betrachten.*) In diesem Sinne wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern eine am katholischen Glauben orientierte Erziehung zukommen lassen. Dabei sind wir bemüht, den Kindern zu helfen, eigene Wertmaßstäbe zu entwickeln. Diese können sich ergeben aus einer Erziehung - zur Nächstenliebe - zur Offenheit - zur Abwehr gegen Vorurteile - zur Mitverantwortung gegenüber Mensch und Natur. Auch über den Religionsunterricht hinaus sind wir bestrebt, in angemessener Form Feste wie Erntedank, Advent, Weihnachten und Ostern auf ihren Sinn hin zu befragen und gemeinsam zu feiern. Die Pflege religiöser Bräuche im Laufe des Jahres, der Umgang mit christlichen Symbolen des Glaubens und die Anleitung zur Besinnung sind für uns wichtige Elemente einer religiösen Erziehung. Wir verschließen uns jedoch nicht der Tatsache, dass ein deutlicher Rückgang besonders christlicher und kirchlicher Sozialisation festzustellen ist. Aus diesem Grund bemühen wir uns, die Schüler an die oben genannten Fragen und Probleme heranzuführen und sie zur Toleranz gegenüber anderen Religionen und Welt- anschauungen zu erziehen. Wir haben regelmäßigen Kontakt zur katholischen Gemeinde St. Adelheid, die an einer ökumenischen Arbeit interessiert ist. Wir bereiten gemeinsam den Gottes- dienst vor und Kinder beteiligen sich an der Sternsingeraktion. Auch zum Pfarrfest Adelheidiade ist unsere Schule eingeladen. *) Anzumerken sei hier, dass wir auf der Grundlage des Lehrplans für Kath. Religion unterrichten. Ebenfalls sehen wir den Beschluss der Synode der deutschen Bistümer als Leitlinie unseres Unterrichts.
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 3. Leitsätze unserer Arbeit Unsere Schule hat auf die Bedürfnisse, die sich aus der Analyse des Schuleinzugsgebietes ableiten, reagiert und folgende Leitsätze für unsere Arbeit aufgestellt. 1. Wir gestalten mit den Kindern und Eltern einen verlässlichen, rhythmisierten Schulvormittag. 2. Wir fördern und fordern die Kinder ganzheitlich gemäß ihren individuellen Voraussetzungen. 3. Wir arbeiten an einem guten Schulklima, in dem Streitkultur gefördert und Gewalt entgegengewirkt wird. 4. Wir fördern den Teamgedanken bei Kindern und Eltern. 5. Wir legen Wert auf einen regen Austausch und gegenseitige Unterstützung innerhalb des Kollegiums. 6. Wir sehen in der Zusammenarbeit mit den Eltern eine wichtige Unterstützung und Bereicherung des Schulalltags. 7. Wir bemühen uns, bei der Gestaltung des Schulvormittags, dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden. 8. Wir bereichern den Schulalltag durch außerschulische Aktivitäten, Feste und Feiern. 9. Wir vermitteln ein christlich-kulturelles Zusammenleben. 10. Wir schaffen in Kooperation mit den Kindergärten einen behutsamen Übergang in die Schule. 11. Wir nehmen aktiv am Stadtteilleben teil. Wir realisieren unsere Leitsätze in verschiedenen Bereichen. Ihr Zusammenwirken macht das Leben in unserer Schule aus.
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 4. Zur pädagogischen Konzeption 4. 1 Guter Unterricht Das Kollegium der KGS Andreas-Hermes-Straße hat sich auf eine Beschreibung von „Gutem Unterricht“ geeinigt, die sowohl die Vermittlung von Basiswissen als auch die Sicherung von Sozialkompetenz beinhaltet. ... vertrauens- und respektvolle ... Kenntnis des aktuellen Lernatmosphäre und Aner- Lernstandes jedes einzelnen kennung der Lehrperson als Kindes Autorität ... eine angstfreie, angenehme Lernatmosphäre, die die Freude am Lernen und Lehren sowie ... Strukturen schaffen (Regeln, die Leistungsbereitschaft Guter Unterricht ist für uns... Rituale, ...) gewährleistet und erhält. Vermittlung Guter Sicherung ... aktives, selbstständiges, Unter- ... Zieltransparenz diszipliniertes Lernen und von von Arbeiten der Kinder Basis- richt Sozial- wissen kompetenz ... Vermittlung verschiedener ... Offenheit und Flexibilität aller Lernmethoden am Unterricht Beteiligten ... Förderung von Neugier und selbstständigem Entdecken ... sinnvoller und wirtschaftlicher neuer Zusammenhänge auf Wechsel von Methoden, individuell angemessenem Medien und Sozialformen Niveau jedes einzelnen Kindes (Differenzierung) In einer Elternumfrage wurden ebenfalls die Erwartungen der Eltern von der Schule und ihr Verständnis guten Unterrichts ermittelt. ... im Unterricht gute Vorbereitung auf weiterführende Schule, Wissensvermittlung (Grundrechenarten, Lesen und Rechtschreibung beherrschen), Disziplin, Lernziele sollen erreicht werden, Methodenvielfalt, Vermittlung sozialer Kompetenz, wenig Unterrichtsausfall ... von der Lehrerin ... vom Schulleben Verständnis für das Kind/ Einfühlungs- Gewaltfreiheit, außerschulische Aktivitäten, vermögen, Strenge, Disziplin und Konsequenz, Schulhofumgestaltung, Schulfeste, Klassen- Engagement/ Interesse, Objektivität/ feste, Sportfeste, Patenschaften, Schulzeitung, Gerechtigkeit, Kontakt zu den Eltern, Arbeitsgemeinschaften, Verbindung Schule und Wissensvermittlung, fachliche Kompetenz, Freizeit, geregelter Tagesablauf, Natur- Beurteilungskompetenz, Differenzierung, Das erwarte ich verbundenheit Förderung von sozialer Kompetenz von der Grundschule ...von der Elternmitgestaltung ... von der Klassengemeinschaft mehr Eltern sollten mitarbeiten, Leseförderung, Zusammenarbeit, Zusammenhalt, Regelbe- Einbringung von Talenten, gemeinsame Ideen mit der Schule entwickeln und umsetzen, gemeinsame wusstsein, gute Atmosphäre, Hilfsbereitschaft, Aktionen (Ausflüge), Hausaufgabenbetreuung, Konfliktbewältigung, gemeinsame Erlebnisse, AG´s, Treffen außerhalb der Elternabende Patenklassen, keine Diskriminierung (Elternstammtisch), Unterstützung für Kinder, Informationsaustausch untereinander
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 In der Elternumfrage wurden Verbesserungen in den Bereichen - äußere Gestaltung (Verschönerung der Klassenräume, Vergrößerung des Schulhofes, bessere Toiletten), - Unterricht (mehr AG´s, kein Losverfahren bei den AG´s, mehr Sportunterricht, mehr Musikunterricht, längere Unterrichtszeit, Lesegruppen, Erprobung neuer Unterrichtsmethoden und Einsatz moderner Unterrichtsmaterialien) und - Lehrer und Eltern (engere Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern, feste Elternsprechstunde, einheitliche Konsequenz für Fehlverhalten, häufigere Zwischenbeurteilungen, mehr Ersatzlehrer) gewünscht. Diese Wünsche wurden und werden beachtet und je nach Umsetzbarkeit auch berücksichtigt. 4.2 Offene Unterrichtsformen „Offener Unterricht ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Reformansätze in vielfältigen Formen inhaltlicher, methodischer und organisatorischer Öffnung mit dem Ziel eines veränderten Umgangs mit dem Kind auf der Grundlage eines veränderten Lernbegriffs.“ (Wallrabenstein). Wir verstehen die Öffnung von Unterricht als notwendige pädagogische Antwort auf die Forderungen der Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule, die veränderten sozialen Strukturen der Familien unserer Schülerinnen und Schüler, die Reizüberflutung aus der Medienwelt, das veränderte Raumerleben unserer Schülerinnen und Schüler, die Leistungsdifferenzen in unseren Klassen, die unterschiedlichen Lerntypen unserer Schülerinnen und Schüler, das heutige Kindheitsbild (Kind als Partner). Wir bemühen uns, unterschiedliche Reformansätze in unsere tägliche Arbeit zu integrieren, ohne uns ausschließlich auf eine Methode festzulegen (wie z.B. Montessori, Freinet, Petersen). Eine inhaltliche, methodische und organisatorische Öffnung des Unterrichtes wird bereits mit Beginn der Klasse 1 durch folgende Unterrichtsformen angestrebt: Wochenplan bzw. Tagesplan Stationslernen Werkstattunterricht projektorientierter Unterricht Geeignete Unterrichtsthemen werden bereits projektartig und fächerübergreifend erarbeitet. Unser Kollegium hat sich zum Ziel gesetzt, den projektorientierten Unterricht bzw. den Projektunterricht zu optimieren (regelmäßig stattfindende Projektwochen). 4.3 Unterrichtsfächer 4.3.1 Deutsch Im Bereich Sprache wird an unserer Schule überwiegend Fibel unabhängig gearbeitet. Unser Kollegium arbeitet im Anfangsunterricht mit der Anlauttabelle, d.h. der Lese- und der Schreiblernprozess werden eng
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 miteinander verbunden und unterstützen sich gegenseitig. Die Fibel dient lediglich als erstes Lesebuch und zur zusätzlichen Strukturierung der Buchstaben. In einigen Klassen wird das Kennenlernen der Buchstaben durch Buchstabenbücher ergänzt. Im Laufe der ersten beiden Schuljahre wird die Druckschrift durch die Vereinfachte Ausgangsschrift abgelöst. Dabei wird bei jedem Kindern ein individuelles Lerntempo zugelassen. Dementsprechend werden im 3. und 4. Schuljahr auch freie Schreibanlässe angeboten, um die Freude am Schreiben zu erhalten und die Fantasie anzuregen. Einige Kollegen halten mit ihren Klassen Schreibkonferenzen ab oder ermöglichen einen individuellen Schreibanfang. An unserer Schule wird zumeist das Fach Sprache mit dem Sachunterricht verbunden. So soll der Umgang mit Sprache eine möglichst natürliche Einbettung erhalten. 4.3.2 Mathematik Im Bereich Mathematik arbeiten die Klassen nach dem Konzept „Zahlenzauber“ aus dem Oldenbourg Schulbuchverlag. Je nach Zusammensetzung der Klasse und Leistungsstand der einzelnen Schüler wird versucht, das vernetzende, selbstständige Denken anzuregen. Mathematische Themenbereiche werden möglichst oft aktiv entdeckend erschlossen und durch produktives Üben gefestigt. Jeder Kollege oder jede Kollegin hat die Möglichkeit, persönliche Schwerpunkte zu setzen. Die durch das Schulbuch festgelegten Rahmenbedingungen können durch eigene Konzepte und Ideen erweitert werden. In der Regel wird die Arbeit in den einzelnen Stufen zwischen den entsprechenden Lehrern abgestimmt und gegenseitig ergänzt. 4.3.3 Sachunterricht „Das Lernen zu lernen und ein Leben lang lernfähig zu bleiben, ist für das Leben in der heutigen Gesellschaft von besonderer Bedeutung.“ (Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW, Richtlinien und Lehrpläne 2003, S.17) Ab dem Schuljahr 2004/ 2005 erprobt unsere Schule die neuen Richtlinien und den Lehrplan Sachunterricht, die die Richtlinien und Lehrpläne aus dem Jahre 1985 ablösen. Sie bilden die Grundlage für die Entwicklung und Sicherung der Qualität schulischer Arbeit in der Grundschule, als der für alle Kinder gemeinsamen Grundstufe des Bildungswesens. Dabei gilt es, zum einen, ein gutes Fundament für den weiteren schulischen Entwicklungsweg der Kinder und dessen Anforderungen zu legen, zum anderen geht es aber vor allem darum, „die Freude und das Interesse der Kinder am Lernen zu stärken sowie jedes einzelne Kind seinen Fähigkeiten, Interessen und Neigungen entsprechend angemessen zu fördern.“ (Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW, Richtlinien und Lehrpläne SU, 2003, Vorwort) Der Sachunterricht soll den Kindern Orientierungen und Hilfen geben zum Verständnis, zur Erschließung und Mitgestaltung ihrer Lebenswirklichkeit und Grundlage für weiterführendes Lernen schaffen. Besonders steht dabei im Vordergrund, dass die Kinder lernen, Dinge bewusst wahrzunehmen, genau zu beobachten, Hypothesen zu bilden, Fragen zu stellen, Versuche/ Experimente zur Beantwortung dieser zu
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 entwickeln und durchzuführen. Dabei erkennen die Kinder „den Sinn von Umwegen und lernen aus Fehlern“ (ebenda, S.17). So ist das forschend-entdeckende Lernen die fachspezifische Lernform des Sachunterrichts. Dabei lernen die Kinder: das aufmerksame und umsichtige Sammeln von Gegenständen und Informationen das genaue Beobachten und präzise Beschreiben von Lebewesen und Sachverhalten das Erkennen von Problemen, das Anstreben von Lösungsmöglichkeiten und dazu das Entwickeln und Überprüfen von Fragen und Hypothesen das Entwickeln, Durchführen und Deuten von Experimenten das Befragen von Personen und Quellen das Festhalten, Präsentieren von Ergebnissen sowie das Diskutieren und Einordnen in größere Zusammenhänge. Im Vergleich zum Lehrplan Sachunterricht von 1985 ist es besonders die Fähigkeit des Experimentierens der große Bedeutung zukommt. Experimente sollen zu einem fast alltäglichen Unterrichtsgegenstand im Sachunterricht werden. Inwieweit dies zu realisieren ist, wo eventuelle Grenzen auftreten bzw. welchen Weg zur realistischen Umsetzung man finden kann – das möchten wir insbesondere erproben und kritisch hinterfragen. 4.3.4 Katholische Religion Als katholische Bekenntnisschule führen wir den Religionsunterricht im Klassenverband durch. Auf diese Weise ist es eher möglich, den Unter- richt auch fächerübergreifend zu gestalten. Besonders in der Eingangsstufe wird der RU in Sinne einer Propädeutik gestaltet. Das heißt: Die Schüler sollen behutsam an religiöse Fragen herangeführt und für diese aufgeschlossen werden. Sie sollen Fähigkeiten entwickeln wie z.B. die Wahrnehmung des Wunders der Schöpfung. Sie werden dazu angeleitet, grundlegende Fragen nach ihrem eigenen Leben zu stellen. Diese werden dann in einen Zusammenhang mit den Aussagen der christlichen Glaubenslehre gebracht. Im weiteren Verlauf der Schulzeit erlangen die Kinder Kenntnisse über Grundaussagen des christlichen Glaubens, über die Tradition der Kirche und über Personen, die ihr Leben aus christlicher Überzeugung gestaltet haben (Mutter Theresa, Daniel Deveuster, Albert Schweitzer ....). 4.3.5 Sport Im Sportunterricht legt das Kollegium, neben den vom Lehrplan verlangten Bereichen des Sportunterrichts, einen besonderen Schwerpunkt auf die gemeinsame Planung und Durchführung von Bewegungslandschaften. Im Sportunterricht bauen die Lehrer diese mit den Kinder gemeinsam auf, die in thematisch Situationen (z.B. der Urwald) eingebunden sind. Es sind offene Angebote, die die Schüler anregen und auffordern, eigene Erfahrungen mit vielfältigen Bewegungsformen, die im Alltag der Kinder heute kaum noch Platz finden, zu machen. Durch gemeinsames Planen soll die Mitgestaltung und die Selbständigkeit der Schüler gefördert werden, so dass sie zunehmend lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 4.3.6 Kunst Im Mittelpunkt des Kunstunterrichts steht das praktische Gestalten, an dem die Kinder Freude entwickeln sollen. Im Rahmen der ästhetischen Erziehung erhalten die Kinder die Möglichkeit, sich handelnd mit unterschiedlichsten Materialien und fachspezifischen Techniken auseinanderzusetzen. Neben dem räumlichen, farbigen, grafischen, textilen und visuell-technischen Gestalten lernen die Kinder auch das szenische Spiel als ästhetisches Ausdruckmittel kennen. Eigene nicht- verbale Ausdrucksmittel zu finden, ist ein zentrales Anliegen des Kunstunterrichts. Hierbei sehen wir es als besonders bedeutsam an, eine Unterrichtssituation zu schaffen, die Raum für kindliche Phantasie eröffnet und in denen die Kreativität der Kinder gezielt gefördert wird. Neben dem praktischen Gestalten halten wir es für wichtig, dass im Kunstunterricht Raum für Gespräche über Bilder und Objekte eingeplant wird. Eigene Arbeiten aber insbesondere auch Objekte aus den Bereichen Kunst, Design und Werbung sollen intensiv besprochen werden. Da Museumsbesuche nicht immer möglich sind, benutzen wir häufig Abbildungen von Kunstobjekten, die den Kindern als großformatige Kunstdrucke oder als Farbfolien auf dem OHP präsentiert werden. Über die Äußerung von Assoziationen sowie die Wahrnehmung, Verbalisierung und Analyse von Bildwirkungen sollen die Kinder ihre Interpretationsfähigkeiten für ästhetische Objekte erweitern. Die Kinder sollen lernen, auch ungewöhnliche Sicht- und Arbeitsweisen zu akzeptieren. Somit leistet der Kunstunterricht auch einen Beitrag zum demokratischen Miteinander. In unserer Schule wird der Kunstunterricht auch häufig nicht isoliert, sondern in Verbindung mit anderen Fächern unterrichtet. So wird dem für die Grundschulpädagogik grundlegenden Prinzip des fächerübergreifenden Unterrichtens Rechnung getragen. Ein Bild kann Anreiz zum Verfassen eines Gedichtes sein. Ebenso kann ein Musikstück als Impuls für eine gestalterische Arbeit dienen. 4.3.7 Musik An unserer Schule wird das Musikwerk „Fidelio“ eingesetzt. Durch umfangreiches Lehrermaterial sowie CDs wird das Erarbeiten der Inhalte auch für fachfremde Lehrer möglich. Fidelio bietet in jedem Jahrgang sechs handlungsorientierte und schülernahe Themeneinheiten. Dort werden jeweils Lieder, Tänze, instrumentale Begleitung und Spielideen angeboten. Zusätzlich wird noch jeweils ein Jahreszeiten-Kapitel angeboten. Hier findet man neben traditionelles auch modernes Liedgut. Verbindungen zum Deutsch-, Sach-, Kunst- und Religionsunterricht machen ein fächerübergreifendes Arbeiten möglich. Außerdem findet man zahlreiche Projektangebote, durch die der Schulalltag musikalisch bereichert werden kann. 4.3.8 Englisch Der Englischunterricht findet ab dem 3. Schuljahr statt und wird im 4. Schuljahr fortgeführt. Im Bereich Englisch liegt der Schwerpunkt auf dem mündlichen Sprachgebrauch, der Unterricht ist sehr handlungsorientiert. Die Klassen arbeiten mit dem Lehrwerk „Ginger“. Die Kinder erlernen die fremde Sprache spielerisch durch Lieder, Reime, Rollenspiele,
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 Bewegungsspiele, Klassen- und Partnerspiele. Den Unterricht begleitet die Handpuppe „Ginger“, durch die die Kinder motiviert werden. Durch den Einsatz der „Ginger-CD´s“ wird die Sprachwahrnehmung der Kinder geschult, außer der Lehrerin hören die Kinder so auch andere englischsprechende Personen. Sowohl das Lesen von englischen Wörtern und Texten als auch das Schreiben von englischen Wörtern beansprucht lediglich einen geringen Anteil des Englischunterrichts, da auf dem Redeanteil der wesentliche Schwerpunkt liegt. 4.4 Fördermaßnahmen Wie es in den Richtlinien und Lehrplänen für die Grundschule verankert ist, stellt sich unsere Schule die Aufgabe, unsere Schüler und Schülerinnen auf der Grundlage ihres individuellen Lern- und Leistungsstandes zu fördern und zu fordern. Da der Förderbedarf an unserer Schule sehr vielschichtig ist, muss auch die Förderung auf unterschiedlichen Wegen angegangen werden. Folgende Schwerpunkte bilden sich an unserer Schule heraus: o Frühzeitige Förderung von zukünftigen Schüler/innen auf der Basis eines Schuleingangsprofils o Einigung des Kollegiums auf gemeinsame Richtlinien für die Förder- empfehlungen und einen entsprechenden Maßnahmenkatalog o Innere Differenzierung im Klassenverband o Jahrgangsübergreifende Förderung o Förderzeiten in kleinen Lerngruppen o Außerunterrichtliche Förderung durch Zusammenarbeit mit Fachkräften o Angebot einer Hausaufgabenbetreuung durch engagierte Eltern 4.4.1 Frühzeitige Förderung von zukünftigen Schüler/innen auf der Basis eines Schuleingangsprofils Bei der Anmeldung für das nächste Schuljahr werden die grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder für einen erfolgreichen Schulstart überprüft. Die bezieht sich auf Kenntnisse in den Bereichen Mathematik und Sprache und auf Fähigkeiten im Bereich Wahrnehmung, Ausdauer, Lernverhalten, Lernmotivation oder Sozialverhalten. Sollte ein Förderbedarf in einzelnen Bereichen festgestellt werden, so wird Kontakt mit dem Kindergarten als aktueller Förderort aufgenommen und Anregungen werden weitergegeben. Sollten Schwierigkeiten im Sprachbereich festgestellt werden, so besteht die Möglichkeit entsprechend den Fördermaßnahmen des Landes NRW einen Sprachkurs direkt an unserer Schule zu besuchen, der das Ziel hat die sprachlichen Fähigkeiten zu festigen (Erweiterung des Wortschatzes, Erweiterung der mündliche Grundfähigkeiten....). Da die Förderlehrer in engem Kontakt zu den Lehrkräften der neuen Schuleingangsgruppe steht, kann auf die begonnene Förderung beim Schulstart aufgebaut werden. 4.4.2 Das Kollegium einigte sich auf gemeinsame Richtlinien für die Förderempfehlungen und auf einen entsprechenden Maßnahmenkatalog (vgl dazu die Anlage) 4.4.3 Innere Differenzierung im Klassenverband „Innere Differenzierung dient dazu, das bewusste, selbständige Lernen und Handeln jedes einzelnen Kindes zu fördern und sein Vertauen in die
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 eigenen Fähigkeiten zu stärken. Jedes Kind soll erfahren, dass es fähig ist, etwas zu leisten.“ (RL Seite 14) Diese grundlegende Förderung bezieht alle Kinder im gemeinsamen Unterricht eines Klassenverbandes ein. Besonders offene Lernangebote lassen Platz für ein individuelles Lern- tempo, unterschiedliche Lernniveaus oder auch individuelle Lernwege (s. Punkt 4.1). 4.4.4 Jahrgangsübergreifende Förderung a) Schuleingangsphase mit der Zusammenlegung der 1. und 2. Klasse Ab dem Schuljahr 2005/2006 legt unsere Schule die Klassen 1 und 2 zur neuen Schuleingangsstufe zusammen. Je nach Lern- und Leistungsstand der Kinder verbleiben sie zwischen einem und drei Jahren in dieser Stufe. Leistungsstarke Kinder können leicht an weiterführende Lerninhalte herangeführt werden. Schwächeren Kindern kann die notwendige Zeit gegeben werden, um die Lerninhalte sicher zu beherrschen, ohne die demotivierende Erfahrung einer Klassenwiederholung. Zentrale Bedeutung kommen in dieser gemischten Eingangsstufe Arbeitsformen zu, die allen Kindern auf ihrem Leistungsstand ein Lernen ermöglichen. Im Anfangsunterricht Deutsch wird an unserer Schule weiterhin das Prinzip „Lesen durch Schreiben“ verfolgt, da hier jedes Kind gemäß seinem individuellen Leistungsstand lernen kann. Im Sachunterricht bieten sich Themen an, die in offenen Aufgabenstellungen einen Lernzuwachs in verschiedenen Bereichen zulassen. Unsere Schule sieht diese Möglichkeiten des gemeinsamen Lernens und „Voneinander-Lernens“ als zentrale Aufgabe und Chance für eine individuelle Förderung. Ebenso wichtig ist das Lernen in sogenannten Kerngruppen (leistungshomogeneren Gruppen), um Zeit für Themeneinführungen zu finden oder den Erwerb von speziellen Fähigkeit zu sichern. b) Besuch einer anderen Klassenstufe in einzelnen Fächern Immer wieder stellt sich heraus, dass Kinder in einzelnen Bereichen besonderen Förderbedarf haben, dem der Unterricht innerhalb des Klassenverbandes nicht gerecht werden kann. Dies ist der Fall, wenn ein Kind in Einzelbereichen extrem leistungsstark ist. Eine individuelle „Fütterung“ mit weiterführendem Lernstoff, würde das gemeinsame Lernen mit der Lerngruppe oft ausschließen. Diesem kommt jedoch im Lernprozess jedes Kindes eine zentrale Bedeutung zu. Das Kollegium hat für den mathematischen Bereich eine feste Lernzeit festgelegt, in der Kinder die Möglichkeit haben, in einer anderen (meist höheren Klasse) zu lernen, ohne andere relevante Unterrichtsinhalte zu verpassen. So haben leistungsstarke Kinder die Möglichkeit, auf ihrem Niveau zu lernen, ohne das gemeinsame Lernen mit der Lerngruppe einzubüßen. 4.4.5 Förderzeiten in kleinen Lerngruppen a) Frühförderunterricht Häufig sind Lernschwierigkeiten mit einem Mangel an Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer verbunden. Eine kurze aber
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 tägliche und kontinuierliche Förderung erachten wir deshalb für lernschwache Kinder als besonders sinnvoll. Aus diesem Grund ist im Stundenplan jeder Klasse viermal wöchentlich von 7.55 Uhr bis 8.15 Uhr der Frühförderunterricht festgelegt. Dieser Förderunterricht findet vor dem regulären Unterricht statt, so dass die Kinder meist noch aufnahmefähiger sind und ein effektives Lernen möglich ist. Darüber hinaus hat jeder Klassenlehrer somit die Möglichkeit, schnell auf Lernschwierigkeiten einzugehen und durch kontinuierliche Übung, Lernlücken zu schließen. b) Einzelne Förderstunden Jede Klasse erhält durch engagierte Eltern oder auch ehemalige Lehrer zusätzliche Förderstunden, die je nach Bedarf eine mathematische oder auch sprachliche Förderung beinhalten. Das Lernen in der Kleingruppe gibt besonders lernschwachen Kindern die Möglichkeit, Lücken zu schließen und ihr Wissen durch zusätzliche Übung zu festigen - Freiwillige Arbeitsgemeinschaften Je nach Möglichkeiten bezüglich der Stundenverteilung bietet unsere Schule eine Förderung in künstlerischen, musischen oder praktischen Bereichen in Form von freiwilligen AG´s in Anschluss an den Unterricht an. c) Migrantenförderung An unserer Schule ist der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund sehr hoch. Täglich treffen hier verschiedene Nationalitäten aufeinander und viele Kinder sprechen die deutsche Sprache nur schlecht oder fehlerhaft. Da das sprachliche Lernen eine wichtige Voraussetzung für den Schulerfolg darstellt, misst unsere Schule der Sprachförderung für Migrantenkinder eine hohe Bedeutung zu. Diese zusätzliche Förderung ist allerdings abhängig von der Bereitstellung der Stunden für Integrationshilfe. In separaten Förderstunden erhalten diese Kinder die Möglichkeit, ihre sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern. Für jede Klassenstufe werden Förderkurse "Deutsch als Zweitsprache" angeboten, in denen als vorrangiges Ziel das Erlernen des Sprechens und Verstehens der deutschen Sprache steht. Durch standardisierte Sprachtests wird das Sprachniveau jedes Kindes individuell eingeschätzt und je nach Sprachstand werden weitere Übungen in Wort und Schrift durchgeführt. In diesen Förderkursen wird mehrmals wöchentlich in kleinen Gruppen - bis zu zehn Kindern - gelernt. Gerade für Kinder mit großen Sprachdefiziten ist die Kleingruppe mit einer Lehrerin als fester Bezugsperson für verschiedene Bereiche von Vorteil, denn hier... werden spielerisch Sprechanlässe geschaffen, so dass die Sprache mutig ausprobiert werden kann.
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 findet keine Isolation statt; durch die Zusammenarbeit mit anderen ausländischen Kindern befindet sich kein Kind in einer Sonderstellung, vielmehr bildet der Kontakt der Kinder untereinander eine wichtige Grundlage für alle Lernsituationen. kann jedes Kind mit seinen eigenen Sprachbarrieren wahrgenommen und individuell unterstützt werden. schaffen auch kleine Erfolge Motivation und stehen den Misserfolgen in den Regelklassen positiv gegenüber. in der Kleingruppe gewinnen Kinder oftmals das Selbstvertrauen, sich überhaupt sprachlich zu äußern. wird das Kind im emotionalen Bereich bestärkt, so dass durch Ermutigung und Bestätigung ein Selbstwertgefühl aufgebaut werden kann; das Kind lernt mit eigenen Gefühlen umzugehen und über diese zu sprechen. kann das soziale Lernen gefördert werden, denn es werden Gesprächsregeln erlernt, wie Zuhören, andere ausreden lassen, andere nicht entmutigen, wenn sie etwas falsch gemacht haben etc. Wie sieht der Unterricht in seiner Konzeption aus? Erlernen und Förderung der deutschen Sprache: Hier gehen wir vom kommunikativen, schülerorientierten Ansatz des Fremdsprachen-erwerbs aus. Eine der Hauptaufgaben mit Deutsch als Zweitsprache lernenden SchülerInnen ist hierbei zunächst die Entwicklung der dialogischen Kompetenz. Viele Migrantenkinder kommen in den Regelklassen häufig nicht zu Wort und verstummen völlig oder werden durch ihre mangelnde Kommunikationsfähigkeit aggressiv; deshalb ist es wichtig, dass die gesprochene Sprache gleichberechtigt neben anderen Aufgaben dieses Fachbereichs – wie Lesen- und Schreibenlernen auf Deutsch, Wortschatzer- weiterung etc. – steht. Vorrangiges Ziel unseres Förderunterrichts ist die Sicherung und Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit. Dazu gehören das korrekte sowie das spontane Sprechen, aber auch das (Zu-)hören, so dass die Kinder sich immer besser in ihrer Umwelt zurechtfinden können und dadurch Handlungsfähigkeit erwerben. Um eine Sprache zu erlernen benötigen die Kinder ein ihnen vertrautes und gleichzeitig anregendes Umfeld, welches es ihnen ermöglicht, spielerisch die Welt um sie herum zu erforschen, Kontakte zu knüpfen und Selbständigkeit zu entwickeln. In den Fördergruppen wird den Kindern deshalb zu Beginn die Schule spielerisch in all ihren Facetten vertraut gemacht: das Schulgebäude, die Klassenräume, die Turnhalle...; die LehrerInnnen, die Schulleiterin, der Hausmeister...; die MitschülerInnen aus den anderen Klassen...; der Stundenplan und die verschiedenen Unterrichtsfächer; der Schulhof etc. Bei der Konzeption von Sprachförderkursen muss bedacht werden, dass Sprache keine isoliert zu erlernende Fähigkeit ist, sondern ein Prozess, an dem Wahrnehmung, Bewegung, Denken und Fühlen beteiligt sind und erst im Zuge der aktiven Handlung des Kindes Fragen aufkommen und damit auch das Bedürfnis, mit anderen zu kommunizieren. Die Lehrperson hat demnach die Aufgabe, ein
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 sprachanregendes Klima zu schaffen und eine geeignete Konzeption für die jeweilige Gruppe zu finden. Aus verschiedenen Materialien und Methoden kann dabei gewählt werden. Das heißt konkret: Erzählkreise Rituale einführen Lieder und Singspiele Rätsel und Reime Sprech- und Sprachspiele Kennenlernen von Geschichten und Bilderbüchern Memory, Domino, Schlangenspiel u.ä. zur Wortschatzerweiterung Hörspiele Rollenspiele, Situationsspiele, Handpuppenspiele Darüber hinaus kann jede aktuelle Situation in der Schule oder im Unterricht als Sprechanlass genutzt werden. Wir arbeiten in unseren Förderkursen u.a. mit den Materialien der „Daz Box - Deutsch als Zweitsprache“ vom Finken Verlag, welche sich während der gesamten Grundschulzeit einsetzen lassen. Die verschiedenen Elemente der Box ermöglichen das Arbeiten in Gruppen, können aber auch individuell, je nach Lernstand des Kindes, eingesetzt werden. Die verschiedenen Ereignisbilder sowie Wort-, Bildkarten, Spiele etc. dienen der systematischen Wortschatzarbeit und dem Einüben typischer Satzstrukturen. Dabei werden Themenbereiche aus dem Lebensumfeld des Kindes aufgegriffen – wie z.B. im Klassenzimmer, auf dem Schulhof/in der Turnhalle, Freizeit, Einkaufen im Supermarkt etc. Ziel ist die sprachliche Bewältigung des Alltags, wodurch den Kindern auch die Kommunikation mit Klassenkameraden erleichtert werden soll. Neben der Daz-Box arbeiten wir mit den Arbeitsheften "Werkstatt Deutsch" vom Schroedel Verlag. Diese Übungen setzten den Schwerpunkt auf das Erkennen von Satzstrukturen. Je nach Neigungen und Interessenschwerpunkten der einzelnen Lerngruppen können Szenarien und Bausteine ausgewählt und mit anderen Materialien kombiniert werden. 4.4.6 Außerunterrichtliche Förderung a) Außerunterrichtliche Förderung durch Zusammenarbeit mit Fachkräften Wir halten die Förderung außerhalb des Unterrichtes und eine enge Zusammenarbeit mit entsprechenden Fachkräften für wichtig, um auch dort die Förderung der Kinder weiterzuführen. Auf diese Weise entstehen Kontakte zu Logopäden, zum schulpsychologischen Dienst, zu den Horten usw. b) Die Hausaufgabenbetreuung
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 Je nach personeller und finanzieller Unterstützung durch die Stadt können wir eine Hausaufgabenbetreuung durch engagierte Eltern anbieten, die eine äußerst positive und wichtige Förderung der Kinder darstellt. 4.5 Bewegung In der Unterrichtspraxis machen wir immer wieder folgende Beobachtungen: ständige Bewegungsunruhe situationsunangemessene Verarbeitung einwirkender Reize Funktionsstörungen der Augenmotorik (die Kinder können schlecht fangen und haben evtl. beim Lesenlernen Schwierigkeiten) motorische Misserfolgserlebnisse, die durch Hemmungen und Ängste verursacht werden ein unwiderstehlicher Drang zu großräumigen (Fort-) Bewegungen (immer „auf Achse“ sein, „unter Dampf“ stehen, nicht stillsitzen oder abwarten können, ständig „aus der Reihe tanzen“) mit großem Kraftaufwand agieren (maßlos und ungestüm in der Motorik, überlaute Sprache) Vorlieben für frühkindliche Bewegungsmuster (wie Zappeln , Wackeln...) Beeinträchtigung der motorischen und kognitiven Lernfähigkeit und Handlungsplanung ungenügend Übersicht und deshalb auch keine Fähigkeit zur Voraussicht und zum Erkennen von Gefahren eine erhebliche Reizbarkeit mit Neigung zu affektiven Entladungen Dies liegt vor allem an der stark veränderten Lebenssituation der Kinder. Zum einen gibt es die veränderte Familienstruktur (unvollständige Familien, Scheidungsfamilien => psychische Belastung) und ein verändertes Wertebewusstsein, zum anderen die veränderten Lebensbedingungen: Natürliche Bewegungsräume stehen kaum mehr zur Verfügung. Die Bewegungsorte sind kleiner geworden: - bewegungsarme Spielplätze - kleine Kinderzimmer Kinder bleiben mehr in der elterlichen Wohnung als früher, müssen dort ruhig sein. (Die Eltern haben Angst, dass ihren Kindern draußen etwas zustoßen könnte) Viele Eltern vermeiden auch Gelegenheit, die körperliche Anstrengung oder Gefahr oder eine Herausforderung an die Risikobereitschaft von Kindern stellen. Die Freizeit der Kinder wird immer mehr von anderen organisiert. Angesichts starker Bewegungseinschänkungen im Leben von Kindern muss die Schule den Kindern immer wieder die Möglichkeiten geben, Bewegungserfah- rungen zu machen. Für die ganzheitliche Entwicklung des Kindes ist es wichtig, dass die Kinder sich bewegen. In der Bewegung erfahren und lernen sie viel über sich oder über die anderen. Darum sollte im Schulalltag Bewegungszeiten und anregende Bewegungsräume eine Selbstverständlichkeit sein. Unsere Schule möchte, dass für die Kinder das Schulleben vor allem als Bewegungsleben erfahrbar ist. Deshalb sehen wir die Bewegungserziehung in der Schule nicht nur als eine Aufgabe des Schulsports, sondern als einen integralen Bestandteil des
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 Unterrichts in allen Fächern. Im täglichen Unterricht versuchen wir Bewegungs- und Entspannungsphasen einzubauen. Dabei können die Kinder Regelbewusstsein und Kooperationsfähigkeit entfalten Geselligkeit und soziale Integration erleben sich entspannen oder aktivieren ihren Körper erleben ihre Sinne für vielfältige Wahrnehmungen nutzen und gegenseitige Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme üben. 4.6 Leistungsbeurteilung Unser Bildungs- und Erziehungsverständnis geht über das Vermitteln von Wis- sen und Fertigkeiten hinaus. Wir legen Wert auf Toleranz, Selbstwertgefühl, Selbständigkeit, Teamfähigkeit, Eigenverantwortung und Kreativität. In einer pädagogischen Konferenz haben wir uns auf Beurteilungskriterien (s. Anlage) geeinigt, die die Lernentwicklung und den Leistungsstand der Kinder dokumentieren. Diese Beurteilungen werden mit den Eltern auf Elternsprechtagen gemeinsam besprochen. 4.7 Vertretungsunterricht 1. Kurzfristiges Fehlen einer Lehrerin Beim kurzfristigen Fehlen einer Lehrerin übernimmt die Klassenlehrerin der Parallelklasse die Verantwortung für den Unterrichtsinhalt der betroffenen Klasse. Da alle Stufen eng zusammen arbeiten und gemeinsam den Unterricht mindestens zweimal monatlich in Stufenkonferenzen planen, kennt die Klassenlehrerin der Parallelklasse immer die aktuellen Unterrichtsinhalte in den Hauptfächern. Je nach freien Lehrerstunden wird der Unterricht entweder a. durch eine Lehrerin der Schule ( aus einer Doppelbesetzung/ oder einer „Freistunde“) vertreten oder b. die Kinder werden in Gastklassen mit Materialien aufgeteilt. Am Anfang des Schuljahres erstellt jede Klassenlehrerein nach gruppendynamischen Gesichtspunkten eine Aufteilungsliste. Die Kinder werden in kleinen Gruppen (3 bis 5 Kinder) Gastklassen zugewiesen. Diese Einteilung bleibt das ganze Schuljahr bestehen. Die Arbeitsblätter/-materialien enthalten dann überwiegend wiederholende und übende Aufgaben. Im Lehrerzimmer steht ein Ordner bereit, der für den Vertretungsfall Arbeitsblätter enthält. Er wird alle zwei Monate von den einzelnen Stufen aktualisiert. 2. Langfristiger Ausfall einer Lehrerin a. Besteht die Möglichkeit, den Unterricht durch eine Lehrerin aus dem Vertretungspool vertreten zu lassen, dann wird diese von der Schulleitung und der Lehrerin der Parallelklasse in alle wichtigen Punkte ( Unterrichtsinhalte/-methoden, Bücher, Klasse, usw.) eingewiesen und beraten.
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 b. Sollte keine Vertretungslehrerin aus dem Pool zur Verfügung stehen, wird der gesamte Stundenplan der Schule von der Schulleitung so verändert, dass alle Kinder Unterricht nach der vorgegeben Mindeststundentafel haben. D.h. Stunden für Ags und Hausaufgabenbetreuungsstunden fallen aus und an Stelle dieser werden die Stunden für den Unterricht nach Stundentafel genutzt. Die betroffene Klasse erhält dann eine Vertretungsklassenlehrerin, die die wesentlichen Aufgaben übernimmt. Es wird darauf geachtet, dass in der Klasse möglichst wenig Lehrerinnen zusätzlich unterrichten. Je nach Ausbildungszeitraum und –stand kann das auch teilweise von Lehramtsanwärtern übernommen werden. 3. Einbeziehung von Eltern/ Förderkräften des Fördervereins / Erzieherinnen des OGT-Betriebs Je nach aktueller Finanzlage des „Neubrücker Schulkinderfördervereins“ kann eine aktuelle Förderkraft (ausgebildete Grundschullehrer/innen) die Hausaufgabenbetreuung oder den Förderunterricht in einer Kleingruppe zusätzlich übernehmen. Die Hausaufgabenbetreuung kann ebenfalls von Erzieherinnen des OGTs übernommen werden. Eltern, die sonst die individuelle Lesefertigkeit der Kinder fördern („Lesemütter“), können gebeten werden, häufiger bzw. zu anderen Zeiten zu kommen. Eltern könnten an Stelle einer Kollegin einen Ausflug oder eine Klassenfahrt begleiten. 4.8 Neue Medien Einsatz von Computern Für den Einsatz von Computern an unserer Schule sprechen im wesentlichen zwei Aspekte: Unsere Schüler konsumieren täglich in hohem Maße Medien (vor allem Fernsehen, Videospiele, Computer). Außerdem hat die Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen und Fähigkeiten im Umgang mit dem Computer für die Lebenswelt der Kinder große Bedeutung. Aus diesem Grund bemüht sich unsere Schule um einen sinnvollen Einsatz von Computern in den Klassenräumen. Auf diese Weise kann das Arbeiten am Computer z.B. über Textverarbeitung oder Lernprogramme sinnvoll in den Schulvormittag eingebaut werden. (s. Medienkonzept) 4.9 Das „KlasseKinderSpiel“ zur Förderung der Konzentration Damit in Phasen der Stillarbeit auch wirklich ruhig und konzentriert gearbeitet wird, führen die Lehrerinnen mit den Kinder das sogenannte „KlasseKinderSpiel“ oder auch „Leisespiel“ durch. Dieses hat der Pädagogikprofessor an der Universität Köln Clemens Hillenbrand, aus Amerika in die deutsche Schulwirklichkeit übertragen. Das Spiel besteht aus drei Regeln: 1. Ich arbeite leise und flüstere nur. 2. Wenn ich eine Frage habe oder etwas sagen möchte, melde ich mich. 3. Ich stehe nicht auf und laufe nicht durch die Klasse.
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 Für die Dauer des Spiels, das nicht länger als 20 Minuten dauern darf, wird die Klasse in Gruppen aufgeteilt oder jedes Kind spielt für sich alleine. Wer gegen eine Regel verstößt, dessen Gruppe bzw. er selber erhält ein Foul. Oft wird dieser Regelverstoß ohne weiteren Kommentar als gelber Punkt an der Tafel notiert. Nach Ablauf der vereinbarten Zeit erklärt die Lehrperson das Spiel für beendet. Das Ungewöhnliche dieses Spiels ist, dass auf die Fouls keine Strafe erfolgt, sondern Belohnungen für die Kinder/ Gruppen mit den wenigsten Fouls. Die Belohnung erfolgt auch zeitnah, entweder noch am gleichen Tag oder nach Ablauf einer Woche. Die Erfahrungen des Kollegiums mit dem Spiel sind positiv. Schon die Kinder der ersten Schuljahre können überwiegend konzentriert und ruhig sogar über einen längeren Zeitraum arbeiten, oft auch ohne, dass das Spiel angekündigt wurde. Amerikanische Studien belegen zudem, dass durch das Spiel das Klassenklima verbessert wird, sich 25 Prozent mehr Zeit für den Unterricht gewinnen lässt und auch ein Verhalten eingeübt wird, das auch in späteren Klassen beibehalten wird. 4.10 Zentrale Lernstandserhebungen Die zentralen Lernstandserhebungen führen wir am Ende eines jeden 3. Schuljahres durch. Die Fächer Deutsch und Mathematik werden schwerpunktmäßig wechselnd zu einem festgelegten Termin schriftlich geprüft. Die Lernergebnisse weisen dann die Stärken oder Schwächen unserer Schule bezüglich lehrplanbezogener Anforderungen auf. Verglichen werden die Arbeitsergebnisse a) innerhalb der eigenen Schule b) die eigenen Ergebnisse mit denen einer adäquaten Schule, die vergleichbare Rahmenbedingungen erfüllt c) mit den Ergebnissen auf Landesebene Hier lag unsere Schule bisher durchweg im Mittelfeld. Aus den Erhebungen ergibt sich der Förderbedarf einzelner Klassen bzw. Schüler. Die Lehrer können nun nach der Auswertung und nach eingehender Analyse der Ergebnisse gezielt Fördermaßnahmen planen und durchführen. Weiterhin sind an unserer Schule in den einzelnen Stufen freiwillige Parallelarbeiten in den Kernfächern üblich. Sie werden von den Klassenlehrern gemeinsam konzipiert. 5. Der Schulanfang und das 1. und 2. Schuljahr Wesentlicher Baustein unserer pädagogischen Konzeption ist die Gestaltung des Schulanfangs, der im Hinblick auf die künftige Einstellung der Kinder zur Schule und zum Lernen überhaupt von großer Bedeutung ist. Um den zukünftigen Erstklässlern und ihren Familien einen sanften und freudvollen Übergang vom Kindergarten in die Schule zu ermöglichen, praktizieren wir eine Fülle von Maßnahmen. Im Folgenden werden sie in chronologischer Reihenfolge dargestellt: 5.1 Kindergarten und Schule Die Einschulungsphase beginnt mit einem Elternabend im Kindergarten, der noch vor den Herbstferien stattfindet. Hier informieren Lehrerinnen unserer Schule die Eltern der zukünftigen 'I-Dötzchen' über die Anforderungen, die an ein Kind im ersten Schuljahr gestellt werden. Die Eltern können Fragen zum Thema
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 'Schulreife' stellen und erhalten weiterhin Tipps zur sinnvollen Vorbereitung ihrer Kinder auf die Schule. Bei einem persönlichen Gespräch mit der Schulleitung ist im Oktober am Tag der Anmeldung für Eltern und Kinder Zeit für ein erstes Kennenlernen. Vor den Sommerferien besuchen Lehrer unserer Schule die zukünftigen Erstklässler in den Kindergärten. Dies ermöglicht durch die Beobachtung der Kinder und durch Gespräche mit den Erzieherinnen eine bessere Einschätzung der kindlichen Lernvoraussetzungen. Kurz vor den Sommerferien haben die Kindergartenkinder die Gelegenheit, in Kleingruppen am Unterricht der ersten Klassen teilzunehmen. An diesen Tagen, die wir mit den Kindergärten vereinbaren, kann Schwellenangst abgebaut und die Vorfreude auf die Schule gesteigert werden. Ebenfalls kurz vor den Sommerferien findet ein Elternabend in der Schule statt. Die Lehrerinnen der neuen ersten Schuljahre werden hier vorgestellt und geben mit der Schulleitung Auskunft über Unterrichtsmethoden, Lehr- und Lernmittel sowie über wichtige organisatorische Regelungen. Auch bietet sich den Eltern wieder viel Zeit zum Fragen. 5.2 Der Schulanfang Während der Sommerferien erhält jeder Schulanfänger einen persönlichen Brief von seiner Lehrerin mit einer kleinen Aufgabe, die die Wartezeit verkürzen soll. Außerdem erhalten die Eltern auf diesem Weg eine Liste der in der Schule benötigten Materialien. Der erste Schultag beginnt schließlich mit einem Einschulungsgottesdienst. Auf einer anschließenden Feier, die in der Turnhalle unserer Schule stattfindet, begrüßen die zweiten Klassen die Schulneulinge und deren Eltern mit Musik und Theateraufführungen. Die so freundlich in die Schulgemeinschaft aufgenomme- nen Kinder gehen dann mit ihren Lehrerinnen zur ersten Schulstunde in die Klassen. Währenddessen werden die Eltern von den Eltern der Kinder der zweiten Schuljahre auf dem Schulhof mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Damit unseren neuen Schüler als Basis des Lernens ein Gefühl der sozialen Geborgenheit entwickeln, gibt es für die ersten Klassen seit kurzer Zeit Patenklassen. Kinder der dritten Schuljahre bekommen jeweils ein Patenkind aus den neuen ersten Schuljahren. Diesen sollen sie mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt durch geeignete jahrgangsüber- greifende Unterrichtseinheiten und gemeinsame Aktivitäten die Beziehung der Kinder zu fördern und über zwei Jahre aufrechtzuerhalten. 5.3 Flexible Schuleingansphase Seit langem bemühen wir uns, unterschiedliche Reformansätze in unsere tägliche Arbeit zu integrieren, ohne uns ausschließlich auf eine Methode festzulegen. Eine inhaltliche methodische und organisatorische Öffnung des Unterrichts (vgl. Punkt 4.1) wird bereits mit Beginn der Klasse 1 angestrebt. 5.3.1 Organisatorische Konzeption Im Schuljahr 2006 / 2007 wurden die Klassen 1 und 2 jahrgangsübergreifend unterrichtet, nachdem sich das Kollegium auf einer ganztägigen Konferenz dafür
Schulprogramm KGS Andreas-Hermes-Str. Köln Stand: 2007 ausgesprochen hatte. Die Klassen 3 und 4 erhielten klassenbezogenen Unterricht. Seit dem Beginn des Schuljahres 2007 werden die Klassen 1 und 2 wieder klassenbezogen unterrichtet. Die Kollegen sind sich einig, dass den Kindern eine günstigere Situation zum Lernen und Arbeiten im klassenbezogenen Unterricht geboten werden kann. Dieser Entschluss wurde, nach vielen Überlegungen und Prüfung der Lern- und Leistungssituation in den betroffenen Klassen, getroffen. a) Organisation von Unterricht Der klassenbezogene Unterricht muss flexibel gehalten werden. Lehrerzentrierte Phasen sind ebenso notwendig wie offene Phasen. Im Unterricht werden den Kindern offene Unterrichtsmethoden angeboten, an denen sie das eigenständige und selbstständige Lernen erlernen und anwenden können. Diese Unterrichtsmethoden bieten den Kindern die Möglichkeit, in ihrem individuellen Lerntempo und auf ihrem Lernniveau zu arbeiten. Lernstarke und schwächere Kinder können so gefordert und gefördert werden. Die Schüler und Schülerinnen können am Mathematik- oder Deutschunterricht der Klassenstufe über oder unter ihnen teilnehmen, um besser gefördert zu werden. Deshalb werden alle Klassen in der zweiten Stunde in Deutsch und in der dritten Stunde in Mathematik unterrichtet. b) Teamarbeit Klassenlehrkräfte der Jahrgangsstufe, evtl. Sozialpädagogen und weitere Fachlehrer der Klassen, treffen sich regelmäßig. Sie entwickeln gemeinsam Unterrichtsbausteine und tauschen sich über den Förderbedarf der Kinder mit Rückständen und auch mit Vorsprüngen aus. c) Unterrichtsmaterialien Da an unserer Schule schon seit langem offene Unterrichtsformen praktiziert werden, ist bereits eine Vielzahl von Freiarbeitsmaterialien vorhanden. Diese Materialien wurden zu Beginn des Schuljahres 2004 / 2005 gesichtet und aussortiert. Es wurde beschlossen, dass das Freiarbeitsmaterial „vereinheitlicht“ wird. Neue Freiarbeitsmaterialien werden nur dann angeschafft, wenn sie folgenden Kriterien erfüllen: - Hoher Aufforderungscharakter - Mögliche Selbstkontrolle - Leicht zu ersetzen bzw. zu ergänzen - Aufgabenstruktur gut erkennbar - Verwendbarkeit von verschiedenen Lerngruppen - Möglichkeit, begonnene Arbeiten später fortzuführen - Möglichkeit der kooperativen Arbeit 5.3.2 Pädagogische Konzeption Ab dem Schuljahr 2006 / 2007 werden in unserer Schule auch die Klassen 1 und 2 wieder klassenbezogen unterrichtet. Das Klassenlehrerprinzip wird beibehalten. Die Kinder verbleiben je nach Leistungsstand zwischen einem und drei Jahren in der flexiblen Schuleingangsphase (Klasse 1 und 2). Leistungsstarke Kinder können leicht an weiterführende Lerninhalte herangeführt werden. Schwächeren Kindern kann die notwendige Zeit gegeben werden, um die Lerninhalte sicher zu beherrschen. Die Kinder können am Mathematik- und oder Deutschunterricht der Klassenstufe über oder unter ihnen teilnehmen, um besser gefördert zu
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