KINO, KRIEG UND TULPEN - FILMPROGRAMM
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FILMPROGRAMM C I N E G R A P H B U N D E S A R C H I V Zeemansvrouwen © Eye Filmmuseum KINO, KRIEG UND TULPEN DEUTSCH–NIEDERLÄNDISCHE FILMBEZIEHUNGEN HAMBURG, 13.–22. NOVEMBER 2020 IM KOMMUNALEN KINO METROPOLIS KLEINE THEATERSTRASSE 10 TEL. 040.34 23 53 WWW.METROPOLISKINO.DE
KINO, KRIEG UND TULPEN DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCHE FILMBEZIEHUNGEN Stars wie Johannes Heesters und Rudi Carrell sind bei weitem nicht alles, was die beiden Nachbarländer filmhistorisch verbindet. Neben dem Augenmerk auf die gegenseitige Darstellung, zwischen Klischee und Realität, nimmt das XVII. cinefest Verbindungen bei Produktion und Rezeption in den Blick. Zwischen den Weltkriegen machten niederländische Schauspieler Karriere im deutschen Film, wie Truus van Aalten und Frits van Dongen. Nach 1933 war Amsterdam oft eine erste Exil-Station, wie für den Autor und Regisseur Hermann Kosterlitz. Deutsche Filmschaffende waren maßgeblich am Aufbau der niederländischen Kinematografie der 1930er Jahre beteiligt. Die Ereignisse unter der deutschen Besatzung wurden in der Nachkriegszeit in zahlreichen Spielfilmen mit wechselndem Fokus thema tisiert. In der DDR arbeiteten niederländische Dokumentarfilmer (Joris Ivens, Joop Huisken) und Schauspielerinnen wie Cox Habbema. Während der Deutsche Rudi Meyer zwischen den 1930er und 60er Jahren eine Schlüsselfigur der niederländischen Filmproduktion war, waren Niederländer wie der Kameramann Robby Müller oder der Produzent Laurens Straub zentrale Figuren beim Neuen Deutschen Film. Teil der Veranstaltung ist der 33. Internationale Filmhistorische Kongress (20–22.11., Anmeldung erforderlich), bei dem Aspekte des Themas in Vorträgen und Diskussionen vertieft werden. AUCH Infos zur Akkreditierung auf www.cinefest.de/akkreditierung ONLINE Kongress https://cinefest.de/programm/online/kongress-online/ Alle Filmvorführungen werden durch fachkundige Einführungen begleitet. Ticketpreise (Vorverkauf ab 9.11.) 7,50 € (5,- € für Mitglieder des Metropolis, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre). Zuschläge bei Überlänge und Musikbegleitung. 10er-Karten (nur an der Kinokasse erhältlich; limitierte Anzahl; nur für die Filme des cine- fest 2020 im Metropoliskino gültig: 65,- Euro (40,- Euro für Mitglieder des Metropolis, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre). Die Kasse öffnet eine halbe Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung. Das Metropoliskino ist für Rollstuhlfahrer*innen ohne fremde Hilfe zugänglich. Bitte beachten Sie die aktuellen Hygienemaßnahmen des Metropolis-Kino. Aufgrund der Hygienemaßnahmen ist die Anzahl der Sitzplätze begrenzt. Der Online- Vorverkauf wird empfohlen (es entstehen zusätzliche Vorverkaufsgebühren). Um die Abstandsregeln einzuhalten werden feste Sitzplätze vergeben. Diese Sitzordnung ist ein zuhalten! Gemäß § 18 der Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Freien und Hansestadt Hamburg ist die Erhebung von Kontaktdaten erforderlich. Bitte planen Sie ausreichend Zeit vor Beginn der Vorstellung ein. Nach Vor stellungsbeginn ist kein Einlass mehr möglich.
CINEFEST PREVIEW Abaton-Kino Allendeplatz 3, 20146 Hamburg 040.41320320 www.abaton.de Als Preview zum cinefest zeigt das Abaton-Kino drei Filme des niederländischen Kameramanns Robby Müller, der in seiner internationalen Karriere mit Regisseuren wie Wim Wenders, Jim Jarmusch, Lars von Trier zusammengearbeitet hat. Dienstag, 3. November, 18:00 ALICE IN DEN STÄDTEN BRD 1973/74. Regie: Wim Wenders. 112 min. DCP Mit Rüdiger Vogler, Yella Rottländer, Lisa Kreuzer Die USA-Reise eines Journalisten verläuft nicht wie geplant. Erst gelingt es ihm nicht, eine Story zu schreiben, dann trifft er auf der Heimreise auch noch auf Alice und ihre Mutter, die allerdings spurlos verschwindet. Bleibt nur die Hoffnung, Alice Großmutter zu finden. Wim Wenders‘ erstes Roadmovie – von Robby Müller in Schwarz-Weiß foto grafiert – stellte die Weichen für ihr weiteres gemeinsames Schaffen. Sonntag, 8. November, 18:00 BREAKING THE WAVES DK 1996. Regie: Lars von Trier. 160 min. OmU. DCP Mit Emily Watson, Stellan Skarsgård, Katrin Cartlidge, Jean-Marc Barr, Udo Kier Bess McNeill ist jung und naiv. Als ihr Ehemann Jan bei einem Unfall auf einer Bohr insel schwer verunglückt, gerät ihre Welt aus den Fugen. Schuldgefühle und Irrglaube treibt sie in die Arme brutaler Männer – bis in ihr Verderben. Der erste Film von Lars von Triers »Golden Heart Trilogie« war auch sein erster Film nach dem Dogma 95-Ma nifest sowie in seiner Zusammenarbeit mit Robby Müller. Dienstag, 10. November, 18:00 ICH BIN EIN ELEFANT, MADAME BRD 1968/69. Regie: Peter Zadek. 100 min. DCP Mit Wolfgang Schneider, Günther Lüders, Margot Trooger, Heinz Baumann Ein fast vergessener Film aus »bewegter Zeit«. An einem Bremer Gymnasium gibt es erste antiautoritäre Aufwallungen und Forderungen nach Demokratisierung der Schule. Bei Peter Zadek erstem Kinofilm führte die Kamera der Niederländer Gérard Vandenberg (1932–1999), der eine wichtige Rolle im Jungen Deutschen Film (u.a. ES) spielte und ein Lehrmeister Robby Müllers – hier sein Assistent – war. FREITAG, 13. NOVEMBER 19:00 Kommunales Kino Metropolis Eröffnungsgala mit Gästen. Grußwort Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien Hamburg (per Videobotschaft). Verleihung des Reinhold Schünzel-Preises für Verdienste um das deutsche Film-Erbe. ALLEMAN (THE HUMAN DUTCH) NL 1963/64. Regie: Bert Haanstra. 90 min. engl. Fassung. DCP Teils mit versteckter Kamera gefilmt, zeigt Bert Haanstra in diesem Dokumentarfilm ein charmantes Porträt seiner Landsleute. Der Film gehört zu den in den Niederlanden meist gesehenen Filmen und war für einen Oscar als bester Dokumentarfilm nominiert. Vorfilm: Sad Movies: Tulips (NL 1966. Regie: Wim van der Linden), 3 min. DCP Kurz-Experimentalfilm.
SAMSTAG, 14 . NOVEMBER 11:00 – 13:00 Kommunales Kino Metropolis Cine-Forum: Gespräch mit Interessierten und Fachleuten. Eintritt frei. VOM ZUFALLSFUND ZUM FILM-ERBE DIE BEDEUTUNG DES FILMVERLEIHS FÜR DIE FILMGESCHICHTE Das Film-Erbe verdankt seine Erhaltung häufig Zufällen. Ein bedeutendes Beispiel ist die Sammlung des niederländischen Filmverleihers Jean Desmet, die sich heute als Desmet Collection im EYE Filmmuseum befindet und zum UNESCO Weltdokumenten erbe gehört (im Anschluss wird um 14 Uhr eine Auswahl der Filme gezeigt). Ihr ist es zu verdanken, dass einige frühe deutsche Stummfilme erhalten sind. Archivare, Fachleute und Restauratoren diskutieren über die Geschichte des Filmverleihs und die Bedeutung von Filmvertrieben für die Erhaltung des Film-Erbes. 14:00 Kommunales Kino Metropolis FEUER, SCHIFFBRUCH UND FOLKLORE DEUTSCHE STUMMFILME AUS DER DESMET-SAMMLUNG Filmprogramm ca. 50 min. & Vortrag Deutsche Filme aus der Desmet Collection (EYE Filmmuseum) haben maßgeblich zur Revision der deutschen Filmgeschichte beigetragen. Das Programm zeigt als Hauptfilm Des Meeres und der Liebe Wellen (1912) – ein wenig bekanntes Drama, angesiedelt an der niederländischen Küste, in dem die »Deutsche Asta Nielsen« Lissi Nebuschka mit Leidenschaft und Überzeugung auftritt. Einführung: Ivo Blom Musikbegleitung: Daan van den Hurk 16:00 Kommunales Kino Metropolis HURRA! ICH LEBE! D 1928. Regie: Wilhelm Thiele. ca. 90 min. Stumm. 35mm Mit Gustav Fröhlich, Nikolai Kolin, Natalie Lissenko, Betty Astor, Max Gülstorff Pieter Kruis wird von einem alten Schulfreund nach Amerika eingeladen. Doch er ver passt das Schiff und strandet in Rotterdam. Als das Schiff untergeht, halten seine Brüder ihn für tot. Trost bietet Pieters Lebensversicherung, und auch die Tochter des Freundes kommt, um der Familie beizustehen. Pieter macht sich derweil auf den langen Heim weg ... Turbulente Komödie mit wunderbaren Holland-Bildern. Einführung: Ivo Blom Musikbegleitung: Daan van den Hurk 18:30 Kommunales Kino Metropolis DAS BAD AUF DER TENNE D 1942/43. Regie: Volker von Collande. 87 min. 35mm Mit Will Dohm, Heli Finkenzeller, Richard Häußler, Gisela von Collande, Marianne Simson Der vierte auf Agfacolor gedrehte Spielfilm ist ein pralles Porträt aus dem Dorfleben im Flandern des 17. Jahrhunderts. Die zum Teil offenherzigen Szenen erregten den Un willen von Propagandaminister Goebbels. Es war der erste Farbfilm der Tobis, die als niederländische Technikfirma begonnen hatte und als Nazi-Produktionsfirma endete. Einführung: Ivo Blom
21:00 Kommunales Kino Metropolis GEGENSCHUSS – AUFBRUCH DER FILMEMACHER D 2006/07. Regie: Dominik Wessely. 125 min. Mit Rudolf Augstein, Heinz Badewitz, Hark Bohm, Hans W. Geissendörfer, Peter Handke, Irm Hermann, Werner Herzog, Alexander Kluge, Laurens Straub 1971 gründeten 13 Filmmacher den Filmverlag der Autoren für Vertrieb und Produktion ihrer Filme. Zu den Gesellschaftern gehörten u.a. Peter Lilienthal, Wim Wenders, R. W. Fassbinder, sowie der Niederländer Laurens Straub, der auch Geschäftsführer war. Der Film schildert den Werdegang der Firma und gibt damit einen interessanten Einblick in die ökonomischen Hintergründe des Jungen Deutschen Films. Einführung: Michael Töteberg SONNTAG, 15. NOVEMBER 11:00 – 13:00 Kommunales Kino Metropolis Cine-Forum: Gespräch mit Interessierten und Fachleuten. Eintritt frei. ANALOG MIT ABSTAND FILMARCHIVE IN DER PANDEMIE Wir werfen einen Blick auf die Arbeit der Filmarchive während der Pandemie: Welche Auswirkungen haben Kontaktbeschränkungen und geschlossene Kinos auf die noch weitgehend analoge Arbeit der Archive? Außer dem Zugang zu analogen Filmkopien gestaltet sich auch die Recherche von Materialien – essentieller Bestandteil filmhis torischer Forschung – problematisch. Veranstalter, Archivmitarbeitende und Recher cheure sprechen über ihre Erfahrungen der letzten Monate. 14:00 Kommunales Kino Metropolis In Kooperation mit Bizarre Cinema OBSESSIONS (BESESSEN – DAS LOCH IN DER WAND) NL/BRD 1969. Regie: Pim de la Parra. 90 min. OmU. Mit Alexandra Stewart, Dieter Geissler, Tom van Beek, Fons Rademakers Das Drehbuch zu dieser Co-Produktion entstand unter Mitwirkung von Martin Scorsese. Hinter Obsessions einem Gemälde entdeckt Nils Janssen ein Loch, durch das er verstörendes Treiben in der Nachbarwohnung beobachtet: Frauen werden unter Drogen missbraucht und verschwinden. Packende Hitchcock-Hommage, gewürzt mit europäischer Zügellosigkeit und Amsterdamer Sixties-Flair. Auch am 15.11. um 20:00 Uhr im Alabama Kino. Einführung: Jeroen van Kempen 16:30 Kommunales Kino Metropolis ICH LEBE FÜR DICH D 1928/29. Regie: Wilhelm Dieterle. ca. 120 min. Stumm. 35mm Mit Wilhelm Dieterle, Lien Deyers, Olaf Fönss , Erna Morena, Hubert von Meyerinck Ein Sanatorium in idyllischer Berglandschaft ist seit sieben Jahren Bergsons Aufent haltsort, als die junge Nicoline anreist. Mit ansteckender Fröhlichkeit gelingt es ihr, dem entmutigten Patienten wieder Lebensfreude zu schenken. In winterliche Naturaufnah men eingebettetes Melodram mit dem niederländischen Star Lien Deyers. Einführung: Ivo Blom Musikbegleitung: Marie-Luise Bolte
Im Lauf der Zeit 19:30 Kommunales Kino Metropolis IM LAUF DER ZEIT BRD 1975/76. Regie: Wim Wenders. 175 min. DCP Mit Rüdiger Vogler, Hanns Zischler, Lisa Kreuzer, Rudolf Schündler, Marquard Bohm King und Kamikaze – zwei einsame Männer, die für eine Zeit gemeinsam weiterziehen. Ein Roadmovie – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Filmcrew begleitete die Protagonisten von Lüneburg bis nach Hof auf ihrer Reiserote entlang der Innerdeutschen Grenze, ohne festes Drehbuch. Die von Robby Müller stimmungsvoll in Schwarz-weiß eingefangenen Improvisationen erzählen auch vom desolaten Zustand der Dorfkinos. MONTAG, 16. NOVEMBER 16:30 Kommunales Kino Metropolis CISKE – EIN KIND BRAUCHT LIEBE NL/BRD 1955. Regie: Wolfgang Staudte. 96 min. DF. 35mm Mit Dick van der Velde, Heli Finkenzeller, Berta Drews, Alexander Kerst, Kees Brusse Ciskes Vater ist als Seemann fast nie zuhause, die Mutter vergnügt sich derweil mit Lieb habern, ihr Sohn ist dabei nur im Weg. Der Lehrer Bruis erkennt das Potential des sensiblen Kindes und nimmt sich des verwahrlosten Jungen an. Doch dann geschieht ein schreck liches Unglück ... Der Film wurde gleichzeitig auf Deutsch und Niederländisch (als Ciske de Rat) gedreht. Einführung: Ivo Blom 19:00 Kommunales Kino Metropolis LEONIE, ACTRICE EN SPIONNE NL 2019/20. Regie: Annette Apon. 85 min. OmeU. DCP Mit Cas Enklaar, Martijn van der Veen Die Schauspielerin Leonie Brandt arbeitete in den 1930 als Doppelspionin. Während des Kriegs war sie im KZ Ravensbrück inhaftiert. Sie überlebte und beteiligte sich nach dem Krieg an der Befragung von Kriegsverbrechern. Annette Apon zeichnet das Porträt dieser mysteriösen Frau mit Szenen aus Spiel- und Dokumentarfilmen. So sehen wir u.a. Stars wie Fien de la Mar, Asta Nielsen, Francesca Bertini und Pola Negri. Einführung: Ivo Blom 21:15 Kommunales Kino Metropolis DE OVERVAL (THE SILENT RAID) NL 1962. Regie: Paul Rotha. 102 min. OmeU. 35mm Mit Rob de Vries, Kees Brusse, Yoka Berretty, H. D. Culeman, Piet Römer, Hans Boswinkel Spannender Spielfilm über den spektakulärsten Coup des niederländischen Widerstands: 1944 befreien friesische Patrioten in Leeuwarden eine Vielzahl von Gefangenen aus der Haft der deutschen Besatzer … Dieses antifaschistische Heist-Movie, produziert von Rudolf Meyer, das Vorbereitung und Ausführung der Aktion detailliert schildert, drehte der britische Dokumentarfilmer Paul Rotha an Originalschauplätzen. Einführung: Rommy Albers
D I E N STAG , 1 7. N OVE M B E R 16:30 Kommunales Kino Metropolis NAH AM WASSER – FILME AUS ROTTERDAM Kurzfilmprogramm. 89 min. z.T. stumm. De stad die nooit rust (NL 1928, Friedrich von Maydell, 56 min, OmU) zeigt das Porträt einer verkehrsreichen Metropole mit dem Focus auf Rotterdams Häfen. Einen Blick auf eine belebte Einkaufsstraße der Stadt wirft Andor von Barsy in Hoogstraat. Een abso- lute film (NL 1929, 12 min, stumm). Auch in Houen zo! (NL 1952, Herman van der Horst, 21 min) herrscht auf den Straßen und in den Häfen reger Betrieb. Der Film handelt von der »Wiedergeburt des verwüsteten Rotterdam«. Einführung: Rommy Albers Musikbegleitung: Marie-Luise Bolte 19:00 Kommunales Kino Metropolis DIE REISE NACH TILSIT D 1939. Regie: Veit Harlan. 93 min. DCP Mit Frits van Dongen, Kristina Söderbaum, Anna Dammann Ein Sommergast drängt sich in das bisher harmonische Eheleben von Endrik und Elske Seetegast. Nationalsozialistischer Ideologie folgende Verfilmung der Novelle von Hermann Sundermann, in der der niederländische Star Frits van Dongen den Großfischereibesitzer zwischen zwei Frauen spielt. Kurz danach ging er nach Hollywood, wo er fortan als Philip Dorn arbeitete. Einführung: Ivo Blom 21:30 Kommunales Kino Metropolis CHARLOTTE BRD/NL 1980. Regie: Frans Weisz. 95 min. Engl. OF. DCP Mit Birgit Doll, Derek Jacobi, Elisabeth Trissenaar, Brigitte Horney, Max Croiset, Peter Capell Berührendes Drama um die jüdische Künstlerin Charlotte Salomon, die im französischen Exil mit ihrem berühmten Gouachen-Zyklus »Leben? Oder Theater? Ein Singespiel« ein farbenfrohes »Storyboard« ihres Berliner Lebens zeichnet. 1943 wurde sie, 26 Jahre alt und im fünften Monat schwanger, in Auschwitz-Birkenau ermordet, während sich ihr Vater und ihre Stiefmutter in die Niederlande retten konnten. Einführung: Rommy Albers MITTWOCH, 18. NOVEMBER In Kooperation mit 16:30 Kommunales Kino Metropolis WESTERBORK – THERESIENSTADT Mit freundlicher Unterstützung von ZWEI FILMISCHE STATIONEN DES HOLOCAUST Filmausschnitte mit Vortrag, Eintritt frei Während in Westerbork (Niederlande) die SS ihre Arbeit mit Filmaufnahmen doku mentieren wollte, sollten Propagandaaufnahmen Theresienstadt (Tschechoslowakei) für ausländische Besucher und Kontrolleure des Roten Kreuzes als »Vorzeigelager« prä sentieren. Es werden Fragmente des filmischen Materials gezeigt und berichtet, welche Wege die Aufnahmen nach dem Krieg nahmen. Kooperation mit der Landeszentrale für politsche Bildung Hamburg. Gast: Karel Margry
MITTWOCH, 18. NOVEMBER 19:00 Kommunales Kino Metropolis ZEEMANSVROUWEN (SAILORS‘ WIVES) NL 1929/30. Regie: Henk Kleinman. 86 min. Tonfassung, engl. UT. DCP Mit Harry Boda, Josephine Schetser, Raas Luijben, Jos Pasch, Clara Vischer-Blaaser Die Fischverkäuferin Leen ist schwanger. Als der Kindsvater nach einem Raubüberfall ins Gefängnis muss, nimmt sich der Seemann Willem der jungen Frau und ihrer Zwillinge an. Doch dann wird Lau aus der Haft entlassen … Das Sozialdrama aus dem Amsterdamer Hafenviertel war als erster Tonfilm der Niederlande konzipiert, wurde dann wegen technischer Probleme aber der letzte Stummfilm. 2003 wurde er stimmungsvoll nach synchronisiert. Vorfilm: Europa Radio (D 1931, Hans Richter), 10 min. Einführung: Rommy Albers 21:30 Kommunales Kino Metropolis ES BRD 1965. Regie: Ulrich Schamoni. 86 min. 35mm Mit Sabine Sinjen, Bruno Dietrich, Horst Manfred Adloff, Rolf Zacher Eine ungewollte Schwangerschaft bedroht das arbeits- und freizeitorientierte Lebens modell von Hilke und Manfred und stürzt die Beziehung des jungen unabhängigen Paars in eine Krise. Ulrich Schamonis ersten Spielfilm fotografierte der niederländische Kame ramann Gérard Vandenberg, der im Jungen Deutschen Film schnell zu einem der belieb testen seines Fachs wurde. DONNERSTAG, 19. NOVEMBER 16:30 Kommunales Kino Metropolis REKLAME AUS HOLLAND TRICK- UND ANDERE WERBEFILME 1953-79 Kurzfilm-Programm, ca. 50 min. & Vortrag In den 1950er und 1960er Jahren spezialisierten sich zwei niederländische Filmstudios auf animierte Werbefilme: Geesink Studio produzierte Puppenfilme und Toonder Studios Zei chentrickfilme. Die Bundesrepublik war für beide ein wichtiger Markt, für den sie bekannte Werbefiguren wie Frau Antje schufen sowie Werbekampagnen deutscher Unternehmen wie Otto Versand, Pril und Blendax entwickelten. Einführung: Leenke Ripmeester 19:00 Kommunales Kino Metropolis Kongress-Eröffnung und Verleihung der Willy Haas-Preise DE KRIBBEBIJTER (DER GRIESGRAM) NL 1935. Regie: Hermann Kosterlitz, Ernst Winar. 90 min. OmU. DCP Mit Cor Ruys, Louis de Bree, Fritz van Dongen, Dolly Mollinger, Louis Borel, Fien de la Mar Ein bärbeißiger Baron will die Gattenwahl seiner Kinder bestimmen. Als sein Sohn eine Sekretärin heiratet, enterbt er ihn. Doch als seine Schwiegertochter unter falschem Namen seine Haushälterin wird, ist er sehr angetan von der patenten Frau … Die Familiengrotes ke der deutschen Autorin Jane Beß lobte die Presse als einen »Anfall mit Lachgas, der für Entspannung und Heiterkeit sorgt«. Vorfilm: Nur ein Viertelstündchen (D 1932. Regie: Alwin Elling), 21 min. 35mm Mit Truus van Aalten, Theo Lingen, Robert Eckert
FREITAG, 20. NOVEMBER 17:00 Kommunales Kino Metropolis DASS EIN GUTES DEUTSCHLAND BLÜHE DDR 1959. Regie: Joop Huisken. Text: Stephan Hermlin. 71 min. DCP Die Aufgabe, einen Jubiläumsfilm zum 10. Jahrestag der DDR zu drehen, übernahm der Niederländer Joop Huisken, einer der Gründer des DEFA-Dokumentarfilmstudios. Der Dich ter Stephan Hermlin verfasste den Kommentar, der dann durch einen propagandistischen Text vom Karl-Eduard von Schnitzler ersetzt wurde. Wir präsentieren die Urfassung sowie Ausschnitte aus der offiziellen Version. Die Version von Karl-Eduard von Schnitzler ist am 21.11. um 16:30 Uhr im Alabama Kino zu sehen. Einführung: Ralf Schenk 20:00 Kommunales Kino Metropolis HET MYSTERIE VAN DE MONDSCHEINSONATE (DAS GEHEIMNIS DER MONDSCHEINSONATE) NL 1935. Regie: Kurt Gerron. 91 min. OmU. DCP Mit Wiesje van Tuinen, Louis Saalborn, Annie Verhulst, Louis de Bree, Egon Karter Ein Varieté-Tänzer gerät unter Mordverdacht. Alle Indizien sprechen für seine Schuld – nur Beethovens »Mondscheinsonate« nicht … Ein verzwicktes detektivisches Rätselspiel, des sen Kameraarbeit mit ihren ausgeprägten Hell-Dunkel-Kontrasten Stilelemente des Film Noir vorwegnimmt. – Regisseur Kurt Gerron wurde 1944 in Auschwitz ermordet. Vorfilm: Alles dreht sich, alles bewegt sich! (D 1929, Hans Richter), 8 min. Einführung: Rommy Albers Het mysterie van de Mondscheinsonate CINEFEST ENCORE Alabama Kino Jarrestr. 20, 22303 Hamburg Tel.: 040.28803070 www.alabama-kino.de Sonntag, 15. November, 20:00 OBSESSIONS (BESESSEN – DAS LOCH IN DER WAND) NL/BRD 1969. Regie: Pim de la Parra. 90 min. OmU. Samstag 21. November, 14:30 WIE HEIRATET MAN EINEN KÖNIG DDR 1968. Regie: Rainer Simon. 79 min. DCP Samstag 21. November, 16:30 DASS EIN GUTES DEUTSCHLAND BLÜHE DDR 1959. Regie: Joop Huisken. Text: Karl-Eduard von Schnitzler. 68 min.
SAMSTAG, 21. NOVEMBER 17:00 Kommunales Kino Metropolis ALS TWEE DRUPPELS WATER (THE SPITTING IMAGE) NL 1962/63. Regie: Fons Rademakers. 116 min. OmeU. Mit Lex Schoorel, Nan Los, Van Doude, Guus Verstraete, Ko Arnoldi, Frits Butzelaar Mehr psychologischer Thriller als Widerstandsfilm löst sich hier die Grenze zwischen Hel dentum und Vaterlandsverrat, zwischen Realität und Wahn sinn, zunehmend auf. Pathos weicht zugunsten eines Psycho gramms der Widerständigkeit an sich. Rademakers verwandelt die Taten des »Helden« so zur Chiffre eines labilen Egos und gesellschaftlicher Krisen, die weit über die Zeit des Kriegs hinausweist. Als twee druppels water Einführung: Tobias Temming 20:00 Kommunales Kino Metropolis REMBRANDT D 1941/42. Regie: Hans Steinhoff. 106 min. 35mm Mit Ewald Balser, Hertha Feiler, Michael Tacke, Gisela Uhlen, Elisabeth Flickenschildt, Theodor Loos Das vom Kameramann Richard Angst überragend fotografierte Biopic zeigt den Maler als von seiner Umwelt verkanntes Genie, das einsam in einer Depression versinkt. Hans Steinhoff inszenierte den Film in seiner Serie von im Nazi-Kino beliebten Porträts großer, umstrittener Führer. Gedreht wurde in Berlin wie auch in den okkupierten Studios in Amsterdam und Den Haag. Einführung: Timur Sijaric Vorfilme: In Holland staat een Huis (1944/45, Henk Kabos), 3 min. Der Schneemann (1944, Hans Fischerkoesen), 12 min. CINEFEST ENCORE Lichtmeß-Kino Gaußstr. 25, 22765 Hamburg Tel.: 040.3907603 www.lichtmess-kino.de Donnerstag, 26. November, 20:00 LIVING THE LIGHT – ROBBY MÜLLER NL/DE 2017/18. Regie: Claire Pijman. 86 min. OF. DCP Mit Robby Müller, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Lars von Trier, Agnès Godard Der niederländische Kameramann Robby Müller (1940–2018) begann seine in ternationale Karriere als Assistent von Gérard Vandenberg im Jungen Deutschen Film, arbeitete mit Regisseuren wie Wim Wenders, Jim Jarmusch und Lars von Trier zusammen. In Claire Pijmans Porträt stehen persönliche Aufnahmen des Kameramanns im Mittelpunkt, unterlegt mit einem Soundtrack von Jim Jarmusch und Carter Logan.
SONNTAG, 22. NOVEMBER 17:00 Kommunales Kino Metropolis WIE HEIRATET MAN EINEN KÖNIG DDR 1968. Regie: Rainer Simon. 79 min. 35mm Mit Cox Habbema, Eberhard Esche, Sigurd Schulz, Hannes Fischer, Jürgen Holtz, Käthe Reichel Wie vielen Absolventen der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg gab die DEFA 1968 Rainer Simon die Chance, sich zunächst als Regisseur eines Märchenfilms zu bewähren. Auf Basis des Grimmschen Märchens »Die kluge Bauerntochter« schuf er eine eigenwil lige Mischung aus Realismus und Fantasie. In den Hauptrollen besetzte er das Schau spieler-Ehepaar Cox Habbema und Eberhard Esche. Auch am 21.11. um 14:30 Uhr im Alabama Kino. Einführung: Hans-Michael Bock 19:30 Kommunales Kino Metropolis Mit freundlicher Unterstützung von ZWARTBOEK / BLACK BOOK NL 2005/06. Regie: Paul Verhoeven. 154 min. OmeU. DCP Mit Carice van Houten, Sebastian Koch, Thom Hoffman, Halina Reijn, Waldemar Kobus, Christian Berkel Packend und prächtig: Der dramatische Überlebenskampf einer jüdisch-holländischen Sängerin in den besetzten Niederlanden. Dort schließt sie sich dem Widerstand an und wird auf den Chef des SS-Sicherheitsdienstes angesetzt – der ihren physischen Reizen nur zu gern erliegt … »Intelligentes Unterhaltungskino mit einer sensationellen Hauptdarstellerin.« (FBW) Einführung: Rommy Albers Zwartboek
Sad Movies: Tulips KATALOG ZUM CINEFEST 2020 Umfangreiches Material zu den Filmen und zum Thema Ab 14.11. erhältlich Filmprogramm online cinefest – Internationales Festival des deutschen Film-Erbes c/o CineGraph – Hamburgisches Centrum für Filmforschung e.V. Schillerstr. 43 · 22767 Hamburg Tel: +49.(0)40.352194 / Fax: +49.(0)40.345864 Mail: info@cinefest.de · www.cinefest.de Anmeldung zu unserem Newsletter: https://cinefest.de/newsletter/ cinefest wird gefördert durch
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