Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen

Die Seite wird erstellt Malin Jost
 
WEITER LESEN
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
Klemens
                                                          4/2018

                                                                                 Blätter
4/2018 • Jahrgang 85 • Dezember • Jänner • Februar 2019

                                                                   200 Jahre Stille Nacht, Heilige Nacht
                                                                   Klemens Hofbauer und Weihnachten
                                                                      Aus den Klöstern und dem Orden
                                                                                            KLEMENSBlätter 4/2018   1
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
INHALT

    „JEDES MAL, WENN WIR GOTT DURCH UNS HINDURCH ANDERE MENSCHEN LIEBEN LASSEN,
    IST WEIHNACHTEN … JA, ES WIRD JEDES MAL WEIHNACHTEN, WENN WIR UNSEREM BRUDER
    UND UNSERER SCHWESTER ZULÄCHELN UND IHNEN DIE HAND REICHEN.“          Hl. Mutter Teresa

INHALT                                                                                                                       www.redemptoristen.com

      Zum Geleit.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                         3               Komitee .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                          16
      200 Jahre Stille Nacht - Heilige Nacht.  .                        4               Orden .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 17
      Klemens Hofbauer und Weihnachten .  .                             7               Bücher .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 18
      Aktuelles aus unseren Klöstern.  .  .  .                          8               Glaube und Alltag .  .  .  .  .  .  .  .                         20
      Projekte .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                         13               P. Wilhelm Janauschek.  .  .  .  .  .  . 22
      Brief des Provinzials.  .  .  .  .  .  .                         14               Liebe ältere und kranke Leute .  .  .  .                         23

Bildernachweis: Trage die Welt auf Händen (F-Comm./Image); Radio Vatican (2); P. Friebe/Image (3); Archiv (3,6,8,10,12,13,14,15,16,18,19,22); Sr. Göttl. Erlö-
ser (4,5), Theresianum (5); Redemptoristen-Eggenburg (7); H. Kratochvil (9,18); Orasche/Mautern (10); Red. Schönenberg (9); P. Steinle (17); SRA-Wien (19); P.
Lidy (23); SCALA-News (24); Klaus Scherling (22); Kloster St. Anna (19); Red. Puchheim (11); P. Vystrcil (21);P. Lidy (23).

                              Impressum: „Klemensblätter“ – Zeitschrift der österreichischen Redemptoristen.
                 Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Provinz der Redemptoristen, A-1010 Wien, Salvatorgasse 12
        Redaktion: P. Lorenz Voith (Verantwortlich), 1170 Wien, Wichtelgasse 74, 01-4862594-0; Fax: -28, P. Friedrich Vystrcil (Würzburg).
                                          E-Mail: klemensblaetter@cssr.at oder lorenz.voith@cssr.at
                                      Hersteller: WMP Ges.m.b.H, A-2372 Gießhübel, Südtirolergasse 9.
                      SPENDENKONTO der Klemensblätter und des Klemenswerkes:
    Bank Austria-CA: IBAN: AT02 1200 0500 0127 6800 BIC: BKAUATWW (Provinzialat d. Redemptoristen)
                 Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien,
                                              Zulassungs-Nr.: GZ 02Z032650 S Sponsoring Post

Information zum Datenschutz: Ihre Adressdaten sind durch eine Mitteilung / Bestellung / Mitgliedschaft (Klemenswerk, Freundeskreise der
Redemptoristen, …) bzw. durch ihre Spendentätigkeit für den Orden, festgehalten. Diese Daten werden nicht an Dritte weiter-
gegeben.     Nach einer schriftlichen Mitteilung werden ihre Daten gelöscht und die Zustellung der Klemensblätter eingestellt.
Mitteilungen an: klemensblaetter@cssr.at oder Klemensblätter, Salvatorgasse 12, 1010 Wien.

    2 KLEMENSBlätter 4/2018
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
ZUM GELEIT

Liebe Leser und Leserinnen,
liebe Freunde der Klemensblätter!

Weihnachten                                              Danke!
   Was bedeutet heute Weihnachten? Oft hören und            Ich möchte mich bei Ihnen
lesen wir: „Weihnachten ist ein Fest des Friedens“,      herzlich bedanken für die ein-
oder aber auch das „traditionelle Fest der Familie“;     gegangen Spenden für die He-
zu „Weihnachten gehören auch die Romantik, die           rausgabe und den Versand der
Gemütlichkeit, freie Tage“,… zu „Weihnachten gehören     KLEMENBSLÄTTER. Die Redu-
wesentlich auch Geschenke“. Dahinter stehen oft die      zierung auf vier Nummern pro
Sehnsüchte der Menschen – ob glaubend oder nicht –       Jahr – im neuen Kleid – hat sich
nach Liebe, nach Geborgenheit, nach Wertschätzung,       bewährt: aus Kostengründen, wie
nach einem inneren und äußeren Frieden,…                 auch aufgrund der redaktionel-
                                                         len Arbeiten; diese geschieht ja
   Was aber bedeutet Weihnachten noch für uns            neben vielen anderen Auf-
Christen? Gott kommt als Kind; als Neugeborenes          gaben,… Danke auch für die Spenden für Alba-
in diese Welt. Wenn wir ein Neugeborenes in die Arme     nien, Indien und Afrika; wir haben die Summen
nehmen: „Wie klein ist das denn?“ Immer wieder sind      bereits weitergeleitet! Auch die knapp 1000 Meßintionen
wir erstaunt, wie klein ein Neugeborenes ist. Aber       konnten wir in ihrem Sinne und mit den Anliegen wei-
genau dahinter besteht auch die Anziehungskraft. Man     ter leiten (Missionen in der Ukraine, Indien, sowie am
muss ein Baby einfach lieben; wenn das jemand nicht      Klemensaltar in Maria am Gestade).
kann, bei dem stimmt etwas nicht!                           Vergelt’s Gott für ihre Verbundenheit und ihr
                                                         Interesse. Danke auch den vielen Verteilern der
   Gott kommt als Kind! Warum ist der große Gott         KLEMEMENSBLÄTTER im ganzen Land; diese sind
in seinem Kommen so klein? Weihnachten konfron-          kleine Botschafter unserer Ordensgemeinschaft! Ihre
tiert uns mit dieser Frage. Nicht in der Macht, in der   Anliegen werden wir weiter in unseren Gebeten und
unendlichen Größe und Ferne zeigt sich uns dieser        Gottesdiensten aufnehmen!
ewige Gott; nein: Gott kommt als Menschenkind zu           Gottes reichen Segen und sein Mitgehen im
uns; er will willkommen geheißen und geliebt wer-        neuen Jahre 2019!
den. Was heißt das für uns? Auch im Feiern an den
Weihnachtstagen? Mögen Sie alle – ob allein oder           Herzlicher Segensgruß!
in Gemeinschaft – den Blick des zu uns kommenden
Gottes spüren und tief innerlich erfassen lassen!                                                                   Ihr

   Das berühmte Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige
Nacht“ wurde vor 200 Jahren zum ersten Mal gesungen;                                          Pater Lorenz Voith
in einer Zeit der Not und Entbehrung. Ein großartiges
Lied, das hinführt zu diesem Geheimnis des kommen-                        Für die Redaktion der Klemensblätter
den Gottes!                                                                                   lorenz.voith@cssr.at

                                                         Mögest du in deinem Herzen
                                                         das vergangene Jahr
                                                         in Dankbarkeit bewahren.
                                                         Mit jedem Jahr wachsen die Gaben,
                                                         die Gott dir schenkte, um alle, die du liebst,
                                                         mit Freude zu erfüllen.
                                                         Möge dich der Herr der Zeit begleiten
                                                         in guten und schweren Tagen.
                                                         Möge er dir seine Begleiter senden.
                                                                                      Irischer Segenswunsch

                                                                                        KLEMENSBlätter 4/2018   3
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
THEMA

Gedanken zur Weihnacht

200 Jahre
Stille Nacht, Heilige Nacht
Am Heiligen Abend
vor 200 Jahren (1818)
wurde zum ersten Mal das Lied
„Stille Nacht, Heilige Nacht“
in der Kirche in Oberndorf
aufgeführt.

                                   Der Hilfspfarrer Joseph Mohr
                                schrieb den einfachen und doch
                                tiefen Text (schon 1816), der Leh-
                                rer Franz Xaver Gruber kompo-
                                nierte die anrührende Melodie
                                dazu. Hintergrund dieses Liedes
                                waren aber Not und tiefe Zeris-
                                senheit,… außerdem war die
                                Orgel der kleinen Kirche nicht
                                funktionsfähig; so holte man die
                                Gitarre heraus,… eine schöne
                                Begleitung.

                                Eine Weltordnung
                                kippte
                                   Mit dem Wiener Kongress
                                (1814/15) sollte die alte Ordnung
                                wieder hergestellt werden: Die
                                Restauration hatte Einheit und

 4 KLEMENSBlätter 4/2018
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
THEMA

Frieden zum Ziel. Ter-                                                              schönes, gefühlvolles (hof-
ritoriale Veränderun-                                                               fentlich auch friedliches) Fa-
gen ließen sich auf                                                                 milienfest, sondern viel mehr.
dem Papier und mit                                                                  Für uns Christen bedeutet
Verträgen scheinbar                                                                 Weihnachten das Kommen
leicht    durchführen:                                                              Gottes selbst. Ja, des ewi-
Doch in der Realität                                                                gen und einzigen Gottes,
waren sie ein fürchter-                                                             des Fernen und Nahen! Das
licher Schock für die                                                               werden viele unserer skep-
Bevölkerung. Wie etwa                                                               tischen Zeitgenossen nicht
in Oberndorf bei Salz-                                                              verstehen und fassen kön-
burg entstanden neue                                                                nen, die meinen, auch ohne
Orte auf der Landkar-                                                               Gott, ohne die „letzten Fra-
te, die es bislang gar                                                              gen“ (woher, wohin, wozu),
nicht gegeben hatte:                           Franz Xaver Gruber, Joseph Mohr      auskommen zu können.
Sie verfügten über kei-
nerlei Verwaltung und Struktur,        Um was geht es in diesem
hatten nicht einmal einen eigenen
Namen. Die Menschen wurden in
                                    Lied? Es geht um die Geburt ei-
                                    nes Kindes – damals am Rande
                                                                                 Gottsendet uns
ihren Grundfesten erschüttert:      des Römischen Reiches, in Ju-                einen Retter
Sie gehörten plötzlich einer an-    däa. Es geht um das Kommen
deren Nationalität an, von ehe-     des Heilandes (= der Heil bringt)
maligen Freunden, Arbeitgebern      auf diese Erde, in unseren
und Nachbaren waren sie von ei-     Menschheitsgeschichte, in einer                 Weihnachten ja, aber muss es
nem Tag auf den anderen durch       stillen, einsamen Nacht.                     auch ein kirchliches Fest sein?
eine bewachte Grenze getrennt.                                                   Nun, für uns Christen gilt:
Es galten neue Währungen und                                                        Gott selbst sendet uns einen
neue Gesetze. Man wurde ein
Fremder im eigenen Land.
                                    Was bedeutet uns                             „Retter“, wie es in dem Lied so
                                                                                 schön heißt, er sendet uns einen
                                    Weihnachten?                                 Heiland, einen „Fürsprecher“
                                                                                 für jedeEinzelnen unter diesem
Ein Siegeszug                        Für uns Christen bedeutet
                                                                                 Sternenhimmel. Das Kommen-
                                                                                 Gottes bedeutet aber auch das
als Weihnachtslied                  Weihnachten nicht vor allem ein              „Schon und Noch-nicht“. Gottes
                                                                                                  Spuren finden
                                                                                                  wir deutlich in
  Das Lied aus                                                                                    diesen ersten
Salzburg wurde                                                                                    2000       Jahren
in diesen zwei-                                                                                   christlicher Ge-
hundert     Jahren                                                                                schichte; dane-
zu einem der be-                                                                                  ben      müssen
rühmtesten Weih-                                                                                  wir aber noch
nachtslieder welt-                                                                                auf sein gan-
weit; in über 300                                                                                 zes     Kommen
Sprachen wird es                                                                                  und warten und
heute gesungen.                                                                                   auch „aushal-
Gerade in den                                                                                     ten“.
Weltkriegen des                                                                                      Weihnachten
20. Jahrhunderts                                                                                  erinnert      uns
wurde es zu ei-                                                                                   immer wieder
nem der großen                                                                                    neu an dieses
Trostlieder, auch                                                                                 Kommen, Freu-
bei den Soldaten                                                                                  en, Hoffen und
auf der verschie-                                                                                 Warten!
denen Seiten der
Front,…                                                                Zeitgenössischer Druck         P. Lorenz Voith

                                                                                            KLEMENSBlätter 4/2018   5
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
THEMA

                                 Was bedeutet mir Weihnachten?
                                  Antworten von Schülern und Schülerinnen
    „Weihnachten ist heut vor allem            „Für mich ist Weihnachten eine       gessen, das hat sich zur Tradition
Shoppingtime: Tannenbäume, Spiel-           Zeit, in der man viel mit der Familie   entwickelt. Nach dem Gottesdienst
zeuge, Leckereien … Es geht dann            und Verwandten macht. Es ist eine       feiern wir in der Familie, wir essen
nur noch um diese Geschenke, bes-           schöne und friedliche Zeit und nie-     Fisch. Es ist die schönste Zeit des
tenfalls wird noch ein Lied gesungen.       mand ist allein. Für mich bedeutet      Jahres, weil wir als Familie Zeit
So stellt sich mir die Frage: Feiern wir    Weihnachten auch, auf den Fried-        miteinander verbringen, uns amü-
Weihnachten als Gemeinschaft noch           hof zu gehen, an die Verstorbenen       sieren und einander beschenken.
richtig oder lassen wir uns vom We-         zu denken, am Grab meiner Groß-         Weil auch Ferien sind, vergisst man
sentlichen ablenken?“                       mutter eine Kerze anzu-zünden und       sein Umfeld, man genießt einfach
                               Simeon       einander Kraft zu geben. Ich finde      den Abend, isst, spielt und erzählt
                                            es schön, wenn man danach zu-           von früher. Dieses Gefühl, mit den
   „Weihnachten ist für mich etwas          sammensitzen, essen, den anderen        Liebsten einen besonderen Tag mit
Besonderes und ich freue mich je-           eine Freude machen und sie be-          religiösem Inhalt feiern zu dürfen,
des Jahr darauf, speziell auch auf die      schenken kann.“                         macht Weihnachten zum schönsten
weihnachtliche Stimmung. An Weih-                                        Michele    und wichtigsten Zeitpunkt.“
nachten geht es mir gut und ich kann           „Mit Weihnachten verbinde ich                                       Louis
viel lachen. Ich finde es auch immer        ‹Fest der Familie, Gedanken an
wieder schön, wenn wir Weihnachts-          Jesus und Geschenke›. Bei uns                        Genommen aus dem
lieder singen vor unserem Christ-           beginnt das Fest an Heiligabend.                „Katholikenblatt.Solothurn“
baum. Es ist dann so schön feierlich.“      Wir gehen als ganze Familie in die                November 2018, Schweiz
                                Elena       Kirche, um den Sinn nicht zu ver-

                                                        Weihnachten weltweit

Weihnachten in Indien
(vor der kath. Kathedrale
in Mumbay)
                                                                                                    Weihnachten in Afrika

              Foto fehlt                        Weihnachten in der Ukraine
                                                      (Missionsschwestern
                                                        v. Hl. Erlöser beim
                                                         Weihnachtsmahl)

Weihnachtskrippe im neapolitanischen Stil
                                                                                                 Weihnachten in den USA

   6 KLEMENSBlätter 4/2018
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
THEMA

                                         Klemens Hofbauer
                                         und Weihnachten
                                              Klemens liebte Weihnachten besonders gerne
                                                        und feiert dies immer auch festlich.

                                                                  Klemens liebte Weihnachten besonders gerne
                                                                              und feiert dies immer auch festlich.
                                                                     In seiner Familie, aber auch später inmitten
                                                                              seiner Gemeinschaft, besonders in
                                                                       Warschau und den vielen Waisenkindern,
                                                                         sowie später auch in Wien in St. Ursula.
                                                             Mit Liedern, stimmungsvoller Atmosphäre (Kerzen),
                                                                       Getränken und Weihnachtsbäckereien,…
                                                                  Einen Weihnachtsbaum gab es ja noch keinen.
                                                                            Dafür durfte eine Krippe nicht fehlen.

                                                                       In Wien war es ihm ein Anliegen, dass die
                                                                  Weihnachtsgottesdienste besonders prächtig
                                                               gefeiert wurden, mit festlicher Weihnachtsmusik,
                                                                             auch zeigenössischer Komponisten.
                                                               Ein persönliches Gnadenbild – welches auch mit
                                                                           dem Geschehen des Kommen Gottes
                                                                     in einem Kinde zu tun hat - führte Klemens
                                                                                durch all die Jahrzehnte mit sich,
                                                                es war eine Nachbildung des „Prager Jesulein“.
                                                                          Dieses „Jesuskind“ war auch in seinem
                                                                    Sterbezimmer am 15. März 1820 aufgestellt.
                                                                        Heute ist dieses Prager Jesulein von Kle-
                                                                                                            mens
                                                                        im Klemens-Museum in Maria am Gesta-
                                                                                                     de zu sehen.

                                                                         Klemens, der ja selbst nur wenige Tage
                                                                              nach Weihnachten (26.12.) seinen
                                                                                     Geburtstag feierte, fand im
                                                                                „Kommen Gottes in einem Kind
                                                                            ein großes Geschenk Gottes an die
                                                                          Welt, dafür wir immer danken sollten“.

                                                                                      Weihnachten war deshalb
                                                                                     eines seiner liebsten Feste.

    Das Prager Jesulein oder Prager Jesuskind (Pražské Jezulátko) ist weltweit eines der bekanntesten wun-
 dertätigen Gnadenbilder Jesu. Es befindet sich in der Kirche Maria vom Siege im Karmelitenkloster in Prag.
 Die Statue ist eine 47 cm große Wachsfigur aus der Renaissance und stellt das Jesuskind im Alter von etwa
 drei Jahren dar. Sie ist das Werk eines unbekannten Künstlers aus dem 16. Jahrhundert. Die Holzstatue ist mit
 einer farbigen Wachsschicht überzogen. Das Jesulein segnet mit der rechten Hand, in der linken hält er den
 Reichsapfel mit einem Kreuz, das Symbol der Weltherrschaft. Sein Gesichtsausdruck und die lockigen Haare
 weisen auf die spanische Herkunft hin.

                                                                                         KLEMENSBlätter 4/2018   7
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

                        Pater Newald feiert seinen 90er
                         Pater Josef Newald beging am        und die Liebe zur
                       6. November seinen 90. Geburts-       Oper. Jahrelang besaß
                       tag. Am 18.11. wurde er von sei-      er ein Abo im Landes-
                       ner Heimatgemeinde Gaubitsch          theater in Innsbruck;
        Innsbruck
                       (Niederösterreich), wo er auch        auch bei seinen Besu-
                       Ehrenbürger ist, besonders ge-        chen in Wien war nach
feiert: Mit einen Festgottesdienst und einem Empfang         Möglichkeit     immer
durch den Bürgermeister, der Pfarre, sowie zahlreichen       ein Opernbesuch am
Familienangehörigen und Freunden. P. Josef („Waldi“)         Programm. Nach Auf-
absolvierte seine Studien an der Hochschule in Mautern.      lösung des Klosters
Nach einem Studienaufenthalt in Wien wurde er Lehrer         in Innsbruck, möch-
am Gymnasium in Katzelsdorf.                                 te P. Newald nach
  Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in            Wien-Hernals übersie-
Innsbruck. Zuerst als Missionar, dann als Krankenhaus-       deln. Er beginnt schon
seelsorger (für die er extra eine Spezialausbildung in       mit dem „sortieren und
Heidelberg absolvierte), als Leiter der Klinik-Seelsorge     packen“.
in Innsbruck, als Aushilfspriester im Pitztal, sowie jahr-     Ad multos annos
zehntelang als Beichtpater in der Herz-Jesu-Kirche und       P. Josef!
durch 16 Jahre als Seelsorger in der Gesprächsoase.
Seine besonderen „Lieben“ sind das „Uhrensammeln“            P. Lorenz Voith, Wien                           P. Newald

                        Tag der offenen Tür
                          Im    Klemens    Maria-
                       Hofbauer-Gymnasium       in
                       Katzelsdorf/Leitha    (Nie-
                       derösterreich) werden der-
      Katzelsdorf
                       zeit etwa 400 Schülerinnen
                       und Schüler in 20 Klassen
von etwa 46 voll- oder teilbeschäftigten Lehrerin-
nen und Lehrern betreut. Die Lehrerschaft kam im
Oktober zu einem geistlichen Treffen in der Pfarr-
kirche Pöttsching zusammen, wo die Redempto-
ristenpatres vor Ort sie empfingen.

   Im September wurden bei einem „Tag der offe-
nen Tür“ zahlreiche Interessierte und Neuanfänger
und Neuanfängerinnen des nächsten Schuljahres
(erste Gymnasiumsklassen) begrüßt. Dabei wurde
u.a. auch über Unterstufenschwerpunkte „Move
& Learn“, „Musik und Biologie“, sowie über das
Sprachen- und zahlreiche Zusatzangebote infor-
miert. Anfang Dezember findet ein ähnlicher Tag
für Interessierte für das Oberstufenangebot statt.

Weiteres findet sich unter: www.gymkatzelsdorf.net

                                      P. Lorenz Voith

                                                                                 Beim Tag der offenen Tür im September

   8 KLEMENSBlätter 4/2018
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

               20. Stadtwallfahrt mit bischöflichem Leiter
                                                                  Besonderer Gast dieser schon
                                                                20. Stadtwallfahrt, welche an je-
                                                                dem 27. des Monats stattfindet,
                                                                war der im Juli 2018 geweihte
                                                                Bischof Petro Loza aus der
                                                                                                           Hernals
                                                                Ukraine (griech. kath. unierte
                                                                Kirche). Petro Loza ist Redemp-
                                                                torist und studierte Theologie in Innsbruck und ist den
                                                                Redemptoristen in Österreich sehr verbunden.

                                                                  Zahlreiche Wallfahrer waren zu diesem Gottesdienst
                                                                (mit Lichterprozession und Einzelsegen) gekommen,
                                                                darunter auch die Missionsschwestern vom Hl. Er-
                                                                löser aus Wien-Mauer, dabei auch zwei ukrainische
                                                                Schwestern, die gerade ihren Deutschsprachkurs in
Bei der Prozession mit der Gnadenikone durch die Marienkirche   Wien absolvieren.

                Bastelarbeiten aus Albanien – Sommereinsatz in Tirana
                              Pater Laureano und Pater          nach den Gottesdiensten im Dezember gegen eine
                            Andriy besuchten die Marien-        Spende angeboten. Diese und andere Spenden werden
                            pfarre am 15. Oktober auf ihrer     für die Grundversorgung in Kassale (Strom, Wasser,
                            Fahrt zu einem Ordenstreffen        Heizung; kleine Anschaffungen; Unterstützung für den
                            in der Ostslowakei. Dabei           Kindergarten, uam.) weitergeleitet.
                            wurden an die Marienpfarre            Für Juli haben sich bereits zwei junge Studentinnen
                            zahlreiche Handarbeiten von         (Lehrerinnen) für einen ehrenamtlichen Aufenthalt als
                            Jugendlichen und Frauen für         Sprachlehrerinnen (Deutsch) gemeldet. Weitere Interes-
                            die Advent- und Weihnachts-         senten für diesen Dienst melden sich bei Pater Lorenz
                            zeit übergeben. Diese werden        Voith in Wien. Der Einsatz selbst wird mit den Patres und
P. Laureano und P. Andriy   bei den Adventmärkten und           Schwestern vor Ort abgesprochen.

                                      Umbruch und Ausblick für die Marienpfarre
   Bei der Klausur des Pfarrgemeinderates der Marien-           Die Provinz hat ja den Beschluss gefasst (zusammen mit
pfarre in Mold/NÖ wurden u.a. auch die Pläne für die künf-      dem Stift Admont als Mehrheitseigentümer) den gesam-
tigen (verringerten) Pfarrräumlichkeiten ab 2022 beraten.       ten Pfarrkomplex (Pfarrheim, Kindergarten) abzureißen
                                                                und neu zu errichten (auch als Haus mit Wohnungen,…).
                                                                Die Marienkirche bleibt weiterhin im Eigentum der Re-
                                                                demptoristen. Nach diversen Vorgesprächen in diesem
                                                                Jahr wurden der Pfarre neue Räumlichkeiten angeboten.
                                                                Auch über Zwischenquartiere für die Abriss- und Bauzeit
                                                                (Frühjahr 2020 bis Ende 2020) wurden bei der Klausur
                                                                Vorkehrungen und Entscheidungen getroffen.
                                                                   Ab 2020 sollen die vier Pfarren des Dekanates (ca.
                                                                18.000 Katholiken) zu einem Pfarrverband zusammenge-
                                                                schlossen werden: Die Pfarren bleiben weiterhin recht-
                                                                lich, strukturell und auch finanziell selbstständig; die
                                                                Pastoral soll künftig gemeinsam von den hauptamtlichen
                                                                Priestern und pastoralen Mitarbeitern geleitet werden.

                                                                                                          P. Lorenz Voith
      Der PGR und Vermögensverwaltungsrat bei seiner Sitzung

                                                                                                KLEMENSBlätter 4/2018   9
Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

                        Neues aus Mautern
                        Klingende Kirchenführung
                     war der Titel einer Veranstal-
                     tung in der Kirche zur hl. Barba-
                     ra in Mautern. Prof. Josef Hofer
       Mautern
                     spielte auf der Mauracher Orgel
                     Werke von Christian Heinrich
Rinck, Franz Liszt, Robert Fuchs, und Alois Claus-
mann. Der Kustos der Kirche Sepp Orasche erzählte
von der Grundsteinlegung vor 350 Jahren, dem „Wun-
dertätigen Kreuz“ in der Pfarrkirche und beschrieb
künstlerische Kostbarkeiten, die in dieser Kirche ste-
hen. Die Festveranstaltung zum 350jährigen Jubiläum
                                                          Prof. Josef Hofer und Sepp Orasche
der Grundsteinlegung findet am 26. Oktober 2019
statt. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der Kle-
mensblätter.

   Thomas Zala, Organist des Stiftes Admont spielte
auf der romantischen Orgel der Klosterkirche anläs-
slich des Gedenkjahres von Matthäus Mauracher. Wir
erinnern uns zurück an die Zeit, in der Prof. Zeilinger
und mehrere Studenten auf dieser Orgel spielten.

   Der Allerseelentag war für die Redemptoristen
in Mautern immer ein besonderer Gedenktag. In der
unter der Kirche liegenden Gruft wurde vor allem der
Gründer des Klosters, die Grafen Breuner, gedacht.
Beim Requiem, musikalisch umrahmt vom Chor der
Studenten, wurden die verstorbenen Patres und Fra-
tres Redemptoristen Gott dem barmherzigen, verzei-
henden Vater anvertraut.
                                                          Die Nacht der Lichter an Allerseelen
   Seit Jahren feiern wir im Liesingtal (Wald am Scho-
berpass, Kalwang, Mautern, Kammern und Traboch)
am Allerseelentag „die Nacht der Lichter“ in der Klos-
terkirche. Pfarrer P. Clemens Grill und Prälat Leopold
Städtler zelebrierten mit zahlreichen Angehörigen die
hl. Messe. Frater Vinzenz Schager und Frater Rupert
Schwarz, 2 Studenten des Stiftes Admont assistierten.
   Nach dem Requiem wurden Mediationstexte gele-
sen, Orgelspiel untermalte diese.

   Der Schein von hunderten Kerzen brachte eine in-
nige Stimmung. Diese vielen Kerzen sollen österliche
Zeichen des Lebens sein.
                                     Sepp Orasche

   „Der Tod ist das Tor zum Licht am Ende ei-
   nes mühsam gewordenen Lebens.“
                                   Franz von Assisi

   10 KLEMENSBlätter 4/2018
Aus unseren Klöstern

Ära der Redemptoristen in                                       für Jungschar- und Pfadfindergruppen ermöglicht. Viele
                                                                Gäste kamen aus Österreich, aber auch aus den ehe-
Köfels endet nach 30 Jahren                                     maligen Ostblockstaaten (bis Russland), Deutschland,
                                                                Schweiz oder Frankreich fühlten sich genauso wohl, wie
                                                                Gäste aus Vietnam oder Japan.

                                                                  Mit 31.12.2018 geht nun diese Ära zu Ende. Das Wi-
                                                                dum wurde nun mit Ende Oktober dem Eigentümer,
                                                                dem Seelsorgeraum Umhausen – Tumpen – Köfels
                                                                – Niederthai zu-
                                                                rück übergeben.
                                                                Der neue Pfarrer
                                                                des Seelsorge-
                                                                raumes      Mag.
                                                                Thaddäus Slo-
                                                                nina bestätigte
                                                                dabei den Wil-
                                                                len der Pfarre,
                                                                das Haus auch
                                                                weiterhin     für
                                                                Gruppen führen
                                                                zu wollen.
                               Renate und Johannes Bretbacher
                                                                  Dankbar für
                                                                die schöne Zeit
  Vor mehr als 30 Jahren haben die Redemptoristen des           und mit Se-
Kollegs in Innsbruck die Verantwortung und den Betrieb          genwünschen
für das Pfarrhaus (Widum) im kleinen Bergdorf in Köfels         für die Zukunft
übernommen. Auf Initiative von P. Anton Schmolmüller            verabschiedeten
wurde das Haus renoviert und für Gruppierungen und              sich Renate und       Pfarrhaus (Widum) im kleinen Bergdorf
Familienurlaube adaptiert.                                      Hannes Bretba-
  Für unzählige Besucher aus dem In- und Ausland wur-           cher im Namen der Redemptoristen. Möge das Widum
den damit unbeschwerte Tage in unberührter Natur im             auch in Zukunft ein Platz der Stille und Kraft in Gottes
idyllischen Bergdorf ermöglicht. Es wurden Exerzitien-          Natur für Viele sein.
tage, Wanderwochen, Jodelseminare und auch Heimat                                     Renate und Johannes Bretbacher

                                         + Sr. M. Clementine Plangger
                                                          (1927-2018)
                                   Am 16. September             Sr. Theresia Schmipfösel folgend
                                 2018 verstarb im Kloster       – den Redemptoristinnen in
                                                                                                              Lauterach
                                 St. Josef in Lauterach Sr.     Vorarlberg an. 1954 leget sie die
                                 Maria Clementine Plang-        Profess ab. In ihrem reichen
                                 ger (Irmgard Plangger) im      Ordensleben war Sr. Clementine in verschiedenen
                                 92. Lebensjahr, nach einer     ereichen des Klosters tätig. So u.a. im Garten, im Wäsche-
                                 längeren Zeit von Krank-       bereich und in der Betreuung der Mitschwestern.
                                 heit und Leiden.                 Ihre bescheidene und humorvolle Art hat das Ge-
                                                                meinschaftleben stark bereichert. Sr. M. Clementine
                                   Sr. Maria Clementine         wurde am 21. September auf dem Klosterfriedhof zur
                                 wurde in Fiss/Tirol gebo-      letzten Ruhe gebettet. RIP.
+ Sr. M. Clementine Plangger     ren und schloss sich – dem
                 (1927-2018)     Beispiel ihrer Freundin                                        Kloster Lauterach OSSR

                                                                                                KLEMENSBlätter 4/2018   11
Klemens Maria Hofbauer

                            Klemens Maria Hofbauer
                           klopft auf den Tabernakel.
                                 Er gibt wiederum große Not.
                            Es fehlen ihm notwendige Mittel
                           für seine Waisenkinder und seine
                                 Gemeinschaft in Warschau.
                                „Herr, jetzt musst du helfen!“
                                      Tatsächlich stellten sich
                                  immer wieder Spender und
                                Spenderinnen ein, die halfen.
                                         Waren das Wunder?

                                      Auch heute „klopfen“
                                 Menschen mit ihren Nöten
                               bei Gott an. Sei es in großen
                                 Krankheiten, in familiären,
                                          psychischen oder
                                        materiellen Sorgen.

                                       Einige meinen, diese
                                    Gebete fruchten nichts,
                                    Gott hört diese nicht,…
                                auf der anderen Seite: Auch
                                 heute passieren „Wunder“.
                                     „Bittet, dann wird euch
                                       gegeben, klopfet an,
                                              dann wird euch
                                                 aufgetan“,…

                                                   (vgl. Lk 11,9f).

12 KLEMENSBlätter 4/2018
PROJEKTE

Hilfe für Indien
   Südindien erlebte im Sommer 2018 die schlimms-
te Flut seit Jahrhunderten. Fast 2/3 des Landes waren
überschwemmt. Hunderttausende Menschen verloren
ihre Häuser, Wohnungen und ihre Bleibe. Auch zahlreiche
Kirchen und Schulen wurden durch die Flut beschädigt
oder zerstört. Die Redemptoristen haben von Anfang an
                                                                                                          Hilfe mit Booten
konkret geholfen: Notquartiere und Verpflegung für in Not
geratene Menschen; alle Studenten halfen auch vor Ort        davon. Damit können sofort diese neue Häuser, usw. erreicht
mit. Nunmehr geht es darum, den Wideraufbau zu bewäl-        werden. Auch Schulen und soziale Einrichtungen erhal-
tigen. Ein einfaches Familienhaus (2 Räume; ebenerdig)       ten eine Hilfe. Bitte unterstützen Sie unser Hilfsprojekt in
kostet ca. € 10.000,-. Die Diözesen und die Redemptoristen   Kerala/Indien! Verwenden Sie die beigefügten Zahlschein,
unterstützen die Familien mit einem Beitrag von 50%          oder das auf der Seite 2 angeführte Spendenkonto!

Hilfe für Albanien
Unterstützten sie unsere Mission im Umland der Haupt-
stadt Tirana. Besonders die Ausbildung von arbeits-
losen Frauen, sowie die Betreuung der Kinder und
Jugendlichen ist den Redemptoristen vor Ort ein großes
Anliegen! Siehe die Berichte in den KLEMENSBLÄTTER,
sowie auch den Brief des Provinzials. Verwenden Sie
den beigefügten Zahlschein oder das auf der Seite 2
angeführte Spendenkonto.
                                                                                                 Familie in Not in Albanien

Hilfe für Afrika
  Unterstützen Sie bitte den Solidaritätsfond der
Redemptoristen für die ärmsten Regionen in Afrika. Das
Geld wird durch die Generalleitung in Rom verwaltet und
zielgerichtet direkt an die Regionen weiter geleitet!

Danke für jede Spende für AFRIKA!
                                                                                Taufe in einer redemptoristischen Gemeinde

Meßintentionen
Danke für die Überweisung ihrer Meßintentionen
(€ 9,--/Messe). Wir geben Ihre Intentionen an unsere
Missionen (Indien, Albanien oder Ukraine) gerne weiter.
Die Mitbrüder in diesen Ländern feiern für ihre Anliegen
jeweils einen Gottesdienst. Sie unterstützen damit
zugleich wesentlich den Lebensunterhalt der Patres!
Vergelt’s Gott!
               Bitte verwenden Sie den beigelegten Zahlschein oder das auf Seite 2 angeführte Konto!

                DANKE FÜR IHRE SPENDE UND UNTERSTÜTZUNG!

                                                                                              KLEMENSBlätter 4/2018   13
Brief des Provinzials

                                       Liebe Leserinnen und
                                       Leser der Klemensblätter
                                       Die Sendung unserer Ordensgemeinschaft verlangt von uns
                                       Mitgliedern, also von uns Redemptoristen, frei und beweglich zu
                                       bleiben in den Möglichkeiten unseres Dienstes bezogen auf alle
                                       Menschen mit denen wir zu tun haben.

An die                                 und Strukturen verlieren an Stärke.
                                       Unbeweglichkeit bordet über und
                                                                                 Das Leben unseres Gründers, die
                                                                               Konstitutionen, also die Ordensre-
Peripherien                            Bequemlichkeit hält Einzug.             gel, und Inhalte von Generalkapiteln,
                                                                               wie eben auch das letzte im Jahre
gehen                                  Das Leben                               2016 in Thailand, lassen sich somit
                                                                               im Zusammenhang lesen. Auf den

  So klingt, in eigenen Worten
                                       wird gewendet                           Ursprung schauen und diesen auf
                                                                               heute deuten, darin liegt Anspruch,
wiedergegeben, ein Abschnitt aus          Mit unserem Ordensgründer            der ständig neu umzusetzen ist.
unseren Konstitutionen, in denen       Alfons von Liguori wird das Sprich-
unsere Lebensweise beschrieben         wort „Christus kam nur bis Eboli“
und vorgegeben wird. Im Weiteren       in Verbindung gesehen. Ein lokales      Es liegt in
wird festgehalten, es sind un-
ablässig neue pastorale Initiativen
                                       Sprichwort aus dieser süditalieni-
                                       schen Stadt, welches später auch
                                                                               unseren Genen
zu entwickeln und wir dürfen uns       den Titel für einen Roman abgibt.          Seit vier Jahren leben und arbei-
nicht an Strukturen und Gege-          Alfons kommt jedoch weiter, näm-        ten Redemptoristen in Albanien.
benheiten festklammern, die nicht      lich hinter Eboli. Im Alter von 34      Mehrfach wurde bereits in den
mehr zulassen, missionarisch tätig     Jahren übernimmt er sich auf einer      Klemensblättern darüber berichtet.
zu sein.                               Mission in Neapel. Man fürchtet um      Der Grundstein dazu wurde durch
                                       sein Leben. Fünf Gefährten bringen      die Konferenz Europa gelegt. Allen
                                       ihn weg an einen Ort zur Erholung.      Provinzen in Europa muss es An-
Komfortzonen                           Sie besteigen ein Segelschiff und       liegen sein, neue Felder seelsorg-
verlassen                              es geht von Neapel nach Amalfi.
                                       Von dort geht es über steile Stein-
                                                                               licher Tätigkeiten wahrzunehmen.
                                                                               Es liegt in unseren Genen, um es
  Genauer gesagt, es ist der Ab-       treppen hinauf in die Berge in eine     in gegenwärtiger Sprache aus-
schnitt Nummer 15 aus unseren          Einsiedelei mit dem Kirchlein „Maria    zudrücken. Und es verdeutlichen
Konstitutionen. Im Schlussdoku-        von den Bergen“. Es liegt in einer      sich die inneren Zusammenhänge
ment des letzten Generalkapitels       welligen Umgebung, übersät mit          zwischen Ordensgründungsge-
wird dieser als Grundlage genom-       tausenderlei Gräsern und Blumen.        schichte über Generalkapiteln hin
men, um verstärkt bewusst zu           Der Apennin und das Mittelmeer          zum täglichen Leben und Arbeiten.
machen, dass wir Komfortzonen zu       malen faszinierende Ausblicke. Al-
verlassen und an die Peripherien zu    fons aber sucht, wie es biografisch      Die Patres Andrzej Michon aus
gehen haben. Darin lässt sich kein     dargestellt wird, auch hier vor allem   Polen und Laureano del Otero
neuer Anspruch ablesen, keine neue     die Menschen. Die Tiere finden ihr      aus Spanien betreuen Pfarren in
Entdeckung, sondern ein ständiger      Auslangen mit Flechten, Rinden und      an Tirana angrenzenden Städten.
Anspruch an unser Redemptoristen-      Laub, die Hirten aber haben ganzes      Vorübergehend sind noch ein
dasein wird in den Blick genommen.     Jahr geistigen Hunger. Das Erfassen     Pater aus Italien und ein Student
Es gibt einfach Dinge, die irgendwie   dieser Not jenseits von Eboli wendet    aus Spanien anwesend. Abgese-
einmal verschwimmen. Klarheit          das Leben unseres Ordensgründers.       hen, dass wie immer und überall

   14 KLEMENSBlätter 4/2018
Brief des Provinzials

mehr Patres dort wirken könnten,              dieses Landes. Unsere Mitbrüder            gendliche. Es sind Jugendliche
sind Mitbrüder und vor allem Pro-             leben qualitativ nicht besser.             und Erwachsene, die unterrichten.
vinziale eingeladen die Mitbrüder               In den Pfarren werden die Woche          Und Ordenschwestern tragen we-
zu besuchen, um Einblick in ihre              hindurch Kinder in Gruppen aller           sentlich dazu bei, dass alles läuft,
Lebensweise mit den Menschen                  Altersstufen betreut. Staatliche Un-       sowie geistlich und praktisch.
vor Ort zu bekommen. So mach-                 terstützung und Sorge gibt es nicht.       Wie sich am Sonntag die Kirchen
ten wir uns Anfang November                   In einer Kindergartengruppe sind           füllten, so füllten sich diese fünf
dieses Jahres für fünf Tage zu                die Spielsachen schnell zählbar.           Tage für uns drei mit Eindrücken
dritt nach Albanien auf. P. Dominic           Pädagogische Unterlagen, ein nicht         über Eindrücken, die nicht mit dem
O´Toole aus dem Kloster Maria                 existierendes Wort. Auch behinder-         Besteigen des Flugzeuges zurück
am Gestade, er ist Seelsorger für             te Kinder finden Unterstützung und         nach Wien zurückgelassen werden
englischsprachige Gemeinden in                Betreuung.                                 konnten.
Wien, P. Peter Renju aus unserem
Kloster in Cham in Deutschland, er                                                         Eine mir in den Blick gekommene
ist Rektor, Exerzitienhausleiter und          Was fehlt                                  Rarität muss ich noch anhängen.
Provinzvikar, und ich.                        am Einfachen,…                             In einer der Kirchen sind unter den
                                                                                         Kreuzwegstationen Blechwinkel an
                                                In einer öffentlichen Schule fragte      der Wand befestigt. Diese, bei uns
Kurzer Flug zwischen                          P. Andrzej den Direktor, ob er die         in Baumärkten erhältlich, gebrau-
fernen Welten                                 Schule unterstützen könne?! P.
                                              Andrzej dachte an alte Computer,
                                                                                         chen wir, um Holzteile rechtwinkelig
                                                                                         zusammenzuschrauben. Dort die-
  Etwas über eine Stunde beträgt              die er geschenkt bekäme, oder an           nen diese Winkel als Kerzenhalter
die Flugzeit von Wien nach Tirana,            Hefte und Schreibmaterialien. Weit         mit darauf gestellten Teelichtern.
in die Hauptstadt Albaniens, und              danebengedacht. Der Schuldirektor
doch liegen Welten dazwischen.                sbat um Putzmittel, Besen und                In Verbundenheit und Dank-
Es war schön und gut von den                  Kehrschaufeln. Für Frauen gibt es          barkeit Ihnen gegenüber, die
Mitbrüden an die Hand genommen                Nähunterricht. Die Nähmaschinen            Sie mit uns Redemptoristen ge-
zu werden, um für einige Tage von             haben teilweise bereits histori-           meinsam unterwegs sind, wün-
Menschen dort berührt zu werden.              schen Wert Jugendliche werden              sche ich Gesegnete Weihnacht,
Der Zustand der Häuser und die                auf Computern geschult, um ihnen           Gottes Nähe und Segen jetzt und
vielfach nichtasphaltierten Straßen           Zukunftsperspektiven zu eröffnen.          im kommenden Jahr!
sprechen von sich und verdeutli-                                                                           P. Alfons Jestl
chen ohne Vorbehalt die Lebens-                 Am Samstag gibt es Kateche-                                     Provinzial
situation der meisten Bewohner                seunterricht für Kinder und Ju-                               alfons.jestl@cssr.at

Wasserspeichertonnen: Gibt es Wasser, werden die Tonnen auf       Kinder werden im Gratis-Kindergarten betreut
den Dächern gefüllt, um tagsüber nicht im Trockenen zu bleiben.

                                                                                                    KLEMENSBlätter 4/2018   15
Komitee

Aus dem St. Klemens Hofbauer-Komitee
Ein kurzer Bericht über aktuellen                                 Ehrung für
Projekte für die Redemptoristen:                                  Dr. Martin Riedlinger
ALBANIEN – das vergessene Land am Balkan:                           Dr. Martin Riedlinger (97), Oblate
  Wir sind sehr stolz, dass von Seiten des Komitees das           der Redemptoristen, großer Förderer
neue Missionsprojekt der Redemptoristen, das „Klemens-            auch des St. Klemens Hofbauer-Ko-
Zentrum“ in Kamez, im Umland von Tirana, schon drei               mitees durch Jahrzehnte, auch durch
Mal, mit namhaften Beträgen unterstützt werden konnte.            seine Eigenschaft als Kassier des „Bild-
Bei seinem Besuch in Kamez, im November 2017, hat                 Post-Hilfs-Vereins“, erhielt im Rahmen
unser Vereins-Obmann, P. Lorenz Voith, persönlich die             eines Gottesdienstes in der Wiener
für dieses Projekt eingelangten Spenden der Gemeinde              Marienkirche für seine Verdienste und
übergeben. Eine zweite Übergabe, im Juni 2018, erfolgte           seine Verbundenheit die höchste Aus-
in Wien. Pater Andriy, der Pfarrer der vier Gemeinden             zeichnung des Vereins übereicht, das
in Kamez, kam auf dem Weg in seine Heimat Polen, zu               Klemens-Ehrenabzeichen in echtem
einem Kurzbesuch ins Kloster Hernals. Beim Gottes-                Silber. Danke und herzliche Gratulation!
dienst in der Marienkirche brachte er einen Bildbericht
und gab Auskunft über seine Arbeit. Die dritte Übergabe,
im Oktober 2018, erfolgte ebenfalls in Wien. P. Andriy
und P. Laureano, auf dem Weg zu einem Ordenstreffen
in der Ostslowakei, brachten Bastelarbeiten aus ihren
Gemeinden in die Marienpfarre, zum Verkauf auf den
Adventmärkten.

INDIEN – Hilfe – nach der Jahrhundertflut:
  Das Komitee unterstützt durch Spendenaufrufe die So-
zial- und Pastoral-Projekte der Redemptoristen in Kerala/
Südindien, seit etwa Mitte 2014. Derzeit unterstützen wir
den Wideraufbau nach der jahrhunderteschweren Flut in
                                                                  P. Lorenz Voith und Dr. Riedlinger
Kerala (gemeinsam auch mit den Klemensblätter).
                                                                  bei der Übereichung des Ehrenzeichens
UKRAINE – Hilfe – Unterstützung für Tschernihiv:
   Seit August 2018 unterstützt das Komitee ein neues             Generalversammlung:
Kloster mit kleiner Kirche in der Diaspora der Ukraine, in          Im Jänner 2019 findet die (all drei Jahre stattfindende)
Tschernihiv im Nord-Osten. Die Patres der Redemptoris-            reguläre Generalversammlung des Vereins statt, dabei
ten und die Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser,            wird auch der Vorstand neu gewählt. Die schon lange
leisten hier sehr gute Arbeit. Im Juli d. J. besuchte eine Pil-   geplante neue web-site soll auch online gehen und Pro-
gergruppe aus Österreich, unter der Leitung von P. Lorenz         jekte der nächsten Jahre beschlossen werden.
Voith, die Ukraine, u. a. auch Tschernihiv. Hier wurde über
die konkrete Arbeit und die großen Herausforderungen
berichtet.                                                           SONDERBRIEFMARKEN
Dank und Bitte für Ihre Unterstützung unserer Projekte!
                            Renate und Willy Prokop, Wien

   Bitte unterstützen Sie unsere Anliegen:
   ALBANIEN, INDIEN, UKRAINE;
   werden Sie Mitglied im Komitee.
   Spendenkonto: IBAN: AT04 1919 0000 0025
   4375, Bankhaus Schelhammer & Schattera, Wien.                     „Mutter von der Immerwährenden Hilfe“ und „100
   Informationen: Sekretariat-Komitee: Prokop,                       Jahre St. Klemens Hofbauer-Komitee“ sind vorrätig.
   Tel.:0676 6194676, Mail: prokopwilhelm@gmail.com                  Bitte denken Sie bei Ihrer Weihnachtspost daran.

   16 KLEMENSBlätter 4/2018
Aus dem Orden

11. Versammlung der „Konferenz Europa“ in Bratislava
                                                                                       32 Teilnehmer aus allen Pro-
                                                                                    vinzen und Regionen (Provin-
                                                                                    zobere und Delegierte), darunter
                                                                                    auch der Generalobere, Gene-
                                                                                    ralkonsultoren und der Koordi-
                                                                                    nator für Europa, waren vom 24.
                                                                                    -28. Oktober in die slowakische
                                                                                    Hauptstadt gekommen. U.a.
                                                                                    wurde über die Ergebnisse der
                                                                                    bis September 2018 in diversen
                                                                                    Sprachregionen stattgefunde-
                                                                                    nen „Generalvisitationen“ be-
                                                                                    richtet, sowie konkrete nächste
                                                                                    Schritte in der Restrukturierung
                                                                                    von Provinzen/Regionen über-
                                                                                    legt. Aus der Provinz Wien-Mün-
                                                                                    chen nahmen Provinzial P. Alfons
                                                          Gruppe der Teilnehmer     Jestl und P. Edmund Hipp teil.

Neues Provinzkapitel                                         Folgende Mitglieder gehören dem neuen Provinz-

gewählt                                                   kapitel an: Provinzial P. Alfons Jestl, P. Martin Leit-
                                                          göb (Prag), P. Edmund Hipp (Würzburg), Fritz Vystrcil
   Für die neue Amtsperiode (2019-2022) der Provinz       (Würzburg), P. Martin König (Würzburg), P. Peter Ren-
Wien-München wählten im Herbst die knapp einhun-          ju (Cham), P. Wolfgang Jungmayr (Cham), P. Jens
dert Mitbrüder in zwei Wahlgängen die Mitglieder des      Bartsch (Schönenberg), Br. Marinus Marx (Schönen-
Kapitels, welches sich Mitte Jänner zu seiner ersten      berg), P. Kazimierz Starzyk (Innsbruck), P. Janusz
Sitzung konstituiert. Dabei wird u.a. auch die neue       Turek (Puchheim), P. Lorenz Voith (Wien-Hernals), P.
Provinzleitung (Provinzial, Vikar, Räte) gewählt.         Hans Hütter (Wien-Maria am Gestade),

Mission an der                                            die Mission und die
                                                          Ausbildung in ihrer
Peripherie –                                              Heimatprovinz
                                                          unterstützten.
                                                                              mit
                                                                             Eine
im Burgenland                                             Mission in doppelter
                                                          Richtung!      Bischof
   Seit Herbst 2014 arbeiten Redemptoristenpatres aus     Ägidius dankte den
der Provinz Liguori in der Diözese Eisenstadt, sozusa-    Redemptoristen aus-
gen in der Peripherie des Großraumes von Wien und         drücklich für ihren
Wiener Neustadt. Die Patres Kuruvila, Jomon und Jacob     wertvollen und se-
leiten zusammen insgesamt fünf selbstständige Pfarren     gensreichen Dienst.
mit 12.000 Einwohnern und knapp 8.500 Katholiken.         „Es ist immer schön,
                                                          wenn von den Ge-
   Die Gemeinden sind sehr unterschiedlich geschich-      meinden nur positive
tet: Von einer Kurgemeinde (Bad Sauerbrunn), zu einer     Rückmeldungen über
Vorstadtgemeinde mit viel Industrie (Neudörfl), zu zwei   die Arbeit der Priester
eher landwirtschaftlich geprägten Gemeinden (Sigleß       kommen.
und Krensdorf), bis zum Weinbauort Pöttsching. In Pött-      Vergelt’s Gott und
sching selbst wohnen die drei Patres als Kommunität,      Danke den Patres!“,
von hier wird der Seelsorgeraum „St. Klemens“ gelei-      so der Eisenstädter
tet. Durch ihre Einnahmen können Sie zugleich auch        Diözesanbischof.             v.l.: P. Jakob, P. Kuruvila, P. Jomon

                                                                                            KLEMENSBlätter 4/2018   17
BÜCHER

                                                          Bücher für Weihnachten
                                                           und zum Jahresbeginn
               Aus der Reihe: „Seelsorge und Spiritualität“ der Redemptoristen
                                               im TYROLIA-Verlag erschienen.

                  „Mission in Europa
                  Auftrag – Herausforderung – Risiko“
                  Regina Polak                                           Schlüsselbotschaft der
                  Regina Polak ist ao. Universitäts-                     christlichen Botschaft.
                  professorin für Pastoraltheologie an                   Grundthemen des Glaubens
                  der Universität Wien; mit den
                                                                         Augustin Schmied CSsR
                  Redemptoristen seit Jugendtagen
                  verbunden (Marienpfarre); Autorin                      Pater Augustin Schmied ist
                  mehrerer Bücher und Studien, gilt                      Redemptorist, unterrichtete viele
                  im Bereich von Migration und Dialog                    Jahre u.a. an der Ordenshochschule
                  zwischen den Religionen zu den großen                  in Gars/Inn und war Schriftleiter der
                  Expertinnen im europäischen Raum.                      Zeitschrift „Theologie der Gegenwart“;
                                                                         er leitete viele Exerzitien und Einkehr-
                                                                         tage; lebt heute im Kloster Gars.
                  Beten
                  Hans Schalk CSsR
                  Pater Hans Schalk ist Redemptorist;                    „Alfons von Liguori-
                  er war Rektor, Novizenmeister und                      Freund der Armen“
                  Provinzial des Ordens in der                           Martin Leitgöb CSsR
                  Münchner Provinz; Leiter von
                                                                         Kurzbiografie
                  Exerzitien und Geistlicher Begleiter
                                                                         mit zahlreichen Fotos und Grafiken
                  in München. Autor mehrerer Schriften
                  und Mitherausgeber der Buchreihe                       von Manuel Gómez Rios
                  „Seelsorge und Spiritualität“.

                  Frau aus dem Volk.                                     Bernhard Häring
                  Mit Maria Räume des                                    Kirche im Zeichen der
                  Glaubens öffnen                                        Barmherzigkeit
                  Margit Eckhold                                         Martin Leitgöb CSsR
                  Margit Eckholt ist Professorin für                     Pater Leitgöb ist Redemptorist und
                  Dogmatik an der Universität                            Kirchenhistoriker, Hg. mehrerer
                  Osnabrück und Autorin zahlreicher                      Schriften, sowie Mitherausgeber der
                  Schriften, u.a. im Bereich                             Buchreihe „Seelsorge und Spiritua-
                  „2. Vatikanisches Konzil“ und                          lität“; er leitet die deutschsprachige
                  „interkultureller Theologie“.                          kath. Gemeinde in Prag.

                                               ZUM SONDERPREIS: Jedes Buch um € 4,00 erhältlich!

BESTELLUNGEN: Klemensblätter, Salvatorgasse 12, 1010 Wien, oder klemensblaetter@cssr.at
(01-533 95 940). Auch andere Bücher und Schriften sind im Provinzialat der Redemptoristen in Wien-Maria am
Gestade und den anderen Klöstern der Redemptoristen erhältlich.

18 KLEMENSBlätter 4/2018
10 Jahre Wiener GESPRÄCHSINSEL:
50.000 Kontakte, Gespräche, Begegnungen,…
   Am 3. Dezember 2018 feiert die GESPRÄCHSINSEL in              en. Mehrheitlich
der Wiener Innenstadt ihr 10-jähriges Bestandsjubiläum. Am       waren es Men-
Beginn des Advents 2008 wurde nach zweijähriger Vorberei-        schen zwischen
tungszeit ein neues pastorales Projekt auf der Feyung gestar-    30 und 60 Jah-
tet. Erfahrungen wurden auch aus der Gründung in Innsbruck       ren, die in die In-
(„Gesprächsoase“) mitgebracht. Träger dieses beispielge-         sel kamen.
benden gemeinsamen Projektes von Erzdiözese und Or-
densgemeinschaften, waren und sind auf der einen Seite die          Die Begeg-
Superiorenkonferenz der Männerorden, auf der anderen Sei-        nungen       auch
te die „Kategoriale Seelsorge“ und das Stadtvikariat Wien.       außerhalb      der
                                                                 Insel bei Mes-
Was ist die GESPRÄCHSINSEL?                                      sen, in Kran-
                                                                 kenhäusern,
   P. Lorenz Voith, der Initiator und Projektleiter dazu: „Die   auf den Straßen
GESPRÄCHSINSEL ist zunächst eine katholische Einrich-            der Stadt, so-
tung, die mit ihrem Angebot nach Gespräch, Hilfe, Ver-           wie bei Kursen,
mittlung, letztlich die jesuanische Botschaft umzusetzen         Ausbildungen
versucht: Bei den Menschen zu sein, offen für Themen,            und Begleitun-
die Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche betref-          gen, im „Trau-
                                                                 erraum“, uam.
                                                                 ergänzen      das
                                                                 bunte Bild der
                                                                 Bilanz. Eine Be-
                                                                 sucherin dankte
                                                                 vor Monaten für
                                                                                         Blick zum Eingang in die Gesprächsinsel
                                                                 diese Präsenz:                   auf der Freyung (Schottenstift)
                                                                 „Ihr seid ein Se-
                                                                 gen für die Stadt!

                                                                 Großer Mitarbeiterstab
                                                                    Derzeit arbeiten in der Insel etwa 35 ehrenamtliche
                                                                 Seelsorger und Seelsorgerinnen (viele davon aus Orden
                                                                 und Säkularinstituten), darunter auch drei Redemptoris-
        Nach der Segnung und Eröffnung der Gesprächsinsel –
          im noch nicht fertig eingerichteten Raum: 1.12.2008    ten, mit; dazu kommen noch vier teilangestellte Seelsor-
                                                                 gerinnen.
fen und bewegen,… wo Schuld, Ausweglosigkeit, innere
und soziale Not, Glaubensfragen, Trauer, aber auch Be-             P. Voith: „Die ersten zehn Jahre GESPRÄCHSINSEL
ziehungskrisen, ihren Platz haben dürfen. Waren früher oft       waren ein Segen für die Stadt. Nun gilt es diesen Weg
Pfarrhöfe und Klosterpforten Orte des „Anklopfens“, so           weiter zu gehen, zu vertiefen und noch mehr „Hörende“
braucht es heute neue Orte, wo Mann/Frau einfach hin-            zu werden für die Anliegen der Menschen unserer Zeit“.
gehen können, ohne Anmeldung oder Terminvorgaben,…
Über die GESPRÄCHSINSEL wurde ein österreichweites                                        Näheres: www.gespraechsinsel.at
Netzwerk solcher oder ähnlicher Einrichtungen Öster-
reichweit initiiert; auch ein Zeichen für die Kirche im gan-
zen Land, neue Wege zu gehen und zu fördern,…“.                    „Für den heiligen Alfons war die Beicht- und
                                                                   Gesprächspastoral ein zentraler Auftrag für die
                                                                   Redemptoristen. Heute würde der hl. Alfons
Eine kleine Bilanz                                                 seine schützende Hand über diese Einrichtung
                                                                   halten und wohl auch mittragen.
   Knapp 50.000 Kontakte und Begegnungen wurden                                        P. Lorenz Voith CSsR, Projektleiter
diesen knapp 10 Jahren gezählt; 2/3 davon waren Frau-

                                                                                                    KLEMENSBlätter 4/2018   19
Glaube und Alltag

                                        Advent ist immer

   Erwarten Sie etwas? Hier, beim          Diese Frau wurde vor ein paar          Das Leben dieser Frau ist ein
Lesen dieses Beitrags? Ich hoffe        Wochen 99 Jahre alt. Sie ist schon     ständiger Advent. Immer darauf
es. Was gibt es diesmal zu lesen?       lange Witwe, und es geht ihr ge-       warten, dass Gott kommt, in all
Ist etwas für mich dabei? Oder          sundheitlich seit einigen Jahre        die Nöte und Bedrängnisse unse-
kann ich damit wenig oder nichts        nicht mehr besonders gut. Sie hat      rer Tage hinein. Von dieser Frau
anfangen? Egal wie es ausgeht,          in ihrem langen Leben viel erlebt,     können wir lernen, unter anderem
eine Erwartung ist da. Wir Men-         auch Leidvolles. Sie macht sich        auch Ohnmacht und Hilflosigkeit
schen brauchen Erwartungen, sie         Gedanken über ihre Kinder und          zuzulassen, dabei aber nicht zu re-
gehören zum Leben. Wer etwas er-        Enkelkinder, wie es eben in einer      signieren. Stattdessen wenden wir
wartet, hat Hoffnung. Erwartungs-       Familie ist. Da läuft manches ganz     uns gerade da an den, dem alles
volle Menschen sind sozusagen           und gar nicht gut. Dennoch: sie        möglich ist: Gott. Gerade in unse-
ständig im Advent.                      macht sich nur Gedanken, aber          rer Ohnmacht, egal wie groß sie
                                        keine Sorgen. Sie hat ein großes       sein mag, sind wir in ihm geborgen
   Ich denke an eine alte Frau, die     Gottvertrauen, von dem ich mir         und aufgehoben. Wo uns selbst
ich als Pfarrer besuche. Zu den         oft ein kleines Stück wünsche.         alle Möglichkeiten genommen sind,
schönen Seiten meines Berufes           Das sage ich ihr auch immer wie-       sind wir in Gottes Hand und dürfen
zählt es ja, dass ich mit vielen Men-   der. Dann meint sie, dass es lange     erwarten, dass er uns Wege und
schen in Kontakt komme. Da erge-        gedauert hat, dieses Vertrauen zu      Auswege zeigt. Ich gestehe: Dies
ben sich oft tiefe Gespräche, durch     lernen und alles Gott zu überge-       zu glauben, ist nicht immer leicht.
die ich Einblick bekomme, was           ben. Aber seit sie es getan hat,
Menschen wirklich bewegt, was sie       geht es ihr immer gut, egal was ist.      Was wäre jedoch die Alterna-
fürchten, aber auch was sie hoffen      Sie lebt voller Erwartung und ver-     tive? Wir finden in der Bibel so
und was sie trägt.                      liert dabei nie die Hoffnung.          manches Beispiel für Hoffnungslo-

   20 KLEMENSBlätter 4/2018
sigkeit. Von einem erzählt der ne-      geschieht, geschieht etwas. Der
benstehende Text aus dem Buch           Glaube bietet einen Weg an, mit der
der Könige. Die Witwe von Sarepta       eigenen Ohnmacht und Hilflosig-
und ihr Sohn befinden sich in einer     keit umzugehen. So verständlich
bedrückenden und ausweglosen            Aggression und Resignation auch
Situation. Für sie beide ist alles zu   sind, sie helfen erfahrungsgemäß
Ende, es geht nicht mehr weiter, sie    nicht weiter. Helfen kann der Glau-
ergeben sich in das Schicksal. Sie      be, dass Gottes Allmacht und Hilfe
erwarten nichts mehr, sie sehen         meiner Ohnmacht und Hilflosigkeit
keinen Ausweg. Es bleibt nur noch       gegenüberstehen. Vielleicht brau-
das Warten auf den Tod.                 chen wir manche schwierige Situa-
   In diese Situation schickt Gott      tion, um klarer zu erkennen, dass
den Propheten Elija,
der die Frau um Wasser                                                           Aus diesem Grund können wir fol-
und ein wenig Nahrung         „Wer etwas erwartet,                               genden Satz aus unserem Wort-
bittet. Es mag verwun-                                                           schatz streichen: „Ich will niemand
dern, dass die Frau tut,
was der Prophet von
                                    hat Hoffnung.“                               zur Last fallen“.
                                                                                    Die alte Dame, von der ich am
ihr erbittet und ihm von                                                         Anfang erzählt habe, weiß sich
dem Wenigen, ja vom Letzten, das        wir mit unserer Weisheit selbst am       ganz in Gottes Hand geborgen. Sie
sie hat, etwas gibt. Es macht für sie   Ende sind. Daraus könnte die Ein-        vertraut einfach darauf, dass ER
wohl keinen Unterschied mehr, weil      sicht folgen, dass ich Hilfe brauche;    schon alles richtig macht. Sie er-
ja alles aussichtslosist. Der Gottes-   dass ich nicht alles selbst tun kann     wartet sich alles von Gott. Für sie
mann Elija verheißt ein Wunder,         und nicht alles selbst in der Hand       ist immer Advent.
und es geschieht. Die Witwe hat         habe; daran zu glauben, dass ich in         Die Witwe von Sarepta hat für
nicht um Hilfe gebeten. Ihr wurde       Gottes Hand bin, und diese Hand          sich und ihren Sohn nichts mehr
dennoch geholfen. Was aus ihr und       mich birgt.                              erwartet, dennoch wurde ihr auf
ihrem Sohn geworden ist, darüber                                                 wunderbare Weise geholfen. Was
sagt die Heilige Schrift nichts. Wir       Die bergende Hand Gottes und          erwarten wir, über diesen Advent
dürfen annehmen, dass ihr Leben         seine Hilfe erfahren wir Menschen        hinaus? Ist doch das ganze Leben
sich verändert hat.                     oftmals durch andere Menschen.           Advent.
                                        Ich darf auf die Hilfe anderer hof-
   Fragen wir uns: Was nützt es,        fen, darf darauf vertrauen, sie er-        Ich wünsche Ihnen eine ge-
in schwierigen Momenten zu glau-        bitten, und diese Hilfe auch nicht       segnete „offizielle“ Adventszeit,
ben? Zeigt nicht unsere Erfah-          ablehnen. Wir Menschen sind zu           und ein frohes Weihnachtsfest!
rung, dass sich kaum etwas ändert       einem Leben in Gemeinschaft er-
und Wunder nur selten gesche-           schaffen. Dazu gehört auch, dass                             P. Fritz Vystrcil
hen? Selbst wenn kein Wunder            wir aufeinander angewiesen sind.                         fritz.vystrcil@cssr.at

    I n jenen Tagen machte sich
      der Prophet Elija auf und ging
  nach Sarepta. Als er an das Stadt-
                                        lese hier ein paar Stücke Holz auf
                                        und gehe dann heim, um für mich
                                        und meinen Sohn etwas zuzube-
                                                                                leer werden und der Ölkrug nicht
                                                                                versiegen bis zu dem Tag, an dem
                                                                                der Herr wieder Regen auf den
  tor kam, traf er dort eine Witwe,     reiten. Das wollen wir noch essen       Erdboden sendet.
  die Holz auflas. Er bat sie: Bring    und dann sterben.
  mir in einem Gefäß ein wenig                                                    Sie ging und tat, was Elija ge-
  Wasser zum Trinken!                     Elija entgegnete ihr: Fürchte         sagt hatte. So hatte sie mit ihm
                                        dich nicht! Geh heim, und tu, was       und ihrem Sohn viele Tage zu
    Als sie wegging, um es zu           du gesagt hast. Nur mache zuerst        essen. Der Mehltopf wurde nicht
  holen, rief er ihr nach: Bring mir    für mich ein kleines Gebäck, und        leer, und der Ölkrug versiegte
  auch einen Bissen Brot mit! Doch      bring es zu mir heraus! Danach          nicht, wie der Herr durch Elija
  sie sagte: So wahr der Herr, dein     kannst du für dich und deinen           versprochen hatte.
  Gott, lebt: Ich habe nichts mehr      Sohn etwas zubereiten; denn
  vorrätig als eine Hand voll Mehl im   so spricht der Herr, der Gott                              1 Kön 17, 10-16
  Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich    Israels: Der Mehltopf wird nicht

                                                                                           KLEMENSBlätter 4/2018   21
P. Wilhelm Janauschek
                                                Neutägige Andacht (Novene)
                                                   Herr Jesus Christus, du hast Deinen Diener Wilhelm
                                                berufen, viele Menschen auf ihrem Lebensweg zu
                                                trösten und zu ermutigen. Durch treue Erfüllung Deines
                                                Willens und große Geduld in schweren Leiden ist er Dir
                                                nachgefolgt und so zur Vollendung gelangt.
                                                   Auf seine Fürbitte hast Du auch in unseren Tagen
                                                vielen Menschen Hilfe in ihren Nöten gewährt. Vertrauens-
                                                voll lege ich meine Anliegen in Deine barmherzige Hände
                                                (stilles Gebet,…). Erhöre meine Bitte auf die Fürsprache
                                                Deines Dieners Wilhelm, der in steter Erfüllung lebte, litt
                                                und starb. Amen.

                                                  Man bete nun das „Vater unser“, das „Gegrüßet seist
                                                Du Maria“, das Lebensmotte des Ehrwürdigen Diener
                                                Gottes „Wie Gott, will, das ist das Beste“ und das
                                                „Ehre sei dem Vater,…“.

  Bitte melden Sie uns Ihre Gebets­erhörungen.
  Nachrichten über Gebetserhörungen können Sie auch per E-mail an den Vize­postulator P. Martin Leitgöb senden.
  Die Adresse lautet: martin.leitgoeb@cssr.at; Postzusendungen bitte weiterhin an: Provinzialat der Redemptoristen,
  Salvatorgasse 12, 1010 Wien, Österreich, Im Provinzialat sind Gebets­zettel und Novenenheftchen gratis erhältlich.

                                                         Fürsprecher inmitten
                                                  von Veränderungsprozessen
                                         hatte er sich ziemlich stark gewehrt,    nicht anders als heute, und es war
                                         als er Provinzial werden sollte –        damals wie heute mühsam. Als
                                         damals übrigens noch nicht von           Redemptoristen stehen wir seit
                                         den Mitbrüdern gewählt, sondern          einigen Jahren wieder in einer tief-
                                         von der römischen Generalleitung         greifenden Umstrukturierung, bei
                                         ernannt.                                 der wir jetzt noch nicht wissen, wie
                                           Er zögerte unter anderem auch          es in zehn Jahren sein wird. Sicher
Wieder wählen wir Redempto-              deswegen, weil die Redemptoristen        werden die Provinzgrenzen anders
risten eine neue Provinzleitung.         damals in einem tiefgreifenden Pro-      aussehen. Sicher wird es noch
                                         zess der Umstrukturierung standen.       weniger Niederlassungen geben.
Definitiv wird das beim Provinz-         Eben erst hatte sich die Prager Pro-     Aber es wird wohl auch die eine
kapitel Mitte Jänner geschehen.          vinz von der Wiener gelöst. Weitere      oder andere neue Niederlassung,
                                         Strukturentwicklungen waren im           den einen oder anderen neuen Ar-
Ich denke bei diesem Vorgang
                                         Gange. Veränderungen lösen im-           beitsschwerpunkt geben.
immer wieder an P. Janauschek,           mer Unsicherheiten aus. Es gehört
                                         in diesem Zusammenhang zur                 Möge uns P. Janauschek in den
  der ja selbst für einige Jahre als     Verantwortung des Amtes, mutig           vielen erforderlichen Diskussionen
Provinzial tätig war. Bei ihm kann       zu sein und trotz Gegenwind die          ein guter Fürsprecher sein, und
man sehen, was eigentlich überall in     Veränderungen durchzuführen.             möge uns Gott auf seine Fürsprache
der Kirche gelten sollte: Ämter sind       Auf der anderen Seite müssen           helfen, Wege zu finden, um als
keine erstrebenswerten Ehrenpo-          Veränderungen den Betroffenen            Redemptoristen fit für die Zukunft zu
sitionen, sondern verantwortungs-        auch erklärt und Ängste ausge-           sein.
volle Dienstfunktionen. Sie sind         räumt werden, was manchmal
mehr Bürde als Würde. Das hat Pater      einen hohen kommunikativen                                  P. Martin Leitgöb
Janauschek gewusst, deswegen             Einsatz erfordert. Das war damals                       martin.leitgoeb@cssr.at

   22 KLEMENSBlätter 4/2018
Sie können auch lesen