Klemens Blätter 4/2018 - Redemptoristen
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Klemens 4/2018 Blätter 4/2018 • Jahrgang 85 • Dezember • Jänner • Februar 2019 200 Jahre Stille Nacht, Heilige Nacht Klemens Hofbauer und Weihnachten Aus den Klöstern und dem Orden KLEMENSBlätter 4/2018 1
INHALT „JEDES MAL, WENN WIR GOTT DURCH UNS HINDURCH ANDERE MENSCHEN LIEBEN LASSEN, IST WEIHNACHTEN … JA, ES WIRD JEDES MAL WEIHNACHTEN, WENN WIR UNSEREM BRUDER UND UNSERER SCHWESTER ZULÄCHELN UND IHNEN DIE HAND REICHEN.“ Hl. Mutter Teresa INHALT www.redemptoristen.com Zum Geleit. . . . . . . . . . . 3 Komitee . . . . . . . . . . . 16 200 Jahre Stille Nacht - Heilige Nacht. . 4 Orden . . . . . . . . . . . . 17 Klemens Hofbauer und Weihnachten . . 7 Bücher . . . . . . . . . . . . 18 Aktuelles aus unseren Klöstern. . . . 8 Glaube und Alltag . . . . . . . . 20 Projekte . . . . . . . . . . . 13 P. Wilhelm Janauschek. . . . . . . 22 Brief des Provinzials. . . . . . . 14 Liebe ältere und kranke Leute . . . . 23 Bildernachweis: Trage die Welt auf Händen (F-Comm./Image); Radio Vatican (2); P. Friebe/Image (3); Archiv (3,6,8,10,12,13,14,15,16,18,19,22); Sr. Göttl. Erlö- ser (4,5), Theresianum (5); Redemptoristen-Eggenburg (7); H. Kratochvil (9,18); Orasche/Mautern (10); Red. Schönenberg (9); P. Steinle (17); SRA-Wien (19); P. Lidy (23); SCALA-News (24); Klaus Scherling (22); Kloster St. Anna (19); Red. Puchheim (11); P. Vystrcil (21);P. Lidy (23). Impressum: „Klemensblätter“ – Zeitschrift der österreichischen Redemptoristen. Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Provinz der Redemptoristen, A-1010 Wien, Salvatorgasse 12 Redaktion: P. Lorenz Voith (Verantwortlich), 1170 Wien, Wichtelgasse 74, 01-4862594-0; Fax: -28, P. Friedrich Vystrcil (Würzburg). E-Mail: klemensblaetter@cssr.at oder lorenz.voith@cssr.at Hersteller: WMP Ges.m.b.H, A-2372 Gießhübel, Südtirolergasse 9. SPENDENKONTO der Klemensblätter und des Klemenswerkes: Bank Austria-CA: IBAN: AT02 1200 0500 0127 6800 BIC: BKAUATWW (Provinzialat d. Redemptoristen) Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien, Zulassungs-Nr.: GZ 02Z032650 S Sponsoring Post Information zum Datenschutz: Ihre Adressdaten sind durch eine Mitteilung / Bestellung / Mitgliedschaft (Klemenswerk, Freundeskreise der Redemptoristen, …) bzw. durch ihre Spendentätigkeit für den Orden, festgehalten. Diese Daten werden nicht an Dritte weiter- gegeben. Nach einer schriftlichen Mitteilung werden ihre Daten gelöscht und die Zustellung der Klemensblätter eingestellt. Mitteilungen an: klemensblaetter@cssr.at oder Klemensblätter, Salvatorgasse 12, 1010 Wien. 2 KLEMENSBlätter 4/2018
ZUM GELEIT Liebe Leser und Leserinnen, liebe Freunde der Klemensblätter! Weihnachten Danke! Was bedeutet heute Weihnachten? Oft hören und Ich möchte mich bei Ihnen lesen wir: „Weihnachten ist ein Fest des Friedens“, herzlich bedanken für die ein- oder aber auch das „traditionelle Fest der Familie“; gegangen Spenden für die He- zu „Weihnachten gehören auch die Romantik, die rausgabe und den Versand der Gemütlichkeit, freie Tage“,… zu „Weihnachten gehören KLEMENBSLÄTTER. Die Redu- wesentlich auch Geschenke“. Dahinter stehen oft die zierung auf vier Nummern pro Sehnsüchte der Menschen – ob glaubend oder nicht – Jahr – im neuen Kleid – hat sich nach Liebe, nach Geborgenheit, nach Wertschätzung, bewährt: aus Kostengründen, wie nach einem inneren und äußeren Frieden,… auch aufgrund der redaktionel- len Arbeiten; diese geschieht ja Was aber bedeutet Weihnachten noch für uns neben vielen anderen Auf- Christen? Gott kommt als Kind; als Neugeborenes gaben,… Danke auch für die Spenden für Alba- in diese Welt. Wenn wir ein Neugeborenes in die Arme nien, Indien und Afrika; wir haben die Summen nehmen: „Wie klein ist das denn?“ Immer wieder sind bereits weitergeleitet! Auch die knapp 1000 Meßintionen wir erstaunt, wie klein ein Neugeborenes ist. Aber konnten wir in ihrem Sinne und mit den Anliegen wei- genau dahinter besteht auch die Anziehungskraft. Man ter leiten (Missionen in der Ukraine, Indien, sowie am muss ein Baby einfach lieben; wenn das jemand nicht Klemensaltar in Maria am Gestade). kann, bei dem stimmt etwas nicht! Vergelt’s Gott für ihre Verbundenheit und ihr Interesse. Danke auch den vielen Verteilern der Gott kommt als Kind! Warum ist der große Gott KLEMEMENSBLÄTTER im ganzen Land; diese sind in seinem Kommen so klein? Weihnachten konfron- kleine Botschafter unserer Ordensgemeinschaft! Ihre tiert uns mit dieser Frage. Nicht in der Macht, in der Anliegen werden wir weiter in unseren Gebeten und unendlichen Größe und Ferne zeigt sich uns dieser Gottesdiensten aufnehmen! ewige Gott; nein: Gott kommt als Menschenkind zu Gottes reichen Segen und sein Mitgehen im uns; er will willkommen geheißen und geliebt wer- neuen Jahre 2019! den. Was heißt das für uns? Auch im Feiern an den Weihnachtstagen? Mögen Sie alle – ob allein oder Herzlicher Segensgruß! in Gemeinschaft – den Blick des zu uns kommenden Gottes spüren und tief innerlich erfassen lassen! Ihr Das berühmte Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ wurde vor 200 Jahren zum ersten Mal gesungen; Pater Lorenz Voith in einer Zeit der Not und Entbehrung. Ein großartiges Lied, das hinführt zu diesem Geheimnis des kommen- Für die Redaktion der Klemensblätter den Gottes! lorenz.voith@cssr.at Mögest du in deinem Herzen das vergangene Jahr in Dankbarkeit bewahren. Mit jedem Jahr wachsen die Gaben, die Gott dir schenkte, um alle, die du liebst, mit Freude zu erfüllen. Möge dich der Herr der Zeit begleiten in guten und schweren Tagen. Möge er dir seine Begleiter senden. Irischer Segenswunsch KLEMENSBlätter 4/2018 3
THEMA Gedanken zur Weihnacht 200 Jahre Stille Nacht, Heilige Nacht Am Heiligen Abend vor 200 Jahren (1818) wurde zum ersten Mal das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in der Kirche in Oberndorf aufgeführt. Der Hilfspfarrer Joseph Mohr schrieb den einfachen und doch tiefen Text (schon 1816), der Leh- rer Franz Xaver Gruber kompo- nierte die anrührende Melodie dazu. Hintergrund dieses Liedes waren aber Not und tiefe Zeris- senheit,… außerdem war die Orgel der kleinen Kirche nicht funktionsfähig; so holte man die Gitarre heraus,… eine schöne Begleitung. Eine Weltordnung kippte Mit dem Wiener Kongress (1814/15) sollte die alte Ordnung wieder hergestellt werden: Die Restauration hatte Einheit und 4 KLEMENSBlätter 4/2018
THEMA Frieden zum Ziel. Ter- schönes, gefühlvolles (hof- ritoriale Veränderun- fentlich auch friedliches) Fa- gen ließen sich auf milienfest, sondern viel mehr. dem Papier und mit Für uns Christen bedeutet Verträgen scheinbar Weihnachten das Kommen leicht durchführen: Gottes selbst. Ja, des ewi- Doch in der Realität gen und einzigen Gottes, waren sie ein fürchter- des Fernen und Nahen! Das licher Schock für die werden viele unserer skep- Bevölkerung. Wie etwa tischen Zeitgenossen nicht in Oberndorf bei Salz- verstehen und fassen kön- burg entstanden neue nen, die meinen, auch ohne Orte auf der Landkar- Gott, ohne die „letzten Fra- te, die es bislang gar gen“ (woher, wohin, wozu), nicht gegeben hatte: Franz Xaver Gruber, Joseph Mohr auskommen zu können. Sie verfügten über kei- nerlei Verwaltung und Struktur, Um was geht es in diesem hatten nicht einmal einen eigenen Namen. Die Menschen wurden in Lied? Es geht um die Geburt ei- nes Kindes – damals am Rande Gottsendet uns ihren Grundfesten erschüttert: des Römischen Reiches, in Ju- einen Retter Sie gehörten plötzlich einer an- däa. Es geht um das Kommen deren Nationalität an, von ehe- des Heilandes (= der Heil bringt) maligen Freunden, Arbeitgebern auf diese Erde, in unseren und Nachbaren waren sie von ei- Menschheitsgeschichte, in einer Weihnachten ja, aber muss es nem Tag auf den anderen durch stillen, einsamen Nacht. auch ein kirchliches Fest sein? eine bewachte Grenze getrennt. Nun, für uns Christen gilt: Es galten neue Währungen und Gott selbst sendet uns einen neue Gesetze. Man wurde ein Fremder im eigenen Land. Was bedeutet uns „Retter“, wie es in dem Lied so schön heißt, er sendet uns einen Weihnachten? Heiland, einen „Fürsprecher“ für jedeEinzelnen unter diesem Ein Siegeszug Für uns Christen bedeutet Sternenhimmel. Das Kommen- Gottes bedeutet aber auch das als Weihnachtslied Weihnachten nicht vor allem ein „Schon und Noch-nicht“. Gottes Spuren finden wir deutlich in Das Lied aus diesen ersten Salzburg wurde 2000 Jahren in diesen zwei- christlicher Ge- hundert Jahren schichte; dane- zu einem der be- ben müssen rühmtesten Weih- wir aber noch nachtslieder welt- auf sein gan- weit; in über 300 zes Kommen Sprachen wird es und warten und heute gesungen. auch „aushal- Gerade in den ten“. Weltkriegen des Weihnachten 20. Jahrhunderts erinnert uns wurde es zu ei- immer wieder nem der großen neu an dieses Trostlieder, auch Kommen, Freu- bei den Soldaten en, Hoffen und auf der verschie- Warten! denen Seiten der Front,… Zeitgenössischer Druck P. Lorenz Voith KLEMENSBlätter 4/2018 5
THEMA Was bedeutet mir Weihnachten? Antworten von Schülern und Schülerinnen „Weihnachten ist heut vor allem „Für mich ist Weihnachten eine gessen, das hat sich zur Tradition Shoppingtime: Tannenbäume, Spiel- Zeit, in der man viel mit der Familie entwickelt. Nach dem Gottesdienst zeuge, Leckereien … Es geht dann und Verwandten macht. Es ist eine feiern wir in der Familie, wir essen nur noch um diese Geschenke, bes- schöne und friedliche Zeit und nie- Fisch. Es ist die schönste Zeit des tenfalls wird noch ein Lied gesungen. mand ist allein. Für mich bedeutet Jahres, weil wir als Familie Zeit So stellt sich mir die Frage: Feiern wir Weihnachten auch, auf den Fried- miteinander verbringen, uns amü- Weihnachten als Gemeinschaft noch hof zu gehen, an die Verstorbenen sieren und einander beschenken. richtig oder lassen wir uns vom We- zu denken, am Grab meiner Groß- Weil auch Ferien sind, vergisst man sentlichen ablenken?“ mutter eine Kerze anzu-zünden und sein Umfeld, man genießt einfach Simeon einander Kraft zu geben. Ich finde den Abend, isst, spielt und erzählt es schön, wenn man danach zu- von früher. Dieses Gefühl, mit den „Weihnachten ist für mich etwas sammensitzen, essen, den anderen Liebsten einen besonderen Tag mit Besonderes und ich freue mich je- eine Freude machen und sie be- religiösem Inhalt feiern zu dürfen, des Jahr darauf, speziell auch auf die schenken kann.“ macht Weihnachten zum schönsten weihnachtliche Stimmung. An Weih- Michele und wichtigsten Zeitpunkt.“ nachten geht es mir gut und ich kann „Mit Weihnachten verbinde ich Louis viel lachen. Ich finde es auch immer ‹Fest der Familie, Gedanken an wieder schön, wenn wir Weihnachts- Jesus und Geschenke›. Bei uns Genommen aus dem lieder singen vor unserem Christ- beginnt das Fest an Heiligabend. „Katholikenblatt.Solothurn“ baum. Es ist dann so schön feierlich.“ Wir gehen als ganze Familie in die November 2018, Schweiz Elena Kirche, um den Sinn nicht zu ver- Weihnachten weltweit Weihnachten in Indien (vor der kath. Kathedrale in Mumbay) Weihnachten in Afrika Foto fehlt Weihnachten in der Ukraine (Missionsschwestern v. Hl. Erlöser beim Weihnachtsmahl) Weihnachtskrippe im neapolitanischen Stil Weihnachten in den USA 6 KLEMENSBlätter 4/2018
THEMA Klemens Hofbauer und Weihnachten Klemens liebte Weihnachten besonders gerne und feiert dies immer auch festlich. Klemens liebte Weihnachten besonders gerne und feiert dies immer auch festlich. In seiner Familie, aber auch später inmitten seiner Gemeinschaft, besonders in Warschau und den vielen Waisenkindern, sowie später auch in Wien in St. Ursula. Mit Liedern, stimmungsvoller Atmosphäre (Kerzen), Getränken und Weihnachtsbäckereien,… Einen Weihnachtsbaum gab es ja noch keinen. Dafür durfte eine Krippe nicht fehlen. In Wien war es ihm ein Anliegen, dass die Weihnachtsgottesdienste besonders prächtig gefeiert wurden, mit festlicher Weihnachtsmusik, auch zeigenössischer Komponisten. Ein persönliches Gnadenbild – welches auch mit dem Geschehen des Kommen Gottes in einem Kinde zu tun hat - führte Klemens durch all die Jahrzehnte mit sich, es war eine Nachbildung des „Prager Jesulein“. Dieses „Jesuskind“ war auch in seinem Sterbezimmer am 15. März 1820 aufgestellt. Heute ist dieses Prager Jesulein von Kle- mens im Klemens-Museum in Maria am Gesta- de zu sehen. Klemens, der ja selbst nur wenige Tage nach Weihnachten (26.12.) seinen Geburtstag feierte, fand im „Kommen Gottes in einem Kind ein großes Geschenk Gottes an die Welt, dafür wir immer danken sollten“. Weihnachten war deshalb eines seiner liebsten Feste. Das Prager Jesulein oder Prager Jesuskind (Pražské Jezulátko) ist weltweit eines der bekanntesten wun- dertätigen Gnadenbilder Jesu. Es befindet sich in der Kirche Maria vom Siege im Karmelitenkloster in Prag. Die Statue ist eine 47 cm große Wachsfigur aus der Renaissance und stellt das Jesuskind im Alter von etwa drei Jahren dar. Sie ist das Werk eines unbekannten Künstlers aus dem 16. Jahrhundert. Die Holzstatue ist mit einer farbigen Wachsschicht überzogen. Das Jesulein segnet mit der rechten Hand, in der linken hält er den Reichsapfel mit einem Kreuz, das Symbol der Weltherrschaft. Sein Gesichtsausdruck und die lockigen Haare weisen auf die spanische Herkunft hin. KLEMENSBlätter 4/2018 7
Aus unseren Klöstern Pater Newald feiert seinen 90er Pater Josef Newald beging am und die Liebe zur 6. November seinen 90. Geburts- Oper. Jahrelang besaß tag. Am 18.11. wurde er von sei- er ein Abo im Landes- ner Heimatgemeinde Gaubitsch theater in Innsbruck; Innsbruck (Niederösterreich), wo er auch auch bei seinen Besu- Ehrenbürger ist, besonders ge- chen in Wien war nach feiert: Mit einen Festgottesdienst und einem Empfang Möglichkeit immer durch den Bürgermeister, der Pfarre, sowie zahlreichen ein Opernbesuch am Familienangehörigen und Freunden. P. Josef („Waldi“) Programm. Nach Auf- absolvierte seine Studien an der Hochschule in Mautern. lösung des Klosters Nach einem Studienaufenthalt in Wien wurde er Lehrer in Innsbruck, möch- am Gymnasium in Katzelsdorf. te P. Newald nach Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in Wien-Hernals übersie- Innsbruck. Zuerst als Missionar, dann als Krankenhaus- deln. Er beginnt schon seelsorger (für die er extra eine Spezialausbildung in mit dem „sortieren und Heidelberg absolvierte), als Leiter der Klinik-Seelsorge packen“. in Innsbruck, als Aushilfspriester im Pitztal, sowie jahr- Ad multos annos zehntelang als Beichtpater in der Herz-Jesu-Kirche und P. Josef! durch 16 Jahre als Seelsorger in der Gesprächsoase. Seine besonderen „Lieben“ sind das „Uhrensammeln“ P. Lorenz Voith, Wien P. Newald Tag der offenen Tür Im Klemens Maria- Hofbauer-Gymnasium in Katzelsdorf/Leitha (Nie- derösterreich) werden der- Katzelsdorf zeit etwa 400 Schülerinnen und Schüler in 20 Klassen von etwa 46 voll- oder teilbeschäftigten Lehrerin- nen und Lehrern betreut. Die Lehrerschaft kam im Oktober zu einem geistlichen Treffen in der Pfarr- kirche Pöttsching zusammen, wo die Redempto- ristenpatres vor Ort sie empfingen. Im September wurden bei einem „Tag der offe- nen Tür“ zahlreiche Interessierte und Neuanfänger und Neuanfängerinnen des nächsten Schuljahres (erste Gymnasiumsklassen) begrüßt. Dabei wurde u.a. auch über Unterstufenschwerpunkte „Move & Learn“, „Musik und Biologie“, sowie über das Sprachen- und zahlreiche Zusatzangebote infor- miert. Anfang Dezember findet ein ähnlicher Tag für Interessierte für das Oberstufenangebot statt. Weiteres findet sich unter: www.gymkatzelsdorf.net P. Lorenz Voith Beim Tag der offenen Tür im September 8 KLEMENSBlätter 4/2018
Aus unseren Klöstern 20. Stadtwallfahrt mit bischöflichem Leiter Besonderer Gast dieser schon 20. Stadtwallfahrt, welche an je- dem 27. des Monats stattfindet, war der im Juli 2018 geweihte Bischof Petro Loza aus der Hernals Ukraine (griech. kath. unierte Kirche). Petro Loza ist Redemp- torist und studierte Theologie in Innsbruck und ist den Redemptoristen in Österreich sehr verbunden. Zahlreiche Wallfahrer waren zu diesem Gottesdienst (mit Lichterprozession und Einzelsegen) gekommen, darunter auch die Missionsschwestern vom Hl. Er- löser aus Wien-Mauer, dabei auch zwei ukrainische Schwestern, die gerade ihren Deutschsprachkurs in Bei der Prozession mit der Gnadenikone durch die Marienkirche Wien absolvieren. Bastelarbeiten aus Albanien – Sommereinsatz in Tirana Pater Laureano und Pater nach den Gottesdiensten im Dezember gegen eine Andriy besuchten die Marien- Spende angeboten. Diese und andere Spenden werden pfarre am 15. Oktober auf ihrer für die Grundversorgung in Kassale (Strom, Wasser, Fahrt zu einem Ordenstreffen Heizung; kleine Anschaffungen; Unterstützung für den in der Ostslowakei. Dabei Kindergarten, uam.) weitergeleitet. wurden an die Marienpfarre Für Juli haben sich bereits zwei junge Studentinnen zahlreiche Handarbeiten von (Lehrerinnen) für einen ehrenamtlichen Aufenthalt als Jugendlichen und Frauen für Sprachlehrerinnen (Deutsch) gemeldet. Weitere Interes- die Advent- und Weihnachts- senten für diesen Dienst melden sich bei Pater Lorenz zeit übergeben. Diese werden Voith in Wien. Der Einsatz selbst wird mit den Patres und P. Laureano und P. Andriy bei den Adventmärkten und Schwestern vor Ort abgesprochen. Umbruch und Ausblick für die Marienpfarre Bei der Klausur des Pfarrgemeinderates der Marien- Die Provinz hat ja den Beschluss gefasst (zusammen mit pfarre in Mold/NÖ wurden u.a. auch die Pläne für die künf- dem Stift Admont als Mehrheitseigentümer) den gesam- tigen (verringerten) Pfarrräumlichkeiten ab 2022 beraten. ten Pfarrkomplex (Pfarrheim, Kindergarten) abzureißen und neu zu errichten (auch als Haus mit Wohnungen,…). Die Marienkirche bleibt weiterhin im Eigentum der Re- demptoristen. Nach diversen Vorgesprächen in diesem Jahr wurden der Pfarre neue Räumlichkeiten angeboten. Auch über Zwischenquartiere für die Abriss- und Bauzeit (Frühjahr 2020 bis Ende 2020) wurden bei der Klausur Vorkehrungen und Entscheidungen getroffen. Ab 2020 sollen die vier Pfarren des Dekanates (ca. 18.000 Katholiken) zu einem Pfarrverband zusammenge- schlossen werden: Die Pfarren bleiben weiterhin recht- lich, strukturell und auch finanziell selbstständig; die Pastoral soll künftig gemeinsam von den hauptamtlichen Priestern und pastoralen Mitarbeitern geleitet werden. P. Lorenz Voith Der PGR und Vermögensverwaltungsrat bei seiner Sitzung KLEMENSBlätter 4/2018 9
Aus unseren Klöstern Neues aus Mautern Klingende Kirchenführung war der Titel einer Veranstal- tung in der Kirche zur hl. Barba- ra in Mautern. Prof. Josef Hofer Mautern spielte auf der Mauracher Orgel Werke von Christian Heinrich Rinck, Franz Liszt, Robert Fuchs, und Alois Claus- mann. Der Kustos der Kirche Sepp Orasche erzählte von der Grundsteinlegung vor 350 Jahren, dem „Wun- dertätigen Kreuz“ in der Pfarrkirche und beschrieb künstlerische Kostbarkeiten, die in dieser Kirche ste- hen. Die Festveranstaltung zum 350jährigen Jubiläum Prof. Josef Hofer und Sepp Orasche der Grundsteinlegung findet am 26. Oktober 2019 statt. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der Kle- mensblätter. Thomas Zala, Organist des Stiftes Admont spielte auf der romantischen Orgel der Klosterkirche anläs- slich des Gedenkjahres von Matthäus Mauracher. Wir erinnern uns zurück an die Zeit, in der Prof. Zeilinger und mehrere Studenten auf dieser Orgel spielten. Der Allerseelentag war für die Redemptoristen in Mautern immer ein besonderer Gedenktag. In der unter der Kirche liegenden Gruft wurde vor allem der Gründer des Klosters, die Grafen Breuner, gedacht. Beim Requiem, musikalisch umrahmt vom Chor der Studenten, wurden die verstorbenen Patres und Fra- tres Redemptoristen Gott dem barmherzigen, verzei- henden Vater anvertraut. Die Nacht der Lichter an Allerseelen Seit Jahren feiern wir im Liesingtal (Wald am Scho- berpass, Kalwang, Mautern, Kammern und Traboch) am Allerseelentag „die Nacht der Lichter“ in der Klos- terkirche. Pfarrer P. Clemens Grill und Prälat Leopold Städtler zelebrierten mit zahlreichen Angehörigen die hl. Messe. Frater Vinzenz Schager und Frater Rupert Schwarz, 2 Studenten des Stiftes Admont assistierten. Nach dem Requiem wurden Mediationstexte gele- sen, Orgelspiel untermalte diese. Der Schein von hunderten Kerzen brachte eine in- nige Stimmung. Diese vielen Kerzen sollen österliche Zeichen des Lebens sein. Sepp Orasche „Der Tod ist das Tor zum Licht am Ende ei- nes mühsam gewordenen Lebens.“ Franz von Assisi 10 KLEMENSBlätter 4/2018
Aus unseren Klöstern Ära der Redemptoristen in für Jungschar- und Pfadfindergruppen ermöglicht. Viele Gäste kamen aus Österreich, aber auch aus den ehe- Köfels endet nach 30 Jahren maligen Ostblockstaaten (bis Russland), Deutschland, Schweiz oder Frankreich fühlten sich genauso wohl, wie Gäste aus Vietnam oder Japan. Mit 31.12.2018 geht nun diese Ära zu Ende. Das Wi- dum wurde nun mit Ende Oktober dem Eigentümer, dem Seelsorgeraum Umhausen – Tumpen – Köfels – Niederthai zu- rück übergeben. Der neue Pfarrer des Seelsorge- raumes Mag. Thaddäus Slo- nina bestätigte dabei den Wil- len der Pfarre, das Haus auch weiterhin für Gruppen führen zu wollen. Renate und Johannes Bretbacher Dankbar für die schöne Zeit Vor mehr als 30 Jahren haben die Redemptoristen des und mit Se- Kollegs in Innsbruck die Verantwortung und den Betrieb genwünschen für das Pfarrhaus (Widum) im kleinen Bergdorf in Köfels für die Zukunft übernommen. Auf Initiative von P. Anton Schmolmüller verabschiedeten wurde das Haus renoviert und für Gruppierungen und sich Renate und Pfarrhaus (Widum) im kleinen Bergdorf Familienurlaube adaptiert. Hannes Bretba- Für unzählige Besucher aus dem In- und Ausland wur- cher im Namen der Redemptoristen. Möge das Widum den damit unbeschwerte Tage in unberührter Natur im auch in Zukunft ein Platz der Stille und Kraft in Gottes idyllischen Bergdorf ermöglicht. Es wurden Exerzitien- Natur für Viele sein. tage, Wanderwochen, Jodelseminare und auch Heimat Renate und Johannes Bretbacher + Sr. M. Clementine Plangger (1927-2018) Am 16. September Sr. Theresia Schmipfösel folgend 2018 verstarb im Kloster – den Redemptoristinnen in Lauterach St. Josef in Lauterach Sr. Vorarlberg an. 1954 leget sie die Maria Clementine Plang- Profess ab. In ihrem reichen ger (Irmgard Plangger) im Ordensleben war Sr. Clementine in verschiedenen 92. Lebensjahr, nach einer ereichen des Klosters tätig. So u.a. im Garten, im Wäsche- längeren Zeit von Krank- bereich und in der Betreuung der Mitschwestern. heit und Leiden. Ihre bescheidene und humorvolle Art hat das Ge- meinschaftleben stark bereichert. Sr. M. Clementine Sr. Maria Clementine wurde am 21. September auf dem Klosterfriedhof zur wurde in Fiss/Tirol gebo- letzten Ruhe gebettet. RIP. + Sr. M. Clementine Plangger ren und schloss sich – dem (1927-2018) Beispiel ihrer Freundin Kloster Lauterach OSSR KLEMENSBlätter 4/2018 11
Klemens Maria Hofbauer Klemens Maria Hofbauer klopft auf den Tabernakel. Er gibt wiederum große Not. Es fehlen ihm notwendige Mittel für seine Waisenkinder und seine Gemeinschaft in Warschau. „Herr, jetzt musst du helfen!“ Tatsächlich stellten sich immer wieder Spender und Spenderinnen ein, die halfen. Waren das Wunder? Auch heute „klopfen“ Menschen mit ihren Nöten bei Gott an. Sei es in großen Krankheiten, in familiären, psychischen oder materiellen Sorgen. Einige meinen, diese Gebete fruchten nichts, Gott hört diese nicht,… auf der anderen Seite: Auch heute passieren „Wunder“. „Bittet, dann wird euch gegeben, klopfet an, dann wird euch aufgetan“,… (vgl. Lk 11,9f). 12 KLEMENSBlätter 4/2018
PROJEKTE Hilfe für Indien Südindien erlebte im Sommer 2018 die schlimms- te Flut seit Jahrhunderten. Fast 2/3 des Landes waren überschwemmt. Hunderttausende Menschen verloren ihre Häuser, Wohnungen und ihre Bleibe. Auch zahlreiche Kirchen und Schulen wurden durch die Flut beschädigt oder zerstört. Die Redemptoristen haben von Anfang an Hilfe mit Booten konkret geholfen: Notquartiere und Verpflegung für in Not geratene Menschen; alle Studenten halfen auch vor Ort davon. Damit können sofort diese neue Häuser, usw. erreicht mit. Nunmehr geht es darum, den Wideraufbau zu bewäl- werden. Auch Schulen und soziale Einrichtungen erhal- tigen. Ein einfaches Familienhaus (2 Räume; ebenerdig) ten eine Hilfe. Bitte unterstützen Sie unser Hilfsprojekt in kostet ca. € 10.000,-. Die Diözesen und die Redemptoristen Kerala/Indien! Verwenden Sie die beigefügten Zahlschein, unterstützen die Familien mit einem Beitrag von 50% oder das auf der Seite 2 angeführte Spendenkonto! Hilfe für Albanien Unterstützten sie unsere Mission im Umland der Haupt- stadt Tirana. Besonders die Ausbildung von arbeits- losen Frauen, sowie die Betreuung der Kinder und Jugendlichen ist den Redemptoristen vor Ort ein großes Anliegen! Siehe die Berichte in den KLEMENSBLÄTTER, sowie auch den Brief des Provinzials. Verwenden Sie den beigefügten Zahlschein oder das auf der Seite 2 angeführte Spendenkonto. Familie in Not in Albanien Hilfe für Afrika Unterstützen Sie bitte den Solidaritätsfond der Redemptoristen für die ärmsten Regionen in Afrika. Das Geld wird durch die Generalleitung in Rom verwaltet und zielgerichtet direkt an die Regionen weiter geleitet! Danke für jede Spende für AFRIKA! Taufe in einer redemptoristischen Gemeinde Meßintentionen Danke für die Überweisung ihrer Meßintentionen (€ 9,--/Messe). Wir geben Ihre Intentionen an unsere Missionen (Indien, Albanien oder Ukraine) gerne weiter. Die Mitbrüder in diesen Ländern feiern für ihre Anliegen jeweils einen Gottesdienst. Sie unterstützen damit zugleich wesentlich den Lebensunterhalt der Patres! Vergelt’s Gott! Bitte verwenden Sie den beigelegten Zahlschein oder das auf Seite 2 angeführte Konto! DANKE FÜR IHRE SPENDE UND UNTERSTÜTZUNG! KLEMENSBlätter 4/2018 13
Brief des Provinzials Liebe Leserinnen und Leser der Klemensblätter Die Sendung unserer Ordensgemeinschaft verlangt von uns Mitgliedern, also von uns Redemptoristen, frei und beweglich zu bleiben in den Möglichkeiten unseres Dienstes bezogen auf alle Menschen mit denen wir zu tun haben. An die und Strukturen verlieren an Stärke. Unbeweglichkeit bordet über und Das Leben unseres Gründers, die Konstitutionen, also die Ordensre- Peripherien Bequemlichkeit hält Einzug. gel, und Inhalte von Generalkapiteln, wie eben auch das letzte im Jahre gehen Das Leben 2016 in Thailand, lassen sich somit im Zusammenhang lesen. Auf den So klingt, in eigenen Worten wird gewendet Ursprung schauen und diesen auf heute deuten, darin liegt Anspruch, wiedergegeben, ein Abschnitt aus Mit unserem Ordensgründer der ständig neu umzusetzen ist. unseren Konstitutionen, in denen Alfons von Liguori wird das Sprich- unsere Lebensweise beschrieben wort „Christus kam nur bis Eboli“ und vorgegeben wird. Im Weiteren in Verbindung gesehen. Ein lokales Es liegt in wird festgehalten, es sind un- ablässig neue pastorale Initiativen Sprichwort aus dieser süditalieni- schen Stadt, welches später auch unseren Genen zu entwickeln und wir dürfen uns den Titel für einen Roman abgibt. Seit vier Jahren leben und arbei- nicht an Strukturen und Gege- Alfons kommt jedoch weiter, näm- ten Redemptoristen in Albanien. benheiten festklammern, die nicht lich hinter Eboli. Im Alter von 34 Mehrfach wurde bereits in den mehr zulassen, missionarisch tätig Jahren übernimmt er sich auf einer Klemensblättern darüber berichtet. zu sein. Mission in Neapel. Man fürchtet um Der Grundstein dazu wurde durch sein Leben. Fünf Gefährten bringen die Konferenz Europa gelegt. Allen ihn weg an einen Ort zur Erholung. Provinzen in Europa muss es An- Komfortzonen Sie besteigen ein Segelschiff und liegen sein, neue Felder seelsorg- verlassen es geht von Neapel nach Amalfi. Von dort geht es über steile Stein- licher Tätigkeiten wahrzunehmen. Es liegt in unseren Genen, um es Genauer gesagt, es ist der Ab- treppen hinauf in die Berge in eine in gegenwärtiger Sprache aus- schnitt Nummer 15 aus unseren Einsiedelei mit dem Kirchlein „Maria zudrücken. Und es verdeutlichen Konstitutionen. Im Schlussdoku- von den Bergen“. Es liegt in einer sich die inneren Zusammenhänge ment des letzten Generalkapitels welligen Umgebung, übersät mit zwischen Ordensgründungsge- wird dieser als Grundlage genom- tausenderlei Gräsern und Blumen. schichte über Generalkapiteln hin men, um verstärkt bewusst zu Der Apennin und das Mittelmeer zum täglichen Leben und Arbeiten. machen, dass wir Komfortzonen zu malen faszinierende Ausblicke. Al- verlassen und an die Peripherien zu fons aber sucht, wie es biografisch Die Patres Andrzej Michon aus gehen haben. Darin lässt sich kein dargestellt wird, auch hier vor allem Polen und Laureano del Otero neuer Anspruch ablesen, keine neue die Menschen. Die Tiere finden ihr aus Spanien betreuen Pfarren in Entdeckung, sondern ein ständiger Auslangen mit Flechten, Rinden und an Tirana angrenzenden Städten. Anspruch an unser Redemptoristen- Laub, die Hirten aber haben ganzes Vorübergehend sind noch ein dasein wird in den Blick genommen. Jahr geistigen Hunger. Das Erfassen Pater aus Italien und ein Student Es gibt einfach Dinge, die irgendwie dieser Not jenseits von Eboli wendet aus Spanien anwesend. Abgese- einmal verschwimmen. Klarheit das Leben unseres Ordensgründers. hen, dass wie immer und überall 14 KLEMENSBlätter 4/2018
Brief des Provinzials mehr Patres dort wirken könnten, dieses Landes. Unsere Mitbrüder gendliche. Es sind Jugendliche sind Mitbrüder und vor allem Pro- leben qualitativ nicht besser. und Erwachsene, die unterrichten. vinziale eingeladen die Mitbrüder In den Pfarren werden die Woche Und Ordenschwestern tragen we- zu besuchen, um Einblick in ihre hindurch Kinder in Gruppen aller sentlich dazu bei, dass alles läuft, Lebensweise mit den Menschen Altersstufen betreut. Staatliche Un- sowie geistlich und praktisch. vor Ort zu bekommen. So mach- terstützung und Sorge gibt es nicht. Wie sich am Sonntag die Kirchen ten wir uns Anfang November In einer Kindergartengruppe sind füllten, so füllten sich diese fünf dieses Jahres für fünf Tage zu die Spielsachen schnell zählbar. Tage für uns drei mit Eindrücken dritt nach Albanien auf. P. Dominic Pädagogische Unterlagen, ein nicht über Eindrücken, die nicht mit dem O´Toole aus dem Kloster Maria existierendes Wort. Auch behinder- Besteigen des Flugzeuges zurück am Gestade, er ist Seelsorger für te Kinder finden Unterstützung und nach Wien zurückgelassen werden englischsprachige Gemeinden in Betreuung. konnten. Wien, P. Peter Renju aus unserem Kloster in Cham in Deutschland, er Eine mir in den Blick gekommene ist Rektor, Exerzitienhausleiter und Was fehlt Rarität muss ich noch anhängen. Provinzvikar, und ich. am Einfachen,… In einer der Kirchen sind unter den Kreuzwegstationen Blechwinkel an In einer öffentlichen Schule fragte der Wand befestigt. Diese, bei uns Kurzer Flug zwischen P. Andrzej den Direktor, ob er die in Baumärkten erhältlich, gebrau- fernen Welten Schule unterstützen könne?! P. Andrzej dachte an alte Computer, chen wir, um Holzteile rechtwinkelig zusammenzuschrauben. Dort die- Etwas über eine Stunde beträgt die er geschenkt bekäme, oder an nen diese Winkel als Kerzenhalter die Flugzeit von Wien nach Tirana, Hefte und Schreibmaterialien. Weit mit darauf gestellten Teelichtern. in die Hauptstadt Albaniens, und danebengedacht. Der Schuldirektor doch liegen Welten dazwischen. sbat um Putzmittel, Besen und In Verbundenheit und Dank- Es war schön und gut von den Kehrschaufeln. Für Frauen gibt es barkeit Ihnen gegenüber, die Mitbrüden an die Hand genommen Nähunterricht. Die Nähmaschinen Sie mit uns Redemptoristen ge- zu werden, um für einige Tage von haben teilweise bereits histori- meinsam unterwegs sind, wün- Menschen dort berührt zu werden. schen Wert Jugendliche werden sche ich Gesegnete Weihnacht, Der Zustand der Häuser und die auf Computern geschult, um ihnen Gottes Nähe und Segen jetzt und vielfach nichtasphaltierten Straßen Zukunftsperspektiven zu eröffnen. im kommenden Jahr! sprechen von sich und verdeutli- P. Alfons Jestl chen ohne Vorbehalt die Lebens- Am Samstag gibt es Kateche- Provinzial situation der meisten Bewohner seunterricht für Kinder und Ju- alfons.jestl@cssr.at Wasserspeichertonnen: Gibt es Wasser, werden die Tonnen auf Kinder werden im Gratis-Kindergarten betreut den Dächern gefüllt, um tagsüber nicht im Trockenen zu bleiben. KLEMENSBlätter 4/2018 15
Komitee Aus dem St. Klemens Hofbauer-Komitee Ein kurzer Bericht über aktuellen Ehrung für Projekte für die Redemptoristen: Dr. Martin Riedlinger ALBANIEN – das vergessene Land am Balkan: Dr. Martin Riedlinger (97), Oblate Wir sind sehr stolz, dass von Seiten des Komitees das der Redemptoristen, großer Förderer neue Missionsprojekt der Redemptoristen, das „Klemens- auch des St. Klemens Hofbauer-Ko- Zentrum“ in Kamez, im Umland von Tirana, schon drei mitees durch Jahrzehnte, auch durch Mal, mit namhaften Beträgen unterstützt werden konnte. seine Eigenschaft als Kassier des „Bild- Bei seinem Besuch in Kamez, im November 2017, hat Post-Hilfs-Vereins“, erhielt im Rahmen unser Vereins-Obmann, P. Lorenz Voith, persönlich die eines Gottesdienstes in der Wiener für dieses Projekt eingelangten Spenden der Gemeinde Marienkirche für seine Verdienste und übergeben. Eine zweite Übergabe, im Juni 2018, erfolgte seine Verbundenheit die höchste Aus- in Wien. Pater Andriy, der Pfarrer der vier Gemeinden zeichnung des Vereins übereicht, das in Kamez, kam auf dem Weg in seine Heimat Polen, zu Klemens-Ehrenabzeichen in echtem einem Kurzbesuch ins Kloster Hernals. Beim Gottes- Silber. Danke und herzliche Gratulation! dienst in der Marienkirche brachte er einen Bildbericht und gab Auskunft über seine Arbeit. Die dritte Übergabe, im Oktober 2018, erfolgte ebenfalls in Wien. P. Andriy und P. Laureano, auf dem Weg zu einem Ordenstreffen in der Ostslowakei, brachten Bastelarbeiten aus ihren Gemeinden in die Marienpfarre, zum Verkauf auf den Adventmärkten. INDIEN – Hilfe – nach der Jahrhundertflut: Das Komitee unterstützt durch Spendenaufrufe die So- zial- und Pastoral-Projekte der Redemptoristen in Kerala/ Südindien, seit etwa Mitte 2014. Derzeit unterstützen wir den Wideraufbau nach der jahrhunderteschweren Flut in P. Lorenz Voith und Dr. Riedlinger Kerala (gemeinsam auch mit den Klemensblätter). bei der Übereichung des Ehrenzeichens UKRAINE – Hilfe – Unterstützung für Tschernihiv: Seit August 2018 unterstützt das Komitee ein neues Generalversammlung: Kloster mit kleiner Kirche in der Diaspora der Ukraine, in Im Jänner 2019 findet die (all drei Jahre stattfindende) Tschernihiv im Nord-Osten. Die Patres der Redemptoris- reguläre Generalversammlung des Vereins statt, dabei ten und die Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser, wird auch der Vorstand neu gewählt. Die schon lange leisten hier sehr gute Arbeit. Im Juli d. J. besuchte eine Pil- geplante neue web-site soll auch online gehen und Pro- gergruppe aus Österreich, unter der Leitung von P. Lorenz jekte der nächsten Jahre beschlossen werden. Voith, die Ukraine, u. a. auch Tschernihiv. Hier wurde über die konkrete Arbeit und die großen Herausforderungen berichtet. SONDERBRIEFMARKEN Dank und Bitte für Ihre Unterstützung unserer Projekte! Renate und Willy Prokop, Wien Bitte unterstützen Sie unsere Anliegen: ALBANIEN, INDIEN, UKRAINE; werden Sie Mitglied im Komitee. Spendenkonto: IBAN: AT04 1919 0000 0025 4375, Bankhaus Schelhammer & Schattera, Wien. „Mutter von der Immerwährenden Hilfe“ und „100 Informationen: Sekretariat-Komitee: Prokop, Jahre St. Klemens Hofbauer-Komitee“ sind vorrätig. Tel.:0676 6194676, Mail: prokopwilhelm@gmail.com Bitte denken Sie bei Ihrer Weihnachtspost daran. 16 KLEMENSBlätter 4/2018
Aus dem Orden 11. Versammlung der „Konferenz Europa“ in Bratislava 32 Teilnehmer aus allen Pro- vinzen und Regionen (Provin- zobere und Delegierte), darunter auch der Generalobere, Gene- ralkonsultoren und der Koordi- nator für Europa, waren vom 24. -28. Oktober in die slowakische Hauptstadt gekommen. U.a. wurde über die Ergebnisse der bis September 2018 in diversen Sprachregionen stattgefunde- nen „Generalvisitationen“ be- richtet, sowie konkrete nächste Schritte in der Restrukturierung von Provinzen/Regionen über- legt. Aus der Provinz Wien-Mün- chen nahmen Provinzial P. Alfons Gruppe der Teilnehmer Jestl und P. Edmund Hipp teil. Neues Provinzkapitel Folgende Mitglieder gehören dem neuen Provinz- gewählt kapitel an: Provinzial P. Alfons Jestl, P. Martin Leit- göb (Prag), P. Edmund Hipp (Würzburg), Fritz Vystrcil Für die neue Amtsperiode (2019-2022) der Provinz (Würzburg), P. Martin König (Würzburg), P. Peter Ren- Wien-München wählten im Herbst die knapp einhun- ju (Cham), P. Wolfgang Jungmayr (Cham), P. Jens dert Mitbrüder in zwei Wahlgängen die Mitglieder des Bartsch (Schönenberg), Br. Marinus Marx (Schönen- Kapitels, welches sich Mitte Jänner zu seiner ersten berg), P. Kazimierz Starzyk (Innsbruck), P. Janusz Sitzung konstituiert. Dabei wird u.a. auch die neue Turek (Puchheim), P. Lorenz Voith (Wien-Hernals), P. Provinzleitung (Provinzial, Vikar, Räte) gewählt. Hans Hütter (Wien-Maria am Gestade), Mission an der die Mission und die Ausbildung in ihrer Peripherie – Heimatprovinz unterstützten. mit Eine im Burgenland Mission in doppelter Richtung! Bischof Seit Herbst 2014 arbeiten Redemptoristenpatres aus Ägidius dankte den der Provinz Liguori in der Diözese Eisenstadt, sozusa- Redemptoristen aus- gen in der Peripherie des Großraumes von Wien und drücklich für ihren Wiener Neustadt. Die Patres Kuruvila, Jomon und Jacob wertvollen und se- leiten zusammen insgesamt fünf selbstständige Pfarren gensreichen Dienst. mit 12.000 Einwohnern und knapp 8.500 Katholiken. „Es ist immer schön, wenn von den Ge- Die Gemeinden sind sehr unterschiedlich geschich- meinden nur positive tet: Von einer Kurgemeinde (Bad Sauerbrunn), zu einer Rückmeldungen über Vorstadtgemeinde mit viel Industrie (Neudörfl), zu zwei die Arbeit der Priester eher landwirtschaftlich geprägten Gemeinden (Sigleß kommen. und Krensdorf), bis zum Weinbauort Pöttsching. In Pött- Vergelt’s Gott und sching selbst wohnen die drei Patres als Kommunität, Danke den Patres!“, von hier wird der Seelsorgeraum „St. Klemens“ gelei- so der Eisenstädter tet. Durch ihre Einnahmen können Sie zugleich auch Diözesanbischof. v.l.: P. Jakob, P. Kuruvila, P. Jomon KLEMENSBlätter 4/2018 17
BÜCHER Bücher für Weihnachten und zum Jahresbeginn Aus der Reihe: „Seelsorge und Spiritualität“ der Redemptoristen im TYROLIA-Verlag erschienen. „Mission in Europa Auftrag – Herausforderung – Risiko“ Regina Polak Schlüsselbotschaft der Regina Polak ist ao. Universitäts- christlichen Botschaft. professorin für Pastoraltheologie an Grundthemen des Glaubens der Universität Wien; mit den Augustin Schmied CSsR Redemptoristen seit Jugendtagen verbunden (Marienpfarre); Autorin Pater Augustin Schmied ist mehrerer Bücher und Studien, gilt Redemptorist, unterrichtete viele im Bereich von Migration und Dialog Jahre u.a. an der Ordenshochschule zwischen den Religionen zu den großen in Gars/Inn und war Schriftleiter der Expertinnen im europäischen Raum. Zeitschrift „Theologie der Gegenwart“; er leitete viele Exerzitien und Einkehr- tage; lebt heute im Kloster Gars. Beten Hans Schalk CSsR Pater Hans Schalk ist Redemptorist; „Alfons von Liguori- er war Rektor, Novizenmeister und Freund der Armen“ Provinzial des Ordens in der Martin Leitgöb CSsR Münchner Provinz; Leiter von Kurzbiografie Exerzitien und Geistlicher Begleiter mit zahlreichen Fotos und Grafiken in München. Autor mehrerer Schriften und Mitherausgeber der Buchreihe von Manuel Gómez Rios „Seelsorge und Spiritualität“. Frau aus dem Volk. Bernhard Häring Mit Maria Räume des Kirche im Zeichen der Glaubens öffnen Barmherzigkeit Margit Eckhold Martin Leitgöb CSsR Margit Eckholt ist Professorin für Pater Leitgöb ist Redemptorist und Dogmatik an der Universität Kirchenhistoriker, Hg. mehrerer Osnabrück und Autorin zahlreicher Schriften, sowie Mitherausgeber der Schriften, u.a. im Bereich Buchreihe „Seelsorge und Spiritua- „2. Vatikanisches Konzil“ und lität“; er leitet die deutschsprachige „interkultureller Theologie“. kath. Gemeinde in Prag. ZUM SONDERPREIS: Jedes Buch um € 4,00 erhältlich! BESTELLUNGEN: Klemensblätter, Salvatorgasse 12, 1010 Wien, oder klemensblaetter@cssr.at (01-533 95 940). Auch andere Bücher und Schriften sind im Provinzialat der Redemptoristen in Wien-Maria am Gestade und den anderen Klöstern der Redemptoristen erhältlich. 18 KLEMENSBlätter 4/2018
10 Jahre Wiener GESPRÄCHSINSEL: 50.000 Kontakte, Gespräche, Begegnungen,… Am 3. Dezember 2018 feiert die GESPRÄCHSINSEL in en. Mehrheitlich der Wiener Innenstadt ihr 10-jähriges Bestandsjubiläum. Am waren es Men- Beginn des Advents 2008 wurde nach zweijähriger Vorberei- schen zwischen tungszeit ein neues pastorales Projekt auf der Feyung gestar- 30 und 60 Jah- tet. Erfahrungen wurden auch aus der Gründung in Innsbruck ren, die in die In- („Gesprächsoase“) mitgebracht. Träger dieses beispielge- sel kamen. benden gemeinsamen Projektes von Erzdiözese und Or- densgemeinschaften, waren und sind auf der einen Seite die Die Begeg- Superiorenkonferenz der Männerorden, auf der anderen Sei- nungen auch te die „Kategoriale Seelsorge“ und das Stadtvikariat Wien. außerhalb der Insel bei Mes- Was ist die GESPRÄCHSINSEL? sen, in Kran- kenhäusern, P. Lorenz Voith, der Initiator und Projektleiter dazu: „Die auf den Straßen GESPRÄCHSINSEL ist zunächst eine katholische Einrich- der Stadt, so- tung, die mit ihrem Angebot nach Gespräch, Hilfe, Ver- wie bei Kursen, mittlung, letztlich die jesuanische Botschaft umzusetzen Ausbildungen versucht: Bei den Menschen zu sein, offen für Themen, und Begleitun- die Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche betref- gen, im „Trau- erraum“, uam. ergänzen das bunte Bild der Bilanz. Eine Be- sucherin dankte vor Monaten für Blick zum Eingang in die Gesprächsinsel diese Präsenz: auf der Freyung (Schottenstift) „Ihr seid ein Se- gen für die Stadt! Großer Mitarbeiterstab Derzeit arbeiten in der Insel etwa 35 ehrenamtliche Seelsorger und Seelsorgerinnen (viele davon aus Orden und Säkularinstituten), darunter auch drei Redemptoris- Nach der Segnung und Eröffnung der Gesprächsinsel – im noch nicht fertig eingerichteten Raum: 1.12.2008 ten, mit; dazu kommen noch vier teilangestellte Seelsor- gerinnen. fen und bewegen,… wo Schuld, Ausweglosigkeit, innere und soziale Not, Glaubensfragen, Trauer, aber auch Be- P. Voith: „Die ersten zehn Jahre GESPRÄCHSINSEL ziehungskrisen, ihren Platz haben dürfen. Waren früher oft waren ein Segen für die Stadt. Nun gilt es diesen Weg Pfarrhöfe und Klosterpforten Orte des „Anklopfens“, so weiter zu gehen, zu vertiefen und noch mehr „Hörende“ braucht es heute neue Orte, wo Mann/Frau einfach hin- zu werden für die Anliegen der Menschen unserer Zeit“. gehen können, ohne Anmeldung oder Terminvorgaben,… Über die GESPRÄCHSINSEL wurde ein österreichweites Näheres: www.gespraechsinsel.at Netzwerk solcher oder ähnlicher Einrichtungen Öster- reichweit initiiert; auch ein Zeichen für die Kirche im gan- zen Land, neue Wege zu gehen und zu fördern,…“. „Für den heiligen Alfons war die Beicht- und Gesprächspastoral ein zentraler Auftrag für die Redemptoristen. Heute würde der hl. Alfons Eine kleine Bilanz seine schützende Hand über diese Einrichtung halten und wohl auch mittragen. Knapp 50.000 Kontakte und Begegnungen wurden P. Lorenz Voith CSsR, Projektleiter diesen knapp 10 Jahren gezählt; 2/3 davon waren Frau- KLEMENSBlätter 4/2018 19
Glaube und Alltag Advent ist immer Erwarten Sie etwas? Hier, beim Diese Frau wurde vor ein paar Das Leben dieser Frau ist ein Lesen dieses Beitrags? Ich hoffe Wochen 99 Jahre alt. Sie ist schon ständiger Advent. Immer darauf es. Was gibt es diesmal zu lesen? lange Witwe, und es geht ihr ge- warten, dass Gott kommt, in all Ist etwas für mich dabei? Oder sundheitlich seit einigen Jahre die Nöte und Bedrängnisse unse- kann ich damit wenig oder nichts nicht mehr besonders gut. Sie hat rer Tage hinein. Von dieser Frau anfangen? Egal wie es ausgeht, in ihrem langen Leben viel erlebt, können wir lernen, unter anderem eine Erwartung ist da. Wir Men- auch Leidvolles. Sie macht sich auch Ohnmacht und Hilflosigkeit schen brauchen Erwartungen, sie Gedanken über ihre Kinder und zuzulassen, dabei aber nicht zu re- gehören zum Leben. Wer etwas er- Enkelkinder, wie es eben in einer signieren. Stattdessen wenden wir wartet, hat Hoffnung. Erwartungs- Familie ist. Da läuft manches ganz uns gerade da an den, dem alles volle Menschen sind sozusagen und gar nicht gut. Dennoch: sie möglich ist: Gott. Gerade in unse- ständig im Advent. macht sich nur Gedanken, aber rer Ohnmacht, egal wie groß sie keine Sorgen. Sie hat ein großes sein mag, sind wir in ihm geborgen Ich denke an eine alte Frau, die Gottvertrauen, von dem ich mir und aufgehoben. Wo uns selbst ich als Pfarrer besuche. Zu den oft ein kleines Stück wünsche. alle Möglichkeiten genommen sind, schönen Seiten meines Berufes Das sage ich ihr auch immer wie- sind wir in Gottes Hand und dürfen zählt es ja, dass ich mit vielen Men- der. Dann meint sie, dass es lange erwarten, dass er uns Wege und schen in Kontakt komme. Da erge- gedauert hat, dieses Vertrauen zu Auswege zeigt. Ich gestehe: Dies ben sich oft tiefe Gespräche, durch lernen und alles Gott zu überge- zu glauben, ist nicht immer leicht. die ich Einblick bekomme, was ben. Aber seit sie es getan hat, Menschen wirklich bewegt, was sie geht es ihr immer gut, egal was ist. Was wäre jedoch die Alterna- fürchten, aber auch was sie hoffen Sie lebt voller Erwartung und ver- tive? Wir finden in der Bibel so und was sie trägt. liert dabei nie die Hoffnung. manches Beispiel für Hoffnungslo- 20 KLEMENSBlätter 4/2018
sigkeit. Von einem erzählt der ne- geschieht, geschieht etwas. Der benstehende Text aus dem Buch Glaube bietet einen Weg an, mit der der Könige. Die Witwe von Sarepta eigenen Ohnmacht und Hilflosig- und ihr Sohn befinden sich in einer keit umzugehen. So verständlich bedrückenden und ausweglosen Aggression und Resignation auch Situation. Für sie beide ist alles zu sind, sie helfen erfahrungsgemäß Ende, es geht nicht mehr weiter, sie nicht weiter. Helfen kann der Glau- ergeben sich in das Schicksal. Sie be, dass Gottes Allmacht und Hilfe erwarten nichts mehr, sie sehen meiner Ohnmacht und Hilflosigkeit keinen Ausweg. Es bleibt nur noch gegenüberstehen. Vielleicht brau- das Warten auf den Tod. chen wir manche schwierige Situa- In diese Situation schickt Gott tion, um klarer zu erkennen, dass den Propheten Elija, der die Frau um Wasser Aus diesem Grund können wir fol- und ein wenig Nahrung „Wer etwas erwartet, genden Satz aus unserem Wort- bittet. Es mag verwun- schatz streichen: „Ich will niemand dern, dass die Frau tut, was der Prophet von hat Hoffnung.“ zur Last fallen“. Die alte Dame, von der ich am ihr erbittet und ihm von Anfang erzählt habe, weiß sich dem Wenigen, ja vom Letzten, das wir mit unserer Weisheit selbst am ganz in Gottes Hand geborgen. Sie sie hat, etwas gibt. Es macht für sie Ende sind. Daraus könnte die Ein- vertraut einfach darauf, dass ER wohl keinen Unterschied mehr, weil sicht folgen, dass ich Hilfe brauche; schon alles richtig macht. Sie er- ja alles aussichtslosist. Der Gottes- dass ich nicht alles selbst tun kann wartet sich alles von Gott. Für sie mann Elija verheißt ein Wunder, und nicht alles selbst in der Hand ist immer Advent. und es geschieht. Die Witwe hat habe; daran zu glauben, dass ich in Die Witwe von Sarepta hat für nicht um Hilfe gebeten. Ihr wurde Gottes Hand bin, und diese Hand sich und ihren Sohn nichts mehr dennoch geholfen. Was aus ihr und mich birgt. erwartet, dennoch wurde ihr auf ihrem Sohn geworden ist, darüber wunderbare Weise geholfen. Was sagt die Heilige Schrift nichts. Wir Die bergende Hand Gottes und erwarten wir, über diesen Advent dürfen annehmen, dass ihr Leben seine Hilfe erfahren wir Menschen hinaus? Ist doch das ganze Leben sich verändert hat. oftmals durch andere Menschen. Advent. Ich darf auf die Hilfe anderer hof- Fragen wir uns: Was nützt es, fen, darf darauf vertrauen, sie er- Ich wünsche Ihnen eine ge- in schwierigen Momenten zu glau- bitten, und diese Hilfe auch nicht segnete „offizielle“ Adventszeit, ben? Zeigt nicht unsere Erfah- ablehnen. Wir Menschen sind zu und ein frohes Weihnachtsfest! rung, dass sich kaum etwas ändert einem Leben in Gemeinschaft er- und Wunder nur selten gesche- schaffen. Dazu gehört auch, dass P. Fritz Vystrcil hen? Selbst wenn kein Wunder wir aufeinander angewiesen sind. fritz.vystrcil@cssr.at I n jenen Tagen machte sich der Prophet Elija auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadt- lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzube- leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag, an dem der Herr wieder Regen auf den tor kam, traf er dort eine Witwe, reiten. Das wollen wir noch essen Erdboden sendet. die Holz auflas. Er bat sie: Bring und dann sterben. mir in einem Gefäß ein wenig Sie ging und tat, was Elija ge- Wasser zum Trinken! Elija entgegnete ihr: Fürchte sagt hatte. So hatte sie mit ihm dich nicht! Geh heim, und tu, was und ihrem Sohn viele Tage zu Als sie wegging, um es zu du gesagt hast. Nur mache zuerst essen. Der Mehltopf wurde nicht holen, rief er ihr nach: Bring mir für mich ein kleines Gebäck, und leer, und der Ölkrug versiegte auch einen Bissen Brot mit! Doch bring es zu mir heraus! Danach nicht, wie der Herr durch Elija sie sagte: So wahr der Herr, dein kannst du für dich und deinen versprochen hatte. Gott, lebt: Ich habe nichts mehr Sohn etwas zubereiten; denn vorrätig als eine Hand voll Mehl im so spricht der Herr, der Gott 1 Kön 17, 10-16 Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich Israels: Der Mehltopf wird nicht KLEMENSBlätter 4/2018 21
P. Wilhelm Janauschek Neutägige Andacht (Novene) Herr Jesus Christus, du hast Deinen Diener Wilhelm berufen, viele Menschen auf ihrem Lebensweg zu trösten und zu ermutigen. Durch treue Erfüllung Deines Willens und große Geduld in schweren Leiden ist er Dir nachgefolgt und so zur Vollendung gelangt. Auf seine Fürbitte hast Du auch in unseren Tagen vielen Menschen Hilfe in ihren Nöten gewährt. Vertrauens- voll lege ich meine Anliegen in Deine barmherzige Hände (stilles Gebet,…). Erhöre meine Bitte auf die Fürsprache Deines Dieners Wilhelm, der in steter Erfüllung lebte, litt und starb. Amen. Man bete nun das „Vater unser“, das „Gegrüßet seist Du Maria“, das Lebensmotte des Ehrwürdigen Diener Gottes „Wie Gott, will, das ist das Beste“ und das „Ehre sei dem Vater,…“. Bitte melden Sie uns Ihre Gebetserhörungen. Nachrichten über Gebetserhörungen können Sie auch per E-mail an den Vizepostulator P. Martin Leitgöb senden. Die Adresse lautet: martin.leitgoeb@cssr.at; Postzusendungen bitte weiterhin an: Provinzialat der Redemptoristen, Salvatorgasse 12, 1010 Wien, Österreich, Im Provinzialat sind Gebetszettel und Novenenheftchen gratis erhältlich. Fürsprecher inmitten von Veränderungsprozessen hatte er sich ziemlich stark gewehrt, nicht anders als heute, und es war als er Provinzial werden sollte – damals wie heute mühsam. Als damals übrigens noch nicht von Redemptoristen stehen wir seit den Mitbrüdern gewählt, sondern einigen Jahren wieder in einer tief- von der römischen Generalleitung greifenden Umstrukturierung, bei ernannt. der wir jetzt noch nicht wissen, wie Er zögerte unter anderem auch es in zehn Jahren sein wird. Sicher Wieder wählen wir Redempto- deswegen, weil die Redemptoristen werden die Provinzgrenzen anders risten eine neue Provinzleitung. damals in einem tiefgreifenden Pro- aussehen. Sicher wird es noch zess der Umstrukturierung standen. weniger Niederlassungen geben. Definitiv wird das beim Provinz- Eben erst hatte sich die Prager Pro- Aber es wird wohl auch die eine kapitel Mitte Jänner geschehen. vinz von der Wiener gelöst. Weitere oder andere neue Niederlassung, Strukturentwicklungen waren im den einen oder anderen neuen Ar- Ich denke bei diesem Vorgang Gange. Veränderungen lösen im- beitsschwerpunkt geben. immer wieder an P. Janauschek, mer Unsicherheiten aus. Es gehört in diesem Zusammenhang zur Möge uns P. Janauschek in den der ja selbst für einige Jahre als Verantwortung des Amtes, mutig vielen erforderlichen Diskussionen Provinzial tätig war. Bei ihm kann zu sein und trotz Gegenwind die ein guter Fürsprecher sein, und man sehen, was eigentlich überall in Veränderungen durchzuführen. möge uns Gott auf seine Fürsprache der Kirche gelten sollte: Ämter sind Auf der anderen Seite müssen helfen, Wege zu finden, um als keine erstrebenswerten Ehrenpo- Veränderungen den Betroffenen Redemptoristen fit für die Zukunft zu sitionen, sondern verantwortungs- auch erklärt und Ängste ausge- sein. volle Dienstfunktionen. Sie sind räumt werden, was manchmal mehr Bürde als Würde. Das hat Pater einen hohen kommunikativen P. Martin Leitgöb Janauschek gewusst, deswegen Einsatz erfordert. Das war damals martin.leitgoeb@cssr.at 22 KLEMENSBlätter 4/2018
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