Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter

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Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
Heft 1 // kostenlos                                            Frühjahr 2016

                         Das Journal der K atholischen Pfarrei St. Maximilian Kolbe
Foto: Anette Heckmann

                        Kirchenschließung       Vom Spitzenpolitiker      Selber denken
                        in Empelde              zum Hochverräter          macht gescheit

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Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
2      pfarrei // team & kontakt

    Katholische Pfarrei St. Maximilian Kolbe
    Das Pfarrteam

                                                                                                            von links: Klemens Teichert, Dirk Kroll, Stefan Kotyrba,
                                                                                                            Stefan Mispagel, Monika Wiethe, Doris Peppermüller
                                                                                       Foto: Maria Lohaus

    Seelsorger
    Pfarrer Klemens Teichert, Telefon: 0511 760 722 11, E-Mail: teichert@kirchencentrum.de
    Kaplan Stefan Mispagel, Telefon: 0511 760 722 12, E-Mail: mispagel@kirchencentrum.de
    Diakon Dirk Kroll, Telefon: 0511 760 722 13, E-Mail: kroll@kirchencentrum.de
    Gemeindereferentin Doris Peppermüller, Telefon 0511 760 722 14, E-Mail: peppermueller@kirchencentrum.de

                                                                                                                                                                  Foto: Christiane Elster
                                                                                                                   Fotos: Dirk Kroll

    Gemeinde St. Maximilian Kolbe                             Gemeinde St. Thomas Morus                                                Gemeinde Heilige Familie
    Mühlenberger Markt 5, 30457 Hannover                      Deisterstraße 12, 30952 Ronnenberg                                       Gottesdienste in der Johanneskirche
    Telefon: 0511 760 722 0, Fax: 0511 760 722 10             Telefon und Fax: 05109 51 55 81                                          Hallerstraße 3
    E-Mail: pfarrbuero@kirchencentrum.de                      E-Mail: pfarrbuero@kirchencentrum.de                                     30952 Ronnenberg-Empelde
    Pfarrsekretärin Monika Wiethe:                            Ehrenamtlicher Bürodienst:                                               Kontakt über das Pfarrbüro
    Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag                     Montag bis Freitag 10:00 bis 12:00 Uhr                                   am Mühlenberger Markt, Hannover
    9:00 bis 12:00 Uhr,
    Mittwoch 9:45 bis 10:00 Uhr und 15:00 bis 18:00 Uhr

    Mühlenberger Markt 5, 30457 Hannover, pfarrbuero@kirchencentrum.de

     www.kirchencentrum.de, Katholische Pfarrei
    		St. Maximilian Kolbe, Hannover

    Impressum                                    Redaktion:                                                 Die Brücke wird gebührenfrei abgegeben. Für Spenden zur
    V.i.S.d.P.                                   Christina Drewes, Sandra Jutsch, Klemens Teichert          Deckung der Kosten ist die Pfarrgemeinde dankbar.
    Katholische Pfarrei St. Maximilian Kolbe     Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen             Bankverbindung: Pfarrgemeinde St. Maximilian Kolbe,
    Pfarrer Klemens Teichert                     nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.                 IBAN: DE98251933310401979200
    Auflage: 5000                                                                                           Volksbank eG Hildesheim-Lehrte-Pattensen
                                                                                                            Verwendungszweck: „Die Brücke“

    Die nächste Ausgabe erscheint zum 31.07.2016, Redaktionsschluss: 03.06.2016. Beiträge bitte an: pfarrbuero@kirchencentrum.de
Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
Editorial // inhalt   3

                                                   Foto: Anette Heckmann
Liebe Leserinnen
und Leser,
Große Umbrüche erleben wir in den letzten Wochen: die Frage,
wie viele Flüchtlinge Deutschland aufnehmen kann, ist erneut                4
                                                                   Kurz notiert
in der Diskussion. Hier vor Ort sind neue Flüchtlingswohnhei-
me entstanden. Unterstützerkreise gibt es in allen Gemeinde-
teilen. Ich bin froh über die Mitarbeit vieler in diesen Unter-
                                                                            6
                                                                   Abschied von der Empelder
stützungsangeboten. Die Begegnung, zu der zum Beispiel die		 Kirche
Bewohner des Flüchtlingsheims Tresckowstraße und der en-
gere Unterstützerkreis „wirhelfen30457“ vor ein paar Wochen                8
                                                                   „Das passt irgendwie zu dir.“
eingeladen waren, war ein echtes Fest!
Ein markanter Tag des Umbruchs für die Pfarrei Maximilian
Kolbe war natürlich der 22. Januar: die Profanierung der Kirche            10
                                                                   Thomas Morus
Heilige Familie. Nach dem letzten Gottesdienst in der Empel-
der Kirche zog die Gemeinde in einer Prozession in die evange-             12
                                                                   Einen neuen Aufbruch wagen
lische Johanneskirche. Der herzliche Empfang dort zeigte, dass
wir ökumenisch gut auf dem Weg sind. Künftig feiern wir dort
sonntagmorgens um neun Uhr unsere katholischen Gottes-                     14
                                                                   Selber denken macht gescheit
dienste. Meine Hoffnung ist, dass wir als Christen vor Ort noch
ein bisschen mehr zusammenwachsen. In unserer ehemaligen                   16
                                                                   Im Glauben bestärkt
Kirche werden in den nächsten Monaten Flüchtlinge eine Not-
unterkunft finden.
Eingebettet sind diese Umbrüche in den Jahreskreis. Chris-                 17
                                                                  	Der Tod hat nicht das
ten gehen auf Ostern zu. Sie feiern, dass Gott dem Leben zum		 letzte Wort
Sieg verhilft. In den drei österlichen Tagen erinnern sie sich an
den Kern ihres Glaubens, an das Leben und Sterben Jesu von
Nazareth. Sie zeigen ihn am Gründonnerstag als den, der sich               18
                                                                  	Aus dem Gemeindeleben
verschenkt, indem er anderen dient. Sie gedenken seines un-
gerechten Todes am Karfreitag und schauen auf alle, die zum                21
                                                                   Zahlen, Daten, Fakten
Opfer werden in dieser Welt. Mit der aufgehenden Sonne am
Ostermorgen feiern sie den großen Umbruch, den Gott be-
wirkt: Der Tod hat nicht das letzte Wort.                          Termine 22
Diese Erfahrung, dass Gott in jedem Umbruch wirken kann und
jede Dunkelheit zum Aufbruch ins Licht werden kann, wünsche
ich Ihnen!
                                                                           23
                                                                   Jugendfreizeit

Ihr
                                                                           24   Nachgedacht

Klemens Teichert,
Pfarrer
Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
4          KURZ NOTIERT

    Himmelfahrt auf dem Kaliberg                                          Infotage an den weiterführenden katholischen Schulen

    Auch in diesem Jahr findet an Christi Himmelfahrt (5. Mai)            Die Ludwig-Windhorst-Schule (Oberschule) lädt am 8. April
    eine Bergmesse auf dem Kaliberg in Empelde statt. Beginn ist          von 15-18 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Sie bietet an
    um 11 Uhr auf der Bergbühne. Im Anschluss lädt die Kolpings-          dem Tag ein vielfältiges Programm, bei dem man sich aus-
    familie zu einem geselligen Beisammensein mit Bratwurst vom           führlich über die Schule informieren kann. Für Grundschüler
    Grill sowie Kaffee und Kuchen ein. Für Gottesdienstbesucher,          der 4. Klassen, die nicht von einer katholischen Grundschule
    die den Aufstieg nicht bewältigen können, wird ein Transfer           kommen, gibt es einen Hospitationstag mit Schnupperunter-
    eingerichtet. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung in         richt am Dienstag, 19. April, von 9-12 Uhr (nur nach vorheriger
    das Kirchencentrum Mühlenberg verlegt.                                Anmeldung über das Sekretariat). Zusätzlich gibt es ein Info-
                                                                          Frühstück am Sonnabend, 23. April, um 10 Uhr. Anmeldung
                                                                          ebenfalls beim Sekretariat unter Tel.: 0511 88 00 51.
                                                                          Auch die St. Ursula-Schule (Gymnasium) bietet einen Hospi-
                                                                          tationstag mit Schnupperunterricht für Grundschüler der 4.
                                                                          Klasse an, die nicht von einer katholischen Grundschule kom-
                                                                          men. Termin ist Dienstag, 12. April, von 8-11 Uhr (nur nach
                                                                          vorheriger Anmeldung im Sekretariat, Tel.: 0511 270 41 30). Die
                                                                          Anmeldetermine für die neuen 5. Klassen 2016/17 sind: Mitt-
                                                                          woch, 27. April, von 16-19 Uhr und Donnerstag, 28. April, von
                                                                          16-19 Uhr.

                                                     Foto: Julia Feist.
    Fahrzeugsegnung

    Das umsichtige Verhalten im Straßenverkehr ersetzt er nicht:
    der Fahrzeugsegen. Er ist die Bitte an Gott, den Verkehrsteil-
    nehmer mit Fahrrad, Motorrad oder Kraftfahrzeug zu schüt-
    zen und zu segnen. Der Segen wird nach den Gottesdiensten
    am Wochenende 18./19. Juni gespendet.                                                                               Foto: Sandra Jutsch.

                                                                          Die Stille erkunden

    Prozession und Open-Air-Gottesdienst                                  Viele Menschen suchen einen einfachen und unmittelbaren
                                                                          Weg zu Gott. Das Schweigen und achtsame Hören auf die Stil-
    Den größten katholischen Open-Air-Gottesdienst feiern katho-          le zeigen einen solchen spirituellen Weg auf. Über sechs Wo-
    lische Christen am 26. Mai um 18 Uhr in der Innenstadt an der         chen erstrecken sich die kontemplativen Exerzitien im Alltag,
    Marktkirche mit ihrem Fronleichnamsgottesdienst. Die Pfarrei          die die Pfarrei jetzt dazu anbietet. Dabei wird in das Jesus-
    St. Maximilian Kolbe beteiligt sich auch in diesem Jahr wieder.       gebet, eine christliche Meditationspraxis, eingeführt. Der Kurs
    Fronleichnam (mittelhochdeutsch: Leib des Herrn) erinnert             beginnt am Donnerstag, 31. März (19.45 -21.15 Uhr), und endet
    an die Jesu Feier des Abendmahls und ist mit einer Prozessi-          am 12. Mai. Die Teilnahme über den gesamten Zeitraum und
    on verbunden, die an Hannovers katholischer Hauptkirche St.           ein persönliches Vorgespräch sind notwendig. Pfarrer Kle-
    Clemens endet.                                                        mens Teichert begleitet dieses Exerzitienangebot.

                                                                                       Man wird nicht dadurch besser,
                                                                                       dass man andere schlecht macht.
                                                                                                       (Heinrich Nordhoff)

                                              Foto: Anette Heckmann.
Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
KURZ NOTIERT                               5

Einladung zum Pilgerweg der Barmherzigkeit                        Ökumenisches Tauffest in Empelde

Die Schönstattbewegung im Bistum Hildesheim greift ein An-        Zum ersten Mal laden die evangelische und die katholische
liegen des Bistums auf und lädt die Pfarrgemeinde St. Maxi-       Gemeinde zu einem Ökumenischen Taufsonntag in Empelde
milian Kolbe zu einem Pilgerweg der Barmherzigkeit ein. Ge-       ein. Am 4. September um 15 Uhr sollen Kinder bis zu zehn
wandert wird von der Schönstattkapelle in Bad Salzdetfurth        Jahren in ihrer jeweiligen Konfession in einem gemeinsamen
zum Hildesheimer Dom. Höhepunkt des Pilgerwegs ist das            Taufgottesdienst in der Johanneskirche getauft werden. An-
Durchschreiten der Pforte der Barmherzigkeit, wo die Pilger       gesprochen sind besonders die Familien, bei denen ein Kind
von Bischof Norbert empfangen werden. Treffpunkt ist am           noch nicht getauft werden konnte. Die Familien erhalten eine
Samstag, 16. April, um 9 Uhr am Mühlenberg. Um 10 Uhr             gesonderte Einladung. Interessenten können sich ab sofort im
beginnt der Pilgerweg in der Schönstattkapelle in Bad Salz-       Pfarrbüro dazu anmelden, Tel.: 0511 760 722-0, pfarrbuero@
detfurth. Die abschließende Pilgermesse im Mariendom findet       kirchencentrum.de.
um 17 Uhr statt. Rückkehr ist gegen 19 Uhr. Empfohlen wer-
den festes Schuhwerk sowie wetterfeste Kleidung. Außerdem
sollte für Selbstverpflegung gesorgt werden. Anmeldung bis
zum 11. April bei Maria Lohaus, Tel: 05109 51 24 60, Schoen-
statt-Hildesheim@t-online.de.

                                                                                                                    Foto: Dirk Kroll.

                                                                  Fahrradwallfahrt der Pfarrei

                                                                  Auch in diesem Jahr will sich die Pfarrei zu einer Fahrradwall-
                                            Foto: bph/Gossmann.   fahrt auf den Weg nach Hildesheim machen. Die Planungen
                                                                  laufen derzeit noch, aber der Termin steht bereits fest: Sams-
Männerstimmen gesucht                                             tag, 20. August, geht es los. Wer dabei sein möchte, sollte sich
                                                                  diesen Tag schon mal freihalten. Einzelheiten werden zeitnah
Die Schola in Ronnenberg ist eine Gruppe von zehn Sänge-          im Pfarrbrief bekannt gegeben.
rinnen und zwei Sängern. Diese Aufteilung zeigt schon: Es
fehlt an Männerstimmen. Die Schola würde sich daher freuen,
wenn weitere Herren bei ihr mitmachen würden. Die Aufgabe
einer Schola ist es, liturgische Gesänge in der Messe oder dem
Wortgottesdienst wahrzunehmen. Das sind zum Beispiel Ky-
rie, Psalmen, Halleluja-Rufe oder auch Lieder, die im Wechsel
mit der Gemeinde gesungen werden. Es handelt sich meistens
um einstimmige Melodien. Die Schola beschäftigt sich auch
mit den neuen Liedern aus dem Gotteslob. Gesungen wird in
der Regel jeden dritten Samstag in der Vorabendmesse in Ron-
nenberg. Die Übungszeiten sind meistens donnerstags nach
der 9 Uhr-Messe in Ronnenberg und nach Ansprache sowie                                                       Foto: Anette Heckmann.
eine Stunde vor Beginn der Vorabendmesse um 16.30 Uhr.
Kontakt: Monika Schimschal, Tel.: 05109 21 19.

                                                                             Die Kirche ist kein Museum für Heilige,
                                                                             sondern ein Krankenhaus für Sünder.
                                                                                                            (M. Kelsey)

                                         Foto: Anette Heckmann.
Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
6       Gemeindeleben

    Schließung nach 56 Jahren: Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger (Mitte) vom Bistum Hildesheim profanierte die Kirche.   Foto: Dietmar Adam.

    Abschied von der Empelder Kirche
    Am 22. Januar wurde in der Kirche Heilige Familie der letzte Gottesdienst gefeiert.

    „Man muss weggehen können...
    ... und doch sein wie ein Baum:
    Als bliebe die Wurzel im Boden,
    als zöge die Landschaft
    und wir ständen fest...“
    Hilde Domin „ Ziehende L andschaft“

    Der 22. Januar war für die Gemeinde in Empelde ein trau-                   sus Christus festzuhalten, darauf zu vertrauen, dass er auch
    riger Tag. Mit der Schließung der Kirche „Heilige Familie“                 in dieser schweren Stunde und in Zukunft mit der Gemein-
    nach fast 56 Jahren Bestehen verlieren viele ein Stück geisti-             de unterwegs ist.
    ge Heimat, manche Ältere erinnern sich noch an die Anfän-
    ge, erinnern sich an viele Gemeindegottesdienste oder auch                 Prozession zur Johanneskirche
    persönliche Ereignisse wie Hochzeiten, Taufen, Trauerfeiern
    oder Erstkommunionen.                                                      Sehr bewegend war nach dem Gottesdienst die feierliche
                                                                               Prozession mit der Statue der „Maria im Moor“ hinüber zur
    Für viele ist es unverständlich, dass eine Kirche, in der sich             evangelischen Johanneskirche, wo diese einen neuen Platz
    jeden Sonntag um neun Uhr etwa 100 Gläubige zum Got-                       in der Taufkapelle gefunden hat und wo die Gemeinde zu-
    tesdienst versammelten, nun nicht mehr bestehen kann. All                  künftig zur gewohnten Zeit am Sonntag um neun Uhr die
    diese Gefühle und Fragen fanden im letzten Gottesdienst                    heilige Messe feiern kann.
    um 18 Uhr ihren Raum. Nicht nur Gemeindemitglieder aus
    Empelde, sondern auch aus den anderen Gemeindeteilen                       Die Gemeinde Heilige Familie ist sehr dankbar für den
    und der evangelischen Johannesgemeinde sowie viele ehe-                    freundlichen und warmherzigen Empfang durch die evan-
    malige Seelsorger waren gekommen.                                          gelische Johannesgemeinde und geht zuversichtlich in die
                                                                               Zukunft, die hoffentlich auch neue Chancen und Möglich-
    Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger fand sehr persön-                   keiten für die Christinnen und Christen in Empelde eröffnet.
    liche und einfühlsame Worte. Mit Hilde Domins Gedicht
    „Ziehende Landschaft“ ermutigte er dazu, an der Wurzel Je-                                                                 Stefan Rothland
Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
Gemeindeleben                                        7

                                            Christiane Elster, Pastorin der Johanneskirche:
                                            „Zur Ehre Gottes und zum Segen für alle!“ Das war Ende der 50er Jahre der Leitsatz und An-
                                            spruch der Menschen, die den Wunsch hatten, die Johanneskirche zu bauen. Viele haben
                      Foto: Dietmar Adam.

                                            es seither so erlebt. Und so soll es auch weiterhin sein, nun in ökumenischer Verbun-
                                            denheit. Damit beginnt für uns alle ein neuer Abschnitt. Wir knüpfen an eine gemeinsame
                                            Geschichte an. Aus der in der Nachkriegszeit gemeinsam genutzten Lagerkirche sind die katho-
                                            lische Kirche „Heilige Familie“ und die evangelische Johanneskirche hervorgegangen. Seitdem
                                            sind unsere Gemeinden unterschiedliche Wege gegangen, aber es gab immer einen guten
Christiane Elster.                          Austausch und ein konstruktives Miteinander. Letztlich sind wir es, die Menschen, auf die
                                            es ankommt. Dass wir unseren Glauben leben, andere einladen und den Segen Gottes weiter-
                                            geben. Denn in Anlehnung an den 1. Petrusbrief gilt: „Wir sind die lebendigen Steine, die die
                                            Kirche bauen.“ (nach 1. Petr 2, 5)

   Christa Kuck-Meens, Mitglied des Pastoralrats aus Empelde:
   So traurig mich der Verlust unserer Kirche macht, so dankbar bin ich für die freundliche Auf-
   nahme in der Johannesgemeinde. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Gemeinde wie un-

                                                                                                                                            Foto: Anette Heckmann.
   sere trotz der Kirchenschließung in einem christlichen Gotteshaus im selben Ort weiterhin
   Gottesdienste feiern kann. Viele haben sich auf den Weg zur Johanneskirche gemacht, und
   wenn wir dieses Angebot der Johannesgemeinde nicht nur für den Anfang annehmen, kann
   unser Gemeindeleben wieder vertraut und beständig werden. Erinnern wir uns an die ge-
   meinsamen Wurzeln unserer Gemeinden als Lagerkirche oder die seit vielen Jahren gemein-
   sam gestalteten Projekte wie den Mittagstisch. Ich hoffe sehr, die Empelder Katholiken können                     Christa Kuck-Meens.
   sich einen Ruck geben. Dann kann es gelingen, die Enttäuschung und Trauer über den Verlust
   der Kirche nicht über den Wunsch unseres Herrn Jesus Christus zu stellen. Zu Geschwistern
   im Glauben bestimmt uns Katholiken und Lutheraner Gott, unser Vater selbst: „Darum nehmt
   einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ (Römer 15,7)
                                                                                           Foto: Dietmar Adam

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Neue Heimat: Die Marienstatue steht nun in der Taufkapelle der Johanneskirche, wo zum Auftakt ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert wurde.
Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
8         Glaubenssache

      Wird Pfingsten zum Priester geweiht: Matthias Rejnowski aus Empelde. 						                              Foto: Anette Heckmann.

    „Das passt irgendwie zu dir.“
    Am 14. Mai wird der Empelder Matthias Rejnowski in Hildesheim zum Priester geweiht. Einen Tag
    später, am Pfingstsonntag, hält er in seiner Heimatgemeinde seine erste Messe, die sogenannte
    Primiz. Warum er Priester wird und was Kirche für ihn ausmacht, beschreibt er in einem Interview.

    Herr Rejnowski, was wollten Sie als kleiner Junge werden?           das passt irgendwie zu dir. Von Anfang an habe ich gro-
                                                                        ße Rückendeckung gehabt, sowohl von meiner Familie als
    Ich wollte alles Mögliche werden: Busfahrer, Straßenbahnfah-        auch von meinen Freunden. Manche Beziehungen haben
    rer, Pilot, Polizist... Aber tatsächlich wollte ich auch als Kind   sich in den letzten Jahren durch meinen Weg intensiviert.
    schon Priester werden. Das hat mich einfach fasziniert.             Andere Kontakte sind abgebrochen, auch wegen der Zeit
                                                                        der Abwesenheit im Studium.
    Und wie kam es dann tatsächlich dazu?
                                                                        Für viele Menschen ist das Priestertum ja eher ein Leben
    Nach dem Grundwehrdienst habe ich zunächst Soziale Ar-              der Entbehrungen: Kein Partner, keine Familie, kein eige-
    beit in Hannover studiert. Während meines Anerkennungs-             nes Haus... Wie leicht ist es Ihnen gefallen, auf diese Din-
    jahres im Jugendpastoralen Zentrum TABOR habe ich immer             ge zu verzichten? Hatten Sie je Zweifel an Ihrer Entschei-
    mehr gespürt, dass Gott mit mir etwas anderes vorhat, als ich       dung?
    es gerne wollte. Irgendwann kam dann der Moment wo ich
    mich entscheiden musste, wie es mit meinem Leben weiterge-          Wenn man diesen Verzicht immer nur als Verlust empfindet,
    hen soll: entweder ich laufe weiterhin weg oder ich versuche        kann man mit der zölibatären Lebensweise auf Dauer nicht
    es wenigstens mal. So bin ich dann 2009 ins Priesterseminar         glücklich werden. Wenn ich jedoch in meinem persönlichen
    Sankt Georgen in Frankfurt am Main eingetreten. Allerdings          Umfeld sehe, welche Herausforderungen und Einschrän-
    ohne festgelegt zu sein, wie der Weg enden wird.                    kungen – neben den vielen positiven Dingen – mit einem
                                                                        Leben mit Partner und Kindern verbunden sind, dann emp-
    Sie kommen aus einem sehr katholisch geprägten El-                  finde ich meine Freiheit und Ungebundenheit durchaus als
    ternhaus. Der Schritt, Priester zu werden, ist trotzdem             etwas Positives.
    nicht selbstverständlich. Wie hat Ihr Umfeld – Familie und          Das heißt aber nicht, dass ich mir ein Leben als Familien-
    Freunde – auf Ihre Entscheidung reagiert?                           vater grundsätzlich nicht vorstellen könnte. Natürlich gab
                                                                        und gibt es immer wieder auch Momente des Zweifelns.
    Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich. Die meisten waren        Aber ich denke, die gehören zu jeder ernsthaften Lebens-
    zunächst sehr erstaunt. Viele haben dann aber gesagt: Doch,         entscheidung dazu.
Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
Glaubenssache                           9

Die katholische Kirche macht leider immer wieder auch
durch Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam, z.B. über              Termine
Missbrauch oder Verschwendung, – was entgegnen Sie
Menschen, die Sie darauf ansprechen?
                                                                      Freitag, 13.05., 18.00 Uhr
Es gibt keine Kirche ohne die Menschen. Und wir Menschen                          Anbetung in der Seminarkirche in Hildesheim,
sind nunmal keine perfekten Wesen. Von daher kann auch die                        Brühl 16
Kirche nicht perfekt sein. Das ist natürlich keine Entschuldi-        Pfingstsamstag, 14.05., 10.00 Uhr
gung, aber der Versuch einer Erklärung. Ich kann und will die                     Priesterweihe im Mariendom in Hildesheim
Menschen, die der Kirche durch ihr schlechtes Handeln gro-                        anschließend für alle Empfang mit Imbiss im
ßen Schaden zugefügt haben, nicht verurteilen. Aber ich kann                      Bischöflichen Generalvikariat (gegenüber
durch mein eigenes Handeln dazu beitragen, dass enttäuschte                       vom Dom)
Menschen wieder ein positiveres Bild von Kirche bekommen.
                                                                      Pfingstsonntag, 15.05., 10.30 Uhr
                                                                                  Primiz in St. Maximilian Kolbe
Sie sind in der Pfarrei St. Maximilian Kolbe aufgewachsen.
                                                                                  anschließend für alle Empfang mit Imbiss
Nun sind Sie der erste aus dieser Pfarrei, der zum Priester
                                                                                  im Kirchencentrum
geweiht wird. Was bedeutet Ihnen das?
                                                                      Pfingstsonntag 15. 05., 15.00 Uhr
Unsere Pfarrei ist ja noch verhältnismäßig jung. Von daher ist                    Andacht und Einzelprimizsegen von Matthias
es vielleicht nicht so erstaunlich. Meine Erfahrungen in die-                     Rejnowski in St. Maximilian Kolbe
ser Gemeinde haben sicherlich mit dazu beigetragen, dass ich
mich entschieden habe, Priester zu werden. Von daher habe
ich der Gemeinde auch viel zu verdanken. Ich würde mir na-
türlich wünschen, dass auch in Zukunft junge Menschen po-          Ich kann und will mich bemühen, möglichst authentisch und
sitive Erfahrungen in unseren Gemeinden machen, so dass sie        damit glaubwürdig zu sein. Alles andere muss scheitern. Das
sich für ein Leben in und mit der Kirche entscheiden können.       gilt im Übrigen nicht nur für Priester.

Der Spruch, den Sie sich zu Ihrer Primiz ausgesucht haben,
lautet: „Sieh, ich schaffe alles neu!“(Offenbarung 21,5).          Wenn Sie sich die Pfarrei, wo Sie vielleicht einmal Pfarrer
Warum gerade dieser Spruch?                                        werden, aussuchen könnten, wie würde diese aussehen?

Dieser Satz hat mich während der Abschlussandacht zum Bis-         Nicht jeder Priester wird automatisch auch Pfarrer. Ich wün-
tumsjubiläum spontan angesprochen, als große Teile aus der         sche mir für die Orte, zu denen ich in Zukunft gesandt werde,
Offenbarung vorgelesen wurden. Für mich steckt darin eine          dass ich dort auf Menschen treffe, die Freude daran haben, als
große Verheißung. Und es nimmt auch ein Stück weit die Last        getaufte Christen gemeinsam Kirche zu sein und mitzugestal-
von mir, dass ich mit meinem Wirken als Priester etwas Groß-       ten. Das bedeutet für mich, dass man sein Leben und seinen
artiges leisten müsste. Ohne Gottes Zutun kann ich gar nichts      Glauben miteinander teilt und sich dadurch gegenseitig berei-
leisten. Und erst recht nichts „schaffen“.                         chert, ermutigt und stärkt.

Die Zugehörigkeit zu einer der beiden großen christlichen                                          Die Fragen stellte Sandra Jutsch
Kirchen ist in Deutschland keine Selbstverständlichkeit
mehr. Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern, damit
der katholischen Kirche in der Konkurrenz zu allen ande-
ren Glaubensrichtungen und Weltanschauungen nicht die
Mitglieder ausgehen?                                                  Zur Person
Ich bin, was die Kirche angeht, nicht besonders Mitglieder-
                                                                      Matthias Rejnowski (32) ist in Hannover geboren, hat in
fixiert. Jeder Mensch muss für sich eine Entscheidung treffen,
                                                                      Gehrden Abitur gemacht und nach seinem Grundwehr-
was ihm im Leben wichtig ist. Die Kirche kann es nicht allen
                                                                      dienst an der Fachhochschule Hannover Soziale Arbeit
Menschen recht machen und sie hat es auch nie getan. Aller-
                                                                      studiert. Nach seinem Anerkennungsjahr im Jugendpas-
dings ist mir wichtig, dass es „die Kirche“ so nicht gibt. Jeder
                                                                      toralen Zentrum Tabor in Hannover begann er 2009 sein
Katholik muss sich fragen, was er persönlich dazu beiträgt,
                                                                      Theologiestudium an der Theologisch-Philosophischen
dass andere Menschen ein positives Bild von uns als Kirche
                                                                      Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Im ver-
bekommen. Und vielleicht sogar neugierig werden und mit-
                                                                      gangenen Jahr ist er zum Diakon geweiht worden. Seit-
machen wollen.
                                                                      dem verbringt er sein Diakonatsjahr in der Pfarrei Mariä
                                                                      Himmelfahrt in Buxtehude.
Und was wollen und können Sie konkret als Priester dazu
beitragen?
Kirchenschließung in Empelde Vom spitzenpolitiker zum Hochverräter
10      Können Sie katholisch?

     Der Patron der Ronnenberger Kirche: Thomas Morus, gemalt von Thomas Kurowski. 			               Foto: Anette Heckmann.

     Thomas Morus: Vom Spitzenpolitiker zum Hochverräter
     Von seinem Leben und Martyrium geht eine Botschaft aus, die die Menschen bis heute berührt:
     Die Würde des Gewissens.

     „Thomas Morus? Den kennt doch niemand“, das war die              In den Folgejahren übertrug er ihm verschiedene diploma-
     Aussage des damaligen Bischofs Heinrich Maria Janssen,           tische Missionen. Er führte Konflikte Heinrichs mit Karl V.
     als ihm Pastor Theo Meenen die Namensgebung „Thomas              und Franz I. zum Frieden, wurde Vorsitzender eines großen
     Morus“ laut Gemeindebeschluss mitteilte. Der Name des            Gerichts, Sprecher und schließlich Präsident des Unterhau-
     heutigen Schutzpatrons der Kirche lag weit vor den übrigen       ses und vom König zum Lordkanzler ernannt. Dieses Amt
     Vorschlägen, stieß bei dem Bischof aber offenbar auf wenig       bekleidete er als erster Laie. Bei seinem Amtsantritt hat er
     Gegenliebe. Am 28. Oktober 1972 wurde die Kirche in Ron-         sich ausdrücklich das Zugeständnis geben lassen, dass er
     nenberg dennoch von Weihbischof Heinrich Pachowiak zur           zuerst auf Gott sehen wolle und erst danach auf den König.
     Sankt-Thomas-Morus-Kirche geweiht.

     Thomas Morus stammt aus einer ehrwürdigen Familie und            Humanist, Politiker und Autor
     kam schon als Jugendlicher in das Haus des Erzbischofs von
     Canterbury und des Lordkanzlers John Morten. Er studierte        Thomas Morus war schon zu seiner Zeit ein bekannter Hu-
     Recht in Oxford und London. Sein Interesse galt aber auch        manist, Richter mit unangefochtenem Ruf, berufener Kom-
     der Kultur, Theologie und der klassischen Literatur. Zudem       munalpolitiker, aber auch Autor. Seine berühmtesten Wer-
     war er ein großer Musikliebhaber, auch wenn er nicht gut         ke „Utopia“und „Trost in Leiden“, das er in seiner Zeit im
     singen konnte. Die freundschaftlichen Beziehungen zu be-         Kerker unter entwürdigenden Haftbedingungen verfasste,
     deutenden Gelehrten seiner Zeit, darunter auch Erasmus           wurden aber erst später in aller Welt geschätzt. Er gehört zu
     von Rotterdam, waren ihm sehr wichtig.                           den wenigen Heiligen, die eine Familie gründeten. 1505 hei-
                                                                      ratete er Johanna Colt und sie bekamen vier Kinder. Nach
     Karriere als Staatsmann                                          Johannas frühem Tod im Jahr 1511 heiratete er erneut: Ali-
                                                                      cia Middleton, eine Witwe mit Tochter. Thomas Morus galt
     Seine religiöse Sensibilität führte ihn in die Versammlung der   als liebevoller Ehemann und Vater. Das Familienleben ließ
     Mönche des Konvents von Greenwich, und er lebte längere          Raum für gemeinsame Gebete. Täglich nahm er an der hei-
     Zeit in einem Kloster des Einsiedlerordens der Kartäuser in      ligen Messe teil. Von seinen Bußübungen, die er sich aufer-
     London. Beide Stationen gehörten in der damaligen Zeit zu        legte, wussten aber nur seine engsten Familienmitglieder.
     den Zentren religiösen Lebens im Königreich England. Tho-        Er schlief auf Brettern; ein Holzklotz diente ihm als Kissen
     mas Morus blieb aber nicht im Kloster, sondern entschied         unter dem Kopf.
     sich für eine Karriere als Staatsmann und Politiker. Seit dem
     Jahr 1504 gehörte er dem Parlament an, 1510 ernannte ihn         Wichtig war dem streng gläubigen Katholiken die vollkom-
     Heinrich VIII. zum königlichen Vertreter der Hauptstadt.         mene Glaubenseinheit der christlichen Kirchen. Darüber
Können Sie katholisch?                                         11

kam es auch zum Bruch mit König Heinrich VIII., der seinen
Niedergang und schließlich seine Hinrichtung zur Folge hat-
te. Nachdem Papst Clemens VII. die Annullierung der Ehe
Heinrichs mit Katharina von Aragonien nicht billigte, erhob
der König sich selbst zum Oberhaupt der englischen Kirche.
Außerdem verlangte er diktatorisch einen Eid seiner führen-
den Untertanen, den König als weltlichen und geistlichen
Herrscher, als Oberhaupt der anglikanischen Kirche anzuer-
kennen (Suprematseid). Damit löste Heinrich sich von Rom
und der katholischen Kirche und stürzte das Königreich in
ein 100-jähriges Chaos.

Thomas Morus verweigerte diesen Eid, legte aus Protest
1532 alle Ämter nieder und zog sich aus der Öffentlichkeit
zurück. Er nahm damit in Kauf, dass seine Familie in Armut
lebte, da ihm jede finanzielle Zuwendung entzogen und er
enteignet wurde. Schließlich wurde er auf Anordnung des
                                                                       Vorbildlich Eine Gedenktafel an der Kirche erinnert an den Heiligen und
Königs 1534 verhaftet und im Tower eingekerkert. Ein Ge-               sein Lebensmotto. 			                           Foto: Anette Heckmann.
richt, dessen Mitglieder Werkzeuge in der Hand des Königs
waren, fällte nach weniger als einer Viertelstunde das Urteil:
„Hochverrat, Todesstrafe durch Enthauptung.“
                                                                       Lebensweg und seine außergewöhnliche politische Karriere
Von seiner Hinrichtung heißt es, dass er sich bis zum Schluss          veranlassten Staatshäupter, Regierungschefs, Politiker und
den für ihn typischen Humor bewahrt hat: Als ihm der Hen-              Bischofskonferenzen zu Petitionen, ihn als Patron der Regie-
ker bei der Hinrichtung am 6. Juli 1535 die Augen verbin-              renden und Politiker ausrufen zu lassen – mit Erfolg: Am 31.
den wollte, entgegnete Thomas Morus: „Ich will sie selbst              Oktober 2000 ernannte Papst Johannes Paul II. den heiligen
verhüllen“, kniete vor dem Holzbock nieder, der noch heute             Thomas Morus zum himmlischen Patron der Regierenden
im Tower zu sehen ist, hob seinen Kopf und schob den im                und Politiker, mit allen Ehren und liturgischen Privilegien,
Gefängnis gewachsenen Bart beiseite mit den Worten: „Der               die den Patronen von Berufsständen zustehen.
beging keinen Hochverrat“. Die Beisetzung des Körpers er-
folgte in der Kapelle St. Petrus ad Vincula, die sich innerhalb        Thomas Morus ist der Mann, der mit seiner Gewissensent-
des Towers befand. Der Kopf wurde auf einen Pfahl der Lon-             scheidung allein gegen seine Umwelt steht - sogar gegen die
donbrücke gesteckt. Noch in der Nacht trug seine Tochter               Mehrheit der englischen Bischöfe und seine eigene Familie.
Margaret ihn als kostbare Reliquie davon. Später erfolgte die          Er ist der Mann, der seine Verantwortung in der Politik sieht
ordnungsgemäße Bestattung in der St. Dunstan-Kirche in                 und seine Bodenständigkeit behält, auch unter dem Aspekt
Canterbury.                                                            der Menschenrechte. Thomas Morus ist der Mann, der mit-
                                                                       ten in der Welt - in seiner Familie und im Kreis guter Freunde
Patron der Regierenden und Politiker                                   - und nicht hinter Klostermauern lebt, der voller Humor und
                                                                       Zuversicht sein Leben ganz unter den Willen Gottes stellt.
Schon Zeitzeugen nannten Thomas Morus „einen Mann für                  Thomas Morus ist ein Heiliger, der auch in unserer Zeit ein
alle Jahreszeiten“und sagten „er sehe die zwei Seiten aller            Vorbild ist. Inzwischen gibt es übrigens viele Kirchen, die
Dinge“. Es dauerte aber vierhundert Jahre, bis Papst Pius              seinen Namen tragen.
XI. im Jahr 1935 die Akte schloss und ihn heilig sprach. Sein                                                   Werner und Marianne Pütz

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12               Vorgestellt

                               Einen neuen Aufbruch wagen
                               Die Erstkommunionkinder 2016

                               Unter dem Motto „Einen neuen Aufbruch wagen“ werden             bereitet. Am 21. und 22. Mai um 10.30 Uhr werden sie zum
                               in diesem Jahr 39 Kinder in der Pfarrei St. Maximilian Kolbe    ersten Mal die heilige Kommunion in St. Maximilian Kolbe
                               gemeinsam mit ihren Eltern auf die Erstkommunion vor-           am Mühlenberg empfangen.

                                Milena Argendorf          Natalia Banasiak         Dominik Ryan Becker           Leonie Berlik           Leonardo Bianco

                                                                                   Matteo Alessio Bianco         Shilo Boyolo            Aimee Chandler

                                                                                      Mia Diederich               Natalia Guz           Charlotte Heinecke
Foto: © buyman - Fotolia.com

                                                                                      Leonie Kostka          Zuzana Oliwia Kupczyk     David Kupperschmidt
Vorgestellt           13

                                                          Konstanze Sophie       Fin Jose Liguz       Julia Lubkowska
                                                              Latussek

  Maja Macha                  Emmeli Muhs                    Lennis Muja         Jonas Nielacny       Sarina Nielacny

Dennis Pinkowski            Wojciech Poltorak            Dominik Prandzioch      Maite Reinecke

  Dara Ruthe                   Nikola Sarna              Luca Maximillian Sell    Tim Sindelar         Patryk Torbus

 Nick Walbaum                 Jason Wiggers                 Jakob Wrobel         Viktoria Wujak        Marcel Zajusch

 Nicht abgebildet sind: Sarah Erlinghäuser und Julia Mielczarek.
14       Kirche vor Ort

     Krippe, Kindergarten und Hort: Die Kindertagesstätte in Wettbergen bietet Betreuung für alle Altersstufen.            Fotos: Kita Wettbergen.

     Selber denken macht gescheit
     Nach diesem Motto betreut die Kindertagesstätte St. Theresia in Wettbergen die Kinder in ihrer
     Einrichtung. In einem Gastbeitrag stellt sie ihr pädagogisches Konzept vor, das auch durch eine
     enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Maximilian Kolbe geprägt ist.

     „Da wo die Herzen weit sind, da ist das Haus nicht zu                        ausgerichtet sind, zum Beispiel:
     eng.“(Goethe) - Mitten im schönen Stadtteil Wettbergen                       - Kunstprojekte
     liegt unsere Caritas Kindertagesstätte St. Theresia, die zur                 - bewegungsfördernde Angebote
     Trägerschaft des Caritasverbandes Hannover gehört. In un-                    - Experimente im Forscherraum
     serer Einrichtung werden 110 Kinder von 18 Monaten bis                       - Traumreisen im Snoezelraum
     zehn Jahren betreut. Es gibt eine Krippengruppe, drei Kin-                   - Kindergartenbücherei
     dergartengruppen und eine Hortgruppe. Zu unserem Team                        - Waldtage
     gehören zwölf pädagogische Fachkräfte, eine Sprachförder-                    - Ausflüge
     kraft, eine FSJ (Freiwilliges-Soziales-Jahr)-Kraft, eine Haus-               - Kooperation mit den Grundschulen und vieles mehr...
     aufgabenhilfe und die Kitaleitung.                                           Diese Angebote erweitern den Blick und den Horizont der
                                                                                  Kinder. Jeder Tag ist ein neuer Tag zum Entdecken, Experi-
     Individuelle Unterstützung                                                   mentieren und Forschen. Frei nach dem Motto „Selber den-
                                                                                  ken macht gescheit“ (Mater Margarete Schörl) entdecken
     In der Kindertagesstätte arbeiten wir nach der Pädagogik                     die Kinder in ihren Gruppen, auf dem Flur, den Funktions-
     der Ordensschwester Mater Margarete Schörl (1912-1991).                      räumen oder im Garten die Welt in ihrem eigenen Tempo
     Sie hebt in ihrer grundlegenden Aussage hervor, dass das                     und werden von uns dabei begleitet. Durch intensive Beob-
     Kind unter Berücksichtigung seines Entwicklungsstandes                       achtungen werden Interessen und Stärken aufgegriffen und
     geführt werden soll, indem es individuell unterstützt wird.                  die Kinder so in ihrer individuellen Entwicklung weiterge-
     Außerdem sind uns das Kirchenjahr und ein christlicher                       bracht.
     Umgang mit Kindern, Mitarbeitern und allen Erwachsenen,
     die uns begegnen, besonders wichtig. Jeder ist bei uns will-                 Eltern willkommen!
     kommen und wird wertschätzend empfangen. Neben dem
     erlebnisreichen Gruppenalltag gibt es vielseitige Angebote                   Die Eltern sind in unserer Kindertagesstätte herzlich will-
     oder Projekte, welche auf die einzelnen Stärken der Kinder                   kommen! Wir legen viel Wert auf eine gute Zusammenar-
Kirche vor Ort                       15

               Modern und freundlich: Das Gebäude in der Bergfeldstraße.

beit und das gemeinsame Begleiten der Kinder in ihrer Ent-                 durch die Gestaltung von Gottesdiensten und Andachten mit
wicklung. Dabei behalten wir immer im Auge, dass die Eltern                Pfarrer Klemens Teichert und Diakon Dirk Kroll, zum Beispiel
die ersten Erzieher ihrer Kinder sind und somit auch die                   zu Ostern, Erntedank oder Nikolaus und bei den Begrüßungs-
Experten ihrer Kinder. Sie haben die Möglichkeit, sich aktiv               festen zu Beginn des Kindergartenjahres, zum andern durch
an der Gestaltung von Festen, Kleiderbasaren, Herbstmarkt,                 die regelmäßigen Besuche des Diakons in der Kindertagesstät-
Eltern-Kind-Nachmittagen o.ä. zu beteiligen. Um einen Tag                  te und seine religiöse Begleitung der Kinder, Eltern und Mitar-
im Kindergarten aktiv zu erleben, bieten wir den Eltern nach               beiter. Bitte besuchen Sie uns und überzeugen Sie sich selbst.
Absprache Hospitationstage in den Gruppen an. Unsere re-                   Sie finden uns in der Bergfeldstraße 59, Tel.: 05 11 - 4 34 01 49.
ligionspädagogische Arbeit wird durch die Zusammenarbeit
mit der Maximilian-Kolbe-Gemeinde unterstützt – zum einen                                        Das Team der Kindertagesstätte St. Theresia

  Standpunkt

  Kindertagesstätten sind Bildungsstätten – oder pädagogische Fachkräfte erfüllen eine gesellschaftlich
  hochwertige Aufgabe
  Im vergangenen Jahr haben die Streiks in Kindertagesstätten              vorbereitet. Das Land Niedersachsen hat den Orientierungsplan
  (nicht in christlichen Einrichtungen) die Titelseiten der Zeitun-        herausgegeben, der in den Kindertagesstätten handlungslei-
  gen erreicht. Empathisch wurden die Forderungen von Eltern               tend wurde. Dieses tun die pädagogischen Fachkräfte aus einer
  begleitet und unterstützt. Was erscheint Eltern unterstützens-           hohen Motivation heraus und müssen dabei immer wieder fest-
  wert und worum ging es? Bundesweit arbeiten ca. 400.000                  stellen, dass seit Jahren seitens der Politik die Rahmenbedin-
  pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten und erfüllen               gungen den stetig steigenden Anforderungen nicht angepasst
  einen politischen und gesellschaftlichen Auftrag. Sie verfügen           wurden. Gruppengröße und Personalschlüssel entsprechen nicht
  über ein breites Wissen der Pädagogik und Psychologie der frü-           mehr den Anforderungen, die heute an Tageseinrichtungen für
  hen Jahre, sie können ihr Wissen dank ihrer Didaktik und Me-             Kinder gestellt werden. Am 30. September 2015 haben sich die
  thodik Kenntnisse täglich neu den Interessen der Kinder nicht            kommunalen Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften auf
  nur zugänglich machen, sondern damit alle Wissensbereiche                eine neue Entgeltordnung für die Beschäftigten im Sozial- und
  abdecken, die zur Entwicklung eines Kindes gehören, wie zum              Erziehungsdienst verständigt. Damit wurde eine notwendige
  Beispiel Sprachentwicklung, naturwissenschaftliche Bildung,              Anerkennung des Erzieherberufes realisiert, der nun eine Verbes-
  Förderung der sozialen Kompetenz. Auf der Basis der dokumen-             serung der inhaltlichen Arbeit in den Einrichtungen folgen muss.
  tierten Beobachtung schaffen sie Bildungsanreize und stimmen             Die Arbeitsrechtliche Kommission für den Bereich der katholi-
  sich professionell mit den Eltern der Kinder über Entwicklungs-          schen Einrichtungen hat mit ihrer Sitzung am 29. Oktober 2015
  strategien ab. Sie planen und reflektieren im Team, kooperieren          begonnen Vorschläge einzubringen, wie diese Ergebnisse vom
  mit Institutionen und entwickeln die Qualität der Angebote               30. September 2015 zeitnah und zielführend verhandelt und für
  und ihrer Arbeit kontinuierlich weiter. Auf hohem Niveau wer-            die Mitarbeiter/-innen umgesetzt werden können.
  den Kinder gebildet und betreut und auf ihr künftiges Leben                                 Thea Heusler, Caritasverband Hannover e.V.
16   Gemeindeleben

                                                                                                                                   Foto: privat

     Im Glauben bestärkt
     Fünfzehn Jugendliche aus der Pfarrei hatten sich im September 2015 auf den Weg gemacht, um sich auf ihre
     Firmung vorzubereiten. Dabei begleitet wurden sie von bereits gefirmten Jugendlichen und Erwachsenen.
     Bischof Norbert Trelle hat ihnen das Sakrament des Geistes Gottes schließlich am 4. Dezember im Rahmen
     eines Gottesdienstes gespendet. Timon Drewes war einer davon. In sehr persönlichen Worten gratulierte ihm
     dazu seine Mutter, Christina Drewes.

     Lieber Timon,
     Nun bist du also gefirmt. Du bist firm, also gestärkt, gefestigt im   - nach unserem Glauben - der größte Liebesbeweis überhaupt.
     Glauben. Das hat dir der Bischof zugesagt.
                                                                           Dass du nun gefirmt bist, heißt allerdings noch lange nicht, dass
     Das heißt, du hast den Kinderglauben hinter dir gelassen, bei         du die vollständige Erkenntnis Gottes erlangt hast, dass du ver-
     dem man früher gebetet hat: „Bitte, lieber Gott, mach, dass ich       stehst, was Gott von dir und uns allen will und wie Gott über-
     in Mathe keine Sechs schreibe!“. Du hast inzwischen begriffen,        haupt ist und aussieht. Gott zu suchen beschäftigt einen, selbst
     dass Gott nicht funktioniert wie ein Automat: oben Gebet ein-         wenn man sich intensiv damit beschäftigt, locker ein ganzes Le-
     werfen, unten kommt der erfüllte Wunsch heraus.                       ben lang. Wie soll ein begrenztes Menschengehirn auch einen
                                                                           unfassbaren Gott, der unendliche Liebe ausstrahlt, erfassen?
     Du hast begriffen, dass wir auch durch Glauben und Gebet kein         Wahrnehmen kann man Gott sowieso nicht mit dem Verstand,
     Paradies auf Erden bekommen. Probleme gibt es im Leben auch           sondern nur mit dem Gespür für Liebe, und über Musik, über
     für Menschen, die auf Gott vertrauen, genauso wie für andere          Schönheit, überall da, wo man bewegt und gerührt ist. Das ist
     Menschen. Was uns Christen stärkt, ist die Überzeugung, dass          der Sinn, mit dem man Gott auf die Spur kommt. Und es lohnt
     die Probleme zwar gelöst werden sollen, aber dass dieses Le-          sich, dem nachzugehen, weiter zu forschen, um Gott zu finden.
     ben hier auf der Erde vergänglich ist und wir deswegen unsere         Denn wenn man diese Liebe findet, trägt sie einen durchs Leben.
     Sorgen und Interessen nicht zu hoch aufhängen sollten. Weil           Sie verleiht inneren Frieden: Schicksalsschläge können einem
     wir nämlich der Überzeugung sind, dass das, was nach dem Tod          nicht mehr so viel anhaben, weil man weiß: Es ist eh nicht von
     kommt und jetzt bereits ansatzweise möglich ist, das eigentli-        Dauer, sondern die Liebe in Ewigkeit hat das letzte Wort. Das Le-
     che Leben ist, dort, wo wir auf Dauer sein werden.                    ben lässt sich leichter bewältigen, insbesondere wenn man sein
                                                                           Ego auch mal zurückstellt und nicht auf seinem Recht beharrt,
     Das ist freilich nicht immer einfach umzusetzen, wenn wir im          sondern mit anderen im Einklang, in Gleichberechtigung lebt,
     Alltag manchmal nicht mehr wissen, wie es weiter gehen soll.          in Gerechtigkeit. Wo man den anderen genauso viel zugesteht
     Oder wenn unsere Alltäglichkeiten – seien es Freuden, seien es        wie sich selbst. Und wo man auch mal verzichten kann, weil man
     Sorgen - uns so sehr im Griff haben, dass wir das Wesentliche         weiß, dass die irdischen Güter nichts sind, was man über den Tod
     aus dem Blick verlieren. Dass es nämlich eine Wirklichkeit über       hinaus mitnehmen kann.
     das Erdenleben hinaus gibt – eine viel größere Wirklichkeit,
     voller Liebe, voller Licht, in der Herrlichkeit Gottes. Dort, wo      Davon bist du überzeugt, das alles glaubst du. Und bist – und
     wir eigentlich zu Hause sind – oder es sein könnten, wenn wir         bleibst es hoffentlich auch– auf der Suche, wie du dein Leben
     nicht damals aus dem Paradies rausgeflogen wären. Doch dass           mit Gott an deiner Seite gestalten kannst.
     Christus selbst aus dem Himmel zu uns herabgekommen ist und           Herzlichen Glückwunsch dazu!

                                                                                                               Deine Mama
     uns mehr als deutlich zu verstehen gegeben hat, dass Gott uns
     verziehen hat und wir in den Himmel zurückkehren dürfen, ist
Ostern                  17

                                                                                    Foto: Meinolf Steinhofer, www.pfarrbriefservice.de

Der Tod hat nicht das letzte Wort
Eigentlich nur ein einziges Fest, aber zu viel für einen einzigen Tag:
An Ostern feiern Christen den Tod und die Auferstehung Jesu.

Frühling. Die Tage werden länger, die Sonne wärmt wieder        Gottesdienst am Karfreitag zur Sterbestunde Jesu stellt das
mehr als in der dunklen Jahreszeit, und die Natur erwacht       in den Mittelpunkt. Fürbitten tragen die aktuellen Opfer von
zu neuem Leben. Tulpen blühen, die ersten Insekten tanzen       Gewalt und Machtmissbrauch vor Gott.
in der Luft. In diese Jahreszeit mit ihrer Stimmung aufbre-
chenden Lebens hinein fallen die wichtigsten christlichen       Neues Leben in der Osternacht
Festtage: Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern. Streng
genommen ist es nur ein einziges Fest: die Feier von Tod        Der Grabesruhe des Karsamstags folgt die Osternacht. Der
und Auferweckung Jesu. Weil die überbordende Fülle die-         Tod hat nicht das letzte Wort, er kann den toten Christus nicht
ses Festes einen einzigen Tag sprengt, hat die Kirche es auf    festhalten. Gott ist stärker als der Tod, er erweckt ihn zu neu-
mehrere Tage verteilt. An diesem Fest hängt alles. Ostern ist   em Leben. Im Gottesdienst wird dies zeichenhaft deutlich,
der Dreh– und Angelpunkt des Glaubens. An Ostern feiern         wenn die brennende Osterkerze als Symbol für den Auf-
Christen, wer für sie Jesus von Nazareth ist.                   erstandenen in die gänzlich dunkle Kirche wie in ein Grab
                                                                getragen wird. Auch bei unserem Tod soll sein ewiges Licht
Fußwaschung und letztes Abendmahl                               leuchten und uns zu Gott führen. Mit brennenden Kerzen
                                                                folgt die Gemeinde der Osterkerze in die Kirche. Bilder be-
Am Abend des Gründonnerstag versammeln sie sich zur             schreiben das Unerklärliche. Menschen erfahren etwas von
Feier des Letzten Abendmahls. Sie erinnern sich, dass Jesus     Jesus Christus auch nach seinem Tod, die Gemeinschaft mit
mit seinen Jüngern am jüdischen Passah-Fest die Befreiung       ihm hält an. Das Grab ist leer und die verängstigte Gemein-
des Volkes Gottes aus der Unfreiheit in Ägypten feiert. Im      de erlebt über 50 Tage seine Nähe. Er lässt sich jedoch nicht
Anschluss an das Passahmahl wäscht Jesus seinen Jüngern         festhalten. Den Auferstandenen hat man nicht, doch immer
die Füße. Mit dem Dienst eines Sklaven zeigt Jesus, worum       wieder gibt er sich zu erkennen. Mit dem Pfingstfest endet
es ihm geht: den Menschen zu dienen und sie mit der Liebe       die Osterzeit: Gottes Geist erfüllt die, die zu Jesus Christus
Gottes in Berührung zu bringen. Diese Liebe geht bis zum        gehören. Der Heilige Geist ist fortan die Weise, wie er unter
Äußersten, sie wagt alles. Sie ist so groß, dass Jesus um ih-   den Menschen ist.
retwillen auf alle Macht verzichtet, die Ohnmacht wählt und
am Kreuz wie ein Verbrecher hingerichtet wird. Der karge                                                          Klemens Teichert
18    Gemeindeleben

     Feiern für einen guten Zweck
                                                                         für das Dekanat acht Pastoralteams gebildet, die für acht ter-
                                                                         ritoriale Gebiete zuständig sein werden. In jedem Gebiet lie-
                                                                         gen je nach Größe zwei bis vier Pfarrgemeinden. Noch stehen
                                                                         die Zusammensetzung, die Größe und die Abgrenzung der
                                                                         Einsatzgebiete dieser Teams nicht fest. Bis zum Sommer 2016
                                                                         wird dies vom Vorstand des DPR im Dialog mit den Gemein-
                                                                         den und dem Bistum erarbeitet werden. Danach wird der DPR
                                                                         über den dann konkreten Plan, wie das Personal zukünftig
                                                                         eingesetzt wird, beraten und einen Beschluss fassen.
                                                                                                                           Dirk Kroll/Marie Kleine

                                                                         Jahreskonzert 2015 auf CD
     Showeinlage beim Fasching in Ronnenberg. Foto: Anette Heckmann.

     Traditionell lädt die Gemeinde St. Thomas Morus je-
     des Jahr zum Faschingsvergnügen in das Dorfgemein-
     schaftshaus in Ronnenberg ein. Unter dem Motto „Von
     Ronnenberg hinaus in die bunte Welt der Folklore“
     feierten und tanzten dieses Jahr zum 44. Mal fast 200
     Karnevalsbegeisterte für einen guten Zweck. Umrahmt
     wurde die Veranstaltung von Tanzeinlagen einer kleinen
     Formation des 1. Hannoverschen Cheerleader Vereins
     und den Schülerinnen Antonia und Lisa Marie. Bei der
     Hutkollekte ist ein Überschuss in Höhe von 1.824 Euro               Der Chor bei einem Gottesdienst in St. Clemens.             Foto: privat.
     zusammengekommen. Darüber können sich nun bedürf-
     tige und benachteiligte Menschen freuen: Der Erlös ist
     je zur Hälfte für den „Arbeitskreis Eine Welt“ und die              Gute Nachrichten vom Gospelchor ThoMoRo Voices: Die beim
     Caritasarbeit in der Pfarrgemeinde bestimmt.                        Jahreskonzert angekündigte CD ist fertig und im Ronnenber-
                                                                         ger Buchladen „Buchfink“ sowie bei allen Chor-Mitgliedern
                                                                         für zehn Euro erhältlich. Die CD ist ein Live-Mitschnitt des
                                                                         Jahreskonzerts 2015 „Tribute to the Holy Family“, das der
                                                                         Chor am 14. November als Abschiedskonzert in der Empel-
                                                                         der Kirche Heilige Familie aufgeführt hat. Vor ausverkauftem
                                                                         Haus präsentierte der Gospelchor dort ein buntes Programm
                                                                         mit neuen und alten Liedern. Nicht nur mit Musik, sondern
                                                                         auch mit einer Spende bereicherte der Chor das Weihnachts-
                                                                         konzert am 1. Advent in der Ronnenberger Michaeliskirche.
                                                                         Vor ihrem Auftritt übergaben ThoMoRoVoices einen Scheck
                                                    Foto: Ute Bulitta.
                                                                         in Höhe von 600 Euro für die Flüchtlingshilfe in Ronnenberg.
     Auch in das Kirchencentrum am Mühlenberg kamen                      Das Geld hatte der Gospelchor bei seinem Jahreskonzert ge-
     rund 200 Gäste zum Fasching und feierten bis spät in die            sammelt und aufgerundet. Auch über die Pfarrei hinaus hat-
     Nacht. Hier kamen rund 1.600 Euro zusammen, die der                 ten ThoMoro Voices Auftritte: So zum Beispiel am 24. Januar
     Gemeindearbeit zugute kommen.                                       in der Basilika St. Clemens, wo sie in einem von Probst Martin
                                                 Anette Heckmann         Tenge gehaltenen Gottesdienst gesungen haben und begeis-
                                                                         tert von der Atmosphäre waren.
     Personalplan 2025 im Regionaldekanat Hannover                                                                                    Silvia Relja

     Wie können Pfarrgemeinden trotz des demografischen
     Wandels und der Reduzierung des pastoralen Personals
     weiterhin ihr Zusammenleben gestalten? Nach zweijäh-                       Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten
     riger Diskussion hat das höchste Gremium der Katholi-
                                                                                mit den Bibelstellen, die sie nicht verstehen.
     schen Kirche in der Region Hannover, der Dekanatspas-
     toralrat (DPR), Mitte November einen Plan beschlossen,                     Ich für meinen Teil muss zugeben, dass mich
     nach dem in Zukunft das hauptamtliche Personal der                         gerade diejenigen Bibelstellen beunruhigen,
     Kirche eingesetzt werden soll. Der Beschluss sieht kei-                    die ich verstehe.
                                                                                                                              (Mark Twain)
     ne weiteren Fusionen von Pfarrgemeinden vor. Stattdes-
     sen wird das pastorale Personal mobiler und vernetzter
     werden: Ab sofort werden schrittweise bis ins Jahr 2025
Gemeindeleben                     19

Zeit für die Familie                                             nillepudding. Danach wurde Tischfußballspiel und Billard ge-
                                                                 spielt oder in einem Raum mit zwei Discokugeln getobt. Auf
                                                                 dem Rückweg ging es an den Wolfsstatuen vorbei, wo Fotos
                                                                 gemacht wurden. Der Tag hat allen viel Spaß bereitet!
                                                                 		                                            Malena Jutsch

                                                                 Gut besuchte Pfarrversammlung

                                                                 Rund 150 Mitglieder der Pfarrei folgten der Einladung zur
                                                                 Pfarrversammlung, die am 22. November nach der Sonn-
                                                                 tagsmesse in St. Maximilian Kolbe stattgefunden hat. Beherr-
                                                                 schendes Thema war die Profanierung der Kirche Heilige
                                                                 Familie in Empelde am 22. Januar 2016. Pfarrer Klemens Tei-
                                                                 chert und der stellvertretende Vorsitzende des Pastoralrats,
Gemeinsam unterwegs. 		             Foto: Anette Heckmann.       Dietmar Adam, berichteten über den aktuellen Sachstand und
                                                                 beantworteten die Fragen der Anwesenden.
Bösingfeld, eine kleine Gemeinde im Extertal, war Schau-
platz des zweiten Familienwochenendes der Pfarrei St. Ma-
ximilian Kolbe. Vier Familien verbrachten dort gemeinsam
mit Kaplan Stefan Mispagel und Gemeindereferentin Doris
Peppermüller das erste Adventswochenende. Abseits gele-
gen und ohne Handyempfang bot das CVJM-Heim ideale
Voraussetzungen für eine gemeinsame Zeit ohne Ablen-
kungen. Nach einer gemeinsamen Wanderung gab es am
Nachmittag ein getrenntes Programm für Eltern und Kinder:
Während der Nachwuchs Kekse gebacken hat, beschäftig-
                                                                                                          Foto: Anette Heckmann.
ten sich die Eltern mit dem Evangelium des 1. Advents. Sie
suchten darin nach Bezugspunkten zu ihrem Familienalltag,        Ein weiteres Thema waren die Planungen, neben der Kirche
die bei dem anschließenden Gottesdienst im Kerzenschein          St. Thomas Morus in Ronnenberg eine Kindertagesstätte zu
in Fürbitten zum Ausdruck kamen. So bot das Wochenende           bauen. Diese Pläne wurden befürwortet, zum einen aufgrund
eine gute Mischung aus religiösen Impulsen und Spaß für          mangelnder KiTa-Plätze in der Stadt Ronnenberg, zum an-
die ganze Familie.                                               deren zur Stärkung des kirchlichen Profils in der Gemeinde
                                              Sandra Jutsch      St. Thomas Morus. Betrieben werden soll die KiTa durch die
                                                                 Caritas. Um ein Feedback von den Teilnehmern der Pfarrver-
Messdienerausflug nach Wolfsburg                                 sammlung zur Arbeit der Pfarrei einzuholen, wurden sie um
                                                                 Rückmeldungen gebeten, und zwar zu den Themen „Ideen“,
                                                                 „Kritik“, „Was läuft gut?“, „Was kann entfallen?“. Die Abfra-
                                                                 ge erfolgte über Karten, die nun vom Pastoralrat ausgewer-
                                                                 tet werden. Besonders bedeutsame Themen sollen auf der
                                                                 Klausurtagung des Pastoralrates im Mai behandelt werden.
                                                                 Anschließend werden die zusammengefassten Ergebnisse
                                                                 veröffentlicht.
                                                                                                              Christina Drewes

Mittagessen im KatJu. 		              Foto: Doris Peppermüller

Am 23. Januar haben 18 Messdienerinnen und Messdiener ei-                   Jage Geld und Sicherheit nach und
nen Ausflug nach Wolfsburg in das Badeland und in das Ka-                   dein Herz wird sich niemals öffnen.
tholische Jugendzentrum (KatJu) unternommen. Die Gruppe                                                   (L aotse)
wurde begleitet von Gemeindereferentin Doris Peppermüller
und Kaplan Stefan Mispagel. Im Spaßbad gab es ein Wellen-
becken, einen Strom, zwei Rutschen, Sprungtürme und ein
Schwimmbecken. Manche haben alles ausprobiert. Im KatJu
hat Doris Peppermüller für die ganze Gruppe Nudeln mit
Bolognese zubereitet. Zum Nachtisch gab es Schoko- und Va-
20                                       ANZEIGEN

                             Traditionelle oder moderne Bestattungsformen
                                          09)
                                                   – wir realisieren Ihre Wünsche
                                                  ( 0 51
                                       Telefon

                                       51 59 59
                                                                    Velsterstraße 3
                                                                    30952 Ronnenberg
                                                                    info@schramm-bestattungen.de
                                                                    www.schramm-bestattungen.de
                                       Seit 3 Generationen
                                       an Ihrer Seite               Erd-, Feuer-, Seebestattungen

                                          J ürges                              Trauer-.und
                                                                               Vorsorgeberatung
                                                                               auch.bei.Ihnen.
                                                                               zu.Hause
                                                  Bestattungen
                                                                               Eigene.
                                                                               Trauerhalle

                                         Hannover-Ricklingen
                                                  Willführstr.F6
                                                                               Eigener
                                                 TagFundFNacht                 Trauerdruck

                                                         0511F/

                                             42.12.69
                                                                               E-mail:
                                                     Filialen:                 e.juerges@arcor.de
                                                Wallensteinstr.1
                                                30459FHannover                 Internet:
                                              GöttingerFLandstr.F31FA          www.juerges-
                                               30966FHemmingen                 bestattungen.de
     © Eva Gruendemann – Fotolia.com

                                       Friedrich Cordes Bestattungen

                                       Nenndorfer Straße 84 · 30952 Ronnenberg-Empelde
                                       Telefon (0511) 46 44 45
                                       www.cordes-bestattungen.de
                                       info@cordes-bestattungen.de
Zahlen, Daten, Fakten        21

Statistik 2012 bis 2015
                                                 Gemeindemitglieder
                  6900
                                                                                           6843
                  6850
                                                                         6801
                  6800
                  6750
                                                     6710
                  6700
                                 6638
                  6650
                  6600
                  6550
                  6500
                                 2012                2013                2014              2015

                    60
                                                     50                   51
                    50

                    40          35
                                                                                             33
                    30

                    20

                    10
                                         2                     2                   1                     4
                      0
                                  2012                  2013                2014                  2015

                                             Austri e          Wiederei ntri e/Aufnahmen

                           2012                      2013                      2014          2015
 Taufen                    36                        40                        30		          32
 Erstkommunion             49                        43                        39		          54
 Firmungen                 44                        28                        40		          15
 Trauungen                 9                         4                         6		           5
 Bestattungen              70                        59                        54		          62

 Gottesdienstbesucher
 Sonntags im Frühjahr      750                       760                       761		         765
 Sonntags im Herbst        800                       810                       813		         841

 Einnahmen aus Kollekten, Spenden u.ä. Gesamt:             91.241 Euro
 davon
 Kollekten für Adveniat, Renovabis, Misereor usw.:         39.751 Euro
 Kollekten, die in der Gemeinde verbleiben:                24.690 Euro
 Sternsingererlös:                                          5.878 Euro
22      Termine

                 Gottesdienste an Ostern
 Palmsonntag, 20.03. (mit Segnung der Palmzweige)
 Sa 19.03. 17:30 Uhr   Hl. Messe (Empelde, Johanneskirche)
 So 20.03. 10:30 Uhr   Familiengottesdienst (Ronnenberg)
                 10:30 Uhr     Hl. Messe (Mühlenberg)
                 17.00 Uhr     Buß- und Beichtgelegenheit (Mühlenberg)
                 19:00 Uhr     Hl. Messe (Mühlenberg)

 Gründonnerstag, 24.03.
                 17:00 Uhr     Familiengottesdienst (Ronnenberg)
                 20:00 Uhr     Abendmahlsgottesdienst (Ronnenberg)
                 20:00 Uhr     Abendmahlsgottesdienst, anschließend Agape (Mühlenberg)

 Karfreitag, 25.03.
                 10:30 Uhr     Kinderkreuzweg für Familien (Ronnenberg)
                 15:00 Uhr     Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu Christi (Empelde, Johanneskirche)
                 15:00 Uhr     Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu Christi (Mühlenberg)

 Karsamstag, 26.03.
                 16:00 Uhr     Speisensegnung (Empelde, Johanneskirche)
                 16:00 Uhr     Speisensegnung (Mühlenberg)
                 21:00 Uhr     Feier der Osternacht (Empelde, Johanneskirche)
                 23:00 Uhr     Feier der Osternacht (Mühlenberg)

 Ostersonntag, 27.03.
                 10:30 Uhr     Ostermesse für Familien (Ronnenberg)
                 10:30 Uhr     Ostermesse (Mühlenberg)
                 16:00 Uhr     Hl. Messe in polnischer Sprache (Mühlenberg)

 Ostermontag, 28.03.
                 09:00 Uhr     Hl. Messe (Empelde, Johanneskirche)
                 10:30 Uhr     Gottesdienst in ökumenischer Gemeinschaft (Ronnenberg)
                 10:30 Uhr     Gottesdienst in ökumenischer Gemeinschaft (Mühlenberg)

 Termine
     MÄRZ
     DO 31.03.                                                       Do 26.05. Fronleichnam
     19.45 Uhr    Kontemplative Exerzitien (bis 12.05., jeweils      18.00 Uhr    Open-Air Gottesdienst an der Marktkirche
                  donnerstags), Kirchencentrum Mühlenberg                         mit anschließender Prozession zu St. Clemens
                  (persönliche Anmeldung bei Pfarrer Klemens
                  Teichert erforderlich)                             JUNI
                                                                     Fr 17.06.-So 19.06.
     APRIL                                                                        Bildungswochenende der Kolpingsfamilie auf dem
     Di 12.04.                                                                    Pferdeberg in Duderstadt. Thema: „Deutsch-
     19.30 Uhr    „Umgang miteinander in der Familie“                             Deutsche (Wieder) Vereinigung 1989/1990“.
                  mit Mechthild Samson-Ohlendorf,                                 Referent: Prof. Dr. jur. Axel Saipa
                  Kirchencentrum Mühlenberg                          Sa 18./So 19.06.
     Sa 16.04.                                                                    Fahrzeugsegnung (nach den Gottesdiensten)
     09.00 Uhr    Pilgerweg der Barmherzigkeit der Schönstatt-       Do 23.06.- Do 07.07.
                  gruppe, Treffpunkt Kirchencentrum am                            Jugendfreizeit in Polen
                  Mühlenberg

     MAI                                                             AUGUST
                                                                     So 7.- Sa 13.08.
     Do 05.05. Christi Himmelfahrt                                                Lebenswoche der Firmvorbereitung
     11.00 Uhr    Bergmesse auf dem Kaliberg in Empelde
                                                                     Sa 20.08. Fahrradwallfahrt nach Hildesheim
     Sa 14.05.
     10.00 Uhr    Priesterweihe von Matthias Rejnowski,
                  Mariendom, Hildesheim                              SEPTEMBER
     So 15.05.                                                       So 04.09.
     10.30 Uhr    Primiz von Matthias Rejnowski,                     15.00 Uhr    Ökumenisches Tauffest, Johanneskirche, Empelde
                  St. Maximilian-Kolbe, Mühlenberg
Sie können auch lesen